Marktkirche
St. Bartholomäus in INDERSDORF

Adresse: 85229 Markt Indersdorf, Bartholomäusweg 3
Lage der Kirche
auf der Landkarte ...
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Kurzbeschreibung
Die Marktkirche St.
Bartholomäus ist die älteste Kirche in Indersdorf.
Sie wurde unter Bischof Abraham von Freising (957-993) als
Tauschobjekt genannt. Schon damals war sie zehentberechtigt.
Dieses erste Kirchengebäude lag aber etwas westlich oder nördlich
der heutigen Kirche im Bereich des heutigen Friedhofs.
130 Jahre lang, bis zur Errichtung der Klosterkirche 1128, war die
Marktkirche die einzige Kirche in Indersdorf. Dann verlor sie an
Bedeutung.
Nach den alten Klosterchroniken war die Marktkirche dem hl. Laurentius
geweiht. Dies deutet auf ein noch höheres Alter hin, da dieser
Heilige unter der römischen Herrschaft in unserer Gegend häufig
Kirchenpatron war. Indersdorf lag ja auch an einer Römerstraße
und so ist es nicht ausgeschlossen, dass hier schon vor dem 6.
Jahrhundert, als die Römerherrschaft zu Ende ging, eine
Kirche oder Kapelle stand. Das heutige Bartholomäuspatrozinium
ist seit 1524 verbürgt.
Der Vorgängerbau
der heutigen Kirche dürfte um das Jahr 1200 als romanischer
Bau am jetzigen Platz errichtet worden sein. Davon sind noch Teile
in den Seitenwänden des Langhauses erhalten.
Aus einem Bericht über
Propst Johannes Rothut geht hervor, dass die Kirche mit dem
Turm in den Jahren 1442/70 unter Beibehaltung der genannten
romanischen Mauerteile in gotischem Stil neu gebaut wurde.
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Plakette
an der Kirche
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In den Jahren 1711-1740 hat man vor allem das Innere der Kirche im
Stil des Barock neu gestaltet und in den darauf-folgenden Jahrzehnten auch
neu ausgestattet.
Innenausstattung
Der Altarraum der Kirche ist nicht
eingezogen,
sondern bildet mit dem Kirchenschiff optisch einen einheitlichen Raum,
der mit einer reich stuckierten Flachdecke aus dem Jahr 1711 (andere
Quelle: 1715) überzogen ist (Jahreszahl am Chorbogen). Allerdings
ist die Decke über dem Altarraum etwas abgesenkt.
Der Stuck im italienischen Stil wird Johann
Benedikt Heiß (
1726) zugeschrieben.
Die Deckengemälde (von
Johann Reismüller) bestehen aus einem größeren Bild (Abendmahl)
und vierzehn kleineren Rundbildern, die sich als Generalthema mit dem
Thema "Gottes Gnade und Erbarmen" in der Typologie, d. h. der
Gegenüberstellung des Neuen Testaments (Antitypus) und des Alten
Testaments (Typus) befassen.
per Mouseklick
zu den Beschreibungen
Choraltar
Mittelpunkt des um das Jahr 1740 entstandenen barocken Hochaltars ist
ein 2,5 m hoher Tabernakel aus der Zeit um 1900. Daneben stehen als Assistenzfiguren
die beiden Wetterheiligen Johannes und Paulus mit Schwertern in den Händen.
Im Altaraufsatz ein Bild des Patrons, des hl. Bartholomäus mit Buch
und Messer in der Hand.
Seitenaltäre
Die Seitenaltäre sind wegen der besseren Sicht auf den Choraltar
längs gestellt.
Der linke Seitenaltar ist dem hl. Sebastian geweiht. Eine Besonderheit
ist das Brustreliquiar, das herzförmig in die Sebastiansfigur eingebaut
ist. Der rechte Seitenaltar ist der Josefsaltar (Figur des hl.Josef
mit grünendem Aaronstab).
Kanzel
Besonders prächtig ist die von der Sakristei her begehbare Rokoko-Kanzel
mit baldachinartigem Schalldeckel. Auf ihm sitzen Figuren, die die
damals bekannten vier Erdteile versinnbildlichen. Auch am Kanzelkorb sind
vier Figuren angebracht; es handelt sich um die vier lateinischen Kirchenväter
(Augustinus, Hieronymus, Papst Gregor und Ambrosius).
Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen Hinweisen
Der
Ort Indersdorf wurde erstmals um 960 als Undiesdorf (Dorf
des Undeo) urkundlich erwähnt. Darin war auch von einer Eigenkirche
und drei Hufen Ackerlandes mit den dazugehörenden Hofanlagen die
Rede ("iniugit ecclesiam regularium fratrum construere"). In
der Zeit um 972 tauschte der Freisinger Bischof Abraham von dem Edlen
Erchanger Liegenschaften zu Sendling und Pasing gegen andere zu Indersdorf.
Bei der Abfassung der Urkunde waren viele namentlich genannte Zeugen anwesend.
Die Zeugen waren nach einem typisch baierischen Brauch an den Ohrläppchen
gezogen worden (testes per aures tracti), damit sie sich später besser
an das Rechtsgeschäft erinnern konnten. Einen Teil des erworbenen
Besitzes gab der Adelige später der Kirche zurück. 94)
Bei
der insgesamt 250 Jahre dauernden dreimaligen bayerischen Teilung in den
Jahren 1255 bis 1505 gehörte der Ort Indersdorf zu Niederbayern,
das Kloster zu Oberbayern. Grenze war die Glonn. Selbst danach waren beide
bis 1803 verwaltungsmäßig getrennt: der Ort gehörte zum
Landgericht Kranzberg, das Kloster zum Landgericht Dachau. 22)
Bei
der Gründung der Gemeinden 1818 wurde der schon 1808 eingerichtete
Steuerdistrikt Indersdorf geteilt. Es entstanden die Gemeinden Glonn und
Indersdorf. 1882 wurde Indersdorf zum Markt erhoben. 7)
Geschichte
der Kirche
Die Marktkirche St. Bartholomäus
ist die älteste Kirche in Indersdorf. Sie wurde schon Ende des 10.Jh.
erstmals schriftlich erwähnt.
Nach den alten Klosterchroniken (aus dem Jahr 1459) war sie dem hl. Laurentius
geweiht.
Das Patronat des Laurentius hat 2 Aspekte:
Da der Heilige unter der römischen Herrschaft
in unserer Gegend häufig Kirchenpatron war, könnte das Patronat
auf ein noch
höheres Alter der Kirche hindeuten. Indersdorf
lag ja auch an einer Römerstraße und so ist es nicht ausgeschlossen,
dass hier
schon vor dem 6. Jh, als die Römerherrschaft
zu Ende ging, eine Kirche stand. Um die Kirche wurden sogar bronzezeitliche
Grabbeigaben gefunden.
Das Patronat könnte aber auch einen anderen Bezug
haben. Als König Otto und Bischof Ulrich im Jahr 955 die Schlacht
auf
dem Lechfeld gegen die Ungarn am Laurentitag
des Jahres 955 (10.8.) gewinnen könnten, erhielt der Kult des hl.Laurentius
einen neuen Impetus und viele Kirchen wurden
dem Laurentius geweiht. Die erste Erwähnung der Indersdorfer Kirche
fällt in
diese Zeit. Laurentius ist hier an der Kirche
übrigens der Nebenpatron geblieben. Auf einem 1896 entfernten Auszugsbild
des
Choraltars war das Martyrium des Heiligen
dargestellt.
Man könnte annnehmen, dass der Name "Marktkirche"
auf den "Markt Indersdorf" zurückgeht. Dies ist aber nicht
der Fall, weil die Ortschaft Indersdorf erst 1882 zum Markt erhoben worden
ist. Der Name ist vielmehr auf die ehem. Hofmark Indersdorf zurückzu-führen;
man könnte deshalb auch von der Hofmarkkirche Indersdorf sprechen.
Erste
Kirche
Die früheste Kirche stand etwas weiter nördlich oder westlich
des heutigen Baus im Bereich des Friedhofs. Sie könnte eine Eigenkirche
des Geschlechts des Priesters Undeo (848 bzw. 804/807) gewesen sein. Erstmals
erwähnt wird sie in einer Tauschurkunde aus der Zeit zwischen 972
und 976. Bischof Abraham von Freising (957-993) tauschte von dem Edelmann
Erchanger Höfe und Ackerland in Sendling und Pasing ein und gab ihm
dafür 3 Hufen Ackerland mit Hofanlagen und die zehentberechtigte
Kirche in Indersdorf.
Romanische
Kirche
Die erste Kirche am heutigen Platz wurde in romanischer Zeit, um 1250
errichtet. Man verlegte sie mitten in den damaligen Friedhof hinein, nachdem
man das Gelände über die vorhandenen Gräber etwas aufgeschüttet
hatte. Bei archäologischen Ausgrabungen 1995 hat man entdeckt, dass
sich unter der Kirche 38 Gräber aus der Zeit zwischen dem 8. und
12.Jh. befinden. Sie sind in Ost-West-Richtung angeordnet. Die Toten waren
ohne Särge -nur in ein Tuch gehüllt- bestattet worden, mit dem
Kopf im Westen, wie dies für einfache Gläubige üblich war.
So konnten sie bei der Auferstehung des Fleisches sofort in das Angesicht
Christi schauen, der ja von Osten kommen soll. Priester wurden übrigens
mit dem Kopf nach Osten bestattet, weil sie bei der Auferstehung Christus
assistieren sollen.
Die romanische Kirche war als einfache Saalkirche mit eingezogenem
Rechteck-Chor bereits aus Backsteinen errichtet. Die Fundamente bestanden
noch aus mit Lehm versetztem Backsteinbruch, d.h., man wollte Kosten sparen.
Erst die Mauern sind aus intakten Backsteinen errichtet, die mit braunem
lehmhaltigen Mörtel verbunden waren oder noch sind, denn die beiden
Seitenwände der heutigen Kirche bestehen noch aus Teilen dieser Mauern.
Die Höhe (Dicke) der Ziegelsteine (7,5 bis 8 cm) spricht übrigens
für die Bauzeit um 1250, denn später wurden Steine mit 6,5 bis
7 cm verwendet.
Der um 15 cm höher gelegte Altarraum der romanischen Kirche
war kleiner als der heutige Chor. Bei der Ausgrabung 1995 hatte man eine
feuergerötete Oberfläche entdeckt, die auf einen Brand im unfertigen
Kirchengebäude zurückzuführen ist.
Das Kirchenschiff war kürzer als heute; sein damaliges westliches
Ende ist im Mauerwerk durch eine durchgehende senkrechte Fuge noch gut
erkennbar. Während der Boden im Altarraum mit willkürlich verlegten
Backsteinen belegt war, hatte das Kirchenschiff keinen festen Bodenbelag,
sondern einen Lehmboden, der zudem noch von Nord nach Süd ein Gefälle
um 20 cm aufwies. Es war also tatsächlich ein einfaches Gotteshaus.
Der Eingang lag an der Nordseite; er ist noch heute als zugemauertes Portal
zu erkennen.
An der Außenmauer des Altarraums waren im Friedhof -wie damals üblich-
die Kindergräber angeordnet.
Freisinger Matrikel 1315
01)
Nach dem Klosterbau wird die Marktkirche eine Filiale der Klosterkirche
geworden sein. In der Konradinischen
Matrike von 1315 ist die Kirche nicht enthalten; dort
ist nur das Kloster, nicht aber eine Pfarrei Indersdorf aufgeführt.
Am Karfreitag 1394 gab es
in Indersdorf eine Feuersbrunst, durch die ein Großteil der Ortschaft
zerstört wurde. Das Feuer soll während des Gottesdienstes gelegt
worden sein. Die Kirche sei vom Brand verschont geblieben, heißt
es.
Um 1400 hat man an die romanische Kirche umgebaut bzw. erweitert. Ob dies
mit dem Brand zu tun hatte, ist mir nicht bekannt.
Im Norden wurde die Sakristei, im Westen der Glockenturm angebaut. Vorher
hatte die Kirche entweder nur einen Dachreiter oder einen Chorturm, d.h.,
im Erdgeschoss des Turmes war die Sakristei eingerichtet. Die zweite Alternative
würde bedeuten, dass es sich um einen mächtigen Turm gehandelt
hätte, der nun abgetragen worden ist. Für diese Lösung
sprechen die romanischen Chorfundamente, die für einen normalen Altarraum
überdimensioniert waren.
Gotische
Kirche um 1450
In einem Bericht über Propst Johannes Rothut ist erwähnt, dass
während seiner Leitung (1442-1470) die Kirche in gotischem Stil erneuert
bzw. erweitert wurde. Von den archäologischen Ausgrabungen 1995 wissen
wir, dass man damals die beiden romanischen Seitenwände (nördlich
und südlich) zumindest teilweise übernommen und die restlichen
Mauern neu errichtet hat. Die gotische Kirche war größer als
die romanische; dies gilt insbesondere für den Altarraum.
Lettner:
Eines der interessantesten Ergebnisse der Ausgrabungen 1995 war, dass
die gotische Kirche einen Lettner bzw. eine massive Chorschranke hatte.
Der Lettner war vom 13.bis 16.Jh eine mannshohe, gemauerte Trennwand zwischen
dem Chor (für die Kleriker) und dem Kirchenschiff (für die Laien).
Am Lettner stand fast immer ein Lesepult; davon hat er seinen Namen erhalten
(lat. lectionarium).
Jedenfalls hat man die Fundamente für den Lettner gefunden. Sie lagen
nicht direkt am Übergang von Kirchenschiff zum Altarraum, sondern
etwas davor, sodass sich dadurch eine weitere Vergrößerung
des Altarraums ergab. In der heutige Flachdecke weist ein durch die Stuckierung
hervorgehobener Absatz über der Kanzel auf den früheren Standort
des Lettners hin. In der Mitte besaß der Lettner einen rd. 1,60
m breiten Durchgang, der durch eine Türe oder einen Vorhang geschlossen
war. Der Durchgang war sogar mit einem goldgelb gestrichenen Gewände,
einer Abschrägung im gemauerten Portal, verziert. Durch den Lettner
wurde der Chorraum von einer einfachen Gemeindekirche in die Miniaturausgabe
einer Kloster- oder Stiftskirche verwandelt. Dies erscheint uns heute
außergewöhnlich, weil sich Lettner bis in die Zeit der Fotographie
nur in den großen Klosterkirchen erhalten haben; doch könnte
diese Bauform durchaus auch in kleineren Kirchen üblich gewesen sein.
In anderen Kirchen hat man den Lettner mitsamt Fundament gründlicher
entfernt; hier in der Marktkirche haben die Barockisierer noch Reste im
Boden für die Kirchenforscher späterer Zeiten übrig gelassen.
Öffnung
des Lettners bei der hl.Wandlung
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Im Mittelalter stand der Lettner der damals ausgeprägten Sakraments-
und Elevationsfrömmigkeit der Gläubigen im Wege. Die Leute
wollten das Aufheben der konsekrierten Hostie bei der Wandlung durch
den Priester (Elevation) sehen. Dies kam dem "Schauverlangen
des mittelalterlichen Menschen entgegen, der nach sinnlich anschaulichen
Formen und Äußerungen seiner Frömmigkeit verlangte".
Deshalb hat man den Lettner, der manchmal auch mit Vorhängen
bestückt war, bei der hl.Wandlung geöffnet. Manche Leute
kamen erst beim Läuten der Wandlungsglocken vom Wirtshaus in
die Kirche gelaufen, um die Elevation mitzuerleben. Es haben sich
Ablassbildchen aus dem 15.Jh. erhalten, in denen für das Niederknien
bei der Elevation und die Anbetung der geweihten Hostie 40 Tage Ablass
versprochen wurden. Man begnügte sich im Allgemeinen nicht nur
mit dem Schauen, sondern begann auch zu singen; die noch heute bekannten
Motetten "Ave Verum", "Tantum ergo", "Homo
quidam", "Discubuit Jesus" waren beliebte Gesänge.
Die Priester hielten die Hostie lange oben und wendeten sie dabei
hin und her, damit sie auch von den seitlich knieenden Gläubigen
gut gesehen werden konnte; das wissen wir, weil Heinrich von Hessen
(gest.1397) dies als unangemessen ablehnte. Aber nicht nur möglichst
gut, sondern auch möglichst oft wollte man die Hostie sehen.
Ein Klostergründer ließ sich einen Platz in der Kirche
anweisen, von dem aus er durch ein Fensterchen mehrere Altäre
sehen konnte. Von der seligen Dorothea von Montau (+1394) wird berichtet,
sie habe die Hostie "wohl hundert Mal am Tage" gesehen.
Bei den meisten einfachen Menschen war die Überzeugung verbreitet,
dass das Anschauen der Hostie nicht nur als der wichtigste Teil der
Messe betrachtet wurde, sondern nahezu als deren gleichwertiger Ersatz
galt. Deshalb konnte man unmittelbar nach der Wandlung beruhigt wieder
ins Wirtshaus zurückkehren. 24)
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Der gotische Altarraum erhielt
den noch heute vorhandenen Polygonal-Chor mit 3/8-Schluss. Die Decke war
mit einem Rippengewölbe überzogen, das bis zum Lettner heranreichte
(siehe Absatz in der Decke). Das Gewölbe wurde durch Stützpfeiler
an der Außenwand der Kirche gestützt. Auch der hohe Lettner
erhielt einen eigenen Stützpfeiler.
Der romanische Altarblock ist durch Ummantelung vergrößert
worden.
Der gotische Neubau erhielt auch einen neuen Turm. Der bisherige
Turm auf der Westseite wurde abgetragen und ein neuer Turm an der heutigen
Stelle aufgerichtet. Im Erdgeschoss des neuen Turms wurde die Sakristei
eingerichtet; auf diese Funktion des Raumes weisen noch typische Wandnischen
hin. Das spitzbogige Zugangsportal vom Altarraum zum Turm ist heute hinter
dem Seitenaltar noch vorhanden, aber zugemauert.
Das gotische Kirchenschiff hatte nicht mehr nur einen Lehmboden,
sondern war -wie der Altarraum- mit quadratischen Ziegelplatten bedeckt,
flankiert von übereck verlegten Backsteinen. Am Lettner standen die
beiden Seitenaltäre. Auf der Evangelienseite (von hinten gesehen
links) war das Taufbecken eingebaut. Bald nach dem Bau bemerkte man, dass
das Kirchenschiff zu klein war und erweiterte es um 1/3 der Länge
nach Westen hin. Der Zugang auf der Nordseite, der sich nach der Verlängerung
in der Mitte des Kirchenschiffs befand, wurde zugemauert und westwärts
in den neuen Teil verlegt.
Freisinger
Matrikel 1524 01)
Die Sunderndorfer'sche
Matrikel von 1524 nennt die Kirche als eine von vier
Filialen der Klosterkirche ("s.Bartholomaei in villa Understorff").
Das Kirchenpatrozinium hatte schon von St.Laurentius zu St.Bartholomäus
gewechselt.
Visitationsbericht von 1560
Im Jahr 1560 ordnete der Freisinger Bischof Moritz von Sandizell auf Druck
des bayerischen Herzogs Albrecht V. eine Visitation, eine umfassende Überprüfung
aller Pfarrer und Pfarreien an. Die Visitation wurde durch bischöfliche
und durch herzogliche Bevollmächtigte durchgeführt. Grund war
die durch die Reformation Luthers (1517) entstandene religiöse
Unruhe, die jedenfalls in Teilen des Bistums zur Zerrüttung des geistlichen
Lebens geführt hatte. Durch die Visitation wollte der Bischof einen
detaillierten Einblick in die religiöse Situation der Pfarreien gewinnen.
Insbesondere sollte festgestellt werden, ob die Pfarrer und die Gläubigen
noch die katholische Lehre vertraten oder der neuen Lehre anhingen. Daneben
interessierte die Prüfer die Lebensführung der Pfarrer sowie
Umfang und Qualität ihrer religiösen Kenntnisse.
Im Bericht über die Marktkirche heißt es, dass sie in das Kloster
Indersdorf inkorporiert sei und auch von dort betreut werde. Deshalb sei
auch kein Kirchenverwalter (kirchprobst) nötig. In der Kirche seien
drei Kelche mit Corporale, 3 Messbücher, ein Liturgiebuch und ein
Gesangbuch vorhanden. Vor drei Jahren (1557) seien drei Kelche
gestohlen worden.
Barockisierung im 18.Jh.
In den Jahren 1711-1716 wurde die Kirche nochmals verlängert
und barockisiert. Diese Jahreszahlen stehen in einer Kartusche am Deckenabsatz
zwischen Chor und Schiff. Die unteren Teile des gotischen Baues einschließlich
der Turm-Untergeschosse wurden übernommen, die oberen Teile neu errichtet.
Decken
Im Altarraum hat man das Rippengewölbe entfernt und eine -damals
moderne- Flachdecke eingebaut sowie die vorhandenen Wandmalereien übertüncht
bzw. überputzt. Dann wurden die Decken von Benedikt Heiß
( 1726) mit Stuck verziert; die Felderungen wurden zunächst
getüncht und erst 1734 wohl von Johann Reismiller ausgemalt (der
auch in Machtenstein die Decke gestaltet hat).
Empore
An der Westseite wurde eine Empore eingebaut. Die Vergrößerung
der Fenster brachte mehr Licht ins Gotteshaus. Außerdem hat man
wieder den Eingang verlegt. Nun betrat man die Kirche -wie heute- von
der Westseite aus. Das Nordwestportal wurde zugemauert (1745).
Inneneinrichtung
Die Beschaffung der neuen barocken Inneneinrichtung, insbesondere der
drei Altäre, der Kanzel und der Kirchenstühle dauerte noch eine
gewisse Zeit:
- das Gestühl wurde 1722 eingebaut.
- die Altäre wurden 1734 -schon im Regencestil (Frührokoko)-
errichtet. Aus der Penzl-Chronik erfahren wir teilweise die
Künstler und deren Salär: Der unbenannte Kistler/Schreiner,
der das Grundgerüst der Altäre schuf, erhielt 115 Gulden, der
Bildhauer Josef Carl Öberl 78 Gulden, der Maler Johann
Reismüller für das Altarblatt und das Auszugsbild 43 Gulden.
Der Altar
wurde zweimal gefasst: 1739 von Benedikt Dersch und 1755
von Joh.Georg Vogt. Dersch war in der Zeit von 1740-1746
nochmals in der Kirche tätig 07).
- Der Lettner stand auch im 18.Jh. noch immer vor den Seitenaltären,
auch wenn er möglicherweise nicht mehr so hoch und
undurchlässig war, wie zu gotischen Zeiten.
- Heute befindet sich (seit 1734/39) dort die Kanzel. Die war damals
noch 5 Meter weiter westlich angebracht. Eine heute
vermauerte Wandöffnung führte in einen Außenanbau,
durch den die Kanzel ohne Witterungseinflüsse betreten werden konnte.
Dieser Kanzel-Außenanbau ist auch auf einer Ansicht der Kirche
aus dem Jahr 1762 zu sehen.
Die Hauptfiguren des früheren gotischen Choraltars (Muttergottes,
St.Bartholomäus, St.Laurentius) kamen nach Westerholzhausen, die
Figur im Gesprenge (Auferstandener) über Umwege nach Arnzell. Die
Muttergottesfigur ist in Westerholzhausen noch an prominenter Stelle im
Choraltar vorhanden; die Heiligenfiguren wurden inzwischen ersetzt.
Schmidt'sche
Matrikel von 1738/40 01)
In den Jahren 1738 bis 1740 hatte der Freisinger Kanonikus Schmidt alle
Pfarreien der Diözese Freising besucht und in der nach ihm benannten
Schmidt'schen
Matrikel auch die Filialkirchen kurz beschrieben. Zur
"Ecclesia filialis s.Bartholomaei in oppido Inderstorff" bemerkt
er, die Kirche sei ein schöner Bau. Sie habe drei Altäre. Der
Hochaltar sei dem Kirchenpatron St.Bartholomäus geweiht, die Seitenaltäre
der Jungfrau Maria und dem hl.Sebastian. Das Kirchweihfest falle auf den
Sonntag nach dem Rosenkranzfest (7.Okt). In der schön gestalteten
Sakristei würden die Messgewänder aufbewahrt. Im Turm hingen
drei geweihte Glocken.
Umbau 1846
Das heutige Aussehen verdankt die Kirche den Umbaumaßnahmen
des Jahres 1846:
- eine neue Sakristei wurde gebaut,
- der Zugang vom Altarraum zum Turm und damit zur bisherigen Sakristei
wurde zugemauert,
- die Seitenaltäre wurden in den Altarraum verlegt und so gedreht,
dass sie parallel zur Außenwand stehen,
der Nordaltar steht vor dem bisherigen Zugang zum Turm,
- der Lettner wurde endgültig abgebrochen,
- die Kanzel wurde an die Stelle versetzt, an der bisher der südliche
Seitenaltar gestanden hatte,
- das Gestühl wurde weiter nach vorne verlegt. |
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Beschreibung
188005)
Die vom Beneficiaten an der Domkirche Anton Mayer verfasste Statistische
Beschreibung des Erzbistums München und Freising aus dem Jahr 1880
enthält im Kapitel über die Pfarrei Indersdorf auch die Filialkirche
St.Bartholomäus in Markt Indersdorf. Im Dorf selbst (ohne den Klosterbereich)
wohnten 450 Seelen (in 92 Häusern), dazu noch 129 Gläubige (30)
in Karpfhofen.
Über die Kirche St.Bartholomäus schreibt er:
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"Erbauungsjahr
unbekannt. Restaurationsbedürftig. Renaissancestyl. Geräumigkeit
für die Filialgemeinde zureichend. Baupflicht die Kirchenstiftung.
Spitzthurm mit 3 Glocken: die größere gegossen 1840 von
Wolfgang Hubinger
in München, die mittlere 1762 von Philipp Abraham Brandmaier
in Augsburg und die kleinere 1487 von Ulrich
von Rosen . Patrozinium am Sonntag nach Bartholomäus (24.8.).
3 Altäre; Orgel mit 8 Registern. Cemeterium (=Friedhof)
mit Capelle ohne Altar. Stiftungen 20 Jahrtage, 137 Jahrmessen. Den
Meßnerdienst versieht ein eigens bestellter Meßner, den
Cantordienst der Lehrer. Kirchenvermögen rd. 33.500 Mark".
|
Bruderschaft: Isidoribund der
Bauern der Pfarrei und der Nachbarschaft. Ihr Hauptfest wird am Donnerstag
nach Sexagesima (=Donnerstag vor Aschermittwoch) mit einem feierlichen
Gottesdienst (vulgo Bauernjahrtag) gefeiert.
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Hinweis: St.Isidor
ist ein wichtiger Bauernpatron. Zu Lebzeiten war er ein Knecht, dem
Engel beim Pflügen halfen, damit er Zeit zum Beten hatte. Die
ihm gewidmete Bruderschaft besteht auch im 21.Jh noch. Sie wurde 1635,
während der Not des 30jährigen Krieges, gegründet und
hatte im Jahr 2009 immerhin 352 Mitglieder. Ein im Jahr 1765 gestifteter
Zinnpflug ist das Vereinszeichen. Früher wurden am Bauernjahrtag
Pferderennen veranstaltet. Da war es auch Frauen erlaubt, ins Wirtshaus
zu gehen (sonst nur bei Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen). Für
jedes verstorbene Mitglied wird ein Trauergottesdienst gehalten, der
von allen übrigen Mitgliedern besucht wird. |
Beschreibung 1895 02)
Die
Kirche St.Bartholomäus in Indersdorf ist auch im Verzeichnis der
Kunstdenkmale des Königreichs Bayern erwähnt, dessen Dachauer
Teil 1888 von Prof. Gustav von Bezold und Dr. Georg Hager bearbeitet und
1895 von Betzold und Dr. Riehl im Auftrag des Königl.Bayer. Innenministeriums
herausgegeben wurde. Den Kirchenbau selbst qualifizieren sie als "sehr
unbedeutend" ab. Die Kunst beschränkte sich nach Auffassung
der damaligen Zeit vor allem auf die liturgischen Geräte in der Indersdorfer
Marktkirche. Auf Seite 303 heißt es:
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Kirche |
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Innen
an der Südwand Inschriftstein, wonach Wolfgang Joseph Gerstlacher
+1743 die Kirche erbaut hat. Diese ist sehr unbedeutend. |
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Ausstattung
von ca. 1730. |
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In
der Sakristei: Messkännchen mit Platte, Silber, vergoldet,
mit Band- und Pflanzenwerk, Münchener Zeichen und Marke IG, um
1730. Gefällige Arbeit (wohl vom Goldschmied Joseph Grossauer,
zünftig (= als Zunftmitglied genannt) 1718, + 1755) |
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Kelch,
Silber, vergoldet mit Bandlwerk, Engelsköpfchen und Reliefe am
Medaillon (Oelberg, Dornenkrönung, Geisselung, Kreuztragung,
Kreuzigung, Auferstehung). Münchener Zeichen und IG (von demselben
Gold-Schmied). Innen am Fuss: Wolfgang Joseph Gerstlacher. Um 1730. |
|
Kelch
mit Pflanzenranken und den Leidenswerkzeugen. Münchener Zeichen
und Marke FK (von Frz. Kessler?, zünftig 1664, + 1717), Anfang
des 18. Jahrhunderts. |
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Casula
(=Messgewand) weiss, mit Blumen gestickt, mit dem Wappen des
Franz Jakob Prugmair, Bierbrauer zu Indersdorf +15. März 1751,
dessen Grabstein sich in der Friedhofkapelle befindet. |
Renovierungen, Umbauten, Ausstattungen
- 1711 bis 1745 Barockisierung der Kirche
- 1740 Arbeiten durch Maler Benedikt Dersch aus Freising
06)
- 1754 Erneuerung des hl.Grabes durch Kistlerveitl von Indersdorf
Johann Schelle d.Jüng. (7 fl. .44 kr.) 11)
- 1760 Heiliges Grab gerichtet durch Zimmerer Märtl
- 1761 wie 1754 (2 fl. 3 kr)
- 1765 verschiedene Arbeiten durch Kistlerveitl von Indersdorf
Johann Schelle d.Jüng. (3 fl. 55 kr) 11)
- 1766 zwei Friedhoftüren gefertigt durch Joh. Schelle
(2 fl. .38 kr)
- 1773 Altarsanierung durch den Kistler Josef Lorenz; dazu
Arbeiten von Joh. Schelle (4 fl. 24 kr) 11)
- 1846 größere Umbauten (Abbruch Lettner, Versetzung
von Seitenaltären und Kanzel, Verlegung des Gestühls, neue Sakristei)
- 1900
- 1995 Innenraum.
Baubeschreibung
Der Kirchenraum erhielt bei der
Barockisierung eine neue Flachdecke. Im Altarraum hängt die Decke
etwas tiefer, weil dort früher ein Kreuzrippengewölbe den Raum
überspannte.
Hinter dem linken Seitenaltar befindet sich der frühere Zugang vom
Altarraum zum Turm aus gotischer Zeit. Das Spitzbogenportal ist zugemauert.
Die Nordwand des Kirchenschiffs enthält zwei weitere zugemauerte
Portale der romanischen und der gotischen Kirche. Sie sind durch den Verputz
nicht mehr zu erkennen.
Unter dem Fußboden des Kirchenschiffs befinden sich 45 Gräber.
38 davon stammen aus der Zeit von 800-1200 n.Chr. Sie lagen im Friedhof
an der Stelle, an der später die romanische Kirche gebaut wurde.
Man hat sie nicht umgebettet. Deshalb liegen sie seither unter dem Fundament
der Kirche. In barocker Zeit wurden weitere 7 Personen in der Kirche bestattet,
die unter den Fußbodenplatten liegen. Bei Ausgrabungen fand man
die Toten mit Sterbekreuzen, Rosenkränzen und Skapulieren. So weit
man feststellen konnte, handelt es sich u.a. um einen Chorherren, der
1757 starb (erkenntlich an Münzen), um eine Frau mit Dutt und Haarnadeln,
sowie um den Brauer Wolfgang Gerstlacher (gest. 21.2.1743) und seine Frau
Maria (gest.17.2.1740).
Der Brauer Gerstlacher war einer der großen Wohltäter der Kirche,
hatte den Hochaltar, die Monstranz und Weiteres gestiftet und war wohl
auch einer der Hauptfinanziers der Barockisierung. Ihn hatte man 1743
zunächst im Altarraum direkt vor dem Hochaltar begraben; es war das
einzige Grab im Altarraum. Es erinnert, so heißt es, an eine an
adelige und patrizische Gepflogenheiten angelehnte bürgerlich-herrschaftliche
Grablege, die ein bezeichnendes Licht auf die soziale Stelle des damaligen
Bierbrauers wirft. Auch seine Frau erhielt ein Grab innerhalb der Kirche,
wenn auch etwas weiter entfernt vom Altar. Die Nähe des Grabes zum
Altar erschien den Gläubigen damals wichtig, weil sie glaubten, dass
die Gnadengaben, die vom Altar bei einer Messfeier in die Umgebung strömten,
mit der Entfernung in ihrer Wirksamkeit abnehmen. Deshalb ließen
sich die einflussreichsten Menschen ganz vorne begraben. Bei den Umbaumaßnahmen
1846 wurde das Grab des Bierbrauers vom Altarraum in das Kirchenschiff
verlegt. Dabei hat man seine Schuhe mit Silberschnallen
20)
gefunden
und restauriert. Auf seinem Epitaph
zwischen Sakristeitür und Kanzel steht der Spruch:
|
"Denk
o Mensch wer ich gewesen
Der du dißes thuest hier leßen
Was geschribn auf disen stein
Den Kranchen, wie auch den betrangten
Gab ich was von mir verlangten
Jeden ein Stützen wolte sein
Diß Gottshauß auch wird beyfallen |
Epitaph des Brauers Gerstlacher
|
so aufgricht
zu Jedes gfallen
Gsuecht hierdurch nur gottes Ehr
Dißes wirst ja nit vergessen
Mir mit gleicher hilf Einmessen
All mein Leyd in Freud verkehr
Wolfgangus Josephus Gerstlacher
alters 66.Jahr gestorben den
21.hornung (=Febr.) anno 1743 |
|
Hinweis: Epitaphe gibt es in unseren Kirchen erst seit dem 14. Jh.
als Gedächtnismal für einen Verstorbenen in Form einer Steinplatte,
die innen oder außen an der Kirchenwand senkrecht aufgestellt
wird. Epitaphe (griech. Grabinschrift) wurden für diesen Zweck
eigens angefertigt; sie sind keine früheren Grabplatten. Das
Epitaph ist auch kein Grabmal, weil sich weder dahinter noch darunter
ein Grab befindet. |
Der Turm
stammt aus dem 15.Jh. als die gotische Kirche errichtet wurde. Er ersetzte
damals den Turm, der um das Jahr 1400 auf der Westseite gebaut worden
war. Im Turm mit seinem Dachstuhl aus Eichenholz 20)
hängt
eine alte Glocke, die 1487, also kurz nach dem Turmbau, von Ulrich
von der Rosen aus München gegossen wurde.
Innenausstattung
der Kirche
Innenmaße des Kirchenraumes:
Länge der Kirche 23,80
m
Breite der Kirche 7,00 - 7,40 (hinten)
Höhe der Kirche:
Kirchenschiff:
6,60 m,
Altarraum: 5,95
m (+ 1/2 Stufe)
Altarraum
Der 5,60 m hohe Altarraum
der Kirche ist nicht eingezogen,
sondern bildet mit dem Kirchenschiff optisch einen einheitlichen
Raum, der mit einer reich stuckierten Flachdecke aus dem Jahr 1711
(Jahreszahl am Chorbogen) überzogen ist. Der Stuck wird
Johann
Benedikt Heiß ( 1726) zugeschrieben. Er ist im italienischen
Stil gearbeitet, mit symmetrischen Akanthusranken, Blumenkränzen
und umrankten Puttenköpfen. Der Stuck gleicht dem in Unterweikertshofen.
Das Indersdorfer Dekor ist aber etwas sparsamer, die Ranken dafür
noch zarter. 03)
|
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Die Decke des Altarraums
hängt einen halben Meter niedriger als die des Kirchenschiffs. Möglicherweise
liegt dies an der Auflage des früheren Gewölbes.
Deckengemälde
im Altarraum
Das Bildprogramm der Deckengemälde
im Chor und im Kirchenschiff ist nach pastoral-katechischen Gesichtspunkten
ausgerichtet.
Die flache, mit reichem Stuck verzierte
und durch Profilleisten gegliederte Chordecke wird von einem zentralen
Deckengemälde mit der Darstellung des Abendmahls und an den Ecken
von vier Rundgemälden im Stuckrahmen geziert.
Die Bilder befassen sich mit
Themen aus dem alten Testament (Schuld und Strafe) Wegen der stilistischen
Ähnlichkeit mit den Sielenbacher Deckenbildern werden sie dem Friedberger
Maler Johann Reismiller zugeschrieben (1716 und 1734).
Im Hauptgemälde
des Chors sitzt Jesus beim Abendmahl
in der Mitte seiner Jünger und segnet das Brot. Ganz rechts ist Judas,
der spätere Verräter, beim Aufbruch zu sehen. Im Vordergrund
stehen kostbare Gefäße. Im Hintergrund wird eine groß-artige
Säulenarchitektur gezeigt.
Hinweis: In die Bildende Kunst fand das letzte Abendmahl erst im 5./6.
Jh. Eingang. Ursprünglich wurde Jesus an der linken Ecke der Tafel
sitzend wiedergegeben, ab dem 11. Jh. meist in der Mitte thronend, flankiert
von seinen Jüngern, wie hier in Indersdorf. Aus dem Lammbraten sind
Brot und Wein geworden.
Hund
und Katze
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Interessant
ist ein Bilddetail im Vordergrund, im untersten Teil des Gemäldes.
Dort sitzen sich am Ende des Tisches Petrus links und Judas rechts
gegenüber, als personifizierte Gegensätze von Treue und
Verrat. Zu ihren Füßen befinden sich bei Petrus ein Hund,
bei Judas eine Katze. Beide Tiere haben die gleiche Ausrichtung wie
die Füße der beiden Apostel, um die Zusammengehörigkeit
zu demonstrieren. Die Katze ist -ganz im Sinne der Tradition- als
Komplizin des Bösen dargestellt, der Hund als treuer Gefährte
seines Herrn.
Judas, mit roten Haaren, ist im Begriff sich von der Tafel und den
übrigen Aposteln abzuwenden und den Saal zu verlassen. |
König
David (vorne links) mit Mantel und Krone, der auf einer Leier
spielt. David ist in der Kunst Sinnbild der Gerechtigkeit (Ps 98,4).
Wegen seines in der Bibel erwähnten Leierspiels (2 Samuel 3-5)
und weil er als Dichter der Psalmen gilt, wurde David ab dem 16.Jh
auch häufig als Psalmist, ja als Repräsentant der geistlichen
Musik dargestellt |
David
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Abendmahl
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Aaron
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Aaron
im Hohepriestergewand mit Ephod (=Priesterschurz) und Glöckchensaum,
Hornkappe und einem Weihrauchfass in den Händen (Ex 28,2-39).
Die Horn-kappe der Hohepriester geht zurück auf Moses. Es sind
aber keine Hörner, die damit dargestellt werden sollen, sondern
Strahlen. Sie symbolisieren den Glanz seines Gesichts als er vom Berg
Sinai herab kam. |
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Josef
und seine Brüder, die Söhne Jakobs (hinten links).
In der linken Bildhälfte sieht man eine Herrscher
-gestalt mit Turban, der Josef als ägyptischen Statthalter
darstellen soll. Durch den Torbogen sieht man ein Feld, auf
dem sich 11 Garben vor einer 12. verneigen. Sie erinnern an den
Traum Josefs als Knabe, in dem sich beim Garbenbinden auf dem
Feld die 11 Garben vor der Garbe Josefs neigten (Gen 37,6-8).
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Josef u.seine
Brüder
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Jehu u.Jonadab
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Fahrt
von Jehu und Jonadab
(2 Kön 10, 15-18).
Die Szene zeigt im Wagen den von Gott erwählten Jehu, der das
vom Herrn verworfene Haus Ahab ausrottet und den Baalkult beendet.
Jehu verschont ihn wegen seiner gerechten Gesinnung und nimmt ihn
zu sich auf den Wagen.
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Hochaltar
/ Choraltar
Der Altar wurde 1734
von einem Kistler (Schreiner) aus Friedberg und vom Bildhauer Joseph
Carl Öberl (Eberl),
ebenfalls aus Friedberg, erstellt und zweimal gefasst (=bemalt):
1739 durch Benedikt
Dersch (1686-1757) und 1755 durch
den in Indersdorf wohnenden Maler Johann Georg Vogt (1722-1771).
Der Grund für die doppelte Bemalung in so kurzer Zeit ist mir nicht
bekannt.
Joseph Carl Öberl hat übrigens auch den Altar in der Rosenkranzkapelle
der Klosterkirche Indersdorf erstellt.
Altaraufsatz
Im Altaraufsatz
befindet sich ein großes Bild des Kirchenpatrons, des hl.
Bartholomäus, mit Buch und Messer in der Hand (St.Bartholomäus
wurde bei seinem Martyrium mit dem Messer die Haut abgezogen).
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Bartholomäus
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Bis 1896 war im
Aufsatz übrigens der frühere Patron und spätere Nebenpatron
Laurentius auf einem Bild dargestellt. Das Gemälde von Johann
Reismüller
wurde 1896 entfernt.
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Matthäus
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Flankiert wird
das Bild von den vier Evangelisten auf den Säulen mit der Darstellung
ihrer Attribute (von links nach rechts:
Markus mit Löwen, Matthäus
mit Mensch, Johannes
mit Adler und Lukas
mit dem Stier). |
Johannes
u. Lukas
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Hinweis:
Die vier Symbole geflügelter Mensch, geflügelter Löwe,
geflügelter Stier und Adler reichen zurück bis in den babylonischen
Mythos. Dort stellten sie die vier Astralgötter Nergal (Flügellöwe),
Marduk (Flügelstier), Nabu (Mensch) und Mimurta (Adler) dar,
die vor den Heiligtümern Wache hielten. Im Alten Testament werden
sie in den Gottesvisionen Ezechiels (Ez 1,1-14), im Neuen Testament
in der Offenbarung des Johannes (Kap.4 Vers 7) als die vier Lebewesen,
die rings um Gottes Thron stehen, erwähnt. Zuerst hat man sie
nur im Zusammenhang mit dem thronenden Christus abgebildet. Als Evangelistensymbole
dienen sie erst seit dem frühen Mittelalter (durch die Kirchenväter
Irenäus und Hippolyt um das Jahr 200).
Seit Hieronymus (347-420) werden sie wie folgt gedeutet:
Der geflügelte Mensch (nicht Engel !) bei
Matthäus weist auf den Stammbaum Jesu und auf dessen Geburt
(mit deren Bericht das Matthäusevangelium
beginnt) hin.
Der geflügelte Löwe ist Sinnbild für Markus,
weil das Markusevangeliums mit der Predigt des Johannes in
der Wüste, dem Lebensraum des Löwen,
beginnt und weil sein Evangelium die Kraft der Auferstehung und
Todesüberwindung betont.
Der geflügelte Stier (als Opfertier) des Lukas
galt als Zeichen für den Beginn des Lukas-Evangeliums, das
mit dem Opfer des Zacharias einsetzt und das am
innigsten auf den Opfertod Christi hindeutet.
Den Adler des Johannes versteht man als Symbol
für den spirituellen Höhenflug des Johannes-Evangeliums,
das mit den Worten beginnt "Im Anfang war
das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort".
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Mittelteil
Mittelpunkt
des im Jahr 1734 entstandenen barocken Hochaltars
mit zwei gewundenen Säulen ist ein 2,5 m hoher Tabernakel von
Josef Elsner (1845-1933) aus der
Zeit um 1900. Damals hatte die eucharistische Verehrung ihren Höhepunkt.
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Tabernakel mit Figuren Johannes
u.Paulus
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Der Tabernakel steht an der
Stelle eines früheren Altarblatts von Johann Reismüller
aus Friedberg (sign 1734), das um 1896 herausgenommen wurde. Inzwischen
hängt es -nach einer Restauration- im Kirchenschiff. Auf ihm
wird die Marter des hl.Bartholomäus dargestellt. Die Henker
beginnen, die Haut des Heiligen abzuziehen.
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Daneben stehen als Assistenzfiguren
die beiden Wetterheiligen Johannes und Paulus mit Schwertern in den Händen.
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Hinweis: Die beiden
Heiligen waren Brüder, die hohe Beamtenstellungen am Hofe Kaiser
Konstantins innehatten. Unter Kaiser Julian dem Abtrünnigen,
wurden sie um das Jahr 361 wegen ihres christlichen Glaubens in ihrem
Haus auf dem Caeliusten enthauptet und dort begraben. Seit dem 6.
Jahrhundert werden sie als Märtyrer verehrt, später galten
sie als wirkungsvolle Wetterheilige. So
wurde z.B. nach einem schlimmen Hagelschlag am 25.6.1844 ein Bittgang
von Fahrenzhausen nach Westerndorf am Festtag der beiden Heiligen
(26.Juni) eingerichtet, der seither ununterbrochen abgehalten wurde.
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Antependium
Das Antependium
des Altars ist mit drei Reliefs reich verziert: Dargestellt werden
- Links der Hohepriester Melchisedek,
- in der Mitte Jesus und die Emmausjünger
- rechts das verhinderte Opfer Abrahams.
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Alle drei Themen
sind Sinnbilder für die Eucharistiefeier. In Emmaus aß
Jesus nach der Auferstehung mit zwei Jüngern zu Abend und reichte
seinen Begleitern das Brot als seinen Leib. |
Die Reliefs sind sicher jünger
als der Altar. Sie dürften in der Zeit des Historismus hinzugekommen
sein, wahrscheinlich bei der Umgestaltung des Altars 1896. Zur damaligen
Zeit waren Typologie-Themen (Szenen aus dem Alten Testament als Vorläufer
für Szenen aus dem Neuen Testament) sehr beliebt. Hier sind es zwei
Opferszenen aus dem AT als Vorbild für das Messopfer unserer Zeit.
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Opfer d.Melchisedek
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Emmausjünger
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Opfer Abrahams
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Melchisedek war zu Zeiten Abrahams Priesterkönig von Salem
(=Jerusalem). Er segnete den Abraham, als der von seinem Sieg über
Kedor-Laomer zurückkehrte und brachte im anschließenden
Dankopfer für den Sieg Brot und Wein als Opfergaben dar (Gen.
14,18-20). Wegen der Übereinstimmung der Opfergaben wurde er
im Christentum als Vorläufer von Christus angesehen. In der christlichen
Kunst soll die Darstellung des Opfers des Melchisedek auf die lange
Tradition des Messopfers mit Brot und Wein hinweisen.
Abraham wurde von Gott auf die Probe gestellt und sollte seinen
einzigen (legitimen) Sohn Isaak opfern. Als Abraham tatsächlich
den Isaak als Opfer darbringen wollte, griff Gott ein und wies Abraham
an, anstelle des Knaben einen Widder zu opfern, der sich im Gestrüpp
verfangen hatte. Neben der Aussage, dass Gott keine (damals übliche
?) Menschenopfer wünscht, wird die Begebenheit als Vorbild für
den Opfertod Christi (Gott opfert seinen einzigen Sohn) gesehen. |
Früherer gotischer
Altar
Der Kunsthistoriker G. Morsch hat in seinem Aufsatz "Die spätgotische
Madonna von Westerholzhausen " dargelegt, wie der gotische Vorgängeraltar
in der Marktkirche ausgesehen haben könnte, der bis zum 30jährigen
Krieg hier stand:
Es war ein Schreinaltar, durch Stabwerk in drei senkrechte Abschnitte
unterteilt, in denen jeweils eine Figur stand: im mittleren Abschnitt
die heute in Westerholzhausen auf dem Choraltar aufgestellte Muttergottesfigur,
im linken Abschnitt eine Figur des Apostels Bartholomäus, im rechten
eine des hl.Laurentius. Die beiden Assistenzfiguren standen dann ab 1763
in Westerholzhausen auf dem Choraltar, bis sie 1883 von dort genommen
wurden. Wo sie sich in der Zwischenzeit (1650-1763) befunden haben, ist
unbekannt. Heute werden sie im Kloster Indersdorf aufbewahrt.
Im Gesprenge des gotischen Altars in der Marktkirche befanden sich drei
Skulpturen, von denen die mittlere, ein Schmerzensmann, noch in der Kirche
von Arnzell als Einzelfigur
zu sehen ist. Gesprenge ist der obere Abschluss eines gotischen Schreinaltars;
es besteht aus Maßwerk und Fialen.
Zwischen dem 30jährigen Krieg und der Erbauung des heutigen Altars
soll ein "wenig qualitätsvolles Retabel" (Altaraufbau)
mit der Darstellung der Krönung Mariens (ohne die gotischen Figuren)
hier gestanden haben.
Joh.Nepomuk
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An der Chorwand
stehen auf Podesten 1735 entstandene Figuren des hl.Johannes
Nepomuk mit Märtyrerpalme (links) und Michael
mit Flammenschwert, mit dem er Luzifer stürzte und Adam und Eva
aus dem Paradies trieb (rechts). Flammenschwert ist die Bezeichnung
für ein Schwert, dessen Klinge gewellte (geflammte) Schneiden
hat. |
Erzengel
Michael
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Hinweis:
Johannes aus Pomuk, "ne Pomuk", war Ende des 14.Jh
Generalvikar des Erzbischofs in
Prag und machte sich beim König Wenzel wegen seines energischen
Auftretens für die Rechte der Kirche unbeliebt. Der ließ
ihn am 20. März 1393 gefangen nehmen, foltern, brannte ihn
selbst mit Pechfackeln, ließ ihn durch die Straßen schleifen
und schließlich in der Moldau ertränken. Die
Legende berichtet, der eigentliche Grund sei gewesen, dass Johannes,
der auch Beichtvater der Königin war, dem König keine Auskunft über
die Sünden seiner Frau gegeben habe. Das 1215 eingeführte Beichtgeheimnis
hat in der kath.Kirche einen hohen Stellenwert. Der
Fundort der Leiche in
der Moldau wurde
durch eine Erscheinung von fünf Sternen geoffenbart. Nepomuk
ist neben Maria der einzige Heilige, der mit Sternen geschmückt ist.
Die Verehrung von Nepomuk
ist zwar schon seit 1400 nachweisbar; sie war aber nicht sehr umfangreich
und zudem auf Prag beschränkt. Sein Denkmal auf der Prager Karlsbrücke,
das 1693 errichtet wurde, machte ihn zum Brückenheiligen. Erst
als man über 300 Jahre nach seinem Tod, im Jahre 1719, bei der
Öffnung des Grabes in der Prager Veitskirche die Zunge des Heiligen
unverwest vorfand, hat die Verehrung an Dynamik gewonnen. Im Jahre
1721 wurde der Kult von Rom anerkannt, am 19.3.1729 folgte die Heiligsprechung
durch Papst Benedikt XIII. Noch im gleichen Jahr wurde Nepomuk von Kurfürst Karl Albrecht zum Landespatron von Bayern (18.8.1729) erklärt. Die Jesuiten förderten
die Verehrung kräftig und nach kurzer Zeit stand die Nepomukfigur
auf vielen Brücken und in vielen Kirchen. Nepomuk war der Modeheilige
der Rokokozeit. Festtag:
16.Mai
Der Erzengel Michael war nach der Überlieferung häufig
mit der Heilsgeschichte der Menschen verbunden. Er stürzte -
schon vor Beginn der Schöpfung - den Luzifer, zeigte Hagar, der
von Abrahams eifersüchtiger Frau Sara vertriebenen Magd, die
Quelle zur Rettung ihres und ihres Sohnes Leben (1. Mose 16,7-12).
Michael gilt auch als einer der drei Männer, die Abraham besuchten
(1. Mose 18,1-16), er hinderte Abraham, den Isaak zu töten (1.Mose
22, 11-18), rang mit Jakob (1. Mose 32,24-29), teilte das Rote Meer
beim Auszug aus Ägypten (2. Mose14,19-22), führte Israel
ins gelobte Land und kämpfte mit dem Teufel um die Seele von
Mose. Rettend erschien er den Jünglingen im Feuerofen bei Daniel
(Daniel 3,25-26) und hielt Habakuk an den Haaren über die Löwengrube.
Michael hält die Seelenwaage und empfängt die Seligen im
Paradies, so wie Petrus an der Himmelspforte. Festtag: 29.Sept. |
Zelebrationsaltar
Der rot/grau marmorierte
Zelebrationsaltar
in Sarkophagform mit Voluten an den Ecken stammt aus dem Ende des
21.Jh. Er wurde passend zur übrigen Einrichtung im Stil des Rokoko
mit vielen Rocaillen am Antependium gestaltet. |
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Hinweis: Der Altar
war das Symbol des heid-nischen Gottesdienstes. Das lateinische Wort
adolere = verbrennen bezeichnet die ursprüngliche Bedeutung als
Stätte zur Verbrennung der Opfer. Die ersten Christen hatten
keinen Altar. Jesus versammelte die Seinen um den Tisch, und das hielten
auch die Christen während der ersten Jahrhunderte so; zur Eucharistiefeier
konnte |
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jeder beliebige
Tisch dienen. Im 4.Jh wurde das Opfer Jesu in das Tischgeschehen hineingenommen
und der Altar eingeführt. Er war meist aus Stein, frei aufgestellt
und von allen Seiten zugänglich. Ab dem 8. Jahrhundert weicht
die Tischform immer mehr der Blockform. Dies kam der Entwicklung entgegen, im Altar Reliquien von Märtyrern und Heiligen beizusetzen.
Der zelebrierende Priester stand hinter dem Altar, sodass seine Handlungen
während der Messfeier für die ganze Gemeinde sichtbar waren.
Als der Altar dann im 11.Jh eine Rückwand mit hohen Altaraufbauten
(Retabeln)
erhielt und weiter an die Ostwand rückte, wandte der Priester
der Gemeinde den Rücken zu. Dies ist in der katholischen Kirche
durch eine Liturgiereform erst vor 55 Jahren wieder rückgängig
gemacht worden. Der Zelebrationsalter ersetzt nun liturgisch voll
den Hochaltar. 21)
|
Kirchenschiff
/ Langhaus
Deckengemälde
im Langhaus
An der Langhausdecke
(in 6,10 m Höhe) dominieren die Stuckverzierungen.
Die zehn kleineren Rundgemälde
und die beiden zweipassförmigen Gemälde um die Heilig-Geist-Öffnung
und an der Emporenbrüstung befassen sich mit dem Thema "Gottes
Gnade und Erbarmen" in der Typologie, d. h. der Gegenüberstellung
des NT (Antitypus) und des AT (Typus).
An der Emporenbrüstung werden Geschichten aus dem Alten Testament
dargestellt, an der Decke die entsprechenden Geschichten aus dem Neuen
Testament.
Deckengemälde (Neues Testament):
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Die
Tempelreinigung durch Jesus, der die Händler mit einer
Geißel vertreibt (Joh.2, 13-17) |
An der
Stirnseite der
abgesenkten Chordecke:
Anno 1711-1716
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Pharisäer
und Zöllner beim Gebet in der Synagoge - als Darstellung
des Gleichnisses in Lk.18, 9-14. |
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Der
zwölfjährige Jesus im Tempel, umringt von Schriftgelehrten.
Dahinter Josef u. Maria auf der Suche nach ihrem Kind (Lk.2,41-52) |
Heilung
des Gelähmten durch Petrus an der Schönen Pforte
des Tempels (Apo. 3,3-8). |
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Jesus
und die Ehebreche-rin mit Hohepriestern und Volk vor Säulenarchitektur
als Symbol für den Tempel in Jerusalem, weil die Begegnung im
Tempelbezirk stattgefunden hat. (Joh., 8,1-11). |
der verlorene
Sohn mit dem Vater und dem älteren Bruder im Hintergrund
(Lk.15, 11-32). |
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Emporenbrüstung (Altes Testament):
Hier sind vier Gemälde aus dem Alten Testament in gemalten Stuckrahmen
angebracht. Auf den Gemälden werden Frauen mit in Kirchen selten
gezeigter Freizügigkeit dargestellt.
von links nach rechts:
Bestrafung der Rotte Korah, die
gegen Moses einen Aufstand gewagt hatten (Num 16, 25-32).
Links stehen Moses mit der Hornkappe auf dem Kopf und vor ihm sein
Bruder Aaron; die Erde spaltet sich, die Zelte wanken. |
Aufstand
gegen Moses
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Rechts sinken bewaffnete
Aufständische zur Erde und werden
von den Spalten verschlungen
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Pest über Israel
als Strafe für Davids Sünden (2, Sam 24,10-16). Gott ließ
David die Wahl zwischen Hungersnot, Verfolgung durch Feinde oder
dreitägige Pest. David wählte die Pest.
So mussten viele für die Sünden eines einzigen büßen.
Im Gegensatz dazu büßte Jesus als einzelner für die
Sünden vieler. |
Pest
über Israel
|
Links
der König David, der die Hände flehend zum Himmel erhebt.
Rechts die sterbenden Pestkranken, darüber schwebt ein Engel
mit dem Schwert der Rache in der Hand. Ganz links im Hintergrund der
Seher Gad, der Gottes Botschaft überbracht hatte.
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Sintflut
(Gen 6 ff). Im Vordergrund verzweifelte Menschen und Tiere. Auf dem
Wasser schwimmt die Arche in Form eines vergrößerten
Sarges vor dem Hintergrund einer Stadt und eines Gebirges während
ringsherum Menschen ertrinken.
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Sintflut
|
Hinweis: Arche
(lat.arca=Kasten) ist Name des kastenförmigen Hausboots, das
Noah auf Weisung Gottes baute und in dem er und die Seinen zusammen
mit vielen Tieren die vierzigtägige Sintflut überlebten
(Genesis, 6, 13 ff.). |
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Die
Sintflut wird auch in 200 Schriften anderer Hochkulturen beschrieben.
Es wird heute als gesichert angesehen, dass die Arche Noah auf dem
höchsten Berg der Türkei, dem 5165 m hohen Ararat, strandete.
Wissenschaftler untersuchten die Holzreste auf dem Gipfel und kamen
zum Ergebnis, dass sie 5.000 Jahre alt sind. In der Ikonographie der
christlichen Kunst ist die Arche ein Sinnbild für die Kirche,
in der allein ein geistiges Überleben in dieser Welt möglich
ist.
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im rechten Bild werden
zwei verschiedene Szenen aus der Genesis dargestellt:
a) Zerstörung von Sodom
(Gen 19,24) u.
b) Lot und seine Töchter in der Höhle bei
Zoar (Gen 19,30).
Links im Hintergrund die Stadt Sodom an der Meeresküste.
Nach der Bibel ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel
und Feuer regnen, vom Himmel herab. Davor
Lots Frau, bereits zur Salzsäule erstarrt.
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Zerstörung
von Sodom
|
Rechts
im Bild Lot und seine Töchter in der Höhle bei Zoar, in
der sie nach der Zerstörung von Sodom wohnten. Die Töchter
bringen Lot viel Wein um ihn betrunken zu machen.
Weiteres siehe Gen 19,30 |
Seitenaltäre

Linker Seitenaltar
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Die Seitenaltäre
sind wegen des fehlenden Chorbogens längs an der Wand angebracht. Schon
in gotischer Zeit gab es (Vorgänger-)Seitenaltäre. Sie
standen am Lettner, der den Altarraum vom Kirchenschiff trennte,
und waren -wie in anderen Kirchen üblich- zu den Kirchenbesuchern
gerichtet. Bei der Barockisierung um 1734 hat man die heutigen Altäre
angeschafft und sie an die gleichen Stelle gesetzt. Erst beim Umbau
1846 wurden sie in den Altarraum versetzt und in Ost/West-Richtung
gedreht.
Die Altäre sind in der Stilform des Regence gestaltet, die
nur die kurze Zeit von 1715-1730 umfasst. Die Säulen des Retabels
sind schon teilweise von einer Draperie verhüllt. Rocaillen,
die Markenzeichen des Rokoko, fehlen noch.
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Rechter
Seitenaltar
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Altaraufsatz
Der Altarauszug/Altaraufsatz,
ist -von vielen kleinen Engelsfiguren umgeben- ein Bild der Muttergottes
mit Kind zu sehen.
Es handelt sich dabei um eine Nachbildung des Passauer Marienbildes,
das interessanterweise selbst eine Kopie ist.
...mehr zum Gnadenbild aus Passau...... |
Maria-Hilf-Bild
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Um das Aufsatzbild sind acht Putten gruppiert.
Zwei davon weisen auf eine besonders kunstvoll gestaltete Textkartusche
hin, die am obersten Giebel angebracht ist. Unter der Krone steht:
"In honorem sancti Sebastiani specialis contra Pestem Patroni."
(Zu Ehren des hl.Sebastian insbesondere als dem Pestpatron) Das Zwei
weiter Putten, deren Lendentücher mit Hosenträgern gesichert
sind, halten Symbole eines Pfeils, einer Flamme und eines Märtyrerkranzes.
Sie gehören schon zur Figur des Altarpatrons Sebastian. |
Mittelteil
Der
linke Seitenaltar ist dem hl.
Sebastian geweiht, dessen pfeildurchbohrte Figur in der Mittelnische
steht.
Brustreliquiar
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Eine Besonderheit
des linken Seitenaltars ist das Brustreliquiar,
das herzförmig in Brusthöhe in die Figur von Sebastian
eingearbeitet ist. |
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St.Sebastian
|
Im Brustreliquiar
erscheint der Heilige dem Gläubigen von Angesicht zu Angesicht,
sodass der ihm seine Bitte sozusagen persönlich vortragen kann.
Zwei Engel auf dem Gebälk halten über Sebastian Helm, Pfeil,
Köcher und den Märtyrerkranz sowie eine Inschriften-Kartusche
mit Krone, in der ein Text ihn als Pestpatron bezeichnet.
Hinter dem Altar befindet sich das zugemauerte gotische Portal, das
vor 1846 vom Altarraum in den Turm führte. Dort war bis zu diesem
Zeitpunkt die Sakristei untergebracht. |
Assistenzfiguren
Assistenzfigur
|
Assistenzfiguren
sind zwei weibliche Heilige mit Prinzessinenkronen auf dem Haupt
und Märtyrerpalmen in den Händen. Da sonstige Attribute
fehlen (nach der Fingerstellung der Hände dürften solche
vorhanden gewesen sein), ist nicht eindeutig zu erkennen, welche
Heilige die Figuren darstellen sollen. Es könnten die Heiligen
Barbara, Katharina, Dorothea, Juliane oder Margarete sein. Alle
diese Heilige sollen der Legende nach Königstöchter gewesen
sein. |
Assistenzfigur
|
Rechter Seitenaltar
Altaraufsatz
Auch an diesem Altar umgeben
viele kleine Engel das Auszugsbild. Dabei handelt es sich um ein
Vesperbild,
das Maria mit dem toten Jesus auf dem Schoß zeigt und den
sie liebkost..
Die Häupter von Mutter und Sohn sind mit 12 Sternen umrahmt.
|
Pieta
im Aufsatz
|
Um
das Aufsatzbild sind wie beim linken Seitenaltar acht Putten gruppiert.
Auch auf diesem Altar weist eine Textkartusche auf den Patron des
Altars hin:
"In honorem sancti Josephi specialis in morte Patroni."
(Zu Ehren des hl.Josef insbesondere als Patron der Sterbenden).
|
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Unter dem Aufsatzbild
sind ein Kranz aus Rosen angebracht, durch den sich vier blühende
Lilien ranken.
Rosen sind Marienblumen, Lilien sind Symbole für Maria, Josef
und andere Heilige, die keusch gelebt haben.
Hinweis: Den Namen Vesperbild erhielt diese Art der Darstellung,
weil die Zeit, die im Stundengebet der Mönche und Nonnen
der Trauer um den Tod Jesu gewidmet wird, der Sonnenuntergang
ist, die Zeit der Vesper.Die Darstellung der Muttergottes mit
ihrem toten Sohn auf dem Schoß entspricht keinem Bibelbericht.
Nach dem Johannesevangelium stand Maria zwar unter dem Kreuz;
ihre Anwesenheit bei der Kreuzabnahme ist aber nicht belegt. Deshalb
standen die Pietas in Italien lange unter dem Verdacht der Ketzerei
und wurden auch von den Reformatoren in Deutschland abgelehnt.
|
Mittelteil
Der rechte Seitenaltar
ist der Josefsaltar. Im Mittelpunkt steht die Figur des hl.Josef
mit einem grünenden und blühenden Stab der Hand.
Auf dem Gebälk darüber zwei Schilde, die auf Josef Bezug
nehmen.
- Ipse salum faccet omnem populum
- Ite ad Ioseph Genes(is) Cap.XLI,55 |
St.Josef
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Hinweis: Die
Stab-Geschichte wird nicht in der Bibel, sondern in den Apokryphen
(Jakobus-evangelium) geschildert: Demnach war Maria Tempeljungfrau
in Jerusalem und sollte einem Mann verheiratet werden, der sie unberührt
lassen würde ("Josephs-Ehe"). Jeder Bewerber - allesamt waren
Witwer - sollte einen Stab auf dem Altar des Tempels niederlegen;
Josephs Stab grünte und blühte, zudem ließ sich
eine Taube als Zeichen der göttlichen Bestätigung auf
seinem Kopf nieder. |
Assistenzfiguren
St.Anna
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Assistenzfiguren
dürften die Schwiegereltern des Josef und Großeltern Jesu,
die hl. Anna mit Schleiertuch
und den hl. Joachim
(mit Schaf und Hirtenstab) darstellen.
Hinweis: Nach dem Protoevangelium des Jakobus aus der 2. Hälfte
des 2. Jh waren Anna und Joachim die Eltern Marias und damit
die Großeltern von Jesus. Im 5. und 6. Jahrhundert wurden ihre
Namen in Marienlegenden weiterverbreitet. Besonders die Orden der
Karmeliten und Kapuziner förderten die Verehrung von Joachim
und Anna. Die Schäferschaufel Joachims führt zum apokryphen
Jakobusevangelium, nach dem ihm ein Engel erschien, während er
auf dem Feld die Herden hütete. |
St.Sebastian
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An der Predella
des rechten Seitenaltars sitzt in einer kleinen Nische ein Jesuskind
Besonders prächtig
ist die von der Sakristei her begehbare Rokoko-Kanzel
, die 1741 vom Wolfratshausener Maler Benedikt Dersch
(1686-1757) gefasst (=bemalt) worden sein soll.
Die Kanzel war bei der Barockisierung angeschafft und 5 Meter weiter
westwärts, an einer Wandnische angebracht worden. Erst 1846
hat man sie an ihren jetzigen Standort verlegt, an dem bis dahin
der rechte Seitenaltar stand.
|
Rokoko-Kanzel
von 1741
|
Die Predigt wurde in altchristlicher Zeit -ähnlich wie
heute- von einem Ambo
aus gehalten. Ab dem 13. Jh. hat man Kanzeln gebaut, die zumeist
seitlich im Mittelschiff ihren Platz haben, dort, wo die Gemeinde
versammelt ist. Von hier aus konnten die Prediger auch von oben
herab sprechen, was ihren Worten größere Wirkung verleihen
sollte. Spätestens seit dem 2.Vatikanischen Konzil 1962 werden
sie nicht mehr benutzt.
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Schalldeckel
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Sie besitzt einen
baldachinartigen Schalldeckel. Auf ihm befindet sich eine
Figur des Salvator-Mundi, also von Christus, dem Erlöser der
Welt. Sie ist umgeben von weiteren Figuren, die die damals bekannten
vier Erdteile Europa (weibliche Figur), Amerika (Farbiger mit Federschmuck
-siehe kleines Bild oben), Afrika (mit Sklavenhalsband) und Asien
(Osmane mit Turban) versinnbildlichen. An der Unterseite
des Schalldeckels ist eine Heilig-Geist-Taube angebracht. An der Rückseite
ist ein Relief des Guten Hirten zu sehen, auf dessen Schulter ein
Schaf liegt. |
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Europäerin
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Afrikaner
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Christus
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Amerikaner
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Asiate
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Hinweise: Die Gestalt der
Taube für die künstlerische Darstellung des Heiligen
Geistes gründet sich auf den Bericht der Taufe Jesu im Neuen
Testament. Danach fuhr der Heilige Geist in leiblicher Gestalt auf
Jesus hernieder wie eine Taube (Lk., 3,22). Obwohl dies nur bedeutet,
dass sich der Geist bewegte wie eine Taube, nicht aber aussah wie
ein Vogel, hat man die Taube als Symbol für die sonst nur schwer
greifbare dritte Person Gottes gewählt. Das Konzil von Nicäa
im Jahr 325 hat dies sogar empfohlen. Papst Benedikt XIV verbot
1745 die Darstellung der dritten göttlichen Person in Menschengestalt,
wie sie vereinzelt immer noch vorkam (so z.B. im Deckengemälden
der Schlosskapellen in Haimhausen und Unterweilbach).
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Kanzelkorb
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Auch der Kanzelkorb
ist mit vier Figuren geschmückt. Dabei handelt es sich um die
vier lateinischen Kirchenväter (Ambrosius, Augustinus, Papst
Gregor I. und Hieronymus). Ihre Darstellung an den Kanzeln sollte
im Sinne der "Gegenreformation" die Kontinuität der Tradition,
auf die sich die katholische Kirche berief, unterstreichen. Dazwischen
sind vergoldete Metallreliefs mit biblischen Szenen zu sehen. Auf
dem breiten Relief in der Mitte wird Joh.der Täufer bei einer
Predigt am Jordan inmitten seiner Zuhörer zu sehen. |
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Papst
Gregor I.
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Ambrosius
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Augustinus
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Hieronymus
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per Mouseklick zu den Beschreibungen
Kanzelkreuz
und Mater
Dolorosa
Gegenüber der Kanzel,
auf der Nordseite, hängt das sog. Kanzelkreuz
mit darunter stehender schmerzhafter
Muttergottes (mater dolorosa).
Das Kruzifix könnte
aus der Zeit des Frühbarock stammen. Das Haupt Jesu ist von
dem dreistrahligen Heiligenschein umgeben, der vor allem in gotischer
Zeit, also kurze Zeit vor der Entstehung des Kruzifixes, sehr
beliebt war. Das Perizoma, das Lendentuch, besitzt einen reichem
Faltenwurf. Der Körper ist übersät mit Wunden.
Insbesondere aus der Seitenwunde fließt ein breiter Blutstrom.
Hinweis: Das Kreuz heißt Kanzelkreuz, weil es in der Regel
der Kanzel gegenüber an der Wand angebracht ist. Es erinnert
den Prediger an den 1.Korintherbrief (1,3), in dem der hl.Paulus
schreibt: "Wir predigen Christus als den Gekreuzigten".
Die Ansprache soll nicht weltliche Dinge, sondern den Tod und
die Auferstehung Christi zum Inhalt haben.
Die
Marienfigur unter dem Kreuz entspricht dem Typus der mater dolorosa,
der trauernden Mutter.
Maria trägt eine große
barocke Krone auf dem Haupt. Sie ist mit rot/blau/goldenen Gewändern
bekleidet. Ihre Hände hat sie zum Zeichen der Trauer und
des Gebetes über ihrer Brust gekreuzt. In dieser Brust steckt
ein Schwert, das an
das Simeonwort im Lukasevangelium (Kap 2,35) bei der Darstellung
im Tempel erinnert: " Dir selbst wird ein Schwert durch die
Seele dringen".
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Kanzelkreuz

Mater
dolorosa
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Kirchenbänke
Das
Akanthusmuster der kunstvoll geschnitzten Kirchenstuhlwangen entspricht
dem vieler Kirchenstühle im Dachauer Land. Es trat erstmals
1695 in Glonn auf und wurde ab 1717 zur beliebtesten Wangenverzierung.
Das Gestühl wurde 1722 angeschafft und 1846, als man den Lettner
abtrug und das Kirchenschiff etwas nach vorne rückte, zum Altarraum
hin erweitert.
Hinweis: Kirchenstühle
gab es nicht von Anfang an in den Kirchen. Die ersten 1500 Jahre
standen die Gläubigen oder bewegten sich langsam im Raum. Lediglich
für Alte und Schwache gab es einige Stühle an den seitlichen
Wänden. Ohne Kirchenstühle fasst die Kirche viel mehr
Menschen; bei dichtem Gedränge während des Gottesdienstes
schien der Raum voller Bewegung zu sein. Die katholischen Gottesdienste
der Vorrefor-mationszeit dauerten auch nicht sehr lange, weil die
Predigt nur kurz war oder ganz fehlte. Das Kirchengestühl wurde
zuerst bei den Protestanten eingeführt. Dort nahm die Predigt
im Gottesdienst als Medium der Heilsvermittlung einen größeren
Raum ein. Mindestens eine Stunde lang hatte der Pastor zu predigen.
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Kirchenstuhlwange
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Das lässt
sich im Sitzen besser ertragen. Das feste Gestühl wurde auch zum Spiegel
einer disziplinierten Gemeinschaft, in der jeder seinen festgefügten
Platz hatte. Die katholischen Kirchen zogen erst später nach. Die Bestuhlung
war einer der Gründe, dass die Kirchen zu Beginn der Barockzeit vergrößert
werden mussten.
Weitere
Figuren und Bilder
An den Wänden des Kirchenschiffs
sind noch folgende Figuren (aus der Zeit um 1735) und Bilder angebracht:
hl.Johannes des Täufers
mit Lamm und Kreuzstab. Johannes der Täufer (der Cousin
Jesu) war Bußprediger am Jordan und taufte dort auch Jesus.
Später wurde er auf Wunsch der Herodias, der Geliebten von Herodes
und ihrer Tochter Salome enthauptet. Mit den Worten "Dieser ist
das Lamm Gottes, das die Schuld der ganzen Welt wegnimmt" hatte
Johannes den Messias angekündigt (Johannes 1,29). Deshalb wird
er in der Kunst häufig mit einem Lamm und mit dem Spruchband
"Ecce agnus dei" am Kreuzstab abgebildet. Gedenktag: 24.Juni
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Johannes
d.Täufer
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hl. Leonhard
(in Bayern einer der 14 Nothelfer) lebte um das Jahr 500 als Einsiedler
und später als Abt in Frankreich. Regelmäßig besuchte
er die Gefangenen und erreichte beim König Clodwig I., dass viele
von ihnen freigelassen wurden. Deshalb galt er ursprünglich als
Schutzpatron derer, "die in Ketten liegen", also der Gefangenen -
und der Geisteskranken, die man bis ins 18. Jahrhundert ankettete.
Als die Leonhardsverehrung nach Deutschland kam, hat man ihn wegen
der Ketten, mit denen er in Frankreich abgebildet war, als Patron
der Haustiere verehrt, weil man diese Ketten als Viehketten missdeutete.
In Bayern erreichte die Leonhardsverehrung im 19.Jh ihren Höhepunkt.
Man nannte ihn auch den "bayerischen Herrgott". Am Leonhardstag,
dem 6. November werden Leonhardiritte abgehalten und Tiersegnungen
vorgenommen. |
St.Leonhard
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hl.Florian
im römischen Soldatengewand, mit Wasserschaff, brennendem Haus
zu seinen Füßen und einer Fahne in der Hand. St.Florian
war um das Jahr 304 Offizier der zweiten italienischen Legion des
römischen Heeres. Wegen seines Glaubens wurde er verhaftet
und nach vielen Martern mit einem Mühlstein um den Hals in
die Enns geworfen.In seiner Jugend soll er ein brennendes Haus durch
sein Gebet gerettet haben. Gedenktag: 4. Mai
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St.Florian
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ein
Bild des hl.Isidor , der
auf einem Stein kniend zur Muttergottes betet, während im Hintergrund
ein Engel mit dem Pferdegespann vor dem Straßbacher Kirchlein
pflügt und damit dem Heiligen Zeit zum Beten verschafft. Das
barocke Gemälde ist das Bruderschaftsbild des Isidoribundes der
Indersdorfer Bauern.
Hinweis: St.Isidor lebte von 1070-1130 bei Madrid. Die im Bild dargestellte
Legende und sein caritativer Einsatz für die Armen sind in der
im 13.Jh. verfassten Lebensgeschichte enthalten. 40 Jahre nach seinem
Tod öffnete man demnach sein Grab in der Andreas-Kirche in Madrid
und fand ihn unverwest. Heute ruht sein unverwester Leichnam in der
ihm geweihten Kathedrale von Madrid. Am 12.3.1622 wurde Isidor (zusammen
mit Ignatius von Loyola) heiliggesprochen. Dabei wurde er zum Patron
der Bauern ernannt.
Gedenktag: 15. Mai |
St.Isidor
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-
Hinter der prächtigen Kanzel hängt ein großes Gemälde
an der Südwand. In der unteren rechten Ecke steht die Jahreszahl
1899; das dürfte das Jahr der Entstehung sein. Der Maler ist
mir nicht bekannt.
Es handelt sich um eine Darstellung von Jesus
auf dem Ölberg am Abend vor seinem Leiden.
Die Apostel sind trotz mehrfachen Weckens wieder eingeschlafen. Da
kamen Engel vom Himmel und stärkten Jesus.
Auf dem Bild sind der Engel mit dem Kreuz und der kniende Jesus zu
sehen. Die langen Haare und der übergeworfene Mantel vereinigen
sich für den Betrachter zu einer Einheit. Die Apostel schlafen
unter dem großen Stein. |
Ölbergbild
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Gegenüber
dem Ölberggemälde hängt das frühere Altarblatt
des Choraltars an der Wand. Am Altar war es von 1743 bis in die
Zeit um 1900. Es war von Johann Reismüller
aus Friedberg 1743 (sign.) für 43 Gulden gemalt worden.
Dargestellt wird das "Martyrium
des hl.Bartholomäus in Armenien. Der Heilige ist auf
einem Podium an zwei Rundhölzer gebunden und bis auf das Lendentuch
entkleidet. Während Astyages, der Bruder des Königs, (mit
Krone auf dem Kopf) und ein Tempelpriester (mit Hornkappe) noch
diskutieren, fangen die Henker am rechten Arm und am linken Fuß
an, mit Messern die Haut des Heiligen abzuziehen. Vor dem Hintergrund
mächtiger Gebäude drängen sich Soldaten und Volk,
um das grausame Geschehen zu beobachten. Engel im Himmel halten
den Märtyrerkranz über den Heiligen.
Hinweis: Danach soll der geschundene Körper noch gekreuzigt
worden sein. Christen begruben den Leichnam; aber und seine Priester
fielen in Besessenheit und starben unmittelbar darauf. Gedenktag:
24. August
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St.Bartholomäus
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eine Herz-Jesu-Statue.
Jesus im lockigen Haar und prächtigem Gewand weist mit
seiner Rechten auf das sichtbar dargestellte, durchbohrte Herz.
Auch an den Händen und Füßen sind die Wundmale zu
sehen.
Das Herz Jesu ist Symbol für die Erlöserliebe Christi.
Es hat seine Wurzeln in der mittelalterlichen Christusfrömmigkeit,
welche sich auf das Herz des Erlösers Jesus Christus konzentrierte.
Diese Darstellung verbreitete sich in unseren Kirchen insbesondere
nach der Einführung des Herz-Jesu-Festes durch Papst Clemens
XIII. (1758 - 1769) im Jahr 1765.
Gedenktag: Nach den Visionen der Nonne Margareta Maria Alacoque
wurde das Fest auf den Freitag nach Fronleichnam festgelegt. Zudem
gilt jeder erste Freitag im Monat als Herz-Jesu-Freitag.
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Herz-Jesu-Figur
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Kreuzwegstationen
An
den Wänden hängen auch die Bilder der vierzehn Kreuzwegstationen
und unmittelbar darunter die zwölf
Apostelleuchter und -kreuze.
Die Kreuzwegbilder in der
Marktkirche gehören zu den Bildern, für die der bekannte
Nazarener-Maler Joseph von Führich aus Wien (1800-1876) um
die Jahre 1844/46 die Vorlage geschaffen hat. Wer die Bilder hier
in der Marktkirche gemalt hat, ist nicht bekannt.
Joseph von Führich
(auch "Theologe mit dem Stifte" genannt) war durch seine
Kreuzwegbilder international bekannt geworden. Als Kupferstiche
verbreiteten sie sich über ganz Europa und unzählige
Maler (darunter auch Anton Huber für Petershausen, Franz
Mayr für Kreuzholzhausen und Anton Rick für Röhrmoos)
benutzten sie als Vorlage für ihre Kreuzwegtafeln.
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Kreuzwegbilder
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Aus
diesem Grund gleichen sich die Kreuzwegbilder in mind. 22 Kirchen
des Dachauer Landes in hohem Maße.
Eine Besonderheit ist die dritte Station. Dort hat Führich einen
kleinen Hund in sein Bild eingefügt. Die Maler der ersten Kopien
haben das Tier mit übernommen. Später wurde es als unwichtig
erachtet und weggelassen. Deshalb ist das Vorhandensein des Hundes
im Gemälde ein Zeichen für das Alter des Gemäldezyklus.
Da auf dem Stationsbild III hier in St.Bartholomäus kein Hund
zu sehen ist, kann von einem Entstehungs-zeitpunk gegen Ende des 19.Jh.
ausgegangen werden. |
Hinweis: Als Kreuzweg werden die
aufeinander-folgenden bildlichen oder plastischen Darstellungen bezeichnet,
die meist aus vierzehn Stationen der Leidensgeschichte Jesu, angefangen
von der Verurteilung durch Pilatus bis hin zur Grablegung, bestehen. Seinen
Ursprung hat der Kreuzweg im Brauch der Pilger, bei Wallfahrten nach
Jerusalem den Leidensweg Jesu auf der "Via Dolorosa" nachzugehen.
Im späten Mittelalter wurde die Kreuzverehrung insbesondere durch den
hl.Franziskus von Assisi gefördert, der durch die Stimme des Gekreuzigten
vom Kreuz in St.Damiano zu einem christlichen Leben bekehrt wurde. Seit
dieser Zeit wurden Kreuzwegandachten als Ersatz für die Pilgerfahrt
ins Heilige Land abgehalten. Die Stationen bildeten dafür die Leidensstätten
Jesu nach. Auf diese Weise konnte der letzte Weg Jesu vor Ort nachgegangen
und sein Leiden anschaulicher betrachtet werden. Kreuzwegdarstellungen in
Deutschland entstanden erstmals in und bei Klosterkirchen, auf Anhöhen
und bei Wallfahrtsorten, insbesondere in der Nähe von Franziskanerklöstern.
Mit der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert hielten sie als Kreuzwegbilder
Einzug in die Innenräume der Pfarrkirchen und verbreiteten sich zunehmend.
Papst Clemens XII. erkannte im Jahr 1731 mit seinem Breve "Unterweisungen über die Art, wie man den Kreuzweg abhalten soll" diese Form des Kreuzwegs
als kanonisch an und bedachte ihn mit großzügigen Ablässen.
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7.
Station
Jesus fällt unter dem Kreuze das zweite Mal
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9.
Station
Jesus fällt unter dem Kreuze das dritte Mal
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Wenn Sie mehr über den Kreuzweg und seine Darstellungen in Kirchen
des Landkreises erfahren wollen, klicken
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Apostelkreuze
und -leuchter
Die Apostelkreuze
sind von alters her von einem Kreis umgeben (Nimbuskreuz). In der
Barockzeit und insbesondere im Zeitalter des Historismus hat man diesen
Kreis -wie hier in Indersdorf- als Lorbeerkranz mit Schleifchen gestaltet.
Im Inneren des Kreises befindet sich ein gleichschenkliges gelbes
Kreuz (ähnlich dem Templerkreuz). |
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Die
Apostelleuchter erinnern an das in der Apokalypse (21,14) beschriebene
himmlische Jerusalem, dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen mit
den Namen der zwölf Apostel errichtet sind. Die Kirche sieht sich als Vorläuferin des himmlischen Jerusalems.
Die Apostelkreuze in Markt Indersdorf sind ähnlich gestaltet
wie die Kreuze in Mittermarbach, Jedenhofen, Webling, Petershausen
und Vierkirchen. |
Wenn Sie die Apostelleuchter und Apostelkreuze in den Kirchen unseres Landkreises
vergleichen möchten, klicken Sie hier...
Orgel

Orgelspieltisch
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Auf der Empore steht der geschwungene
Prospekt der Orgel. Ob es
sich dabei noch um das Gehäuse des 1898 von Franz Borgias Maerz
erstellten Werks mit einem Manual und 9 Registern handelt, ist mir
leider nicht bekannt.
Jedenfalls stammt die heutige
Orgel (teilweise)
von Anton Staller, der sie 1977 als zweimanualiges Werk erbaute/erweiterte.
Es
handelt sich um eine mechanische Schleifladenorgel mit 16 Registern
und insgesamt 1072 Pfeifen aus Zinn, Eichenholz und Brasilkiefer.
Die Kosten betrugen 100.000 DM.
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Orgelprospekt
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Allgemeines
zur Orgel - Mit ihren vielen Pfeifen, die über ein Gebläse
zum Klingen gebracht werden, steht die Orgel meist im rückwärtigen
Bereich der Kirche auf der Empore. Sie hielt erst allmählich
Einzug in die Kirchen, weil sie bis in das 11. Jahrhundert als profanes
(weltliches) Instrument galt, das für das höfische Zeremoniell
verwendet wurde. Erst ab dem 13. Jh wurde es zur Regel, in allen bedeutenden
Kirchen Orgeln zu errichten. In die Landkirchen kam sie erst nach
der Reformation, als auch im katholischen Gottesdienst der Volksgesang
eingeführt wurde. Heute gehört eine Orgel zur Ausstattung
fast jeder Kirche. Mit ihrer Klangvielfalt und Klangfülle trägt
sie zur Verschönerung des Gottesdienstes bei. Der Orgelprospekt,
die Schauseite der Orgel, wurde früher meist durch Künstler
gestaltet. Im Barock und im Klassizismus, deren Epochen unsere ältesten
Orgeln im Landkreis Dachau angehören, wurde der Prospekt mit
reicher Ornamentik verziert. |
Portal
Portal |
Das
Portal besteht aus zwei
Türflügeln, die jeweils ein rundbogiges vergittertes Guckfenster
besitzen.
Die Flügel werden durch kunstvoll gestaltete Beschläge
(Bild rechts) gehalten. Das Muster ist -vor allem im Indersdorfer
Bereich- beliebt. Denn auch in Ottmarshart und in Albersbach ist
es zu finden.
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Türbeschlag
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Heiliges
Grab
Am Karfreitag
und Karsamstag wurde früher in Indersdorf nicht nur in der Klosterkirche,
sondern auch in der Marktkirche ein Heiliges Grab aufgerichtet. Wie es
genau gestaltet war, weiß ich nicht, doch es wurde mehrmals repariert,
d.h. "das Hl.Grab gerichtet":
- 1754, 1759 und 1761 vom Kistler Johann Schelle d.Jüngeren aus Indersdorf
(Kistlerveitl) um 7 fl. 44 / 6 fl. 35 / 2 fl. 3 kr. 11)
- 1756 vom Kistler Melchior Obermayr aus Indersdorf um 2 fl. 10 kr. 11)
- 1760 vom Zimmerer Märtl aus Indersdorf.
Liturgische Geräte
02)
Im
Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreichs Bayern von 895 wird
erwähnt, dass es damals in der Kirche mehrere wertvolle liturgische
Geräte gegeben hat. Diese Geräte sind heute ausgelagert.
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Messkännchen mit Platte, Silber, vergoldet, mit Band-
und Pflanzenwerk, Münchener Zeichen und Marke IG, um 1730. Gefällige
Arbeit (wohl vom Goldschmied Joseph Grossauer, zünftig (=
als Zunftmitglied genannt) 1718, + 1755) |
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Kelch,
Silber, vergoldet mit Bandlwerk, Engelsköpfchen und Reliefe am
Medaillon (Oelberg, Dornenkrönung, Geisselung, Kreuztragung,
Kreuzigung, Auferstehung). Münchener Zeichen und IG (von demselben
Gold-Schmied). Innen am Fuss: Wolfgang Joseph Gerstlacher. Um 1730. |
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Kelch
mit Pflanzenranken und den Leidenswerkzeugen. Münchener Zeichen
und Marke FK (von Frz. Kessler?, zünftig 1664, + 1717), Anfang
des 18. Jahrhunderts. |
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Casula
(=Messgewand) weiss, mit Blumen gestickt, mit dem Wappen des
Franz Jakob Prugmair, Bierbrauer zu Indersdorf +15. März 1751,
dessen Grabstein sich in der Friedhofkapelle befindet. |
Klingende
Landkarte 20)
Die Volkshochschule
Indersdorf hat im Zuge des Projekts "Klingende Landkarte" im
Zusammenhang mit dem BR ein zweimal drei-minütiges Hörbild über
die Kirche (unterteilt in Geschichte und Innenausstattung) erstellt.
Wenn Sie es hören möchten, klicken
Sie hier...
Hans Schertl

Quellen :
01) Dr.Martin v. Deutinger, Die
älteren Matrikeln des Bistums Freysing, 1849/50
02) Bezold/Riel, Kunstdenkmale des
Königreichs Bayern, 1895
03) Michael Andreas Schmid, M.A,
Das Werk des Dachauer Stuckateurs Benedikt Heiß im Amperland, Amperland
2000
04) Dachauer Neueste, 25./26.7.1977
05) Mayer-Westermayer, Statistische
Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, 1880
06) Max Gruber, Bis gegen 1800 im
Amperland wirkende Maler, Amperland 1982 (Dersch)
07) Max Gruber, Bis 1800 tätige
Künstler und Kunsthandwerker in Indersdorf, Amperl.1982/2 (Dersch)
08) Heinrich u.Margarete Schmidt, Die vergessene Bildersprache
christlicher Kunst, 1981 (Pieta 5 Wunden)
09) Max Gruber, Im Amperland tätige Glockengießer,
Amperland 1984/2
10) Anton Landersdorfer, Das Bistum Freising in der
bayerischen Visitation des Jahres 1560, 1986
11) Max Gruber, Im Amperland tätige
Kistler, Schreiner, Tischler und Schneidkistler, Amperland 1986/3 (Lorenz,Schelle)
12) Georg Dehio, handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler,
Bayern IV, München u.Oberbayern, 1990 (Glocke)
13) Bauer/Rupprecht, Corpus der barocken Deckenmalerei
in Deutschland, 1996
14) Dr.Tilman Mittelstraß, Archäologische
Ausgrabungen in St.Barth./Indersdorf, Jahrbuch d.Vereins für christl.Kunst,
2001
15) Dr.Tilman Mittelstraß, Das Priestergrab in
der Indersdorfer Marktkirche, Amperland 2006/2
16) Rainer Kampling, Eine seltsame Gefährtin: Katzen,
Religion, Theologie und Theologen, 2007
17) Sonja Siegmund in Dachauer SZ vom 12.2.2010 (Isidoribund)
18) Dr.Dieter Gerhard Morsch, Die spätgot. Madonna
von Westerholzhausen, Amperland 2012/1 (got. Altar, Joh.u.Paulus)
19) Dr.Dieter Morsch, Die Kirchen im Pfarrverband Indersdorf
2014 (Isidor,1734,Öberl )
20) Hörpfad St.Bartholomäus-Blick
in die Kirche,www.klingende-landkarte.de/markt-indersdorf/blick-in-die-kirche/
(Silberschnallen)
21)
Dr Heisig, Kunstreferat des Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt
2014 (Zelebr ersetz Hochaltar)
22)
Prof.
Dr.Wilhelm Liebhart, Das Landgericht Dachau in der frühen Montgelaszeit,
Amperland 1994
23)
Michael
Andreas Schmid, M.A, Das Werk des Dachauer Stuckateurs Benedikt Heiß
im Amperland, Amperland 2000
24)
Hans
Bernhard Meyer, Zur Theologie und Spiritualität des christl. Gottesdienstes,
2000 S. 40 ff.(Elevation)
91 Bilder: Hans Schertl

9.3.2018
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