Pfarrkirche
St. Margareta in EINSBACH

Adresse
: 85254 Sulzemoos, Brucker Straße 16
Lage der Kirche
auf der Landkarte ...
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Kurzbeschreibung
Datenblatt
Zwei Türme
kennzeichnen das Ortsbild von Einsbach: Der spitze Turm der Wallfahrtskirche
Heilig Blut und der quadratische, oben ins Achteck übergehende
Zwiebelturm der Pfarrkirche St. Margareta, die ich auf dieser Seite
vorstellen möchte.
Die Pfarrkirche
St.Margareta
in Einsbach ist die ältere der beiden Kirchen und wurde vielleicht
schon 1004, sicher aber um 1195 erstmals in einer Schenkungsurkunde
unter dem Ortsnamen Jinespahc genannt.
In der Konradinischen
Matrikel von 1315 wird Einspach als Pfarrei "Eynspach"
mit den vier Filialen Palsweis, Lauterbach, Überacker und Wiedenzhausen
erwähnt.
Der Bau besitzt romanische, gotische und barocke Bauteile.
Der massige, 42 m hohe
Chorturm (der Chor ist im Erdgeschoss
des Turmes unter-gebracht), kann zumindest in seinem unteren,
viereckigen Teil, noch der Zeit der Romanik zugeordnet werden.
In der Glockenstube hinter den Schall-fenstern hängen
drei Glocken. Eine davon wurde
1433 gegossen. Mit ihr wurde das 'Hußaus', die Polizeistunde
geläutet, wie eine Aufschrift verrät.
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Mater dolorosa im Auszug
des
rechten Seitenaltars
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Kirchenschiff
Das Kirchenschiff stammt aus spätgotischer Zeit. Davon künden
die Strebepfeiler, die die Außenmauern stützen.
1688 wurde die Kirche innen barockisiert. Dabei dürfte das
Kirchenschiff auch erhöht und neu eingewölbt worden sein. Die
Neuausstattung zog sich bis 1710 hin. Damals erhielt die Kirche im Wesentlichen
ihr heutiges Aussehen.
1850 hat man die Kirche
verlängert und den Portalvorbau im Westen errichtet.
Die letzten Renovierungen
fanden 1980, 2002 und 2014 statt.
Pfarrei und Pfarrverband
Der Sprengel der Pfarrei Egenburg umfasst die Orte Anzhofen, Böckelhof,
Einsbach, Haidhof, Heißhof (seit 1841 ?), Hopfenau, Kappelhof, Loderhof,
Palsweis, Prack, Priel, Rodelsried, Überacker, Ober- und Unterwinden
und Zetzelhof 04).
Bis 1978 gehörte auch Lauterbach dazu, bis 1841 auch Wiedenzhausen
(nach Ebertshausen umgepfarrt). Seit 1979 bildet die Pfarrei Einsbach
mit den Pfarreien Egenburg, Ebertshausen, Odelzhausen, Pfaffenhofen, Sittenbach
und Sulzemoos den Pfarrverband Odelzhausen
Innenausstattung
Die Inneneinrichtung stammt überwiegend
aus der Zeit um 1700.
Die gewölbten Decken sind nicht
ausgemalt, sondern zeigen einen frühbarocken
Rahmenstuck aus
dem Jahr 1690. Er könnte
von
der Stuckatorenfamilie Zwerger aus Schliersee aus
Miesbach stammen.

per Mouseklick
zu den Beschreibungen
Choraltar
Der 4,40 m breite Chorraum wird vom barocken Hochaltar aus dem Jahr 1697
(von Franz Prugger) ausgefüllt.
Das Altarblatt zeigt
das "Martyrium der heiligen Margareta", der Patronin der Kirche;
es wurde von Joh.Georg Hörmann (1672-1749) im Jahr 1696 gemalt.
Die von Joh.Ulrich Gailler (1668-1704) geschnitzten Assistenzfiguren
stellen heiligen Frauen dar:
- Barbara (mit Krone, Kelch und Märtyrerpalmzweig) und
- Apollonia (mit Krone auf dem Haupt, in der Hand eine Zange mit gerissenem
Zahn). Die Apolloniafigur war zunächst als St.Katharina
geschaffen worden; erst später wurde die Figur durch den Austausch
der Attribute (Marterrad zur Zange) zur
St.Apollonia.
Die Seitenaltäre
aus der Zeit um 1712 zeigen in Ölgemälden
links: im Auszug des gegeißelten Heilands, auf dem Altarblatt den
"Martertod der heiligen Katharina" (links)
rechts: im Auszug Mater dolorosa, auf dem Altarblatt die Anbetung der
Heiligen Drei Könige
Leonhardskapelle
Die Kirche besitzt eine Seitenkapelle aus der Zeit um 1690, die dem hl.
Leonhard geweiht ist. Sie ist zum Langhaus hin geöffnet.
In ihr befindet sich ein großer Altar mit einer Figur dieses Heiligen,
flankiert von Figuren von St.Urban und St. Ulrich. In der Kapelle steht
auch der frühbarocke Taufstein aus Rotmarmor (um 1670)
Die Figuren- und Bilderausstattung
spiegelt die Beliebtheit von Heiligen in der bäuerlichen Bevölkerung
wider.
Um die Jahrtausendwende war die Kirche in keinem guten baulichen Zustand;
sie sollte 2014 innen renoviert werden.
Die Gottesdienstordnung finden
Sie hier...
Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen
Hinweisen
Die Gegend um Einsbach
war schon in der Jungsteinzeit bewohnt. Darauf deuten Pfeilspitzen hin,
die man 1965 bei Prack gefunden hat. Die Ortschaft Einsbach soll
unbestätigten Überlieferungen nach schon im 8.Jh als Anisbach
erwähnt worden sein.
- Die erste sichere Benennung stammt aus dem Jahr 1098
als es unter dem Ortsnamen Jinespahc (= Bachsiedlung eines Egino
oder Igin) und im Jahr 1180 als Iginespahc in Urkunden auftaucht.
- Im 11. bis 12.Jh. war es Sitz des Edelgeschlechts
der Einsbacher, deren Burg an der Stelle des heutigen Zötzelhofens
lag.
- Vor 1400 kam Einsbach in den Besitz der Familie
der Eisenhofer, von denen die Hofmark,
die Herrschaft über das ganze Dorf,
an das Zisterzienserkloster Fürstenfeld überging.
51)
Um
1620 bildete Einsbach eine geschlossene Hofmark.
- Bis 1803 stand Einsbach als Hofmark Rottbach-Einsbach
somit 400 Jahre unter kirchlicher Herrschaft und Verwaltung.
Dann löste das Königreich Bayern das säkularisierte
Kloster Fürstenfeld in der Herrschaft ab.
Weiteres zur Geschichte der Schloss- und Hofmarksbesitzer
von Unterweilbach finden Sie im Historischen Atlas von Bayern,
der 1958 von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte
unter Max Spindler herausgegeben wurde. 61)
Sie können den
Bericht hier lesen...
- 1818 wurden in Bayern selbstständige politische
Gemeinden gebildet. Darunter auch Einsbach, das bis zur Gebietsreform
1972
selbstständig blieb und danach zur Gemeinde Sulzemoos
kam.
Geschichte
der Kirche
Die Pfarrkirche St. Margareta wurde vielleicht schon im Jahr 1004
erstmals genannt. Die erste sichere Quelle ist eine Schenkungsurkunde
aus der Zeit zwischen 1195 und 1200, mit der der Pfarrer und Dekan Udalschalk
von Einsbach dem Kloster Schäftlarn einen Bauernhof in Eurastetten
vermachte. Dafür wurde im Kloster eine jährliche Messe für
den Schenker gelesen.
Die Kirche besitzt einen Chorturm, d.h., der Chor bzw.Altarraum
ist im Erdgeschoss des Turmes untergebracht. Solche Kirchen wurden vor
allem in romanischer Zeit (13.Jh) errichtet. Die Grundmauern des Turms
stammen auch noch aus dieser Zeit. 28)
Konradinische
Matrikel von 1315 01)
In
der Konradinischen
Matrikel von 1315 wird die Pfarrei "Eynspach"
mit den vier Filialen "Pallenswis, Lauterbach, Widenshausn, Uberäch
cum sepulturis (mit Friedhöfen) et Antzhofen sine sepultura"
(ohne Friedhof) erwähnt. Den Originaleintrag sehen
Sie hier.... |
zur
Vergrößerung klicken...
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Stiftung
für die Freisinger Domschola 1520 09)
Seit 1495 war Ulrich Hochstätter Pfarrherr in Einsbach. Er übte
die Seelsorge aber nicht selbstständig aus; diese Tätigkeit
hatte er einem Vertreter, Leutpriester oder Plebanus genannt, gegen Zahlung
eines Lohns übertragen. Aber er verfügte über die Einkünfte
der Pfarrei, die rd. 6000 Münchner Pfennige, oder acht Mark Silber
oder nach heutigem Wert rd. 6000 Euro betrugen. Im Hauptberuf" war
Ulrich Hochstätter Domherr in Freising, wo er auch wohnte. Am
22. April 1520 stiftete er rund 2/3 der Jahreseinnahmen aus
der Pfarrei Einsbach der Freisinger Domschola ("20 Goldgulden
aus den die Summe von acht Mark Silber nicht übersteigenden Einkünften
der Pfarrei Einsbach"). Die Domschola mit ihren Chorsängern
und Sängerknaben mit ausgesucht schönen Stimmen war zur Unterstützung
der Domherren bei Gottesdiensten gegründet worden und musste durch
Stiftungen finanziert werden. Einen weiteren, sogar größeren
Teil der Kosten musste übrigens die Pfarrei Röhrmoos (27 Goldgulden)
tragen. Die Stiftung wurde "für ewige Zeiten" eingesetzt, beschnitt
also auch die Einnahmen der späteren Pfarrherren von Einsbach. Allerdings
dürfte die damals aufblühende Wallfahrt in Hl.Blut
die finanzielle Situation entschärft haben.
Der Pfarrer in Einsbach wurde allein vom Freisinger Bischof ausgewählt
(Jus liberae collationis) 62)
Sunderndorfer'sche Matrikel 01)
Nach der Sunderndorfer'schen
Matrikel aus dem Jahr 1524 war die Pfarrei dem Ulrich
Hochstetter übertragen. Die Seelsorge in Einsbach versah aber Vikar
Georg Schedl/Schädl (später Pfarrer von Sulzemoos); er
betreute 600 Communicantes, d.s. Gläubige nach der Erstkommunion
32)
Damit
gehörte Einsbach zu den größten Pfarreien des Dachauer
Landes (Vierkirchen 700, Indersdorf mit Kloster 700, Altomünster
500, Dachau 450, Weichs 450, Sulzemoos 400). Sie hatte aber auch vier
Filialen "s.Jacobi in Lauterwach, s.Urbani in Balsweiss, s.Bartholomaei
in Überacker, Beatae Virginis in Widentzhausen cum sepulturis" (mit
Friedhöfen). Dazu kamen noch zwei Kapellen "s.Salvatoris in
Einspach und s.Udalrici in Antzhofen". Das Pfarrhaus und die dazugehörenden
Wirtschaftsgebäude werden mit der Bemerkung "satis competenter
aedificata" (= ausreichende Größe) bewertet.
Visitationsbericht von 1560 47)
Im Jahr 1560 ordnete der Freisinger Bischof Moritz von Sandizell auf Druck des bayerischen Herzogs Albrecht V. eine Visitation, eine umfassende Überprüfung aller Pfarrer und Pfarreien an. Die Visitation wurde durch bischöfliche
und durch herzogliche Bevollmächtigte durchgeführt. Grund war
die durch die Reformation Luthers (1517) entstandene religiöse Unruhe,
die jedenfalls in Teilen des Bistums zur Zerrüttung des geistlichen
Lebens geführt hatte. Durch die Visitation wollte der Bischof einen
detaillierten Einblick in die religiöse Situation der Pfarreien gewinnen.
Insbesondere sollte festgestellt werden, ob die Pfarrer und die Gläubigen
noch die katholische Lehre vertraten oder der neuen Lehre anhingen. Daneben
interessierte die Prüfer die Lebensführung der Pfarrer sowie
Umfang und Qualität ihrer religiösen Kenntnisse.
Im Bericht über Einsbach heißt es, Pfarrer sei Castalus
Planckh, der in Bruck geboren wurde. Er hatte in Wien studiert und 1548
in Regensburg die Priesterweihe empfangen. Die Befragung über das
theologische Wissen und die seelsorgerische Praxis ergab keine negativen
Auffälligkeiten. Pfarrer Planckh hatte mit seiner Haushälterin
vier Kinder. Er nahm seine Haushälterin nicht in das Wirts-haus mit
(hat sich also nicht öffentlich zu ihr als seine Frau bekannt).
Unterstützt wurde Planckh durch den Gesellpriester (Kaplan) Matheus
Pistor aus Haimhausen, der drei Jahre vorher in Freising geweiht worden
war. Auch er gab bei der Überprüfung seiner Glaubenseinstellung
und seiner seelsorgerlichen Praxis keinen Grund für eine Beanstandung.
Zum Beichthören bat er die Gläubigen in seine Wohnung; manchmal
300 am Tag. Der Gesellpriester erhielt jährlich ca. 40 Gulden und
freies Essen.
Über die Pfarrei ist zu lesen, sie habe 750 Communicanten,
alle katholisch und dem Glauben treu ergeben, aber nicht willig, den Kirchenzehent
pünktlich zu zahlen. Im Bericht heißt es weiter, in der Pfarrkirche
stünden vier gezierte Altäre, in der Wallfahrts-kirche nur drei.
Wenn Sie den ganzen Text des Visitationsberichts lesen möchten, klicken
sie hier...
In der Spätgotik (15./16.Jh) errichtete
man das Kirchenschiff neu (und wohl vergrößert). Es besteht
heute noch.
Dreißigjähriger
Krieg
Aus dem Jahr 1630 -also kurz vor der Ankunft des 30jährigen
Kriegs in Bayern- hat sich noch ein Teil der Kirchenrechnung erhalten.
Interessant sind die Preise und Löhne, die für die Kirchenausstattung
und für die Dienstleistungen gezahlt wurden. So erhielt z.B. der
Mesner für das Läuten der Glocken und das Aufziehen der Turmuhr
3 Gulden 42 Kreuzer jährlich (Originaltext: "Verner Jme Mesner
von Leüttung deß Ave Maria in beeden Gottsheüsern, auch
unsers herrn Angst und von Richtung der Uhr").
Eine Maß Messwein kostete 21 Kreuzer (kr), 1 Maß Johanniwein
16 kr. (10 Jahre später 24 Kr), 1 Pfund Wachs 44 kr, 1 Pfund Schmalz
6 kr. und 1 Lot roter Cermesin-Seidenstoff 44 kr.
Wallfahrten
Im 17.Jh. unternahm man alljährlich einen Bittgang nach Andechs
und nach München zum
Wetterheiligen St.Benno. Der Kaplan und der Vorsänger erhielten freie
Kost. Den Fahnenträgern, die das ganze Jahr über die "Fahnnen
umb die Khirchen und auf alle Khirchfahrten getragen" haben, gab
man 3 Gulden, weil sich niemand fand, der es umsonst tun wollte (Originaltext:
"weils niemandt umbsonst thuen wellen").
|
Eine
der Wallfahrten führte nach München in die Frauenkirche;
dort wurde der hl.Benno verehrt. Diese Verehrung des Heiligen in Bayern
entstand erst im 16.Jh im Zusammenhang mit der Reformation. St.Benno,
der von 1066 bis 1106 in Meißen als Bischof gewirkt hatte, wurde
am 16.Juni 1524 zur Ehre der Altäre gehoben. Martin Luther verurteilte
diese Heiligsprechung in seiner Schrift "Wider den neuen Abgott und
alten Teufel, der zu Meißen soll erhoben werden" aufs Schärfste.
Als Sachsen 1539 protestantisch wurde, öffnete man das Grabmal
Bennos und warf seine Gebeine in die Elbe. Allerdings behauptete der
letzte Bischof von Meißen, der später übrigens selbst
die evangelischen Konfes-
sion annahm, vorher die Gebeine aus dem Sarg entfernt und die Sekundärreliquien,
das Messgewand, Mitra und Bischofsstab in Sicherheit gebracht zu haben.
Sie wurden 1576 (wohl gegen einen ansehnlichen Betrag) zusammen mit
einem Wunder-Verzeichnis dem bayerischen Herzog Albrecht V. überlassen.
1580 setze man die Gebeine in der Münchner Liebfrauenkirche bei,
wo sie nun das Ziel vieler Wallfahrer aus dem bayerischen Land waren.
Maßgeblich dafür waren sicher seine Patronate für
München und Altbaiern sowie seine Funktion als Wetterheiliger.
|
Neue Altäre1630
1630 erhielt die Wallfahrtskirche einen neuen Hochaltar. Alle übrigen
fünf Altäre in beiden Kirchen wurden im gleichen Jahr
restauriert. Geörgen Stuber, Kistler aus Dachau hat -so heißt
es in der Kirchenrechnung- die "gemauerthen Altär unnten her
mit holzwerch sauber eingefasßt, damit die Leinwath und andere Altar
Ziehr nit also verdirbt". Er erhielt dafür einen Lohn von 27
Gulden und 30 Kreuzern.
Dreißigjähriger
Krieg
1640 - mitten im 30jährigen Krieg- ließ die Pfarrei einen
zerbrochenen Kelch mit Patene einschmelzen und daraus einen neuen Kelch
machen. Das ist in der Kirchenrechnung zu lesen:
|
Originaltext: "Demnach
auch bey disem Gottshauß ein alt zerbrochner Kölch, ain
solche Paten (= Patene) und ain Käpsl (= Hostienbehältnis)
verhanden. Und nit mehr fieglich Zugebrauchen gewest, alß hat
man für guet angesechen, ermelten (= oben genannten) Kölch,
Paten und Käpsl mit desß Gottshauß nutzen Zuuerschmölzen
und hierauß einen schönen Kelch, wie auch 1 Pixen (=
Öldose zu dem Heyl.Chrisamb (= crisamöl) mach Zelassen
(=machen lassen), alß ist dem Goltschmidt in München,
für macherlohn diser bayder stuckh (= für diese beiden
Stücke) lauth seiner Zötl (= Zettel) bezahlt
worden: 14 f 40 kr." |
Im Oktober 1648, kurz vor dem Ende des Krieges, wurde die Ortschaft Einsbach
noch ein Raub der Flammen, als die Schweden sich nach der Niederlage im
Dachauer Moos nach Augsburg zurückzogen. 53)
Ob auch die Kirchengebäude davon
betroffen waren, ist mir nicht sicher bekannt. Aber die folgenden Baumaßnahmen
legen dies nahe.
Umbau 1654
Für 1654 sind umfangreiche Baumaßnahmen dokumentiert, die
mit einem Kostenaufwand von 217 Gulden in der Pfarrkirche und der Wallfahrtskirche
durchgeführt wurden. Darunter waren die Friedhofsmauer, der Totenkerker
(Beinhaus), Mauern und Dach der Pfarrkirche, Ausbrechen von 2 Fenstern,
Anbringen von Fenstergittern, eine neue Pflasterung (durch Andreas Dilger)
und Reparatur der durch die Schweden beschädigten Kanzel (durch den
Kistler Melchior Müller aus Überacker). Dazu kam die Ausbesserung
der roten Kirchenfahne und der Kauf eines rot-weiß-geblümten
Himmels (für Prozessionen). Auch der "baufällige"
Pfarrhof wurde für 200 Gulden wieder instand gesetzt; dies können
wir der Kirchenrechnung von Wiedenzhausen entnehmen, weil von dort ein
Darlehen für den Pfarrhofbau gewährt worden war. Die Bauarbeiten
waren wohl auch Ausfluss der Beschädigungen im 30jährigen Krieg.
1670 hatte Zimmerer Johann Föst (Vest) 26)
aus Überacker einen Überschlag für ein Kirchenreparatur
gemacht und drei Jahre später Reparaturen in der Kirche, dem Totenkerker
und dem Friedhoftorhäusl auch durchgeführt (um 10 fl. 30).
Barockisierung
1688 bis 1700
Eine Generation nach dem Dreißigjährigen Krieg, 1688,
wurde das Innere barockisiert, das Kirchenschiff dabei erhöht
und neu eingewölbt. 1690 kam die neue Kanzel, 1697 erstellte Kistler
Franz Prugger zusammen mit dem Bildhauer Ulrich Gailler und dem Maler
J.G. Hörmann (dem späteren Dachauer Bürgermeister) den
Hochaltar. Die Zwiebelhaube des Turms wurde 1705 aufgesetzt. 1710 kamen
die Seitenaltäre dazu.
Schon 1650 hatte man in einem Verzeichnis die "Notturff" zusammengestellt,
all das, was noch benötigt wurde.
Für dieser Baumaßnahme
verlieh die Pfarrei Ampermoching 1686 ein Darlehen an "das Gotteshaus
Einsbach". Das ist der Ampermochinger Kirchenrechnung von 1690 zu
entnehmen, in der als Verwendungszweck "neuer Kirchturm" angegeben
war. 48)
Das zinslose Darlehen, das bis 1707 wieder zurückgezahlt werden musste,
betrug zwar nur 3 Gulden; das war auch damals kein bedeutender Betrag.
Aber zum einen musste Ampermoching auch an andere Kirchen Darlehen vergeben,
zum anderen dürfte Einsbach mehrere solcher Darlehen erhalten haben.
Wenn Kirchen nach dem 30jährigen Krieg neu gebaut oder aufwändig
renoviert wurden, war es üblich, dass das Pflegamt Dachau zinslose
Darlehen (Anlehen genannt) vermittelte. Das Geld für diese Zwangsdarlehen
mussten die übrigen Pfarreien aufbringen.
Einsbacher
Votivkerze in Andechs
Schon lange vor 1730 hatte die Pfarrei eine große Kerze gießen
lassen und auf den hl.Berg nach Andechs getragen. Dort stand sie
viele Jahre und zerfiel langsam, bis man sie 1730 beim Lebkuchen-macher
Gregori Geyer in Bruck umgießen ließ. Die neue Kerze
hatte ein Gewicht von 29 1/2 Pfund. Dies ist in der Kirchenrechnung
von 1730 zu lesen. Der Originaltext lautet:
|
"Weillen
die von disem Gottshaus Uf den heyll.Berg Andex von Villen Jahren
schon geopferte votiv Körzen aller zermallen und Zerprochen
gewesen. alß hat Mann bey gregori geyer Lebzeltern in
Prugg dise alte Umbgiessen und ein Neue auf 29 1/2 Pfd schwer
machen lassen. " |
|

um 1700
|
Ziel der Wallfahrt nach Andechs war
der "Heilthumschatz". Unter diesem Begriff wurden die vielen
verschiedenen
Reliquien zusammengefasst. Es handelte sich dabei um die Herren-Reliquien,
die die Grafen von Andechs (darunter auch der hl.Rasso) von den Kreuzzügen
und Wallfahrten aus dem Heiligen Land mitgebracht hatten. Darunter waren
Kreuzpartikel, Teile der Dornenkrone Christi, ein Stück vom Tischtuch
des Letzten Abendmahles und viele weitere Erinnerungsstücke an das
Leben und Leiden Christi. Dazu kamen noch Blut- bzw. Gregoriushostien (Dreihostienmonstranz)
sowie das Brautkleid und Brustkreuz der hl.Elisabeth und ein Kopfreliquiar
der hl.Hedwig. Auch ein Stück aus dem Gewand des hl.Nikolaus und das
Siegeskreuz Karls des Großen gehörten zum Heilthumschatz. Die
Reliquien waren in einzelne Monstranzen aufbewahrt, die den Pilgern vom
Fenster der heutigen Hedwigskapelle aus einzeln gezeigt wurden (Weisung
der Heilthümer). Dazu wurden unterschiedliche Gebete und Litaneien
gesprochen und Lieder gesungen, je nachdem, ob es sich um das Reliquiar
eines Heiligen oder eine Herrenreliquie handelte.
49)
Schmidt'sche
Matrikel 1738/40 01)
In den
Jahren 1738 bis 1740 besuchte der Kanonikus Schmidt aus Freising die Pfarreien
der Diözese und erstellte die nach ihm benannte Schmidt'sche
Matrikel.
|
Über
die Pfarrei "s.Margaritae in Einspach" berichtete
er: Das Präsentationsrecht ( = Vorschlagsrecht für die
Besetzung einer Pfarrerstelle ) liege monatlich abwechselnd beim
Bistum Freising und beim kurfürstlichen Hof in München (=Monatspfarrei;
dabei konnte der Bischof einen neuen Pfarrer bestellen, wenn der Vorgänger
in den sog.päpstlichen Monaten-ungeraden Monaten wechselte oder
verstarb, andernfalls der Herzog). Der aktuelle Pfarrer heiße
Franciscus Salesius Schwaiger, der 1731 eingesetzt worden sei. Das
Pfarrhaus in Einsbach und die dazugehörenden Wirtschaftsgebäude
seien neu und deshalb in sehr gutem baulichen Zustand. Die Pfarrei
hätte im Übrigen drei kleinere Bauernhöfe Widum Höfe,
die den Geistlichen als wirtschaftliche Grundlage dienten: "drey
Widumb-Güetter, als nemblich ain stüftbahres halb Juchart-Güettl
zu Einspach, ain grundt- und stüftbahrer Hoff zu Iberakher und
ain halbes Höfel zu Widenzhausen".
Die Zahl der Gläubigen war in den ergangenen 200 Jahren trotz
der verheerenden Auswirkungen des 30jährigen Krieges in dieser
Gegend von 600 auf 914 gestiegen. Die Steigerung war aber geringer
als im Durchschnitt der Pfarreien des Dachauer Landes. Doch noch immer
gehörte Einsbach zu den größten Pfarreien im Gebiet
des heutigen Landkreises (Vierkirchen 1360, Indersdorf 1165, Dachau
1155, Altomünster 1100, Sittenbach 896). Die Pfarrei hatte acht
Filialkirchen und -kapellen (Überacker, Marienkapelle bei Überacker,
Heilig-Blut in Einsbach, Wiedenzhausen, Palsweis, Lauterbach, Schlosskapelle
Lauterbach und die Ulrichskapelle in Anshofen".
Die Pfarrkirche selbst wird als sehr dekorativ beschrieben.
In ihr standen vier Altäre. Der Hochaltar war der Kirchenpatronin
Margareta geweiht; in ihm befanden sich eine Kreuzpartikel und Reliquien
der hl.Margareta. Die beiden Seitenaltäre hatten die hl. Katharina
und die Dreifaltigkeit, der Altar in der Kapelle den hl.Leonhard als
Patrone. Gottesdienste wurden in Einsbach an zwei Sonntagen, am dritten
in Lauterbach abgehalten, außerdem an den Apostelfesten und
an den Festen anderer Heiliger. Das Kirchweihfest fiel auf den zweiten
Sonntag nach Michaeli (29.Sept), das Patrozinium auf den 20.Juli.
Im Friedhof stand ein Beinhaus. Im Turm hingen drei geweihte Glocken.
Die Einnahmen verwalteten der Pfarrer und der Landpfleger von Dachau.
Der Bericht schließt mit dem Satz: "Das Vermögen dises
Pfarr-Gottshauses mit Einschluß des heilgen Blueths-Gottshauses
hat in letzter Rechnung 3198 fl. (=Gulden), 50 kr.(=Kreuzer)
und 1 1/2 hl.(=Heller) betroffen". Das war ein relativ
hoher Betrag. |
Beschreibung
1820 44
),
45)
Der bischöfliche
Registrator Martin von Deutinger erstellte im Jahr 1820 eine "Tabellarische
Beschreibung des Bisthums Freysing nach Ordnung der Decanate". Sie
enthält auch einen Kurzbeschreibung der einzelnen Pfarreien.
Grundlage dafür waren die 1817 von jedem Pfarrer nach einem vorgegebenen
Muster eingereichten Pfarrbeschreibungen.
Die Tabellarische Beschreibung blieb bis zum Werk von Anton Mayer und
Georg Westermayer 05
die
ausführlichste Darstellung.
Die Beschreibung wurde von der bischöflichen General-Vicariats-Kanzley
(ohne Namensnennung des Verfassers) herausgegeben.
Die Pfarrei Einsbach wird darin (S.116) wie folgt beschrieben:
|
"Einspach |
"Säcular
(Monats-) Pfarrei mit 1 Coop. u. 1 Coadjutor; Pfk, Gttsd. jedes
Mal 2 Sonnt. nacheinander, abwechselnd mit Lauterbach, und an
den meisten Festtagen; Ptr. hl.Marg.
Kw (=Kirchweihfest): Sonntag vor Gallus (2ten Sonnt.vor
Michael.M) |
Hl.Blut |
Nebenkirche
zum hl.Blut in Einspach; Kw. Sonnt. nach der Fronleichnamsoctav.
|
Lauterbach |
Gottesd.
durch den Pfarrer, jeden 3ten Sonntag, an Frauen- und einigen
anderen Festen; Ptr. hl.Jak. Kw. Sonntag vor Mich. Schloßcap.
zu Uns.Fr.; Kw. Sonnt.nach Mart. |
Palsweis |
Gottesdienst
durch den Coop. jeden 3ten Sonnt.; auf den Hauptfesten des Herrn
und an den übrigen Festtagen in der Regel abwechseln mit
Ueberacker; Ptr. hl. Andr. (Urban M.), Kw. Sonntag vor Mariä
Geburt |
Pollenkap. |
zu
Ueberacker; Ptr. Mariä Einsiedel; Kw. 8.May |
Anzhofen |
Ptr.
u.Kw hl.Ulrich |
Wiedenzhausen |
Gottesd.
jeden 3ten Sonnt. an Frauenfesten etc. Ptr. hl.Florian (Uns.Fr.M.)
Kw. 2ten Sonnt. nach Gallus |
Seelenzahl:
Pfarrei
Einspach |
1057
Gläubige in
|
218
|
Häusern |
Dorf
Einspach |
172
Gläubige in
|
40
|
Häusern |
Einöde
Haidhof |
5
Gläubige in
|
1
|
Haus, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std |
Weiler
Hopfenau |
17
Gläubige in
|
3
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std |
Einöde
Kapelhof |
9
Gläubige in
|
1
|
Haus, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std |
Einöde
Loderhof |
13
Gläubige in
|
1
|
Haus, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/2 Std |
Weiler
Pröck/Prack |
13
Gläubige in
|
2
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/2 Std |
Einöde
Rodelsried |
6
Gläubige in
|
1
|
Haus, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/2 Std |
Weiler
Winden |
10
Gläubige in
|
3
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/2 Std |
Weiler
Zettelhof |
16
Gläubige in
|
3
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std |
Hofmark
Lauterbach |
20
Gläubige in
|
46
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/2 Std |
Dorf
Palsweis |
91
Gläubige in
|
17
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1 Std |
Dorf
Priel |
45
Gläubige in
|
7
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std |
Dorf
Ueberacker |
195
Gläubige in
|
42
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 3/4 Std |
Weiler
Anzenhofen |
20
Gläubige in
|
2
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std |
Einöde
Böckelhofen |
9
Gläubige in
|
1
|
Haus, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std |
Dorf
Widenzhausen |
207
Gläubige in
|
41
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1 Std |
Dorf
Lucka * |
27
Gläubige in
|
7
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 5/4 Std |
|
* ein Teil hievon ist nach Ebertshausen
eingepfarrt"
Umbau 1850
Im Jahr 1850 schließlich führte man nach Plänen des Dachauer
Baumeisters Joseph Hergl
(1794-1877) die letzte große Baumaßnahme durch, von der man
aber das Ausmaß nicht sicher kennt: Entweder wurde nur die Portalvorhalle
angebaut oder aber -das ist wahrscheinlicher- das Kirchenschiff zusätzlich
nach Westen verlängert sowie die Empore neu errichtet. Jedenfalls
ist die Empore ein Bau des 19.Jh.
Pfarrbeschreibung
1874
04)
Kirche und Pfarrei Einsbach sind auch in der "Statistischen Beschreibung
des Erzbisthums München-Freising" aus der Zeit um 1874-84 enthalten,
die zunächst der Benefiziat Anton Mayer und -nach dessen Tod 1877-
Pfarrer Georg Westermayer
als Buch veröffentlichten. Diese bisher umfangreichste Diözesanbeschreibung
sollte in erster Linie den praktischen Bedürfnissen der Diözesan-
und Staatsverwaltung dienen. Daneben verwertete das Werk in Form von "kleinen Notizen" die Ergebnisse der aufblühenden orts- und lokalgeschichtlichen Forschung sowie die gedruckten Quellen und die von Heckenstaller und Deutinger gesammelten Unterlagen im Archiv des Erzbistums. Erste Grundlage
dieser "Mosaikarbeit" waren Mitteilungen der Pfarrämter.
Über
die Pfarrei Einspach schrieb er:
|
Geographie:
Die Pfarrei hat 1059 Seelen in 175 Häusern (= große
Pfarrei). Davon wohnen aber nur 229 Gläubige (in 40 Häusern)
im Ort Einsbach selbst, die Ubrigen in Lauterbach 260 (49), Palsweis
114 (18), Priel 47 (6), Überacker 253 (43), Winden 29 (2) und
in 10 weiteren Weilern und Einöden. Bis 1841 gehörte auch
Wiedenzhausen zur Pfarrei. Die Pfarrei hat einen Umfang von mehr als
5 Stunden. Der nördliche und westliche Theil hat besonders viele
Hügel und sumpfigen Boden, die Wege sind in der ganzen Pfarrei
nach Regen meist sehr übel gangbar".
Pfarrei : "Einsbach ist eine Wechselpfarrei". Das
Präsentationsrecht hatte sich also gegenüber 1738 verändert.
Wie auch andere Pfarreien in Bayern war auch Einsbach am 26. Juli
1830 von einer Monatspfarrei in eine Wechselpfarrei umgewandelt worden.
Nun wechselte das Recht, einen guten Posten an die eigene Klientel
vergeben zu können, nach jedem Erledigungsfall zwischen dem
Bischof in Freising und dem Kurfürsten in München.
"Die Kirchenrechnung weist bei 3263 Gulden Einnahmen und 1113
Ausgaben einen Reinertrag von 2150 Gulden auf. Das Onus-Capital (=
langfristige Schulden) beläuft sich auf 7600 Gulden. Sie
waren 1857 für die Renovierung der Oeconomie-Gebäude des
Widdums (= Pfarrbauernhof) aufgenommen worden. Ein Jahr vor
den Oekonomie-Gebäuden war das aus der ersten Hälfte des
vorigen Jahrhunderts (= 1700-1750) stammende Pfarrhaus gründlich
reparirt worden. Es ist ein solides, geräumiges, ansehnliches
Gebäude. Das Widdum, umfasst eine Grundfläche von 107 Tagwerk
(= 36 ha). Zu den Pfründegebäuden gehört auch
das an den Gottesacker angebaute sog. Cooperatorhäuschen, das,
zurzeit unbewohnt, provisorisch zur Aufbewahrung von Kirchengeräthschaften
überlassen wird. Der Cooperator wohnt im Pfarrhause. Ebenso ein
Coadjutor, der 1858 zunächst wegen der Schulschwestern und später
auch wegen der Gutsherrschaft in Lauterbach angestellt wurde. Die
Kosten dafür trägt eine Stiftung von 4300 Gulden der früheren
Gräfin Johanne von Hundt, verwitwete Röckhel, seit 1.Mai
1865 Nonne in Dietramszell. |
|
Kirche:
"Die Pfarrkirche liegt an der Distriktsstraße von Bruck
nach Sulzemoos. Erbauungsjahr unbekannt. Scheint 1705 umgebaut worden
zu sein. Über die Consecration liegt keine Urkunde vor. Jedoch
finden sich in der Kirche eingerahmte Holztafeln, welche besagen,
daß der Hochaltar nebst dem Leonhards-Altare vom Bischofe Johann
Franz v.Freising am 24.Mai 1705, die 2 Seitenaltäre aber von
demselben am 26.Sept.1707 consecrirt worden seien, sohin wohl auch
die Kirche selbst, wenn es nothwendig war. Stillos. Geräumigkeit
beschränkt. Kuppel-Thurm. Derselbe ist massiv und älter
als die Kirche. Unter ihm steht der Hauptaltar. 3 Glocken. Die älteste
vom Jahr 1436 ohne Gießer-Namen. Die anderen Glocken stammen
von Langenegger
u. Anton Benedikt Ernst
in München (1727) und von Regnault
ebenda 1795. 4 Altäre, 2 fix, 2 mit Portatile. Der lapis insertus
(= der Altarstein) auf dem Leonhards- und Katharinenalter
war locker geworden, und wurden selbe durch Portatile ersetzt. Orgel
mit 6 Registern. Die Leonhardscapelle mit ihrem Altare ist an die
Kirche angebaut. Stiftungen: 14 Jahrtage, 13 Jahrmessen, 4 Aemter
und 36 Quatembermessen (Quatembertage sind Mi, Frei, Sa nach: 1.Fastensonntag,
Pfingsten, 3.Septembersonntag und 3.Adventssonntag) . Bittgang
nach Andechs am Vorabend von Christi Himmelfahrt. Meßner und
Cantor ist der Lehrer. Kirchenvermögen: 13.700 Gulden. " |
Ansicht von
Nordwesten
|
Beschreibung 1895 43)
Die Pfarrkirche
von Einsbach ist auch im Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreichs
Bayern erwähnt, dessen Dachauer Teil 1888 von Prof. Gustav von Bezold
und Dr. Georg Hager bearbeitet und 1895 von Betzold und Dr. Riehl im Auftrag
des Königl.Bayer. Innenministeriums herausgegeben wurde:
|
"Gothische
Anlage, im späten 17. Jahrhundert erhöht und umgestaltet,
1692 Altar der Taufkapelle.
Altäre 1705 und 1707 geweiht. (Mayer I, 279. Note).
Einschiffig, eingezogener Chor im Untergeschosse des Thurmes.
Vorbau mit Treppenhaus zur Empore westlich, neu.
An der Nordseite des Langhauses eine Kapelle (Taufkapelle).
Sakristei an der Nordseite des Chores.
Gewölbe: Im Langhause Tonnengewölbe mit Stichkappen, vier
Joche. Das Gewölbe setzt auf Consolen, welche ein
leichtes Gesimse tragen, auf Im Chor ein
böhmisches Gewölbe mit Stichkappen. Die Seitenkapelle ähnlich
überwölbt wie das Langhaus. Die
Gewölbe geometrisch getheilt, die Füllungen mit Herzlaub
umrahmt. Ebenso
die oben und unten abgerundeten Fenster.
Die Kirche ist hoch und geräumig, die Seitenkapelle ein sehr
ansprechender Raum.
Hochaltar und Kanzel gute Arbeiten, um 1680.
Bilder: Das koloristisch gute Choraltarblatt stellt das Martyrium
der hl. Margaretha dar. Beginn des 18. Jh.
Das koloristisch sehr tüchtige Bild
des südlichen Seitenaltars: die Anbetung der drei Könige,
zeigt links unten
das Wappen des Pfarrers Urban Wiedmann; rechts
unten kniet der Pfarrer; auf einem Zettel vor ihm: Seines
Alters im 6? Jahr Anno 1713. Auf dem Bild
des nördlichen Seitenaltars: Martyrium der hl. Katharina;
rechts unten das Wappen des nämlichen
Pfarrers, links der knieende Stifter mit der Inschrift: Seines
Alters 76 Jahr, Eine Stiftung desselben Pfarrers
von 1692 ist laut Inschrift der Altar mit der Statue des
hl. Leonhard in der Taufkapelle an der Nordseite.
Am Eingang in dieser Kapelle der Grabstein des Pfarrers Urban Wiedmann
v. 7. Oktober 1731, mit dem Relief der Auferstehung Christi.
Am südlichen Chorbogenpfeiler der Grabstein des Pfarrers M a
t h a i s (?) von 1626. Darauf der Verstorbene in Relief, knieend,
bärtig. Rother Marmor. H. 100, br. 50 cm.
Außen am Vorzeichen Grabstein des Pfarrers Johannes Col . ar
. . (Name beschädigt) v. 10.Dezember 1600 mit dem
sehr ungeschickt gefertigten Relietbild des
Verstorbenen. Rother Marmor. H. 158, br. 78 cm.
In der Sakristei: Eine Monstranz mit gothisierenden Formen aus dem
17. Jh. H. 65 cm. Kelch mit Rankenwerk und
Emailmedaillons. Augsburger Arbeit. Marke
CK. Um 1700. H." |
Jahrtagsstiftungen
Eine Jahrtagsstiftung war ein der Pfarrei übereigneter Geldbetrag
oder ein Grundstück, aus deren Ertrag ein jährlicher Gottes-dienstes
zum Gedächtnis eines Verstorbenen finanziert wurde. Die Zinseinnahmen
aus dem Stiftungskapital waren -neben der Landwirtschaft, dem Zehent und
den Stolgebühren- eine der Einnahmequellen für den Pfarrer.
Jahrtagsstiftungen gibt es schon seit dem 12.Jh.
In Einbach ist mir nur folgende Stiftung bekannt:
|
Jahr
|
Betrag |
Stifter |
|
1870
|
500
Gulden |
Joseph
Ostermair Einsbach (Jahrtag mit 2 Beimessen und 4 Quatembermessen)
66) |
Renovierungen
1673 - Überschlag
für Totenkerker und Friedhoftorhäusl durch Maurermeister Anton
Underberger (+ vor 1733)
1730 - Glockenreparaturen in beiden Kirchen durch Thomas
Gruber für 9 Gulden 23)
1929 - Innenreparatur 07)
1935 - Außenreparatur. Darüber sind Zeitungsmeldungen
aus der damaligen Zeit vorhanden (klicken
Sie hier...) 08)
1970 - Um 1970 wurde die Kirche innen und außen und gestrichen.
Zudem erneuerte man den Dachstuhl, den gesamten Turm und
den Kreuzweg.
2002 - Neuanstrich der Außenfassade, Vergoldung des Turmkreuzes
mit Kugel, Uhren, Spenglerarbeiten.
Dabei wurde
auch der Turm neu vermessen: Er ist genau 41,85 Meter hoch.
2014 - Innenrenovierung, deren Kosten vorher auf 100.000 Euro (50.000
Euro Eigenanteil) geschätzt wurden.
Dazu kam
außerplanmäßig eine Reinigung der Orgel, die durch eine
Spezialfirma vom Schimmel befreit werden
musste. Neben
der Reinigung aller 770 Orgelpfeifen wurde jedes Holzteil der Orgel mit
einer speziellen Lüftung
ausgestattet,
die einen erneuten Schimmelbefall verhindern soll.
Statistik
In den alten Matrikeln, Beschreibungen und Zeitungsberichten werden immer
wieder Zahlen genannt, die sich auf die Bevölkerung, die Seelen (Pfarreiangehörige),
Häuser, Anwesen, Gebäude oder Familien beziehen. Leider ist
die Bezugsgröße dieser Zahlen sehr unterschiedlich; sie sind
deshalb nicht immer vergleichbar. So beziehen sich die Werte teils auf
die Ortschaft, teils auf die Gemeinde oder die Pfarrei.
1485: Ortschaft mit 27 Anwesen
1500: Ortschaft mit 29 Anwesen
1524: Pfarrei mit 600 erwachsenen Gläubigen (Communicantes)
32))
1738: Pfarrei mit 914 erwachsenen Gläubigen (Communicantes)
1760: Ortschaft mit 39 Anwesen
1852:
Gemeinde mit 64 Familien und 264 Einwohnern 02)
1868: Gemeinde mit 73 Gebäuden und 295 Einwohnern
(davon Ortschaften Einsbach 226 Einw./68 Gebäude, Hilpertsried (24/7)
Kappelhof
(2/4), Winden (9/4)
03)
1874:
Pfarrei
mit 1059 Seelen in 175 Häusern
Ortschaft mit 229 Seelen in 40 Häusern
Pfarrei und Pfarrverband
Der Sprengel der Pfarrei Egenburg umfasst die Orte Anzhofen, Böckelhof,
Einsbach, Haidhof, Heißhof (seit 1841 ?), Hopfenau, Kappelhof, Loderhof,
Palsweis, Prack, Priel, Rodelsried, Überacker, Ober- und Unterwinden
und Zetzelhof 04).
Bis 1978 gehörte auch Lauterbach dazu, bis 1841 auch Wiedenzhausen
(nach Ebertshausen umgepfarrt).
Seit 1978 bildet die Pfarrei Einsbach mit den Pfarreien Egenburg, Ebertshausen,
Odelzhausen, Pfaffenhofen, Sittenbach und Sulzemoos den Pfarrverband Odelzhausen.
Berichte
aus der Pfarrei
Die Dachauer Zeitungen haben in den letzten 120 Jahren immer wieder aus
dem Pfarrleben berichtet. Diese Berichte befassen sich nicht unmittelbar
mit den Kirchengebäuden, vermitteln aber einen ergänzenden Eindruck
aus der damaligen Zeit. Dabei handelt es sich um Berichte über neue
Pfarrer, Jubiläen, Restaurationen und sogar einen Unfallbericht am
Pfarrhof wie in Einsbach. Wenn Sie daran interessiert sind, klicken
Sie hier...
Baubeschreibung
Die Kirche liegt zentral im Dorf
inmitten eines ummauerten Friedhofs.
Das vierjochige
Kirchenschiff stammt noch aus gotischer Zeit; es wird außen
durch dreifach abgetreppte Stützpfeiler
gehalten. Über dem Stützpfeilern ist ein einfaches Gesims
zu erkennen, das die Höhe des Kirchenschiffs bis zur Anhebung im
Jahr 1688 anzeigt.
Der Chor ist
im Erdgeschoss des massigen Turmes untergebracht (Chorturmkirche).
Diese Bauform war für die Zeit des 13./14.Jh typisch. Chorturmkirchen
waren vor allem in Süd- und Westdeutschland und in Skandinavien verbreitet.
In Norddeutschland, das damals konfessionell noch nicht getrennt war,
sind und waren sie unbekannt. Im Landkreis Dachau gibt es zwölf heute
noch bestehende Chorturmkirchen. Das ist im Vergleich zu anderen Landkreisen
eine hohe Zahl. So gibt es z.B. im Landkreis Erding z.B. keine Chorturmanlagen
(mehr).
Warum Chorturmkirchen
damals in dieser Form erbaut wurden, ist nicht eindeutig geklärt.
-
|
Nach Gottfried
Weber 28)
könnten
die "burgartig gesicherten Obergeschosse" des Turmes der
Bevölkerung "Zuflucht in Notzeiten geboten" haben.
Die oberen Stockwerke waren oft nur über einziehbare Leitern
zu erreichen. |
-
|
Michael Loose 24)
lehnt diese Auffassung ab, weil die Fläche in den Obergeschossen
für diese Funktion viel zu klein ist. Es sei kaum vorstellbar,
dass eine ganze Dorfgemeinschaft mit den erforderlichen Lebensmitteln
und den zur Verteidigung notwendigen Waffen (Wurfsteinen) dort Platz
gefunden hätten. Die massive Bauweise der Türme sei wegen
der Last und der Schwingungen der Glocken notwendig gewesen. |
-
|
Marijan Zadnikar
25)
weist darauf hin, das die Chortürme
eine Modeneuheit ihrer Zeit gewesen seien, die große Aufmerksamkeit
erregten. Sie hätten die Leute an Burgen als Symbol der Herrschaft
und der Macht erinnert. Die Türme seien somit Zeichen des Triumphes
des Christentums über das Heidentum gewesen. |
-
|
Nicht vergessen
werden sollte auch, dass Kirchen als geweihte Orte ohnehin eine gewisse
Sicherheit boten. Schließlich waren auch viele der Angreifer
Christen, die eine gewaltsame Entweihung eines solchen Ortes wegen
der zu befürchtenden schlimmen Jenseitsfolgen scheuten. Dies
würde die Schutzfunktion des Turmes für die Bevölkerung
betonen. |
Der Altarraum (=Turmuntergeschoss)
ist gegenüber dem Kirchenschiff stark eingezogen
und schließt naturgemäß gerade
.
Auf der Nordseite des Schiffes sind die Leonhardskapelle (ebenfalls
mit Stützpfeiler) und unmittelbar anschließend die Sakristei
angebaut. Beide Gebäudeteile sind unter einem quergestellten Pultdach
zusammengefasst.
An der westlichen Giebelseite steht seit 1850 ein Vorbau, der das
Portal vor Witterungseinflüssen schützt. Die Zugänge zum
Portal liegen auf der Nord- und Südseite.
Der 41,8 Meter hohe Turm besitzt im unteren
Teil vier Giebel, über denen sich der kurze, reich gegliederte, achteckige
Aufsatz mit der Zwiebelhaube erhebt. Er ist der elfhöchste Turm im
Landkreis ...mehr darüber...
Der Turm-Dachstuhl ist mit "1886" datiert.
|
Hinweis: Die so
typisch bayerisch-barock anmutende Zwiebelform der Bedachung
von Kirchtürmen -auch welsche Hauben genannt- stammt aus dem
Orient. Sie wurde zuerst von den arabischen Baumeistern als Weiterentwicklung
der Kuppeln von Hagia Sophia und Grabeskirche verwendet. Das erste
Bild kam Ende des 15.Jh mit dem Buch "Pilgerreise in das Heilige
Land" von Bernhard von Breitenbach nach Europa. Es enthielt einen
Holzschnitt der im 7.Jh errichteten Moschee auf dem Tempelberg in
Jerusalem (Felsendom). Breitenbach glaubte, die große zwiebelförmige
Kuppel stamme noch vom Tempel Salomons und verband mit ihr die Vision
vom himmlischen Jerusalem. Jörg von Halsbach war der erste Baumeister
unserer Gegend, der Zwiebeltürme plante: die Münchner Frauentürme.
Damals war die Zwiebel als Bauform schon im Italien der Renaissance
sowie insbesondere in Russland verbreitet. Die Zwiebeln der 1560
errichteten Basiliuskathedrale in Moskau ähneln unseren Zwiebeln,
die vor allem nach dem 30jährigen Krieg errichtet wurden,
mehr als die byzantinischen Kuppeln. Ihre Form -unten bauchig, oben
spitz- passte wunderbar zur Kunstauffassung und zum Lebensstil des
Barock und galt "als Synthese aus der Bewegung ins Übersinnliche
und dem Verharren in den Wölbungen des Sinnlichen".
28)
Wenn Sie
die Zwiebeln auf den Kirchtürmen im Dachauer Land vergleichen
möchten, klicken Sie hier...
|
In
der Glockenstube hinter den Schallfenstern hängen drei Glocken.
Die mit einem Durchmesser von 78 cm kleinste ist auch die älteste
Glocke. Sie wurde im Jahr 1433 (1436) von einer unbekannten Gießerei
gegossen; die Glocke trägt die interessante Aufschrift 'In deren
heiligen Margerden eren.hus aus'. Es war also eine jener Glocken, mit
der man das 'Hußaus'(= Polizeistunde) läutete.
Neben der Margaretglocke
hängen die 1795 von Nikolaus Regnault
(Durchmesser 97 cm) und 1950 von Czudnochowsky
in Erding (Durchmesser 83 cm) gegossenen Glocken.
Frühere Glocken
Max Gruber hat bei seinen Untersuchungen über die im Amperland tätigen
Glockengießer festgestellt, dass die Pfarrei Einsbach weitere Glocken
im Jahr 1719 (von Anton
Benedikt Ernst und Johann Matthias Langenecker/München) und 1727
(Johann Mathias Langenecker -Urbanglocke-) erworben hatte. Diese Glocken
werden auch bei Anton Mayer 1875 genannt. Sie dürften dem Einschmelzen
im Ersten oder Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen sein.
Die ältesten Glocken im Landkreis finden in einer Zusammenstellung,
wenn Sie hier klicken ...
1730 hatte der aus Stuhlfelden im Salzburger Land stammende Schmid Thomas
Grueber
die Glockenstühle und die Cronstöckh der Glocken in beiden
Kirchen je 9 Gulden erneuert 23)
. Dabei wurde
er von "Glockenumhängern" aus seiner Gegend unterstützt,
die auf solche Aufgaben spezialisiert waren.
Innenausstattung
Die Pfarrkirche ist geräumig.
11 Fenster (mit bleigefassten Goetheglas)
erhellen den Innenraum.
Die Decken sind nicht ausgemalt,
sondern zeigen einen frühbarocken, sehr plastischen,
ornamentalen Rahmenstuck mit Eierstab-,
Perlstab- und Blattstabmustern, der geometrisch angeordnet ist (=Quadratur).
|

Deckenstuck 1690
|
Der
farblich in rosa, gelb und grüngrau abgesetzte Stuck wurde
um 1690 von einem nicht namentlich überlieferten Meister erstellt.
Der Kunsthistoriker Michael Andreas Schmid 46)
vertritt
die Auffassung, dass sie von der Stuckatorenfamilie Zwerger
aus Schliersee stammen, die auch den Deckenstuck in den nahen Kirchen
von Lauterbach und Wiedenzhausen geschaffen haben.
In dem um 1880 angebauten Teil der Kirche wurde der Stuck dem barocken
Stil nachempfunden.
|
Altarraum
Der einjochige, enge Altarraum besitzt
ein böhmisches
Kappengewölbe, das auf Wandkonsolen endet.
Hochaltar
/ Choraltar
Der
4,4 Meter breite Altarraum wird optisch fast völlig von dem raumhohen,
schwarz gefassten Choraltar
ausgefüllt. Er wurde 1697 vom Dachauer Kistler Franz Prugger
(1638-1736), dem Onkel des bekannten Nikolaus Prugger, geschaffen
und am 24.5.1705 durch den Freisinger Fürstbischof Johann Franz
Eckher von Kapfing geweiht.
Aus dem Jahr 1730 ist bekannt, dass Franz Benedikt Pfeil aus
Lauterbach (*1670) hier künstlerisch tätig war: "ein
so ander Bild mit schlechten Ölfarben gemahlen auch den Ölberg,
besamt einem Cruzifix und Marienbildt gefaßt. Ein Altar schwarz
gefaßt und vergoldet". Benedikt Pfeil ist der Vater
des Malers Joh.Georg Pfeil (1699-1728). |
Choraltar 1697
|
Der Stipes, der Altarunterbau,
auf dem die Mensa, die Tischplatte aus Naturstein, aufliegt, ist
mit Holz in Tumbaform verkleidet.
Der Altaraufbau (Retabel)
ist mit reichem Akanthusdekor
geschmückt. Über der zurück-gesetzten Mittelnische
eine Inschriftenkartusche mit dem Text "St.Margareta".
Vier gedrehte Säulen
mit Kompositkapitellen
tragen ein verkröpftes
Gebälk mit Segmentbogengiebeln und Ziervasen.
|
Altarblatt
Das Altarblatt (mit
Ölfarbe auf Leinwand) zeigt das "Martyrium der heiligen
Margareta", der Patronin der Kirche.
Gemalt wurde es im Jahr 1696 vom Dachauer Künstler und späteren
Bürgermeister Johann Georg Hörmann
(1672-1749), der auch die große Sonnenuhr an der Dachauer
Jakobskirche geschaffen hat. (Signatur unten links: "J.Hörmann
pinxit 1696")
|
Martyrium v. St.Margareta
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Im Bild kniet Margarete mit entblößten Schultern an der
Richtstätte. Der Henker holt mit großem Schwung zum tödlichen
Schwertstreich aus. Auf Wolken thront Christus mit dem Kreuz im Arm
und sendet einen Gnadenstrahl zur Märtyrerin herab.
Hinweis: Die hl. Margareta (+305) aus Antiochien ist eine legendäre
Märtyrerin. Wegen ihres christlichen Glaubens wurde die Tochter
eines heidnischen Priesters vor Gericht gestellt; Margareta wurde
mit Fackeln angesengt und in siedendem Öl gekocht und schließlich
geköpft. |
Assistenzfiguren

St.Apollonia
|
Als Assistenzfiguren
stehen am Altar neben den gewendelten Säulen ausdrucksvolle Statuen
der heiligen Frauen
- Apollonia (mit Krone auf dem Haupt, in der Hand eine Zange
mit gerissenem Zahn) und
- Barbara (mit Kelch und Märtyrerpalmzweig in den Händen
und einer Krone auf dem Haupt). Sie wurden vom Bergkirchner Bildhauer
Johann Ulrich Gailler (1668-1704) geschnitzt.
Die Figur der hl.Apollonia hat Gailler ursprünglich als St.Katharina
gestaltet. Erst später wurde ihr statt des Marterrades eine Zange
mit Zahn als Attribut zugeteilt und die Katharina zur Apollonia umgeschnitzt.
Der Stab, den die Figur in Einsbach in der rechten Hand hält,
könnte früher -wie bei Barbara- ein Palmzweig gewesen sein.
|
St.Barbara
|
|
Hinweis: Apollonia
ist eine legendäre Person. Apollonia ist eine legendäre
Person. Sie wurde der Legende nach während der Christenverfolgung
um das Jahr 250 auf vielfache Weise gefoltert. Unter anderem schlug
man ihr alle Zähne aus (deshalb ist sie Helferin gegen Zahnweh
und wird -wie hier in Einsbach- meist mit einer Zahnarztzange dargestellt).
Barbara ist eine legendäre Person. Das bildschöne
Mädchen soll von ihrem heidnischen Vater, dem reichen Dioskuros
von Nikomedia, während einer längeren Geschäftsreise
in einen Turm geschlossen worden sein, um sie am Heiraten zu hindern.
Als der Vater zurückkam und merkte, dass sie Christin geworden
war, ließ er sie martern und enthauptete die Tochter selbst.
Vor dem Tod hatte Barbara Gott öffentlich gebeten, dass alle,
die der Passion Christi gedenken, vom Gericht Gottes verschont werden
mögen. Der Kelch mit Hostie in ihrer Hand versinnbildlicht die
einem Sterbenden gereichte letzte Kommunion (Viatikum) und verweist
auf ihre Funktion als Sterbepatronin. Die Abbildung der hl.Barbara
nur mit Kelch ist bei uns erst seit dem 15.Jh. üblich (vorher
immer mit Turm). Die immergrünen Blätter des Palmzweigs
in ihrer Hand symbolisieren das ewige Leben und den Sieg des Glaubens
über das Heidentum. Die Palme ist -schon seit der Antike- Zeichen
der sieghaften Vollendung und des Triumphs. Dies hat man für
die christlichen Märtyrer übernommen. Zudem berichtet Johannes
in der Geheimen Offenbarung: "... sie standen in weißen Gewändern
vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen"
(Offb.7,9). |
Tabernakel
|
Hinweise:
Augustinus ist der bedeutendste der vier lateinischen Kirchenväter.
Er wurde am 13.11.354 zu Tagaste in Numidien (Nordafrika) geboren.
Auf allerlei Irrwegen gelangte er zum christlichen Glauben und wurde
387 vom hl.Ambrosius in Mailand getauft. 394 wurde er zum Bischof
von Hippo bei Karthago geweiht. Durch seine zahlreichen Schriften
entwickelte er sich zum geistigen Führer der abendländischen
Kirche. Er starb am 28.8.430 während der Belagerung Hippos durch
den Vandalenkönig Geiserich.
Nikolaus war um das Jahr 300 Metropolit von Myra. Während
der bald darauf einsetzenden Christenverfolgung wurde er um 310 gefangen
genommen und gefoltert. Er überlebte und nahm 325 am 1. Konzil
von Nicäa teil. Verbreitete Legenden über Nikolaus erzählen:
In einer verarmten Familie konnte er durch gezielte Geldgeschenke
(3 Goldkugeln), die er heimlich durchs Fenster und durch den Kamin
in die darin aufgehängten Socken warf, verhindern, dass der Vater
seine drei Töchter zur Prostitution bewegen musste.
Katharina, die Königstochter aus Zypern, ist eine legendäre
Gestalt. Sie soll im Jahr 306 wegen ihres Glaubens und ihrer großen
Überzeugungskraft ausgepeitscht und gerädert und -als das
Rad zerbrach- enthauptet worden sein. Seit dem ausgehenden Mittelalter
gehört sie zu den beliebtesten Heiligen in unserer Gegend. |
Der Altarauszug
ganz oben auf dem Choraltar mit Segmentbogengiebel enthält ein Ölbild
(auf Leinwand) des hl.Florian. Es wurde wohl -wie das Altarblatt- von
J.G.Hörmann (1672-1749)
gemalt. Johann Ulrich Gailler
(1668-1704) aus Bergkirchen, von dem auch die Assistenzfiguren stammen,
schnitzte 1697 für 50 Gulden vier Dachungsengel und sieben Cheruben
(Engelsköpfchen). Statt zweier Dachungsengeln stehen nunmehr Ziervasen
auf dem Auszug, die übrigen beiden lugen hinter den Vasen hervor.
Epitaphe
In die Wände des
Chorraums, des Kirchenschiffs und der Vorhalle sind sieben Epitaphe für
verstorbene Pfarrer von Einsbach eingelassen:
-
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für Pfarrer
Johannes Kaiser, gestorben am 10. Dezember 1600
(Stein aus Rotmarmor, Größe 158 x 77 cm, Chor Nordwand).
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-
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für Pfarrer
Mathias Schiessl (Schießer), gestorben am 3.Mai 1626.
Er war seit 12.12.1603 Pfarrer von Einsbach.
Der Verstorbene ist auf dem Grabstein als bärtiger Mann dargestellt,
der vor dem Kruzifix kniet.
(Stein aus Rotmarmor, Größe 99 x 49 cm, Chor Südwand).
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-
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für Pfarrer Franz
Salesius Schwaiger, gestorben am 22.Juli 1746. Seit 18.10.1731
Pfarrer und später auch Kammerer des Kapitels Egenhofen. Er
baute 1733 den Pfarrhof neu auf, der die große Summe von 3250
Gulden kostete. Den Betrag musste die Pfarrei in monatlichen Raten
von 100 Gulden abstottern. Dieser Ökonomiepfarrhof hielt bis
1956.
(Solnhofener Stein, Größe 117 x 81 cm, Schiff Südwand)
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für
Pfarrer Amadeus Ignatius Oefele, investiert als Pfarrer am
29.5.1768, gestorben am 26.Januar 1781
Öefele benedizierte 1733 die Schlosskapelle in Lauterbach.
(Marmor, Größe 92 x 52 cm, Schiff Nordwand).
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für
drei verstorbene Pfarrer um 1985
(heller Marmor, Größe 98 x 70 cm, Vorhalle).
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Hinweis: Epitaphe
gibt es in unseren Kirchen erst seit dem 14. Jh. als Gedächtnismal
für einen oder mehrere Verstorbenen in Form einer Steinplatte,
die innen oder außen an der Kirchenwand senkrecht aufgestellt
wird. Epitaphe wurden für diesen Zweck eigens angefertigt und
können künstlerisch aufwändig gestaltet sein; sie sind
normalerweise keine früheren Grabplatten.
Epitaph kommt aus dem Griechischen (Epi bedeutet bei, auf und taphos
bedeutet Grab). Das Epitaph ist trotz seiner Wortbedeutung "beim
Grab" kein Grabmal, weil sich i.d. Regel weder dahinter noch
darunter ein Grab befindet. |
Ewig-Licht-Ampel
Am Chorbogen hängt
eine große Ewig-Licht-Ampel
aus getriebenem und gegossenem Messing.
Die 42 cm hohe Ampel aus der Zeit um 1900 ist versilbert.
|
Ewig-Licht-Ampel
|
Hinweis: Das rote
Öllämpchen, das stets im Altarraum brennt, gilt oft als
Erkennungsmerkmal eines katho-lischen Gotteshauses. Früher gab
es solche Lichter nur an den Märtyrergräbern. Mit der wachsenden
Vereh-rung der aufbewahrten Eucharistie hat sich etwa seit dem 13.
Jh der Brauch des "Ewigen Lichtes" vor dem Tabernakel, wo
das Allerheiligste aufbewahrt wird, herausgebildet, nachdem der Johanniter-Ritterorden
das Ewige Licht von den Kreuzzügen aus dem |
|
Heiligen Land
mitgebracht hatten. Durch sein dauerndes Brennen weist es darauf hin,
dass in der Kirche geweihte Hostien aufbewahrt werden. Meist sind
die von der Decke herabhängenden Ampeln aus Silber oder versilberten
Material gebaut, in eleganten Formen und mit vielen grazilen Verzierungen
versehen. |
Zelebrationsaltar
und Ambo
Der Zelebrationsaltar
(Volksaltar) wurde um 1970 aufgestellt.
Er ist stilistisch der barocken Altarausstattung nachempfunden.
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Zelebrationsaltar
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Der Zelebrationsalter
ersetzt nun liturgisch voll den Hochaltar. 40)
mehr zur Geschichte der Zelebrationsaltäre:
hier klicken... |
Ambo
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Neben dem Zelebrationsaltar
steht der Ambo, von dem aus
die Lesung, das Evangelium und die Predigt verkündigt und vorgetragen
werden. Der Ambo ist aus schwarzem Holz gefertigt und teilvergoldet.
Unter dem Pult ist eine mit Akanthusranken verzierte Muschel angebracht.
"Die Verkündigung der Lesungen und des Evangeliums sowie
die Predigt erfolgen wiederum von dem bereits in der Liturgie des
ersten Jahrtausends bekannten Ambo, dem als 'Tisch des Wortes' ein
hoher Rang zukommt", heißt es in der Liturgiekonstitution
des II.Vaticanums Sacrosanctum concilium (SC 124). Deshalb wurden
nach dem Konzil (um 1970) in allen Kirchen Ambos (Lesepulte) aufgestellt.
Sie sind der Ersatz für die nicht mehr benutzte Kanzel. |
Kirchenschiff
/ Langhaus
Die Bezeichnung
des Langhauses als Kirchenschiff ist darauf zurückzuführen,
dass die Kirchenväter die Gemeinschaft der Glaubenden als Schiff
bezeichneten, das die Gläubigen aus dem Sturm der Zeit und den
gefährlichen Wogen des Schicksals rettet. |
Gewölbekonsolen
1688
|
Das Langhaus in Einsbach
ist mit einem Gewölbe überdeckt, das mit frühbarockem,
sehr plastischen, ornamentalen
Rahmenstuck geschmückt ist (sog. Quadratur).
Die Gewölbekonsolen
sind in Form von mehreren übereinander gelagerten Kapitellen
gestaltet.
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Seitenaltäre
Linker
Seitenaltar
|
Die 210 cm breiten
und fast raumhohen Seitenaltäre wurden 1704 "ratifiziert"
und 1712 und 1713 vom Dachauer Maler Joh.Georg
Hörmann (1672-1749) geschaffen. Die glatten Säulen mit
den Kompositkapitellen
sind blau-gold marmoriert und tragen ein verkröpftes Gebälk
mit Sprenggiebeln. Die hochovalen Auszugsbilder werden von Cheruben
(geflügelten Engelsköpfchen) begleitet.
Säulen in der Kirche haben nicht nur statische Aufgaben. Sie
sind auch Symbol für den Zusammenhang von Oben und Unten, sie
verbinden Himmel und Erde. Deshalb ist die Säule vor allem an
Altären eine beliebte Bauform. |

rechter
Seitenaltar
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Linker Seitenaltar
Im Altarauszug ein hochovales
Ölbild (auf Leinwanduntergrund), das die Figur des Ecce Homo, des gegeißelten
Heilands zeigt. Es entstand um 1710/20.
Das Altarblatt
(Ölgemälde) aus dem Jahr 1722 (1712 ?) zeigt den "Martertod
der heiligen Katharina" .
In der Bildmitte steht der Henker im roten Gewand und schwingt sein
Krummschwert, mit dem er so-eben der auf dem Richtplatz liegenden
Katharina den Kopf abgeschlagen hat. Aus ihrem Hals strömt Blut.
Über der Hinrichtungsszene halten Engel auf Wolken die Märtyrer-Insignien
bereit. |
Martyrium der
hl.Katharina
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Unterhalb des Körpers
der Heiligen ist noch das zerbrochene Marterrad zu sehen. Links unten
kniet eine unverhältnismäßig kleine Gestalt im Priester-gewand
und schaut mit gefalteten Händen betend zur Märtyrerin empor.
Dabei handelt es sich um den Stifter des Gemäldes, um Pfarrer
Widmann. Die geringe Größe der Figur wird in der Bildenden
Kunst als Bedeutungsperspektive bezeichnet. Das Größenverhältnis
der dargestellten Personen entspricht der Bedeutung, die der Maler
oder der Auftraggeber den Personen zumisst. |
Auf der Mensa, der Altartischplatte,
steht eine barocke Figur des hl. Johannes Nepomuk, bekleidet mit
Mozetta und Rochett. Die Mozetta, das mit einer Knopfreihe vorn geschlossene
Schultertuch, ist dem höheren Klerus vorbehalten. Das Wort kommt
vom italienischen Wort für "abgeschnitten". Rochett (it.Rock)
bezeichnet ein mit Stickereien verziertes weißes Hemd, das über
dem schwarzen Talar getragen wird. In den Händen hält Nepomuk
einen Märtyrerpalmzweig und ein Kruzifix, dem er sich mit seinem
Gesicht voll zuwendet. Die Figur wurde um die Zeit 1750/1760 geschnitzt.
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Hinweis: Johannes
aus Pomuk, "ne Pomuk", war Ende des 14.Jh Generalvikar
des Erzbischofs in Prag und machte sich beim König Wenzel wegen
seines energischen Auftretens für die Rechte der Kirche unbeliebt.
Der ließ ihn am 20. März 1393 gefangen nehmen, foltern,
brannte ihn selbst mit Pechfackeln, ließ ihn durch die Straßen
schleifen und schließlich in der Moldau ertränken. Die
Legende berichtet, der eigentliche Grund sei gewesen, dass Johannes,
der auch Beichtvater der Königin war, dem König keine Auskunft
über die Sünden seiner Frau gegeben habe. Das 1215 eingeführte
Beichtgeheimnis hat in der kath.Kirche einen hohen Stellenwert. Der
Fundort der Leiche in der Moldau wurde durch eine Erscheinung von
fünf Sternen geoffenbart. Nepomuk ist neben Maria der einzige
Heilige, der mit Sternen geschmückt ist. Die Verehrung von Nepomuk
ist zwar schon seit 1400 nachweisbar; sie war aber nicht sehr umfangreich
und zudem auf Prag beschränkt. Sein Denkmal auf der Prager Karlsbrücke,
das 1693 errichtet wurde, machte ihn zum Brückenheiligen. Erst
als man über 300 Jahre nach seinem Tod, im Jahre 1719, bei der
Öffnung des Grabes in der Prager Veitskirche die Zunge des Heiligen
unverwest vorfand, gewann die Verehrung an Dynamik. Im Jahre 1721
wurde der Kult von Rom anerkannt, am 19.3.1729 folgte die Heiligsprechung
durch Papst Benedikt XIII. Noch im gleichen Jahr wurde Nepomuk von
Kurfürst Karl Albrecht zum Landespatron von Bayern (18.8.1729)
erklärt. Die Jesuiten förderten die Verehrung kräftig
und nach kurzer Zeit stand die Nepomukfigur auf vielen Brücken
und in vielen Kirchen. Nepomuk war der Modeheilige der Rokokozeit.
Festtag: 16.Mai |
Rechter
Seitenaltar
Altarauszug
Im Auszug ein Bild der schmerzhaften
Muttergottes
(mit Ölfarbe auf Leinwanduntergrund, um 1710/20).
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Mater dolorosa
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Das Schwert in
Marias Brust erinnert an das Simeonwort im Lukasevangelium (Kap 2,35)
bei der Darstellung im Tempel: "Dir selbst wird ein Schwert durch
die Seele dringen". |
Altarblatt
Das
Altarblatt des rechten Seitenaltars zeigt das leider schon
sehr nachgedunkelte Bild "Die
Anbetung der heiligen drei Könige (1712/13).
Es ist mit "J.Hörmann pinxit 1713" signiert.
Maria sitzt auf einer Art Thron oder erhöhtem Sessel und hält
ihr Kind auf ihrem Schoß. Jesus ist schon etwas älter,
denn er kann schon sitzen.
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Altarblatt
|
Der älteste der Könige,
ein Mann in kostbarem Mantel, ist vor Jesus auf die Knie gesunken.
Die Geste ist Zeichen der Anerkennung des größeren Herrschers,
des Kindes, das ihm mit der Hand ein Zeichen des Segens auf die
Stirn schreibt.
Die übrigen Personen
sind nicht deutlich zu erkennen. Hinter Maria könnte Josef
stehen; im Hintergrund recken wohl Bedienstete der Weisen aus dem
Morgenland ihre Köpfe, um das Geschehen beobachten zu können.
Auch auf diesem Bild ist die Stifterfigur (unten rechts) abgebildet.
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Hinweis: Die Bibel spricht
nur von Magiern (Sterndeutern) aus dem Morgenland. Die Zahl wird
darin nicht genannt. In frühen Schriften ist von bis zu 12
Magiern die Rede; durchgesetzt hat sich aber die Zahl drei, nach
der Anzahl der Geschenke. Diese Geschenke versinnbildlichen die
Würden Christi: Gold=König, Weihrauch=Gott, Myrrhe=Arzt,
Tod, Erlösung. Ab dem 4.Jh, als das Weihnachtsfest eingeführt
wurde, entstanden Legenden um die Herkunft der Magier. Zu Königen
wurden sie erst um das Jahr 975 als ihnen die Künstler Kronen
aufsetzten. Zur gleichen Zeit entstanden ihre Namen Kaspar, Melchior
und Balthasar. Ab dem 12. Jh wurde einer schwarz dargestellt, weil
sie die Bewohner der drei damals bekannten Erdteile und damit die
ganze Welt symbolisieren sollten. Einige Apokryphen
schildern den Besuch der Magier zwei Jahre nach Jesu Geburt; deshalb
wird das Kind manchmal schon etwas größer dargestellt.
Die Myrrhe, der kostbare, bitter schmeckende Saft des Myrrhebaumes
wurde in der Antike wegen ihres aromatischen Geruchs hochgeschätzt.
Die Myrrhe war Bestandteil des Salböls, das zu Zeiten Jesu
verwendet wurde und wird noch immer für Kosmetika verwendet.
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Auf der Mensa steht eine Marienstatue
aus dem Anfang des 18.Jh. Es handelt sich um eine Immaculata, mit einem
Zepter in der Hand und einem Sternenkranz um das Haupt. Ihre Füße
stehen auf dem Kopf der Schlange, die die Weltkugel umschlungen hat.
Kanzel
Kanzel
|
Die Kanzel
wurde im Jahr 1693 errichtet.
Der schwarz gefasste und vergoldete Kanzelkorb ist nicht mehr polygon
(vieleckig), wie dies zur damaligen Zeit noch üblich war, sondern
weist mit seinen Rundungen schon auf den kommenden Stil hin. Der Korb
ist durch kleine gedrehte Säulchen gegliedert und trägt
dazwischen drei hochovale Gemälde (Ölfarbe auf Holz), die
die Heiligen Franziskus (Predigt vor Vögeln, Predigt vor Fischen)
und Leonhard (segnet das Vieh) zeigen.
Der über den Kanzelkorb hinausragende Schalldeckel ist mit einer
kugel- und vasenförmigen Bekrönung versehen.
Hinweis: Die Predigt wurde in altchristlicher Zeit -ähnlich wie
heute- von einem Ambo
aus gehalten. Ab dem 13. Jh. baute man Kanzeln, die zumeist seitlich
im Mittelschiff ihren Platz haben, dort, wo die Gemeinde versammelt
ist. Von hier aus konnten die Prediger auch von oben herab sprechen,
was ihren Worten größere Wirkung verleihen sollte. Spätestens
seit dem 2.Vatikanischen Konzil 1962 werden Kanzeln nicht mehr benutzt.
|
Heiligenfiguren
Zwischen Kanzel und Empore steht
an der nördlichen Seitenwand eine Figur des
hl. Franz Xaver (1920). Dieser Heilige war
im 16.Jh Asienmissionar. Von Goa in Indien aus missionierte er auf mehreren
Reisen den fernen Osten (u.a.Japan und China).
Gegenüber befindet sich eine Statue des hierzulande wenig bekannten
Petrus Claver (1920).
|
Hinweis: Der Heilige (1580
bis 1654) war ein spanischer Jesuit, Missionar und Priester in Kolumbien.
Petrus wirkte in der Stadt Cartagena, einem Zentrum des Sklavenhandels
aus Afrika, 38 Jahre in selbstloser Nächstenliebe für
die Sklaven. Er unterrichtete sie als Lehrer, führte sie in
den Glauben ein, taufte sie und versorgte sie medizinisch. Weil
er sich besonders der Kranken, Aussätzigen, Sterbenden und
Gefangenen annahm, erhielt er den Ehrentitel "Apostel von Cartagena",
wo er auch am 8. September 1654 starb. 1888 wurde er von Papst Leo
XIII. heiliggesprochen und 1896 zum Patron der "Mission unter Negern"
ernannt. Petrus Claver wird als Schutzheiliger Kolumbiens verehrt
(Gedenktag 9.September).
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In der Seitenkapelle
steht die Figur des Auferstandenen Christus. Sie wurde 1738 von
Johann Kaspar Öberl aus Friedberg geschnitzt (am Rücken datiert).
Adelheid Rionini-Unger beschreibt die Figur in ihrem Buch über die
Künstlerfamilie Öberl 63)
|
"Die
lange Stange mit der textilen Fahne gehört nicht zur ursprünglichen
Christusfigur. Der schlanke, nur mit einem Lendentuch bekleidete Auferstandene
wendet Haupt und Blick leicht nach oben. Das von Locken gerahmte Gesicht
hat den für Öberl typischen Gesichtsschnitt mit den in tiefen
Höhlen liegenden großen Augen, kantiger, spitzer Nase sowie
leicht geöffnetem Mund. Christus ist als Sieger über den
Tod dargestellt und strahlt Freude und Heiterkeit aus." |
per Mouseklick zu den
Beschreibungen
|
Kreuzigungsgruppe
Gegenüber der Kanzel hängt
das sog. Kanzelkreuz aus dem 16.Jh mit darunter stehender Mater
dolorosa (um 1730), die mit Krone, Schwert und Sternenkranz versehen
ist.
Hinweis: Das Kreuz nennt man auch Kanzelkreuz, weil es in der Regel
der Kanzel gegenüber an der Wand angebracht ist. Es erinnert
den Prediger an den 1.Korintherbrief (1,3), in dem der hl.Paulus
schreibt: "Wir predigen Christus als den Gekreuzigten". Die Ansprache
soll nicht weltliche Dinge, sondern den Tod und die Auferstehung
Christi zum Inhalt haben.
Kreuzweg-Stationsbilder
An den Seitenwänden der
Kirche hängen Bilder der Kreuzwegstationen. Über
das Alter und den Maler ist mir nichts bekannt.
Kirchenbänke
Die Kirchenbänke
(rechts 11, links 14 Reihen) besitzen Wangen mit akanthusartigem
Schnitzdekor aus der Zeit um 1700/1710.
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Emporen
Einsbach besitzt eine große,
geschwungene Doppelempore, die von jeweils zwei Säulen, unten
aus Gusseisen, oben aus Holz, getragen wird. Die Brüstungen sind
kassettiert und weiß verputzt. Die Emporen wurden um 1850 anlässlich
der Kirchenerweiterung neu errichtet.
Orgel
39)
Die Orgel wurde im Jahr 1998
von Orgelbauer Norbert Krieger aus Retzbach erbaut. Sie besitzt 11 Register,
zwei Manuale und ein Pedal. Es handelt sich um eine mechanische Spiel-
und Registertraktur.
Der Prospekt aus dem Jahr 1914 zeigt sich noch in den Stilformen
des Historismus.
Am 26.7.1998 fand die Segnung der Orgel statt. Es spielten: Organist Bernd
Ulbrich und Orgelsachverständiger Dr.Michael Hartmann
Frühere Orgeln:
- 1773: Schon in der Zeit vor 1773 gab es eine Orgel. Denn aus diesem
Jahr ist eine Reparatur bekannt
- 1814: Damals verfügte die Orgel über 6 Register
- 1874: auch in der Pfarrbeschreibung von 1874 wird die Orgel mit
6 Registern genannt.
- 1914: Neue Orgel von Albert Schönle aus München, dem
Nachfolger des bekannten Orgelbauers Maerz, als zweimanualiges
Werk mit
acht Registern errichtet. 16)
|
Disposition der Orgel von
1914 (nach Brenninger -Stand 1975-): 13)
I.
Manual:
Principal 8', Gamba 8', Gedeckt 8', Trompete 4',
II. Manual: Aeoline 8', Salicional 8'
Pedal: Subbaß
16',Violoncello 8', Zartbaß 8'
|
- 1917 Schönle ersetzte
drei Jahre später die an den Staat für Kriegszwecke abgelieferten
Prospektpfeifen
- 1920 Reparatur des Instruments durch Orgelbauer Schönle
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|
Hinweis:
Mit ihren vielen Pfeifen, die über ein Gebläse zum Klingen
gebracht werden, steht die Orgel meist im rückwärtigen Bereich
der Kirche auf der Empore. Sie hielt erst allmählich Einzug in
die Kirchen, weil sie bis in das 11. Jahrhundert als profanes (weltliches)
Instrument galt, das für das höfische Zeremoniell verwendet
wurde. Erst ab dem 13. Jh wurde es zur Regel, in allen bedeutenden
Kirchen Orgeln zu errichten. Heute gehört eine Orgel zur Ausstattung
fast jeder Kirche. Mit ihrer Klangvielfalt und Klangfülle trägt
sie zur Verschönerung des Gottesdienstes bei. Der Orgelprospekt,
die Schauseite der Orgel, wurde früher meist durch Künstler
gestaltet. Im Barock und im Klassizismus, deren Epochen unsere ältesten
Orgeln im Landkreis Dachau angehören, wurde der Prospekt mit
reicher Ornamentik verziert. Heute setzt sich immer mehr der Freipfeifenprospekt durch, der allein durch die harmonische Anordnung der
Pfeifen wirkt. |
Ein großer Engel mit einem Kelch in der Hand und einem Kreuz
als Hintergrund ist ein Relikt des Ölbergs, der lange Zeit in der
Kirche vor Ostern aufgebaut war.
Im
Pfarrheim steht eine Figur der
hl. Margarete (um 1900) mit einem Kreuz in der Hand und
einem Drachen, der sich um die Füße der Heiligen windet.
Margarete hält den Drachen an einer langen Kette.
Der Legende nach soll ihr der Teufel als ein riesiger Drache erschienen
sein, um sie zu verschlingen. Aber er wurde zerbrochen durch das Kreuzzeichen,
das Margareta über ihn machte.
Hinweis: Der Drache ist ein Wesen, das
viele Völker in ihren Mythen (Lindwurm) kennen. In China gilt
er als Glück bringend, bei uns im Westen als Bedrohung. Sein
Name kommt vom Griechischen drakon = "furchtbar Blickender". Im Alten
Testament wird er als Verkörperung des Bösen und als Teufel
bezeichnet. In der Apokalypse bedroht er die Frau, die gerade ein
Kind geboren hatte. In der religiösen Kunst wird er häufig
zusammen mit dem hl.Michael, dem hl. Georg und der hl.Margarete abgebildet.
Bei frühen Darstellungen ist der Drache meist schlangenartig
und oft mehrköpfig wiedergegeben, seit dem Spätmittelalter
eher echsenförmig, oft mit Fledermausflügeln und feurigem
Atem. Die Ähnlichkeit der in der religiösen Kunst dargestellten
Drachen mit den Sauriern ist frappierend. Zwar war den Menschen des
Mittelalters nicht bekannt, dass es Saurier gegeben hat. Doch Skelettfunde
dieser Tiere nährten die Gewissheit über die Existenz und
das Aussehen der Drachen. Erst 1840 wurden die Saurier als eigene
Spezies eingeordnet. |
St.Margaretafigur
im Pfarrheim
|
Leonhardskapelle
Zwischen linkem Seitenaltar
und der Kanzel gelangt man durch einen schönen Bogen in die
Leonhardskapelle. Sie ist durch ein Ziergitter vom Kirchenraum getrennt.
Das Gitter aus der
Zeit um 1700 ist in Durchstecktechnik gefertigt und mit gerundetem
Geflecht aus blau gefassten und teilvergoldeten Akanthusranken verziert.
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Altar
in der Leonhardskapelle
|
Blickfang
ist der aus dem Jahr 1682 (andere Quelle: 1692/93) stammende,
mit Akanthus- und Blütenmotiven reich verzierte Kapellenaltar.
Er übertrifft mit 230 cm Breite sogar den Choraltar und ist raumhoch.
Der Altar wurde vom damaligen Pfarrer Urban Widmann gestiftet. 1887
hat man ihn wohl restauriert und überarbeitet. Damals wurden
auch die Skulpturen geschaffen. Vier kannelierte und zwei gedrehte
und mit Weinranken verzierte Säulen tragen ein verkröpftes
Gebälk mit Sprenggiebeln.
Am Auszug eine glatte und je zwei unterschiedlich große gedrehte
Säulen. Über der Mittelnische ein Cherub mit Inschriftentafel
"Votiv Altare". Ein weiterer Cherub krönt den Altar. |
Im Auszug
des Altars wird ein heiliger Mönch dargestellt. Dem Habit (Mönchskutte)
nach gehörte er zum Benediktinerorden.
In der Mitte steht zwischen den
Säulen die lebensgroße Figur des hl.Leonhard,
des Patrons der Gefangenen und der Tiere. Zu seinen Füßen lugen
unter der Kutte der Kopf eines Gefangenen und -auf der anderen Seite-
der Kopf eines Rindes hervor.
|
Hinweis: Leonhard
(in Bayern einer der 14 Nothelfer) lebte um das Jahr 500 als Einsiedler
und später als Abt in Frankreich. Regelmäßig besuchte
er die Gefangenen und erreichte beim König Clodwig I., dass viele
von ihnen freigelassen wurden. Deshalb galt er ursprünglich als
Schutzpatron derer, "die in Ketten liegen", also der Gefangenen -
und der Geisteskranken, die man bis ins 18. Jahrhundert ankettete.
Als die Leonhardsverehrung nach Deutschland kam, verehrte man ihn wegen der Ketten, mit denen er in Frankreich abgebildet war, als Patron der Haustiere, weil man diese Ketten als Viehketten missdeutete.
In Bayern erreichte die Leonhardsverehrung im 19.Jh ihren Höhepunkt.
Festtag: 6.November |
Flankiert wird St.Leonhard von Figuren
des hl.Urban,
dem Patron der nahe gelegenen Kirche in Palsweis und Namenspatron des
Altarstifters Pfarrer Urban Widmann sowie des hl.
Ulrich von Augsburg, des Patrons
des Bistums Augsburg. Wegen der fehlenden Attribute sind die beiden Figuren
den Heiligen nicht eindeutig zuzuordnen.
|
Hinweise: Ulrich
(890-973) war Bischof von Augsburg. Berühmt wurde er als Sieger
über die räuberischen Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg
im Jahr 955. Ulrich baute dann die von den Ungarn zerstörten
Klöster und Dörfer seines Gebiets wieder auf. Er selbst lebte
bescheiden. Als er starb, wurde er mit dem Teppich, auf dem er auf
der Erde zu schlafen pflegte, begraben. St.Urban soll Schüler
des St.Gallus (nach dem das Kloster St.Gallen benannt wurde) gewesen
sein und im 7. Jh. bei Heilbronn am Neckar gepredigt und dabei
den Weinbau gelehrt haben. Nach der Legende errichtete er ein Kreuz,
um das sich eine Weinrebe schlang. |
Der Tabernakel (1887) ist
aus Holz gearbeitet und schwarz gefasst. Er wird von vergoldetem Dekor
geziert. Auf der ebenfalls vergoldeten Türe ist ein Kelch zu erkennen.
Taufstein
Taufstein
|
In der Leonhardskapelle steht
auch der 113 cm hohe Taufstein
aus Rotmarmor (um 1670). Auf einem kräftigen, runden Schaft
mit mehreren profilierten Schaftringen sitzt ein weit ausladendes,
gebauchtes Becken, das im unteren Teil mit eingravierten Palmetten
(Palmetten = ein symmetrisch geordnetes, palmblattähnliches
Ornament) geschmückt ist. Oben sitzt ein Metalldeckel, der
früher ein auf Blech gemaltes Bild der Taufe Christi besessen
haben soll.
|
Pfarrhof
Von der Geschichte des Pfarrhofs
ist mir nicht viel bekannt. Nach den vorhandenen Unterlagen hat Pfarrer
Joh.Bapt.Stettner während seiner Zeit als Pfarrer von Einsbach (24.2.1854
bis 25.10.1865) die Ökonomiegebäude des Pfarrhofs neu errichtet.
Da er nicht genügend Geld hatte, musste er Schulden machen; "ad
onus successorum" (zu Lasten seiner Nachfolger) heißt es in
den Kirchenbüchern. Aber schon sein Nachfolger, Pfarrer Joseph Jäger
tilgte die Schulden und ließ auch noch ein neues Gewölbe in
den Kuhstall einbauen.
Das Pfarrhaus, das Wohnhaus des Pfarrers, wurde unter Pfr. Balthasar Gumpertsberger
(1954-1983) nach dem 2.Weltkrieg neu errichtet.
Bei Kanalbauten hat man vor einigen
Jahren ein unterirdisches Gangsystem mit charakteristischen Nischen in
den Gangwänden ("Schrazllöcher") zwischen der Kirche
und einigen Bauernhöfen entdeckt. Mehr
zu Schrazllöchern...
Hans
Schertl
Quellen:
01) Martin v.Deutinger, Die älteren
Matrikeln des Bistums Freysing, 1849/50
02) Stumpf,Pleikard, Geographisch-statistisch-historisches
Handbuch des Königreiches Bayern, 1852
03) Heyberger, Landes- und Volkskunde
des Konigreichs Bayern,1868 (Statistik)
04) Mayer-Westermayer, Statistische
Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, 1874
05) Amperbote vom 5.8.1882 (Installation
Pfr Johann Rohrer)
06) Amperbote vom 11.04.1896 (Unfall am Pfarrbauernhof)
07) Amperbote vom 14.12.1929 (Innenrestauration)
08) Amperbote vom 11.9.1935 (Außenrestauration)
09) Alois Angerpointer, Eine Stiftung aus der Pfarrei
Einsbach, Dachauer Nachrichten v. 20.01.1964
10) Max Gruber, Stuck im Dachauer Land, Amperland 1966/1
11) Max Gruber, Zwei Dorf-Genies aus dem Dachauer Land:
Ulrich Gailler und Hans Maurer, 1968/4 (Gailler)
12) Max Gruber, Die Kistlerfamilie Prugger aus Dachau,
Amperland 1975/1
13) Georg Brenninger, Orgeln und
Orgelbauer im Landkreis Dachau, Amperland 1975/3
14) Max Gruber, Kistler, Schreiner u. Drechsler aus
dem Amperland, Amperl 1975-S.91 (Müller Melchior)
15) Max Gruber, Dachauer Kistler, Schreiner und Drechsler
des 17. u. 18. Jh., Amperl 1975, S.40 (Stuber)
16) Georg Brenninger: Orgeln in
Altbayern. Bruckmann, München 1982, ISBN 3-7654-1859-5.
17) Max Gruber, Werkverzeichnisse der Dachauer Maler
Johann und Johann Georg Hörmann, Amperland 1980/4
18) Max Gruber, Für Dachau tätige Architekten
und Maurermeister, Amperland 1982/3 (Underberger)
19) Max Gruber, Bis gegen 1800 im Amperland wirkende
Maler, Amperland 1982 (Fr.B.Pfeil, Pichler)
20) Alois Angerpointner, In 100 Jahren nur vier Pfarrherren,
Dachauer Nachrichten vom 23.8.1983 (1697)
21) Alois Angerpointner, Der letzte Pfarrer hat heißen
Draht zum Mond, Dachauer Nachrichten vom 25.08.1983
22) Festschrift Sportschützengesellschaft Harmonie,
1984 (1485,1500)
23) Max Gruber, Im Amperland tätige
Glockengießer, Amperland 1984/2 (Gruber)
24) Michael Loose, Burgen Schlösser
und Befestigungen im Kreis Dachau, aus ARX 1/2019
25) Marijan Zadnikar, Die Chorturmkirchen
in Slowenien, aus Forn Vännen, 1967
26) Max Gruber, Bis gegen 1800 im
Amperland tätige Zimmermeister, Amperl 1986 (Föst)
Der Zimmermeister
Johann Föst (Vest) aus Überacker war seit 1672 mit Katharina
Jais aus Holzhausen bei Parsberg
verheiratet. Er war in
den Kirchen von Bergkirchen (1705 Überschlag für Pfarrhof),
in Bogenried (1706 Überschlag für
Dacherneuerung) und in
Einsbach (1670 Überschlag für Reparatur der Pfarrkirche und
1673 Durchführung der Reparatur)
tätig. Johann Föst
starb 1677.
27) Dehio, Handbuch der Deutschen
Kunstdenkmäler, Bayern IV, 1990
28) Gottfried Weber, Die Romanik
in Oberbayern, 1990
29) Dr.Stefan Nadler, Kunsttopographie des Erzbistums
München und Freising, 1992
30) Gerhard Hanke / Wilhelm Liebhart, Der Landkreis
Dachau, S. 126, 1992 (Erding)
31) Robert Böck, Kirchenrechnungen Landgericht
Dachau, 1996 (Umbau 1654, Votivkerze 1730)
32) Dr.Peter Pfister, Ausstellungskatalog
Oberammergauer Passionsspiele 1999, S.27
|
'Communicantes'
waren Gläubige, die die Erstkommunion gefeiert hatten und zur
Kommunion gehen durften. Wenn wir daraus die tatsächliche Zahl
der Gläubigen herleiten wollen, müssen wir -so Peter Pfister-
"noch etwa 15 bis 20 % für Kinder und Unzurechnungsfähige
hinzuzählen". |
33)
Dachauer SZ vom 30.1.2002
34) Eleonore Philipp, Gedenken an Kaplan Johannes Zimmermann,
2005
35) Dr.Wilhelm Liebhart, Huosigau, Landgericht und Landkreis
Dachau, 2006 (Hofmark)
36) Dachauer Nachrichten vom 10.11.2012 (Renovierung
2014)
37) Dachauer Nachrichten vom 4.4.2013 (Ölbergengel),
38) Dachauer Nachrichten vom13.5.2014 (Orgelreinigung)
39) Erzbischöfliches Ordinariat,
Neue und restaurierte Orgeln
in der Erzdiözese bis 2003
40) Dr Heisig, Kunstreferat des Ordinariats
München und Freising, Kunstfahrt 2014 (Zelebr ersetz Hochaltar)
41) Johann Nepomuk Buchinger, Geschichtliche
Nachrichten über die ehmalige Grafschaft und das Landgericht Dachau,1844
42) Oberbayerisches Archiv für
vaterländische Geschichte, herausgegeben v.historischen Verein von
und für Obb.-1843
43) Bezold/Riel, Kunstdenkmale des
Königreichs Bayern, 1895
44) Martin von Deutinger, Tabellarische
Beschreibung des Bisthums Freysing nach Ordnung der Decanate, 1820
45) Peter Pfister, Von Arbeo zum Internet,
Katalog zur Ausstellung "75 Jahre Diözesanarchiv Mch/Freising",
1999
46) Michael Andreas Schmid, M.A, Das
Werk des Dachauer Stuckateurs Benedikt Heiß im Amperland, Amperland
2000
47) Anton Landersdorfer, Das Bistum
Freising in der bayerischen Visitation des Jahres 1560, 1986
48) Georg Werner, Ortschronik des
Pfarrsprengels Ampermoching, 2018
49) Josef Mass, Geschichte des Erzbistums
München und Freising, 1986 (Wallfahrt Andechs)
50) Max Gruber, Im Amperland tätige Kistler, Schreiner,
Tischler und Schneidkistler, Amperland 1986/3 (Stuber/Lohn)
51) Dr.Michael Losse, Das Burgensterben
im Dachauer Land, Röhrmooser Heimatblätter 2019
52) Digitales Archiv des Erzbistums
München und Freising; Signatur
BB001/1/1, FS112 (Pfarrerliste)
53) Alois Angerpointner, In 100 Jahren
nur vier Pfarrherren, Dachauer Nachrichten vom 23.08.1983
54) Alois Angerpointner, Der letzte
Pfarrer hat heißen Draht zum Mond, Dachauer Nachrichten v. 25.8.1983
55) Manfred Daurer, Pfarrer Gumpertsberger
in Frasdorf gestorben, Dachauer Nachrichten vom 20.08.1985
56) Marlene Wagner, Pfarrer Paul Hauser
sieht man die 70 nicht an, Dachauer Nachrichten vom 29.7.2020
57) Der katholische Volksfreund- Wochenschrift
für häusliche Erbauung u.Belehrung des kath. Volkes v.18.12.1852
(Haindl)
58)
Rosenheimer Anzeiger -Tagblatt für Stadt und Land v. 31.03.1918 (Coop.Striegl)
59) Rosenheimer Anzeiger -Tagblatt
für Stadt und Land v. 22.07.1908 (Coop.Huber)
60) Wendelstein-Rosenheimer Tagblatt-Tageszeitung
für Landwirtsch.,Gewerbe u. Handel v. 25.7.1900 (Coop.Schöpfer+Fortm.)
61)
Historischer
Atlas von Bayern, Digitale
Bibliothek der Bayerischen Staatsbibliothek (Hofmark)
62)
Matrikel der Patronats- und
Collations-Rechte, Deutinger-Die älteren Matrikeln des Bisthums Freysing,
§ 678, S.473
63)
Adelheid Rionini-Unger, Die Bildhauerfamilie Öberl in Friedberg, 2022
(ISBN: 978-3-949257-07-0)
64)
Rosenheimer Anzeiger-Tagblatt
für Stadt und Land vom 08.07.1915 (Coop.Seitz)
65)
Allgemeine Zeitung vom 17.09.1907 (Pfr Eder)
66)
Freisinger Tagblatt - Freisinger Nachrichten - Amtsblatt der Stadt Freising....
vom 29.09.1870 (Jahrtag Gattinger)
67)
Rosenheimer
Anzeiger vom 4.1.1910 (Tod PfrSchmid)
34 Bilder:
Hans Schertl

26.1.2023
Pfarrerliste
Einsbach 52),
53),54),
55)
Pfarrer
|
ab-bis,
um
|
|
Pfarrer
|
ab-bis,
um
|
Udalschalk
von Einsbach, Dekan |
um 1200
|
Carl Koneberg
+9.9.1853
54)
|
03.10.1836
- 1853
|
Cunrad |
1314
|
+
Coop Fr.Mich.Haindl, danach Aubing 57) |
- 1853
|
Ulrich Hochstätter,
Pfarrherr
und Domherr in Freising |
1495 - 1524>
|
+
Max Schmid Coadjutor
67)
gest.18.12.1861 |
- 1861
|
+
Georg Schedl/Schädl, Vikar
geb. in Orthofen um 1480, Priesterweihe
in Rom, nach Einsbach Pfarrer von Sulzemoos); |
<1524
- 1531
|
Joh.
Bapt. Stettner
vorher Pfarrer in Pfaffenhofen
+5.3.1886
als 81-jähriger in Rosenheim
54)
|
24.02.1854
- 1865
|
Castulus
Planckh
geb. in Bruck, studiert in Wien, zum Priester geweiht 1548 in Regensbg. |
<1560>
|
Joseph
Jäger + 25.5.1896
später ab 19.3.1882 Pfr. in Sittenbach
54)
|
29.12.1865
- 1896
|
|
|
+
Joseph Eder, Cooperator, vorher Wörth
65)
|
1907- |
+ Matheus Pistor,Gesellpriester (Kaplan)
aus Haimhausen gebürtig,
1557 in Freising
zum Priester geweiht
|
1557 -1560>
|
Johannv.Gott
Rohrer + 15.3.1917
05)
wurde als "Gott von Einsbach"
genannt.
Er ließ alle Kirchen seines Pfarrsprengels restaurieren. Dazu
spendete er selbst 4000 Goldmark. |
26.06.1882 - 1917
|
Johannes
Kaiser +10.12.1600
vorher Pfarrer in Mitterndorf
Sein Grabstein befindet sich in der Kirche
(Chor, Nordwand) |
1575 - 1600
|
+
Johann Bapt.Schöpfer 60)
danach 2.Cooperator in Petting |
-
1900
|
Mathias
Schiessl/Schießer
+3.5.1626
Grabstein in der Kirche |
12.12.1603
- 1626
|
+ Herrmann
Fortmühler, Cooperator 60)
vorher
2.Coop.in Petting
|
1900
- |
Modestus
Strauß +1633 53) |
11.08.1626
- 1633
|
+ P.Huber
Coadjutor
59)
danach Kapl in Rosenheim |
- 1908
|
Zacharias
Mösl +1634
vorher schon seit 1626 Kooperator in Einsbach 53) |
26.02.1633
- 1634
|
+
Martin Seitz, Coadjutor
64)
1.Stelle nach der Weihe |
1915
-
|
Simon Widmann +
15.5.1683
gründete 1656 die Sebastianibruderschaft, Kammerer des Kapitels
Egenhofen, Grabstein in der Kirche |
27.10.1634
- 1675
|
+ Georg
Striegl Cooperator
58)
|
- 1918
|
Urban
Widmann *
1646 als Hinterbauerssohn von Palsweis, Vetter von Simon Widm.;
war
seit 1687 Dekan des Kapitels Egenhofen;
er resignierte 1726 und starb am 2.10.1731, 85 Jahre alt. Er war 56
Jahre lang Pfarrer in Einsbach.
53) |
17.04.1675
- 1726
|
Johann
Nepomuk Seidl,
vorher Expositus in Steingau |
31.07.1917
- 1931
|
Franz
v.Sales Schwaiger
+1746
s päter
auch Kammerer des Kapitels Egenhofen. Er baute 1733 den Pfarrhof neu
auf.
53)
|
18.10.1731
- 1746
|
Anton
Straßmair |
16.02.1931
- 1953
|
Dr. Maximilian
Rudolf de Maffeis
vorher Pfarrer von Dachau
danach Collegiat in Landshut |
11.11.1746
- 1768
|
+
Johannes Zimmermann, Kaplan
gestorben durch
Verkehrsunfall am 25.7.45 |
<1945>
|
Amadeus
Ignatius Oefele
vorher Pfr. in Albaching, + 26.1.1781
Sein Grabstein steht hinter dem linken Seitenaltar. Er hat 1733 die
Schlosskapelle in Lauterbach benediziert |
19.05.1768
- 1781
|
Balthasar Gumpertsberger
* 22.2.1912 in Frasdorf; Erbauer des neuen Pfarrhofs,
große Restauration der Pfarrkirche.
Er starb am 15.8.1985 in Frasdorf 55) |
11.03.1954
-1983
|
Felix
Sigler
vorher seit 1776 Pfarrer in Dachau; er war ein Illuminat,
der den Brunnen in der Kirche zuschütten ließ. mehr dazu
finden Sie hier... |
13.03.1781
- 1802
|
Alfons
Mühlhuber
aus Mühlhub bei Haag/Wasserburg
|
15.09.1983
-
|
Josef
Metzger +25.9.1837
war vorher Hofkaplan in München |
15.12.1802
- 1835
|
Paul Hauser
*1950
für den Pfarrverband Odelzhausen |
um 1990
|
|
|
|
|
Kurz-Beschreibung
von Einsbach 1843 42)
vom historischen
Verein von und für Oberbayern
"Das Dorf Einsbach im Landgerichte
Dachau mit ohngefähr 170 Einwohnern gehörte ehmals zum Kloster
Fürstenfeld und ist dermal eine Pfarr im Decanat Egenhofen. Die Pfarrkirche
ist der h.Margareth geweihet. Als Filial steht darunter das Gotteshaus
U.L. Frau zu Widenzhausen. Die Eisenhofer waren einige Zeit Besitzer zu
Einspach (M.s.Eisenhofen)".
weiter zu....
Zeitungsberichte
aus der Pfarrei Einsbach Datenblatt
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