Pfarrkirche
Mariä Himmelfahrt in WALKERTSHOFEN
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Der Ort
Walkertshofen mit derzeit 340 Einwohnern wurde schon sehr früh,
nämlich 784, in einer Urkunde genannt.
Bald danach, im Jahr 810, dürfte
auch die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (früher
St.Katharina) erstmals erwähnt worden sein. Bei einem Gerichtstag
in Walkertshofen mit mehreren Bischöfen ging es um Kirchenbesitz;
deshalb geht man davon aus, dass hier auch ein Gotteshaus stand.
Die Kirche steht auf einer
Anhöhe im Süden des Ortes. Sie wurde in den 1000 Jahren
ihres Bestehens sicher mehrmals neu gebaut und noch öfter renoviert.
Die ältesten Teile des derzeitigen
Baus stammen aus der Stilepoche der Gotik, wahrscheinlich aus
dem 15.Jh.
Das Kirchenschiff wurde um
1730, nach der wirtschaftlichen Erholung vom 30jährigen
Krieg, im barocken Stil umgebaut und neu ausgestattet.
1884 hat man die Kirche nochmals um fünf Meter erweitert.
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Der 23 m hohe Sattelturm
mit 4 Eck- und 2 Firsttürmchen steht an der Nordseite.
Die Außenmauern des Chors sind durch
abgetreppte Stützpfeiler verstärkt.
Im dem 1884 errichteten Vorbau
aus dem Jahre 1884 sind mehrere Epitaphe in die
Wand eingelassen, z.B. eine stark verwitterte Rotmarmortafel mit Kelch
und Datum 1494
Die Pfarrkirche
ist wie das Pfarrhaus ist ein geschütztes Baudenkmal (D-1-74-118-42)
43)
Walkertshofen war früher, neben
Welshofen, eine besonders kleine und arme Pfarrei, die auch in normalen
Jahren auf Zuschüsse anderer Pfarreien angewiesen war. Heute gehört
die Pfarrei Walkertshofen zu dem 1970 gegründeten Pfarrverband
Erdweg, dem ältesten Pfarrverband der Diözese München u.
Freising.
Innenausstattung
Die Deckenfresken zeigen:
- im gewölbten Altarraum die Speisung der
5000 (Brotvermehrung)
- an der Flachdecke des Kirchenschiffs die
"Verurteilung der hl. Katharina" (Maler A.Joseph Mangold im
Jahr 1802)
Hochaltar/Choraltar aus dem Jahr 1756:
im Auszug ein Gemälde der Hl. Dreifaltigkeit
in der Mittelnische ein Gemälde der hl. Katharina, der früheren
Kirchenpatronin (mit zerbrochenem Marterrad und Schwert)
auf den Blendwänden zwischen Altar und Chorseitenwänden Figuren
der Heiligen
- Florian (rechts, mit brennendem Haus) sowie
- Sebastian (von Pfeilen durchbohrt am Marterbaum)
per Mouseklick zu den
Beschreibungen
Die Seitenaltäre aus der Zeit
um 1770 sind der hl. Maria und dem hl. Josef geweiht.
Sie sind noch ganz im Stil des Rokoko gearbeitet, obwohl sich damals die
Blütezeit dieses Stils schon stark dem Ende zuneigte.
Auf den hohen Aufsätzen Strahlenkränze Reliefs vom Herz Mariens
(mit Blumenkranz) und vom Herz Jesu (mit Dornenkrone)
Die Patrone sind auf den Altarblättern aus dem 18. und 19.Jh
dargestellt:
Links: Maria als Immaculata auf einem Halbmond stehend
Rechts: St.Josef mit dem Jesuskind, umgeben von Putten
Neben dem rechten Seitenaltar steht der hochovale Taufstein
aus marmoriertem Holz (18.Jh).
Der Deckel ist mit Figuren von Jesus und Johannes dem Täufer geschmückt.
Die barocke Kanzel aus dem Jahr 1690 gehört
zu den ältesten Ausstattungsstücken.
An der Emporenbrüstung
enthalten Fresken Erzählungen aus der Katharinenlegende.
Die Innenseite der Emporenbrüstung ist mit alten Apostelbildern
auf Holz verkleidet.
Die kleine Orgel mit dreiteiligem klassizistischen
Prospekt und nur acht Registern stammt aus dem Jahr 1885.
In der
Kirche werden folgende Heilige als Figur oder in Bildern dargestellt:
Denkmal
Die Kirche gehört
zu den Baudenkmälern der Gemeinde Erdweg
43) .
In der Denkmalliste ist sie unter der AktenNummer D-1-74-118-42; "Kirchfeldweg
6; Saalbau mit wenig eingezogenem, fünfseitig geschlossenem Chor und Satteldachturm
an der Nordseite, im Kern spätgotisch, um 1730 bzw. 1792 umgestaltet und
1884 verlängert; mit Ausstattung." enthalten.
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kommen Sie hier...
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können sich das Geläute der Glocken von Walkertshofen
auf Youtube anhören. Klicken
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Chronologische
Übersicht
« |
784
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Erste
Erwähnung der Ortschaft |
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« |
1792
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Umbau |
« |
810
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Gerichtstag
in Walkertshofen
(=indirekte Erwähnung einer Kirche) |
« |
1802
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bis
1809: Ausmalung der Decken durch J.Mangold
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« |
957
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Erste
eindeutige schriftliche Erwähnung einer Kirche |
« |
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neue Altarblätter |
« |
1340 |
Petersbergbasilika
wird Filiale von Walkertshofen |
« |
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Kreuzwegstationen |
« |
15.Jh.
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2.Hälfte: (Um)Bau der gotischen Kirche
(Turm und Altarraum noch erhalten) |
« |
1825
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Pfarrhaus
erbaut |
« |
1494
|
Ältestes
Epitaph für Pfarrer Johannes |
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1830
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Neubesetzung
der Pfarrstelle |
« |
1524
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Kleinste
Pfarrei im Dachauer Land: 40 Gläubige |
« |
1870
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Bruderschaft
vom heiligsten Herzen Jesu |
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1598
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Kirche
wird als reparaturbedürftig bezeichnet. |
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1871
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Zugehörigkeit
vom Dekanat Egenhofen zum Dekanat Sittenbach geändert |
« |
1626
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Beginn
der Matrikelbücher in Walkertshofen |
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1884
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Verlängerung
des Kirchenschiffs, |
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1675
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Kostenvoranschlag
für den Bau eines Kirchenvor-hauses durch Maurermeister Bernhard
Schmidt aus Eisenhofen
16) |
« |
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neues
Vorhaus |
« |
1676
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Schweres
Unwetter beschädigt die Kirche |
« |
1885 |
Neue
Orgel (evtl. von März ?) |
« |
1690
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Neue
Kanzel |
« |
1920 |
Orgel-Restauration
durch Orgelbauer G.Behler und G.Waldemaier, München |
« |
1695
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Kirchendachreparatur
durch Maurermeister Bernhard Schmidt aus Eisenhofen
24)
16) |
« |
1922 |
Drei
neue Glocken |
« |
1722
|
Neue
Glocke von Anton Benedikt
Ernst und Johann Matthias Langenecker aus München
18)
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« |
1929 |
Restaurierung
der Deckengemälde durch Joseph Zimmermann
24) |
« |
1725
|
Neues
Weihwasserbecken |
« |
1957 |
Restaurierung
der Deckengemälde durch Karl Eixenberger
24)
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« |
1727
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-1733:
Stuckierung des Kirchenschiffs |
« |
1970 |
Pfarrverband Erdweg gegründet |
« |
1756
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Neuer
Choraltar,(evt. 1770) |
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erster
Zelebrationsaltar |
« |
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evtl.
neuer Taufstein |
« |
1977 |
bis
1978: Volksmission und Anbringung des Kruzifixes an der Außenseite
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« |
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neue Seitenaltäre |
« |
1986 |
Außenrenovierung
25)
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« |
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Figuren
von Florian und Sebastian |
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2010 |
Große
Renovierung |
« |
1770 |
Chorgestühl
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Ausführliche Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen Hinweisen
07)
Ortsgeschichte
Walkertshofen ist einer der ältesten Orte im Landkreis Dachau. In
der Urkunde Nr.118 der Freisinger Traditionen 06)
wird
er im Jahr 784 im Rahmen einer Schenkung erstmals erwähnt.
Damals vermachte ein Mann namens Helmker seine Besitztümer in Singenbach
(jetzt Gemeinde Geroldsbach), in Ried bei Indersdorf und eben in Walkertshofen,
damals "Uvaldkereshova" (Hof des Waldker) genannt, der von ihm
erbauten Eigenkirche zu Singenbach [.."in ripa fluminis, quod vocatur
Clana, villa nuncupante Uualdkereshova sita est"].
Einer der Zeugen, die bei jedem dieser Rechtsgeschäfte dabei sein
mussten und auch in den Urkunden einzeln namentlich erwähnt wurden,
war ein Uualdkeri. Er gehörte -nach Prof.Strömer- dem uralten
bayerischen Adelsgeschlecht der Huosi an und könnte der Gründer
und Namensgeber von Walkertshofen gewesen sein. 21
)
Gerichtstag
in Walkertshofen um 810 06)
Ein Jahr später
schenkte Helmker die Kirche von Singenbach dem Bistum Freising unter Bischof
Atto (783-811). Als die Schenkung um das Jahr 800 angezweifelt wurde,
fand ein paar Jahre später in Walkertshofen ein großer Gerichtstag
statt 10)
. An ihm nahmen neben Bischof
Atto auch der Salzburger Erzbischof Arno (785-821), der Stellvertreter
Karls d.Großen von 799 bis 819, der Gesandte Audulf, der Bischof
Adelwin von Regensburg (791-816) und fünf Äbte u.a. aus Tegernsee
(Abt Meginhart), Moosburg, Altomünster und aus Wessobrunn (Abt Snello)
teil. 17)
Dabei soll es auch um den Kirchenbesitz von Walkertshofen gegangen sein.
Deshalb kann man von einer ersten, wenn auch indirekten Erwähnung
der Kirche um 810 sprechen. Im Übrigen ist davon auszugehen, dass
ein Ort, der so bedeutend war, dass sich in ihm drei Bischöfe, fünf
Äbte und der Stellvertreter des Kaisers trafen, auch eine Kirche
hatte. Es wird angenommen, dass bei dem Gerichtstag mindestens 1000 Personen
mit ca. 1200 Pferden anwesend waren, die alle untergebracht und verpflegt
werden mussten 17).
Die Kunde vom Gerichtstag entnehmen wir der Urkunde Nr. 242, die in der
Urkundensammlung Freisinger Traditionen aufbewahrt wird. Das genaue Ausstellungsdatum
wird nicht genannt. Das ist nicht ungewöhnlich, weil zum einen die
Zeitrechnung "nach Christi Geburt" damals noch nicht verwendet
wurde und zum anderen die auf römischen Brauch zurückgehende
ausführliche Eingangsfor-mel vereinfacht worden war. 08)
Nach römischem Recht musste an den Anfang des Schriftstücks
eine umfassende Darstellung des Rechtsgeschäfts, die Aufführung
der Zeugen, das Datum und die Unterschrift des Schreibers gesetzt werden.
Ab dem 9.Jh, also zu der Ausstellungszeit unserer Urkunde, begnügte
man sich mit einer kurzen Erwähnung der Rechtshandlung und einer
akribischen Aufzählung aller Zeugen des Vertragsabschlusses. Grund
war, dass im Fall der Anfechtung der Rechtshandlung der Hauptbeweis in
den Zeugen lag.
Bei der Beschreibung der Rechtshandlung hat man im Mittelalter auch die
Namen der Rechtsbeteiligten aufgeführt. War eine der Parteien die
Kirche, wurde der Name des Bischofs genannt. Da die Regierungszeit der
Freisinger Bischöfe bekannt ist, lässt sich aus dem Bischofsnamen
Atto der Zeitraum, in dem die Urkunde ausgestellt worden sein muss, eingrenzen.
Ein solcher Fall liegt auch bei der Urkunde Nr. 242 vor. Da beim Gerichtstag
aber so viele prominente Tagungsteilnehmer und Zeugen anwesend waren,
von denen ebenfalls Lebensdaten bekannt sind, konnte der Ausstellungszeitraum
für die Urkunde auf die Zeit 806-810 eingegrenzt werden.
Solche Gerichtstage, publica placita genannt, fanden in der Zeit zwischen
788, dem Sturz des Stammesherzogs Tassilo III und der Zeit um 850 im Landkreis
Dachau mehrfach statt, so steht es in der Walkertshofener Chronik 17)
neben Walkertshofen auch in Ampermoching, Haimhausen, Vierkirchen, Bergkirchen,
Ainhofen und Tandern.
Ortsentwicklung
Walkertshofen hatte
im
Jahr
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Anwesen
(Gebäude)
|
Einwohner
|
(Ober)Eigentümer
dieser Anwesen waren das Kloster Scheyern, die Herren von Unterweikertshofen,
das Kastenamt Dachau und die Kirchen von Schwabhausen, Petersberg
und Walkertshofen.
Zur Walkertshofener Kirche gehörten zwei 1/16-Höfe und natürlich
der Pfarrhof mit den Ökonomiegebäuden und den Pfarrgründen
mit 14 Tagwerk Äckern, 5 Tagwerk Wiesen und 15 Tagwerk Wald.
Es war -mit insg. 11 ha- ein kleiner Hof.
Anfang des 16.Jh war Walkertshofen eine der kleinsten Pfarreien des
Bistums Freising. |
1485
|
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17)
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1500
|
16
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17)
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1760
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18
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1868
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(42)
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1884
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23
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132 17) |
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1984
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80
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2022
|
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340
40)
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Geschichte
der Kirche
Die Pfarrkirche wurde
-neben der indirekten Erwähnung um 810- auch in der Zeit zwischen
937 und 957 urkundlich genannt 10)
.
Damals vertauschte der später heiliggesprochene Bischof Lampert (937-957)
seinen Besitz in Walkertshofen mit Kirche und allen Einkünften aus
dem Ort an einen Edlen namens Papo (Urk.Nr. 1090 J) und erhielt dafür
dessen Besitztümer in Biberbach und in Tirol.
Walkertshofen gehörte
damit dem Edlen Papo, dem Sohn des Pilgrim. 06)
Später
ging der Ort in den Besitz des Grafen Perichtold von Burgeck über.
Dieser Graf stiftete um 1100 den Benediktinern von Fischbachau die Kirche
und einen Hof. Der Orden wandelte 1104 auf dem Petersberg die Burg Glaneck
in ein Kloster um und ließ dort die noch heute vorhandene Basilika
errichtete, die später wiederum eine Filiale von Walkertshofen wurde
(und noch ist).
Patrozinium
17)
Das Patrozinium hatte ursprünglich St.Maria inne (Fest Mariä
Himmelfahrt am 15.August). In der Zeit zwischen 1621 und 1738 (das genaue
Jahr ist nicht bekannt - vielleicht bei den Umbauten 1695 oder 1733) wechselte
das Patrozinium zu St.Katharina von Alexandrien. Einige nehmen an, dass
die aufkommende Wallfahrt zu Maria-Stern in Taxa das Muttergottespatrozinium
verdrängt hat. Seit 1957 ist wieder zu Maria die Kirchenpatronin.
Walkertshofen
war früher eine besonders arme Pfarrei, die auch in normalen
Jahren auf Zuschüsse anderer Pfarreien angewiesen war. So schrieb
1777 Pfarrer Aegidius Daubenberger, der von 1676-1692 hier Seelsorger
war, sein Gotteshaus habe gar nichts, er habe es selbst aus eigenen Mitteln
"cultifiziert und aufgerichtet". 24)
Beschreibung von 1315 03)
In der Konradinischen
Matrikel von 1315 ("Walkershouen cum sepult sol
XI sol") wird bei der Pfarrkirche Walkertshofen ein Friedhof erwähnt.
Eine Filialkirche wird nicht genannt. Die Petersbergbasilika gehörte
damals kirchenrechtlich noch zum Kloster Scheyern.
Gotische
Kirche
Der heutige Kirchenbau wurde wohl in gotischer Zeit (2.Hälfte
des 15.Jh) 10)
errichtet und
seither mehrfach verändert. Turm und Altarraum stammen noch aus gotischer
Zeit, mit Stützpfeilern außen und Netzgewölbe innen.
Beschreibung von 1524 03)
Nach der Sunderndorfer'schen
Matrikel aus dem Jahr 1524 war die Pfarrei "B.Mariae
Virginis in Walckershoven" dem Pfarrherrn Joannes Errman übertragen.
Die Seelsorge in Walkertshofen versah aber Capellanus Leonhard Seidl;
er betreute nur 40 Communi-cantes, d.s. Gläubige nach der Erstkommunion
37)
.
Damit war Walkertshofen die kleinste Pfarrei des Dachauer Landes. Sie
hatte inzwischen eine Filiale bekommen, nämlich "s.Petri in
Petersberg".
Das Patronatsrecht (Vorschlagsrecht für die Besetzung einer Pfarrstelle)
an der Pfarrei besaß damals noch das Kloster Scheyern. 20
Jahre später, am 4. Aug. 1544, wird dieses Recht vom Scheyrer Abt
Andreas Pankraz auf den Besitzer der Hofmark
Eisenhofen, den Kanzler Leonhard Eck, übertragen (Übrigens:
1740 lag das Recht bei den Bischöfen von Freising. Um 1850 war es
auf den Staat übergegangen; dem Bistum war nur noch gestattet, "drey
Candidaten vorzuschlagen").
Das Pfarrhaus in Walkertshofen und die dazugehörenden Wirtschaftsgebäude
zeigten im Jahr 1524 keine Schäden, heißt es in der Matrikel.
Visitation 1560 14)
Im Jahr 1560 ordnete der Freisinger Bischof Moritz von Sandizell auf Druck des bayerischen Herzogs Albrecht V. eine Visitation, eine umfassende Überprüfung aller Pfarrer und Pfarreien an. Die Visitation wurde durch bischöfliche
und durch herzogliche Bevollmächtigte durchgeführt. Grund war
die durch die Reformation Luthers (1517) entstandene religiöse
Unruhe, die jedenfalls in Teilen des Bistums zur Zerrüttung des geistlichen
Lebens geführt hatte. Durch die Visitation wollte der Bischof einen
detaillierten Einblick in die religiöse Situation der Pfarreien gewinnen.
Insbesondere sollte festgestellt werden, ob die Pfarrer und die Gläubigen
noch die katholische Lehre vertraten oder der neuen Lehre anhingen. Daneben
interessierte die Prüfer die Lebensführung der Pfarrer sowie
Umfang und Qualität ihrer religiösen Kenntnisse.
Im Bericht über die Pfarrei Walkertshofen heißt es, dass der
Pfarrer Wolfgangus Peitzhofer in ausreichendem Maße gelehrt, katho-lisch
und fromm sei, die Sakramente spende und die Zeremonien katholisch und
andächtig verrichte. Die Pfarrangehörigen seien alle katholisch
geblieben. Dennoch wusste der Visitator in seinem Bericht über ein
unziemliches Verhalten einiger Personen zu berichten. Wenn Sie den ganzen
Bericht von 1560 (in heutigem Deutsch) lesen möchten,
klicken Sie hier...
Visitationen
um 1600 09)
Aus der Zeit vor dem 30jährigen Krieg sind Bemerkungen über
die Pfarrei aus drei weiteren Visitationsberichten erhalten.
1598:
1598 hieß es, die Kirche sei reparaturbedürftig. Das Innere
sei kaum ausgemalt. Altartafeln (mit den darauf geschriebenen Mess-Gebeten)
und Altartücher sowie Fahnen seien vorhanden. Auch am Kirchengestühl
bestehe kein Mangel.
|
Originaltext: "Die
Khirch und pfarrhoff seindt paufällig, sunst an altern Tafln,
alter diecher, fanen, gstiel ist nit mangl. hat wenig gmäl in
der Khirchen". (B 571, S.420) |
1617:
Als Ergebnis der Visitation 1617 wurde festgehalten: Walkertshofen habe
drei Altäre. Der erste sei Maria geweiht, der zweite St.Katharina und
der dritte St.Anna. Das Kirchweihfest werde am Sonntag vor Weihnachten gefeiert.
Möglicherweise hat sich der Schreiber beim Kirchweihtag auch geirrt;
denn 100 Jahre später wurde die Kirchweihe am Sonntag vor Mariä
Geburt (nicht Jesu Geburt) gefeiert. Ein Kirchweihfest im Advent ist undenkbar.
1820 wird als Kirchweihtag der erste Sonntag im August genannt.
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Originaltext: "Walkertshofen:
Patrona Ecclesiae S.Maria, 2. alt. S.Catharina 3.alt. S.Anna. Dedicatio
Dominica ante nati vitatem Domini". (B 598, S.321) |
1621:
Keine gutes Haar lässt der Visitationsbericht 1621 an der Pfarrei:
Die Pfarrkirche sei von schlechter Bausubstanz In der Sakristei gehe es
unordentlich zu, alles liege durch- und übereinander und verschimmle.
|
Originaltext: "Parochalis
Walcherzhofen ad B.Virginem ist ein schlechts Khirchlein. In der Sacristei
Kein Ordnung. ligts alles undereinander und ergräblt alles".
(B 598, S.378) |
Dabei muss man darauf hinweisen,
dass der 30jährige Krieg zwar schon ausgebrochen war, die Kampfhandlungen
mit Zerstörung und Plünderung aber erst 1632 mit dem Schwedeneinfall
nach Bayern kamen. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges
und auch noch Jahrzehnte danach wurden die Pfarreien Walkertshofen
und Welshofen (wahrscheinlich aus wirtschaftlichen Gründen)
von einem Priester zusammen versehen.
Im Jahr 1676 wurden
Walkertshofen und die Kirche von einem schweren Unwetter getroffen.
Der Pfarrer schrieb an das Ordinariat, durch "das schädliche
fruehe Hochgewitter und Schauer" seien die Dächer der
Pfarrkirche, der Maria-Hilf-Kapelle und der Friedhofsmauer ringsum
zerschlagen und das Gemäuer vom Regenwasser beschädigt
worden und die Reparatur habe 100 Gulden gekostet.
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Auszug aus einer
Landkarte vom Jahr 1663
|
Pfarrbücher/Matrikelbücher
Die Matrikelbücher der Pfarrei
Walkertshofen beginnen 1626. Das teilen uns Mayr/Westermayr in ihrer Beschreibung
von 1884 mit. In diesen Matrikelbüchern sind die Taufen, die Hochzeiten
und Sterbefälle eingetragen. Mit diesem frühen Beginn gehören
sie im Dachauer Land mit zu den am weitesten zurückreichenden Büchern.
Lediglich das Kloster Indersdorf besitzt noch ältere Bücher
(Beginn: 1601).
Matrikelbücher gab es
in vielen Pfarreien schon viel früher. In protestantischen Pfarreien
führte man sie meist kurz nach der Refor-mation eingeführt.
In katholischen Pfarreien sind sie seit dem Tridentinischen Konzil (1546-1564)
allgemein vorgeschrieben und sogar durch Formulare vereinheitlicht. In
unserem Gebiet sind aber viele der Matrikelbücher durch die Wirren
des 30jährigen Kriegs verloren gegangen. Deshalb beginnen die ältesten
Eintragungen meist erst nach dem Krieg, manchmal ergänzt durch Angaben
aus den Erinnerungen von überlebenden Gläubigen. Ob es sich
hier in Walkertshofen auch um solche ergänzte Bücher aus der
Zeit nach dem Krieg handelt oder ob die Vorschrift des Tridentinischen
Konzils erst mit 60jähriger Verspätung umgesetzt wurde, ist
mir nicht bekannt. Im letzteren Falle hätten die Matrikelbücher
in Walkertshofen den 30jährigen Krieg überstanden.
Umbau 1695
Das Langhaus, das Kirchenschiff, wurde 1695, nach der wirtschaftlichen
Erholung vom 30jährigen Krieg, und nochmals in den Jahren 1727-33
im barocken Stil umgebaut und neu ausgestattet.
1695 hatte Hans Maurer aus Hirtlbach einen Überschlag (=Kostenvoranschlag)
für das Pflaster und eine Kirchendachreparatur vorgelegt. 13)
Die Arbeiten wurden von Maurermeister Bernhard Schmidt aus Eisenhofen
durchgeführt. 24),
16)
Von 1727/33 stammt die Stuckierung des Altarraums. 24)
Angstläuten
Der
Kirchenrechnung von 1730 ist zu entnehmen, dass der Mesner eine spezielle
Vergütung für das Angstläuten erhalten hat
("Dem Mesner Von der Angst zu leuthen ... 12 Kreuzer"). Das
ist zwar ein geringer Jahresbetrag, doch die Arbeit war auch nicht umfangreich.
14)
"Angstläuten"
war die volkstümliche Bezeichnung für das spezifische Glockenläuten
am Donnerstag Abend. Dieses Gedächtnisläuten sollte die Gläubigen
an die Todesangst Christi im Garten Gethsemane erinnern. Meist läutet
dazu nach dem abendlichen Angelus-Gebet oder einer anderen, besonders
festgelegten Zeit eine Einzelglocke, bevorzugt die größte des
bestehenden Ensembles.
Beschreibung von 1738/40 03)
In den Jahren 1738 bis 1740 besuchte
der Kanonikus Schmidt aus Freising die Pfarreien der Diözese und
erstellte die nach ihm benannte Schmidt'sche
Matrikel. Über die Pfarrei "s.Catharinae in
Walkhertshoffen" berichtete er: Der erst 1737 installierte Pfarrer
heiße Johannes Jobst. Er wohne in einem Pfarrhaus, das -ebenso wie
die dazugehörenden Wirtschaftsgebäude- keine bemerkenswerte
Schäden aufweise. Die Zahl der Communicantes habe sich in den vergangenen
200 Jahren von 40 auf 150 fast vervierfacht. Das war im Vergleich zu den
umliegenden Pfarreien ein doppelt so hoher Anstieg der Gläubigenzahl;
nur bei Welshofen war die Entwicklung vergleichbar. Als Filialkirche wird
neben der Petersbergbasilika noch die "Capella Beatae Mariae Virginis
auf dem Prunberg" (=Klausenkapelle) genannt.
Die Pfarrkirche selbst sei von guter Bausubstanz (kein Wunder,
sie war ja im Wesentlichen erst 10 Jahre zuvor erbaut worden).
In ihr stünden drei Altäre, schreibt Schmidt; der Hochaltar
sei der jungfräulichen Märtyrerin Katharina, einer der Seitenaltäre
der Muttergottes geweiht. Der Patron des anderen Seitenaltars ist nicht
mehr leserlich. Gottesdienste würden an allen Sonn- und Feiertagen
gehalten, außer an den Tagen, an denen die Messen auf dem Petersberg
gelesen werden. Das Kirchweihfest falle auf den Sonntag vor Mariä
Geburt (So vor 8.Sept).
In der Kirche befänden sich Taufbecken und hl.Öle. In der Sakristei
würden schöne Messgewänder aufbewahrt. Im Turm hingen zwei
geweihte Glocken. Die Einnahmen der Kirche verwalteten der Pfarrer und
der Landpfleger von Dachau. Der Bericht endet mit dem einzigen Satz in
deutscher Sprache: "Das Vermögen dises Pfarrgottshauses hat
in letzter Rechnung 773 fl. (=Gulden) 1 kr. (=Kreuzer) 4
hl. (=Heller) betroffen". Das war für eine Pfarrkirche
kein hoher Betrag, ist aber einerseits mit dem Kirchenbau einige Jahre
zuvor und der geringen Gläubigenzahl zu erklären.
Umbau 1792 17)
Um 1792 gestaltete Pfarrer Leonhard Huber, der 31 Jahre lang Pfarrer von
Walkertshofen war, die Pfarrkirche so um, wie wir sie heute noch sehen
können. Bei der Neu-Einweihung hat man einen neuen Altarstein wie
folgt beschriftet:
|
"Am
15.4.1792 weihen wir, durch die Gnade Gottes Joseph Konrad (von Schroffenberg),
Bischof von Freising und Regensburg, Propst von Berchtesgaden, der
Heiligen Römischen Kirche Fürst, diesen tragbaren Altarstein
und schlossen die Reliquien der Heiligen Eutropius, der Heiligen Honoratus,
der Heiligen Genoveva" (ein). |
Hinweis:
St. Eutropius, war im 3.Jh. Bischof von Saintes
St. Honoratus war um 600 Bischof von Amiens
St. Genoveva war Jungfrau und Märtyrerin in Paris und starb am 3.1.512
Beschreibung
1820 33),
34)
Der bischöfliche Registrator Martin von Deutinger erstellte im Jahr
1820 eine "Tabellarische Beschreibung des Bisthums Freysing nach
Ordnung der Decanate". Sie enthält auch einen Kurzbeschreibung
der einzelnen Pfarreien.
Grundlage dafür waren die 1817 von jedem Pfarrer nach einem vorgegebenen
Muster eingereichten Pfarrbeschreibungen.
Die Tabellarische Beschreibung blieb bis zum Werk von Anton Mayer und
Georg Westermayer 05)
die ausführlichste Darstellung.
Die Beschreibung wurde von der bischöflichen General-Vicariats-Kanzley
ohne Namensnennung von Deutinger herausgegeben.
Die Pfarrei Walkertshofen wird darin (S.124) wie folgt vorgestellt:
|
"Walkertshofen,
Säcular Pfarrei (Bischof). Pfarrkirche Patronin hl. Kathar(ina);
Kw (=Kirchweihfest) Sonntag vor Mariä Geburt. Capelle daselbst;
Patronin hl.Anna, Kw: 1sten Sonntag im August
Petersberg, Patron hl.Petrus; Kw: 6ten Sonntag nach Ostern.
Seelenzahl:
Pfarrei Walkertshf.: |
214
Gläubige |
in
29 Häusern |
Dorf
Walkertshofen: |
155
Gläubige |
in
21 Häusern |
Dorf
Erdweg: |
45 Gläubige |
in 5
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Stunde |
Petersberg: |
14
Gläubige |
in
3 Häusern,
Entfernung von der Pfarrkirche: 1/2 Stunde" |
|
Besetzung der Pfarrei 1830
01)
Als im Jahr 1830 die Pfarrei
nach der Versetzung des Pfarrers Franz Xaver Deyrer frei geworden war,
suchte das Ordinariat im Bayerischen Intelligenzblatt, einem Vorläufer
des Bayr.Staatsanzeigers, einen Bewerber um diese Pfarrei:
|
unter
der Rubrik Bekanntmachungen
(Die erledigte Pfarrey Walkertshofen, K.Landgerichts Dachau betreffend.)
Durch die Beförderung des
Priesters Franz Xaver Deyrer ist die landesfürstliche Patronats-Pfarrey
Walkertshofen, im Decanate Egenhofen und Königl.Landgerichte
Dachau gelegen, in Erledigung gekommen.
Da Seiner Excellenz, dem hochwürdigsten Herrn Erzbischofe von
München-Freiysing, auf die genannte Pfarrey das Vorschlagsrecht
zusteht; so haben die Bewerber um dieselbe, wenn sie mit dem landesfürstlichen
Tischtitel und den übrigen nöthigen Eigenschaften versehen
sind, ihre Gesuche binnen vier Weochen hierorts einzureichen.
München den 11.Nov.1830, Das Erzbischöfliche Ordinariat
München-Freysing, Senestrey, Gem.Vic. Sellmayr, Secr.
|
Der beförderte Pfarrer Deyrer
scheint weiterhin in Walkertshofen gewohnt zu haben, denn nach seinem Tod
im Jahr 1836 wurde sein Nachlass, bestehend aus "Haus- und Baumannsfahrnis,
4 Pferden, 18 Stück Hornvieh, Schweinen und einigen Schäffeln
Getreid", am 25.Juli im Pfarrhof versteigert. 36)
Beschreibung 1880 05)
Kirche und Pfarrei
Walkertshofen sind auch in der "Statistischen Beschreibung des
Erzbisthums München-Freising" aus der Zeit um 1874-80 enthalten,
die zunächst der Benefiziat Anton Mayer und später Pf. Georg
Westermayer als Buch veröffentlichten:
Geographie:"Der Pfarrsitz liegt 1 km abseits der Landstraße
von Dachau nach Aichach, hoch gelegen. Die Pfarrei hat 200 Seelen
in 32 Häusern. Davon wohnen 132 Gläubige (in 23 Häusern)
in der Ortschaft Walkertshofen selbst, die Übrigen in Erdweg
48 (6) und am Petersberg 20 (3). Der Umfang der Pfarrei beträgt
6 km. Die Wege sind gut." Walkertshofen gehört noch immer
zu den kleinsten Pfarreien im Dachauer Land. In Walkertshofen unterrichtet
1 Lehrer 82 Werktags- und 48 Feiertagsschüler.
Pfarrei: "Das Präsentationsrecht liegt beim Domkapitel
in Freising (=das Domkapitel, der engste Mitarbeiterstab des Bischofs,
war eine eigenständige juristische Person, die unabhängig
vom Bischof selbst kirchlichen Besitz und Rechte haben konnte. Lediglich
weltliche Geschäfte war ihm verwehrt; dafür benötigte
das Domkapitel einen Vogt). Die Kirchenrechnung weist bei 1613
Mark Einnahmen und 57 Mark Lasten einen jährlichen Reinertrag
von 1555 Mark aus. Das Widum (=der Pfarrbauernhof) umfasst
Grundstücke von 60 Tagwerk (= 20 ha) Fläche der Bonität
11. Das Pfarrhaus -1825 erbaut- ist geräumig, passend und trocken,
ebenso die Ökonomiegebäude. Die Matrikelbücher beginnen
1626. |
Westseite
|
Pfarrkirche: Erbauungsjahr
unbekannt. Ursprünglich gothisch, jetzt Renaissancestyl. Die Geräumigkeit
ist
zureichend. Sattel-Thurm mit 3 Glocken, gegossen 1874 von Schmid in Augsburg.
3 Altäre; Orgel mit 6 Registern. In bzw. an der Kirche befinden sich
Grabsteine der Pfarrer Balthasar Paur +1624, Sigmund Faber +1722, Johann
Jobst +1745. In der Vorhalle ein kaum mehr leserlicher Stein mit der Jahreszahl
1494. Cemeterium (= Friedhof) bei der Kirche ohne Kapelle. Stiftungen:
17 Jahrtage und 43 Jahrmessen. Seit 24.Juni 1870 gibt es eine Bruderschaft
vom heiligsten Herzen Jesu (Gebetsapostolat), deren Hauptfest am 3.Sonntag
nach Pfingsten gefeiert wird. Meßner und Cantor ist der Lehrer; eigenes
Meßnerhaus nicht vorhanden. Kirchenvermögen: 11.400 Mark".
Verlängerung des Kirchenschiffs 1884
Im Jahr 1884 wurde die Kirche unter Pfr. Anton Immler um 5,50 Meter nach
Westen verlängert. Dabei hat man die Empore zurück-gesetzt und
von 2,50 auf 5 m erweitert. 24)
Auch der Kirchturm wurde renoviert und dabei in die heutige Fassung gebracht.
Die Erweiterung wird "heute als recht unglücklich angesehen",
steht in der Chronik.
Beschreibung 1895 36)
Die Kirche
von Walkertshofen ist auch im Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreichs
Bayern erwähnt, dessen Dachauer Teil 1888 von Prof. Gustav von Bezold
und Dr. Georg Hager bearbeitet und 1895 von Betzold und Dr. Riehl im Auftrag
des Königl.Bayer. Innenministeriums herausgegeben wurde:
"Altäre
um 1760. Im westlichen Vorzeichen Grabstein des Pfarrers Johannes (?)
de augo, +1494 "die sat.floriani"
Rother
Marmor. Mit
Kelch und Wappen. H. 120, br. 55 cm. Außen an der Südwand des Chores
Grabstein des Pfarrers Balthasar
Paur + 18. Februar
1624."
Bruderschaft 05)
Am 24.6.1870 wurde
die "Bruderschaft zum heiligsten Herzen Jesu" oberhirtlich bestätigt.
Hauptanliegen war das Gebet (Gebets-bruderschaft). Die Teilnahme an Leichenbegängnissen
von Mitgliedern galt als selbstverständlich. Das Totengedächtnis
wurde entsprechend den Wurzeln des Bruderschaftswesens in den frühmittelalterlichen
Gebetsverbrüderungen zur zentralen Aktion aller Bruderschaften. Das
Bruderschaftsfest war auf den 3.Sonntag nach Pfingsten festgesetzt. Herz-Jesu-Bruderschaften,
entstanden vor allem nach dem Tod der französischen Mystikerin Marguerite
Marie Alacoque (1647-1690).
Pfarrei-Statistik
1524 |
40 |
Communicantes
37) |
1560 |
90 |
Communicantes
37) |
1738 |
150 |
Pfarrangehörige |
1847 |
185 |
Pfarrangehörige
02)
|
1880 |
200 |
Pfarrangehörige
05)
|
1884 |
200 |
Pfarrangehörige
(132 in Walkertshofen, 48 in Erdweg, 20 am Petersberg) 17)
|
Dekanat
Die Pfarrei gehörte Jahrhunderte lang zum Dekanat Egenhofen. 1871
wurde sie mit den im Landkreis Dachau liegenden Pfarreien Oberroth, Arnbach,
Schwabhausen und Welshofen dem Dekanat Sittenbach zugeteilt. Ab 1924
hieß dieses Dekanat Altomünster (wegen "der vormals angesehenen
Abtei und der vom hl.Bonifatius geweihten Kirche") und seit 1973:
Indersdorf.
Pfarrverband
1970 schloss sich Walkertshofen mit den Pfarreien Arnbach, Großberghofen,
Welshofen, Kleinberghofen und Hirtlbach zum Pfarrverband Erdweg zusammen,
dem ältesten Pfarrverband in der Erzdiözese München und
Freising.
Der Pfarrer von Erdweg wird weiterhin auf die Pfarrei Walkertshofen investiert,
da es eine Pfarrei Erdweg nicht gibt. 17)
Berichte aus der Pfarrei
Die Dachauer Zeitungen haben in den letzten 120 Jahren immer wieder aus
dem Pfarrleben berichtet. Diese Berichte befassen sich nicht unmittelbar
mit den Kirchengebäuden, vermitteln aber einen ergänzenden Eindruck
aus der damaligen Zeit.
Unter anderem Berichte über Primizen und Installationen oder wie
hier in Walkertshofen, die Beerdigung eines Pfarrers im Jahr 1919. Wenn
Sie den Bericht lesen möchten, klicken Sie hier...
Pfarrerliste
Der erste bekannte Pfarrer war ein Johannes de Augo, der 1494 starb. Dies
ist auf seinem Grabstein noch zu entziffern.
Nach ihm sind 34 weitere Pfarrer namentlich bekannt. Der letzte (alleinige)
Pfarrer von Walkertshofen hieß Cherubin Uhl. Pater Heinz Wipfler
war bereits für Walkertshofen und Welshofen zuständig. Unter Engelbert
Wagner wurde der Pfarrverband Erdweg gegründet, dessen erster Leiter
er war. Wenn Sie die Pfarrerliste sehen möchten,
klicken Sie hier...
Baubeschreibung
Die Kirche liegt auf einer Anhöhe
am südlichen Ortsrand in einem ummauerten Friedhof.
Das Kirchenschiff besitzt vier Joche,
der etwas eingezogene Chor 2 Joche. Außen am Chor abgetreppte
Stützpfeiler. 13 Fenster (im Altarraum und nach Westen spitzbogig,
sonst segmentbogig) geben dem Innenraum Tageslicht.
Am Chorscheitel
ist ein großes Eisenkreuz
aus dem 20.Jh angebracht. Eine Kalksteintafel darunter erinnert an
die Gemeindemission der Jahr 1977/78.
|
Hinweis:
Die Volksmission
geht auf das Konzil von Trient (1545-1563) zurück und war
Teil der kath. Gegenreformation. Sie wurde in regelmäßigem
zeitlichen Abstand in allen Pfarreien abgehalten. Das kirchliche
Gesetzbuch von 1917 schrieb z.B. vor, dass wenigstens alle zehn
Jahre eine Volksmission durchgeführt werden solle. |
|
Missionskreuz
|
|
Turm:
Der 23 m hohe
17)
Sattelturm aus gotischer Zeit mit vier Eck- und zwei um 45 Grad
gedrehten Firsttürmchen, steht an der Nordseite zwischen Chor
und Langhaus. Sein Grundriss ist quadratisch. Die Seiten sind durch
Felderrahmungen gegliedert. Im Turm-Erdgeschoss bedeckt ein altes
Tonnengewölbe mit Stichkappen den Raum. Der Zugang zum Altarraum
führt durch ein spitzbogiges Portal. Die Schallfenster sind
unterschiedlich gestaltet: Nach Westen ein Rechteckfenster, an den
anderen drei Seiten Zwillingsfenster.
Glocken:
Im Jahr 1722 hatte Anton
Benedikt Ernst zusammen mit Johann Matthias Langenecker aus
München eine Glocke für Walkertshofen gegossen 18),
19)
.
Sie dürfte nicht mehr vorhanden sein, weil 1922 drei neue Singstahl-Glocken
aus Bochum angeschafft worden waren, wie aus einem Bericht des Amperboten
vom 23.9.1922 hervorgeht (klicken Sie hier...).
Da Gussstahl-Glocken, anders als Bronzeglocken, nicht für Kriegszwecke
verwendet werden können, waren sie von der Ablieferungspflicht
im 2.Weltkrieg nicht betroffen. Sie erklingen in den Tönen
h' - cis'' - eis''. 41)
|
Das Geläute in Walkertshofen erreicht nicht die Klangschönheit
umliegender Kirchen.
Sie können sich das Geläute der Glocken von Walkertshofen
auf Youtube anhören. Klicken
Sie hier...
Eine Auflistung der ältesten
Glocken im Landkreis finden sie hier....
.
Die Sakristei ist an der Nordseite der Kirche, an den Turm anschließend,
angebaut.
Das Vorhaus stammt aus dem 20.Jh. 25)
Innenausstattung
Innenmaße
des Kirchenbaus:
Länge
des Kirche 21 m (davon Kirchenschiff: 13,05 m ; Altarraum: 7,20
m; Chorbogen 0,80 m); Vorhaus 1,50 m
Breite der Kirche: Kirchenschiff: 6,56 m; Altarraum:
6,10 m
Höhe: Kirchenschiff: 5,61 m; Altarraum: 5,55
m (Altarstufe 0,20 m); Empore beginnt in 2,37 m Höhe
|
Der
Boden der Kirche ist mit alten Solnhofener Platten, teils im Rosenspitzmuster,
teils wandparallel ausgelegt. 25)
Altarraum /
Chor
Der 5,55 m hohe Altarraum
ist nur leicht eingezogen, schließt mit den 3
Seiten eines Achtecks und ist mit einem noch aus gotischer
Zeit stammenden Netz-gewölbe
überdeckt.
Die Vielzahl der Rippenbögen im Netzgewölbe ist nicht
- wie z.B. beim Kreuzrippengewölbe- allein durch die Statik
bedingt, sondern dient auch der Zierde.
|
Altarraum
|
Das Gewölbe
endet auf profilierten Konsolen mit Eierstabverzierungen.
Der um 1730 24)
aufgebrachte Stuckrahmen besteht aus Laubgurten. Unter den
Chorfenstern sind flache Nischeneintiefungen zu finden.
Der Altarraum ist über den Fenstern mit hohen Stichkappen
versehen, deren grau-grundierte Zwickel mit vier Grisaille-Vasen,
goldenen Blüten und Fruchtfestons bemalt sind.
|
Von Stuck umrahmt ist auch das ovale
Deckenfresko, das die
Speisung der Fünftausend (wunderbare Brotvermehrung) darstellt. Darüber
die Verehrung der Eucharistie durch Engel. Es dürfte -wie das Deckengemälde
im Langhaus- von A.Joseph Mangold (um 1802-09) gemalt worden sein.
Das Gemälde wurde wegen
der Armut der Pfarrei von Pfarrer Leonhard Hueber und vom
Ehepaar Paßl (Bauer auf dem Paßlhof in Walkertshofen)
im Jahr 1802 privat gestiftet. Die Stifter sind in einem kleinen
Bild auf der Innenseite des Chorbogens abgebildet (siehe
hier...).
Das 5 x 1,9 m große
Fresko zeigt Männer, Frauen, Kinder und einen Soldaten, die
sich auf einem spärlich bewachsenen Hügel um Jesus und
seine Jünger versammelt haben.
|
Speisung
der
Fünftausend
|
Jesus
sitzt auf einem Stein und segnet die beiden Fische, die ihm von einem
Knaben gereicht werden. Die Apostel sind rings um Jesus geschart.
Am linken Rand steht Petrus mit ausgebreiteten Armen. Zu beiden Seiten
der Apostel sieht man im Hintergrund Frauen mit Broten. Über
dieser Szene ermöglicht das Gemälde einen Blick in den Himmel,
wo eine Mon-stranz auf Wolken steht, die von Engeln verehrt wird.
Die Monstranz soll darauf hinweisen, dass die Brot-vermehrung als
Hinweis auf die später eingesetzte Eucharistie zu verstehen ist. |
Choraltar
/ Hochaltar
Der Hochaltar/Choraltar
besitzt einen Säulenaufbau mit zwei glatten Säulen auf jeder
Seite und einem tief eingeschnittenem Gebälk, auf dem zwei Engel
in vergoldeten und versilberten Gewändern sitzen. Der Altar ist wohl
1756 entstanden; jedenfalls ist diese Jahreszahl auf der Rückseite
eingeschnitzt".
Der Altaraufbau (Retabel) aus Holz ist rosa und grau marmoriert (=
mit Marmormuster bemalt). Der Altar wurde von Thomas Plabst errichtet
("Thomas Plabst constitutus"). Säulen an den Altären
haben nicht nur statische Aufgaben. Sie sind auch Symbol für den
Zusammenhang von Oben und Unten, sie verbinden Himmel und Erde. Deshalb
sind Säulenretabel eine beliebte Bauform.
Altarauszug
Im
Auszug des Hochaltars
eine Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit, wie sie in der Barockzeit
(hier 17.Jh) 25 )
gerne gemalt wurde: Auf eine große blaue Weltkugel stützen
sich rechts Gottvater mit wallendem Bart und dem dreieckigen Heiligenschein
sowie links Christus im roten Mantel, der ein großes Kreuz im
Arm hält |
Hl.Dreifaltigkeit
|
Darüber schwebt
der Heilige Geist in Gestalt einer Taube. Zu beiden Seiten des üppig
umrahmten Bildes Cherubim, zwei Ziervasen und vier weitere sitzende
Engel. Ein Teil der Engel könnte noch vom Vorgänger-altar
stammen 10)
. |
|
Hinweis: Die Gestalt
der Taube für die künstlerische Darstellung des Heiligen
Geistes gründet sich auf den Bericht der Taufe Jesu im Neuen
Testament. Danach fuhr der Heilige Geist in leiblicher Gestalt auf Jesus hernieder wie eine Taube (Lk., 3,22). Obwohl dies nur bedeutet,
dass sich der Geist bewegte wie eine Taube, nicht aber aussah
wie ein Vogel, wählte man die Taube als Symbol für die sonst nur schwer greifbare dritte Person Gottes. Das Konzil von
Nicäa im Jahr 325 hat dies sogar empfohlen. Papst Benedikt XIV
verbot 1745 die Darstellung der dritten göttlichen Person in
Menschengestalt, wie sie vereinzelt immer noch vorkam. |
Mittelteil
Das 170 x 92 cm 25)
große Altarblatt
stellt die Glorie der heiligen Katharina dar, die vom beginnenden 18.
Jh bis 1957 Kirchenpatronin war.
Engel halten das Richtschwert
und reichen der in einen roten Mantel gehüllten Heiligen einen
Lorbeer-kranz und eine Märtyrerpalme (beides Attribute von
Märtyrern) herab. Eine Krone auf dem Haupt weist sie als Königstochter
aus. Neben der Heiligen ist ein weiteres Attribut
der hl. Katharina zu sehen, ein zer-brochenes Marterrad. Zu ihren
Füßen liegt ein vom Himmel bestrafter Henkersknecht.
Das oben geschweifte Ölgemälde
(auf Leinwand) wurde von Joseph Mangold in der Zeit kurz nach 1800
geschaffen. Von ihm stammen hier in der Kirche auch das Altarblatt
des rechten Seitenaltars, die Deckenbilder und die Kreuzwegstationen.
|
Martyrium
der hl.Katharina
|
Hinweis: St. Katharina soll im Jahr 306 nach der Legende wegen ihres
Glaubens und ihrer großen Überzeugungskraft (sie führte
erfolgreich mit 50 alexandrinischen Gelehrten ein Streitgespräch)
ausgepeitscht und gerädert und -als das Rad zerbrach-enthauptet
worden sein.
Sie gehört zu den 14
Nothelfern (Patronin der Theologen, Lehrer und Frisöre; Helferin
bei Migräne).
Festtag: 25.November
|
Der Stipes,
der Altarunterbau, ist gemauert und sarkophagähnlich mit Holz verkleidet.
An der Vorderseite, dem Antependium, ist sie mit einem Kreuz versehen.
Blendwände
St.Sebastian
|
Der Altar ist mit
den Seitenwänden des Chorraums durch lettnerartige, geschnitzte
Blendwände verbunden. Sie sind -wie das Retabel- marmoriert und
mit Rocailledekor versehen. Auf den Blendwänden stehen, flankiert
von je zwei vergoldeten Vasen mit Blumenschmuck, die Figuren der Heiligen
Florian in römischer
Soldatenkleidung mit brennendem Haus und Wasserschaff (rechts) und
der mit Pfeilen durchbohrte Sebastian
(beide 1756).
Sie sind mit Gold- und (etwas schadhafter) Inkarnatfassung versehen.
Die kleinere Figur von Florian ist hinten ausgehöhlt, die größere
von Sebastian nicht.
Die Durchgänge wurden bei Altarumrundungen benutzt, wie sie beim
Opfergehen bei Beerdigungen und Hochzeiten oder beim Verabreichen
des Johanniweins am 27.12. üblich waren. Bei Beerdigungen diente
der Altarrundgang auch dazu, dass die Angehörigen des Verstorbenen
leicht erkennen konnten, wer den Gottesdienst besucht und so dem Toten
die letzte Ehre erwiesen hat. 17)
|
St.Florian
|
|
Hinweise: St.Florian
war um das Jahr 304 Offizier der zweiten italienischen Legion des
römischen Heeres. Er war in St.Pölten in Oberösterreich
stationiert. Nachdem der Christ geworden war, trat er aus der Armee
aus. Wegen seines Glaubens wurde er verhaftet und nach vielen Martern
mit einem Mühlstein um den Hals in die Enns geworfen. Florian
ist der erste österreichische Märtyrer und Heilige. In seiner
Jugend soll er ein brennendes Haus durch sein Gebet gerettet haben;
aber erst im 15. Jh setzte sich diese Überlieferung durch, die
heute seine Bedeutung als Schutzpatron vor Feuersgefahr begründet.
Sebastian war im 3.Jh.ein Offizier der kaiserlichen Garde,
der auf Befehl des Kaisers Diokletian (Kaiser von 284 bis 305) mit
Pfeilen durchschossen wurde. Er erholte sich aber durch die Pflege
von Irene, der Witwe des Märtyrers Kastulus, bekannte sich erneut
zu seinem Glauben und wurde daraufhin mit Keulen erschlagen. Auf seine
Anrufung hin, soll eine Pestepidemie abgewendet worden sein. Der heilige
Sebastian wird deshalb als Pestpatron und -der Pfeile wegen- als Patron
der Schützenbruderschaften verehrt. |
Der Tabernakel
besitzt eine konvexe Türe mit Kruzifix und Rocaillenschmuck.
Auf den seitlichen Voluten
knien anbetende Rokokoengel aus Holz mit Gold- und Inkarnatfassung.
Auf der rundbogigen Tabernakeltüre ist ein von vielen Rokokoelementen
umgebenes Kruzifix befestigt. |
Tabernakel
|
Die Engelsfiguren,
die zu beiden Seiten des Taber-nakels angebracht sind, stellen nicht
nur eine Ver-zierung dar. Sie sind auch auf die Gestaltung der Bundeslade
der Israeliten in biblischer Zeit zurück-zuführen, die
als Vorgängerin des Tabernakels ange-sehen wird. Die Bundeslade
war von zwei goldenen Engelsfiguren (Cherubim) eingerahmt (Ex, 37,7-9).
28)
|
Sakristei
In der Sakristei werden die Paramente
(Messgewänder) und die für die Kirche benötigten Gerätschaften
aufbewahrt. Dorti ziehen sich Priester und Ministranten vor dem Gottesdienst
die liturgischen Gewänder über. Im Begriff Sakristei steckt übrigens
das lateinische Wort "sacer", mit der Bedeutung "heilig bzw.
geweiht".
Sakristeitüre
|
In das Untergeschoss des Turmes
und weiter in die Sakristei führt eine alte Türe,
deren Beschläge
aus Eisenbändern mit Lilienenden und aus Türklopfern besteht.
Sie ist von einem spitzbogigen Gewände (= angeschrägte
Mauerfläche seitlich des Portals) umgeben, das mehrfach
abgestuft ist.
Neben der Sakristeitüre ist die
Sakristeiglocke angebracht.
Früher bestand das "Sakristeiglockengeläute"
aus zwei einzelnen Glocken
(9 cm und 17 cm mit Aufschrift "20"), deren Eisengestänge
durch eine Schnur verbunden waren. Nach der Renovierung um 2010
ist nur die vordere Glocke verblieben.
Die Chorglocken geben die akustischen Zeichen für den Beginn
des Gottesdienstes. Sie werden geläutet, wenn Priester und
Ministranten die Sakristei verlassen und den Chor betreten.
|
Sakristeiglocke
|
Chorgestühl
Chorgestühl
|
Das um 1770 10)
(andere
Quelle: 1700 25)
) entstandene
Chorgestühl an
den beiden Seiten des Altarraums ist aus Eichenholz mit einfach geschnitzten
Wangen gefertigt. Die Rückwand ist durch Felder gegliedert.
Eine Wange ist mit Akanthusmotiven
verziert. Diese alte Stuhlwange sollen von den Bildhauern Nikolaus
und Simon Prugger aus Dachau, die bis 1769 gelebt haben, stammen.
Früher waren damit alle Kirchenstühle in Walkertshofen ausgestattet,
bis sie 1967 durch moderne Bänke ersetzt wurden, die dem heutigen
Sitzkomfort besser entsprechen. |
Magdalenenbild
Maria Magdalena
|
An der Wand über
der Sakristeitüre hängt ein Gemälde der Maria
Magdalena aus der Barockzeit. Es ist von einem versilberten
Barockrahmen umgeben.
Hinweis: Maria Magdalena ist aus der Bibel bekannt. Sie wurde Jüngerin
Jesu, nachdem der sie von Besessen-heit befreit hatte (Luk. 8, 2).
Magdalena sorgte für Jesu Lebensunterhalt (Luk.8,3). Sie war
auch bei der Kreu-zigung Jesu dabei; ihr erschien Jesus nach seiner
Auferstehung (Joh.20,15-17). Ob es sich bei Magdalena auch um die
namenlose Sünderin handelt, die Jesus die Füße salbte
(Luk 7,37-38), wie die Legenden behaupten, ist ungewiss; die Kunst
der früheren Jahrhunderte ging aber davon aus. Deshalb wurde
sie meist mit einer Salbbüchse abgebildet. |
Chorbogen
Die
Innenseite des Chorbogens schmückt ein flaches Eierstabrelief
aus Stuck. Dort befindet sich auch ein interessantes Stifterfresko
mit fragmen-tarisch erhaltener Schriftkartusche:
"Titl. Herr Leonhart Hueber und Georg Paßl auch". |
Stifterfresko
|
Links der
weiß gekleidete Geistliche,
rechts, mit gefalteten Händen, das bäuerliche Stifterpaar
mittleren Alters, in der Tracht der späten Rokokozeit. 10)
Pfarrer Hueber und das Ehepaar hatte 1802 wegen der Armut der Pfarrei
die Deckengemälde gestiftet.
24 )
|
Zelebrationsaltar
Der
Zelebrationsaltar (Volksaltar)
besteht aus rot und gelb marmoriertem Holz. Er ist in seinen Formen
dem Rokokostil angepasst, um ein stilistisch einheitliches Bild
im Altarraum zu erhalten. In der Mitte des Zelebra-tionsaltars ist
auf einer Plakette das Lamm Gottes dargestellt, das auf dem Buch
mit den sieben Siegeln steht. Über dem Lamm weht die Fahne
des Sieges über den Tod.
Wann der Zelebrationsaltar aufgestellt wurde, ist mir nicht bekannt.
Es muss nach 2008 gewesen sein; vorher stand an dieser Stelle ein
Zelebrationsaltar in Form eines einfachen Tisches. Dieser Altar
war um 1970 aufgestellt worden, im Zuge der Liturgiereform durch
die Beschlüsse des 2.Vatikanische Konzils.
Der Zelebrationsalter ersetzt nun liturgisch voll den Hochaltar.
23)
mehr
zur Geschichte der Zelebrationsaltäre: hier
klicken...
|
Zelebrationsaltar
|
Ambo
|
Passend
zum Altar in Material und Stil steht der geschmückte Ambo
neben dem Altar.
"Die Verkündigung der Lesungen und des Evangeliums sowie
die Predigt erfolgen wiederum von dem bereits in der Liturgie des
ersten Jahrtausends bekannten Ambo, dem als 'Tisch des Wortes' ein
hoher Rang zukommt", heißt es in der Liturgiekonstitution
des II.Vaticanums Sacro-sanctum concilium (SC 124).
Deshalb wurden nach dem Konzil (um 1970) in allen Kirchen Ambos (Lesepulte)
aufgestellt. Sie sind der Ersatz für die nicht mehr benutzte
Kanzel. |
Kirchenschiff
/ Langhaus
Deckenfresko
im Kirchenschiff
Die flache Langhausdecke (über
einer Hohlkehle)
ist mit einem 5,50 x 4,90 m 24)
großen Deckenfresko
aus dem Jahr 1802 geschmückt. Das Gemälde nahm im Zeitpunkt
seines Entstehens die gesamte Decke des Langhauses ein. Wegen der späteren
Verlängerung des Schiffes (1884) ist es nun nicht mehr mittig, sondern
scheint nach vorne verrutscht zu sein. Das Fresko wurde in der zweiten
Hälfte des 19.Jh., sowie 1929 durch den Kirchenmaler Joseph Zimmermann
und 1957 durch Karl Eixenberger
aus München restauriert. 24)
Der Ortshistoriker
Helmut Schneider bewertet das Deckenbild wie folgt:
"So schmucklos und phantasiearm auch die Stuckierung
geworden ist; das Fresko - erst ein Jahr vor der Säkularisation
entstanden- ist ein allerletztes Werk der Rokokoepoche
und zeigt exemplarisch, wie zählebig sich die bayerisch-schwäbische
Freskotradition auf dem Lande entgegen allen
modernistischen, aufklärerischen und rationalistischen Tendenzen
und Erlassen
behauptet". 10
)
An den Ecken befinden
sich stuckierte Medail-lons mit Rundgemälden von stilisierten
Blumen und Früchten.
Das noch ganz im Geiste des Rokoko gemalte Fresko ist mit "1802
Joseph Mangold" signiert. Mangold hat die Gemälde
entworfen und gemalt. Der sonst kaum bekannte Freskant stammt aus
Ichenhausen im Landkreis Günzburg. Im Landkreis Dachau war er
auch in der Kirche von Inhausen tätig; zudem hat er die Kreuzwegbilder
in St.Petrus und Paulus Oberroth gemalt. Arbeiten von ihm sind von
1791-1809 belegt. Mangold zeigt in seinen Figurentypen und in der
Art des Aufbaus von Bildschauplätzen große Ähnlichkeit
mit Ignaz Baldauf. 24)
|
Verurteilung
von St.Katharina
|
Thema des Gemäldes
ist die Verurteilung der hl. Katharina. Links spricht der Kaiser
vom erhöhten Thron aus mit drohenden Gebärden das Todesurteil.
Ein malerischer Hofstaat und viele Gewappnete umgeben ihn. In der
Mitte steht Katharina in hellem Kleid und rotem Mantel, die mit theatralischer
Gestik das von ihr geforderte heidnische Opfer ablehnt. Der hinter
ihr stehende Henkersknecht mit dem Schwert in der Hand blickt
noch zum Kaiser und wartet auf den Befehl. Im Hintergrund sind jüdische
Schriftgelehrte zu sehen oder die Philosophen der Universität
Alexandria, mit denen sie vorher disputiert hatte. Zu Füßen
der Heiligen liegt ihr Attribut, das zerbrochene Marterrad. Im Himmel
warten schon Engel mit dem Lorbeerkranz. Das Gemälde wird von
Stuckleisten eingerahmt. 24) |
Seitenaltäre
|
Die beiden
Seitenaltäre sind
wegen der besseren Sicht der Gläubigen auf den Hochaltar schräg
gestellt. Die Altäre wurde wohl um 1756/1770 errichtet und im
19.Jh verändert. Sie sind, wie der Choraltar, rosa und grau marmoriert.
Beide haben seitliche glatte Säulen, die ein Gesimsfragment mit
Volute und darauf sitzendem Englein tragen. Die Altarbilder haben
oben einen geschweiften Rahmen, der von einem zweiten, geschnitzten,
sehr regelmäßigen Rocaillerahmen
umfangen wird.
Im hohen Altarauszug ist jeweils ein Herz im Strahlenkranz
dargestellt.
Links: Herz Mariä mit Blumenkranz.
Rechts: Herz Jesu mit Dornenkrone.
Die Herzen sind von sechs Cheruben umgeben und mit einem Kreuz gekrönt.
In der Predella sind 70 cm hohe Tabernakel angebracht, in deren Nischen
Figuren stehen. |
|
Mittelpunkt des linken Altars
ist ein Mariengemälde
aus dem Ende des 19. Jh. im Nazarenerstil.
Maria steht als Immaculata auf Wolken; sie ist in ein weißes
Kleid und einen blauen Umhang gehüllt.
Unter ihren Füßen eine Mondsichel, in ihrer Hand eine
blühende Lilie. Maria steht auf einer blauen Kugel (=Welt),
die von einer Schlange (=Teufel) umschlun-gen wird. Im Maul
der Schlange befindet sich ein Apfel.
Das 148 x 81 cm große
Ölbild (auf Leinwand) wurde von P.M.Weinzierl v.Isen im Jahr
1868 gemalt (sign.)
Der Ortshistoriker Helmut Schneider nannte das Bild "eine trockene,
unbeseelte Arbeit". 10)
|
Immaculata
|
Hinweis: Die Mondsichel
erinnert an Maria als der Frau aus der Offenbarung des Johannes (Offb.12,1)
"von der Sonne umkleidet, den Mond zu ihren Füßen.
Die Weltkugel und die Schlange sind Symbol für
die Rolle Mariens als zweite Eva: So wie Eva die Sünde, hat Maria
den Erlöser in die Welt gebracht.
Weiße Lilien gelten seit dem Mittelalter als Symbol für
Reinheit und Keuschheit. St.Mechthild von Magde-burg betete im 13.Jh:
"empfange Herr, deine Bräute und begegne ihnen mit den Lilien
der lauteren Keuschheit alle ihre Tage".
|
Rechter
Seitenaltar
Der
rechte Seitenaltar ist dem hl.
Josef geweiht, der auf dem Altarblatt mit dem Jesuskind
auf dem Arm und einem blühenden Aaronstab inmitten von zehn
Englein etwas süßlich dargestellt ist. Das Bild wurde
von Joseph Mangold gemalt, der hier in der Kirche auch das Altarblatt
am Choraltar, die Deckengemälde und die Kreuzwegstationen geschaffen
hat (1802).
24)
Hinweis: Joseph war der Vater Jesu - oder Ziehvater Jesu, da nach
altchristlicher Überzeugung Jesus der Sohn Gottes ist und durch
den Heiligen Geist im Schoß der Jungfrau Maria gezeugt wurde.
|
St.Josef
|
Joseph stammte aus dem
Geschlecht des Königs Davids, aus dem nach dem Zeugnis des
Alten Testaments der Messias hervorgehen werde. Er lebte als Zimmermann
in Nazareth.
Der Aaronstab erinnert an eine Legende von der Brautwerbung Josephs.
Demnach war Maria Tempel-jungfrau in Jerusalem und sollte einem
Mann verhei-ratet werden, der sie unberührt lassen würde
("Josephs-Ehe"). Jeder Bewerber - allesamt waren Witwer - sollte
einen Stab auf dem Altar des Tempels niederlegen. Josephs Stab
grünte und blühte wie einst der des Hohepriesters Aaron
(4 Mos.17,1-13); zudem ließ sich eine Taube als Zeichen
der göttlichen Bestätigung auf seinem Kopf nieder. 38)
Festtag: 19.März
|
Predella
In der Tabernakelnische
steht eine kleine Figur des Johannes
Nepomuk, des "Modeheiligen" der Spät-Barockzeit, ohne
den bei uns keine Kirche, Kapelle oder Brücke denkbar ist. Die
bayerischen Kurfürsten förderten die Verehrung von Nepomuk.
Die Fassung der Figur aus der 2.Hälfte des 18.Jh.25)
ist leicht beschädigt;
ein Daumen fehlt. |
Joh.Nepomuk
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Hinweis: Johannes
aus Pomuk, "ne Pomuk", war Ende des 14.Jh Generalvikar
des Erzbischofs in Prag und machte sich beim König Wenzel wegen
seines energischen Auftretens für die Rechte der Kirche unbeliebt.
Der ließ ihn am 20. März 1393 gefangen nehmen, foltern,
brannte ihn selbst mit Pechfackeln, ließ ihn durch die Straßen
schleifen und schließlich in der Moldau ertränken. |
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Die Legende berichtet,
der eigentliche Grund sei gewesen, dass Johannes, der auch Beichtvater
der Königin war, dem König keine Auskunft über die
Sünden seiner Frau gegeben habe. Das 1215 eingeführte Beicht-geheimnis
hat in der kath.Kirche einen hohen Stellenwert. Der Fundort der Leiche
in der Moldau wurde durch eine Erscheinung von fünf Sternen geoffenbart.
Nepomuk ist neben Maria der einzige Heilige, der mit Sternen geschmückt
ist. Die Verehrung von Nepomuk ist zwar schon seit 1400 nachweisbar;
sie war aber nicht sehr umfangreich und zudem auf Prag beschränkt.
Sein Denkmal auf der Prager Karlsbrücke, das 1693 errichtet wurde,
machte ihn zum Brückenheiligen. Erst als man über 300 Jahre
nach seinem Tod, im Jahre 1719, bei der Öffnung des Grabes in
der Prager Veitskirche die Zunge des Heiligen unverwest vorfand, gewann
die Verehrung an Dynamik. Im Jahre 1721 wurde der Kult von Rom anerkannt,
am 19.3.1729 folgte die Heiligsprechung durch Papst Benedikt XIII.
Noch im gleichen Jahr wurde Nepomuk von Kurfürst Karl Albrecht
zum Landespatron von Bayern (18.8.1729) erklärt. Die Jesuiten
förderten die Verehrung kräftig und nach kurzer Zeit stand
die Nepomukfigur auf vielen Brücken und in vielen Kirchen. Nepomuk
war der Modeheilige der Rokokozeit. Festtag: 16.Mai |
Vortragekreuz
Hinter dem Chorbogen, auf
der dem Altarraum zugewandten Seite, hängt ein großes
Vortragekreuz-wohl
aus der Barockzeit um 1700. Der ausgemergelte Körper Jesu besitzt
eine wunderbare Inkarnatfassung. Das Perizoma, das Lendentuch, ist
rechts zu einem großen Knoten gebunden. Dass es sich um ein
Vortragekreuz handelt ist an der schmalen Verlängerung des
Kreuzbalkens unten zu erkennen. So kann der Kreuzträger den
Stamm besser mit den Händen umfassen.
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Vortragekreuz
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per Mouseklick zu den
Beschreibungen
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Kreuzstange
Im Altarraum
hat eine reich geschmückte Kreuzstange
ihren Platz gefunden. Auf einer weiß lackierten Stange
sind zwei blau und golden verzierte Nodi angebracht. |
Kreuzstange
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An der Spitze
der Stange befindet sich ein Kruzifix mit dreipassförmi-gen
Kreuzbalkenenden. Der Corpus dürfte Messing sein.
Hinweis: Kreuzstangen u.
Vortrage-kreuze werden beim Kirchenein- und Auszug, Prozessionen,
Wallfahrten sowie bei Beerdigungen vorange-tragen. Dies geht zurück
auf das Jesuswort "Wer mein Jünger sein will, der verleugne
sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach".
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Kreuzwegbilder
An den Langhauswänden hängen stimmungsvolle Kreuzwegbilder
in kräftiger Farbgebung. Die 46 x 37 cm großen Bilder
wurden mit Ölfarbe auf Leinwand gemalt. Die weiß-goldenen
Rahmen mit Ketten-ornament sind im klassizistischen Stil gehalten.
Die 14.Station ist mit "J.M 1802" signiert. Es ist
die Signatur von Josef Mangold, der in dieser Kirche auch zwei
Altarblätter und die Deckenbilder geschaffen hat. Josef
Mangold malte übrigens 5 Jahre später auch die Kreuzwegbilder
in der Pfarrkirche von Oberroth.
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Kreuzwegbild
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Hinweis:
Als Kreuzweg werden die aufeinander-folgenden bildlichen oder
plastischen Darstellungen bezeichnet, die meist aus vierzehn
Stationen der Leidensgeschichte Jesu, angefangen von der
Verurteilung durch Pilatus bis hin zur Grablegung, bestehen.
Seinen Ursprung hat der Kreuzweg im Brauch der Pilger,
bei Wallfahrten nach Jerusalem den Leidensweg Jesu auf der
"Via Dolorosa" nach-zugehen. Im späten Mittelalter
wurde die Kreuz-verehrung insbesondere durch den hl.Franziskus
von Assisi gefördert, der durch die Stimme des Gekreuzigten
vom Kreuz in St.Damiano zu einem christlichen Leben bekehrt
wurde. Seit dieser Zeit
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wurden Kreuzwegandachten
als Ersatz für die Pilgerfahrt ins Heilige Land abgehalten.Die Stationen bildeten
dafür die Leidensstätten Jesu nach. Auf diese Weise
konnte der letzte Weg Jesu vor Ort nachgegangen und sein Leiden
anschaulicher betrachtet werden. Kreuzwegdarstellungen in Deutschland
entstanden erstmals in und bei Klosterkirchen, auf Anhöhen
und bei Wallfahrtsorten, insbesondere in der Nähe von Franziskanerklöstern.
Mit der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert hielten sie als Kreuzwegbilder
Einzug in die Innenräume der Pfarrkirchen und verbreiteten
sich zunehmend. Papst Clemens XII. erkannte im Jahr 1731 mit seinem
Breve "Unterweisungen über die Art, wie man den Kreuzweg abhalten soll" diese Form des Kreuzwegs als kanonisch an und bedachte ihn
mit großzügigen Ablässen.
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1.
Station
Jesus wird von Pilatus zum
Tode verurteilt
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2.
Station
Jesus nimmt
das Kreuz
auf seine Schultern
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3.
Station
Jesus fällt
zum ersten Mal
unter dem Kreuze
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5.
Station
Simon v.Cyrene
hilft Jesus
d. Kreuz tragen
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6.
Station
Veronika reicht
Jesus das
Schweißtuch dar
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7.
Station
Jesus fällt
zum zweiten Mal
unter dem Kreuze
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9.
Station
Jesus fällt
zum dritten Mal
unter dem Kreuze
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Wenn Sie mehr über
die Geschichte des Kreuzwegs und seine Darstellungen in Kirchen
des Landkreises erfahren wollen,
klicken Sie hier...
Apostelkreuze
und -leuchter
Über
den Kreuzwegbildern sind die Apostel-kreuze
an die Wand gemalt. Ein Teil von ihnen stammt aus einer
früheren Ausmalung. Die übrigen wurden
An ihnen sind die Apostelleuchter aus Schmiedeeisen befestigt
(20.Jh 25)
). |
Apostelkreuze
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Hinweis:
Die Apostelkreuze und -leuchter erinnern an das in
der Apokalypse (21,14) beschriebene himmlische Jerusalem,
dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen mit den Namen der
zwölf Apostel errichtet sind. Die Kirche sieht sich als Vorläuferin des himmlischen Jerusalems.
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Kanzelkreuz
und Mater Dolorosa
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Gegenüber
der Kanzel, an der Südwand, hängt ein großes
Kruzifix, das sog. Kanzelkreuz
aus der Zeit um 1800.
Es handelt sich dabei um einen sog. Viernageltypus, d.h.
die Füße sind nicht, wie sonst bei den Barockkreuzen,
mit einem, sondern mit zwei Nägeln an das Holz geschlagen.
Der Corpus ist mit einer Inkarnatfassung (d.h. hautfarbene
Bemalung) versehen.
Der Ortshistoriker Schneider nannte die Figur ein "ausdrucksloses
Kruzifix, das den Niedergang der künstlerischen Ausdrucksfähigkeit
des 19.Jh. und beginnenden 20.Jahrhunderts in der religiösen
Kunst verdeutlicht". 10)
Hinweis: Das Kreuz nennt man auch Kanzelkreuz, weil es in
der Regel der Kanzel gegenüber an der Wand angebracht
ist. Es erinnert den Prediger an den 1.Korintherbrief
(1,3), in dem der hl.Paulus schreibt: "Wir predigen
Christus als den Gekreuzigten". Die Ansprache soll
nicht weltliche Dinge, sondern den Tod und die Auferstehung
Christi zum Inhalt haben. |
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Unter
dem Kreuz steht eine Mater dolorosa, die Schmerzensmutter
Maria. In ihrer Brust steckt ein Schwert. Die farbenprächtig
gefasste Figur stammt aus neuester Zeit.
Das Schwert erinnert an das Simeonwort im Lukasevangelium(Kap
2,35) bei der Darstellung Jesu im Tempel: "Dir selbst
wird ein Schwert durch die Seele dringen". |
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Kanzelkreuz
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Taufstein
Taufstein
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Vor den
rechten Seitenaltar hat man den 1,57 m hohe Taufstein
aus dem 3.Viertel des 18.Jh.25)
gestellt. Er
besteht aus marmoriertem Holz und besitzt einen Balusterfuß.
Über der schmalen Schale wölbt sich ein hoher Deckel
mit einer Figurengruppe, die die Taufe Jesu im Jordan darstellt.
Johannes hält mit der linken Hand einen Kreuzstab mit
einem Schriftband "Ecce Agnus Dei" (seht das Lamm
Gottes). Mit der Rechten gießt er aus einer Muschelschale
Wasser über das Haupt Jesu.
Die Darstellung der Taufe Jesu am Taufort in der Kirche als
Vorbild für das Taufsakrament war vom Konzil von Trient
(1545 bis 1563) vorgeschrieben.
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Taufsteinfiguren
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Kirchenbänke
Kirchenbänke,
10 Reihen links und 8 Reihen rechts, bieten den Besuchern Platz.
Die Bänke wurden
im 20.Jh. erstellt.
Die früheren Kirchenstühle, insbesondere die Kirchenbankwangen,
sollen im 18.Jh. von den Dachauer Kunstschreinern Simon und Nikolaus
Prugger
erstellt worden sein.
Kanzel
Mit
zur ältesten Ausstattung gehört die einfache Kanzel
an der Nordseite des Kirchenschiffs (um 1690) 10) .
Sie wurde aber zwischenzeitlich verändert.
Den sechseckigen Kanzelkorb verzieren teilver-goldete Eichenschnitzerei
mit vier gedrehten Säul-chen, Fruchtgehängen und Muschelornamenten.
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Kanzel
v. 1690
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Der Schalldeckel
ist an der Unterseite mit einer schlichten, silberfarbigen Hl.Geist-Taube
geschmückt. Der Aufsatz auf dem Schalldeckel besteht aus
einem kleinen Kuppelabschluss über Voluten
und Blumenvasen.
Auf die Kanzel führt keine Treppe aus dem Kirchenraum; sie
ist nur von außen durch eine Tür begehbar, die in die
Sakristei führt.
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Weitere Figuren
Neben der Kanzel
steht eine Marienfigur.
In ihrer rechten Hand hält sie weiße Lilien (Madonnenlilien),
die grundsätzlich Sinnbild der Reinheit und Unversehrtheit
sind. In der Hand von Maria können sie ein Hinweis auf das
Dogma der unbefleckten Empfängnis (immaculata conceptio)
sein. Danach war die Gottesmutter Maria vor jedem Makel der Erbsünde
bewahrt. Diese Lehre bezieht sich nicht auf die Empfängnis
Jesu, sondern auf die seiner Mutter Maria. Sie wurde zwar auf
natürliche Weise von ihren Eltern Anna und Joachim gezeugt,
empfangen und geboren, blieb dabei aber von der Erbsünde
frei ("ohne Makel"). Das Fest "Mariä unbefleckte
Empfängnis" wird am 8.Dezem-ber, neun Monate vor dem
Fest Mariä Geburt, gefeiert.
Auf der Südseite
eine Figur des hl.Konrad von Parzham.
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St.Maria
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Empore
Die Empore wird von zwei schlanken,
runden Holzpfeilern gestützt. Die Emporenbrüstung ist verputzt.
Drei Bankreihen bieten oben den Besuchern einen Sitzplatz. An der Südseite
befindet sich ein Rundfenster, um das sich eine Sage rankt:
Zwei Kirchgänger sollen auf der Empore während der Wandlung
Karten gespielt haben. Da sei der Teufel gekommen, habe den Schlimmeren
der beiden gepackt und sei mit ihm durch die Wand verschwunden. Dabei
hinterließ er an der Stelle des heutigen Fensters ein Loch, das
man nicht zumauern konnte. Nur das Fensterglas hielt. Seither befindet
sich an dieser Stelle das kreisrunde Fenster.
31)
Mehr zur Sage finden
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Apostelbilder
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Die
Innenseite der Brüstung ist mit 13 hochformatigen, farbkräftigen,
aber stark beschädigten Ölbildern
ausgekleidet. Es sind die Arbeiten eines ländlichen Malers und
zeigen Christus und die Apostel mit ihren jeweiligen Attributen. Die
Bilder waren ursprünglich sicher an der Außenseite einer
Empore angebracht. Es könnte sich auch um die Bilder handeln,
die Frater Schlein 1706 für die Emporenbrüstung in der Bründlkapelle
Walkertshofen malen ließ.
Auch wenn die teils ungelenk gemalten Bilder keine besonders hohe
künstlerischen Qualität besitzen, haben sie doch aufgrund
ihres Alters und ihrer hohen Ausdruckskraft einen besseren Standort
verdient. An der Innenseite der Emporenbrüstung sind sie den
Füßen und Knien der Besucher ungeschützt ausgesetzt.
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Philippus
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Matthäus
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Johannes
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Andreas
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Bartholomäus
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Paulus
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Jakobus
d.Ältere
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Christus
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Jakobus
d.Jüng.
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Petrus
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Jud.Thaddäus
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Thomas
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Die Holzbilder zeigen folgende Motive: Simon mit der Säge ,
Jakobus d.Jüngere mit der Walkerstange, Thomas mit der
Lanze, Johannes mit dem Kelch, Paulus mit dem Schwert, Matthäus
mit dem Beil, Bartholomäus mit dem Messer und seiner Haut, Andreas
mit dem Schrägkreuz, Christus mit der Erdkugel in der Mitte,
Judas Thaddäus mit der Keule, Philippus mit Kreuzstab
und offenem Buch, Jakobus d.Ältere mit dem Pilgerstab und Petrus
mit den Himmelsschlüsseln.
Es fehlt der Apostel Matthias, der als Ersatz für Judas Ischariot nachgewählt
worden war (Apostelgeschichte Kap 1, Verse 23-26).
Außenseite
der Emporenbrüstung
An die Außenseite der Emporenbrüstung
sind drei kleinere Fresken mit Erzählungen aus der Katharinenlegende
gemalt. Die Gemälde sollen aus der Mitte des 18.Jh. stammen und bei
der Verlängerung des Kirchenschiffs mit der Empore versetzt worden
sein.
links: Disputatio
der Katharina. Katharina widerlegt vor dem Kaiser Maxentius 50 alexandrinische
Gelehrte. Auf dem Thron in der Mitte des Bildes sitzt Kaiser Maxentius und
lauscht den Worten der als Königstochter gekleideten Heiligen.
Mitte: In einem Vierpassfeld ist die Glorie
der hl. Katharina zu sehen. Auch hier wird die Heilige mit Krone
und Hermelinmantel als Königstochter dargestellt. In ihrer Rechten
hält sie die Märtyrerpalme und das Schwert. Zu ihren Füßen
das zerbrochene Rad.
rechts: Enthauptung
der Katharina nach gescheitertem Rad-Martyrium.
Katharina kniet auf einem Hügel. Ihre Hände sind gefesselt. Der
Henker holt mit dem Schwert zum tödlichen Streich aus. Hinter dem Hügel
sehen Leute dem Schauspiel zu. Rechts davon ist das zerbrochene Marterrad
zu sehen, mit dem der Kaiser die Heilige zuvor töten lassen wollte.
Um das Marterrad liegen Erschlagene, die bei dem Wunder, der Zerstörung
des Marterrads durch göttliche Einwirkung, ums Leben kamen.
Die
kleine Orgel mit dreiteiligem
klassizistischen Prospekt stammt aus dem Jahr 1885 (evtl.von
Franz Borgias Maerz ?) und wurde 1920 restauriert (Orgelbauer
G.Behler und G.Waldemaier, München). |
Orgel
von 1885
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Die Orgel
mit mechanischen Kegelladen besitzt ein Manual und 7 Register.
Der dreiteilige Prospekt in neuromanischem Gehäuse ist
weiß gestrichen.
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Disposition der Orgel
von 1885 (nach Brenninger -Stand 1975-):
Manual (C-f'''): Principal 8', Gedackt 8', Gamba 8', Salicional
8', Octav 4', Mixtur 22/3'
Pedal: (C-d'): Subbaß 16'
Koppeln: Ok
I, I-P
|
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Orgelgehäuse interessieren und vergleichen möchten, sollten Sie
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Hinweis: Mit
ihren vielen Pfeifen, die über ein Gebläse zum Klingen gebracht
werden, steht die Orgel meist im rückwärtigen Bereich der
Kirche auf der Empore. Sie hielt erst allmählich Einzug in die Kirchen, weil sie bis in das 11. Jahrhundert als profanes (weltliches)
Instrument galt, das für das höfische Zeremoniell verwendet
wurde. Erst ab dem 13. Jh wurde es zur Regel, in allen bedeutenden
Kirchen Orgeln zu errichten. Heute gehört eine Orgel zur Ausstattung
fast jeder Kirche. Mit ihrer Klangvielfalt und Klangfülle trägt
sie zur Verschönerung des Gottesdienstes bei. Der Orgelprospekt,
die Schauseite der Orgel, wurde früher meist durch Künstler
gestaltet. Im Barock und im Klassizismus, deren Epochen unsere ältesten
Orgeln im Landkreis Dachau angehören, wurde der Prospekt mit
reicher Ornamentik verziert. Heute setzt sich immer mehr der Freipfeifenprospekt durch, der allein durch die harmonische Anordnung der
Pfeifen wirkt. |
An der Eingangstüre
ist ein Weihwasserbecken
mit einer Inschrift und der Jahreszahl 1725 befestigt.
Ich habe übrigen eine Seite mit schönen Weihwasserbecken
aus den Kirchen des Landkreises zusammengestellt. Wenn Sie Interesse
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Weihwasserbecken
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Vorhaus
Kruzifix
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Der westlich angebaute
Vorraum schützt das Portal vor den Unbilden der Witterung. Er
hat Zugänge von der Süd- und der Nordseite. In ihm ist neben
einigen Epitaphen ein großes Kruzifix
angebracht.
Der Corpus besitzt eine Inkarnatfassung. Das Kruzifix ist zwar in
barocken Stil gearbeitet, dürfte aber dennoch erst 100 Jahr später,
im 19.Jh. geschnitzt worden sein. Der Kreuzesstamm ist eingemauert.
Unter dem Kreuz ist eine Karnernische mit Holzgitter angebracht. Vor
einigen Jahren waren dort noch Totenschädel und einige Knochen
ausgestellt. |
Krippe
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In der Weihnachtszeit wird
im der Kirche eine alpenländische Krippe
aufgebaut.
Der Stall wurde von Michael Thätter neu gebaut;
die Figuren sind schon wesentlich älter. 29)
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Krippe
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Wenn
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|
Epitaphe
Das Vorhaus
stammt aus dem Jahre 1884. Möglicherweise hatte es einen Vorgängerbau,
denn 1675, kurz nach dem 30jährigen Krieg, erstellte der Maurermeister
Bernhard Schmidt aus Eisenhofen dafür einen Überschlag (=Kostenvoranschlag).
16)
Im Vorbau sind mehrere Epitaphe zu sehen:
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Epitaphe
gibt es in unseren Kirchen erst seit dem 14. Jh. als Gedächtnismal
für einen Verstorbenen in Form einer Steinplatte, die innen oder
außen an der Kirchenwand senkrecht aufgestellt wird. Epitaphe
(griech. Grabinschrift) wurden für diesen Zweck eigens angefertigt;
sie sind keine früheren Grabplatten. Das Epitaph ist auch kein
Grabmal, weil sich weder dahinter noch darunter ein Grab befindet.
|
1494
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Das älteste
Epitaph ist eine stark verwitterte Rotmarmortafel mit sechs Zeilen
Text in gotischer Schrift (Pfarrer
Johannes. . ?). Der Kelch deutet auf den Priester hin. Das
Wappen kann nicht gedeutet werden.
Der Text ist nicht mehr vollständig zu entziffern: "1494
die ...Johannes ...., de augo die Sat.floriani".
Dabei könnte augo die Herkunftsbezeichnung Au oder Augstgau (vom
Paartal bis zu Ammer) sein, "die sat.floriani" ist wohl
der Tag des hl.Florian = 4.Mai.
Maße 114 x 56 cm |
1901
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Epitaph für Pfarrer
Anton Immler, gest.
1901, aus Rotmarmor,
Maße 59 x 60 cm, mit abgerundeten Ecken
Text: "Andenken an den Hochwürden Herrn Joseph Ant. Immler
33 Jahre Pfarrer in Walkertshofen, Kammerer Jubelpriester Inhaber
des kgl. Ludwig Ordens. Zum Priester geweiht den 29.Juni 1850 - geb.
a. 1.Dezemb. 1812 zu Biesenberg i.Allgäu, gest. a. 18.März
1901 dahier. R.I.P." |
1818
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Epitaph für Pfarrer
Baptist Rothnfußer,
Pfarrer zu Bruk bey Grafing, hier geboren, gest. 1818,
Obelisk aus Kalkstein mit aufgezeichnetem Kelch und halbrunden
Marmorabschluss unten,
Maße 99 x 52 cm |
1836
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Text: "Zum Andenken
des HochwürdigenHerrn Franz
Xav.Deyrer 13 Jahre Pfarrer dahier. Er starb den 30.April
1836 im 57ten Lebensjahre R.I.P. Felsen verwittern, Eichen vermodern,
im Sturm der Zeit, baue auf Sand nicht, Mensch deine Hoffnung nicht
in die Luft. Alles vergeht eines nur bleibt dein Gott dein Gast".
Epitaph aus Kalkstein |
1823
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Bemerkenswert auch der Gedenkstein
in klassizistischer Obeliskenform
und Inschrift
"Dem Andenken des Hochw. und Wohlgeborenen Hr. Leonhard Huber durch
31 Jahre Pfarrer dahier,
geb. 6. November 1745 gest. 23. Febr. 1823.
Text: "Er war der guten Hirten Musterbild für Arme
reich, für Kranke mild.
Er that für Kirche, Schule, Lehrer viel und alles gerne, damit
nach seinem frommen Sinn ein jeder dies erlerne."
Pfarrer
Huber war einer der Stifter des Deckengemäldes.
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an der Außenwand:
1624
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Epitaph für Pfarrer
Balthasar Paur, gest.
1624, aus Kalkstein,
Maße 68 x 58 cm, mit Kelchrelief
Text: "... hochwürdig und Geisstiche Herr Balthasar Paur
gewester Pfarrer zue Walckertshoven welcher den 18. ... Ao 1624 In
gott ....deme der Allmechtig .. sein. Amen." |
1817
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Epitaph für
Expositus Egidius Daubenberger
in Großberghofen, gest. 1817, aus Kalkstein,
Maße 52 x 53 cm, mit Kelchrelief.
Text: "Hier ruhet der Hochwürdige Herr Egidius Daubenberger,
Kuratus Expositus in Großberghofen im 93ten Jahr seines Altars.
Gestorben den 20ten Juny Ao 1817. Gott lasse ihm Ruhen in Frieden.
Amen"
Daubenberger
war von 1767 bis 1792 Pfarrer in Walkertshofen, danach bis 1816
Expositus in Großberghofen.
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1917
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Epitaph für Gastwirt
Nikolaus Weißenböck
in V.F.Bruck, gef. 1917 in Frankreich,
aus Kalkstein, Maße 52 x 39 cm
Text: "Zum Andenken an den wohlgebohrnen Herrn Nikolaus Weißenböck,
gew. Gastwirt in F.Bruck, Wehrmann i. 12.Landw.Inf.Rg. in .. geb.
20.Feb. 1888, gef. 3.Novem. 1916, im Gef.bei Klein-Seberan in d.Vogesen,
geg.Frankreich. R.I.P."
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Walkertshofen
besitzt ein schönes Pfarrhaus
aus dem 18.Jh. 43)
bzw.1825 05)
, ein zweigeschossiger
Walmdachbau mit vielen Fenstern 25)
Er steht unterhalb der Kirche an der Bergstraße.
Das Pfarrhaus wurde Ende des 20.Jh renoviert. |
Pfarrhaus
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Das
Pfarrhaus ist -wie die Kirche- ein geschütztes Baudenkmal.
43)
Wenn Sie noch andere alte
Pfarrhöfe im Dachauer Land sehen möchten, klicken Sie
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Hans Schertl
Quellen:
01) Königlich-bayerisches Intelligenzblatt
für den Isarkreis, Sp. 1017, 1830
02) Georg Friedrich Kramer, Pfarreien-Statistik
des Regierungsbezirks von Oberbayern, 1847
03) Dr.Martin v.Deutinger, Die älteren
Matrikeln des Bistums Freysing, 1849/50
04) HeybergerVon Ramberg , Bavaria
Landes- und Volkskunde im Konigreich Bayern, Obb, Landgericht Dachau,
1868
05) Anton Mayer /Georg Westermayer,
Statistische Beschreibung des Erzbistums München-Freising. München
1874-1880
06) Theodor Bitterauf, Die Traditionen
des Hochstifts Freising, 1909 (Nr.118,119, 1091)
07) Amperbote
vom 24.11.1919 und 23.9.1922
08) Konrad Beyerle, Übersetzung
der Handschrift Lex Baiuvariorum, 1926 (nach Christi Geburt)
09) Jakob Mois, Geschichtliche Notizen
über Kirchen im Landkreis Dachau, ca. 1950, unveröffentlicht
(Visitationen 1600 )
10) Helmut Schneider, "Walkertshofen,
Pfarrkirche St. Katharina"
12)
Dachauer Nachrichten vom 14.07.1951 (Gold.Priesterjubiläum)
13) Max Gruber, Zwei Dorf-Genies
aus dem Dachauer Land: Ulrich Gailler und Hans Maurer, 1968/4 (Überschlag1695)
14) Robert Böck,
Kirchenrechnungen Landgericht Dachau, 1996 (1630, 1640)
15) Georg Brenninger, Orgeln und
Orgelbauer im Landkreis Dachau, Amperland 1975/3
16) Max Gruber, Für Dachau....bis
1800 tätige Architekten, Bau-u.Maurermeister,Amperl.1982 (Schmidt)
17) Chronik 1200 Jahre Walkertshofen,
1984
18) Neue Deutsche Biographie 4,
Anton Benedikt Ernst, 1959, S. 626, www.deutsche-biographie.de/pnd135912881.html
19) Max Gruber, Im Amperland tätige
Glockengießer, Amperland 1984/2 (Anton Benedikt Ernst und Mathias
Langenegger)
|
Der Münchner Glockengießer Anton Benedikt Ernst
(um 1700-1749) war einer der Nachfolger von Bernhard Ernst, der
100 Jahre vorher hier lebte und den Betrieb leitete. 1718 wurde
er in die Gießerei seines Stiefgroßvaters Joh.Matthias
Langenegger aufgenommen, mit dem er bis 1735 eng zusammenarbeitete.
Seit 1728 signierte er allein. Die beiden hatten bedeutende Aufträge.
So gossen sie z.B. die über 5.000 kg schwere Korbiniansglocke
für Freising. Sie gilt sie als eine der größten
und besten Glocken bei uns. Die Glockenbronze stammt aus türkischen
Kanonen, die der Kurfürst bei der Belagerung von Belgrad 1688
erbeutet hatte.
Gemeinsame Arbeiten Ernst und Langenegger:
Während der Zusammenarbeit von Ernst mit Langenegger bestimmte
Langenegger den Stil der Glocken, die sich durch ihren üppigen
Barockdekor auszeichnen, zum Beispiel Friesen aus Engelsköpfen,
die in Akanthuslaub übergehen, und tanzenden und spielenden
Putten; typisch für den Stiefgroßvater ist die Einfassung
der Flankenreliefs durch Arabesken aus Akanthus. Aus der gemeinsamen
Schaffensperiode waren 1913 noch circa 50 Glocken in der Diözese
München-Freising erhalten.
Für die Kirchen im Dachauer Land haben beide Meister folgende
Glocken gegossen: Petersberg (1708 u. 1710), Einsbach-Pfarrkirche
(1719), Walkertshofen-Kirche (1722) u. Walkertshofen-Klausenkp (1722).
Arbeiten von Anton Benedikt Ernst:
Bei seinen eigenen Werken bevorzugt Ernst Friese im Regencestil.
Er verzichtete auf die Arabeskeneinfassung der Reliefs. Von den
mit "A. B. Ernst" signierten Glocken sind noch circa 135 nachweisbar;
doch wurde diese Signatur auch von der Witwe beibehalten, die die
Gießerei -zeitweise mit dem Gesellen Johann Carl Schelchshorn
- weiterführte.
Im Dachauer Land hat Ernst allein Glocken gegosen für: Wiedenzhausen
(1718), Pellheim (1723 Pfarrhofglocke), Orthofen (1738), Essenbach
(1740 kleine Glocke). Anton Benedikt Ernst starb 1749. Seine Witwe
lieferte noch an Glonn (1750 drei Glocken), Vierkirchen (1758).
Arbeiten von Joh.Matth.Langenegger (genannt von 1700-1735):
Oberhandenzhofen (1704 aus Kloster Taxa), Goppertshofen (1707),
Walkertshofen (überschlag für zwei Glocken um 586 Gulden),
Odelzhausen (1710), Langenpettenbach (1711), Oberweilbach (1712),
Asbach (1717) und Einsbach Pfarrkirche (1727 Urbansglocke). Quelle:
Fn 18 u. 19
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21) Prof.Dr. Wilhelm Störmer, Singenbach, Ried,
Walkertshofen und Pleitmannswang im Jahre 784, Amperland 1984/4
22) Anton Landersdorfer, Das Bistum
Freising in der bayerischen Visitation des Jahres 1560, 1986
23) Dr
Heisig, Kunstreferat des Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt
2014 (Zelebr ersetzt Hochaltar)
24) Bauer/Rupprecht, Corpus der barocken
Deckenmalerei in Deutschland, 1996
25) Kunsttopographie des Erzbistums
München und Freising, 1982
26) Amperbote vom 23.9.1922
27) Krippenausstellung Erdweg, Dezember
2009
28) Eckart Bieger, Das Bilderlexikon
der christlichen Symbole, 2011 (Tabernakelengel)
29) Walter Pötzl, Bruderschaften,
veröffentlicht im Historischen Lexikon Bayerns, 2013
30) Heinrich u.Margarete Schmidt,
Die vergessene Bildersprache christlicher Kunst, 1981 (Aaronstab)
31) Alois Angerpointner,
Altbairische Sagen, Geschichten und Legenden aus dem Dachauer Land, 1985,
3-922394-58-2
32) Der
bayerische Volksfreund, Band 18, Nr. 105 v. 30.Okt.1841 (Pfr.Vordermayr)
33) Martin von Deutinger, Tabellarische
Beschreibung des Bisthums Freysing nach Ordnung der Decanate, 1820
34) Dr.Peter Pfister, Von Arbeo zum Internet, Katalog zur Ausstellung
"75 Jahre Diözesanarchiv Mch/Freising", 1999
35)
Dr.Birgitta Unger-Richter, Kirchenführer Basilika auf dem Petersberg,
2014
36) Bezold/Riel,
Kunstdenkmale des Königreichs Bayern, 1895, Seite
324
37) Dr.Peter Pfister, Ausstellungskatalog Oberammergauer Passionsspiele
1999, S.27
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'Communicantes'
waren Gläubige, die die Erstkommunion gefeiert hatten und zur
Kommunion gehen durften. Wenn wir daraus die tatsächliche Zahl
der Gläubigen herleiten wollen, müssen wir -so Peter Pfister-
"noch etwa 15 bis 20 % für Kinder und Unzurechnungsfähige
hinzuzählen". |
38) Versteigerung 1836 des Nachlasses von Pfr.Deyrer,
BayerLandbötin 1836-2 Jahreshälfte S.725
39) Digitales Archiv des Erzbistums
München und Freising; Signatur
BB001/1/1, FS117 (Pfarrerliste)
40) https://de.wikipedia.org/wiki/Walkertshofen_(Erdweg)
41) Walkertshofen, Sonntagseinläuten
auf Youtube,
Arnoldusglocken
42) Organ index, freie Wiki-Orgeldatenbank,
Internetseite, 2022 (Orgel)
43) Liste
der Baudenkmäler
in Erdweg, Bayer. Landesamt
für Denkmalpflege, Baudenkmäler-Stand 16.9.2023
83 Bilder:
Hans Schertl (82), Hubert Eberl (1)
25.1.2022
Neue
Glocken für die Pfarrkirche
in Walkertshofen
Amperbote vom 23.9.1922
Zu einer wahren Familienfeier
gestaltete sich der Empfang der drei neuen Glocken für die Pfarrkirche
Walkertshofen. Vom Pfarrdorfe bewegte sich nachmittags um 3:00 Uhr der
festliche Zug nach Erdweg, voran 10 stattliche Reiter auf geschmückten
Pferden, dann folgend zwei Chaisen mit der Geistlichkeit und Lehrerschaft,
anschließend daran ein mit Bäumchen gezierter Wagen mit weiß
ge-kleideten Mädchen, Knaben mit Fähnchen und der Musikkapelle
Welshofen. Schließlich folgten noch mit mehreren gezierten Wägen
die Angehörigen der Pfarrei. In Erdweg harrte bereits der herrlich
geschmückte Wagen mit den neuen Glocken bei Herrn Müller Huber
der Abholung. Dem ganzen stattlichen Festzug schlossen sich nun auch noch
die zur Pfarrei gehörigen Erdweger und Peters-berger an und nun ging's
unter den festlichen Klängen der Musik zurück zum Pfarrort Walkertshofen.
Im Hof des Kirchenpflegers Perchtold Johann, der sich die größte
Mühe zur würdigen Empfangsfeier der neuen Glocken gab und auch
bedeutende finanzielle Opfer brachte, hielt Herr Pfarrer von Vogelstein
eine der Feier angemessene Ansprache an die Gläubigen. Zum Schluss
fand noch die fotografische Aufnahme des Glockenfestwagens statt, um welche
sich die froh bestimmte Menge gruppierte. Die Weihe der Glocken erfolgt
in den nächsten Tagen.
(Recherchiert von Hubert Eberl,
Bergkirchen)
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Bericht über die Visitation
im Jahr 1560
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Pfarrer Klotz von Walkertshofen
verstorben
Amperbote vom 24.11.1919
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