Filialkirche
St. Ulrich in OBERUMBACH
Adresse : 85235
Pfaffenhofen a.d.Glonn, Kirchberg 2
Lage der Kirche
auf der Landkarte ...
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Kurzbeschreibung
Der Ort
Oberumbach wurde 814 als Ominpach (Siedlung des Omo am Höfaer
Bach) erstmals urkundlich erwähnt.
Von
einer Kirche ist erstmals in der Konradin-ischen Matrikel
von 1315 die Rede, unter der Bezeichnung
"Umbach" als Filialkirche (mit Friedhof) von Sulzemoos.
Die heutige
Kirche St.Ulrich wurde um 1480 errichtet (von diesem gotischen
Bau ist heute noch der Altarraum erhalten).
Als nach dem 30jährigen Krieg der Barockstil bei uns Einzug
hielt, wurde die Kirche umgebaut und neu ausgestattet. Insbesondere
das Kirchenschiff wurde verlängert und verbreitert (1666).
1906 wechselte Ober-umbach
die Pfarrei: von Sulzemoos zu Pfaffen-hofen/Glonn. Inzwischen
sind beide wieder im Pfarrverband Odelz-hausen vereint.
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Hochaltar: Fisch des
hl.Ulrich
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An der westlichen
Giebelseite des Langhauses und am Turm befinden sich Ecklisenen
und Wandvorlagen
sowie ein Zahnfries
(Deutsches Band) unter dem Traufgesims.
Der spätgotische, eingezogene
Chor aus dem Jahr 1480 wird außen durch dreifach abgetreppte Stützpfeiler
stabilisiert.
Im 20 m hohen Turm
mit den 2 First- und 4 Seitenzinnen hängen zwei Glocken aus den Jahren
1853 und 1949.
Inneneinrichtung
Das Kirchenschiff
ist ein flachgedeckter Saalbau mit einfachem Rahmenstuck.
Aufwändiger ist das Gewölbe des
Altarraums gestaltet: dort ist Modelstuck
mit Rahmenfeldern und Blatt-, Perl- und Eierstableisten angebracht.
Die Altäre sind raumhohe
Säulenkonstruktionen aus der Zeit um 1680/90.
Am Hochaltar
- wird im Auszug Gottvater und eine Hl-Geist-Taube im Strahlenkranz dargestellt
- steht in der Alltarnische eine große Figur des hl. Ulrich
(Anfang 17.Jh).
- stellen Assistenzfiguren die Heiligen Leonhard und einen unbekannten
heiligen Bischof dar.
Am Chorbogen
ist eine Marienfigur im Rosenkranz befestigt.

Per
Mouseklick zu den Erläuterungen
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Die Seitenaltäre
sind der Muttergottes und dem hl. Wolfgang geweiht.
Auf den Altarblättern sind die Patrone bildlich dargestellt (Maria
als Passauer Mariahilfbild, Wolfgang im Bischofsornat mit Kirchenmodell).
In den Auszügen Bilder der Dreifaltigkeit und von St.Barbara.
Unter der Empore im Eingangsbereich steht einer der schönsten Opferstöcke
(18.Jh) des Landkreises.
Eine besondere Rarität ist die aus einem Holz in Reliefform geschnitzte
Darstellung der Beweinung Christi.
In der Kirche sind folgende Figuren und Bilder zu sehen
Figuren
- Gottvater im Choraltarauszug
(1750)
- Jesus auf der Rast in
der Predella des linken Seitenaltars (1731)
- Beweinung Christi
- Trauer nach der Kreuzabnahme
- St.Leonhard am Choraltar
- St.Ulrich am Choraltar (17.Jh.)
- St. Bonifatius (?) am Choraltar
- St.Maria als Schwarze
Madonna als Altöttinger Figur (18.Jh.)
Rosenkranzmadonna
am Chorbogen (1690)
Madonna
im Wandkästchen (18.Jh.)
Bilder:
- Hl.Dreifaltigkeit
am rechten Seitenaltar (um 1700)
- St.Barbara mit Turm am rechten
Seitenaltar (20.Jh.)
- St.Maria als Maria-Hilf-Bild
(um 1680/90)
- St.Wolfgang als
Bischof am linken Seitenaltar (um 1700)
- Geißelheiland
(Ölgemälde im Altarraum, 1757)
Die Kirche St.Ulrich
gehört (mit den übrigen Filialen Unterumbach und Wagenhofen)
zur Pfarrei Pfaffenhofen an der Glonn. Seit 1979 ist sie Teil des großen
Pfarrverbands Odelzhausen, zu dem auch die Pfarreien Egenburg,
Einsbach, Ebertshausen, Odelzhausen, Sittenbach und Sulzemoos zählen.
Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen
Hinweisen
Ort
Oberumbach
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Oberumbach (Siedlung
des Omo am Höfaer Bach) und der Kirche könnte aus dem
Jahr 814 stammen. Am 18.September 814 übereignete der Priester
Freido seinen Besitz nebst Kirche zu Ominpach dem Freisinger Bischof.
Dies ist in der Urkunde Nr. 324 der Sammlung Freisinger Traditionen belegt.
04
)
Ob es sich dabei aber um Unterumbach oder um Oberumbach handelte, ist
ungewiss. Sollte damit Oberumbach gemeint sein, läge die erste Erwähnung
einer Kirche in Oberumbach zwei Wochen vor der der Kirche in Odelzhausen
(2.10.814). Dagegen spricht das Patrozinium des hl.Ulrich, der ja erst
100 Jahre später gelebt hat und im Jahre 997 heiliggesprochen wurde.
Möglich wäre allenfalls ein späterer Patronatswechsel.
Dr.Walter Kick aus Dachau hat die Urkunde aus dem Lateinischen übersetzt;
wenn Sie sie lesen möchten, klicken Sie hier...
Jedenfalls muss es in Oberumbach bald einen Adelssitz gegeben haben, die
am Ende des Mittelalters den Eisenhofern gehörten. Schon im 13.Jh.
werden Edle aus Umpach genannt. 1438 wird Jörg II. von Eisenhofen
in Oberumbach geboren. Von der noch im 16.Jh. erwähnten Burg in Oberumbach,
sind heute keine Spuren mehr vorhanden.
Im 17. u. 18.Jh. hatte die Münchner Patrizierfamilie Liegsalz
(Ligsalz) hier in Oberumbach Besitzungen. 19)
Nach Wikipedia waren sie von 1606
bis 1742 Besitzer der Hofmark Oberumbach 20
).
Die Liegsalz, die im Jahr 1583 in den Adelsstand erhoben wurden, hatten
als Kaufleute, Silbermineninhaber und Bankiers viel Geld verdient 21
),
das sie in Grundstücken auf dem Land anlegten (im Dachauer Land in
Oberndorf, Schönbrunn, Amperpettenbach und Pellheim). In Amperpettenbach
stifteten sie das berühmte Glasfenster.
In Pellheim heirateten sie in die Hofmarksfamilie von Millau ein.
... mehr über die Patrizierfamilie Ligsalz
finden Sie hier...
Geschichte
der Kirche
In jedem Fall handelt
es sich bei der in der Konradinischen
Matrikel von 1315
01)
erwähnten
Kirche um St. Ulrich in Oberumbach.
Sie wird als Filiale "Umbach" der Pfarrei Sulzemoos mit einem Friedhof
erwähnt. Das Vorhandensein eines Friedhofs zeigt, dass Oberumbach
schon vor 700 Jahren ein Ort mit Bedeutung war.
Der heutige Kirchenbau stammt
zumindest im Chor- und Turmbereich aus der Spätgotik um 1480.
Die Sunderndorfer'sche
Matrikel von 1524
01) schrieb bereits "St. Udalrici in Oberumbach";
es war die erste Nennung des Patrons St.Ulrich.
Visitationsbericht
von 1560 42)
Im Jahr 1560 ordnete
der Freisinger Bischof Moritz von Sandizell auf Druck des bayerischen
Herzogs Albrecht V. eine Visitation, eine umfassende Überprüfung
aller Pfarrer und Pfarreien an. Die Visitation wurde durch bischöfliche
und durch herzogliche Bevollmächtigte durchgeführt. Grund war
die durch die Reformation Luthers (1517) entstandene religiöse Unruhe,
die jedenfalls in Teilen des Bistums zur Zerrüttung des geistlichen
Lebens geführt hatte. Durch die Visitation wollte der Bischof einen
detaillierten Einblick in die religiöse Situation der Pfarreien gewinnen.
Insbesondere sollte festgestellt werden, ob die Pfarrer und die Gläubigen
noch die katholische Lehre vertraten oder der neuen Lehre anhingen. Daneben
interessierte die Prüfer die Lebensführung der Pfarrer sowie
Umfang und Qualität ihrer religiösen Kenntnisse. Über die
Filialkirche Oberumbach enthält der Bericht Folgendes:
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"Filialis
Oberumbach. khirchpröbst. Patronus s.Udalricus
Im Rahmen der Visitation der Pfarrei Sulzemoos haben die Kirchenverwalter
(khirchpröbst) von Oberumbach den Visitatoren folgende Angaben
für den Bericht geliefert:
Die Kirche liegt im Landgericht Friedberg.
Sie hat ein eigenes Mesnerhaus, das in gutem baulichen Zustand ist
["Hat ain aigen mesenhauß, nit paufellig"]. Der
Mesner ist fleißig.
Das Einkommen der Kirche beträgt 1 Pfund 5 Kreuzer, dazu 1
Pfund Wachs.
Die Kirchenrechnung erstellt das Landgericht Friedberg.
Die Kirche ist reparaturbedürftig. Die Kosten für die
Reparatur würden mehr als 60 Gulden betragen ["Dasselbig
zupauen wurde bei 60 fl. daruber geen"].
Beim Sakramentshaus (Tabernakel) gibt es Unstimmigkeiten.
Während der Kirchenpfleger behauptete, die Kirche habe keines,
ergab die Inaugenscheinnahme durch die Visitatoren, dass es sogar
wohl verschlossen und mit einer Ewig-Licht-Ampel versehen ist.
Die Kirche hat keinen Taufstein. Sie ist aber mit anderer Kirchenzier
versehen und wird sauber gehalten.
An liturgischen Geräten sind vorhanden: 1 Kelch, 2 Corporale,
2 Messbücher, ein Buch mit Beerdigungsriten, ein zerrissenes
Psalmenbuch, 1 guten Chorrock und 2 Messgewänder.
Hier in Oberumbach wird monatlich eine Messe gehalten ["Wirt
12 mal im jar meß alda gehalten"].
Die geweihten Hostien und die hl.Öle werden rein behandelt
["Sacra et liquores pure tractantur"].
Das Taufwasser befindet sich in einem Krügl."
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Apiankarte
1568 17)
Kartograph Philipp Apian
stellte in seiner Bayerischer Landtafel Nr. 13 auch den Ort und
die Kirche von Oberumbach unter der Bezeichnung "Ob.Ompach"
dar (siehe Landkarte rechts). Damals hatte die Kirche noch einen
Spitzturm, denn Apians Zeichnungen sind, wie Dr.Peter Dorner schreibt,
authentische Ansichten der dargestellten Gebäude 05).
Philipp
Apian war der bedeutendste bayerische Kartograph seiner Zeit. Er
wurde 1531 in Ingolstadt als Sohn des aus Sachsen stammenden Mathematikprofessors
Peter Bienewitz (latinisiert:Apian) geboren und trat die Nachfolge
seines Vaters an der Universität Ingolstadt an. Sein Lebenswerk
war die erste Landesaufnahme des Herzogtums Bayern. 1563 schon hatte
er eine erste große Karte des Herzogtums im Maßstab
von ca. 1:45.000 fertig gestellt. Eine Verkleinerung dieser sehr
unhandlichen
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Apian-Karte von 1568
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Karte stellen die "24 Bairischen
Landtaflen" (jeweils 40 mal 30 Zentimeter) im Maßstab von ca.
1:140.000 dar, die 1568 vom Züricher Formschneider Jost Amman in Holz
geschnitten und vom Maler Bartel Refinger koloriert wurden. Die Genauigkeit
der Landkarten wurde
erst im 19. Jh übertroffen; noch Napoleon benutzte sie für den
Einmarsch in Bayern. Apian musste noch im Jahr des Erscheinens seines Werkes
(1568) nach Tübingen emigrieren, weil er "der Reformation zugetan"
war. Er starb dort 1589.
Pfarrbeschreibung
1575 01)
Eine Matrikel aus dem Jahr 1571 beschreibt
die im damaligen Landgericht Friedberg gelegenen Kirchen. Dazu gehörte
von der Pfarrei Sulzemoos auch die Kirche in Oberumbach. Von dieser Filiale
berichtet die Matrikel, sie habe ihr "eigenes Begräbnis".
Der Pfarrer von Sulzemoos lese hier alle Jahr dreizehnmal eine Messe und
halte in der Fastenzeit eine Besinnung ab (rechne manchmal aber auch die
Besinnung auf die Zahl der zu haltenden Messen an). Den Zehent aus Oberumbach
habe er für 80 Gulden an die Nachbarschaft verkauft. Das kleine Widum,
der Pfarrbauernhof, sei für ein Schaff Roggen und ein Schaff Hafer
jährlich verpachtet. Da der Pfarrer in Sulzemoos sehr weit entfernt
wohne (über 10 km entfernt), würden die Oberumbacher für
Beerdigungen und Kindstaufen aber häufig die Nachbarpfarrer in Pfaffenhofen
und Egenburg rufen. Für die Beerdigung nimmt der Pfarrer einen oder
zwei Taler. Wenn Sie den Originaltext der Pfarrbeschreibung lesen möchten,
klicken Sie hier...
Umbau
1666
Ein größerer Umbau - wahrscheinlich mit Verlängerung und
Verbreiterung des Langhauses und Erhöhung des Turms - fand um 1666
statt. Vielleicht war die Kirche im 30jährigen Krieg, der in dieser
Gegend besonders schlimm gewütet hatte, auch beschädigt worden.
Der Neubau wurde 80 cm höher angelegt. Bei der Renovierung des Gotteshauses
1985/87 fand man nämlich die gotischen Grund-mauern und alten Bodenplatten
aus hart gebranntem Ton der Vorgängerkirche, die 80 cm tiefer lagen
als die heutige Kirche 18).
Schmidt'sche
Matrikel von 1738/40 01)
In den Jahren
1738/40 hatte der Freisinger Kanonikus (Domherr) Schmidt alle Pfarreien
der Diözese Freising besucht und in der nach ihm benannten Matrikel
auch die Filialkirchen und Kapellen kurz beschrieben.
Zur "Ecclesia filialis s.Udalrici in Oberumbach" bemerkt er,
die Kirche sei von ansehnlicher Bauweise. Sie habe nur einen Altar, der
dem Bischof Ulrich geweiht sei. Gottesdienste fänden hier an Weihnachten,
am Stephanustag (26.12.) und am Blasiusfest (3.3.) statt. Ferner am Oster-
u. Pfingstmontag, am Montag in der Bittwoche vor Christi Himmelfahrt,
am Kirchweihfest (Sonntag vor dem Fest des hl.Gallus -16.Okt.) und am
Patrozinium (4.Juli). In der Sakristei würden ausreichende Messgewänder
aufbewahrt. Am Friedhof stehe ein Beinhaus. Im Turm hingen zwei geweihte
Glocken. Die Einnahmen der Kirche verwalteten der Pfarrer von Sulzemoos
und der Landpfleger von Friedberg gemeinsam. Der Bericht endet mit dem
einzigen Satz in deutscher Sprache: "Das Vermögen dises Gottshauses
solle sich diser Zeit geen 550 fl. (=Gulden) zeigen".
Beschreibung
1817 18)
Der Sulzemooser Pfarrer Johann Nepomuk Kammerloher zeichnete 1817 einige
Daten aus seiner Pfarrei auf. Über Oberumbach erfahren wir, dass
es dort 62 Gläubige gab, die in 12 Häusern wohnten. Aus dem
Nachbarort Stockach besuchten 25 Gläubige die Gottesdienste in Oberumbach.
Lindlianer um 1850
07)
19)
18)
Anfangs bis Mitte des 19.Jh. siedelten sich Mitglieder der Erweckungsbewegung
der Lindlianer in Oberumbach an. Dabei handelte es sich um Anhänger
des 1774 in Baindlkirchen geborenen und in Bayerzell aufgewachsenen
kath.Pfarrers Ignaz Lindl von Baindlkirchen und (nach einer Strafversetzung)
von Grundremmingen. Großen Einfluss auf ihn hatte sein Kaplan
Martin Völk, der 1812 zu ihm kam; ein gelehrter, bibelfester
Eiferer, der den Ideen der "Allgäuer Erweckungsbewegung"
anhing. Diese Ideen
entwickelte Lindl weiter zu einer Theologie, die den Lehren des
Protestantismus erheblich näher lag als denen der kath.Kirche.
Der charismatische Lindl
verkündete seine Theologie, "die Wiederbelebung des religiösen
Lebens", mit unglaublicher Beredsamkeit.
Er erklärte, die Heilige Schrift sei alleinige Richtschnur
des Glaubens und der Sitten; die Tradition der Kirche sei nicht
zu berück-sichtigen. Bei den Gottesdiensten legte er das Hauptgewicht
auf die Predigt. Auch die Heiligenverehrung lehnte er ab und erklärte,
nicht Maria, sondern allein Gott könne helfen. Zudem erwartete
er das baldige Wiederkommen Christi auf Erden.
Die alles lockte Leute von nah und fern an. Den Pfingstgottesdienst
1814 beschrieb der Augenzeuge Baron Ruffini von Schloss Weyhern
so: "Es war ein Kreuzgang, die Zurückgebliebenen erzählten
nachher, die umliegenden Dörfer seien wie ausgestorben gewesen.
Die Rede Lindls dauerte ungefähr eine Stunde, in welcher die
meisten bis zu Tränen gerührt wurden".
Auch nach seiner Versetzung nach Gundremmingen erregte Lindl großes
Aufsehen. Seine zu Herzen gehenden Predigten und seine einnehmende
Beredsamkeit zog Scharen von Katholiken und Lutheranern in seine
Gottesdienste. Die Kirche konnte die Menschenmenge nicht mehr fassen,
sodass man mit Leitern zum Fenster hochstieg. Feldgottesdienste
hatten bis zu 10.000 (!) Besucher.
Das alles konnte die kath.Kirche nicht tolerieren. Lindl wurde in
Augsburg 9 Monate beim Stadtdekan eingesperrt. Um einer weiteren
Verfolgung zu entgehen, flüchtete er 1818 nach Russland, predigte
beim Zaren in Petersburg und erhielt schließlich das 1820
das Amt des Pfarrers der katholischen Hauptkirche in Odessa am Schwarzen
Meer. Dort gründete er 1822 mit einigen seiner Anhänger
den Ort Sarata in Bessarabien, dem heutigen Moldawien. 70 Familien
aus Bayern und Württemberg folgten ihm mit Planwagen auf dem
strapaziösen Weg. Darunter war auch ein Mitglied der Huber-Familie
in Oberumbach, das dort aber nach kurzer Zeit an Malaria starb.
Auf Betreiben des österreichischen Kanzlers Metternich (!)
musste Lindl 1823 nach Deutschland zurückkehren. Mit seinen
Anhängern in Sarata blieb er in regem Briefverkehr bis zu seinem
Tod am 31.Okt.1845. Er starb als Prediger einer evangelischen Nazarener-Gemeinde
bei Wuppertal.
In Oberumbach
und den umliegenden Dörfern hatte Ignaz Lindl bereits früh
Anhänger geworben, die treu zu ihm standen. Das beunruhigte
die Kirchenoberen. Im Pfarrarchiv von Egenburg liegt ein Schreiben
des Freisinger Ordinariats von 1821, in dem der katholische Pfarrer
beauftragt wurde, "auf diskrete Weise alles zur Belehrung und
Beruhigung " eines erkrankten Bauern in Bayerzell zu tun und
die Krankenbesuche des von Lindl beeinflussten "Mystikers Carolus"
sofort zu melden.
Auch nach Lindls Tod blieben seine Anhänger in Oberumbach und
Pfaffenhofen der neuen Lehre treu. Ortspfarrer Jakob Wimmer meldete
dem Ordinariat im Jahr 1851 fünf Personen als "Anhänger
der Lindl'schen Sekte". Zwei Jahre später schrieb Wimmer,
diese Sekte grassiere bereits "seit 40 Jahren in der Umgebung".
Jetzt gehörten der Asambauer (38 Jahre) und der Schamberger-sohn
aus Oberumbach, die Peterbäuerin Maria Geiler (60) und Maria
Merk aus Pfaffenhofen (56) sowie die Witwe Winterholler aus Unterumbach
(85) dazu. Vorsteher der Gruppe sei ein gewisser Simon Neumayer
(53) aus Eismannsberg (Lkr.Aichach). Sie hielten ihr Zusammenkünfte
in Privathäusern ab, wo sie die Heilige Schrift willkürlich
auslegten, das Abendmahl feierten und die Sitte des "Bruderkusses
ohne Unterschied des Geschlechts" pflegten. Maria Merk werde
als eine vom Heiligen Geist erwählte Prophetin betrachtet.
Das Ordinariat nahm die "Sekte" so ernst, dass im August
1853 der Erzbischof Karl August von Reisach anreiste und eine Visitation
der Pfarrei Pfaffenhofen vornahm. Es hieß:
"Bei einseitiger Herzensbildung,
sentimentaler Gemüthsstimmung und religiös erhitzter Phantasie
schwelgten die Lindlianer
auf protestantisch-pietistische
Weise in dem durch die sogenannte 'Erweckung' erlangten Fiducialglauben,
durch welchen
sie der erlangten Sündenvergebung
und des 'süßen Einwohnens Christi in der Seele' schlechthin
gewiß zu sein glaubten."
Die "Irrgläubigen" wurden in den Pfarrhof vorgeladen
und eindringlich auf die Folgen eines Abfalls vom Glauben hingewiesen.
Als sie bis zum eingeräumten Termin 1.Okt.1853 nicht vom Lindlianismus
abließen, wurde von der Kanzel der Pfarrkirche öffentlich
die Exkommunikation verkündet. Das bedeutete in der Praxis,
dass ein kirchliches Begräbnis verweigert wurde und nicht einmal
ein Seelenamt abgehalten werden durfte.
In der Statistischen Beschreibung des Erzbistums München und
Freising von 1874 (siehe nächster Absatz) ist der Hinweis enthalten:
"In Oberumbach befindet sich d. Z . noch ein s.g. Nazarener
(Nazaräer) als letzter Ausläufer des ehhmals in d. Pfarrei Baindlkirchen
rc. verbreiteten Lindlianismus."
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Beschreibung
1874
03)
In der Statistischen Beschreibung des Erzbistums München und Freising
vom Beneficiaten an der Domkirche Anton Mayer aus dem Jahr 1874 ist im
Kapitel über die Pfarrei Sulzemoos auch die Kirche von Oberumbach
als Nebenkirche der Expositur Odelzhausen enthalten. Zu ihr gehörten
84 Dorfbewohner (Seelen), die in 12 Häusern wohnten. Über die
Kirche schreibt er: "Erbauungsjahr unbekannt. Stillos. Baupflicht
hat die Kirche, am Cemeterium (=Friedhof) die Gemeinde. Sattel-Thurm
mit 2 Glocken. 3 Altäre. Gottesdienste: am Patrozinium, Stephanusfest
(=26.12.), Oster-u.Pfingstmontag. Stiftungen: 12 Jahrtage. Kirchenvermögen:
1800 Gulden. Den vollen Text finden Sie hier...
Altarweihe 1881
Aus dem Jahr 1881 ist eine Altarweihe belegt.
In einem Schriftstück bestätigt der Erzbischof von München
und Freising Anton von Steichele die Weihe eines Altars in Oberumbach,
bei der Reliquien der Heiligen Severus und Theophilus beigesetzt wurden.
Um welchen Altar es sich handelt, ist nicht bekannt.
Beschreibung
1895
22)
Vier Holzfiguren in der Kirche von Oberumbach sind auch im Verzeichnis
der Kunstdenkmale des Königreichs Bayern kurz erwähnt, dessen
Friedberger Teil 1888 von Prof. Gustav von Bezold und Dr. Georg Hager
bearbeitet und 1895 von Betzold und Dr. Riehl im Auftrag des Königl.Bayer.
Innenministeriums herausgegeben wurde. Dort heißt es:
" Kirche. Vier zierliche, bemalte Holzfiguren vom Anfang
des 17. Jahrhunderts."
Umpfarrung
1906
Wegen der großen Entfernung zur Pfarrkirche in Sulzemoos (rd. 10
km) traf man schon Ende des Mittelalters eine Vereinbarung wegen der Notfälle.
In der Pfarrbeschreibung von 1575 wird diese Vereinbarung erwähnt.
Sie lautete:
"Wann Ains zu Oberumpach stirbt, legt
es der Mesner, dem Pfarrer gibt man aber die todlegen. Nemblich von ainer
Leybleg
Ain oder zwen Taller, unnd aufs wenigist
vom Armen ain gulden. Ist der nachberschafft unnd Pfarr Sulzmoss so weit
enntlegen, das Sy Ire Krankhen
versehen unnd Kinder tauffen bey den genachbertten Pfarrherrn als Pfaffahoven
unnd
Egenpurg verrichten Lassen".
18)
Natürlich hat man lange Zeit
über eine Umpfarrung in die viel näher gelegene Pfarrei Pfaffenhofen
nachgedacht. Ernsthaft wurde diese Möglichkeit aber erst in den Jahren
1862 bis 1863 diskutiert, als "verschiedene Stellen", wie es
heißt, sich damit beschäf-tigten. 1890 stellten die Ortschaft
Oberumbach und mehrere Bauern aus Stockach beim Kgl. Bezirksamt Friedberg
den Antrag, die Oberumbacher aus dem Pfarrverbund Sulzemoos zu entlassen
und dem Pfarrverbund Pfaffenhofen einzugliedern. Stockach sollte nach
Egenburg eingepfarrt werden. Die Kinder gingen damals bereits zur Schule
nach Pfaffenhofen.
Dieser Antrag führte zu keinem Erfolg. Deshalb wiederholte man die
Bitte bei der nächsthöheren Behörde, der Kgl. Regierung
von Oberbayern (Kammer des Innern). Nun wurde eine Versammlung einberufen,
auf der sich die Filialisten, das waren die Oberum-bacher Anweseninhaber,
einstimmig für die Umpfarrung stimmten. Daraufhin genehmigte die
Regierung von Oberbayern am 22.April 1906 die Umpfarrung mit Wirkung vom
1.Juli 1906.
1906
endete auch das Mesneramt durch die Familie Scheibenbogen, die
es seit 1700 innehatten. Seither übt die Familie Heiß den Mesnerdienst
aus (Stand 2014).
Statistik 18)
1554 - Ortschaft: 11 Feuerstätten
1665 - Ortschaft: 11 Anwesen
1717 - Ortschaft neun Häuser, 2 Hirthäuser
1760 - Ortschaft: 12 Anwesen
1817 - Ortschaft: 62 Einwohner in 12 Häusern
1832 - Ortschaft: 60 Einwohner in 11 Häusern
1874 - Ortschaft: 84 Einwohner in 12 Häusern
1919 - Ortschaft: 79 Einwohner
1935 - Ortschaft: 73 Einwohner
1961 - Ortschaft: 55 Einwohner in 12 Häusern
2013 - Ortschaft: 139 Einwohner
Baubeschreibung
Die Filialkirche St.
Ulrich liegt -leicht erhöht - inmitten des Dorfes und ist vom ummauerten
Friedhof umgeben (Fl.Nr.712).
Der spätgotische, eingezogene Chor mit Rundbogenfenstern wird
durch dreifach abgetreppte Stützpfeiler
verstärkt.
Das Langhaus/Kirchenschiff
besitzt nur zwei Achsen
mit barocken Rundbogenfenstern.
Es ist durch Ecklisenen
und Wandvorlagen gegliedert.
Unter dem Traufgesims
ist ein umlaufendes Zahnfries
(Deutsches Band) zu sehen. Es entsteht durch quergestellte Ziegelsteine.
Darüber ist das Jesusmonogramm eingraviert. Es bedeutet: Jesus-Hominum
-Salvator (Jesus, Retter der Menschen) |
Deutsches
Band mit IHS-Symbol
|
Bei der Renovierung 1985/87 (durch
Pfarrer Karl Genau) entdeckte man 80 cm unter dem heutigen
Kirchenboden Grundmauern und Bodenplatten aus gotischer Zeit. 18)
Auf der Südseite
ist eine kleine Portalvorhalle mit quergestelltem Satteldach angebaut,
die den Eingang vor Witterungs-
einflüssen schützt. An den Seitenwänden diese Vorraumes erinnern
Marmortafeln an die Gefallenen der beiden Weltkriege.
Turm
|
Der
20 Meter hohe viergeschossige Turm auf der Nordseite besitzt
hellgrün abgesetzte Ecklisenen und profilierte Gesimse als Geschoßunterteilung.
Im kreuzgratgewölbten Turmuntergeschoss mit Kreuzgrat-gewölbe
im Innern liegt der Durchgang zur Sakristei. Der mächtige Turm
wird bedeckt von einem längs gestellten Satteldach mit Treppengiebel
und zwei First- und vier Seitenzinnen. Bei der großen Renovierung
1987 wurde der Turm bis zum ersten Geschoß abgetragen
und mit alten Ziegelsteinen (die vermutlich aus dem Langhaus stammten)
wieder neu aufgebaut. 18)
Unter der Traufe sind
auf den drei Schauseiten (Osten, Süden, Norden) kreisrunde,
eingesenkte Wandnischen zu sehen, die mit verschiedenen Symbolen
und Zahlen versehen sind:
Im Süden ist ein Marienmonogramm zu sehen,
im Osten das Jesusmonogramm IHS mit Kreuz und drei Nägeln,
im Norden die Jahreszahl 1666 (großer Umbau) und die Buchstaben
"HB".
|

Wandnischen
mit Monogrammen - 1666
|
|
An der Ostseite des Turms ist seit
den Renovierungsarbeiten 1987 das große Ziffernblatt der Turmuhr angebracht.
Beim Abtragen des Turmoberteils hatte man an dieser Stelle ein in den Putz
geritztes Ziffernblatt mit römischen Ziffern gefunden. Man hat es erhalten
und zum Schutz mit dem heutigen Ziffernblatt aus Metall überdeckt 18).
Im Turm hängen
zwei Glocken. 11)
- Die Kleinere hat einen Durchmesser von 51 cm und Gewicht von 85 kg 18)
; sie wurde von Andreas Schmidt,
Augsburg 1853
gegossen.
- Die Größere mit einem Durchmesser von 66 cm und einem
Gewicht von 124 kg (von der Gießerei Halm und Hahn, Landshut)
stammt aus dem Jahr 1949. Sie hatte 1076 DM gekostet. Für
den Glockenguss musste die Ortschaft Oberumbach noch zusätz-
lich Materialien bereitstellen: Einen Ster Holz sowie je ein Kilogramm
Talg, Wachs und Flachs.
Frühere Glocken
Glocken gibt es in Oberumbach schon seit Jahrhunderten; denn nach der Beschreibung
der Kirche in der Schmidt'schen Matrikel von 1739 waren schon damals zwei
Glocken vorhanden ("in turri sunt canpanae duae benedictae"). Eine von beiden
wird wohl durch die Glocke von 1853 ersetzt worden sein. Die andere könnte
bis 1917 oder 1942 im Turm geblieben sein; denn in beiden Weltkriegen musste
jeweils eine Glocke zum Einschmelzen für Kriegszwecke abgeliefert werden.
Östlich an den Turm schließt
sich ein eingeschossiger und pultdachgedeckter Sakristeianbau an,
der eine leichte Krümmung nach Süden aufweist; die Wände
sind neu in gebrochenem Weiß verputzt. Die Sakristei wurde 1955
errichtet. Der Bau kostete 2.100 DM, dazu kamen 3 1/2 Pfund Butter und
83 Eier für den Planer.
An der Langhaus-Südseite
hängt ein Missionskreuz
aus der Zeit um 1880/1900. 11)
Die Kreuzbalken sind nicht gefasst; sie haben dreipassförmige
Enden. Der senkrechte Balken ist außergewöhnlich lang.
Der ca. 100 cm hohe Korpus besteht aus Gusseisen und ist farbig
gefasst. Die Füße sind nebeneinander am Holz fixiert
(Viernagel-kreuz). Mehr über die Volksmission
finden Sie hier...
Letzte Renovierungen:
1985-87 Generalrestauration, Turm wurde bis zum 1.Geschoss abgetragen
u. aus alten Ziegelsteinen wieder
aufgebaut
2008 Renovierung der Friedhofsmauer
und Anschluss der Kirche an die Wasserversorgung
2009 Außenrenovierung. Renzo
Guidi, Heinrich und Konrad Heiß, Ludwig Ableitner und Erwin
Burgmair gaben
unter
fachkundiger Anleitung von Malermeister Hubert Breitsameter der
Kirche einen neuen Anstrich.
|
Missionskreuz
1900
|
Denkmal
Die Kirche gehört zu den Baudenkmälern der Gemeinde Pfaffenhofen
a.d.Glonn 24)
.
In der Denkmalliste ist sie unter der Nummer D-1-74-137-12 mit folgendem
Text aufgeführt: "Kath. Filialkirche St.Ulrich; 14./15. Jh.,
barockisiert; mit Ausstattung"
Innenausstattung
Der spätgotische, stark
einge-zogene
Chor/Altarraum besitzt zwei Achsen,
schließt mit fünf Seiten eines Achtecks und ist gegenüber
dem Langhaus um eine Stufe erhöht.
Der Chor wird von einem Tonnen-gewölbe
mit Stichkappen
über den Rundbogenfenstern überdeckt.
Am Gewölbe ist ein Modelstuck mit Rahmenfeldern und Blatt-,
Perl- und Eierstableisten
sowie Wandkonsolen aus dem letzten Drittel des 17. Jh angebracht
(siehe Bild rechts).
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Deckenstuck
im Chorraum - 17.Jh
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Im mittleren Rahmenfeld ist
das Jesusmonogramm IHS zu sehen, dessen erste beiden Buchstaben
auf den Kopf gestellt sind.
Die Zeichen IHS sind übrigens griechische Buchstaben (das H
ist ein Eta) und bedeuten "JES"(us). Sie werden auch als
Anfangsbuchstaben von "Jesus, hominum salvator" gedeutet, d.h. "Jesus,
Erlöser der Menschen" oder volkstümlich auch als "Jesus,
Heiland, Seligmacher".
Die beiden Seiten des Feldes sind mit Doppelvoluten
und Eierstabschnüren geschmückt.
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Choraltar
/ Hochaltar

Choraltar - 1740
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Der nur 2,10 Meter
breite, aber raumhohe barocke Säulen-Hochaltar
ist grau und rot marmoriert und teilweise vergoldet. Er wurde 1740/50
unter Verwendung von Teilen eines früheren Altars errichtet
11).
Der Stipes, der Altarunterbau, besitzt eine marmorierte Holzverkleidung
in Sarkophagform.
Zwei glatte Säulen mit korinthischen Kapitellen stützen
das geschwungene Gebälk. Das ist mit zwei Rocaillekartuschen
und Cheruben verziert, die noch aus früherer Zeit (um 1680/90)
stammen 11).
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Altarauszug
Im Auszug zwischen zwei seitlichen
Voluten und Volutengiebeln befindet sich die Halbfigur von Gottvater
und einer darüber schwebenden Hl.-Geist-Taube im Strahlenkranz
(1740/50).
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Gottvater
- 1750
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Hinweis: Gottvater
wurde in der christlichen Kunst wegen der Weisung im Alten Testament
(Exodus 20, 3-4) kein Schnitzbild von Gott zu machen, viele Jahr-hunderte
nicht als Person dargestellt. Meist wurden Symbole wie der Lebensquell,
die Hand Gottes oder das Auge Gottes im Dreieck verwendet. Personifiziert,
als würdiger alter Mann mit langem Bart, wird Gottva-ter erst
seit dem Barock (17.Jh). Diese Darstellung wird dem Gottesbild in
unserer Zeit nicht mehr gerecht. |
Mittelteil
Der
Altar wird beherrscht von einer 162 cm hohen Figur des sitzenden hl.
Ulrich (mit Bischofsstab,
Buch und Fisch) aus dem beginnenden 17.Jh.11)
St.Ulrich,
der von 890-973 lebte, war Bischof von Augsburg. Berühmt wurde
er als Sieger über die räuberischen Ungarn auf dem Lechfeld
bei Augsburg im Jahr 955. Ulrich war übrigens der erste Heilige,
der in einem Kanonisationsprozess vom Papst heiligge-sprochen wurde
(am 11.Juni 993). Vorher gab es keine Heiligsprechungen. 23)
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St.Ulrich
- 17.Jh
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Hinweis:
Die Fischlegende berichtet: Als er an einem Donnerstagabend mit dem
Bischof Konrad von Kon-stanz zu Tisch saß, vertieften sich beide
die Nacht über ins Gespräch, bis am Morgen des Freitag ein
Bote des Herzogs, dem Ulrich früher Unrecht vorgehalten hatte,
einen Brief brachte. Ulrich reichte als Botenlohn den beim Nachtessen
nicht verzehrten Rest des Bratens, ein Gänsebein. Der Bote brachte
dies dem Herzog, um zu demonstrieren, dass der Bischof am Freitag
Fleisch esse. Als der Herzog das Gänsebein aus der Umhüllung
nahm, hatte es sich in einen Fisch verwandelt. |
Assistenzfiguren
St.Leonhard
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Flankiert wird
der Kirchenpatron Ulrich durch Heiligenfiguren in gotischen Stilformen.
Rechts ein unbekannter, traurig blickender heiliger
Bischof im vollen Ornat mit Bischofsstab und Mitra (Bischofsmütze),
Handschuhen und Handkreuz. Es könnte sich um viele Heilige handeln;
in Oberumbach geht man davon aus, dass die Figur den hl.Bonifatius
darstellt; er bringt das Kreuz = das Christentum 18).
Auf der anderen Seite die Figur von hl.Leonhard
im Ordensgewand.
Leonhard liest in der Bibel; in der linken Hand hält eine Viehkette.
St.Leonhard gehört in Bayern zu den 14 Nothelfern. Er lebte um
das Jahr 500 als Einsiedler und später als Abt in Frankreich.
Regelmäßig besuchte er die Gefangenen und erreichte für
viele beim König Clodwig I. die Freilas-sung. Deshalb galt er
ursprünglich als Schutzpatron derer, "die in Ketten liegen",
also der Gefan-genen - und der Geisteskranken, die man bis ins 18.
Jahrhundert ankettete; nach der Reformation wurde er Schutzpatron
der Haustiere, weil man die Ketten, mit denen er abgebildet wurde,
als Viehketten deutete. |
heiliger
Bischof
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Der Tabernakel wurde um 1910/20
in neubarockem Stil aus marmoriertem Holz gebaut. Er besitzt einen breiten
Aufbau mit seitlichen Voluten und Cheruben.
In der Pfarrei existiert noch ein
Schriftstück, das von einer Altarweihe im Jahr 1881 berichtet, bestätigt
durch den Erzbischof von München und Freising Anton von Steichele.
Darin steht außerdem, dass bei dieser Weihe die Reliquien des hl.Severus
und des hl.Theophilus hinterlegt, also in den Altar eingemauert wurden
18).
Ölgemälde im Altarraum
An der Wand des Altarraums
hängt ein großes Ölgemälde, das den vielfach
gefesselten Jesus an der
Geißel-säule zeigt. Um seine Oberarme und seinen
Hals sind Eisenketten gelegt und an der Wand befestigt. Seine Hände
sind mit Seilen an die Geißelsäule gebunden.
Das 123 x 85 cm große Bild ist dem Gnadenbild aus der Wieskirche
bei Freising nachempfunden und wurde mit Ölfarbe auf Holzuntergrund
gemalt. Der Signatur links unten ist das Erstellungsjahr zu entnehmen:
"1757, renov.1856)".
Hinweis: Die ersten Darstellungen
von Jesus an der Geißelsäule entstanden zwar schon im
Mittelalter.
In den Landkreis Dachau gelangten vereinzelte Bilder jedoch erst
im 17.Jh. Die große Verbreitung dieser Darstel-lungen setzte
noch 100 Jahre später, nach dem Wunder in der Wies (1738) ein.
Der Heiland auf dem Bild beim Wiesbauern bei Steingaden soll Tränen
vergossen haben. Daraufhin begann eine Wallfahrt und die berühmte
Wieskirche wurde gebaut. Die meisten der rd. 15 Geißelheiland-Darstellungen
im Landkreis Dachau wurden nach dem Vorbild des Wies-Heilands gestaltet;
so auch in Oberumbach.
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Geißelheiland
1757
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Chorbogen
Am
Chorbogen ist eine Marienfigur
im Rosenkranz aus der Zeit um 1690 befestigt.
Die Muttergottes im
Strahlenkranz ist mit einem roten Kleid und einem goldenen Mantel
mit blauer Innenseite bekleidet. Sie ist mit den Insignien einer
Königin geschmückt: auf dem Haupt eine Krone, in der Hand
ein Zepter. Der Fuß Mariens ruht auf einer Mondsichel, die
an Maria als die Frau aus der Offenbarung des Johannes (Offb.12,1)
erinnert. Sie wird dort als "von der Sonne umkleidet, den Mond zu
ihren Füßen" beschrieben.
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Maria im Rosenkranz
1690
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Maria steht in einem ovalen Rosenkranz.
Die "Gegrüßet seist Du Maria" sind als kleine
Rosen-blüten mit großen goldenen Staubgefäßen,
roten Blütenblättern und grünen Blättern gestaltet,
die "Vater unser" als größere Blüten mit
weißen Blütenblättern. Am untersten Punkt des Ovals
ist eine Kartusche mit dem Text "Hl.Maria bitt für uns"
befestigt. Die drei zusätzlichen Ave-Kugeln für die Bitten
um Glaube, Hoffnung und Liebe sowie das sog. Kreuz am Anfang des Rosenkranzes
fehlen. Nach der Farbensymbolik der Rosenkranzbruderschaft
handelt es sich wegen der dominierenden goldgelben Farbe um die Darstellung
des glorreichen Rosenkranzes. 09)
|
Die Perlen des Rosenkranzes in Oberumbach sind als Rosen gestaltet.
Grundlage dafür ist das mittelalterliche Minnelied, das Rosarium
genannt wurde. Um das Jahr 1400 sah man das Rosenkranzgebet als geistliche
Minnegabe an Maria (so Adolf von Essen im Buch "Rosengertlin Unser
Lieben Frau").
Einer alten Legende zufolge hatte die Rose vor dem Sündenfall der
Menschen keine Dornen. Sie seien erst durch die Erbsünde in die
Welt gekommen. Da Maria von der Erbsünde bewahrt blieb, wurde sie
"Rose ohne Dornen" genannt (entspr. dem Kirchenlied "Meerstern
ich dich grüße)..
Die Holzrosenkränze, die an beiden Händen hängen, dürften
eine übereifrige Zugabe späterer Pfarrherren sein.
Interessant ist, dass der Rosenkranz nicht -wie üblich- aus 50
Ave Maria-Perlen besteht, sondern nur aus 49. Im Gesätz links oben
sind es nur 9 Rosenblüten. Dass dies ein Versehen war, ist kaum
anzunehmen, weil dadurch die Symmetrie der Vaterunser-Blüten verloren
ging und der "Fehler" damit auf den ersten Blick zu erkennen
ist.
Eine Zusammenstellung von Rosenkranzmadonnen-Darstellungen in den Landkreiskirchen
und Hinweise zur Geschichte des Rosenkranzes finden
Sie hier...
Wandkästchen
Im Turmuntergeschoss
hängt ein schönes Wandkästchen
in barocken Formen. Darin befindet sich die Figurengruppe einer Madonna
mit Kind (aus dem 18.Jh.). Beide tragen Krönchen aus Klosterarbeit
mit farbigen Steinen auf dem Haupt.
Die Figuren sind Gliederpuppen mit echten Haaren; die Arme und Beine
können einzeln bewegt werden. Die Kleidung der Marienfigur aus
Seide mit Goldborten wurde früher mehrmals im Jahr entsprechend
den liturgischen Farben gewechselt. Das Kästchen aus Holz ist
rot und graugelb marmoriert. Früher hing es im Kirchenschiff.
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Madonna
im
Wandkästchen - 18.Jh
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Kirchenschiff
/ Langhaus
Das Langhaus ist ein zweiachsiger,
flachgedeckter Saalraum mit nördlich und südlich je zwei Rundbogenfenstern.
An der Decke befindet sich ein sehr schlichter, barocker Rahmenstuck (siehe
oben Bild des Innenraums).
Seitenaltäre
Die nur 1,80
Meter breiten, aber raumhohen barocken Altäre (um 1680/90) 11)
sind blau marmoriert. Das Schnitzdekor ist vergoldet. Die Altäre
besitzen je zwei glatte Säulen mit aufgesetzten vergoldeten Blattranken
an den Sockeln und mit korinthischen Kapitellen. Über der Mittelnische
befindet sich jeweils eine Akanthus-Kartusche
mit der Widmung für den Altarheiligen. In den sprenggiebelartigen
Aufsätzen sitzen je zwei Engel (Holz, bunt gefasst, um 1680/90).
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Hinweis:
Engel (von griechisch angelos=Bote) waren in der Kunst des Frühchristentums
immer Männer ohne Flügel. Sie sollten sich von den antiken
Göttern wie Nike oder Hermes unterscheiden, die Flügel trugen.
Erst als das Christentum im 4.Jh Staatsreligion wurde, bekamen die
Engel Flügel; dazu einen Heiligenschein und sogar Hoftracht.
Bis zu den ersten weiblichen Engeln dauerte es aber noch 800 Jahre.
Erst Giotto malte Engel mit weiblichen Zügen. Wahrscheinlich
hat der damals beginnende Marienkult die Verweiblichung verstärkt.
In der Renaissance und vor allem im Barock setzten sich die Putten
(geflügelte Knaben, die auf heidnische Eroten = Liebesgötter
zurückgehen) und die geflügelten Engelsköpfchen durch,
die in kaum einer der Barockkirchen unseres Landkreises fehlen. Erst
in der Romantik wurden die Engel wieder erwachsener. Die Malerschule
der Nazarener
prägte die Engel mit großen Flügeln, Anmut und Hoheit,
die uns als Schutzengel von den Bildern im Schlafzimmer oder den Heiligenbildchen
des 20.Jh bekannt sind. |
Altarauszug
Altarauszüge
wurden in der Kunst häufig dazu genutzt, einen Blick in den
Himmel zu werfen.
Hier in Oberumbach sehen wir auf einem ovalen
Bild aus der Zeit um 1700 die Hl.Dreifaltigkeit.
Auf Gewölk sitzen Gottvater (mit Zepter) und Christus (mit
Kreuz) und halten zusammen die Weltkugel in den Händen. Darüber
schwebt die Heilig-Geist-Taube im
Strahlenkranz.
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Dreifaltigkeit
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Hinweis: Die Gestalt
der Taube für die künstlerische Darstellung des Heiligen
Geistes gründet sich auf den Bericht der Taufe Jesu im Neuen
Testament. Danach fuhr der Heilige Geist in leiblicher Gestalt auf
Jesus hernieder wie eine Taube (Lk., 3,22). Obwohl dies nur bedeutet,
dass sich der Geist bewegte wie eine Tau-be, nicht aber aussah wie
ein Vogel, hat man die Taube als Symbol für die sonst nur schwer
greifbare |
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dritte Person
Gottes gewählt. Das Konzil von Nicäa im Jahr 325 hat dies
sogar empfohlen. Papst Benedikt XIV verbot 1745 die Darstellung der
dritten göttlichen Person in Menschengestalt, wie sie vereinzelt
immer noch vorkam. |
Mittelteil
Mittelpunkt des
rechten Seitenaltars ist das Altarblatt mit einer
Muttergottesdarstellung
(Öl auf Leinwand, 130 x 85 cm).
Es handelt sich dabei um eine Nachbildung des Passauer Mariahilfbildes,
das interessanterweise selbst eine Kopie ist.
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Maria-Hilf-Bild
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Das Original,
das in Innsbruck hängt, malte um 1530 Lucas Cranach d.Ä.
Die etwas verspielt-neckische Darstellung voll idyllischer Intimität
kam der gefühls-betonten Frömmigkeit des späten Rokoko
besonders entgegen, sodass allenthalben weitere neue Kopien ehrfürchtigen
Zulauf fanden.
Mehr zum Gnadenbild aus Passau......
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Das Marienbild in Oberumbach ist von
vielen Putti und einem Kranz aus dornenlosen Rosen- und Lilienblüten
umgeben. Die Putti stehen stellvertretend für die Gläubigen und
bekunden deren Andacht und Verehrung. Die Rosen und die Lilien sind typische
Marienblumen. Die Rose ist ein Symbol für Maria als neue Eva. So wie
die reizvolle und zarte Rose aus einem dornigen Strauch hervorsprießt,
so konnte auch Maria aus dem Geschlecht der schuldigen Eva als die zweite
Jungfrau ohne Sünde hervorgehen. 15)
Die Lilie, vor
allem die im Orient verbreitete weiße Madonnenlilie, ist Symbol der
Reinheit.
Über dem Altarblatt ist eine Kartusche mit dem Marienmonogramm
angebracht. Dieses Monogramm findet man auch auf den Herzen an den beiden
Säulen neben dem Bild. Im Marienmonogramm sind die vier verschiedenen
Buchstaben des Namens "Maria" ineinander geschrieben.
Linker
Seitenaltar
Im Auszug wird in einem ovalen Gemälde
(auf Leinwand) aus dem 20.Jh die hl.Barbara
mit Märtyrerpalme, Kelch und Turm gezeigt.
Hinweis:Barbara
ist eine legendäre Person. Das bildschöne Mädchen soll
von ihrem heidnischen Vater, dem reichen Dioskuros von Nikomedia,
während einer längeren Geschäftsreise in einen Turm
geschlossen worden sein, um sie am Heiraten zu hindern. |
St.Barbara
mit Turm
20.Jh.
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Barbara
ließ im Turm ein Bad bauen, aber nicht wie vom Vater angeordnet
mit zwei, sondern mit drei Fenstern, als Zeichen der Verehrung der
Dreieinigkeit. Als der Vater zurückkam und merkte, dass sie Christin
geworden war, ließ er sie geißeln, mit Keulen schla-gen,
die Brüste abschneiden und mit Fackeln bren-nen. Vor dem Tod
bat Barbara Gott, dass alle, die der Passion Christi gedenken, vom
Gericht Gottes |
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verschont werden.
Schließlich enthauptete der Vater die Tochter selbst, worauf
er von Blitz getroffen wurde. Barbara gehört zu den 14 Nothelfern.
Sie ist Patronin der Bergleute und -wegen des präzisen Blitzschlags-
der Artilleristen. Der Kelch in ihrer Hand versinnbildlicht die einem
Sterbenden gereichte letzte Kommunion (Viatikum) und verweist
auf ihre Funktion als Sterbepatronin. |
Mittelteil
Der linke Seitenaltar ist dem hl.Wolfgang
geweiht. Sein Bild ist auf dem 132 x 75 cm großen Altarblatt
(um 1700) zu sehen.
Der Heilige schwebt in Bischofsornat auf Wolken. Er wird von zwei
Putten
gestützt, die auch sein Attribut, ein Kirchenmodell,
halten.
Das andere Attribut, eine Axt, befindet sich schon im freien Fall;
dort wo sie aufschlägt wird Wolfgang seine Kirche bauen.
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St.Wolfgang
um 1700
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Hinweis:
Wolfgang lebte im 10.Jh erst als Mönch in Einsiedeln, dann ab
972 als Bischof von Regensburg. Die Legende erzählt dass das
Einsiedlerleben durch den Teufel gestört wurdet, der immer wieder
ver-suchte, Wolfgang zu vernichten, so dass Wolfgang beschloss, sich
an einem freundlicheren Ort eine Klause zu erbauen. Er warf seine
Axt ins Tal hinab und gelobte, an dem Ort, an dem er sie wieder finden
werde, eine Kirche zu erbauen. Deshalb wird Wolf-gang auch häufig
mit Axt oder (wie in Oberumbach) mit einem Kirchenmodell abgebildet. |
In
der Predella
des linken Seitenaltars sehen wir die Figur von Jesus
auf der Rast (Herrgottsruh).
Sie wurde 1731 von Johann Kaspar Öberl
aus Friedberg geschnitzt. Die Signatur befindet sich auf der abgeflachten
Rückseite des Lendentuchs mit den eingeschnitzten Buchstaben
A und O und der Jahreszahl 1731 auf dem Sockel. 1731 wurde übrigens
in Herrgottsruh der Grundstein für die neue Kirche gelegt, an
dem Kaspar Öberl mitgearbeitet hat (Schrift eingemeißelt).
27)
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Jesus auf der Rast
1731
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Die
Figur stellt Jesus dar, der sich, sein Haupt mit der linken Hand stützend,
unmittelbar vor der Kreuzigung ausruht. Sie ist der Figur in der Wallfahrtskirche
Herrgottsruh am Stadtrand von Friedberg nachgebildet.
Das Sitzmotiv mit den nahezu parallel angestellten Beinen erinnert
an Darstellungen von Lorenz Luidl (um 1700).
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Adelheid
Riolini-Unger beschreibt die Figur in ihrem Buch über die Künstlerfamilie
Öberl 27)
wie folgt:
"Die Christusfigur sitzt mit leichter Linkswendung über
dem Kreuz; die Beine ruhen auf einer gegliederten, schollenartigen
Landschaft. Das Gesicht
ist -wie bei den Luidl-Werken- sehr fein ausgebildet, und -wie dort-
gehen von den Nasenflügeln Kummerfalten aus. Der Körper
ist muskulös und detailliert gestaltet. Der vom Leiden Gezeichnete
sucht mit Körpersprache und Blick den Kontakt zum Betrachter.
Sein Gesicht drückt Milde ohne Anspannung aus. Spannung entdeckt
man eher auf der Rückseite der Figur in den geprägten Rippenbögen,
der eingesunkenen Wirbelsäule und dem aufgewirbeltem Haar."
|
Hinweis: Figuren
von "Christus auf der Rast" sind nicht selten in den Kirchen des Landkreises
Dachau. Ähnliche Figuren stehen auch in Asbach, Bergkirchen, Biberbach,
Gaggers, Haimhausen, Kleininzemoos, Kollbach, Röhrmoos, Rumeltshausen,
Schönbrunn, Tandern, Unterumbach, Wiedenzhausen und Westerholzhausen.
Die Darstellung Christus
auf der Rast geht zurück auf die heimlichen Leiden Christi. Das sind
Schilderungen und bildliche Darstellungen von Martern Christi vor seiner
Kreuzigung, die nicht in den Evangelien erwähnt werden. Sie entsprangen
der Passionsmystik des Mittelalters und wurden in der Barockzeit von den
Jesuiten und Franziskanern für Zwecke der Gegenreformation wieder
belebt. Zu diesen heimlichen Leiden gehören Darstellungen von Christus
im Kerker, von Maria mit ihrem toten Sohn Jesus auf dem Schoß (Vesperbilder)
und Christus auf der Rast. Letztere stellen Jesus dar, der nach dem Kreuzweg,
kurz vor seiner Kreuzigung auf einem Stein oder dem Kreuz sitzt, seinen
Ellbogen an den Schenkeln aufstützt und das Kinn bzw. eine Wange
mit einer Hand hält. Eine uralte Geste der Klage. Diese Art der Gestaltung
heißt im Volksmund manchmal auch "Zahnweh-Herrgott".

Vergrößerung von Details (Opferstock, Kirchenbankwangen)
per Mouseklick
|
An der linken
Seitenwand zwischen den Kreuzwegbildern ein großes Kruzifix
mit darunter stehender schmerzhafter Muttergottes (Mater
dolorosa).
Beide Figuren stammen aus der Zeit um 1880. Jesu Füße
sind mit zwei Nägeln am Kreuzesstamm angena-gelt. |
Kanzelkreuz
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Hinweis: In den frühchristlichen
Kirchen
wurde das Kreuz ohne den Corpus des Gekreuzigten angebracht. Dann
aber wurde Christus am Kreuz als lebender und über den Tod triumphierender,
gött-licher Sieger mit geöffneten Augen und in aufrechter
Haltung. Üblich ist die Fixierung der beiden überein-anderliegenden
Füße mit einem Nagel (sog.Dreinagel-kreuz) dargestellt.
Erst im hohen Mittelalter (etwa seit dem 12. Jh) setzte sich die Abbildung
des leidenden und toten Gekreuzigten, die Betonung des Menschseins
Jesu durch, wie wir es von unseren Kirchen kennen |
Gegenüber,
an der rechten Außenwand steht zwischen Leuchterengeln die
große Figur einer schwarzen
Madonna mit Kind. Sie soll aus dem 18.Jh. stammen.
Die Figur stellt eine Kopie des Gnadenbildes von Altötting
dar und zeigt die stehende, mit einer Krone in Form einer flachen
Haube gekrönte Muttergottes, die das Kind auf dem rechten Arm
trägt. Das Zepter in der linken Hand fehlt; der Rosenkranz
an dieser Stelle ist eine Verlegenheitslösung. Das Jesuskind
hält in seiner Hand einen Apfel, die Vorläuferform des
Reichsapfels.
Der Apfel war schon im Altertum Sinnbild für den Kosmos, später
auch für die Erde, nachdem man deren Kugelform erkannt und
akzeptiert hatte.
Einen Vergleich von Nachbildungen der Altöttinger Madonna im
Landkreis Dachau sehen sie
hier...
Das Gnadenbild von Altötting ist heute mit einem Stoffmantel
bekleidet, der die ursprüngliche Figur verdeckt.
|

Madonna
aus
Altötting - 18.Jh
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Hinweis: Der
mit dem Kreuz versehene Reichsapfel in der Hand des Königs ist seit
1191 Teil der königlichen Insignien und symbolisiert den von Gott
verliehenen Herrschaftsanspruch. Gleiches gilt auch für das Jesuskind.
Hier kommt aber die weitere Bedeutung des Apfels als Paradiesapfel
und Sinnbild für den Sündenfall hinzu: Jesus weist den Betrachter
darauf hin, dass er durch seinen Tod die Erbsünde überwindet. |
Kirchenbänke
Viele der Kirchenbänke
(13 Doppelreihen) haben alte Eichenwangen
mit geschnitztem Gitterwerk (wohl spätes 18. Jh) 11).
Man
rechnet mit Platz für 65 Besucher. 18)
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Kirchenbänke
- 18.Jh.
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Wenn Sie sich auch die
Stuhlwangen in anderen Kirchen des Landkreises ansehen möchten,
klicken Sie hier... |
Männerseite
- Frauenseite
Schon vom Frühchristentum an bis in die neueste Zeit hinein knieten
und saßen die Kirchenbesucher in den Kirchenbänken oder standen im Raum nach Geschlechtern getrennt. Damit sollte im Gotteshaus eine zu große "sündige"
körperliche Nähe zwischen Männern und Frauen vermieden
werden. Dies war in allen drei Hauptkonfessionen (Kath., Evang., Orthodox)
so.
In katholischen Kirchen sitzen gewöhnlich die Männer rechts
und die Frauen links. Einen eindeutigen Grund für diese "Seitenwahl"
gibt es nicht. Jedenfalls gilt im traditionellen Raumprogramm der Sakralarchitektur
die Epistelseite als Männerseite und die Evangelienseite als Frauenseite.
Seit dem letzten Konzil gibt es diese Trennung nicht mehr. Viele Pfarrer
propagieren sogar das Gegenteil und bitten Familien, zusammenzubleiben.
Dennoch sind auf der Frauenseite nur selten Männer zu finden. Weibliche
Kirchenbesucher sind insoweit flexibler. Oft wurden auch die Patrone der Seitenaltäre nach der Geschlechtszugehörigkeit ausgewählt:
Seitenaltäre mit Christus oder einem männlichen Heiligen als
Patron sind in der Regel rechts, Marienaltäre dagegen links zu finden.
Doch eine Regel ist das nicht.
Hier in Oberumbach ist die rechte Seite die Frauenseite. Die Männer
sitzen und knien links. Der Grund für diese Umkehrung ist nicht bekannt.
Man nimmt an, dass die Lage des Marienaltars auf der rechten Seite dafür
ausschlaggebend war. In anderen Kirchen (z.B. im nahen Egenburg) hatte
ein Marienaltar auf der rechten Seite aber keine solche Auswirkung.
Seit dem letzten Konzil gibt es diese Trennung nicht mehr. Viele Pfarrer
propagieren sogar das Gegenteil und bitten Familien, zusammenzubleiben.
Dennoch sind auf der Frauenseite nur selten Männer zu finden. Weibliche
Kirchenbesucher sind insoweit flexibler.
Kreuzwegbilder
und Apostelleuchter
Die 14 Kreuzwegbilder hängen vorwiegend
im hinteren Bereich der Kirche. Es handelt sich um Öldrucke auf Leinwand,
die um 1870/80 entstanden. Die Farben sind allerdings inzwischen stark ausgebleicht.
Interessant ist, dass die heutigen Kreuzwegbilder nach der gleichen Vorlage
wie die in der Kirche Großinzemoos entstanden sind. Dies betrifft
die Zahl und Stellung der Personen oder den Hintergrund. Die Großinzemooser
Bilder -ebenfalls Öldrucke auf Leinwand-untergrund wurden von der Firma
des Malers Thomas Driendl d.Ä.(1805-1859) produziert. Die Fa. Driendl
hat nachweislich Kreuzwege in ähnlicher Form und Gestaltung für
verschiedene Kirchen erstellt. 26)
Als Kreuzweg werden die aufeinanderfolgenden
bildlichen oder plastischen Darstellungen bezeich-net, die meist
aus vierzehn Stationen der Leidens-geschichte Jesu, angefangen von
der Verurteilung durch Pilatus bis hin zur Grablegung, bestehen.
Seinen Ursprung hat der Kreuzweg im Brauch der Pilger, bei Wallfahrten
nach Jerusalem den Leidensweg Jesu auf der "Via Dolorosa" nachzugehen.
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Kreuzwegbilder
- 1880
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Im
späten Mittelalter wurde die Kreuzverehrung insbesondere durch den
hl.Franziskus von Assisi gefördert, der durch die Stimme des Gekreuzigten
vom Kreuz in St.Damiano zu einem christlichen Leben bekehrt wurde.
Seit dieser Zeit wurden Kreuzwegandachten als Ersatz für die Pilgerfahrt
ins Heilige Land abgehalten. Die Stationen bildeten dafür die Leidensstätten
Jesu nach. Auf diese Weise konnte der letzte Weg Jesu vor Ort nachgegangen
und sein Leiden anschaulicher betrachtet werden. |
Kreuzwegdarstellungen
in Deutschland entstanden erstmals in und bei Klosterkirchen, auf Anhöhen
und bei Wallfahrtsorten, insbesondere in der Nähe von Franziskanerklöstern.
Mit der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert hielten sie als Kreuzwegbilder
Einzug in die Innenräume der Pfarrkirchen und verbreiteten sich zunehmend.
Papst Clemens XII. erkannte im Jahr 1731 mit seinem Breve "Unterweisungen über die Art, wie man den Kreuzweg abhalten soll", diese Form des Kreuzwegs
als kanonisch an und bedachte ihn mit großzügigen Ablässen.
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1.
Station
Jesus wird von Pilatus zum
Tode verurteilt
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2.
Station
Jesus nimmt
das Kreuz
auf seine Schultern
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3.
Station
Jesus fällt
zum ersten Mal
unter dem Kreuze
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5.
Station
Simon v.Cyrene
hilft Jesus
d. Kreuz tragen
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6.
Station
Veronika reicht
Jesus das
Schweißtuch dar
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7.
Station
Jesus fällt
zum zweiten Mal
unter dem Kreuze
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9.
Station
Jesus fällt
zum dritten Mal
unter dem Kreuze
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Wenn Sie sich eine
Zusammenstellung von Kreuzwegbildern aus den Kirchen des Dachauer Landes
ansehen und mehr über die Geschichte des Kreuzwegs erfahren möchten,
klicken Sie hier...
Zwischen den Kreuzwegbildern sind die Apostelleuchter angebracht.
Sie erinnern an das in der Apokalypse (21,14) beschriebene himmlische
Jerusalem, dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen mit den Namen der
zwölf Apostel errichtet sind. Die Kirche sieht sich als Vorläuferin
des himmlischen Jerusalems.
Der außergewöhnlich schöne
Opferstock ist aus Eichenholz
geschnitzt und mit schmiedeeisernen Beschlägen versehen. Er ist 94
cm hoch und stammt wohl aus der Mitte des 18. Jh.
11)
Bemerkenswert
ist auch das passende dreieckige Vorhängeschloss.
Der Opferstock in den Kirchen ist meist ein schwerer, mit Eisenbändern
und massiven Vorhängeschlössern gesicherter säulenartiger
Behälter aus Holz, Metall oder Stein, der zur Aufnahme von
Geldspenden in Kirchen dient.
Der Name Opferstock rührt
daher, dass der Opferstock aus einem großen ausgehöhlten
Holzstock besteht, der mit Metall ummantelt ist. Der Stock ist im
unteren Bereich ausgehöhlt. Von dort ist im massiven Holz ein
schmaler Schlitz bis zum oberen Ende herausgearbeitet, durch den
das Geld in die Höhlung fällt.
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Opferstock
- 18.Jh.
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Opferstöcke gibt es schon
seit vielen Jahrhunderten. Im Jahr 1213 ordnete Papst Innozenz III.
das Aufstellen von Opferstöcken an, um damit einen Kreuzzug
(den 5.Kreuzzug von 1217 bis 1221) zu finanzieren. 25)
Der
Einbruch in den Opferstock ist nahezu ebenso alt, wie die Opferstöcke
selbst. Deshalb muss das Türchen, aus dem das Geld vom Mesner
entnommen werden kann, mit schweren Eisenbändern und massiven
Vorhängeschlössern gesichert werden. Zudem wird der Einwurfschlitz
meist mit einem Metallbügel geschützt, der das Fischen
nach dem Geld erschwert.
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Wenn Sie auch Opferstöcke aus
anderen Kirchen sehen möchten, klicken
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Orgel
und Empore
Auf
der hölzernen Empore
ist
Platz für rd. 30 Kirchenbesucher. Wegen
der geringen Kopffreiheit ist sie für groß gewachsene Personen
aber nur eingeschränkt benutzbar.
Die Kirche hat keine mechanische, sondern eine digitale Orgel,
die am 1.Juli 2012 von Pfarrer Nowik feierlich eingeweiht wurde. |
Beweinung
Christi
Eine besondere
Rarität, die aus einem Holz geschnitzte Darstellung der Beweinung
Christi (Trauer nach der Kreuzabnahme).
Die Schnitzerei zierte die Predella
des linken Seitenaltars.
Jesus liegt auf einem Leichentuch, das von zwei Männern (wohl
Nikodemus und Joseph von Arimathäa,) gehalten wird. Hinter
dem Leichnam stehen drei Frauen und der Lieblingsjünger Johannes,
der Jesu'Kopf hält.
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Beweinung
Christi
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Bei den Frauen
handelt es sich um Maria (mit dem Kopftuch), um die Frau von Kleophas
und um Maria Magdalena mit dem Salbgefäß Das entspricht
der Schilderung im Johannesevangelium (19,25): "Es standen
aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester (wohl Schwägerin)
seiner Mutter, Maria (die Frau) des Kleophas und Maria von Magdala.
Nicht zu übersehen sind leider auch die Löcher des Holzwurms,
der sich schon an der Figurengruppe zu schaffen gemacht hat.
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Hinweis: Die Beweinung
Christi wird in der Bibel nicht erwähnt. In der bildenden Kunst
finden sich die ersten Darstellungen erst rd. 1000 Jahre nach Christi
Tod, nachdem Symeon Metaphrastes dieses Ereignis in seinem Buch beschrieben
hat. Nördlich der Alpen kommt die Darstellung erst im 13. Jh
auf. |
Krippe
In
der Weihnachtszeit steht auf dem linken Seitenaltar eine kleine
Krippe mit Figuren aus
dem Kunsthandel.
Wenn Sie sich für Krippen
in den Kirchen des Landkreises Dachau interessieren, klicken Sie
hier..
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Weihnachtskrippe
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Kelch und Monstranz
Außerhalb der
Kirche werden kostbare Geräte aufbewahrt:
ein teilvergoldeter Silberkelch, eine Treibarbeit von Johannes
Wehrmann aus dem Jahr 1759 (sign). Er ist mit reicher, durch-
brochener Rocailleornamentik verziert 18).
Gleiches gilt für eine Kreuzpartikelmonstranz aus der Zeit
um 1740 mit stark gewölbtem sechspassförmigen Fuß.
Sie besteht aus Messing, ist vergoldet und versilbert.
Die Verzierungen sind durch Treibarbeit (durch Hämmern von der
Rückseite her) gestaltet. Die Monstranz ist 34
cm hoch. Im kreuzförmig gerundeten Schaugefäß liegt ein
Kreuzpartikel hinter
Bergkristall auf roter Seide. Er ist mit Goldlahn
(= mit Goldfaden umwickelter Metalldraht) und Perlen gefasst.
Bergkristall in Kreuzform als Einfassung einer Kreuzpartikel ist seit
Jahrhunderten verbreitet. Während der Edelstein in der Antike als
wertvoller Heil- und Zauberstein galt, ist er im Christentum ein Zeichen
für die Auferstehung Christi. So war auch für Rupert von Deutz
( 1129) der Bergkristall das Sinnbild Christi, der die bewegliche,
gebrechliche und sterbliche Natur des Menschen, die dem Wasser entspricht,
durch seine Auferstehung überwand und in ewige Festigkeit verwandelte.
Der Bergkristall wird auch als Sinnbild für das gläserne Meer
um den göttlichen Thron verstanden, von dem in der Apokalypse (Apo.
4,6) die Rede ist ("Und vor dem Stuhl war ein gläsernes Meer
gleich dem Kristall..."). 16)
Gottesdienstzeiten
erfahren Sie auf der Internetseite des Erzbistums München und Freising.
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Hans Schertl

Quellen
:
01) Dr.Martin v. Deutinger, Die
älteren Matrikeln des Bistums Freysing, 1849/50
02) H. Carl Roth, Örtlichkeiten
des Bissthums Freising aus Kozrohs Handschrift in ganzen Sätzen ausgehoben,
Mch 1856/57
03) Mayer-Westermayer, Statistische
Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, 1874
04) Theodor Bitterauf, Die Traditionen
des Hochstifts Freising, 1909 (Nr.324)
05) Dr.Peter Dorner, Renaissancebild
einer Landschaft, Amperland 1968 (Apian 1568)
06) Info-Material von Herrn Metzger aus Egenburg (1975)
07) Florian Mayr, Heimatbuch Gundremmingen
1980, S. 127 - 146 (Lindlianer)
08) Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler,
Bayern IV: München und Oberbayern, 1990
09) Robert Böck, Rosenkranzandacht
und Rosenkranzbruderschaften der Barockzeit im Dachauer Land, Amperland
1991/2
10) Robert Böck, Wallfahrt im Dachauer Land, Bd
7 der Kulturgeschichte des Dachauer Landes 1991
11) Dr.Stefan Nadler, Kunsttopographie des Erzbistums
München und Freising, 1992
12) Franz Keiner, Dorf und Hofmark Odelzhausen 814-1914,
1992
13) Madonna, Das Bild der Muttergottes,
Ausstellungskatalog Freising, 2003 (Seitenaltarblatt)
14) Dachauer Nachrichten vom 10.7.2009
15) Theodore A. Koehler, Die christliche
Symbolik der Rose, 2010
16) Susanne Wittekind, Caput et
corpus: die Bedeutung der Sockel von Kopfreliquiaren, in: Reliquiare im
Mittelalter von Bruno
Reudenbach, S. 114, 2005 (Bergkristall)
17) Dr.Thomas Horst, Gericht und
Herrschaft in Bayern, aus dem Buch Fürstliche Koordinaten, 2014 (Apian)
18) Axtner/Liebert/Mittelhammer,
Chronik der Gemeinde Pfaffenhofen/Glonn 2014
19) Renate Zauscher, Das Dorf der
Irrgläubigen, Dachauer SZ v. 2.9.2016 (Lindlianer)
20) https://de.wikipedia.org/wiki/Ligsalz_(Patrizierfamilie)
Zugriff 9/2016
21) Li(e)gsalz - eine Familiengeschichte
(http://www.ligsalz.de/)
22) Bezold/Riel, Kunstdenkmale des
Königreichs Bayern, 1895
23) Dietmar von Huebner, Zu Prozessionen
.... aus dem Birgittenorden, in Festschrift Altomünster 1973, S.86
24) Liste der Baudenkmäler
in der Gemeinde Pfaffenhofen a.d.Glonn, Internetzugriff 2020
25) Hans Kratzer, Milde Gaben, harte
Strafen, SZ vom 20.1.2021 (Opferstock)
26)
Alexandra Axtmann, Karlsruhe, Farbreproduktionen und religiöse Volkskunst
im 19. Jahrhundert, Dez.2022
Der Lithograf Driendl gehörte zu den Mitbegründern
des frühen katholischen Verlagswesens, das neben "Millionen Heiligenbildern"
als Gebetbucheinlagen auch die Sparte des religiösen
Wandschmucks für Kirche (z.B. Kreuzwegbilder) und Heim (Schlafzimmer-
bilder) bediente, noch bevor diese Medien dann
ab den 1870er Jahren ihre größte Blüte erlebten.
27) Adelheid Riolini-Unger, Die
Bildhauerfamilie Öberl in Friedberg, 2022 (ISBN: 978-3-949257-07-0)
46 Bilder: Hans Schertl

25.2.2022
Pfarrbeschreibung
1575

Statistische Beschreibung
des Erzbisthums München-Freising
von Anton Mayer-Westermayer, 1874 03)
Auszug aus der Beschreibung der Pfarrei Sulzemoos
"4. Oberumbach.
Erb.-Jahr unbekannt. (Zur Zeit d. Schmid'schen Matrikel. "reparata".)
Stillos. Baupfl.: D. Kirche,
am Cm. (=Friedhof) die Gemeinde. Sattel-Thurm mit 2 Glocken. Cons. dub.
Patron Hl. Ulrich B(ischof). 3 alt(äre). (1fest., 2 p.).
Cm. Gottesd.: Am Patrocin(ium)., Stephansfest, Oster-u. Pfingst-Montag.
Gestiftet: 12 Jahrtage, wovon 2 mit Requ(iem) u. Lib(era).; 1 mit Requ.
ohne Lib.; 9 mit Vig(il)., Requ. u. Lib. Vermögen: a. Rent. 1149 fl.,
b. nicht rent. 693 fl. 54 kr."
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