zur
Landkreiskarte
Pfarreien
im Landkreis Dachau weitere
Detailvergleiche
St.Johannes Nepomuk
-Darstellungen in den Kirchen des
Landkreises Dachau-
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Gedenktag katholisch: 20. März (Todestag) |
im deutschen Sprachgebiet und in der Slowakei: 16. Mai =Geburtstag
des Heiligen (16.5.1340)
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Name
bedeutet: Johannes aus Pomuk
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Märtyrer
* um 1345 † 20. März 1393
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Eine
Kirche ist im Landkreis Dachau St.Nepomuk nicht gewidmet. Aber
es gibt eine St.Nepomuk-Kapelle im Landkreis Dachau: die
Seitenkapelle in Egenburg, |
Johannes ne Pomuk,
aus Pomuk, wurde nach seinem Studium in Prag 1369 kaiserlicher Notar
in der erzbischöflichen Gerichts-Kanzlei in Prag.
1380
wurde er zum Priester geweiht. Danach wirkte er kurzfristig als
Pfarrer an der Kirche St. Gallus in Prag, wo er sich besonders um
deutschstämmige Kaufleute kümmerte.
Ab 1381 studierte er Jura in Padua und wurde 1387 zum Doktor jur.
promoviert.
1389
wurde er Generalvikar des Erzbischofs von Prag.
Sein energisches Auftreten für die Rechte der Kirche gegenüber dem
König und seine Predigten machten ihn beim Volk berühmt und dem
König lästig.
Die
(historisch zweifelhafte) Überlieferung berichtet, dass die Königin
Johannes zu ihrem Beichtvater wählte.
König Wenzel wollte nun Johannes zwingen, das Beichtgeheimnis
zu brechen und ihm zu berichten, was die Königin Sophie (aus
dem Geschlecht der bayerischen Wittelsbacher) gebeichtet hat. Nepomuk
aber weigerte sich. Das 1215 eingeführte Beichtgeheimnis hat in
der kath.Kirche einen hohen Stellenwert.
Der
König ließ Nepomuk am 20. März 1393 gefangen nehmen,
foltern, brannte ihn selbst mit Pechfackeln, ließ ihn durch die
Straßen schleifen und schließlich in der Moldau ertränken.
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Über
die wundersame Auffindung der Leiche gibt es zwei Versionen:
- Nach der einen trocknete die Moldau aus, so dass man
seine Leiche auf dem Grund fand.
- Nach einer anderen Version hatte die Königin eine Erscheinung
von fünf
Sternen die den Fundort offenbarten. Die Sterne stehen für
die fünf
Buchstaben des lateinischen Wortes "tacui" = ich
habe geschwiegen.
Nepomuk ist neben Maria der einzige Heilige, dessen
Haupt mit Sternen
geschmückt ist.
Eine Marmorplatte an der Karlsbrücke in Prag zeigt heute den angeblichen
Fundort. Historisch
richtiger ist, dass Johannes in die Auseinandersetzungen zwischen
König Wenzel und dem Prager Erzbischof Jenzenstein hineingezogen
wurde. Der Erzbischof wandte sich gegen den Plan des Königs, ein
westböhmisches Bistum zu gründen und dafür das Vermögen des Klosters
Kladrau / Kladruby zu verwenden, dessen Leitung gerade verwaist
war. Der Bischof ernannte schnell einen neuen Abt für das Kloster,
was Johannes als Generalvikar bestätigte.
Darauf wurden der Erzbischof, Johannes und zwei weitere Beamte verhaftet.
Der Erzbischof konnte fliehen, Johannes wurde gefoltert und dann
in der Moldau ertränkt. Johannes'
Leichnam wurde nach dem Auffinden zunächst in der Heilig-Kreuz-Kirche
bestattet und 1396 in den Veitsdom in Prag überführt. Schon bald
wurde er -insbesondere in der Gegend um Prag- vom Volk als Märtyrer
verehrt; auch in der Lebensgeschichte des Erzbischofs von Jenzenstein
ihn Anfang des 15. Jh. wird Nepomuk als Märtyrer bezeichnet.
In
der Überlieferung wurde er zunehmend das ideale Gegenbild zum tyrannischen
Herrscher Wenzel. Die Geschichte vom schweigsamen Beichtvater der
Königin berichtet erstmals Thomas Ebendorfer in seiner Kaiserchronik
um 1450, danach der Prager Pavel Žídek in seinem Fürstenspiegel
von 1471. In der Folge wurde diese Legende immer weiter verbreitet,
so von Johannes' späteren Nachfolger als Generalvikar, Georg
Barthold von Breitenberg, der um 1600 Johannes als Heiligen bezeichnete.
Johannes'
Denkmal auf der Prager Karlsbrücke, das 1683 errichtet wurde, machte
ihn zu einem der wichtigsten Brückenheiligen.
1719
fand man bei der Öffnung des Grabes von äußeren Verletzungen gezeichnete
Gebeine und seine "unversehrte Zunge". Aber: Wie Untersuchungen
im Jahr 1979 ergaben, handelte es sich bei der "Zunge"
nicht um das Organ im Mund, sondern um nicht verweste Gehirnmasse
im Schädel in Zungenform mit rötlicher Farbe.
Das wusste man aber im Jahr 1719 nicht, als über 300 Jahre
nach seinem Tod sein Grab in der Prager Veitskirche geöffnet
wurde.
Jedenfalls gewann dadurch die Verehrung von Nepomuk erheblich an
Dynamik. Im
Jahre 1721 wurde der Kult von Rom anerkannt, am 19.3.1729 folgte
die Heiligsprechung durch Papst Benedikt XIII.
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Nach seiner Kanonisierung 1729 erlangte Johannes weitere Popularität; er
wurde geradezu zum Staatsheiligen des Habsburger Reichs und bald darauf
auch bairischer Landespatron (durch Kurfürst Karl Albrecht). Der Heilige
war bei der Bevölkerung sehr beliebt und wurde bei uns zum Modeheiligen
der Barock- und Rokokozeit.
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Der
Kult wurde von Kirche und Staat mit aller Kraft forciert, auch um
dadurch die Erinnerung an den unliebsamen böhmischen Nationalheiligen
Jan Hus zu verdrängen.
Die nationaltschechische Bewegung des 19. und 20. Jahrhunderts lehnte
Johannes Nepomuk gerade deshalb ab.
Attribute:
auf Brücken, Finger auf Mund, Kruzifix, Sternenkranz
Patron
von Tschechien, Böhmen, Bayern, der Stadt Salzburg; der Priester,
Beichtväter, Schiffer, Flößer, Müller;
der Brücken;
des Beichtgeheimnisses;
Helfer gegen Wassergefahren;
bei Zungenleiden;
für Verschwiegenheit
Bauernregel:
Heiliger Sankt Nepomuk /
treib' uns die Wassergüss' zurück.
Der Nepomuk uns das Wasser macht, /
dass uns ein gutes Frühjahr lacht.
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