St.Ulrich
v.Augsburg
-Darstellungen in den Kirchen
des Landkreises Dachau-
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Texte vom
Ökumenischen Heiligenlexikon
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Gedenktag
katholisch, evang. u.orth.: 4. Juli |
Name
bedeutet: reich an Erbgut (althochdt.) |
Bischof
von Augsburg
* um 890 in Augsburg + 4. Juli 973 Augsburg |
St.Ulrich-Kirchen
im Landkreis Dachau:
Mühldorf, Oberumbach
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im Altarauszug des
Seitenaltars in Oberbachern
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St.Ulrich in Einsbach
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Ulrich, Sohn des alemannischen Gaugrafen Hupald von Dillingen, wurde
für den geistlichen Stand bestimmt und studierte im Kloster
St. Gallen. Er wurde Kämmerer seines Onkels, des Bischofs Adalbero
von Augsburg und verwaltete gleichzeitig die großen Familiengüter,
bis er 923 Nachfolger seines Onkels als Bischof wurde. Ulrich verkehrte
am Hof von Heinrich und Otto I., beriet Fürsten, hielt Synoden
ab, sorgte 926 für die Befestigung Augsburgs mit steinernen
Mauern. Die Legende erzählt, wie Afra dem Schlafenden im Traum
erschien und ihm durchs Fenster Petrus zeigte, der mit vielen Bischöfen
auf dem Lechfeld saß; Petrus teilte Ulrich mit, dass er beim
Kaiser die ihm zustehende Weihe über Klöster und Stifte
gegen Herzog Arnulf durchsetzen solle.
955 befehligte Ulrich als Reichsfürst
hoch zu Ross dieVerteidigung von Augsburg gegen die andrängenden
Ungarn; seinem inständigen Gebet, mit dem er die Kämpfenden
stärkte, wird der Sieg auf dem Lechfeld zugeschrieben; zum
Dank verlieh Otto I. ihm das Münzrecht für Augsburg.
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Ulrich baute dann die von den Ungarn
zerstörten Klöster und Dörfer seines Gebiets wieder auf, sorgte sich um würdige und zur rechten Zeit eingehaltene
kirchliche Feiern, für feierliche Liturgie, für Arme und
Kranke. Auch das beim Ungarneinfall zerstörte Kanonikerstift
gründete er neu und bestimmte es zu seiner Grabstätte.
Ulrich lebte selbst enthaltsam wie ein Mönch und war freigiebig
gegenüber den Armen.
Die Fischlegende
berichtet: Als er an einem Donnerstagabend mit dem Bischof Konrad
von Konstanz zu Tisch saß, vertieften sich beide die Nacht
über ins Gespräch, bis am Morgen des Freitag ein Bote
des Herzogs, dem Ulrich Unrecht vorgehalten hatte, einen Brief brachte.
Ulrich reichte als Botenlohn den beim Nachtessen nicht verzehrten
Rest des Bratens, ein Gänsebein. Der Bote brachte dies dem
Herzog, um den Bischof nun seinerseits des Unrechts überführen
zu können, dass er am Freitag Fleisch esse; als der Herzog
das Gänsebein aus der Umhüllung nahm, hatte es sich in
einen Fisch verwandelt.
Ein Jahr vor seinem Tod wollte Ulrich
nach 49-jähriger Amtszeit demissionieren, die Synode von Ingelheim
lehnte aber ab. Dem schwerkranken, auf einem Sessel ruhenden Ulrich
erschienen nach der Legende zwei Engel mit Kelch und Patene, damit
er die Messe halten könne; bei der Kelcherhebung wurde ihm
die segnende Hand Gottes aus goldenen Strahlen sichtbar, seine beiden
neben ihm knienden Diakone sahen sie nicht. Als er starb, wurde
er mit dem Teppich, auf dem er auf der Erde zu schlafen pflegte,
begraben.
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in Kollbach
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Ulrich-Fenster in Prittlbach
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Ulrich ist einer der beliebtesten deutschen
Heiligen - das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass seine Heiligsprechung
nur zwanzig Jahre nach seinem Tod erfolgte. Das Wasser aus dem Ulrichsbrunnen,
das aufgrund seiner Fürbitte entsprungen sei, soll gegen Augenkrankheiten
geholfen haben. Der nach ihm "Ulrichsminne" benannte Wein
war Getränk an seinem Festtag. Ulrichserde vom Grab des Bischofs
half gegen Ratten und Mäuse. Über seinem Grab wurde im 11.
Jahrhundert eine Benediktinerabteikirche, 1474 bis 1500 dann die Kirche
St. Ulrich und Afra errichtet, in der heute sein 1762 neugeschaffenes
Marmor-Grabmahl zu finden ist.
Kanonisation: Ulrich war der
erste, der 993 offiziell in einer förmlichen, prozessual vorbereiteten
Kanonisation, von Papst Johannes XV. heiliggesprochen wurde; bis
dahin hatten die Ortskirchen jeweils für sich "Heilige zur
Ehre der Altäre erhoben", von nun an wurde dies ausschließliches
Recht des Papstes.
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Attribute: Bischof auf Pferd,
mit Fisch, mit Ratten
Patron von Augsburg und
St. Ulrich im Grödnertal; der Reisenden, Wanderer, Fischer,
Weber, Winzer, Sterbenden; bei schwerer Geburt; gegen Fieber, Körperschwäche,
Widerwärtigkeiten, Tobsucht und Tollwut, Ratten- und Mäuseplagen,
Wassergefahren und Überschwemmungen
Bauernregel: "Regen am St.Ulrichstag
/ macht die Birnen stichig, mad'." :
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St. Ulrich (Mitte) in Oberumbach
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