| Filialkirche 
        St. Laurentius in RUMELTSHAUSEN 
         
          |  | Kurzbeschreibung
 Der Ort 
              Rumeltshausen ist in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 857 erwähnt. 
               Die erste Nachricht von einer 
              Kirche taucht in einer späteren 
              Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1128 auf. Eine "nobilis matrona" 
              (edle Frau) namens Irmengard übereignete ihren gesamten Besitz 
              einschließlich einer Kirche zu Rumeltshausen dem Kloster Scheyern. 
               Die Kirche in Rumeltshausen 
              ist ein einschiffige Chorturm-anlage 
              aus der ersten Hälfte des 13. Jh. Die ältesten Teile des 
              Baues stammen aus spätromanischer Zeit. Romanische Bauzier 
              in Form eines Rundbogenfrieses 
              ist an der südlichen Langhausmauer und an der Südseite 
              des Turmunter-geschosses erhalten. Als Pfarrei 
              wurde Rumeltshausen erstmals im Jahr 1315 in der Konradinischen 
              Matrikel genannt. Sie blieb es bis 1814, als sie mit der Pfarrei 
              Schwabhausen vereinigt wurde.  
             
               
                | Die in gotischer Zeit 
                    umgebaute Kirche wurde 1748 
                    im Stil des Rokoko weiter ver- ändert und im 19.Jh., 
                    als die Bevölkerung anwuchs, um drei Meter verlängert. 
                     |  Schriftkartusche am Kanzelkreuz |  |  Der 36 Meter hohe Turm 
        besitzt einen viereckigen Unterbau aus der Erbauungszeit vor 800 Jahren 
        und einen achteckigen Aufbau von 1694, den eine dicke Zwiebelhaube bedeckt. 
        InnenausstattungIm Turm hängen zwei Glocken. Die ältere 
        wurde 1665 von Bernhard Ernst aus München gegossen und 1922 renoviert.
 
 Die Kirche ist seit der letzten Renovierung 
        eines der Schatzkästlein unter den Kirchen im Landkreis Dachau.
 Gottfried Weber schrieb: "Das stimmungsvolle Gotteshaus gilt wegen 
        seiner vielen kostbaren und bedeutenden Figuren aus Gotik und Barock als 
        Kleinod unter den Landkirchen".
 
 
 
         
          | WandfreskenDer Altarraum im Erdgeschoss des Turmes enthält farbenfrohe 
              gotische Wandfresken aus dem 15.Jh.
 
 Deckenfresken
 Das Kreuzgewölbe im Altarraum und die Flachdecke im Langhaus 
              wurden 1748 von Franz Mayr mit Fresken bemalt, die Szenen 
              aus dem Leben des Patrons St.Laurentius zeigen.
 Die Altäre stammen 
              aus dem Spätbarock. Choraltar
 Der Choraltar ist dem Patron St.Laurentius geweiht.
 - Im Auszug eine Heilig-Geist-Taube
 - Mittelpunkt ist aber eine liebliche Madonnenfigur
 - Assistenzfiguren stellen St.Laurentius (mit Rost) u.
 St.Sebastian (mit Pfeil und Bogen) dar.
 Seitenaltäre
 linker 
              Altar:
 Im Altarauszug eine Figur des hl. Martin mit Gans.
 Mittelpunkt eine Pieta aus der Zeit um 1500
 rechter Altar:
 Im Auszug eine gotische Madonnenfigur (15.Jh.)'
 In der Mitte Figur von St.Leonhard mit Kette (1500)
 Die 1720 gebaute Kanzel 
              mit prächtigem Schalldeckel zeigt auf dem Kanzelkorb Heiligenbilder. 
                |   per Mouseklick zu den Beschreibungen
 |  An der Südwand hängt das 
        von Ligsalz im Jahr 1681 gestiftete Kanzelkreuz 
        im roten Stoffbaldachin. 
 Im Vorhaus des Einganges ein 
        Beinhaus und eine Ölbergdarstellung.
 An der Emporenbrüstung 
        sind auf sieben Ölbildern die 7 Sakramente 
        mit den sie jeweils symbolisierenden Heiligen dargestellt  In der Nähe des Eingangs steht 
        das Taufbecken mit einer schönen Figurengruppe 
        auf dem Deckel.  Die Figurenausstattung entspricht 
        dem bäuerlichen Umfeld der Kirche; lediglich die Bilder an der Emporenbrüstung 
        zeigen selten dargestellte Heilige:  St.Adalbertus, predigt 
        den Rindern, Bild auf dem Kanzelkorb (Schutzpatron der Naturwissenschaftler)
  St.Antonius, predigt 
        den Fischen, Bild auf dem Kanzelkorb (Patron der Schlamperer)
  St.Barbara mit Kelch, 
        auf Bildständer am Seitenaltar (Patronin für einen guten Tod).
  St.Burghardus an 
        der Emporenbrüstung
  St.Florinus, Bild 
        auf der Emporenbrüstung
  St.Franziskus, 
        predigt den Vögeln, Bild auf dem Kanzelkorb (Patron des Umweltschutzes, 
        der Ökologie und der Tierärzte)
  St.Georg mit Lanze 
        und Drachen, am Chorbogen (Patron der Ritter und Soldaten)
  St.Gamelbertus, 
        Bild auf der Emporenbrüstung
  St.Joh.Nepomuk im Chorrock, 
        im Langhaus (Patron der Priester)
  St.Joh.der Täufer 
        auf dem Taufstein
  St.Joh. Sarcander, 
        Bild auf der Emporenbrüstung (Patron des Beichtgeheimnisses)
  St.Laurentius 
        auf Wandgemälde im Chor (Martyrium);
 auf 
         Deckengemälde im Altarraum 
        (Martyrium) und im Kirchenschiff
 Figur 
        auf Choraltar (mit Rost) 
        und auf  Bildständer 
        am Seitenaltar (mit Rost);
  St.Leonhard, 
        mit Ketten, am rechte Seitenaltar (Patron der Haustiere)
  St.Maria: Figur am Choraltar; 
        am Seitenaltar (als Pieta), 
        in der Außennische; im 
        Auszug  des rechten 
        Seitenaltars;
 als 
         Altöttinger Madonna im Chor; 
        als Madonnenfigur 
        im Langhaus
  St.Martin mit 
        Gans, am linken Seitenaltar
  St.Mauritius, Bild 
        auf der Emporenbrüstung
  St.Michael 
        kämpft gegen Luzifer, Figur am Chorbogen ()
  St.Sebastian, 
         mit Pfeil und Bogen, am Choraltar (Patron für Pestkranke),
  St.Stephanus mit 
        Steinen, auf Bildständer am Seitenaltar
  St.Tosso, Bild auf 
        der Emporenbrüstung
  St.Wolsoldus, Bild 
        auf der Emporenbrüstung
 DenkmalDie Kirche gehört 
        zu den Baudenkmälern der Gemeinde Schwabhausen 
        39) .
 In der Denkmalliste ist sie unter der AktenNummer D-1-74-143-26; "Dorfstraße 
        25; Einschiffige Chorturmanlage, im Kern romanisch, 1670 und 1748 umgestaltet, 
        1868 nach Westen erweitert, Turmoktogon mit Zwiebelhaube 1694; mit Ausstattung." 
        aufgeführt.
 
 Die Gottesdienstordnung finden 
        Sie hier...
 
   Ausführliche 
        Beschreibung 
        mit ikonographischen und kunsthistorischen
        Hinweisen
 
 
  Die Ortschaft 
        Rumeltshausen wurde schriftlich um 857 erstmals erwähnt. 07) 
         Damals 
        tauschte der 8.Freisinger Bischof Anno (855-875) mit dem Laien Heimperht 
        Liegenschaften zu Pellheim und Rumeltshausen (an den Bischof). In dieser 
        Tauschurkunde, die in der Zeit zwischen 867 und 864 erstellt wurde, wird 
        Rumeltshausen als "Rumaneshusir" (bei den Häusern des Ruman) 18) 
         bezeichnet. Aus diesem Namen schließt man, dass hier 
        einst eine fremde, romanische Volksgruppe hauste. Das könnte bedeuten, 
        dass Rumeltshausen schon zur Römerzeit besiedelt war. 
 
    Geschichte 
        der Kirche  1128 taucht 
        in Urkunden eine "nobilis matrona" (edle Frau) namens Irmengard auf, die 
        ihren gesamten Besitz einschließlich einer Kirche zu Rumeltshausen 
        dem Kloster Scheyern übereignete. Diesem Kloster unterstand der Ort 
        von 1128 bis 1725. 19) 
         
        Dann vertauschte Scheyern mit dem 
        Freisinger Bischof das Patronatsrecht auf Rumeltshausen gegen das auf 
        die Pfarrei Fischbachau.
 
 
 Matrikel 
        von 1315 02) 
         Die Kirche St. Laurentius wird 
        in der Konradinischen 
        Matrikel von 1315 unter der Bezeichnung "Rumelshausen" 
        als Pfarrkirche mit Friedhof erwähnt). Die einschiffige Chorturmanlage 
        aus spätromanischer Zeit war wohl in der ersten Hälfte des 13. 
        Jh. entstanden.
 
 
 
 Matrikel von 1524 02)Die Sunderndorfer'sche 
        Matrikel von 1524 nennt erstmals den Kirchenpatron St. Laurentius. 
        Der damalige Pfarrherr hieß Johann Kocher. Die Seelsorge versah 
        aber der Vikar Johannes Rudolf, alias Grunbüchler. Das Präsentationsrecht 
        (Vorschlagsrecht für die Besetzung einer Pfarrerstelle) lag 
        beim Kloster Scheyern. Die Pfarrkirche hatte keine Filiale. Die Zahl der 
        Communikantes, der Gläubigen nach der Erstkommunion, betrug 45. Es 
        war damals die zweitkleinste Pfarrei im Gebiet des heutigen Landkreises 
        Dachau. Immerhin zeigten das Pfarrhaus und die Wirtschaftsgebäude 
        keine Schäden ["non patiuntur defectus"].
 Die sog. "Kanzley-Manual-Matrikel 
        des Bisthums Freysing aus dem XVII.Jahrhunderte" enthält die 
        gleiche Aussage: "Rumelzhausen est de praesentatione Abbatis in Scheirn. 
        Ejusdem patronus s.Laurentius. Solvit in absenti 10 fl.  " d.h. das 
        Absenzgeld, das der offizielle Pfarrherr dem die Seelsorge wahrnehmenden 
        Pfarrvikar zahlen musste, betrug 10 Gulden. Das war ein sehr niedrieger 
        Betrag, von dem ein Pfarrer nicht leben konnte.
 
 
        Pfarrer 
      sei Wolfgang Khalteneckher. 
      Er halte jeden Sonn- und Feiertag eine Messe und predige an den Feiertagen 
      aus katholischen Büchern, die er von "aim alten Priester erkaufft" 
      habe. Einen Kathechismus besitze er nicht. Die Überprüfung des 
      theologischen Wissens habe ergeben, dass der Pfarrer über die katholische 
      Lehre gut Bescheid weiß und sie nach wie vor praktiziere. "Pfarrer 
      verricht den Gottsdienst auf die allt Religion mit allen Ceremonien", 
      gab der Kirchenpfleger an. Die Pfarrei habe nur 44 Gläubige 
      (= drittkleinste Pfarrei der Diözese), alle katholisch, über 
      die man nur Gutes berichten könne. Der Pfarrer sei sehr arm. Zudem 
      habe ein Hagelschlag heuer die Ernte zerstört. Auch die Einnahmen aus 
      den kirchlichen Verrichtungen waren bei so wenigen Gläubigen gering: 
      "Sterb offt in zwei Jarn niemandt", notiert der Visitator. Über 
      das Privatleben vermerkt er, der Pfarrer habe eine Köchin, aber kein 
      Kind von ihr. 
          |   Visitationsbericht 
              von 1560  15) 
                
              Im Jahr 1560 ordnete der Freisinger Bischof Moritz von Sandizell 
              auf Druck des bayerischen Herzogs Albrecht V. eine Visitation, eine 
              umfassende Überprüfung aller Pfarrer und Pfarreien an. 
              Die Visitation wurde durch bischöfliche und durch herzogliche 
              Bevollmächtigte durchgeführt. Grund war die durch die 
              Reformation Luthers (1517) entstandene religiöse Unruhe, die 
              jedenfalls in Teilen des Bistums zur Zerrüttung des geistlichen 
              Lebens geführt hatte. Durch die Visitation wollte der Bischof 
              einen detaillierten Einblick in die religiöse Situation der 
              Pfarreien gewinnen. Insbesondere sollte festgestellt werden, ob 
              die Pfarrer und die Gläubigen noch die katholische Lehre vertraten 
              oder der neuen Lehre anhingen. Daneben interessierte die Prüfer 
              die Lebensführung der Pfarrer sowie Umfang und Qualität 
              ihrer religiösen Kenntnisse Im Bericht über St.Laurentius 
              Rumeltshausen heißt es:
 |  Auszug aus einer Landkarte vom Jahr 1663
 
 |  Der Pfarrhof in Rumeltshausen sei "wolerpaut". In der Kirche 
      stünden 3 Altäre, ein Sakramentshaus, ein hölzerner Taufstein 
      ["hiltzin Taufstockh), Bilder und Glocken. Das Taufwasser werde in 
      einem Krug aufbewahrt ["Baptismus ist in aim Kruegl"]. Der Bericht 
      schließt mit den Worten: "An der Khirch und Khirchmauer ist Mangel, 
      sonst an anderen Dingen nit".
 Wenn Sie den ganzen Text des Visitationsberichts 
      lesen möchten, klicken sie hier...
 
 
    
        Barockisierung 1670  Um das Jahr 1670, kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg, wurde 
        die Kirche umgestaltet (Westwand, Dachstuhl. Handwerker waren der Schlossmaurermeister 
        Johann Öttl und Zimmerer Lorenz Schnitzenbämer 
        aus Freising (Dachstuhl).14)
 
        
          |  | Johann Öttl 
             aus Miesbach heiratete 1665 in Dachau ein. 26 Jahre später 
            heiratete er in zweiter Ehe am 23.7.1691 in Kollbach eine Münchnerin. 
            Da war er schon viele Jahre Schlossmaurermeister in Dachau (1665-1700). 
            Johann Öttl starb am 7.5.1700 in Dachau. Seine Witwe heiratete 
            ein Jahr später den Nachfolger Gregor 
            Glonner, der zwischen 1705 und 1745 in vielen Kirchen des Landkreises 
            Dachau tätig war. 
             12) |   
 Altarweihe 1722 13)
 Am 6. Juli 1722 weihte Fürstbischof Johann Franz von Eckher drei 
        Altäre in der Kirche und spendete 204 (!) Kindern das Sakrament der 
        Firmung. Die Kinder kamen sicher aus einem großen Gebiet hier zusammen. 
        Das Weihedatum bedeutet aber nicht zwingend, dass der Altar erst kurz 
        vorher neu beschafft oder renoviert worden wären. Es könnte 
        auch sein, die Altäre 1670 neu errichtet wurden oder aber vorher 
        - im 30jährigen Krieg - die Altäre von Soldaten entweiht worden 
        waren und deshalb einer Neuweihe durch den Bischof bedurften. Die war 
        damals aber nicht möglich. Denn ab 1652 saßen zwei Wittelsbacher 
        Prinzen (Albrecht Sigismund von Bayern und Joseph Clemens von Bayern) 
        auf dem Freisinger Bischofsthron, die mangels Bischofsweihe das geistliche 
        Amt des Bischofs nicht ausüben konnten; Albrecht Sigismund besaß 
        nicht einmal die Priesterweihe. Nach 40 Jahren kam 1695 mit Franz Eckher 
        wieder ein echter Bischof an die Regierung, für den nach so langer 
        Zeit ohne Kirchen- und Altarweihen und ohne Firmungen viel zu tun war. 
        Dieser kunstsinnige Bischof hatte seinen Sommersitz auf Schloss Hof bei 
        Eisenhofen; von hier aus weihte er in seinem Urlaub viele Altäre 
        und Kirchen unserer Region.
 
 
 
   
        Matrikel 1738/40 02)In den Jahren 1738/40, besuchte der Kanonikus Schmidt aus Freising die 
        Pfarreien der Diözese und erstellte -in Latein- die nach ihm benannte 
        Schmidt'schen 
        Matrikel. Über die Pfarrei "s.Laurentii in 
        Rumelzhausen" berichtete er:
 Das Präsentationsrecht soll nach einer alten Matrikel früher 
        beim Abt und dem Konvent des Kloster Scheyern gelegen haben. Mit Vertrag 
        vom 8.August 1725 tauschten das bischöfliche Ordinariat in Freising 
        und das Kloster Scheyern die Rechte für die Pfarreien Fischbachau 
        (bisher Freising) und Rumeltshausen. Seitdem besaß Freising das 
        Präsentationsrecht in Rumeltshausen. Der Pfarrer hieß um 1740 
        Georg Michael Pabst; er war 1731 eingesetzt worden. Das etwas schäbig 
        aussehende Pfarrhaus war noch aus Holz gebaut. Es war samt den Wirtschaftsgebäuden 
        renovierungsbedürftig. Die Zahl der Gläubigen hatte sich in 
        den letzten 200 Jahren von 45 auf 78 erhöht, obwohl in dieser Zeit 
        zwei schreckliche Kriege (Dreißigjähriger Krieg und Spanischer 
        Erbfolgekrieg) das Land und seine Bewohner heimgesucht hatten.
 Die Pfarrkirche beschreibt Schmidt als Bau, wie man ihn im ländlichen 
        Bereich üblicherweise findet. Sie hatte drei Altäre: Der Hochaltar 
        war dem hl.Laurentius, die Seitenaltäre der Schmerzhaften Mutter 
        (Mater dolorosa) und dem hl.Leonhard geweiht. In der Sakristei waren ausreichend 
        viele Messgewänder aufbewahrt. Im Friedhof stand ein Beinhaus. Im 
        Turm hingen zwei geweihte Glocken. Die Einnahmen und Ausgaben verwalteten 
        der Pfarrer und der Landpfleger von Dachau. Der Bericht endet mit dem 
        einzigen Satz in deutscher Sprache: "Das völlige Vermögen 
        dises Pfarr-Gottshauses mechte sich der Zeit yber 700 fl. (=Gulden) belauffen".
 
  Umbau 1748
 Im Jahr 1748 wurde die Kirche im Stile des Rokoko weiter verändert. 
        Man schlug die Rippen der Chorraum-Decke ab und ließ die neu gewonnene 
        durchgängige Fläche von Franz Mayr bemalen. Auch der Stuck mit 
        Bandlwerkornamentik stammt aus dieser Zeit. Zudem wurde ein neuer Altar 
        aufgestellt. Bei diesem Umbau erhielt die Kirche in etwa das heutige Aussehen. 
        Die Inschrift über dem Chorbogen "Haec est Domus Domini" 
        (dies ist das Haus des Herrn) mit der Jahreszahl "MDCCXLVIII" 
        (1748) weist auf das Jahr hin.
 
 
 Pfarrsitzwechsel 1814
 Rumeltshausen war bis 1814 Sitz einer eigenen Pfarrei und wurde dann mit 
        der Pfarrei Schwabhausen zusammengelegt. 40) 
         Damals 
        kamen zu den 167 Gläubigen in Schwabhausen 72 Gläubige aus Rumeltshausen 
        dazu; die neue Pfarrei war immer noch klein.
 In J.R.Buchinger historischen Nachrichten über das Landgericht Dachau 
        wird berichtet:
 "Rumelzhausen besteht jetzt nicht mehr als eine eigene 
        Pfarrey, sondern wurde am 19.October 1814 für immer mit der Pfarrey
 Schwabhausen vereiniget, die deßwegen einen Hülfspriester 
        zu halten hat".
 Grund waren wohl die geringen Einkünfte beider Pfarreien. Mayer/Westermayer 
        schrieben 1880:
 "weil das Widdum, der Pfarrbauernhof (im Rumeltshausen), 
        an Gebäuden und Feldbau gänzlich vernachlässigt war und 
        öde lag
 und weil die Pfarrei Schwabhausen dringend einer 
        Aufbesserung bedurfte. Sämtliche Erträgnisse von Rumeltshausen 
        sollen
 teils zur Haltung eines Hilfspriesters und teils 
        zur Verbesserung der ebenfalls unzureichend dotierten Pfarrei Schwabhausen
 verwendet werden".
 Dem letzten Pfarrer von Rumeltshausen wurden mangelhafte Kenntniss bei 
        der Bewirtschaftung der Pfarrgründe vorgeworfen, was ebenfalls die 
        Entscheidung erleichterte.
 Die Eingliederung der Pfarrei Rumeltshausen nach Schwabhausen hatte nicht 
        nur Freunde. Die Gemeinde Rumeltshausen widersetzte sich mit der Begründung, 
        die Gläubigen könnten wegen der vom Rothbach drohenden Wassergefahr 
        unter keinen Umständen nach Schwabhausen kommen. Die Kirche in Schwabhausen 
        sei zu klein; außerdem sei der Pfarrhof in Rumeltshausen erst vor 
        12 Jahren gebaut worden.
 
 
 Verkauf des Pfarrhofs 1815 
          01)
 Nach der Auflösung der Pfarrei und der Vereinigung mit Schwabhausen 
        war ein Pfarrhof in Rumeltshausen nicht mehr nötig.
 Man beschloss daher, die Gebäude und die Grundstücke zu verkaufen. 
        Im Königlich-bayerischen Intelligenzblatt für den Isarkreis 
        vom Mai 1815 war deshalb die Ankündigung einer Versteigerung zu lesen:
 
 
        
          |  | Nachdem 
              die Pfarrey Rumelzhausen mit jener in Schwabhausen vereinigt wurde; 
              so werden zu besserer Dotation der letztern die Gebäudlichkeiten 
              und das Widdumgut der erstern, in Folge allerhöchster Entschließung 
              vom 19ten vorigen Monats, entweder im Ganzen als ein Hofgut, oder 
              die Gebäude und jedes Grundstück einzeln, je nachdem sich 
              Liebhaber einfinden werden, an den Meistbietenden im Wege öffentlicher 
              Versteigerung nach den bestehenden Normen als bodenzinsiges Eigenthum, 
              unter Vorbehalt allerhöchster Ratification, verkauft werden. 
              Die Verkaufs-Gegenstände sind: a) die Pfarrwohnung
 b) der Stadel und die Stallungen,
 c) 59 Jauchert 94 Dezimalen Aecker, alle zehentfrey,
 d) 27 Tagwerk 30 Dezimalen Wiesen,
 e) 48 Dezimalen Waldung.
 
 Außer den landesherrlichen und communal-Auflagen dann jährlichen 
              2 Schäffel 3 Metzen Vogtey-Korn zum Königl. Rentamte Dachau, 
              und dem einzulegenden geringen Kornbodenzinse kommt aus gedachten 
              Realitäten nichts zu verreichen.
 Ein Teil des Kaufschillings wirdd dem Käufer auf Verlangen 
              als Capital verzinslich belassen. Die Versteigerung wird Dienstags 
              den 20ten künftigen Monats Juni im Pfarrhofe zu Rumelzhausen 
              vorgenommen, und Vormittags 9 Uhr beginnen.
 Kaufsliebhaber werden eingeladen, zur bestimmten zeit sich daselbst 
              einzufinden, und mögen in der Zwischenzeit die Verkaufsobjecte 
              besichtigen, und sich von den weitern Kaufsbedingnissen in Kenntniß 
              setzen; weshalb sie sich an den Meßner in Rumelzhausen zu 
              wenden haben . Entferntere Kaufslustige haben sich bey der Licitation 
              über ihre Zahlungsfähigkeit legal auszuweisen, oder annehmbare 
              Caution zu stellen.
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 Den 18.May 1815 - Königl. Stiftungs-Administration Aichach 
              - Steub Administrator.
 |  Diese für den 
        20.Juli 1815 angesetzte Versteigerung führte zu keinem Ergebnis, 
        weil -wie man im Intelligenzblatt vom August 1815 nachlesen konnte- das 
        höchste Kaufangebot so niedrig war, dass die Versteigerung die "allerhöchste 
        Genehmigung" nicht erhalten" hat. Deshalb wurde für den 
        18.Sept. 1815 eine neue Versteigerung angesetzt. Deren Ausgang ist mir 
        leider nicht bekannt. 120 Jahre später, 1936, waren das ehem.Pfarrhaus und die Ökonomiegebäude 
        noch vorhanden
 
 Beschreibung 1817
 Im Jahr 1817, drei Jahre nach der Vereinigung der Pfarreien Schwabhausen 
        und Rumeltshausen, beschrieb Pfarrer Hosemann seine neue Pfarrei. Die 
        Kirche in Rumeltshausen sei "ziemlich feucht, weil man zwei Stufen 
        hinabsteigen" müsse. In der Mitte des Hoch-altars befinde sich 
        ein "hölzern sitzendes, aber angekleidetes Frauen-Bild, mit 
        dem ebenfalls gekleideten Jesukinde am Arme. Das Fest der Kirchenweihe 
        wird am Sonntag nach dem Fest der hl.Petrus und Paulus (=29.6.) gefeiert."
 
 
 
  
        Verlängerung 1857/68 1857 (andere Quelle: 1868) wurde die Kirche nach Westen hin unter geschickter 
        Anpassung der Rundbogenblendfenster an der südlichen Außenseite 
        um 3,60 Meter erweitert. Die westliche Begrenzung des alten Kirchenschiffes 
        ist deutlich an der Mauerkontur sichtbar.
 
 
  Beschreibung 1880 05)
 In der Statistischen Beschreibung des Erzbistums München und Freising 
        von Anton Mayer und Georg Westermayer aus dem Jahr 1880 ist im Kapitel 
        über die Pfarrei Schwabhausen auch die Kirche St.Laurentius in Rumeltshausen 
        enthalten. Im Dorf selbst wohnten 89 Seelen (in 12 Häusern). Über 
        die Kirche schreibt er: "An der Straße von Dachau nach Indersdorf 
        gelegen. Erbauungsjahr unbekannt. Am Triumphbogen die Inschrift: 'Haec 
        domus Domini 1748'. Restaurirt 1886. Renaissancestyl. Presbyterium (=Altarraum) 
        im Thurme. Geräumigkeit zureichend. Baupflicht hat die Kirche. Kuppelthurm 
        mit 2 Glocken; beide mit der Inschrift: " Bernhard 
        Ernst  in München goss mich 1665". 3 Altäre, davon 
        1 portatile (ohne festen Altarstein). Keine Orgel. Cemeterium (=Friedhof) 
        ohne Capelle. Gottesdienste: jeden 3.Sonntag sowie 2.Weihnachtsfeiertag, 
        Oster- und Pfingstmontag. Stiftungen 6 Jahrtage, 3 Jahrmessen. Meßner 
        und Cantor ist der Meßnergütler. Kirchenvermögen: 14.300 
        Mark".
 
 
 Beschreibung 
        1895  06)
 Die Kirche St.Laurentius in Rumeltshausen ist ganz kurz auch im Verzeichnis 
        der Kunstdenkmale des Königreichs Bayern erwähnt, dessen Dachauer 
        Teil 1888 von Prof. Gustav von Bezold und Dr. Georg Hager bearbeitet und 
        1895 von Betzold und Dr. Riehl im Auftrag des Königl.Bayer. Innenministeriums 
        herausgegeben wurde. Dort heißt es:
 
         
          | -  | Kirche. |   
          | -  | Spätromanisch, 
            1748 umgestaltet und 1868 gegen Westen verlängert. |   
          | -  | Einschiffig 
            mit eingezogenem, rechteckigem Chor; nördlich am Chor die Sakristei 
            aus zwei gewölbten Räumen bestehend, von welchen der östliche, 
            mit spitzbögigen Netzgewölben, bei welchen indes die Rippen 
            nur durch leichte Vorsprünge angedeutet sind, gothisch, der westliche, 
            mit Kreuzgewölben, im 18. Jahrhundert erbaut ist. |   
          | -  | Im 
            Chor ein spitzbogiges Kreuzgewölbe ohne Schildbögen und 
            Rippen. |   
          | -  | Das 
            Langhaus ist flachgedeckt. Am Aeusseren südlich vertiefte Blende 
            mit Bogenfries (17 Rundbögen), am Chor zwei Doppelblendnischen. |   
          | -  | Ueber 
            dem Chor erhebt sich der Thurm. Aufbau aus dem 18. Jahrhundert, erst 
            quadratisch, dann achteckig mit Kuppeldach. |   
          | -  | Hoch 
            oben auf dem südlichen Seitenaltar steht eine bemalte Holzstatue 
            der Maria mit dem Kinde auf dem r. Arm, in der L. das Scepter, einen 
            Schleier auf dem Kopf; an der Hüfte stark ausgebogen. H. ca. 
            70 cm. Sehr interessantes Werk der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. |  Bittgänge
 Aus den Kirchenrechnungen ist bekannt, dass die Rumeltshausener alljährlich 
        Kreuzgänge nach Webling und nach München (wohl 
        zum hl.Benno, der in der Frauenkirche verehrt wurde) unternommen haben. 
        Die Fahnenträger und Sänger ("Fahnnentrager unnd Sünger") 
        sowie der mitwallfahrende Pfarrer erhielten ein kleines Zehrgeld, das 
        in der Kirchenrechnung von Rumeltshausen verbucht wurde.  22)
 Die Verehrung des hl.Benno in Bayern entstand erst im 16.Jh im Zusammenhang 
        mit der Reformation. St.Benno, der von 1066 bis 1106 in Meißen als 
        Bischof gewirkt hatte, wurde am 16.Juni 1524 zur Ehre der Altäre 
        gehoben. Luther verurteilte diese Heiligsprechung in seiner Schrift "Wider 
        den neuen Abgott und alten Teufel, der zu Meißen soll erhoben werden" 
        aufs Schärfste. Als Sachsen 1539 protestantisch wurde, hat man das 
        Grabmal Bennos geöffnet und seine Gebeine in die Elbe geworfen. Allerdings 
        behauptete der letzte Bischof von Meißen, der später übrigens 
        selbst die evangelischen Konfession annahm, schon vorher die Gebeine aus 
        dem Sarg entfernt und die Sekundärreliquien, das Messgewand, Mitra 
        und Bischofsstab in Sicherheit gebracht zu haben. Sie wurden 1576 (wohl 
        gegen einen ansehnlichen Betrag) zusammen mit einem Wunder-Verzeichnis 
        dem bayerischen Herzog Albrecht V. überlassen. 1580 setzte man die 
        Gebeine in der Münchner Liebfrauenkirche bei, wo sie nun das Ziel 
        vieler Wallfahrer aus dem bayerischen Land waren. Maßgeblich dafür 
        waren sicher die Patronate St.Bennos für München und Altbaiern 
        sowie seine Funktion als Wetterheiliger.
 
 
 
 Renovierungen- 1670  Langhausdachstuhl durch den hochfürstlichen Zimmermeister 
        Lorenz Schnitzenbämer 
        aus Freising
 - 1733  Kirchenpflaster; Kosten: 78 Gulden; Handwerker: Maurermeister 
        Derffler (Dörfler) aus Hirtlbach 12)
 - 1748  Umbau im Stil des Rokoko
 - 1760  Glockenreparaturen durch Glockenumhänger Urban 
        Gruber aus dem Salzburger Land (für 8 Gulden) 
        06)
 - 
        1815  Verkauf 
        des Pfarrhofs ...mehr dazu...
 - 1857  Verlängerung des Kirchenschiffs nach Westen
 - 1877  Reparatur der 
        Kirchturmkuppel für 300 Mark 35)
 - 1919 Neue Orgel am 19.März für 4025 Mark von Fa. Behler 
        erworben  38)
 - 1946  Allgemeine Renovierung, auch Außenanstrich, 
        durch die Gemeinde von Rumeltshausen selbst 24)
 - 1990  Große Renovierung in den 1990er-Jahren
 
 
 Statistik
 In den alten Matrikeln, 
        Beschreibungen und Zeitungsberichten werden immer wieder Zahlen genannt, 
        die sich auf die Bevölkerung, die Seelen (Pfarreiangehörige), 
        Häuser, Anwesen, Gebäude oder Familien beziehen. Leider ist 
        die Bezugsgröße dieser Zahlen sehr unterschiedlich; sie sind 
        deshalb nicht immer vergleichbar. So beziehen sich die Werte teils auf 
        die Ortschaft oder die Gemeinde, teils auf die Pfarrei.
 1524: Pfarrei mit 45 erwachsenen Gläubigen (Communicantes) 
        02)
 1560:  Pfarrei 
        mit 44 erwachsenen Gläubigen (Communicantes)  15)
 1738: Pfarrei mit 78 erwachsenen Gläubigen (Communicantes) 
        02)
 1816: Pfarrei mit 72 Gläubigen
 1852: Gemeinde Rumeltshausen mit 28 Familien und 133 Einwohnern 
        03)
 1868: Ort Rumeltshausen mit 86 Einwohnern in 24 Gebäuden  
        04)
 1876: Gemeinde mit 139 Einwohnern, 58 Gebäuden, davon 20 Wohngeb.
 Ortschaft mit 80 
        Einw. in 32 Geb. (dazu Stetten 30/13; Unterhandenzhf: 29/13)  33)
 1880: Ort Rumeltshausen mit 89 Gläubigen in 12 Häusern 
         05)
 1933: Gemeinde mit  191 Einwohnern 31)
 1939: Gemeinde mit  236 Einwohnern  31)
 1946: 
         Pfarrei mit 335 Seelen (+5 Altkatholiken) 
        24)
 
 
 
   Berichte aus der Pfarrei
 Die Dachauer Zeitungen haben in den letzten 120 Jahren immer wieder aus 
        dem Pfarrleben berichtet. Diese oftmals in blumiger Sprache verfassten 
        Berichte beschäftigen sich nicht unmittelbar mit dem Kirchengebäude, 
        vermitteln aber einen ergänzenden Eindruck aus der damaligen Zeit. 
        Meist werden Primizen, Jubiläen oder Einweihungsfeiern beschrieben. 
        Wenn Sie die Berichte über Rumeltshausen lesen möchten, klicken 
        Sie hier...
 
 
  
        Baubeschreibung
 Innenmaße:
 Länge: Kirchenschiff: 12,8; Altarraum: 3,0 (gesamt 15,8 m)
 Breite: Kirchenschiff 5,75 m, Altarraum 3,50 m
 Höhe:  Kirchenschiff 5,70 m, Altarraum 5,30 m
 
 Chorturmkirche
 Die Rumeltshauser Kirche wurde wohl in der ersten Hälfte des 13.Jh. 
        im romanischen Stil erbaut. 
        19) 
        Sie ist eine Chorturmanlage,  
        d.h. der Altarraum ist im Erdgeschoss des Turmes untergebracht. Dies 
        hat zur Folge, dass zum einen der Turm im Verhältnis zum Kirchenschiff 
        recht groß und massig wirkt und dass zum anderen der Altarraum dennoch 
        relativ klein kurz und eng ist. Chorturmkirchen 
        waren vor allem in Süd- und Westdeutschland und in Skandinavien verbreitet. 
        In Norddeutschland, das damals konfessionell noch nicht getrennt war, 
        sind und waren sie unbekannt. Im Landkreis Dachau gibt es zwölf heute 
        noch bestehende Chorturmkirchen. Das ist im Vergleich zu anderen Landkreisen 
        eine hohe Zahl. Im Landkreis Erding z.B, gibt es keine Kirche dieses Typs 
        (mehr).
 Das Langhaus 
        mit bemalter Flachdecke stammt im Wesentlichen aus der Erbauungszeit (1.Hälfte 
        13.Jh.); um 1868 hat man es um 3 Meter nach Westen verlängert. Die 
        Fenster wurden schon bei der Barockisierung 1748 erweitert, sodass die 
        Kirche heute, so Gottfried Weber 19) 
         , ein "lichtdurchfluteter, durchaus 
        geräumiger Bau" ist. Der enge Chor 
        ist mit 
        einem Kreuzgratgewölbe überdeckt, das 1748 bemalt wurde. Dabei 
        hat man die Rippen abgeschlagen. An den Wänden des Chors haben sich 
        die gotischen Gemälde erstaunlich gut erhalten.
 
 
        Epitaphe 
          |    Muttergottes
 | An der Südseite des Turmuntergeschosses 
              und des Langhauses ist noch eine romanische Bauzier in Form 
              eines Rundbogenfrieses 
              angebracht. Es sind zwei Blendbogen-Nischenpaare, 
              deren Aussehen sehr den Blendbögen am Chor der Kirche von Arzbach 
              ähneln.
 Die Bauzier an der Westwand und an der Vorhalle ist nur romanisch 
              nachempfunden. Sie wurde bei der Verlängerung der Kirche 1868 
              gestaltet.
 An der Südwand ist unter dem Bogenfries eine Sonnenuhr 
              angebracht (siehe Bild rechts).
 |  Bogenfries und Sonnenuhr
 |   
          | Zur 
            besseren Sichtbarkeit der Uhr hat man ein Friesteil herausgebrochen. Rechts neben der Sonnenuhr hängt ein großes, von einem 
            Metallbogen überdecktes Kreuz in den Stilformen des Historismus 
            aus der Zeit um 1900 (Missionskreuz).
 An der Außenseite des Vorhauses steht hinter einer mit Glas 
            abgedeckten Nische eine Madonnenstatue (siehe Bild links)
 |  Um das Missionskreuz sind in die Mauer mehrere Epitaphe eingelassen, die 
      an ehemalige Pfarrer erinnern.
 
         
          |  
              Wolfgang Kaltnöcker, 
                27. 8. 1609,
 Kalksandstein, unten Hostienkelch
 Maße: (60 x 58 cm)
 |    1609
 |  |  1753 | Georg Michael Pabst, 
            5. 4. 1753, (Pfarrer seit 1731),
 Kalksandstein unten Hostienkelch
 Maße: (61 x 58 cm)
 |   
          | Pfarrer Johannes Nepomuk 
              Lindtner, unten Kelch mit Hostie
 Kalksandstein
 Maße: (42 x 32 cm)
 |  |   |  1735
 | Wolfgang Pabst, 
            1735, unten Hostienkelch
 Rotmarmor
 Maße: (83 x 51 cm)
 |  Der Turm besitzt einen viereckigen Grundriss und einen entsprechenden 
        Unterbau. Über den beiden Traufgesimsen erhebt sich der achteckige 
        Turmoberbau von 1694, bedeckt von einer ausladenden barocken Zwiebelhaube 
        (nach Entwurf des Münchner Hofmaurermeisters Franz Anton Kirchgrabner 
        1779) mit Schieferplatten. 19)Angeblich wurde der Turm im Franzosenkrieg von 1796 auf die heutigen 
        35 m erhöht, um über den Hügel in Richtung Lengenmoos das 
        Herannahen des Feindes erkennen zu können. Es nützte nichts; 
        die Kirche wurde von den franz.Revolutionstruppen ausgeplündert.
 1877 hat man die Kirchturmkuppel für 300 Mark renoviert.  35)
 Eine Auflistung der höchsten Kirchtürme im Landkreis finden 
        sie hier....
 
 Im Turm hängen zwei Glocken,
 - die ältere aus dem Jahr 1665 besitzt die Aufschrift: "Bernhard 
        Ernst  in München 
        goss mich 1665",
 - die jüngere 1922 von Ulrich ; Weule aus Apolda in Thüringen.
 
 1665 waren zwei Glocken beschafft worden; eine wurde im Ersten Weltkrieg 
        eingeschmolzen (s.u.).
 Aus dem Jahr 1730 ist bekannt, dass der  
        aus Stuhlfelden im Salzburger Land stammende Schmid Urban 
        Gruber 
        hier in Rumelts-hausen als 
        Glockenumhänger tätig 
        war (für 8 Gulden) 06). 
        Urban dürfte der Sohn des Thomas Gruber gewesen sein, der 30 Jahre 
        vorher in Einsbach und Sulzrain Glocken reparierte.
 1749 stiftete Ursula Schredl eine 
        Turmuhr und einen Geldbetrag für deren Unterhalt. 
        41) 
         1917 lieferte Rumeltshausen 
        eine Glocke (von 1665 ?) zum Einschmelzen für Kriegszwecke ab ohne 
        dazu wegen des Alters der Glocken verpflichtet zu sein. Aber die kleinere 
        Glocke hatte seit einigen Wochen einen Sprung, "sodass sie nur schepperte. 
        Deshalb waren alle mit der Weggabe derselben einverstanden", so Pfarrer 
        Höckmayr. 38)
 (Eine Auflistung der ältesten Glocken im 
        Landkreis finden sie hier....).
 
 
 
        Sakristei
          | Hinweis: 
            Woher die so typisch bayerisch-barock anmutende Zwiebelform 
            kommt, ist erstaunlicher-weise nicht geklärt. Einige der Experten 
            vermuten, dass sie eine Nachahmung und Weiterentwicklung der im 7.Jh 
            errichteten Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem (Felsendom) und 
            somit arabischen Ursprungs ist. Damals glaubten europäische Bau-meister, 
            die Kuppel stamme noch vom Tempel Salomons und verbanden mit ihr die 
            Vision vom himmlischen Jerusalem. Andere Kunstexperten sehen in der 
            Zwiebel eine Weiterentwicklung der byzanti-nischen Kuppel, die auch 
            in Russland großen Anklang fand. |   Turmzwiebel
 | Fest 
            steht jedoch, dass die ältesten zwiebelförmigen Kuppeln 
            im alten Baiern die der Münchner Frauen-türme sind (1525). 
            Weite Verbreitung fand die Zwie-bel als Bauform aber erst im Italien 
            der Renaissance und bei uns in der Barockzeit nach dem 30jährigen 
            Krieg. Ihre Form -unten bauchig, oben spitz- passte wunderbar zur 
            Kunstauffassung und zum Lebensstil des Barocks und galt "als 
            Synthese aus der Bewe-gung ins Übersinnliche und dem Verharren 
            in den Wölbungen des Sinnlichen".  28) Wenn Sie die Zwiebeln auf den 
            Kirchtürmen im Dachauer Land vergleichen möchten, klicken 
            Sie hier...
 |  
         
          |  Glockenseil-Röhren aus Holz 
            durch die Decke
 | Nördlich am Chor ist 
              die Sakristei angebaut. Ihr älterer Teil besitzt noch 
              ein gotisches Kreuz-rippengewölbe. In der Sakristei enden die 
              hölzernen Röhren, 
              durch die die Glockenseile innerhalb des Mauerwerks geführt 
              wurden. 
 In der Sakristei hängt in einer Wandnische noch ein kupferner 
              Wasserbehälter mit Hahn (Lavabo), 
              in dem früher, als es noch keine Wasserleitung gab, das für 
              die Messe benötigte Wasser aufbewahrt wurde. Es ist eine Rarität; 
              solche Wasserbehälter sind mir im Landkreis Dachau nur noch 
              aus Deutenhausen, Bergkirchen und Inhausen bekannt.
 Früher war die Sakristei 
              wohl ein feuchter Raum. Denn als die Pfarrei Schwabhausen am 18.10.1939 
              neue Messgewänder anschaffte, notierte Pfarrer Mayer: "In 
              Rumeltshausen ist es schade für jedes gute Stück. In kürzester 
              Zeit wird alles grau und modrig".  24) |  
               Lavabo
 |  
        
          | Im Vorhaus 
            des Einganges befinden sich drei übereinander liegende, mit schmiedeeisernen 
            Gittern versehene Nischen. |    Karner-Erinnerungsstätte | In der untersten 
            Nische, liegen fünf Toten-schädel. Sie erinnern an den früher 
            vielleicht an gleicher Stelle stehenden "Karner" (Beinhaus) |  
         
          |  | Hinweis: Das Beinhaus oder Karner (lat.carnarium=Fleischkammer) 
            war vom Mittelalter bis zum 19.Jh. eine meist an die Kirche in der 
            Nähe des Eingangs angebaute, zweigeschossige Friedhofskapelle, 
            in deren Untergeschoss die Gebeine der schon lange Verstorbenen aufbewahrt 
            wurden, um Neuzugängen Platz zu machen (Zweitbestattung). Ursprünglich 
            hatte jeder Pfarrfriedhof, neben an oder unter der Kirche einen Karner. 
            Auf den Synoden von Münster und Köln (1279/1280) wurden 
            sie zwingend vorgeschrieben. In früheren Jahrhunderten war die 
            Lebenserwartung niedrig und die Kindersterblichkeit hoch; 42 Prozent 
            der Kinder starben im ersten Lebensjahr 21) 
            . Deshalb gab es damals im Verhältnis zur Bevölkerungszahl 
            mehr Beerdigungen als heute. Friedhöfe waren immer um 
            die Kirche herum angelegt und kaum erweiterungsfähig. Im Jahr 
            1058 beschränkte man die Grenzlinien der Friedhöfe auf 60 
            Schritte im Umkreis des Altars für Hauptkirchen und 30 Schritte 
            für Kapellen. Weiter entfernt konnte man sich des Segens der 
            im Altar ruhenden Reliquien und der Fürbitte des Heiligen nicht 
            sicher sein. So war es üblich, die Gräber schon nach 5 bis 
            10 Jahren wieder zu verwenden. Zudem gab es keine Familiengräber; 
            der nächste Tote erhielt das frei werdende Grab. Manche Totenschädel 
            in den Beinhäusern wurden auch bemalt oder mit Inschriften versehen, 
            um sie der Anonymität zu entreißen. Karner waren besonders 
            in Bayern, Österreich und Ungarn verbreitet; sie standen an katholischen 
            und protestantischen Gotteshäusern. In den letzten hundert Jahren 
            wurden die Karner abgerissen bzw. in Lourdeskapelle, Abstellräume 
            oder Vorhäuser umgewandelt. In manchen Kirchen wie hier in Rumeltshausen 
            erinnert aber noch eine Nische mit einigen Totenköpfen an die 
            frühere Trauerkultur. Die aufgestapelten Gebeine sollen die Kirchenbesucher 
            an die Vergänglichkeit des Menschen ermahnen.
 
 |  
        
          | In der darüber 
            liegenden rund-bogigen Nische steht eine 1,10 m hohe Christusskulptur 
            (Jesus auf der Rast) 
            mit seitlich angebrachten Engeln. 
            Diesehalten einen Toten-kopf (rechts) und eine Sanduhr, die Zeichen 
            für die Endlichkeit des Lebens, in den Händen. Sie gehören 
            thematisch eigentlich mehr zur unteren Nische mit den Totenköpfen. |      Engel mit Stundenglas       -        Engel 
              mit Totenkopf Christus auf der Rast
 | Hinweis: Figuren 
            von "Christus auf der Rast" sind nicht selten in den Kirchen des Landkreises 
            Dachau. Ähnliche Figuren stehen auch in Asbach, Berg-kirchen, 
            Biberbach, Gaggers, Haim-hausen, Kleininzemoos, Kollbach, Oberumbach, 
            Röhrmoos, Schönbrunn, Unterumbach, Tandern, Wiedenz-hausen 
            und Westerholzhausen. Die Darstellung Christus auf der Rast geht zurück auf die heimlichen 
            Leiden Christi.
 |  
        Ölberg 
          |  | Das 
            sind Schilderungen und bildliche Darstellungen von Martern Christi 
            vor seiner Kreuzigung, die nicht in den Evangelien erwähnt werden. 
            Sie entsprangen der Passionsmystik des Mittelalters und wurden in 
            der Barockzeit von den Jesuiten und Franziskanern für Zwecke 
            der Gegenreformation wieder belebt. Zu den heimlichen Leiden gehören 
            Darstellungen von Christus im Kerker, von Maria mit ihrem toten Sohn 
            Jesus auf dem Schoß (Vesperbilder) und Christus auf der Rast. 
            Letztere stellen Jesus dar, der nach dem Kreuzweg, kurz vor seiner 
            Kreuzigung auf einem Stein oder dem Kreuz sitzt, seinen Ellbogen an 
            den Schenkeln aufstützt und das Kinn bzw. eine Wange mit einer 
            Hand hält. Eine uralte Geste der Klage. Diese Art der Gestaltung 
            heißt im Volksmund manchmal auch "Zahnweh-Herrgott". |  
 
        
          | In der Vorhausnische 
            ganz oben befindet sich eine Ölbergdarstellung 
            aus dem 18.Jh. Sie zeigt den auf dem Boden knienden Jesus, der sein Gesicht betend 
            zum Himmel wendet. Rechts von ihm die drei schlafenden Jünger.
 |  Ölbergdarstellung | Über der 
            Gruppe ein Engel mit dem Kelch in der Hand. Er erinnert an die Jesusworte 
            am Ölberg: "Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser 
            Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du 
            willst!" (Mtt, 26,39). |  Die letzte Renovierung 
        der Kirche fand in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts 
         statt. 
 
 Innenausstattung   
        Altarraum 
         
        Der um eine Stufe erhöhte Altarraum 
      wird nur durch 
          | Rumeltshausen 
            ist eine Chorturmkirche, d.h., der Altarraum 
            ist im Erdgeschoss des Turmes unter-gebracht. Der Raum hat die Grundmaße 
            des Turms (3,5 x 3 m) und ist deshalb relativ schmal und kurz. Der 
            Altarraum -auch Chor genannt- ist von einem in der Barockzeit bemalten 
            Kreuzgewölbe überdeckt, bei dem 1748 die Rippen abgeschlagen 
            wurden. 
 
 |   
               Hochaltar | An 
            der Nord- und der Ostwand wurden vor einigen Jahren farbenfrohe Fresken 
            aus spät-gotischer Zeit freigelegt. Die Tatsache, dass die Gemälde 
            bis hinter den Altar reichen, zeigt deutlich, dass der gotische Altar 
            nicht sehr hoch gewesen sein kann. Der heutige, raumhohe Altar, der 
            die Fresken verdeckt, wurde erst 1740 errichtet. |  ein Fenster (an der Südseite) erhellt.
 
 
 
 
         
          |  
               Spätgotische 
                Fresken im Altarraum 
                 
                Gotische 
                Wandgemälde im Altarraum
 
 
 |  |  
         
          |  Maria und Hanna | Spätgotische  Fresken, 
            im 15. Jh. entstanden, zieren den Altarraum. Man entdeckte sie erst im 1911 bei einer 
            Restau-rierung wieder und legte sie frei. Sie zeigen jedenfalls an 
            der Nordseite Szenen aus dem Leben Jesu. Zwei Gemälde direkt 
            hinter dem Altar, die leider kaum zu fotografieren sind, sollen Szenen 
            aus dem Martyrium des hl.Laurentius darstellen. Das südliche 
            davon könnte aber auch die Geißelung Jesu sein. Dehio spricht 
            von einer weiteren Martyriums-darstellung. 
            18)
 Interessant sind die Heiligenscheine; sie sind dreidimensional, also 
            plastisch gestaltet.
 Als die Fresken hinter dem Altar gemalt wurden, war der Altar nur 
            so hoch, dass die Bilder vom Kirchenschiff aus zu sehen waren. Spätestens 
            als ein höherer Altar errichtet wurde, hat man diese (und wahrscheinlich 
            alle Wandgemälde im Chor) überweißelt.
 
 Inmitten des freigelegten 
            Freskos steht in einer Nische eine schwarze Madonnenfigur (Altöttinger 
            Madonna).
 |   
 Deckengemälde 
        im Altarraum
 Das 
        Deckengemälde im 5,30 m hohen Altarraum/Chorraum, wurde 1748 
        vom Dachauer Künstler Franz Mayr (geb.1707 in Lauterbach, gest.1752 
        in Dachau) gemalt (sign. an der Langhausdecke). Mehr über Franz 
        Mayr ....
 
         
          | Das 3,55 x 3,00 
            m große Bild 20) 
            stellt auf der ganzen Fläche Szenen aus dem Leben des hl. Laurentius 
            dar. Im Mittelfeld die Apotheose, die "Verherrlichung 
            des hl. Laurentius. 
 
 |  St.Laurentius | Der Heilige kniet 
            in Diakonskleidung (kurze Ärmel) mit ausgebreiteten Armen und 
            blickt zum Himmel. Ein Putto hält sein Attribut, einen Rost. Über St. Laurentius blicken zwei große Engel mit weit aufgerissenen 
            Augen auf die Szene. Und darüber in einem Lichtfeld das Symbol 
            für die Dreifaltigkeit (Dreieckssymbol).
 |  In den Seitenfeldern des Kreuzgewölbes vier Ornamentkartuschen 
      mit und folgenden Texten und Emblemen:  
      
      An den beiden Stichkappen 
      links und rechts vom großen Deckengemälde im Altarraum befinden 
      sich zwei Bildfelder
 in gemaltem Ornamentrahmen mit Schriftbändern unter den Bildern.
 
 
 
         
          | Auf 
            der linken Seite kniet Laurentius auf Wolken; unter ihm der Text "Löschet 
            auß die Feursbrunsten". Auf der Erde sind im Vordergrund mehrere Gebäude -darunter auch 
            eine Kirche - zu sehen, die in Flammen stehen.
 |    Feuersbrunst      
              -      Gewitter | Das Bild auf der rechten Seite 
              zeigtLaurentius als Patron 
              gegen das Unwetter. In der Schriftkartusche ist "Trennet 
              ab die Hochgewitter" zu lesen.
 Der Heilige lagert im oberen Teil des Bildes mit seinem Attribut, 
              dem Rost, auf einer Wolke. Aus dieser Wolke geht auf einen Bauernhof 
              ein Unwetter mit Hagelschauer nieder. Wegen des Feuertodes ist Lauren-tius 
              der Patron gegen Feuer und Blitzschlag.
 |  
  Hochaltar 
        / ChoraltarDer barocke Hochaltar aus dem 
      Jahr 1740, der einige Zeit in desolatem Zustand auf dem Dachboden des Pfarrhofs 
      in Schwabhausen gelagert war, steht seit der letzten Renovierung wieder 
      auf seinem Platz im Altarraum. 
 
 
         
          | Mittelpunkt des 
            Altars ist eine von Putten umgebene liebliche Madonnen-figur 
             aus dem 18.Jh. Sie hält das segnende Jesuskind in ihrem Arm. Flankiert wird 
            sie von Skulp-turen des Kirchenpatrons, des hl. Lau-rentius, 
            mit den typischen Attributen 
            Rost und Palmzweig (1740) auf der linken Seite
 |      SS. Laurentius - Maria - Sebastian |  und des hl. Sebastian, 
              der als Soldat mit Pfeil und Bogen dargestellt ist (18.Jh) auf der 
              rechten Seite.
 Im Auszug des Hochaltars eine 
              Heiliggeist-Taube. |  
         
          |  | Hinweis: Nach der Legende war Sebastian im 3.Jh.ein Offizier 
            der kaiserlichen Garde, der auf Befehl des Kaisers Diokletian mit 
            Pfeilen durchschossen wurde. Er erholte sich aber durch die Pflege 
            der Witwe des Märtyrers Kastulus, bekannte sich erneut zu seinem 
            Glauben und wurde daraufhin mit Keulen erschlagen. Auf seine Anrufung 
            hin, soll eine Pestepidemie abgewendet worden sein.  Deshalb 
            wird der heilige Sebastian als Pestpatron und -der Pfeile wegen- auch 
            als Patron der Schützenbruderschaften verehrt.
 Laurentius war um das Jahr 250 einer der sieben Diakone in 
            der Stadt Rom. Er sollte im Auftrag des Papstes den Kirchenschatz 
            unter den Leidenden und Armen austeilen. Kaiser Valerian erhob Anspruch 
            auf diese Schätze; als Laurentius sie nicht an ihn herausgab, 
            ließ er ihn mit Bleiklötzen schlagen, zwischen glühende 
            Platten legen und befahl schließlich, den Unerschütterlichen 
            über stetig unterhaltenem Feuer auf einem Rost langsam zu Tode 
            zu martern. Deshalb wird Laurentius mit dem Rost abgebildet.
 |  
        
          | Der neubarocke Tabernakel 
            aus dem Jahr 1910 ist teilvergoldet.
 Er wird durch vier 90 cm hohe Säulchen gegliedert. In den seitlichen 
            Nischen stehen 30 cm hohe Skulpturen aus Holz (18.Jh).
 |  Tabernakel | An der zweiflügeligen 
              Tabernakeltüre sind vergoldete Reliefs von Getreideähren 
              und Weinreben angebracht. Sie sind Zeichen für Brot und Wein 
              sowie für Leib und Blut Christi. Die Figuren der Leuchterengel, 
              die auf dem Tabernakel sitzen, stellen nicht nur eine Verzie-rung 
              dar. Sie sind auch auf die Gestaltung der Bundeslade der Israeliten 
              in biblischer Zeit zurückzuführen, die als Vorgängerin 
              des
 |  
         
          |  | Tabernakels angesehen wird. Die Bundeslade war von zwei goldenen Engelsfiguren 
            (Cherubim) eingerahmt (Ex, 37,7-9). 30) Hinweis: Tabernakel ist das lateinische Wort für Zelt. 
            Die seit dem 12. Jh übliche Bezeichnung führt zurück 
            zur Bundeslade der Israeliten zur Zeit Mose, die ebenfalls in einem 
            Zelt untergebracht war. Der Tabernakel dient bereits seit frühchristlicher 
            Zeit (unter anderem Namen) zur Aufbewahrung verwandelter Hostien für 
            die Sterbenden. Im hohen Mittelalter wurde er auch Ort der Anbetung 
            und Verehrung Christi in der Gestalt dieses eucharistischen Brotes. 
            Der Ort und die Form der Aufbewahrung änderten sich im Laufe 
            der Jahrhunderte häufig. Das Tridentinische Konzil (1545-63) 
            ordnete die Aufstellung des Tabernakels auf dem Altar an. Doch diese 
            Vorschrift wurde in Deutschland, wo man lange daran festhielt, die 
            heiligen Hostien in Wandschränken und Sakramentshäuschen 
            aufzubewahren, erst im 18. Jahrhundert umgesetzt. Das 2. Vatikanische 
            Konzil (1962-65) lässt dies wieder zu. Deshalb werden in modernen 
            oder modernisierten Kirchen Tabernakel häufig in die Wand eingelassen 
            oder stehen frei auf einer Säule.
 |  
         
          | Vor 
            dem noch erhaltenen (zusammengeklappten) Kommuniongitter steht auf 
            der Nordseite der aus Messing gearbeitete Ambo, 
            dessen Schaft mit reichen Verzierungen nach Art des Rokoko geschmückt 
            ist (um 1970). 
               
                |  | Hinweis: 
                  Der Ambo (griech.ambon = erhöhter Rand) war im Frühchristentum 
                  und Mittelalter die erhöhte Plattform an der altchristlichen 
                  Chorschranke in der Kirche zum Vorlesen und Vorsingen liturgischer 
                  Texte (Epistel, Evangelium); ab dem 14. Jh. wurde die Funktion 
                  des Ambos von der Kanzel übernommen. In neuester Zeit ist 
                  der Ambo wieder fester Bestandteil in der Ausstattung der Kirchen. In der Liturgiekonstitution des II.Vaticanums Sacrosanctum concilium 
                  (SC 124) heißt es:
 "Die Verkündigung der Lesungen und des Evangeliums 
                  sowie die Predigt erfolgen wiederum von dem bereits in der Liturgie 
                  des ersten Jahrtausends bekannten Ambo, dem als 'Tisch des Wortes' 
                  ein hoher Rang zukommt".
 Deshalb wurden nach dem Konzil (um 1970) in allen Kirchen Ambos 
                  (Lesepulte) aufgestellt. Sie sind der Ersatz für die nicht 
                  mehr benutzte Kanzel.
 |  |  Ambo |  
 Figuren am 
        Chorbogen
  Am Chorbogen 
        (am Übergang vom Altarraum/Chorraum zum Kirchenschiff) sind zwei 
        Figuren aus dem 18.Jh.angebracht: Links der hl.Michael 
      mit Flammenschwert, der seinen Fuß auf einen kleinen Teufel setzt. 
       Flammenschwert ist die Bezeichnung 
      für ein Schwert, dessen Klinge gewellte (geflammte) Schneiden hat.
 
         
          | 
  St.Michael | Hinweis: Michael 
            ist mit Raphael, Gabriel und Uriel einer der vier Erzengel. Nach der 
            Überlieferung war Michael häufig mit der Heilsgeschichte 
            der Menschen verbunden. Er stürzte -schon vor Beginn der Schöpfung- 
            den Luzifer,  trieb Adam und Eva  mit dem Schwert aus dem 
            Paradies (1.Mose 3,23-24)  zeigte Hagar, der von Abrahams eifersüchtiger 
            Frau Sara vertriebenen Magd, die Quelle zur Rettung ihres Lebens (1. 
            Mose 16,7-12). Michael gilt auch als einer der drei Männer, 
            die Abraham besuchten (1. Mose 18,1-16), er hinderte Abraham, den 
            Isaak zu töten (1.Mose 22, 11-18) rang mit Jakob (1.Mose 32,24-29), 
            teilte das Rote Meer beim Auszug aus Ägypten (2. Mose 14,19-22), 
            führte Israel ins gelobte Land und kämpfte mit dem Teufel 
            um die Seele von Mose. Rettend erschien er den Jünglingen im 
            Feuerofen bei Daniel (Daniel 3,25-26) und hielt Habakuk an den Haaren 
            über die Löwengrube. Michael hält die Seelenwaage und 
            empfängt die Seligen im Paradies, so wie Petrus an der Himmelspforte. |  
         
          | Auf der gegenüber 
            liegenden Seite der hl. Georg, 
            der seine Lanze in den Drachen (Sinnbild für das Böse) stößt. 
               
                |  | Hinweis: 
                  Georg war Soldat des römischen Heeres zur Zeit Kaiser 
                  Diokletians und wurde um ca. 304 in Nikodemien oder Lydda enthauptet. 
                  Bei uns wird der hl. Georg vor allem als Patron der Pferde verehrt 
                  (Georgiritt). Meist wird er als Ritter dargestellt, der einen 
                  Drachen tötet. Nach der Legende hauste in einem See vor 
                  der Stadt Silena in Lybia ein Drache, dem die Einwohner täglich 
                  Lämmer und später Kinder opfern mussten. Da erschien 
                  St.Georg, nachdem er alle Martern über-standen hatte, gevierteilt 
                  und vom Erzengel Michael wieder zum Leben erweckt worden war. 
                  Als der Drache auftauchte, schwang Georg mit dem Zeichen des Kreuzes 
                  die Lanze und durchbohrte das Untier, das zu Boden stürzte.
 |  |  St.Georg
 |  
         
          |  | Der Drache ist ein Wesen, das viele Völker in ihren Mythen 
            (Lindwurm) kennen. In China gilt er als glücksbringend, bei uns 
            im Westen als Bedrohung. Sein Name kommt vom Griechischen drakon = 
            "furchtbar Blickender". Im Alten Testament wird er als Verkörperung 
            des Bösen und als Teufel bezeichnet. In der Apokalypse bedroht 
            er die Frau, die gerade ein Kind geboren hatte. In der religiösen 
            Kunst wird er häufig zusammen mit dem hl.Michael, dem hl. Georg 
            und der hl.Margarete abgebildet. Bei frühen Darstellungen ist 
            der Drache meist schlangenartig und oft mehrköpfig wiedergegeben, 
            seit dem Spätmittelalter eher echsenförmig, oft mit Fledermausflügeln 
            und feurigem Atem. Die Ähnlichkeit der in der religiösen 
            Kunst dargestellten Drachen mit den Sauriern ist frappierend. Zwar 
            war den Menschen des Mittelalters nicht bekannt, dass es Saurier gegeben 
            hat. Doch Skelettfunde dieser Tiere nährten die Gewissheit über 
            die Existenz und das Aussehen der Drachen. Erst 1840 wurden die Saurier 
            als eigene Spezies eingeordnet.
 |   
 Ewig-Licht-Ampel
 
         
          | Von 
            der Mitte des Chorbogens hängt die schöne Ewig-Licht-Ampel. 
            Sie ist im Stil des Neurokoko gearbeitet; eine Gürtlerarbeit 
            (= in Metalldrücktechnik), versilbert mit Rocailleornamentik. 
            Die Aufhängeketten sind an eleganten, aus Rocailleblättern 
            gebildeten Henkeln befestigt. Im Muster befinden sich auffallend viele 
            Herzen. 
 
 
 |  Ewig-Licht-Ampel
 | Hinweis: Das rote Öllämpchen, das stets im Altarraum brennt, gilt 
            oft als Erkennungsmerkmal eines katholischen Gotteshauses. Früher 
            gab es solche Lichter nur an den Märtyrergräbern. Mit der 
            wachsenden Verehrung der aufbewahrten Eucharistie hat sich etwa seit 
            dem 13. Jh der Brauch des "Ewigen Lichtes" vor dem Tabernakel, wo 
            das Allerheiligste aufbewahrt wird, herausgebildet, nachdem der Johanniter-Ritterorden
 |  
         
          |  | das Ewige Licht 
            von den Kreuzzügen aus dem Heiligen Land mitgebracht hatten. 
            Durch sein dauerndes Brennen weist es darauf hin, dass in der Kirche 
            geweihte Hostien aufbewahrt werden. Meist sind die von der Decke herabhängenden 
            Ampeln aus Silber oder versilberten Material gebaut, in eleganten 
            Formen und mit vielen grazilen Verzierungen versehen. |  
 
 
         
          |  
                               Epitaph 
                am Chorbogen  Vor dem Choraltar 
                ist im Fußboden eine Platte im Rautenformat verlegt mit 
                der Aufschrift W.P. Die Buchstaben könnten die Anfangsbuchstaben des Namens Wolfgang 
                Pabst (+1735) sein, für den ein weiteres Epitaph in die Außenseite 
                des Kirchenschiffs eingelassen ist.
 | 
               Epitaph am Fußboden
 |  Chorgitter 
        / Speisgitter
 
        
          | 
               Speisgitter
     | Noch erhalten ist in der Kirche 
              das barocke Chorgitter, 
              an dem früher die Kommunion ausgeteilt wurde (Speisgitter). 
              Die Gläubigen knieten dabei nebeneinander auf der Stufe vor 
              dem Gitter. Die Kommunionbank 
              besteht traditionell aus Docken, das sind runde, stark geschwellte 
              und profilierte Säulchen aus Holz. Das 
              Gitter ist gar nicht so alt. Es wurde am 18.12.1939 von Vitus Lachner 
              und Forstner aus Stetten geliefert. Vorher trug der Mesner bei der 
              Kommunion ein wackeliges Knieschemelchen hinaus, auf dem jeweils 
              nur ein Komunikant knien konnte. Dabei bestand die Gefahr, nach 
              vorn überzukippen, schrieb Pfarrer Mayer. 24)In Rumeltshausen hat man die Kommunionbank aus kunsthistorischen 
              Gründen erhalten; sie hat in der Liturgie keine Funktion mehr. 
              Prälat Dr.Werner Gross schreibt: "Von der Kommunionbank 
              ist in den liturgischen Dokumenten des II.Vatikanischen Konzils 
              nicht mehr die Rede, da der Altar zugleich Tisch des Opfers und 
              des österlichen Mahles ist; von ihm empfangen die Gläubigen 
              die eucharistische Speise und den eucharistischen Trank. " 
              11)
 Hinweis: Die Kommunionbänke 
              entwickelten sich aus den Cancelli (lat.Gitter), den Altarschranken 
              altchristlicher Kirchen, die den Gemeinderaum, d. h. das Kirchenschiff, 
              vom Altarraum trennten. An diese Kommunionbank knieten sich früher 
              die Gläubigen, die kommunizieren wollten. Der Priester reichte 
              von der dem Altarraum zugewandten Seite der Kommunionbank die Hostie 
              aus dem Kelch. Ein Ministrant hielt unter das Kinn des Gläubigen 
              die Patene, um ein Herunterfallen der Hostie zu vermeiden. Im Rahmen 
              der Liturgiereform um 1970 wurde die Kommunionbank in den meisten 
              Kirchen abgebaut, um so eine Einheit zwischen dem Priester und der 
              Gemeinde zu schaffen.  |      Langhaus 
        / Kirchenschiff Die 
        Bezeichnung des Langhauses als Kirchenschiff ist darauf zurückzuführen, 
        dass die Kirchenväter die Gemeinschaft der Glaubenden als Schiff bezeichneten, 
        das die Gläubigen aus dem Sturm der Zeit und den gefährlichen Wogen des 
        Schicksals rettet. 
       
         
          |  Chorbogen | Der Altarraum und 
            das um eine Stufe tiefer liegende Kirchenschiff sind durch einen hohen, 
            runden, mit Stuck-Rahmenleisten verzierten Chorbogen 
            mit der Aufschrift "Haec est domus Domini MDCCXLVIII" (Dies ist das 
            Haus des Herrn, 1748) getrennt. |   
 Deckengemälde 
        im Kirchenschiff
 Das spätromanische 
        Langhaus hat eine mit leichtem, duftigen Stuck überzogene Flachdecke. 
        Das Kirchenschiff ist 12,80 Meter lang, 5,75 m breit und 5,70 m hoch. 
        Es hat sich durch die barocke Umgestaltung und zusätzliche Erweiterungen 
        im Jahr 1748 und 1868 in einen lichtdurchfluteten, durchaus geräumigen 
        Saal verwandelt. An die Flachdecke mit umlaufenden Rahmen sind ein zentrales 
        Fresko und - um dieses Fresko gruppiert - vier ovale Medaillons mit Stuck-Profilrahmen 
        gemalt. Der Architekt und Historiker Max Gruber geht davon aus, dass die 
        Arbeit auf die Stuckateur-Gruppe Alex Pader, Martin Hörmannstorffer 
        und Augustin Pältl 
        zurückgeht, die in Bergkirchen und mglw. auch in Etzenhausen, Arnbach 
        und Pipinsried tätig war.  
         
          | Das 
            um 1748 von Franz Mayr (sign.) gemalte 2,85 x 2,45 m große Mittelfresko 
            20) 
            zeigt das Martyrium des hl.Laurentius. Franz Mayr orientierte sich dabei an einer Stichvorlage von Lucas 
            Vorstermann und einem Gemälde von Peter Paul Rubens (im Schloss 
            Schleißheim).
 |  Martyrium des hl.Laurentius | Im Zentrum des Bildes ist St. Laurentius zu sehen, der halbnackt von 
            den Schergen auf den Rost gezwungen wird, unter dem bereits das Feuer 
            lodert. Andere Henkersknechte schütten aus einem Korb Kohlen 
            in die Glut. Im Hinter-grund ist eine Jupiterstatue zu sehen. Unter 
            dem Volk, das dem Schauspiel beiwohnt, befinden sich der römische 
            Kaiser, ein heidnischer Pries-ter, Krieger und ein Reiter mit roter 
            Fahne. Über der Szene schwebt ein Putto mit Palmzweig und Lorbeerkranz 
            für den Heiligen.
 |  
         
          |  | Zum 
            gleichen Thema hat Mayr hat auch das Altarblatt in der Kirche von 
            Etzenhausen mit großer kompositorischer Ähnlichkeit gemalt. Hinweise: Die Palme ist schon von alters her Zeichen der sieghaften 
            Vollendung und des Triumphs. Dies hat man für die christlichen 
            Märtyrer übernommen. Die immergrünen Palmzweige 
            symbolisieren das ewige Leben und den Sieg des Glaubens über 
            das Heidentum. Zudem berichtet Johannes in der Geheimen Offenbarung: 
            "... sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und 
            vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen" (Offb.7,9).
 Der Lorbeerkranz war das Ehrenzeichen des siegreichen Athleten, 
            z.B. bei den Olympischen Spielen der Antike in Form eines Gewindes 
            aus Laub, Blumen u.ä. Das Christusmonogramm war in der frühen 
            Kirche öfters von einem Kranz umgeben und bezeichnete so Christus 
            als den Sieger über den Tod (daher häufig auf Sarkophagen) 
            oder - da die siegreichen römischen Kaiser den Lorbeerkranz trugen 
            - als Kyrios, den Herrn der Welt. Als Siegeszeichen gebührte 
            der Kranz auch den Märtyrern.
 |  In den ovalen Medaillons rund um das Langhaus-Gemälde ist Laurentius 
      als Helfer der Menschen in vielfältigen Nöten dargestellt. Über 
      den Szenen ist in Text-Kartuschen das Motto des Bildes beschrieben.
 
 
         
          | Unter der Empore 
            ist die Decke mit einem Fresko des Auges 
            Gottes im Dreieck bemalt. Um das Dreieck ein dichter Kranz 
            von Strahlen. |  Auge Gottes | Hinweis: 
            Das Auge Gottes im Dreieck verdankt seine Existenz der Scheu früherer 
            Jahrhunderte, Gottvater zu personifizieren. In der Frühzeit des 
            Christentums trat der Lebensquell an die Stelle Gottes, später 
            eine Wolke als Hand Gottes. Erst seit der Neuzeit ist das Auge Gottes 
            im Dreieck gebräuchlich. In der Kunst unserer Gegend |  
        
          |  | ist es seit dem 
            18.Jh verbreitet. Es symbolisiert gleichzeitig auch die Dreifaltigkeit. 
            Personifiziert, als würdiger alter Mann mit langem Bart, wird 
            Gottvater erst seit dem Barock (17.Jh) dargestellt. |   
   Seitenaltäre 
      
       
         
          |  Linker Seitenaltar | Die beiden Seitenaltäre 
            wurden erst bei der letzten Renovierung in 
            den 1990er-Jahren wieder aufgestellt. 
            Es handelt sich um spätbarocke Retabeln mit zwei glatten Säulen 
            unter dem verkröpften 
            Gebälk. Den Abschluss bilden die Altarauszüge oder Altaraufsätze 
            mit Nische und Rundbogengiebel; sie werden von zwei Volutensprenggiebeln 
            mit darauf sitzenden Engeln gestützt. 
 Die Seitenaltäre entsprechen im Stil und der Farbgebung dem Choraltar. 
            Der Stipes, der Altarblock, ist neu gemauert und verputzt.
 
 |  Rechter Seitenaltar |  Linker Seitenaltar
 
        
          | Altarauszug 
              Im Altarauszug steht eine 
              Figur des hl. Martin 
              im Bischofsornat mit Buch und Gans. Der Bischofsstab wurde ihm erst 
              bei der letzten Renovierung wieder in die Hand gegeben. 1982 fehlte 
              er noch.  |  St.Martin mit Gans | Hinweis: Martin 
            begegnete als Soldat hoch zu Ross am Stadttor von Amiens einem frierenden 
            Bettler. Er schenkte ihm die mit dem Schwert geteilte Hälfte 
            seines Mantels. In der folgenden Nacht erschien ihm dann Christus, 
            mit dem Mantelstück bekleidet: er war es, der Martin als Bettler 
            prüfte. St.Martin wurde gegen seinen Willen 371 auf Drängen 
            des Volkes Bischof von Tours. Die Legende berichtet, er habe sich 
            in einem Stall versteckt, um der Wahl zu entgehen, doch hätten |  
        
          |  | ihn die Gänse 
            durch ihr Schnattern verraten. Das Buch bezeichnet St.Martin als Verkünder 
            des Evangeliums. |  
         
          | 
              Mittelteil  Mittelpunkt des linken 
                Seitenaltars ist eine Pieta 
                (Vesperbild) aus der Zeit um 1500.  Die 
                trauernde Muttergottes hält ihren toten Sohn Jesus nach der 
                Kreuzabnahme auf dem Schoß. Darüber schweben zwei barocke 
                Englein.  Die starke Schrägstellung 
                der Figurengruppe passt nicht ideal zur Mittelnische des Seitenaltars. 
                Die Pieta ist auch später hier angebracht worden; die Figur 
                ist ja wesentlich älter als der Seitenaltar.
 ...mehr zu Pieta -Darstellungen 
                im Landkreis...
 | 
   Pieta
 |  Hinweis: Die Darstellung der Muttergottes mit ihrem toten Sohn auf 
              dem Schoß entspricht keinem Bibel-bericht. Nach dem Johannesevangelium 
              stand Maria zwar unter dem Kreuz; ihre Anwesenheit bei der Kreuzabnahme 
              ist aber nicht belegt.
 Den Namen Vesperbild erhielten sie, weil die Zeit, die im 
              Stundengebet der Mönche und Nonnen der Trauer um den Tod Jesu 
              gewidmet wird, der Sonnen-untergang ist, die Zeit der Vesper. 
              18) Der Begriff "Pieta" (ital. Mitleid) 
              weist nach Robert Böck auf das innige Mitgefühl hin, das 
              die Gläubigen dieser Darstellung entgegenbrachten.
 |  Altarauszug 
       
        Mittelteil
          | Im Auszug des rechten 
            Seitenaltars steht eine gotische 
            Madonnenfigur aus dem 15.Jh. Sie trägt den kleinen Sohn Jesus auf dem Arm, der wiederum in 
            seiner linken Hand eine grüne Kugel, die die Erde symbolisiert, 
            hält. Die Finger der rechten Hand hat das Jesuskind zum Segensgruß 
            geformt. Maria umfasst mit der linken Hand ein Zepter.
 
 |  Madonna 15.Jh | Bezold/Riel (Kunstdenkmale 
            des Königreichs Bayern) schätzten die Figur sogar noch älter 
            ein: Sie stamme aus der zweiten Hälfte des 14.Jh und sei die älteste 
            Heiligenfigur in den Kirchen des Dachauer Landes.
 |  
        
          | Auf dem rechten Seitenaltar 
              eine 88 cm hohe Figur des hl. 
              Leonhard (1740), die dem Bartholomäus Schuhpaur aus 
              Dachau zugeschrieben wird Der Heilige ist von sieben geflügelten Engels-köpfchen 
               umgeben.
 In 
              den Händen hält Leonhard eine Kette, das typischen Attribut, 
              das ihn als Patron der Gefangenen ausweist. Zu seinen Füßen 
              die Inful (Bischofsmütze) als Zeichen für die Abtswürde.
 |  St.Leonhard | Hinweise:  
              Leonhard (in Bayern einer der 14 Nothelfer) lebte um das Jahr 
              500 als Einsiedler und später als Abt in Frankreich. Regelmäßig 
              besuchte er die Gefangenen und erreichte beim König Clodwig 
              I., dass viele von ihnen freigelassen wurden. Deshalb galt er ursprünglich 
              als Schutzpatron derer, "die in Ketten liegen", also der Gefangenen 
              - und der Geisteskranken, die man bis ins 18. Jahrhundert ankettete.Als die Leonhardsverehrung 
              nach Deutschland kam, verehrte man ihn wegen der Ketten, mit denen er in Frankreich abgebildet war, als Patron der Haustiere, 
              weil man diese Ketten als  |  
         
          |  | Viehketten 
            missdeutete.In 
            Bayern erreichte die Leonhardsverehrung im 19.Jh ihren Höhepunkt. 
            Man nannte ihn auch den 
            "bayerischen Herrgott". Am Leonhardstag, dem 6. November 
            werden Leonhardiritte abgehalten und Tiersegnungen vorgenommen. Die Mitra bzw. Inful, ist seit dem 11.Jh Kopfbedeckung und 
            Würdezeichen der Bischöfe, Päpste, Kardinäle und 
            Äbte. Zunächst war sie halbkugelige oder dreieckige Haube 
            mit zwei hinten herabhängenden Zierbändern, den Infulae 
            (lat. = Binde, altes röm. Symbol für Obrigkeit). Bald schon 
            bekam sie hornförmige Ausbuchtungen, die zunächst seitlich 
            abstanden, dann aber über Stirn und Nacken verschoben wurden. 
            Sie nahmen dabei die Form eines Dreiecks an, wurden bald immer höher 
            und schildförmiger.
 |  An den Seitenaltären lehnen Bildständer 
      aus der Zeit um 1850. Es handelt sich um Gürtlerarbeit, versilbert, 
      in Holzrahmung mit handkolorierten Stahlstichen.
 
         
          | Der linke zeigt - oben im Medaillon die hl. Barbara.
 - im Hauptbild den hl. Laurentius mit dem Rost
 und der Märtyrerpalme,
 Text: "S. Laurentius / Ignem me examinasti, et non est inventa in 
            me / inquitas Psalm".
 |    Bildständer: St.Laurentius 
              u. St.Barbara | Der rechte Bildständer 
            zeigt - oben eine hl. Prinzessin mit Kelch und
 Herzwunde
 - den hl. Stephanus mit Steinen und
 Märtyrerpalme
 Text: Lapidabant in vocantem, et dicentem Domine Jesus, / suscipe 
            spiritum meum Act. C. 7 V. 48."
 |  
   Votivkerzen 
    
       
         
          |  Votivkerze | Neben den beiden 
            Seitenaltären sind prächtige, über 1,40 Meter hohe 
            Votivkerzen aus dem Jahr 1939 
            in schmiedeeisernen Halterungen aufgestellt. Sie sind mit gotisierenden 
            Verzierungen und mit Heiligenbildern (St.Maria und St. Josef) geschmückt. |  Votivkerze
 |   Kanzel 
       
        
          | Die 
            1720 gebaute Kanzel 
            besteht aus einem fünf-eckigen Korpus; in die Füllungen 
            der drei Hauptseiten sind Heiligenbilder gemalt. 
 An der Kanzeltüre, die in die Sakristei führt, wird Jesus 
            als der gute Hirte dargestellt; ein beliebtes Kanzelbild-Thema der 
            Barockzeit.
 |  Kanzel | Auf der Rückseite 
            der Türe die Signatur "Neu gefast Anno 1749. Fr:M:". 
            (Maler Franz Mayr) 
 Auch die Türbeschläge stammen noch aus dem 18.Jh.
 Der Schalldeckel ist in Form eines Baldachins gestaltet; an seiner 
            Unterseite ist eine Taube als Sinnbild für den Heiligen Geist, 
            den Helfer der Prediger, zu sehen.
 
 |  
        
          |  | Hinweis: Der 
            Hl.Geist wird seit dem Konzil von Nicäa (325) als Taube gezeigt. 
            Papst Benedikt XIV verbot 1745 die Darstellung der dritten göttlichen 
            Person in Menschengestalt. Die Predigt wurde in altchristlicher Zeit 
            -ähnlich wie heute- von einem Ambo aus gehalten. 
            Ab dem 13. Jh. baute man Kanzeln, die zumeist seitlich im Mittelschiff ihren Platz haben, dort, wo die 
            Gemeinde versammelt ist. Von hier aus konnten die Prediger auch von 
            oben herab sprechen, was ihren Worten größere Wirkung verleihen 
            sollte.  Spätestens seit dem 2.Vatikanischen Konzil 1962 werden Kanzeln nicht mehr benutzt. |  
        
          |  | Der 
            hl. Adalbert predigte einst aufmerksam den zuhörenden 
            Rindern, und erbat von Gott, auf einem Berge stehend, fruchtbaren 
            Regen für das dürre Land. Das Bild von Antonius nimmt Bezug auf eine Legende, nach der 
            ihn die Einwohner von Rimini nicht predigen hören wollten. Da 
            versammelten sich die Fische und streckten ihre Köpfe aus dem 
            Wasser; dieses Wunder habe fast die ganze Bevöl-kerung der Stadt 
            bekehrt. Antonius war Franziskanermönch der ersten Stunde. Als 
            solcher ist er auf dem Bild -wie auch Franziskus- in der braunen Kutte 
            dieses Ordens dargestellt.
 |  
 
 
         
          |   per Mouseklick 
              zu den Beschreibungen
 | 
               
                | An 
                  der rechten Seitenwand hängt das von einem roten Stoffbaldachin 
                  mit gelben Fransen umgebene Kanzel-kreuz. 
                  Nach der unter dem Kreuz angebrachten Schriftkartusche wurde 
                  es im Jahr 1681 von Benno Ligsalz, einem Churfürstlichen 
                  Oberreiter aus Schwabhausen, gestiftet. | 
                     Kanzelkreuz
 |  
              In der Kartusche ist auch das 
            Wappen der Ligsalz mit den nach links oben weisenden Pfeilen zu sehen. 
            Mehr zur Münchner Patrizierfamilie Ligsalz, die in mehreren Orten 
            des Dachauer Landes Besitzungen hatten,  
            finden Sie hier... 
                |  | Info: 
                  Das Kreuz nennt man auch Kanzelkreuz, weil es in der Regel der Kanzel gegenüber an der Wand angebracht 
                  ist. Es erinnert den Prediger an den 1.Korintherbrief (1,3), 
                  in dem der hl.Paulus schreibt: "Wir predigen Christus als 
                  den Gekreuzigten". Die Ansprache soll nicht weltliche Dinge, 
                  sondern den Tod und die Auferstehung Christi zum Inhalt haben.
 |  Bei einer der letzten Renovierungen wurde aus der Jahreszahl 1681 
            irrtümlich ein 1631.
 |  
 
        
             
              |  | Die Kartusche hat eine unregelmäßige Form; diese hat 
                sich aus einer Schnur entwickelt, die ursprünglich um Inschriften, 
                Wappen und Namen geschlungen wurde. Deshalb sind die meisten Einrahmungen 
                von Kartuschen nicht rechteckig, sondern kurvig. |  Kreuzwegbilder
 
 
 
             
              | Die 
                ersten Kreuzwegbilder kamen im Jahr 1756 in die Kirche.  
                42) Die heutigen Kreuzweg-Stationsbilder 
                entstan-den im Jahr 1854. Sie sind in Ölfarbe auf Leinwand 
                gemalt. 1967 verkaufte man sie an das Heilig Geist Spital in Freising. 
                Durch großen persönlichen Einsatz des damaligen Kirchenpflegers 
                Bassing konnten sie 1997 wieder in die Kirche zurückgeholt 
                werden- ohne Kosten für die Kirchenstiftung.
 |  |  
                   Die Originalrahmen 
                    waren in Freising verloren gegangen. Aus alten, gefundenen 
                    Teilen rekonstru-ierte Bassing die Originalrahmen und ließ 
                    sie in der Restaurierungswerkstatt Hornsteiner in Dorfen in 
                    weißer Lackierung mit Blattgoldauflage nach-arbeiten. 
                    Auf der Rückseite der IV. Station sind die Spender der 
                    Rahmen-Restaurierungskosten von 10.000 Euro genannt.
 |    
            
               
                |  | Vor 1997 hingen in der Kirche ovale Kreuzwegstationen, die Mitte 
                  des 20.Jh mit Ölfarbe auf Holzuntergrund gemalt worden 
                  waren. Sie waren 
                  von einem Rahmen aus getriebenem und versilbertem Messing- oder 
                  Kupferrahmen mit Muscheldekor umgeben. Der Maler ist nicht genannt; 
                  sie könnten aber nach Stil und verwendetem Material von 
                  Michael Weingartner (1917-1996) aus Pfaffenhofen an der Ilm 
                  gestammt haben. |   
          Als Kreuzweg werden die aufeinanderfolgenden 
            bildlichen oder plastischen Darstellungen bezeichnet, die meist aus 
            vierzehn Stationen der Leidensgeschichte Jesu, angefangen 
            von der Verurteilung durch Pilatus bis hin zur Grablegung, bestehen. 
             Seinen Ursprung hat der Kreuzweg im Brauch der Pilger, bei Wallfahrten nach Jerusalem den 
            Leidensweg Jesu auf der "Via Dolorosa" nachzugehen. Im späten 
            Mittelalter wurde die Kreuzverehrung insbesondere durch den hl.Franziskus 
            von Assisi gefördert, der durch die Stimme des Gekreuzigten vom Kreuz 
            in St.Damiano zu einem christlichen Leben bekehrt wurde. Seit dieser 
            Zeit wurden Kreuzwegandachten als Ersatz für die Pilgerfahrt 
            ins Heilige Land abgehalten. Die Stationen bildeten dafür die 
            Leidensstätten Jesu nach. Auf diese Weise konnte der letzte Weg 
            Jesu vor Ort nachgegangen und sein Leiden anschaulicher betrachtet 
            werden. Kreuzwegdarstellungen in Deutschland entstanden erstmals in 
            und bei Klosterkirchen, auf Anhöhen und bei Wallfahrtsorten, 
            insbesondere in der Nähe von Franziskanerklöstern. Mit der 
            Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert hielten sie als Kreuzwegbilder Einzug 
            in die Innenräume der Pfarrkirchen und verbreiteten sich zunehmend. 
            Papst Clemens XII. erkannte im Jahr 1731 mit seinem Breve "Unterweisungen über die Art, wie man den Kreuzweg abhalten soll" diese Form des 
            Kreuzwegs als kanonisch an und bedachte ihn mit großzügigen 
            Ablässen.  
             
              |  |  |  |  |  |  |  |   
              | 1. StationJesus wird von Pilatus
 zum Tod verurteilt
 | 2. StationJesus nimmt das Kreuz
 auf seine Schultern
 | 3. StationJesus fällt zum ersten Mal
 unter dem Kreuze
 | 4. StationJesus begegnet
 seiner Mutter Maria
 | 5. StationSimon v.Cyrene hilft Jesus
 das Kreuz tragen
 | 6. StationVeronika reicht Jesus
 das Schweißtuch dar
 | 7. StationJesus fällt zum zweiten Mal
 unter dem Kreuze
 |   
              |  |  |  |  |  |  |  |   
              |  |  |  |  |  |  |  |   
              | 8. StationJesus tröstet die
 weinenden Frauen
 | 9. StationJesus fällt zum dritten Mal
 unter dem Kreuze
 | 10. StationJesus wird seiner
 Kleider beraubt
 | 11. StationJesus wird ans
 Kreuz geschlagen
 | 12. StationJesus stirbt am Kreuz
 | 13. StationJesus wird vom Kreuz
 abgenommen
 | 14. StationJesus wird ins Grab gelegt
 |  Wenn Sie sich eine Zusammenstellung 
            von Kreuzwegbildern aus den Kirchen des Dachauer Landes ansehen und 
            mehr über die Geschichte des Kreuzwegs erfahren möchten, 
            klicken Sie hier..
            
 Apostelleuchter
 
 
         
          | An 
            den Wänden hängen 12 schmiedeeiserne Kerzenleuchter aus 
            dem 20.Jh (Apostelleuchter). 
            Sie erinnern an das in der Apokalypse (21,14) beschriebene himmlische 
            Jerusalem, dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen mit den Namen 
            der zwölf Apostel errichtet sind. Die Kirche sieht sich als Vorläuferin 
            des himmlischen Jerusalems. Die an die Wand gemalten Apostelkreuze bestehen aus stilisierten Kreuzbalken 
            und Lilienblüten. Sie sollen Schöpfung und Erlösung 
            symbolisieren. 36)
 | 
               Apostelleuchter
 |  
 Kirchenbänke
 
          
            | 21 
              Bankreihen (12 links, 9 rechts) bieten den Besuchern Platz (weitere 
              sieben Stuhlreihen stehen auf der tiefen Empore). Die Wangen der 
              Kirchenbänke 
              stammen aus dem Jahr 1810. Sie sind mit Dekor im Stil des Spätklas-sizismus 
              verziert. Ähnliche Muster (Blüte und waagerechte Kette) finden Sie 
              in den Kirchen von Mitterndorf und Welshofen.
 |  Kirchenbank 19.Jh | Wenn Sie sich für die Wangenmuster in den übrigen Kirchen 
              des Landkreises Dachau interessieren, klicken Sie hier...
 
 | 
         
          |  Die Lehnen der Kirchenbänke 
            sind mit vielen Brandflecken 
            übersät, die von den früher als Beleuchtung verwendeten 
            Wachsstöcken herrühren. Es gehörte zur Tradition, dass 
            jede Bäuerin ihren eigenen Wachsstock in der Sonntagsmesse vor 
            sich auf der Kirchenbank brennen hatte. Dazu diente der einfache "Wachsrodel", 
            der ohne Halterung aufgestellt werden konnte. Die Wachsstöcke 
            wurden aus einem dünnen weichen Wachsstrang (Kerzenschnur) gefertigt, 
            der nacheinander um Leghölzer gewickelt wurde, bis der Wachsstock 
            die gewünschte Stärke erhielt. Ein Viering mit einem Gewicht 
            von einem viertel Pfund brannte 24 Stunden. Erst Ende des 19.Jh wurden 
            die Wachsstöcke durch die Kerzen abgelöst. 
 |  Wachsstock-Flecken
 |  
  In 
        der Kirche befinden sich noch zwei schöne Vortragekreuze. 
          
         
          |  Vortragekreuz | Das 
             Kleinere (Bild links) 
            aus dem 19.Jh hat eine runde Tragestange, einen birnenförmigen 
            Nodus und ein Kreuz mit dreipassförmigen Kreuzbalkenenden. Am 
            Kreuz ist ein aus Holz geschnitzter Korpus befestigt Das größere Vortragekreuz 
            (Bild rechts) beeindruckt vor allem durch den sehr natürlich 
            gefassten Korpus.
 
 | 
                Vortragekreuz
 |  
         
          |  | Hinweis: Vortragekreuze 
            werden beim Kirchenein- und Auszug, Prozessionen, Wallfahrten sowie 
            bei Beerdigungen vorangetragen. Dies geht zurück auf das Jesuswort 
            "Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme 
            sein Kreuz auf sich und folge mir nach". Bei Gebetsprozessionen (Bittgängen, 
            Kreuzweg) wird der Corpus des Kreuzes zu den nachgehenden betenden 
            Menschen gedreht, damit sie den Gekreuzigten vor Augen haben. Bei 
            anderen Prozessionen, z.B. an Fronleichnam und beim Ein- und Auszug 
            zeigt der Corpus in die Gehrichtung, d.h., er weist ihnen den Weg. 
            Die ältesten Vortragekreuze stammen schon aus dem 6.Jh.
 |   
        
 Nepomukfigur
 
           
            | In 
              der Nähe des Eingangs steht eine Figur des hl.Joh. 
              Nepomuk auf einer Konsole. Bekleidet ist er mit einem Talar, 
              der sich vom Hals bis zu den Knöcheln erstreckt und mit vielen 
              Knöpfen versehen ist. Darüber liegt ein faltenreiches 
              Chorhemd (Rochett) mit einem breiten Spitzensaum. und Mozetta. Und 
              über die Schultern träg er einen großzügigen 
              Schulterumhang aus zottigem Pelz (Mozetta), die mit einem Schleife 
              geschlossen ist. Die Mozetta ist dem höheren Klerus vorbehalten. 
 
 |  
                 St.Joh.Nepomuk
 18.Jh
 |  Um das mit einem Birett 
                bedeckten Haupt des Heiligen rankt sich ein Kreis von Sternen. 
                In der linken Hand 
                hält die Figur den Märtyrerpalmzweig. Das sonst für 
                Nepomukdarstellungen übliche Kruzifix fehlt. Möglicherweise 
                hatte die Figur früher ein solches Kreuz in der rechten Hand. 
                Da der Blick von Nepomuk leicht nach oben gerichtet ist, war es 
                womöglich ein größeres Kruzifix.
 Die Figur stammt aus der Mitte des 18.Jh.
 
 |  
           
            |  |  
                Hinweis: Johannes aus Pomuk, "ne Pomuk", war Ende des 14.Jh Generalvikar 
                des Erzbischofs in Prag und machte sich wegen seines energischen 
                Auftretens für die Rechte der Kirche beim König Wenzel 
                unbeliebt. Der ließ ihn am 20. März 1393 gefangen nehmen, 
                foltern, brannte ihn selbst mit Pechfackeln, ließ ihn durch 
                die Straßen schleifen und schließlich in der Moldau 
                ertränken. Die Legende berichtet, der eigentliche Grund sei 
                gewesen, dass Johannes, der Beichtvater der Königin war, 
                dem König keine Auskunft über die Sünden seiner 
                Frau gab. Das 1215 eingeführte Beichtgeheimnis hat in der 
                kath.Kirche einen hohen Stellenwert. Der Fundort der Leiche wurde 
                durch eine Erscheinung von 5 Sternen geoffenbart. Nepomuk ist 
                der einzige Heilige, der mit Sternen geschmückt ist. Sein 
                Denkmal auf der Prager Karlsbrücke, das 1693 errichtet wurde, 
                machte ihn zu einem der wichtigsten Brückenheiligen. Joh. 
                Nepomuk wurde 1729 von Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen und 
                war deshalb während der Barock- und Rokokozeit als damals 
                moderner Heiliger häufig abgebildet. Festtag: 20.März |  Muttergottesfigur
 
          
            |  Muttergottesfigur 
                von 2016 | Seit 
              Mai 2016 steht neben der Kanzel auf einem Podest eine neue Madonnenfigur. Die Muttergottes hält das lebhafte Kind auf dem rechten Arm. 
              Die Figurengruppe ist mit den königlichen Attributen ausgestattet. 
              Das Haupt Mariens ist mit einer hohen Königskrone geschmückt, 
              in der linken Hand hält sie ein Zepter und das Jesuskind spielt 
              mit der Weltkugel (Reichsapfel).
 Die Figur wurde vom Frauenbund Rumeltshausen gestiftet und von Engelbert 
              Köpf aus Oberammergau im gotischen Stil geschnitzt.  32)
 Im Monat Mai ziert die Figur den linken Seitenaltar.
 |  Prozessionslaternen
 
         
          |  Prozessionslaterne |  An den vorderen Bänken 
              im Schiff sind auf hohen Stangen schöne Prozessionslaternen 
              aus dem 19.Jh. in neubarockem Stil befestigt. Die schwenkbaren Laternen 
              aus Messing und Glas sind in in einen Metallrahmen an der Spitze 
              der Stange gehängt, wo sie mit Hilfe der Schwerkraft die Bewegungen 
              des Laternenträgers ausgleichen können. So werden die 
              Kerzen in den Laternen senkrecht gehalten. Die Prozessionslaternen wurden früher bei Flurumgängen 
              und Prozessionen (z.B. Fronleichnamsprozession) mitgetragen. Auch 
              damals schon dienten sie in der Regel der Zierde.
 
 Auf der gegenüberliegenden Seite des Ganges ist eine Fahne 
              mit einem Bild der hl.Familie (Josef, Maria und das Jesuskind) befestigt. 
              Auch die Fahne wird bei Flurumgängen und Prozessionen mitgetragen.
 |  Fahne 
              hl.Famile |  
          Opferstock 
         
          
            | An einer der 
              hinteren Kirchenbänke steht ein schöner alter Opferstock 
              (ein Holzpflock) mit 2 Schloss-gurten. Er soll aus dem 18.Jh stammen. 
 Der Name rührt daher, dass der Opferstock aus einem großen 
              ausgehöhlten Holzstock besteht, der von Eisenblechen umgeben 
              ist.
 
 |  Opferstock 18.Jh | In den Kirchen 
              des Landkreises Dachau gibt es viele unterschiedliche, außerordentlich 
              interessante Opferstöcke. Wenn Sie sich dafür interessieren, klicken Sie hier..
 |  
 
 Empore
 
 Auf der tiefen Empore 
        stehen 7 Bankreihen. An der Emporenbrüstung sind auf sieben Ölbildern die 
        7 Sakramente dargestellt Diese Bilder wurden ebenfalls von Franz 
        Mayr (aber schon 1730) gemalt, der 18 Jahre später auch Deckengemälde 
        schuf.
 Von links nach rechts:
 
 
         
          | Die 
              Taufe - S.Gamelbertus -
 Pfarrer zu Michelsberg
 "Jesus kamm zu Johannes, daß er von ihm getauft wurde 
              Math:8 "
 | - 
              Die Firmung - S.Mauritius -
 Pfarrer, hernach Bischof zu Undegau
 "Sie werden gezeichnet mit dem Zeichen des Kreuzes und gestärkt 
              mit der Salbe des Heils
 ex trad: car: "
 | Der 
              Fronleichnam - S.Burghardus -
 Pfarrer zu Weinweil
 "Nehmet hin, das ist
 mein Leib und Blut das für euch gegeben wird.   Math: 
              26: "
 | Die 
              Buße - S.Johannes Sarcander -
 Pfarrer zu Hossenshoffen
 "Dir will ich geben die Schlüßel des Himmels. Was 
              du binden wirst auf Erden, soll gebunden sein im Himmel. Math:16:
  
              " 
              |   
          |  |  |  |  |   
          |  |  
         
          |  |  |  |   
          |  
               Die 
                letzte Oelung - S.Florinus -
 Pfarrer zu Hermus
 "Sie sollen beten über ihm, und besalben
 mit dem Oel des Heils im 
                Nammen
 des Herrn. Jakob: 5:"
 |  Die 
              Priesterweihe - S.Tosso -
 Pfarrer hernach Bischof zu Augsburg "Nehmet hin den Hl.Geist , 
              welchen
 ihr die Sünden   vergeben werdet, sollen sie vergeben 
              sein.
 Joan: 20:"
 | Die 
              Ehe - S.Wolsoldus -
 Pfarrer zu Hochenwarth
 "Was nun Gott zusammen gefügt hat,
 soll der Mensch nicht trennen.
 Math:19:
  " |  
         
          |  | Hinweise: Warum hier an der 
              Emporenbrüstung diese seltenen Heiligen abgebildet sind ist 
              mir nicht bekannt. Auch nicht, welchen Bezug sie zu den jeweiligen 
              Sakramenten haben. Der selige Gamelbertus, dessen Fest am 17.Januar gefeiert 
              wird, lebte Anfang des 8.Jh. Sein Vater wollte den jungen Adligen 
              für den Kriegsdienst erziehen lassen. Aber Gamelbertus entschloss 
              sich, als Hirte auf dem väterlichen Gut zu dienen, wurde Priester 
              und betreute nach dem Tode des Vaters als Pfarrer 50 Jahre lang 
              die ihm als Erbe zufallende Kirche von Buch. Der Ort bei Deggendorf 
              wird heute nach ihm Michaelsbuch (in Rumeltshausen Michelsberg) 
              genannt. Noch in hohem Alter unternahm er eine Wallfahrt nach Rom. 
              Von der Ewigen Stadt zurückgekehrt, gründete er mit seinem 
              Besitz in Michaelsbuch das Kloster Metten. Die Leitung dieser Abtei 
              übertrug er an Utto, der sein Patenkind war. Dieser Utto war 
              wahrscheinlich Mönch auf der Reichenau, wo er auch in dessen 
              Verbrüderungsbuch steht. Dargestellt wird Gamelbertus in der 
              Kunst als Weltpriester oder Pilger mit Vögeln. Der Kult für 
              Gamelbertus wurde erst 1909 durch Papst Pius X. öffentlich 
              gestattet.
 Das Lexikon für Theologie und Kirche  23) 
                enthält 
              einen Eintrag über S. Burghardus, Pfarrer von Beinwil 
              in der Schweiz (in Rumeltshausen Weinweil genannt), der am 18.5.1192 
              gestorben sein soll. Er wird als Priester mit Eucharistie oder einem 
              Vogel dargestellt.
 Der selige Johann Sarcander wirkte in Mähren. Er wurde 
              am 20.Dez.1576 in Skotschau bei Teschen geboren, studierte in Olmütz, 
              Prag und Graz Theologie. Sarcander wurde zunächst aber kein 
              Priester, sondern heiratete 1606. Nach dem frühen Tod seiner 
              Frau schon ein Jahr später, wandte er sich wieder dem geistl.Beruf 
              zu. Er wurde 1609 zum Priester geweiht und wirkte "in eifrigem 
              aber unstetem Einsatz" für die Gegenreformation in Mähren. 
              1616 Pfarrer in Holleschau ( in Rumeltshausen Hossenshoffen genannt) 
              und war mit dem kath.Landeshauptmann Lobkowitz befreundet. 1620 
              wurde er während der Revolution der Stände gegen Kaiser 
              Ferdinand (begonnen mit dem Prager Fenstersturz 1618) vor ein Gericht 
              der Aufständischen gestellt, gefoltert, und - weil er seine 
              politischen Freunde nicht verraten hat- hingerichtet. 1860 wurde 
              er selig gesprochen. Eine Figur des Heiligen steht auch in der Kirche 
              St.Johannes in Bergkirchen.
 Der heilige Florinus war im 7.Jh. Pfarrer in Hermus. Sein 
              Fest wird am 17.November begangen. Er ist zweiter Patron der Diözese 
              Chur und Schutzheiliger des Unter-Engadins und des Vintschgaus.
 Der hl.Tosso war um das Jahr 772 Bischof von Augsburg (Gedenktag 
              16.Jan). Nach -allerdings unzuverlässigen- Berichten soll er 
              zunächst Mönch im Kloster Murbach gewesen sein und später 
              an der Kapelle in Waltenhofen bei Füssen als Seelsorger gewirkt 
              haben. Dann wurde er auf Empfehlung des hl.Magnus zum Bischof von 
              Augsburg erhoben. Sein Grab befindet sich nach der Überlieferung 
              in der Kirche St.Afra in Augsburg.
 |   Orgel
 
        
          | Die 1919 von Behler 
              ; Waldenmaier aus München erbaute Orgel ist nicht quer, 
              sondern längs zum Kirchenschiff aufgebaut (an die Südwand 
              gerückt). Die Kosten von 4025 Mark wurden größtenteils durch Spenden 
              der Gläubigen bestritten. 400 Mark musste der Pfarrer bestreiten. 
               38)
 Am 
              Ostermontag 1919 wurde sie zum ersten Male gespielt; am 7. Mai nahm 
              der Domprediger Dr.H.Oberhauser von München als vereidigter Orgelrewident 
              die Prüfung vor und äußerte sich sehr zufrieden über das Werk.  |  Orgel | Die Orgel 
              in Rumeltshausen besitzt ein Manual mit sechs Registern. Es handelt 
              sich um eine Kegelladen-Orgel mit pneumatischer Traktur bei freistehendem 
              Spieltisch. 
 August Behler wurde 1877 als Sohn des Orgelbauers Fidelis Behler 
              (1835-1906) geboren. Der Vater wirkte ebenfalls als Orgelbauer in 
              Memmingen und München.
 Der schöne dreiteilige 
              Prospekt im neubarocken Stil, der auf Anweisung der Regierung 
              sogar gefasst, also von einem Kunstmaler gestaltet wurde, ist leider 
              von unten nicht zu sehen.  |  Schon drei Jahre vorher hatte sich der Pfarrer für eine neue Orgel 
      eingesetzt, weil die alte "fast nicht mehr zu spielen" sei. Er 
      wollte die 4 oder 5 größeren Bauern überreden, sich "durch 
      den Ankauf einer Orgel ein Denkmal zu setzen". Aber die gaben zu verstehen, 
      dass die erforderlichen 2.225 Mark doch zu viel seien, zumal die Ernte nicht 
      gut ausgefallen sei.  38)
 1917 musste Rumeltshausen eine Reihe von Orgelpfeifen zum Einschmelzen für 
      Kriegszwecke abliefern. Da es sich aber um die (stummen) Prospektpfeifen 
      handelte, war die Einbuße mehr optischer als akustischer Natur. Die 
      Entschädigung betrug 60,20 Mark.
 
 
 
 
         
          |  | Disposition 
            der Orgel (nach Brenninger - Stand 1975-): Manual (C-f''''): Principal 8', Salicional 8', Gedeckt 8', 
            Trompete 4', Soloflöte                      2'(Traversflöte 
            4'+Superoctav 2)
 Pedal: (C-d'):   Subbaß 16'
 Koppeln:          I(I 
            (Super), I/P
 Die Disposition war auch 
            im Jahr 2022 unverändert.
 |  Register
 |  
         
          |  | Hinweis: 
            Mit ihren vielen Pfeifen, die über ein Gebläse zum Klingen 
            gebracht werden, steht die Orgel meist im rückwärtigen Bereich 
            der Kirche auf der Empore. Sie hielt erst allmählich Einzug in die Kirchen, weil sie bis in das 11. Jahrhundert als profanes (weltliches) 
            Instrument galt, das für das höfische Zeremoniell verwendet 
            wurde. Erst ab dem 13. Jh wurde es zur Regel, in allen bedeutenden 
            Kirchen Orgeln zu errichten. Heute gehört eine Orgel zur Ausstattung 
            fast jeder Kirche. Mit ihrer Klangvielfalt und Klangfülle trägt 
            sie zur Verschönerung des Gottesdienstes bei. Der Orgelprospekt, 
            die Schauseite der Orgel, wurde früher meist durch Künstler 
            gestaltet. Im Barock und im Klassizismus, deren Epochen unsere ältesten 
            Orgeln im Landkreis Dachau angehören, wurde der Prospekt mit 
            reicher Ornamentik verziert. Heute setzt sich immer mehr der Freipfeifenprospekt durch, der allein durch die harmonische Anordnung der 
            Pfeifen wirkt. |   
        
        
           
            |  Taufstein | In 
              der Nähe des Eingangs steht ein Taufstein 
              mit einer schön modellierten Täufergruppe 
              auf dem Deckel. In einer Muschel befinden sich Figuren von Johannes 
              dem Täufer mit den Kreuzstab in der Hand und von Jesus, der 
              seine Arme über der Brust verschränkt. Johannes tauft 
              den vor ihm knienden Jesus. Der Taufstein war 1939 in die Pfarrkirche von Schwabhausen gebracht 
              worden und sollte dort verbleiben, bis Rumeltshausen wieder selbstständig 
              wird und den Taufstein selbst braucht, heißt es in einer Vereinbarung 
              der Kirchenverwaltungen von Rumeltshausen und Schwabhausen.
 Doch 1988, nach 50 Jahren, hat man für Schwabhausen eine Nachbildung 
              des Kunstwerks in Auftrag gegeben und das Original wieder nach Rumeltshausen 
              zurückgebracht.
 
                 
                  |  | Hinweis: Die 
                    Darstellung der Taufe Jesu am Taufort in der Kirche als Vorbild 
                    für das Taufsakrament war vom Konzil von Trient (1545 
                    bis 1563)vorgeschrieben. |  |  Taufsteinfigur |     
        Krippe 
       
         
          | In der Weihnachtszeit wird 
              am linken Seitenaltar von der Fam.Patzelt eine Krippe aufgebaut.
 Eine 
              Zusammenstellung von Weihnachtskrippen in den Kirchen des Dachauer 
              Landes können Sie sich hier 
              anschauen ...  |  Krippe | Auf dem Hochaltar 
              steht an Weihnachten unter einem Glassturz ein Christkind 
              aus Wachs, in weißem Gewand, mit goldfarbenen Ketten versehen. 
              Auf dem Haupt trägt es eine Krone, in der Hand hält es 
              einen Reichsapfel, das Zeichen für die Herrschaft über 
              die Welt.  |  Christkindl |    Monstranz
 
 
         
          | Nicht 
            in der Kirche aufbewahrt wird eine 55 cm große Monstranz. 
            Sie wird nur noch selten, insbesondere an großen Festen und 
            bei Umzügen verwendet. Die Monstranz wurde um 1720 in Augs-burg gefertigt, das damals als 
            das Mekka der Goldschmiedekunst galt.
 Sie besteht aus Silber, ist vergoldet, ziseliert und punziert: "LB".
 |  | Die Monstranz besitzt einen vierpass- förmigen Fuß. Auf 
            der Schauseite sind Leidenswerkzeuge, gegossene Figür-chen, eine 
            Schmerzhafte Muttergottes und ein Gottvater aufmontiert (siehe Bilder). 
            Das herzförmige Schaugefäß, das Zentrum der Monstranz, 
            ist mit farbigen Steinen besetzt. |  
 Unterirdischer Gang
 Vor dem rechten Seitenaltar soll 
        ein geheimer unterirdischer Gang von außen enden. Jedenfalls meldete 
        der Amperbote am 8. November 1936, dass 5 Tage zuvor dort mehrere Steine 
        des Fußbodens eingesunken seien. Beinahe wäre der Mesner in 
        das Loch gefallen. Die gefährliche Stelle habe man einstweilen mit 
        Brettern abgedeckt. An der gleichen Stelle sei in früheren Jahren 
        ein Gang nach außen entdeckt und zugemauert worden. 08) 
          Hans Schertl  
 Quellen: 
        01) 
        Königlich-bayerisches Intelligenzblatt für den Isarkreis, Pfarrhausversteigerung 
        in Rumeltshausen, 1815
 02) Dr.Martin v. Deutinger, Die 
        älteren Matrikeln des Bistums Freysing, 1849/50
 03) Stumpf,Pleikard, Geographisch-statistisch-historisches 
        Handbuch des Königreiches Bayern, 1852 (Statistik)
 04) Heyberger, Schmitt, Wachter, 
        Topograf-statist-Handbuch des Konigreichs Bayern, 1868 (Statistik)
 05) Mayer-Westermayer, Statistische 
        Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, 1880
 06) Bezold/Riel, Kunstdenkmale des 
        Königreichs Bayern, 1895
 07) Theodor Bitterauf, Die Traditionen 
        des Hochstifts Freising, 1909 (857)
 08) Amperbote vom 08.11.1936 (geheimer 
        Gang)
 09) Max Gruber, Stuck im Dachauer Land, Amperland 1966/1
 10) Georg Brenninger, Orgeln und Orgelbauer im Landkreis 
        Dachau, Amperland 1975/3
 11) Prälat Dr. Werner Gross, 
        Kirche und Denkmalpflege Die Erneuerung der Liturgie durch das II. Vatikanische 
        Konzil, 2003
 12) Max Gruber, Für Dachau 
        tätige Architekten und Maurermeister, Amperland 1982/3 (Öttl,Derffler)
 13) Jakob Mois, Konsekrationsbuch 
        des Fürstbischofs Eckher, 1982 (Altarweihe 1722)
 14) Max Gruber, Im Amperland tätige 
        Zimmermeister, Amperland 1986/4 ( Schnitzenbämer)
 15) Anton Landersdorfer, Das Bistum 
        Freising in der bayerischen Visitation des Jahres 1560, 1986
 16) Putz/Niederle, Kirchen und Kapellen im Gemeindebereich 
        Schwabhausen, 1988
 17) Josef Bogner, Dorfkirchtürme im Amperkreis, 
        Amperland 1989/1
 18) Georg Dehio, Handbuch der Deutschen 
        Kunstdenkmäler, Bayern IV: München und Oberbayern, 1990
 19) Gottfried Weber, Die Romanik 
        in Oberbayern, 1990
 20) Bauer/Rupprecht, Corpus der 
        barocken Deckenmalerei in Deutschland, 1996
 21) Prof. Dr.Wilhelm Liebhart, Das 
        Landgericht Dachau in der frühen Montgelaszeit, Amperland 1994
 22) Robert Böck, Kirchenrechnungen 
        Landgericht Dachau, 1996 (Bittgänge)
 23) Lexikon für Theologie und 
        Kirche, (LThK), 2001 (Emporenbrüstung)
 24) Pfarrchronik Schwabhausen 1650-1950
 25) Merkur-online.de/regionen/dachau/ v. 7.8.2003
 26) Georg Brenninger, Die Glocken der Kirchen im Dekanat 
        Dachau, Amperland 2005/1
 27) Schwabhausen, Chronik eines Dorfes - Von der Poststation 
        zur Großgemeinde, 2005
 28) Karl Grüner, "Unten 
        bauchig, oben spitz", Münchner Kirchenzeitung, v. 25.9.2005 
        und vom 2.10.2005
 29) Münchner Kirchenzeitung v. 30.10.2005
 30) Eckart Bieger, Das Bilderlexikon der christlichen 
        Symbole, 2011 (Tabernakelengel)
 31) Dr.Mich.Rademacher, Deutsche 
        Verwaltungsgeschichte 1871-1990, www.verwaltungsgeschichte.de/,2015 (Stat 
        33,39)
 32) Edeltraud Lachner, Dachauer 
        Nachrichten vom 11.5.2016 (neue Marienfigur)
 33) Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss 
        des Königreichs Bayern, vom kgl. Statistischen Bureau in München, 
        1876
 34) Helmut Rumrich, Anton Blank, 
        Priester und Ordensberufe in Röhrmoos, Röhrmooser Heimatblätter 
        2016 (Pfarrerliste)
 35) Königlich-bayerisches Kreis-Amtsblatt 
        von Oberbayern v. 01.06.1877 (Turmkuppelreparatur)
 36) Pfr. Josef Mayer, KLB-Gottesdienst 
        in Jedenhofen, am 30.12.2011 (Lilien u.Kreuz)
 37) Süddeutsche Zeitung, Beilage 
        Landkreis Dachau, 20.4.1979 (Römerzeit)
 38) Pfarrchronik Schwabhausen 1650-1950
 39) Liste der Baudenkmäler 
        in der Marktgemeinde Schwabhausen, Internetzugriff 2023
 40) Digitales 
        Archiv des Erzbistums München u.Freising, Signatur: 
        AA001/3, PfarrA20152 (Pfarreienzusammenlegung 1814)
 41) wie 
        oben; Signatur: 
        AA001/3, PfarrA20153 (Pfarrerliste);  
        Signatur: 
        AA001/3, PfarrA20173 (Turmuhr)
 42) wie 
        oben; Signatur: 
        AA001/3, PfarrA20174 (Kreuzwegbilder), Signatur: 
        AA001/3, PfarrA20144  
        (Pfr.Weiss)
  106 Bilder: 
        Hans Schertl  
 12.10.2025 
 
  
        Pfarrer von Rumeltshausen 
        41) 
           
         
          | Name | am von-bis
 |  | Name | am von-bis
 |   
          | Johannes 
            Widmann |  |  | Georg 
            Michael Pabst, gest.1753 | <-1753  |   
          | Anton 
            Schmidtinger |  | Sebastian 
            Puechpöckh |  |   
          | Wolfgang 
            Kaltnöcker | <-1609- | Anton 
            Sing |  |   
          | Baltasar 
            Grandauer, Pfarrer 
            von Niederroth, als Provisor in Rumetlshausen | 1645> 
               | Johannes 
            Nepomuc Lindtner | <-1792 |   
          | Jacob 
            Rernpöckh, Pfarrer 
            von Oberroth, als 
            Aushilfe in Rumeltshausen. |  
              <-1666 | Valentin 
            Englbrecht | 
 |   
          | Mathias 
            Carl 24) Pfarrer von Rumeltsh. als Provisor in Schwabh.
 |  
              1666-> | Mathias 
            Hauer |  |   
          | Andreas 
            Weiss bat um eine Erhöhung seiner Einkünfte 
            als Kompensation für die Verrichtung einer Wochenmesse 42) | <-1685-> | Augustin 
            Geigenberger |  |   
          | Wolfgang 
            Pabst stiftete 1750 als resignierter Pfarrer einen Jahrtag
 | <1731> 
               |  |  |   
          |  |  
    
        Bericht 
        über die Visitation im Jahr 
        1560- in heutigem Deutsch -
 [in eckigen Klammern Originaltext-Auszüge] /font>
 
         
          | Pfarrer: 
            Pfarrer ist Wolfgang Khalteneckher. Er wurde in "Biburg bey Fürstenfeld" 
            geboren, hat in "Trivialschulen" studiert und wurde in Freising 
            zum Priester geweiht. Die erste Zeit war er beim Dekan in Sulzemoos 
            (wohl als Cooperator) tätig, danach 9 Jahre lang Pfarrer 
            und Vicar in Freising. Hierher nach Rumeltshausen wurde er vom Kloster 
            Scheyern, dem Inhaber des Präsentationsrechts, berufen. Er braucht 
            für die Pfarrei keine Abgaben zu entrichten. Khalteneckher predigt 
            an den Feiertagen aus katholischen Büchern, die er von "aim 
            alten Priester erkaufft" hat. Einen Katechismus besitzt er nicht. 
            In der Fastenzeit predigt er nachmittags. Zu Beginn der Predigt wird 
            nach katholischem Brauch gebetet und gesungen. Die Überprüfung 
            des theologischen Wissens ergab, dass der Pfarrer über die katholische 
            Lehre gut Bescheid weiß. Er sagt zwar allgemein, dass er in 
            der Messe das Volk ermahne, die katholischen Gebräuche zu ehren, 
            kann aber konkret nicht sagen, welche Worte er dafür benutzt. 
            Zu den Fragen über die Anrufung der Heiligen, über den Glauben 
            und die Werke gibt er gute Antworten. Er kennt die 7 Sakramente und 
            glaubt an sie. Über die Firmung hat er selten gepredigt. Vor 
            vier Jahren habe im Kloster Indersdorf einmal eine Firmung stattgefunden; 
            dabei seien auch etliche Kinder aus Rumeltshausen gefirmt worden. 
            Die Beichte hört er in der Sakristei. Er selbst beichtet viermal 
            im Jahr. Die letzte Ölung (Krankensalbung) empfiehlt er 
            seinem Pfarrvolk zwar; doch die Gläubigen meinen, wenn sie sie 
            nehmen, "missen sy sterben". |  Originalbericht von 1560 die leeren Seitenhälften waren für Anmerkungen
 des Bischofs oder Herzogs bestimmt
 |  Über sein Privatleben gibt 
        er an, er komme selten auf Hochzeiten. Er habe eine Köchin, aber 
        kein Kind von ihr; sie erhalte jährlich ihren Lohn ausbezahlt. Der 
        Kirchenpfleger erklärt, der "Pfarrer verricht den Gottsdienst 
        auf die allt Religion mit allen Ceremonien und ist in der Leer (Lehre) 
        nit argwenig". 
 Pfarrei: Die Pfarrei hat 44 Gläubige ["Communicantes"], 
        alle katholisch, über die er nur Gutes berichten könne. Sie 
        besuchen den Gottesdienst fleißig und beichten zweimal im Jahr. 
        Das Opfer und die Sammlungen ergeben natürlich nur geringe Summen. 
        In der Pfarrei gab es noch nie einen Cooperator. Der Pfarrer ist sehr 
        arm. Er hat schließlich eine sehr kleine Pfarrei und ein schlechtes 
        Einkommen. Seine Ernte ist heuer vom Hagelschlag zerstört worden. 
        Er kann sich nur mit Mühe behelfen. Auch die Einnahmen aus den kirchlichen 
        Verrichtungen sind bei so wenigen Gläubigen gering: "Sterb offt 
        in zwei Jarn niemandt", notiert der Visitator. Das Einkommen der 
        Pfarrei in Getreide und anderen Abgaben beträgt rd. 10 Gulden. Der 
        Vogt des Klosters Scheyern, der bayerische Herzog, erhält für 
        seine Dienste zwei Schäffel und einen Metzen Korn und 2 Pfund Pfennig 
        Jägergeld. Der Pfarrhof in Rumeltshausen ist "wolerpaut".
 
 Kirche: In der Kirche stehen 3 Altäre. Daneben befinden sich 
        auch ein Sakramentshaus mit Beleuchtung, ein hölzerner Taufstein 
        ["hiltzin Taufstockh), Bilder und Glocken. Das Allerheiligste und 
        die heiligen Öle werden rein aufbewahrt. Das Taufwasser befindet 
        sich in einem Krug ["Baptismus ist in aim Kruegl"]. Auch ein 
        Friedhof ist vorhanden. In der Sakristei befinden sich zwei Kelche mit 
        Corporale, eine Monstranz aus Messing, 2 Fahnen, 2 Messbücher, ein 
        zerrissenes Gesangbuch, ein Liturgiebuch. und drei Messgewänder. 
        Der Bericht schließt mit den Worten: "An der Khirch und Khirchmauer 
        ist Mangel, sonst an anderen Dingen nit".
 Eine Aufstellung über die Größe der Pfarreien im Dachauer Land  im Jahr 1560 finden 
        Sie hier...      
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