Pfarrkirche
Heiliges Kreuz in KREUZHOLZHAUSEN
Für
Navi-Nutzer : 85232 Bergkirchen, Am Kirchberg
Lage der Kirche
auf der Landkarte ...
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Kurzbeschreibung
Datenblatt
Möglicherweise stand
hier in Kreuzholzhausen schon vor über 1240 Jahren eine Kirche.
Mit Schenkungs-urkunde vom 28.April 770
wird die Kirche St.Michael in Holzhusir (Holzhausen) dem Bistum
Freising übergeben. Man weiß leider nicht, ob es sich
dabei um Kreuzholzhausen oder Westerholzhausen handelt.
Die Pfarrei Kreuzholzhausen jedenfalls wurde erstmals 1315
in der Konradinischen
Matrikel noch unter der Bezeichnung "Holtzhausen"
erwähnt. Die in dieser Matrikel erwähnte Kirche soll 1288
gebaut worden sein.
Kurz nach dem Dreißigjährigen
Krieg, in dem der Ort Kreuzholzhausen und seine Kirche schwer gelitten
haben, erhielt das Gotteshaus seine heutige Gestalt. Damals, in
den Jahren 1662/65, wurde die Kirche
umgebaut und verlängert (250 Sitzplätze).
Bei diesen Umbauten erhöhte man auch den gotischen Sattelturm.
In ihm hängen heute drei Glocken. Die älteste wurde 1665
gegossen; sie stammt also noch aus der Zeit des großen Umbaus.
60 Jahre später, 1723, hatte
die Wallfahrt einen so großen
finanziellen Grundstock geschaffen, dass man ein neues Kirchendach
aufsetzen und die Kirche im barocken Stil neu ausstatten konnte.
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Die mehrstöckige Sakristei
mit dem Schweifgiebel ist auf der Südseite angebaut und gibt der
Kirche zusammen mit dem Turm das Gepräge.
Die Kirche ist dem Heiligen Kreuz
geweiht. Die besondere Beziehung zum Kreuz ist auch dem Ortsnamen zu entnehmen.
Bis in die ersten Jahre des 30jährigen Krieges hinein verehrte man
in Kreuzholzhausen eine wertvolle Partikel des Kreuzes von Golgota, das
St. Helena im 4. Jh. aufgefunden haben soll. Leider ging diese Reliquie
beim ersten Schwedeneinfall 1632 verloren.
Kreuzholzhausen war über zwei Jahrhunderte Ziel einer bedeutenden
Wallfahrt und dadurch weit über das
Dachauer Land hinaus im ganzen Süddeutschen Raum bekannt. Ziel der
Wallfahrt war nach dem Verlust der Partikel eine Nachbildung des wundertätigen
Forstenrieder Kreuzes, die 1642 nach Kreuzholzhausen kam und selbst als
wundertätig verehrt wurde. Es ist sogar ein zweites Kruzifix der
Forstenrieder Art vorhanden, das an der südlichen Außenwand
in das Mauerwerk eingelassen ist.
Inneneinrichtung
Die Innenausstattung ist -wie in kaum einer anderen Kirche- auf das Kreuz-Patrozinium
ausgerichtet.
Die Deckengemälde
von Johann Georg Pfeil zeigen im Kirchenschiff Bilder von Kaiser Konstantin
und seinen entscheidenden Begegnungen mit dem Kreuz: Die erste und die
zweite Vision sowie die Schlacht an der Milvischen Brücke (in diesem
Zeichen sollst du siegen).
Die Kreuzigung Jesu ist das beherrschende Thema auf vielen großen
Gemälden im Kircheninneren (ebenfalls vom Maler J.G.Pfeil) und an
der Brüstung der Doppelempore (Maler Joseph Krenauer).
per Mouseklick
zu den Beschreibungen
Der jetzige Hochaltar
wurde um 1740 von den Dachauer Künstlern Nikolaus Prugger (Kunstschreiner),
Bartholomäus Schuhpaur (Bildhauer) und Franz Mayr (Maler) errichtet.
Das Altarblatt zeigt die Auffindung des heiligen Kreuzes durch die Mutter
von Kaiser Konstantin, die hl. Helena.
Besonders prächtig ist auch
die an der Nordwand angebrachte Rokokokanzel.
An den Innen- und Außenwänden der Kirche findet man viele Epitaphe
aus der Zeit von 1551-1959 für frühere Kreuzholzhausener
Pfarrherren.
An die Nordseite des Kirchenschiffs ist eine Bruderschaftskapelle
(1663) angebaut. Dort stand früher der Altar der im 17.Jh bedeutenden
Kreuzbruderschaft. Heute ist dort der barocke Taufstein mit einer schönen
Täufergruppe der Blickfang.
Besondere künstlerische Bedeutung haben die Ölgemälde
an den Wänden und an der Emporenbrüstung der Kirche.
im Altarraum: Aufnahme Mariens in den
Himmel (1. Hälfte 17. Jh.) u. Höllensturz der abtrünnigen
Engel (18.Jh)
im Kirchenschiff prägen 5 Darstellungen
aus der Leidensgeschichte das Erscheinungsbild. Sie wurden von verschiedenen
Adeligen aus der Umgebung der Wallfahrtskirche gestiftet
und von Johann Georg Pfeil (1699-1728) im Jahr 1723 gemalt.
Die abgebildeten Personen sind mit viel Sinn für
Dramatik dargestellt.
Die Bilder an der Emporenbrüstung
von Joseph Krenauer aus Fürstenfeldbruck zeigen in den fünf
quadratischen Bildern
Passionsszenen. Künstlerisch und kulturgeschichtlich
bedeutend sind die beiden Bilder mit der Schilderung der himmlischen
Guttaten, deren die Mitglieder der Bruderschaften teilhaftig
werden konnten und eine Darstellung der Sieben Zufluchten.
Die Figurenausstattung,
die hinter den Gemälden etwas zurücksteht, zeigt folgende Heilige:
- St.Barbara (mit Schwert und
Kelch) und St.Katharina (mit
Schwert und Märtyrerpalmzweig) am Hochaltar (18.Jh)
- St.Maria und St.Johannes,
die früheren Assistenzfiguren unter dem Gnadenkreuz ( 1770)
- St.Wolfgang mit einem Kirchenmodell
in der Hand (1710)
- St.Josef in der Nische an der
Außenwand der Sakristei
- St.Franziskus von Assisi
mit Kruzifix und St.Antonius
mit dem Jesuskind auf dem Arm (19.Jh)
- St.Johannes Baptist
auf dem Taufbecken
- St.Maria als
gekrönte Statue
Die Orgel
(8 Register, 2 Koppeln) im dreiteiligen neubarocken Prospekt wurde 1904
von der Münchner Orgelbauerfirma Willibald Siemann erstellt.
Die Kirche von Kreuzholzhausen zählt
zu den schönsten Barockkirchen im Dachauer Land.
Pfarrei und Pfarrverband
Der Sprengel der Pfarrei
Kreuzholzhausen umfasst die Orte
Fußberg, Kreuzholzhausen, Machtenstein, Sickertshofen und Thal.
Seit 1976/1978 bilden die
Pfarreien Bergkirchen und Kreuzholzhausen einen Pfarrverband. Am 1.4.2013
kamen auch die Pfarreien Schwabhausen und Oberroth dazu (jetzt: Pfarrverband
Bergkirchen-Schwabhausen).
Baudenkmal
Die Kirche
gehört zu den schützenswerten Baudenkmälern. In der vom
Landesamt für Denkmalpflege herausgegebenen Liste der Baudenkmäler
in Bergkirchen 56)
wird
sie mit folgenden Worten beschrieben: "Aktennummer: D-1-74-113-16;
Am Kirchberg 7; einschiffig mit eingezogenem, dreiseitig geschlossenem
Chor und Satteldachturm mit Giebelaufsätzen im nördlichen Winkel, westlich
anschließend Bruderschaftskapelle, südlich zweigeschossige Sakristei,
im Kern spätgotisch, 1662 erneuert und verlängert, 1663 Kapelle angebaut,
1665 Turm erhöht, 1723 erweitert, Verlängerung und Sakristeianbau barock;
mit Ausstattung".
Was
noch interessiert...
Glockengeläute
Vom Glockengeläute der Kirche gibt es eine Audioaufnahme auf
youtube. Wenn Sie es hören möchten, ..
klicken
Sie hier..
Die Gottesdienstordnung
finden
Sie hier...
|
Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen
und kunsthistorischen Hinweisen
Ortschaft
Jede Häuseransiedlung, die sich am "Holze", d. h. am Wald befand,
wurde lange Zeit nur "Holzhausen" genannt und kann deshalb von vielen
anderen Ansiedlungen gleichen Namens ortsgeschichtlich kaum unterschieden
werden. Doch es ist anzunehmen, dass sich auch der Name dieser Ortschaft
unter den in den Urkunden des 8. oder 9.Jahrhunderts genannten Holzhausen
befindet.
Als 1818 in Bayern aus den 1808 eingeführten Steuerdistrikten die
politischen Gemeinden gegründet wurden, entstand Kreuzholzhausen
durch eine Teilung des Steuerdistrikts Lauterbach in die beiden Gemeinden
Lauterbach und Kreuzholzhausen
33).
Pfarrei und Pfarrverband
Der Sprengel der Pfarrei
Kreuzholzhausen umfasst die Orte
Fußberg, Kreuzholzhausen, Sickertshofen, Machtenstein und Thal.
Rothhof gehörte bis 1926
und Puchschlagen bis 1977 ebenfalls dazu.
Seit 1976/1978 bilden die Pfarreien Bergkirchen und Kreuzholzhausen einen
Pfarrverband.
Am 1.4.2013 kamen auch die Pfarreien Schwabhausen und Oberroth dazu (jetzt:
Pfarrverband Bergkirchen-Schwabhausen)
40).
Geschichte
der Kirche
Schon im Jahr 770 wird
eine Kirche in Holzhausen erstmals genannt (Urkunde Nr.38 der Freisinger
Traditionen). Am 28.April 770 hat jedenfalls ein gewisser Peigri in Holzhusir
seinen Besitz nebst Kirche zu Holzhausen dem Bistum Freising übergeben.
14)
Die Kirche St.Michael in "Holzhausen"
gehört zu den am frühesten erwähnten Kirchen des Dachauer
Landes. Man weiß aber nicht, ob sie im Ort Westerholzhausen oder
Kreuzholzhausen stand (siehe
auch Originaltext der Urkunde... ).
Konradinische
Matrikel 1315 01)
Die Pfarrei Holtzhausen wird
schriftlich 1315 in der Konradinischen
Matrikel erstmals erwähnt (als "Holtzhausen soluit
IIII Pfund, habet duas filias Puchslag ; Perg cum sepulturis")
und 1329 als Kirchenort mit dem Patrozinium Heiligkreuz ("ecclesia
s. crucis in Holczhawsen'') bezeichnet. Die in der Matrikel genannte
Kirche soll 1288 gebaut worden sein. Das Besondere des "Holzhausen"
in der Gemeinde Bergkirchen wurde mit dem Patrozinium der Kirche ausgedrückt
und findet sich im heutigen Ortsnamen wieder. |
Originaltext
1315
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Wegen
der Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg sind Urkunden
aus der Zeit vor 1650 kaum vorhanden. Einige Namen ehemaliger Pfarrer
sind aber noch bekannt; so ein "Her Hans Fueß" im Jahr 1460,
ein Her Lienhart im Jahr 1477, ein H.Leonhart pfr.zu Holtzhausen im Jahr
1509 und Georg Christoph im Jahr 1650. Namen späterer Pfarrherren stehen
auf einigen Epitaphien.
mehr dazu finden Sie auf der Pfarrrerliste....
Sunderndorfer'sche Matrikel 1524 01)
In der Sunderndorfer'schen
Matrikel von 1524 ist die Kirche "S.Crucis in Holtzhausen"
mit den drei Filialen "S.Castuli in Buschlach", "S.Vdalrici
(Ullrich) in Fuessperg" und "S.Spiritus in Sickertzhofen"
enthalten. Die Pfarrei hatte damals 175 Communicantes (Gläubige nach
der Erstkommunion).
Visitationsbericht
von 1560 23)
Auszug aus der Karte von Apian 1568
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Im Jahr 1560 ordnete der
Freisinger Bischof Moritz von Sandizell auf Druck des bayerischen
Herzogs Albrecht V. eine Visitation, eine umfassende Überprüfung
aller Pfarrer und Pfarreien an. Die Visitation wurde durch bischöfliche
und durch herzogliche Bevollmächtigte durchgeführt. Grund
war die durch die Reformation Luthers (1517) entstandene religiöse
Unruhe, die jedenfalls in Teilen des Bistums zur Zerrüttung
des geistlichen Lebens geführt hatte. Durch die Visitation
wollte der Bischof einen detaillierten Einblick in die religiöse
Situation der Pfarreien gewinnen. Insbesondere sollte festgestellt
werden, ob die Pfarrer und die Gläubigen noch die katholische
Lehre vertraten oder der neuen Lehre anhingen. Daneben interessierte
die Prüfer die Lebensführung der Pfarrer sowie Umfang
und Qualität ihrer religiösen Kenntnisse.
Im Bericht über die "Pfarr Holtzhausen, Patrona s.Crux
heißt es, Pfarrer sei Johannes Pistor, von Unser Frauen
Perg gebürtig. Er sei seit 18 Jahren Priester, die Hälfte
davon Pfarrer in Kreuzholzhausen. Auf alle Fragen der Visitatoren
über die katholische Theologie und Praxis habe er gut zu antworten
gewusst.
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Die Befragung habe ergeben, dass er
der katholischen Lehre treu geblieben sei. Das Zölibat halte er ein;
sein Haushalt werde von einem
alten Weib von 70 Jahren geführt. Allerdings habe er mit seiner früheren,
inzwischen verstorbenen Köchin ein Kind. Die Pfarrei habe 250 erwachsene
Gläubige ["communicantes"], die alle katholisch geblieben
seien. Die Kirche sei ausreichend ausgestattet. Wenn Sie den ganzen Text
des Visitationsberichts lesen möchten, klicken
sie hier...
Dreißigjähriger Krieg
Wann die heutige Kirche errichtet worden ist, geht aus den mir vorliegenden
Unterlagen nicht eindeutig hervor. Wahrscheinlich stammt sie aus der Zeit
um 1600. Im 30jährigen Krieg hat der Ort Kreuzholzhausen und
mit ihm auch die Kirche stark gelitten. Pfarrer Christoph fand nach seinem
Amtsantritt 1634 nur noch an die 50 Einwohner vor, obwohl man vor dem Einfall
der Schweden 400 bis 500 Seelen zählte. Viele wurden von den Schweden
ermordet bzw. starben an der Pest (Pestsäule im Ort). Ende des 19.
Jh. wurde die Zahl der Seelen mit 197 angegeben, heute sind es ca. 250 Katholiken.
Im Jahr 1640 nahm man die nötigsten Reparaturen an der Kirche
vor. In der Kirchenrechnung ist zu lesen, dass "die Notturfft"
erforderte, das Kirchendach, die Friedhofmauer, das Vorhaus, die Stiegen
und das Haus der unschuldigen Kinder zu erneuern ["auch der unschuldigen
Kindtlein heißl außZebessern"].
Es verwundert etwas, dass man es wagte, 1640, im Nachhinein gesehen mitten
im Krieg, Baumaßnahmen durchführen. Aber die Kampfhandlungen
waren schon vor 1640 in unserem Gebiet zurückgegangen und die Bewohner
hofften auf ein Ende des Krieges. Sie ahnten nicht, dass die Soldaten 1848,
kurz vor dem tatsächlichen Frieden, wiederkommen und große Schäden
anrichten würden.
Umbau
1662/65
Schon im Jahr 1650, also am Ende des 30jährigen Krieges, wird
die Notwendigkeit beschrieben, das Gotteshaus und insbesondere die
Sakristei zu erneuern und zu erweitern. Nach Pfarrer Jacob Mois
wurden die Kirche aber erst 1662 repariert und dabei das
Langhaus um 29 Schuh (8,45 m) auf das heutige Maß verlängert.
Ein bereits vorhandener Kapellenanbau "gegen den Friedhof hinaus"
musste wieder abgebrochen werden, da er "von der Hauptmauer
abriß". Dafür wurde die heutige Bruderschaftskapelle
hinter der Kanzel errichtet.
Belegt ist, dass im Jahr 1665 der Sattelturm erhöht
wurde. Maurermeister Wolf Underberger aus Kollbach hatte dafür
den Kostenvoranschlag gemacht, der sich auf 60 Gulden belief. 21)
Den neuen Glockenstuhl erstellte der Zimmerer Lorenz Schnitzenbämer
aus Freising 17)
, dessen Vater aus Schnitzenbaum
bei Miesbach stammte. Sein Überschlag belief sich ebenfalls
auf 60 Gulden.
Damals wurden auch drei von Bernhard
Ernst in München gegossene Glocken angeschafft (durch
Umgießen der älteren Glocken). Dass solche Baumaßnahmen
so kurz nach der menschlichen und wirtschaftlichen Katastrophe des
Krieges möglich waren, hat mit der florierenden Wallfahrt zum
heiligen Kreuz zu tun.
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Weihnachtstaler
2007
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Wallfahrt
Die ersten Kreuzgänge sind aus den Jahren 1627 und 1635 durch Ratsprotokolle
und Kammerrechnungen aus Dachau belegt. Dachauer Gläubige zogen damals
betend nach Kreuzholzhausen. Zur Wallfahrtsstätte wurde Kreuzholzhausen
aber erst, nachdem 1642 der kurfürstliche Brauvorsteher und Rechnungskommissär
Philipp Holzhauser aus München der Kirche zu Holzhausen eine freie
Nachbildung des Forstenrieder Kreuzes stiftete. Das originale Forstenrieder
Kreuz, das aus der Burgkapelle Andechs stammte, galt als wundertätig
und war schon länger ein Wallfahrtsziel.
Die von Philipp Holzhauser gestiftete Kopie wurde 1642 in feierlicher
Prozession von München nach (Kreuz)Holzhausen gebracht und soll schon
bald nach ihrer Ankunft durch das Vergießen von Schweißtropfen
seine Wunderkraft zu erkennen gegeben haben. Das verlieh der Wallfahrt
einen entscheidenden Aufschwung.
Wallfahrerhäuser
mit Kapelle
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Für die
Wallfahrer waren sogar Übernachtungsmöglichkeiten erbaut
worden. Damals standen zwischen der Kirche und der kleinen Kapelle
zwei hohe Wallfahrerhäuser. Der St.Josef-Hort
und das Marienheim waren durch einen Zwischenbau in Höhe des
1.Stockwerks verbunden. Auf dem Zwischenbau saß ein Dachreiter
mit Turmuhr, sichtbarer Glocke und krönender IHS-Gloriole (Die
Buchstaben IHS sind die Initialen von Jesus Christus).
Die Heime hatten im 3.Stock einen Balkon. Zwischen dem ersten und
zweiten Stockwerk waren an die Hauswand Plaketten mit Bildern von
St.Josef mit Jesuskind und St.Maria mit Jesuskind gemalt. Möglicherweise
waren die Wallfahrer nach Geschlechtern getrennt untergebracht.
Die Häuser wurden später angeblich "wegen des feuchten
Bodens" wieder abgebrochen.
Die Kapelle stand vor den Wallfahrerhäusern (im nebenstehenden
Bild rechts unten). Die Außenwände waren vollständig
von einem kunstvollen Gitter umgeben. Auf dem Blechdach saß
ein hoher Dachreiter und Spitzdach, das bis zu einer Kapsel und
weiter zu einer Krone führte. Auch an der Spitze dieses Dachreiters
befand sich eine Gloriole, jedoch mit den Initialen von Maria versehen.
Im Türmchen hing eine Glocke....
mehr zur heutigen Kapelle...
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Aber auch die Kreuzholzhausener
gingen wallfahrten. Sie zogen alljährlich "mit dem Creuz"
nach Forstenried und "nacher München". Wahrscheinlich zum
hl.Benno, der damals in der Frauenkirche verehrt wurde. Wir wissen das,
weil die Fahnenträger und Sänger ein kleines Zehrgeld erhielten,
das in der Kirchenrechnung verzeichnet ist.
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Hinweis: Die Verehrung
des hl.Benno in Bayern entstand erst im 16.Jh im Zusammenhang mit
der Reformation. St.Benno, der von 1066 bis 1106 in Meißen als
Bischof gewirkt hatte, wurde am 16.Juni 1524 zur Ehre der Altäre
gehoben. Luther verurteilte diese Heiligsprechung in seiner Schrift
"Wider den neuen Abgott und alten Teufel, der zu Meißen
soll erhoben werden" aufs Schärfste. Als Sachsen 1539 protestantisch
wurde, hat man das Grabmal Bennos geöffnet und seine Gebeine
in die Elbe geworfen. Allerdings behauptete der letzte Bischof von
Meißen, der später übrigens selbst die evangelischen
Konfession annahm, schon vorher die Gebeine aus dem Sarg entfernt
und die Sekundärreliquien, das Messgewand, Mitra und Bischofsstab
in Sicherheit gebracht zu haben. Sie wurden 1576 (wohl gegen einen
ansehnlichen Betrag) zusammen mit einem Wunder-Verzeichnis dem bayerischen
Herzog Albrecht V. überlassen. 1580 setzte man die Gebeine in
der Münchner Liebfrauenkirche bei, wo sie nun das Ziel vieler
Wallfahrer aus dem bayerischen Land waren. Maßgeblich dafür
waren sicher die Patronate St.Bennos für München und Altbaiern
sowie seine Funktion als Wetterheiliger. |
Kreuzbruderschaft
Der Ort Kreuzholzhausen war nach dem Ende des 30jährigen Kriegs ein
richtiger Wallfahrtsort. Deshalb versuchte der damalige Pfarrer Georg
Christoph über den damaligen Fürstbischof Vitus Adam von Freising
(1618-1651) die Erlaubnis in Rom für die Errich-tung einer Kreuzbruderschaft
zu bekommen. Papst Urban VIII. gewährte dies -eine Woche vor seinem
Tod- in einem Breve vom 21.(23.) 7.1644, ebenso sein Nachfolger Innozenz
X. (Papst von 1644 bis 1655) am 11.5.1647. Die Bruderschaft bekam den
Namen "Bruderschaft des Heiligen Kreuzes für einen guten Tod". Philipp
Holzhauser stattete die Bruderschaft mit einem Grundkapital von 400 Gulden
aus, mit dessen Verzinsung zwölf Monatsgottesdienste für das
Seelenheil der verstorbenen Kreuzbrüder und -schwestern finanziert
werden konnten.
Andachtsbild der
Kreuzbruderschaft
1647
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Eine
weitere Stiftung für 12 Monatsmessen in Höhe von 300 Gulden
machte Pfarrer Christoph; bei diesen Messen wurde am Schluss den Gläubigen
eine Kreuzpartikel zum Küssen gereicht. Diese "groß
und wohlansehnlich" Kreuzpartikel kam 1644 aus Schönbrunn;
dort wurde 1725 ebenfalls eine Hl.Kreuz-Kirche gebaut.
Die Kreuzpartikel wurde im Tabernakel des Hochaltars von Kreuzholzhausen
aufbewahrt. Der Pellheimer Richter Paul Amann stockte 1682 das Kapital
um weitere 200 Gulden auf. Ein großer Förderer war der
kurfürstliche Hofbeamte Ambrosius Wagner aus München, der
der Bruderschaft in den Jahren 1683 und 1688 insgesamt 2.750 Gulden
zukommen ließ. Dechant Matthäus Schwarz errichtete 1748
eine eigene Bruderschafts-Caplanei (Manualbeneficium). Da aber kein
Caplan für diese Stelle gefunden werden konnte, musste der Coadjutor
(der Pfarrer selbst) die Obliegenheiten erfüllen.
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Andachtsbild
der Kreuzbruderschaft
von Mich.Wening um 1700
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Innerhalb dieser Bruderschaft existierte die schon 1642 gegründete
"ewige Rosenkranzbruderschaft vor die sterbende
Persohnen oder Stundt bruederschafft" (Stundenbruderschaft).
Sie ließ ihre Messen auf dem linken, der Muttergottes geweihten Seitenaltar
lesen. Auch diese Bruderschaft wurde von Richter Amann finanziell "ordentlich
fundiert", wie es heißt.
1656 zählte die Kreuzbruderschaft 2108 (!) Mitglieder, darunter
1399 aus 130 Ortschaften des heutigen Landkreises Dachau.
Auch der Freisinger Fürstbischof Veit Adam von
Gepeckh war von Anfang an Mitglied. Viele folgten seinem Beispiel. Nahezu
der gesamte Weltklerus des Dachauer Landes, die Mönche aus den Klöstern
Indersdorf und Altomünster, Adelige, Bürger und Bauern aus ganz
Süddeutschland, ja bis aus Böhmen, Elsass und Burgund ließen
sich in die Bruderschaften aufnehmen.
Die Pfarrei Kreuzholzhausen und die Bruderschaften erhielten zahlreiche
Spenden und Stiftungen und so konnte Anfang des 18.Jh die Kirche umgebaut
(vor allem erhöht) und neu im Stil des Spätbarock ausgestattet
werden.
Weitere Ausbauten 1690-1723
Weihnachtstaler
2007
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Im Jahr 1690 wurde von dem schon als Förderer der Bruderschaften
erwähnten kurfürstlichen Hofbeamten Ambrosius Wagner ein
Choraltar gestiftet (um 1000 Gulden).
1693 war der Dachauer Maurermeister Benedikt Göttschl
(+1713) mit "Kirchenreparaturen" befasst (Göttschl
war auch in den Kirchen von Schwabhausen, Vierkirchen, Mitterndorf,
Bergkirchen, Prittlbach, Dachau, Laim, Feldgeding und Breitenau
tätig). 21)
1723 wurde
die Kirche erhöht, erhielt einen neuen Dachstuhl, ein neues
Gewölbe mit neuer Ausmalung (vorher Deckentäfelung), zwei
neue Seitenaltäre, neun ovale Fenster sowie ein neues Pflaster.
Der Altarraum und der Choraltar wurden renoviert, der Kirchturm
nochmals um 6 Meter angehoben. Zu den nicht unerheblichen Kosten
von 1.479 Gulden leistete die Heiligkreuz-bruderschaft einen freiwilligen
Beitrag von 500 Gulden.
1740
wurde ein neuer Choraltar in Auftrag gegeben; der bisherige wurde
in die Filialkirche von Puchschlagen abgegeben. Der neue Altar wurde
von den Künstlern Nikolaus Prugger (1684-1769)
als Schreiner, Bartholomäus Schuhpaur (1709-1750) als Bildhauer
und dem Maler Franz Mayr (1707-1752) errichtet. Diese drei Künstler
gestalteten im selben Jahr 1740 auch die Altäre in Etzenhausen
und Puchschlagen. 18)
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Matrikel 1740 01)
Die Schmidt'sche
Matrikel, die der Kanonikus Schmidt in den Jahren 1738
bis 1740 verfasste, enthält auch eine kleine Beschreibung der Pfarrei
"s.Crucis in Holzhausen, vulgo Creutz-Holzhausen". Das Recht,
den Pfarrer zu bestellen, wechselte monatlich zwischen dem Bistum Freising
und dem bayerischen Kurfürsten in München (=Monatspfarrei).
Dabei konnte der Bischof einen neuen Pfarrer bestellen, wenn der Vorgänger
in den sog.päpstlichen Monaten = ungeraden Monaten wechselte oder
verstarb, andernfalls der Herzog Das blieb so bis zur Säkularisation.
1803 übernahm der bayer.König das Besetzungsrecht voll, bis
es durch das Konkordat 1817 wieder durch die Regelung der Monatspfarrei
und ab 1830 der Wechselpfarrei ersetzt wurde. 40)
Der
Pfarrer im Jahr 1740 war seit 24 Jahren, also seit 1716, der Dekan
Matthäus Schwarz. Der Pfarrhof zeigte mitsamt den landwirtschaftlichen
Gebäuden "keine großen Schäden". Die Pfarrei
war in den letzten zwei Jahrhunderten von 175 auf 300 Gläubige
angewachsen. Die Kirche hatte drei Filialen: "in Puechschlagen,
Fuessberg et Sigertshoffen" (Fußberg liegt bei Überacker
im Landkreis FFB). Die Kirche in Creutzholzhausen beschreibt Schmidt
als schönen Bau. Kein Wunder, denn die Kirche war erst 15 Jahre
vorher völlig neu ausgestattet worden.
Sie hatte damals vier Altäre: Der Hochaltar hatte die hl.Helena
zur Patronin; in ihm befand sich eine Kreuzreliquie. Neben dem Hochaltar
fiel das Epitaph des berühmten Leonhard Ostermayr ins Auge, Pfarrer
von Kreuzholzhausen und Dekan, der am 29.April 1551 gestorben war.
Einer der Seitenaltäre war dem hl.Kreuz geweiht. Hier feierte
seit 100 Jahren die Kreuzbruderschaft ihre Gottesdienste. Der andere
Seitenaltar war der Jungfrau Maria gewidmet. Hier feierte die Rosen-kranzbruderschaft.
Der 4.Altar stand in der Kapelle und hatte den Apostel Judas Thaddäus
zum Patron. Die Sonntagsgottesdienste wurden immer zweimal im Monat,
eine Woche in Kreuzholz-hausen und die andere Woche in Puchschlagen,
gefeiert. Die vielen Festtage wurden in Kreuz-holzhausen begangen.
Das Kirchweihfest fand am Sonntag nach dem Fest des hl.Gallus (16.Oktober)
statt. |
Kreuzholzhausen
um 1700
|
Schmidt betonte, dass in der Kirche
ein Taufbecken und die heiligen Öle sowie schöne Messgewänder
vorhanden seien. Im Friedhof stehe ein Beinhaus und im Turm hingen drei
geweihte Glocken von ausgezeichnetem Zusammenklang. Die Einkünfte der
Kirche verwalteten der Pfarrer und der Landrichter aus Dachau. Der Bericht
schließt mit dem einzigen Satz in
deutscher Sprache: "Das völlige Vermögen dises Pfarr-Gottshauses
mechte sich diser Zeit gegen 1000 fl. (=Gulden) belauffen".
Das war so kurz nach der Neuausstattung ein angemessener Betrag.
Beschreibung
1820
44)
Der bischöfliche Registrator Martin von Deutinger erstellte im Jahr
1820 eine "Tabellarische Beschreibung des Bisthums Freysing nach
Ordnung der Decanate". Sie enthält auch einen Kurzbeschreibung
der einzelnen Pfarreien.
Grundlage dafür waren die 1817 von jedem Pfarrer nach einem vorgegebenen
Muster eingereichten Pfarrbeschreibungen.
Die Tabellarische Beschreibung blieb bis zum Werk von Anton Mayer und
Georg Westermayer 04)
die ausführlichste Darstellung.
Sie wurde von der bischöflichen General-Vicariats-Kanzley ohne Namensnennung
von Deutinger herausgegeben.
Die Pfarrei Kreuzholzhausen wird darin wie folgt beschrieben:
|
"Kreuzholzhausen
|
Säcul.(Monats)Pfarrei mit 1 Manual-Beneficium. Pfarrkirche.
Gottesdienst jeden 1. und 2. Sonntag abwechselnd mit Buchschlagen
und an den Festtagen; Patronat: Hl.Kreuz-Erfindung, Kirchweihfest
Sonntag nach Gallus. Manualbeneficium (Bruderschafts-Caplanen)
in Kreuzholzhausen gest. 1748 von Matth. Schwarz, Dechant
und Pfarrer von Kreuzholzhausen (Ortspfarrer)
|
Buchschlagen |
Gottesdienst jeden dritten Sonntag, am Ostermontage, Weihnachts-
und Stephanstage; Patronat: hl.Castulus; Kirchweihfest am Sonntag
nach Mariä Geburt (8.Sept) |
Fußberg |
Gottesdienst
am Weihnachtstage u. Feste der unschuldigen Kinder; Patron:
hl.Ulrich; Kirchweihfest am Sonntag nach Bartholomäus (24.Aug) |
Siegertshof |
Patron:
hl.Dreyfaltigkeit (Pfingstmontag), Kirchweihfest: Sonntag nach
St.Ulrich (4.Juli) |
Seelenzahl:
Pfarrei
Kreuzholzhs. |
126
Gläubige in
|
21
|
Häusern |
Dorf
Kreuzholzhausen |
126
Gläubige in
|
21
|
Häusern, |
Dorf
Buchschlagen |
158
Gläubige in
|
30
|
Häusern, |
Einöde
Rothhof |
9
Gläubige in
|
1
|
Haus, |
Weiler
Fußberg |
42
Gläubige in
|
5
|
Häusern, |
Einöde
Thal |
12
Gläubige in
|
2
|
Häusern, |
Siegertshof |
27
Gläubige in
|
5
|
Häusern, |
EinödeTaudernasch |
3
Gläubige in
|
1
|
Haus, |
|
Beschreibung
1874 04)
Kirche und Pfarrei Kreuzholzhausen sind auch in der "Statistischen
Beschreibung des Erzbisthums München-Freising" aus der Zeit
um 1874-84 enthalten, die zunächst der Benefiziat Anton Mayer und
-nach dessen Tod 1877- Pfarrer Georg
Westermayer als Buch veröffentlichten. Diese bisher umfangreichste
Diözesanbeschreibung sollte in erster Linie den praktischen Bedürfnissen
der Diözesan- und Staatsverwaltung dienen. Daneben verwertete das Werk in Form von "kleinen Notizen" die Ergebnisse der aufblühenden orts- und lokalgeschichtlichen Forschung sowie die gedruckten Quellen und die von Heckenstaller und Deutinger gesammelten Unterlagen im Archiv des Erzbistums. Erste Grundlage dieser "Mosaikarbeit" waren Mitteilungen der
Pfarrämter.
Über Kreuzholzhausen
schreibt er, die Pfarrei habe 397 Seelen in 61 Häusern. Dabei
wohnten nur 127 Gläubige (in 22 Häusern) im Ort Kreuzholzhausen
selbst; die übrigen in Fußberg 54 (5), in Puchschlagen 160
(28), in Rothof 8 (1) und in Sickertshofen (Siegertshof) 30 (3). Die in
früheren Aufzeichnungen bis 1832 noch genannte Einöde Taudernasch
(3 Seelen in 1 Haus) existierte 1870 nicht mehr.
Das Dorf Kreuzholzhausen liege an der Vicinalstraße von Bergkirchen
nach Einspach, heißt es. Wie auch andere Pfarreien in Bayern war
auch Kreuzholzhausen am 26. Juli 1830 von einer Monatspfarrei in eine
Wechselpfarrei umgewandelt worden. Das Präsentationsrecht wechselte
nun nach jedem Erledigungsfall zwischen dem Bischof in Freising und dem
Kurfürsten in München.
Der Pfarrer wohnte in einem alten, aber gut gebauten Pfarrhaus. Früher
gab es noch einen Coadjutor; doch im Jahr 1870 hatte der Pfarrer "wegen
Priestermangels" die Seelsorge allein zu verrichten. Das Widdum,
der Pfarrbauernhof, umfasste stolze 146 Tagwerk (49 ha) Grundfläche
der Bonität 9. Über die Pfarrkirche schreibt Anton
Mayer wörtlich: "Erbauungsjahr unbekannt. Renovirt 1846.
Stil des 17.-18.Jahrhunderts. Geräumigkeit vollkommen genügend.
Baupflicht: An der Kirche die Kirche, am Cemeterium (=Friedhof)
die Gemeinde. Sattelthurm mit 3 unbedeuten-den Glocken. Patrozinium
Hl.Kreuzerfindung (= früher 6. März, heute 3. Mai).
4 Altäre. Orgel mit 6 Registern. Gottesdienste: Regelmäßig
je 2 Sonntage nacheinander, und an allen Festtagen, dann an den Quatembersonntagen,
am Fronleichnam-Sonntage, am Sonntage vor Kreuzerhöhung u.am
Allerseelensonntage. Stiftungen: 4 Jahrtage, 2 Jahrmessen und 8 Quatembermessen
(Quatembertage waren Mi, Frei, Sa nach: 1.Fastensonntag, Pfingsten,
3.September-sonntag und 3.Adventssonntag) . Außerdem verpflichtet
das Schwarz'sche Benefizium zu 104 Wochenmessen. Cemeterium mit einer
sehr kleinen Capelle. Die Kirchenrechnung für 1868 ergab bei
2428 Einnahmen und 553 Lasten einen Reinertrag von 1875 Gulden. Vermögen
der Pfarrkirche: 5.400 Gulden. |
Sakristei
mit barockem Giebel
|
Renovierungen
- 1630 Kirchenportal; Handwerker: Melchior Winckhler,
Maurermeister aus Wessobrunn 21)
- 1640 Kirchendach, Friedhofmauer, Vorhaus, Stiegen
- 1662 Verlängerung des Kirchenschiffs
- 1665 Erhöhung des Sattelturms
- 1723 wurde die Kirche erhöht
- 1740 neuer Choraltar von Bartholomäus Schuhpaur
- 1988 letzte Renovierung der Kirche
Beschreibung 1895 34)
Die Kirche
in Kreuzholzhausen ist auch im Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreichs
Bayern erwähnt, dessen Dachauer Teil ab 1888 von Prof. Gustav von
Bezold und Dr. Georg Hager bearbeitet und 1895 von Betzold und Dr. Riehl
im Auftrag des Königl.Bayer. Innenministeriums herausgegeben wurde.
Dort heißt es auf Seite 305:
|
"Kirche:
|
-
|
Innen
an der nördlichen Chorwand Holztafelbild: Die Himmelfahrt Maria;
unten sind um das leere Grab die Apostel versammelt; um 1600-1650. |
-
|
Das Bild: die
Kreuzauffindung, im Innern des Chores hängend (ehemals Choraltarbild)
stammt aus dem 17. Jahrhundert, hat aber sehr gelitten.
|
-
|
Außen
an der Südwand der Kirche ein halblebensgrosser Holzcrucifixus
mit wagrechten Armen, gekreuzten Beinen und ziemlich langem Lendentuch.
Es wird erzählt, dass das jetzt in Forstenried befindliche Crucifix,
das aus Andechs stammen soll*), vom Berg Andechs nach Kreuzholzhausen
gebracht werden sollte; es sei jedoch in Forstenried zurückbehalten
worden und an seiner Stelle ein anderes, ihm ähnliches geschnitzt
und nach Kreuzholzhausen geschickt worden. Die Körperformen des
Crucifixes an der Außenwand zeigen deutlich, dass dieses nicht im
Mittelalter entstanden sein kann; vielmehr dürfte dasselbe im
17. Jahrhundert nach dem Vorbilde eines alten Crucifixes, als welches
recht wohl das Forstenrieder dienen konnte, geschnitzt worden sein.
Schon die Diözesanbeschreibung bringt das alterthümliche
Crucifix in Zusammenhang mit der 1642 durch den Pfarrer Georg Christoph
in Kreuzholzhausen eingeführten Bruderschaft vom hl. Kreuze.
Wir werden kaum irren, wenn wir die Inschrift auf einer Steintafel
innen an der Südwand auf die Herstellung des Crucifixes beziehen:
'Der Creitzigung Christi zu lehren Hat H, Georg Christoph Pfarrer
Alhie So darbei Begraben in dem Khoth, (d. h. Gottshaus) dise gedechtnus
stellen lassen. Ao. 1630.' |
-
|
Georg
Christoph starb nach Ausweis seines Grabsteines 1657. |
-
|
Grabsteine
innen an der östlichen Chorwand: Grabstein des Priesters Balthasar
Brändl +1635 |
-
|
Reliefbild
des vor dem Gekreuzigten knieenden Verstorbenen. Tüchtige Arbeit.
H. 118, br. 67 cm. (Laut seiner Grabinschrift hat Brändl einen
neuen Hochaltar setzen lassen). |
-
|
Eine
ebenfalls ganz tüchtige Arbeit ist der Grabstein des Pfarrers
Jakob Ködlmayr, +. Juli 1699, den Verstorbenen vor dem Gekreuzigten
knieend darstellend; rother Marmor. H. 123 cm., br. 71cm. " |
Statistik
In den alten Matrikeln, Beschreibungen und Zeitungsberichten werden immer
wieder Zahlen genannt, die sich auf die Bevölkerung, die Seelen (Pfarreiangehörige),
Häuser, Anwesen, Gebäude oder Familien beziehen. Leider ist
die Bezugsgröße dieser Zahlen sehr unterschiedlich; sie sind
deshalb nicht immer vergleichbar. So beziehen sich die Werte teils auf
die Ortschaft oder die Gemeinde, teils auf die Pfarrei.
1524: Pfarrei mit 175 erwachsenen Gläubigen
(Communicantes) 01)
1560: Pfarrei mit 250 (?) erwachsenen Gläubigen
(Communicantes)
1738: Pfarrei mit 300 erwachsenen Gläubigen
(Communicantes) 01)
1826: Pfarrei mit 400 Seelen (Pfarrer Anton Sick,
geb. 10.6.1777 in Landshut; Priesterweihe: 11.6.1797)
31)
1852: Gemeinde
mit 51 Familien und 212 Einwohnern
02)
1867: Gemeinde mit 230 Einwohnern, 80 Gebäuden
Ortschaft
mit 129 Einwohnern in 5? Gebäuden (dazu Machtenstein 76/27,Rennhof
14/4) 03)
1868: Pfarrei mit 380 Seelen (Pfarrer Sebastian
Haslauer, geb.20.1.1823 in Fuschl/Salzbg; Priesterweihe: 14.1.1849)
32)
1874: Pfarrei mit 397 Gläubigen in 61 Häusern.
Ort
Kreuzholzhausen mit 127 Gläubigen in 22 Häusern.
04)
Berichte aus der Pfarrei
Die Dachauer Zeitungen haben in den letzten 130 Jahren immer wieder aus
dem Pfarrleben berichtet. Diese Berichte befassen sich nicht unmittelbar
mit dem Kirchengebäude, vermitteln aber einen ergänzenden Eindruck
aus der damaligen Zeit. Meist werden Glockenweihen, Priesterjubiläen,
Orgelweihen oder sogar Kriminalfälle beschrieben, wie hier auf der
Seite für Kreuzholzhausen. Auch vom Pfarrer als Kirchturmuhren-Entwickler
ist die Rede.
Wenn Sie die Berichte lesen möchten, klicken
Sie hier...
Baubeschreibung
Die große Kirche
(mit Platz für 250 Besucher
35)
) liegt am nordwestlichen Rand des
Dorfes, auf einem Hügel, inmitten eines ummauerten Friedhofs.
Der wohl noch spätgotische, zweiachsige Chor (innen 6,40 m
hoch) ist gegenüber dem Kirchenschiff kaum eingezogen.
Er schließt
in drei Achteckseiten.
Das Langhaus, das Kirchenschiff, besitzt fünf Achsen;
seine Größe ist nur durch die Wallfahrt zu erklären. Die
Fenster sind barock gestaltet, d.h. oben und unten zu einem Oval gerundet.
Außen an der Südwand
hängt in einer kreuzförmigen Nische ein sehr großes
Kruzifix. Es
ist eine Nachbildung des berühmten wundertätigen Kreuzes
von Forstenried, wie es auch im Inneren zu sehen ist. Das Kruzifix
zeigt die lebensgroße Gestalt des Erlösers als "Christkönig"
mit einer Krone auf dem Haupt. Das Haar fällt in zwei geflochtenen
Strähnen auf die Schultern. Das vor dem linken Bein leicht
geraffte Lendentuch hält ein breiter Gürtel zusammen.
Das Kruzifix ist auch im Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreichs
Bayern von 1895 beschrieben: Dort heißt es:
|
"Außen
an der Südwand der Kirche ein halblebensgrosser Holzcrucifixus
mit wagrechten Armen, gekreuzten Beinen und ziemlich langem
Lendentuch. Es wird erzählt, dass das jetzt in Forstenried
befindliche Crucifix, das aus Andechs stammen soll*), vom
Berg Andechs nach Kreuzholzhausen gebracht werden sollte;
es sei jedoch in Forstenried zurückbehalten worden und
an seiner Stelle ein anderes, ihm ähnliches geschnitzt
und nach Kreuzholzhausen geschickt worden. Die Körperformen
des Crucifixes an der Außenwand zeigen deutlich, dass
dieses nicht im Mittelalter entstanden sein kann; vielmehr
dürfte dasselbe im 17. Jahrhundert nach dem Vorbilde
eines alten Crucifixes, als welches recht wohl das Forstenrieder
dienen konnte, geschnitzt worden sein. Schon die Diözesanbeschreibung
bringt das alterthümliche Crucifix in Zusammenhang mit
der 1642 durch den Pfarrer Georg Christoph in Kreuzholzhausen
eingeführten Bruderschaft vom hl. Kreuze. Wir werden
kaum irren, wenn wir die Inschrift auf einer Steintafel innen
an der Südwand auf die Herstellung des Crucifixes beziehen:
'Der Creitzigung Christi zu lehren Hat H, Georg Christoph
Pfarrer Alhie So darbei Begraben in dem Khoth, (d. h. Gottshaus)
dise gedechtnus stellen lassen. Ao. 1630.' " 34) |
|
Forstenrieder Kreuz
außen
|
Unter dem Kreuz
befindet sich eine Karnernische.
An der Südwand ist eine kleine Sonnenuhr
auf einer Kalksteinplatte (19.Jh) angebracht.
Wenn Sie weitere Sonnenuhren an den Kirchen des Dachauer Landes sehen
möchten, die ich auf einer Sonderseite zusammengestellt habe, klicken
Sie hier...
Turm
|
Der fünfgeschossige Turm
steht an der Nordseite der Kirche. Er ist mit Bogenfriesen geschmückt
und trägt ein Satteldach mit sechs Giebelansätzen. Der
Turm wurde zweimal erhöht.
die erste Erhöhung wurde im Rahmen der Umbauten
nach dem 30jährigen Krieg (1665) durchgeführt.
Dies diente möglicherweise der Beseitigung von
Kriegsschäden, auf jeden Fall aber dem Ausbau der Wallfahrt.
Das Ausmaß der damaligen Erhöhung ist
mir nicht bekannt.
Bei der Barockisierung der Kirche 1723 hat man den
Turm noch einmal erhöht und zwar um 6 Meter.
Glocken
Bei der ersten Turmerhöhung 1665 dürfte auch die Glockenstube
direkt unter dem Dach neu gestaltet worden sein, weil zum gleichen
Zeitpunkt auch drei von Bernhard
Ernst in München gegossene Glocken angeschafft wurden (durch
Umgießen der älteren Glocken). Zwei dieser Glocken hängen
noch in der Glockenstube hinter den doppelten Schallöffnungen.
Die dritte wurde 1955 in Erding bei Karl Czudnochowsky
gegossen.
Auf Youtube können Sie das Geläute der Glocken hören
..
klicken
Sie hier..
Die beiden älteren Glocken in Kreuzholzhausen gehören
zu den 50 ältesten Glocken im Landkreis Dachau. Eine Übersicht
finden Sie hier...
|
Glockenablieferung
Im 2.Weltkrieg musste die Pfarrei Kreuzholzhausen drei Glocken zum Einschmelzen
für Kriegszwecke abliefern, eine aus Puchschlagen, zwei aus Kreuzholzhausen.
Aber nur eine Glocke wurde tatsächlich eingeschmolzen. Die anderen
beiden Glocken kamen nach dem Krieg wieder zurück. Dabei kam es wegen
der nicht eindeutigen Beschriftung zu einer Verwechslung; man glaubte, die
beiden Kreuzholzhausener Glocken vor sich zu haben, doch eine von beiden
war die Puchschlagener Glocke.
Altbürgermeister Johann Haas aus Kreuzholzhausen berichtete in seinen
Lebenserinnerungen 41)
, dass man versucht habe, die Puchschlagener
Glocke im Kreuzholzhausener Turm aufzuhängen. Da diese Glocke größer
als die herausgenommene war, passte sie zur Verwunderung aller nicht durch
das Loch im Mauerwerk, durch das die Kreuzholzhausener Glocke bei der Ablieferung
herausgenommen worden war. "Des gibt's doch net. Wenns nausgeht, dann
muaß aa wieder neigeh! sagten die Arbeiter. Spätestens hier hätten
sie stutzig werden müssen, doch sie waren davon überzeugt, die
Kreuzholzhausener Glocke vor sich zu haben. Sie erweiterten die Öffnung
in der Mauer und zogen die Glocke in den Turm hinein. Dort gingen die Probleme
weiter, denn der Glockenstuhl schien plötzlich geschrumpft zu sein
und musste angepasst werden. Trotz aller Maßnahmen brachte man die
Glocke nicht zum Läuten. Um sich vor den wartenden Menschen nicht lächerlich
zu machen, täuschte der Schmied durch Hammerschläge auf die Glocke
das Läuten vor. Ein paar Tage später nahm man die Glocke wieder
herab und brachte sie in ihre eigentliche Heimat nach Puchschlagen. Die
Kreuzholzhausener mussten sich in Erding eine neue Glocke gießen lassen.
Der doppelgeschossige
Sakristeianbau an der Südseite zwischen Chor und Kirchenschiff
wirkt fast wie ein Querhaus und ist mit seinem geschwungenen dreigliedrigen
Barockgiebel der Blickfang im Ortsbild.
An diesem Giebel befinden sich drei überdachte Nischen mit Muschelkalotten.
Darin stehen die Figuren der Heiligen Familie, von links: Maria, Jesus
und Josef. Sie waren vor der
Renovierung, zumindest eine Zeit lang, auf dem linken Seitenaltar
gestanden. |
Heilige Familie auf der Südseite der Sakristei
|
Westlich an den Turm angebaut und
mit dem nordöstlichen Langhaus verbunden ist die barocke Bruderschaftskapelle
aus dem 18. Jh.
Das Vorhaus über dem Eingang an der Südwestseite wurde
1930 erbaut.
Die Kirchentreppe wurde 2023 vollständig erneuert, nachdem
eine vorher ins Auge gefasste Sanierung als nicht wirtschaftlich bezeichnet
worden war. Die Kosten von 25.000 Euro trug die Gemeinde Bergkirchen.
55)
Innenausstattung
Altarraum
Der eingezogene,
dreiseitig geschlossene
Altarraum ist um eine Treppenstufe höher als das Kirchenschiff. Er
besitzt ein Tonnengewölbe
mit halb herabreichenden Pilastern
und Stichkappen
über den Fenstern. Der Altarraum ist 6,40 m hoch.
Choraltar / Hochaltar
Der heutige Hochaltar/Choraltar
wurde um 1740
errichtet. Er ist
der Kreuzauffindung durch Helena gewidmet.
Beteiligte Künstler waren:
der Dachauer Kistler Nikolaus
Prugger (1684-1749) der Bildhauer Bartholomäus
Schuhpaur(1680-1750) und der Maler Franz
Mayr (1707-1752) errichtet.
Vier schräggestellte Säulen und zwei Pilaster tragen das
vorkragende
Gebälk.
Prägend ist aber der geschweifte, baldachinartige Altarauszug.
|
Choraltar
|
Das Antependium
ist mit Holz verkleidet und rosa-blau marmoriert. Die Ornamentleisten
sind vergoldet.
Die drei Dachauer Künstler
haben nicht nur bei der Erstellung des Choraltars in Kreuzholzhausen,
sondern auch in den Kirchen von Etzenhausen und Puchschlagen zusammengearbeitet,
wo sie ebenfalls die Hochaltäre gestalteten.
|
Altarauszug
Im
Auszug des Hochaltars
wimmelt es von Engeln. 21 Putten
umschweben eine Kartusche mit dem Text: "Heiliges Kreuz sei gegrüßt".
|
Altarauszug
mit 21 Putten
|
Ganz oben schwebt
eine Heilig-Geist-Taube im Strahlenkranz. Der Auszug soll aus Teilen
des früheren Bruderschaftsaltars zusammengesetzt worden sein.
|
|
Hinweis: Die Gestalt der Taube für die künstlerische
Darstellung des Heiligen Geistes gründet sich auf den Bericht
der Taufe Jesu im Neuen Testament. Danach fuhr der Heilige Geist in leiblicher Gestalt auf Jesus hernieder wie eine Taube (Lk., 3,22). Obwohl
dies nur bedeutet, dass sich der Geist bewegte wie eine Taube, nicht
aber aussah wie ein Vogel, wählte man die Taube als Symbol für die sonst nur schwer greifbare dritte Person Gottes. Das
Konzil von Nicäa im Jahr 325 hat dies sogar empfohlen. Papst
Benedikt XIV verbot 1745 die Darstellung der dritten göttlichen
Person in Menschengestalt, wie sie vereinzelt immer noch vorkam (so
z.B. im Deckengemälden der Schlosskapellen in Haimhausen und
Unterweilbach). |
Altarblatt
Auf dem Altarblatt
sind die Auffindung des heiligen Kreuzes durch St.Helena und die
Kreuzesprobe dargestellt. Das Bild wurde mit Ölfarbe auf
Leinwanduntergrund (andere Quelle: Holzuntergrund) im 18.Jh (andere
Quelle: 17.Jh) gemalt.
Nach der Legende hatte die
hl.Helena im Jahr 320 nach dem Kreuz Christi suchen lassen. Die
Aus-gräber fanden drei Kreuze. Das Kreuz Christi wurde dadurch
identifiziert, dass ein Toter, den man nacheinander auf alle drei
Kreuze gelegt hatte, an diesem Kreuz wieder zum Leben erweckt
wurde.
|
Kreuzauffindung
durch St.Helena
|
Das Hochaltarbild von Franz
Mayr zeigt im Vordergrund diese Szene. Im Hintergrund des Bildes
wird eine zweite Kreuzlegende dargestellt: Kaiser Heraklius trägt
das vom Perserkönig Chosroas entführte Kreuz im Jahr 627
im Triumph zurück nach Jerusalem.
St.Helena hat übrigens
bei ihrer Kreuzsuche auch
- die Heilige Stiege, auf der Christus im Haus des
Pilatus emporgeführt wurde und
- den Heiligen Rock (nun in Trier aufbewahrt)
gefunden.
|
Assistenzfiguren
St.Barbara
|
Das Altarblatt wird flankiert
von den Figuren der Heiligen Barbara und Katharina,
die beide zu den 14 Nothelfern zählen. Die Heiligen tragen Kronen
auf dem Kopf und führen jeweils ein Schwert als Zeichen ihres
Martyriums in der Hand. Barbara präsentiert dazu noch einen Kelch,
Katharina einen Palmzweig. Die Figuren wurden im 18.Jh. geschnitzt.
|
Katharina
|
|
Hinweis: Die
hl. Barbara mit Krone auf dem Haupt und in ein edles Gewand
gekleidet, hält ein
Schwert und einen Kelch in den Händen. Die Heilige ist eine legendäre
Person. Das bildschöne Mädchen soll von ihrem heidnischen
Vater, dem reichen Dioskuros von Nikomedia, während einer längeren
Geschäftsreise in einen Turm geschlossen worden sein, um sie
am Heiraten zu hindern. Als der Vater zurückkam und merkte, dass
sie Christin geworden war, ließ er sie martern und enthauptete
die Tochter selbst (deshalb das Schwert in der Hand). Vor dem Tod
hatte Barbara Gott öffentlich gebeten, dass alle, die der Passion
Christi gedenken, vom Gericht Gottes verschont werden mögen.
Der Kelch mit Hostie in ihrer Hand versinnbildlicht die einem Sterbenden
gereichte letzte Kommunion (Viatikum) und verweist auf ihre Funktion
als Sterbepatronin. Die Abbildung der hl.Barbara nur mit Kelch ist
bei uns erst seit dem 15.Jh. üblich (vorher immer mit Turm).
Die hl.Katharina soll
der Legende nach eine Königstochter aus Zypern gewesen sein.
Im Jahr 306 wurde sie wegen ihres Glaubens und ihrer großen
Überzeugungskraft ausgepeitscht und gerädert und -als das
Rad zerbrach- enthauptet. Seit dem ausgehenden Mittelalter gehört
sie zu den beliebtesten Heiligen. |
Der Tabernakel aus der Rokokozeit
ist aus Holz gearbeitet und vergoldet. In der konkaven Nische steht ein
frühklassizistisches Tabernakelkreuz aus der Zeit um 1790. Es besitzt
einen Holzkern und ist mit getriebenem und versilbertem Messingblech verkleidet.
Der alte Altar
aus der Zeit vor 1740, der 1690 von dem schon als Bruderschaftsförderer
genannten kurfürstlichen Hofbeamten Ambrosius Wagner gestiftet worden
war, wurde übrigens in die Filialkirche St. Kastulus zu Puchschlagen
übertragen, wo ein Gewölbeeinsturz den dortigen Altar schwer
beschädigt hatte.
Figuren
an den Wänden des Altarraums
|
Hinweis: St.Wolfgang lebte im 10.Jh. Er war erst Mönch
in Einsiedeln, dann ab 972 Bischof von Regensburg. Die Legende erzählt
von zeitweiligem Einsiedlerleben am nach ihm benannten Wolfgangsee.
Das Einsiedlerleben wurde durch den Teufel gestört, der immer
wieder versuchte, Wolfgang zu vernichten, so dass Wolfgang beschloss,
sich an einem freundlicheren Ort eine Klause zu erbauen. Er warf seine
Axt ins Tal hinab und gelobte, an dem Ort, an dem er sie wieder finden
werde, eine Kirche zu erbauen. Wolfgang lebte sieben Jahre in der
Einöde, danach kehrte er nach Regensburg zurück. Die vielseitige
und umsichtige Tätigkeit als Bischof begründete Wolfgangs
Beliebtheit und seine Verehrung schon zu Lebzeiten. |
Deckenfresko
im Altarraum
Das
4,00 x 2,60 m große Deckenfresko im einfachen Stuckprofilrahmen
mit dem Thema Aufnahme
Mariens in den Himmel wurde von Johann Georg Pfeil
aus Lauterbach (1699-1728) im Jahr 1722 gemalt (sign).
26)
Das Gemälde war 1874 bei der Renovierung des Altarraums übertüncht
worden. Seit 1971 ist es wieder freigelegt. Leider ist es nicht mehr
gut erhalten. Die Farben sind bis zur untersten Schicht abgerieben.
|
Aufnahme
Mariens
in den Himmel
|
Im oberen Teil des Bildes
steht Christus mit einem großen Kreuz im Arm auf Wolken. Er
reicht seiner neben ihm knienden Mutter die Hand.
In der unteren Bildhälfte ist der leere Sarkophag von Maria
zu sehen, um den sich 11 Apostel scharen. Im und um den Sarg herum
liegen viele Rosen. Diese Blumen sind ein beliebtes Motiv im Zusammenhang
mit Mariens Tod. Die Legenda Aurea aus dem 13.Jh. berichtet: Als
die Apostel den Leib Mariens bestatten wollten entschwand dieser,
von Engeln getragen, in den Wolken. Am Grab zurück blieben
nur Rosen.
|
|
Hinweis: Der Name Sarkophag stammt vom griechischen "Sarkophagos"
und bedeutet so viel wie "Fleisch fressend". Diese ungewöhnliche
Bezeichnung weist auf das Material des Sarkophags, den Kalkstein,
hin. Der soll die Bestatteten -mit Ausnahme der Zähne- innerhalb
von 40 Tagen verwesen lassen. 51)
|
Weitere
Bilder im Altarraum
Aufnahme
Mariens
in den Himmel
|
Auch ein Ölbild
an der linken Chorseite hat die Aufnahme
Mariens in den Himmel zum Thema.
In der oberen Bildhälfte steht Maria -mit einem kostbaren Kleid
und einem Mantel bekleidet- auf Wolken. Drei Engel schmiegen sich
an sie. Zwei weitere Engel halten über ihr die Krone des Himmels
bereit. Zu beiden Seiten Mariens musiziert eine große Engelschar
mit Flöte, Violine, Laute, Cello und Harfe.
In der unteren Bildhälfte ist -noch deutlicher als im Deckenfresko-
der leere Sarkophag von Maria zu sehen, um den sich hier die 12
Apostel scharen. Einige blicken ratlos in den Sarkophag, die übrigen
haben die Hände gefaltet und wenden sich der aufgefahrenen
Gottesmutter im Himmel zu.
(1. Hälfte 17. Jh., Öl auf Holz, Maße: 175 x 167
cm in rundbogigem Rahmen).
|
An der rechten Wand im Altarraum wird in einem weiteren Ölbild
der Höllensturz
der abtrünnigen Engel dargestellt, ein Thema, das uns im Auszug
des rechten Seitenaltars wieder begegnen wird. St. Michael stürzt
Luzifer mit einem Kreuzstab in den Abgrund (Öl auf Leinwand,
18.Jh, Maße: 127 x 73 cm).
Hinweis: In der Bibel ist der Engelssturz vor Beginn der Schöpfung
nicht erwähnt. Die Geschichte ist auf die Kirchenväter
zurückzuführen und wurde in der Kunst häufig als
Motiv verwendet. In der Offenbarung des Johannes (Apokalypse) ist
von einen Kampf zwischen den Kräften des Guten (Michael und
seine Engel) und Satan am Ende der Zeiten die Rede (Offb.12). Dieser
Kampf endet damit, dass der Teufel und seine Anhänger auf die
Erde geworfen werden.
|
|
Zelebrationsaltar
Der jetzige Zelebrationsaltar
(Volksaltar) stand ursprünglich in der an der Nordseite angebauten
Bruderschaftskapelle. |
Zelebrationsaltar
|
Er wurde um 1970
aufgestellt, im Zuge der Liturgiereform durch die Beschlüsse
des 2.Vatikanische Konzils, und bedeutet eine Rückkehr zu den
Wurzeln der Eucharistiefeier.
Der Zelebrationsalter ersetzt liturgisch voll den Hochaltar.
30)
|
Durch den Höhenunterschied
zwischen Chorbogen und Altarraum ergibt sich ein sichelförmiges
Wandstück, an dem in einem Fresko vier Putten dargestellt sind,
die einen Vorhang zurückziehen und ein Kreuz im Strahlenkranz
enthüllen. |
Chorbogengemälde
|
|
Kirchenschiff
/ Langhaus
Das Kirchenschiff wird durch 4 Fenster im Süden und 3 Fenster im
Norden erhellt. Die Fenster haben die barocke Ovalform.
Die Decke besteht aus einem Tonnengewölbe,
das von einfachen Stuckarbeiten umrahmt wird.
Deckenfresken
im Langhaus
Auch die Deckenfresken
im Langhaus wurden 1721-1723 vom 22 bis 24 jährigen Johann Georg
Pfeil (1699-1728) gemalt. (Signatur über der Orgel: "Johann Georg/Bfeill
Bictor/ Anno 1722"). Sie bestehen aus drei größeren
Bildern, die thematisch mit Kaiser Konstantin und der Schlacht an der
Milvischen Brücke im Jahr 312 zu tun haben sowie aus vier kleineren
ovalen Gemälden mit einer Darstellung der Evangelisten. Die Fresken
wurden 1949 vom Maler A.Frank (?) renoviert.
26),28)
Das Fresko ganz
hinten über der Empore und der Orgel zeigt die erste
Vision des Kaisers Konstantin.
In
einer weiten Landschaft vor dem Hintergrund von Kirchen und Palästen
steht links Kaiser Konstantin in Rüstung mit Feldherrnstab in
der Hand. Bei ihm sind drei Hauptleute in römischer Kriegerbekleidung.
Sie weisen mit entsetzter Miene und Gesten der Erre-gung zum Himmel,
wo ein riesiges Kreuz im Strahlenkranz erscheint. |
1.Vision
von Konstantin
|
Nach der Legende
hatte Kaiser Konstantin vor der entscheidenden Schlacht an der Milvischen
Brücke zwei Kreuzvisionen.
Hier soll erste dargestellt werden, auch wenn die Legende selbst
von einem schlafenden Kaiser berichtet, dem im Traum ein Kreuz erschien.
|
Das mittlere Bild handelt von der zweiten
Vision des Kaisers Konstantin. In der Bildmitte steht ein großes
Rundzelt. Die seitlichen Zeltwände sind zurückgeschlagen. Im
Innern sieht man den schlafenden Kaiser. Auf einem Tisch neben ihm liegt
seine Krone. Zwei Soldaten in prächtiger Rüstung halten Wache.
Im gesamten Gelände sind viele weitere Zelte aufgebaut. Am Horizont
sind links und rechts zwei Städte auf Erhebungen zu sehen. Der Kirchturm
der linken Stadt gleicht dem der Dachauer Jakobskirche. Über dem
Zelt erscheint auf Wolken Christus mit dem Kreuz im Arm. Von ihm gehen
Strahlen zum Heerlager hernieder. Aus dem Mund Jesu kommen die Worte "In
hoc Signo vinces" (In diesem Zeichen wirst du siegen). Nach
der Legende soll dem Konstantin in der zweiten Nacht Christus selbst erschienen
sein, und ihm angeraten haben, das Zeichen, das er in seinem ersten Traum
gesehen hat, zum Feldzeichen in der kommenden Schlacht zu machen. Dann
werde er siegen.
Um das mittlere Fresko herum sind in vier ovalen Bildern die Evangelisten,
umkränzt von einem Heiligenschein (Nimbus)
in Form eines diffusen Lichtscheins dargestellt.
Die vier Evangelistensymbole Engel, Löwe, Stier und Adler haben ihren
Ursprung in den Cherubim, den himmlischen Altar- und Thronwächtern.
Sie werden in den Gottesvisionen Hesekiels (AT) und in der Offenbarung des
Johannes (Kap.4 Vers 7) als die vier Lebewesen, die rings um Gottes Thron
stehen, erwähnt. Zuerst wurden sie nur im Zusammenhang mit dem thronenden
Christus abgebildet. Als Evangelistensymbole dienen sie erst seit dem frühen
Mittelalter.
Im
vordersten Fresko in der Nähe des Chorbogens ist die Schlacht
an der Milvischen Brücke am 28. Okt. 312 zu sehen.
Vor dem Hintergrund der stark befestigten Stadt Rom mit vielen Kirchen
und Zwiebeltürmen tobt auf dem Feld die Schlacht. Kaiser Konstantin,
in Rüstung und mit Kaiserkrone auf dem Haupt, reitet mit gezogenem
Schwert dem fliehenden Kontrahenten Maxentius nach, der mit Krone
und Turban dargestellt ist. Vor Konstantin reitet ein Krieger und
hält die Fahne mit dem Kreuzzeichen in der Hand. |
Schlacht
an der
Milvischen Brücke
|
Links im Bild
fließt der Tiber. Im Fluss sieht man die zur Hälfte eingestürzte
Milvische Brücke, über die die Feinde in den Fluss hineingedrängt
werden. Zahlrei-che Ertrinkende und Tote treiben im Wasser. Nach
der Legende soll Kaiser Konstantin Christus gebeten haben, sein
Land möge nicht mit feindlichem Blut befleckt werden. Als der
Gegenkaiser Maxentius vor der Schlacht über eine Kahnbrücke
den Tiber über-schreiten wollte, brach die Brücke und
viele Krieger ertranken. Nach der Schlacht wurde das Christentum
im römischen Reich als anerkannte und gleichbe-rechtigte Religion
behandelt.
|
Bruderschaftskapelle
An die Nordseite
der Pfarrkirche ist seit 1663 eine Bruderschaftskapelle
angebaut. Sie diente den Andachten der 1642 gegründeten Rosenkranz-bruderschaft
und der 1644 errichteten Kreuzbruder-schaft. |
Bruderschaftskapelle
|
Hier stand früher
auch ein Bruderschaftsaltar, der dem hl.Apostel Judas Thaddäus
geweiht war.
Der Zugang zur Kapelle liegt zwischen dem linken Seitenaltar und der
Kanzel. |
Kruzifix
|
An der Wand hängt ein großes barockes Kruzifix.
Der Corpus Jesu ist als Inkarnat (=fleischfarbig) gefasst.
Aus den Wunden der Hände, der Füße, der Knie, der
Seite und an der Stirn unter der Dornenkrone tropft etwas Blut. Das
Haupt ist von dem nur göttlichen Personen vorbehaltenen dreistrahligen
Heiligenschein umgeben. Das um die Hüften geschlungene Lendentuch,
in der Kunst auch Perizoma genannt, ist dunkel mit goldener Borte
gefasst. Die Füße sind, wie im Barock üblich, überkreuzt
mit einem Nagel an das Holz geheftet (sog. Dreinageltypus).
|
Hinweis: In den frühchristlichen
Kirchen wurde das Kreuz ohne den Corpus des Gekreuzigten angebracht. Dann
aber wurde Christus am Kreuz als lebender und über den Tod triumphierender,
göttlicher Sieger mit geöffneten Augen und in aufrechter Haltung
dargestellt, wie dies an den Nachbildungen des Forstenrieder Kreuzes in
der Kreuzholzhausener Kirche sehr schön zu sehen ist. Erst im hohen
Mittelalter (12. Jh) setzte sich die Abbildung des leidenden und toten Gekreuzigten,
die Betonung des Menschseins Jesu durch, wie wir es von unseren Kirchen
kennen.
In der Kapelle steht heute
das gemauerte Taufbecken aus der 2.Hälfte des 18.Jh.
Auf dem rot-weiß marmorierten Holzdeckel ist eine Täufergruppe
platziert: Johannes im blau-goldenen Gewand tauft mit der Schale
in der Hand den vor ihm knienden Jesus. Der ist mit einem rot-goldenen
Gewand bekleidet. Hinter den beiden Figuren steht dekorativ eine
Palme.
In der Bruderschaftskapelle
befindet sich auch der Zugang zur Kanzel.
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Taufsteinfiguren
|
Epitaphe
(Grabplatten)
von 1551
|
von 1571
|
von 1630
|
von 1635
|
17.Jahrhd
|
von 1692
|
von 1699
|
1747
|
1819
|
1821
|
1888
|
Jahr
|
Standort
|
Beschreibung/Text
|
1551
|
Langhaus West
|
Leonhard
Ostermair, 29.4.1551, Dekan und Pfarrer Priester mit Kelch
in Ädikula
Kalksandstein (185 x 91, unten Sockel mit wohl Steinmetznamen : NUS
SNIDER / STAIN..) |
1630
|
Langhaus
Süd
|
Georg
Christophorus, Pfarrer 1630 (49 x 31,5 cm). Der Text auf
dem Grabstein lautet:
|
"Der
Chreitzigung Christi zu Ehren Hat H.Georg Christoph Pfarrer
Alhie So Dabei Begraben In dem Khoth Dise gedechtnus Stellen
lassen. AD 1630" |
|
|
Chor Südost
|
Grabstein
für Pfarrer Balthasar Brändl
aus dem Jahr 1635. Auf dem Relief kniet ein Mann vor einem
Kreuz. Aus seinem Mund kommen die Worte: "Jesus miserere nobis"
(Jesus erbarme dich unser). Am Sockel des Kreuzes liegt ein
Totenschädel. Im Hintergrund Jerusalem. Rechts davon ein Bauer
mit einer dreizinkigen Heugabel. Diese Figur taucht auch auf dem Wappen
auf, das neben dem Kreuzsockel lehnt. Der Text auf dem Grabstein lautet:
|
"Gott
dem Allmechtigen und der Hochgelobten Himmelskönigin Maria
wie auch dem heilligen Creitz zuschuldigst Ehr hat der Ehrwirdig
geistlich und wohlge... Herr M. Balthassar Brändl gegenwärtigen
Neuen Hochaltar auch ... zu ainen gedechtnuß dissen grabstein
hiehr machen lassen Welcher AD 1635 In gott verschiden deme
der Allmechtig gnedig und Barmherzig sein möge." |
Möglicherweise hat sich
Pfarrer Brändl den Stein schon vorher machen lassen, weil die
Jahreszahl offensichtlich an einer freigelassenen Stelle eingraviert
ist. Im Jahr 1635 waren zudem 90 % aller vorherigen Einwohner des
Ortes durch den Schwedeneinfall umgekommen.
H. 118, br. 67 cm |
1649
|
Bruderschafts-
kapelle
|
19.5.1649
Rotmarmor, unten Wappen (85, 5 x 42 cm, teilweise abgetreten) |
|
Chorbogen-
laibung Süd
|
Georg Christophorus,
6.4.1657, Pfarrer, "Hic curcis erexit. . . "
Heller Marmor, unten Kelch (75 x 43 cm) |
|
Chor Nord
|
Ambrosius
Wagner, 20.9.1692, kurfürstlicher Rechnungskommissar
Rotmarmor unten Wappen (119 x 65,5 cm)
|
Text: Anno
Domini 1692 Dez. selbst ist in Gott selig verstorben und allda
begraben Herr Ambrosius Wagner gwester Churfürstlicher
Rechnungscomisarius und prev. Verwalter zu Minchen wie auch
der Alhiesigen Lob und Bruederschaft des heiligen Creizes......deme
Gott ein frelich Auferstehung gnedig verleihen wolle. Amen".
|
|
1699
|
Chor Nord
|
Jakob
Ködlmayr, 8.7.1699, Pfarrer, Geistlicher kniet vor Kruzifix
links im Hintergrund Kirche von Kreuzholzhausen
Rotmarmor (120 x 71 cm). |
1747
|
Langhaus Nord unter
Kanzel
|
Mathäus
Schwarz, gest. 26.10.1747 im 66.Lebensjahr, Kanoniker Altötting,
11 Jahre Kammerer Kapitel Dachau, 18 Jahre Dekan und 32 Jahre Pfarrer.Während
dieser Zeit wurde das heutige Gotteshaus gebaut. Kalksandstein, unten
Kelch (71 x 51 cm)
|
Text: Plurimum
Reverendus Nobilis ac Clarissimus Dominus Matthaeus Schwarz
A:A:L: et Phlice Magister, I:v:c., per annum Canonicus vet:
oettingae, ven: Capituli Dachaviensis per 11: annos Camerarius,
18.Decanus, et 32.huius Loci Parochus. Beneficii noviter erecti
fundator aetatis 66. die 26.oct. Anno 1747 piissime in Domino
obiit hic ?? pustus jacet Requiescat in Pace. Sancta amen. |
|
|
außen
|
|
1821
|
|
Philipp
Stephan, 2.7.1821, 25 Jahre Pfarrer
Kalksandstein (70,5 x 51,5 cm) |
1571
|
|
Mathäus
Peck, 1571, Pfarrer
gebrannter Ton, unten Kelch (60 x 47 cm)
Text:
"Anno Domini 1571 starb der Geistl. Herr Matheus Peck gewester
Pfarher... Got genad"
|
17. Jh
|
Langhaus Nord
|
Sachorina
Seidbold, 17. Jh.
Rotmarmor (42 x 30 cm)
|
Text:
Hir ligt begraben die dugesame Junchfrau Sachorina Seidbold,
der Gott genedigst .... |
|
1819
|
Johann
Georg Hoffner, 23.4.1819, Pfarrer,
Kalksandstein, oben Kelch mit Hostie (76 x 53 cm)
|
Text:
"Sta Viator et attentus audi Momentorum, quod hic dico
tibi Memento Mori memento
mori et praecare pro me hoc rogat illud monet. Qui hic sepultus
jacet Georg Hoffner
st. Theol. Lic. 10 Par. 43, sacerd. ann.72 Obiit annorum 95,
Die 23 April 1819" |
|
1888
|
Pfarrer
Josef Felber (1871-93)
und Pfarrer Anton Haas
(1888)
Weißmarmor (107,5 x 49,5 cm) |
1959
|
Priestergrab Andreas
Furtner 26.11.1885-1959 |
Seitenaltäre
Die Seitenaltäre
aus der Zeit um 1710 sind im typischen Rokokostil reich verziert.
Die Retabel
werden durch gewendelte Säulen gestützt. Die Tabernakel sind
mit Rocailleornamenten
verziert. Die Altaraufsätze sind mit vergoldeten Rahmen und Leisten
sowie Putten, Ziervasen und brennenden Herzen im Strahlenkranz geschmückt.
Seit der letzten Renovierung sind die Altäre schräg in die Ecken
gestellt.
Linker Seitenaltar
Der Altarauszug
mit geschweiftem Giebel enthält ein ovales Bild mit der Darstellung
der Hl.Dreifaltig-keit
in goldenem, aus Zopfmustern bestehenden Rahmen (Bild rechts). |
Dreifaltigkeit
|
Darunter
ein mit Rosen verziertes flammendes Herz, das das Herz Mariens darstellen
soll.
Es korrespondiert mit dem ähnlich gestalteten Herzen Jesu am
rechten Altar.
|
Der
linke Seitenaltar ist der Muttergottes geweiht. Ihre gekrönte
Statue mit dem segnenden Kind auf dem Schoß steht unter
dem Baldachin in der Nische, die mit Goldbrokatvorhängen ausgestattet
ist. |
Muttergottes
|
Der Baldachin symbolisiert schon seit dem Altertum Würde und
Heiligkeit der darunter stehenden Gestalt. Früher standen hier
auf dem Altar die Figuren der Hl.Familie, die jetzt in den Giebelnischen
an der Sakristeiaußenwand untergebracht sind. |
Im Altarauszug
ein ovales Bild mit dem (sehr weiblich wirkendem) Erzengel Michael,
der den Luzifer stürzt. Die zweite Darstellung des Höllensturzes
in der Kirche.
|
St.Michael
|
Am unteren Rand
des Rahmens ist eine Herz-Jesu-Plastik angebracht (Herz in Vasenform,
aus dem Flammen lodern, von einer Dornenkrone umwunden). |
Das
Kruzifix im rechten Seitenaltar
ist eine Nach-bildung des (romanischen) Forstenrieder Kreuzes und
wurde um 1642 von Philipp Holzhauser aus München gestiftet. Zu
ihm führte auch die bald darauf ein-setzende Wallfahrt, nachdem
erzählt worden war, die Heilandsfigur am Kreuz habe Schweiß
und Tränen vergossen.
Der Korpus trägt statt einer Dornenkrone eine Königskrone.
|
Forstenrieder
Kreuz
|
Ganz in der
Tradition der Romanik hängt Christus in hoheitsvoller Haltung
und mit geöffneten Augen am Kreuz. Die Muskulatur des Oberkörpers
und das von einem Gürtel zusammengehaltene Lendentuch sind
zeichnerisch aus dem Holz herausgearbeitet. Das Leiden Jesu klingt
nur durch das gesenkte Haupt an. Die übereinander genagelten
Füße weisen bereits in die beginnende Gotik. Vier Englein
umschweben das Kruzifix. Der Kreuzesstamm und die Fassung (=Bemalung)
des Corpus wurden inzwischen erneuert. Das originale Forstenrieder
Kreuz stammt aus Andechs und entstand um das Jahr 1200
|
Ronja Emmerich schrieb in ihrer Bachelor-Arbeit
über Inkarnation-Fassung des Forstenrieder Kruzifixes
:
42)
Inkarnation-Fassung
|
"
Die besondere Licht- und Schattenzeichnung des Kruzifix begleitet
auch die Augen- und Brauenpartie. Dünne schwarze Linien rahmen
das Augenweiß und die schwarze Pupille. Auf das Oberlid sind
feine Lichtlinien gesetzt, braune Schattenlinien liegen unter dem
Auge und in der Oberlidfalte. Die Augenbrauen sind durch geschwungene
schwarze Linien angegeben unter denen ein schmaler Schatten, auch
über die Nasenwurzel hinweg, verläuft. Darunter zeichnen
breitere Lichtlinien die Deckfalte aus. Die Augenhöhlen des Welten-herrschers
aus Taüll sind vor der Binnenzeichnung mit braunen Schatten angelegt
worden. Darauf wurden das Augenweiß und die schwarze Pupille
gesetzt. Schmale schwarze Linien ziehen die Oberlidfalte und den Oberlidrand
nach. Ein weiterer brauner Schatten bildet die Begrenzung unter dem
Auge. Auffällig ist die Bildung der Augenwinkel. Das Weiß
und die Schattenfarbe laufen, nasenseitig begleitet von der Kontur,
in feinen Linien aus den Winkeln, bis auf Höhe des Jochbeins,
wo sie in einer feinen Spitze enden. Die Brauen sind steil und weit
auf die Stirn gezogen, wo sie an ihrer Oberseite eigenwillige Zacken
ausbilden. Diese Darstellung ist eindeutig nicht dem Naturalismus
unterworfen, sondern auf einen starken Ausdruck hin berechnet". |
Die Figuren von Maria
und Johannes, die heute
im Altarraum gesondert aufgestellt sind, gehörten ursprünglich
zu dem Gnaden-Kreuz.
Diese ursprüngliche Zusammenstellung ist im rechten Bruderschaftsbild
an der unteren Emporenbrüstung als Altar zu erkennen. Dieses
Bild wurde vom Brucker Maler Joseph Krenauer 1729 geschaffen.
|
Bruderschaftsbild
Detail
|
Große
Ölbilder
im Kirchenschiff
Eine Besonderheit der Kirche
in Kreuzholzhausen sind die großen Ölbilder mit Darstellungen
aus der Leidensgeschichte, die an den Seitenwänden hängen
und das Erscheinungsbild des Kirchenraums stark prägen. Auch sie
wurden von Johann Georg Pfeil im Jahr 1723 gemalt (Signatur "Johann
Georg: / Bfeill Bictor" am Bild Kreuzaufrichtung). Die Bilder wurden von
verschiedenen Adeligen aus der Umgebung der Wallfahrtskirche gestiftet.
Ihre Wappen sind auf den Bildern zu sehen. In Kreuzholzhausen hängen
5 Bilder; ein weiteres Bild aus dieser Serie soll sich heute in Hebertshausen
befinden (in den dortigen Kirchen ist es aber nicht zu sehen).
Die abgebildeten Personen sind sehr dynamisch und mit viel Sinn für
Dramatik dargestellt.
Kanzel
Besonders
prächtig ist die an der Nordwand ange-brachte Rokokokanzel,
die von der Bruderschafts-kapelle aus begangen werden kann. Am elegant
geschwungenen Kanzelkorb sind zwischen vergol-detem Rocailleschmuck
drei Bilder (Öl auf Holz) in verziertem Rahmen zu sehen:
St.Petrus
|
Auf der Westseite
St.Petrus
mit auf dem Kopf stehendem Kreuz und den Himmelsschlüsseln.
Auf der Südseite (Mitte) ein Bild des Guten Hirten,
auf der Ostseite St.Paulus mit dem Schwert. |
|
Kanzel
|
Die
Rückwand ist mit einem weiteren Bild des Guten Hirten
geschmückt.
Auf dem Schalldeckel sitzen inmitten von Rocaille-verzierungen
drei Putten. Der oberste Engel hält ein Kreuz im Arm.
An der Unterseite des Schalldeckels das Relief einer Heilig-Geist-Taube.
|
|
Hinweis: Die Predigt
wurde in altchristlicher Zeit -ähnlich wie heute- von einem Ambo
aus gehalten. Ab dem 13. Jh. baute man Kanzeln, die zumeist seitlich
im Mittelschiff ihren Platz haben, dort, wo die Gemeinde versammelt
ist. Von hier aus konnten die Prediger auch von oben herab sprechen,
was ihren Worten größere Wirkung verleihen sollte. Spätestens seit dem 2.Vatikanischen Konzil 1962 werden Kanzeln nicht mehr benutzt.
|
per Mouseklick zu den
Beschreibungen
|
1736
setzten Franziskaner aus München den Kreuzweg
in der Wallfahrtskirche Kreuzholzhausen ein. Für die
vierzehn Stationsbilder erhielt der Maler Franz Mayr
aus dem nahen Lauterbach 36 Gulden.
Mehr über Franz Mayr ....
|
Kreuzwegbilder
|
Die Kreuzholzhausener Kreuzwegbilder
gehören zu den Bildern, für die der bekannte
Nazarener-Maler Joseph von Führich aus Wien (1800-1876)
die Vorlage geschaffen hat. J.v.Führich (auch "Theologe
mit dem Stifte" genannt) war durch seine Kreuzwegbilder (1844/46)
international bekannt geworden. Als Kupferstiche verbreiteten sie
sich über ganz Europa und unzählige Maler (darunter auch
Anton Huber für Petershausen und Anton Rick für Röhrmoos)
benutzten sie als Vorlage für ihre Kreuzwegtafeln. Aus diesem
Grund gleichen sich die Kreuzwegbilder in mind. 22 Kirchen des Dachauer
Landes in hohem Maße.
Als Kreuzweg werden die
aufeinanderfolgenden bildlichen oder plastischen Darstellungen
bezeichnet, die meist aus vierzehn Stationen der Leidensgeschichte
Jesu, angefangen von der Verurteilung durch Pilatus bis hin zur
Grablegung, bestehen.
Seinen Ursprung hat der Kreuzweg im Brauch der Pilger,
bei Wallfahrten nach Jerusalem den Leidensweg Jesu auf der "Via
Dolorosa" nachzugehen. Im späten Mittelalter wurde die
Kreuzverehrung insbesondere durch den hl.Franziskus von Assisi
gefördert, der durch die Stimme des Gekreuzigten vom Kreuz
in St.Damiano zu einem christlichen Leben bekehrt wurde. Seit
dieser Zeit wurden Kreuzwegandachten als Ersatz für die Pilgerfahrt
ins Heilige Land abgehalten. Die Stationen bildeten dafür
die Leidensstätten Jesu nach. Auf diese Weise konnte der
letzte Weg Jesu vor Ort nachgegangen und sein Leiden anschaulicher
betrachtet werden.
|
|
Kreuzwegdarstellungen
in Deutschland entstanden erstmals in und bei Klosterkirchen, auf
Anhöhen und bei Wallfahrtsorten, insbesondere in der Nähe
von Franziskanerklöstern. Mit der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert
hielten sie als Kreuzwegbilder Einzug in die Innenräume der
Pfarrkirchen und verbreiteten sich zunehmend. Papst Clemens XII.
erkannte im Jahr 1731 mit seinem Breve "Unterweisungen über
die Art, wie man den Kreuzweg abhalten soll" diese Form des
Kreuzwegs als kanonisch an und bedachte ihn mit großzügigen
Ablässen. |
Kirchenbänke
Die
Kirchenbänke
(16 Reihen links und 11 Reihen rechts des Mittelganges) haben Wangen,
die mit barocken Schnitzereien verziert sind. Sie stammen
auf der Südseite aus dem 18.Jh, auf der Nordseite aus dem 19.Jh.
Dort sind an den Bänken auch noch gemalte Namensschildchen
zu sehen.
|
Kirchenbank
|
Auf der unteren Empore stehen
sechs alte Bankreihen aus dem 18.Jh.
Wenn Sie sich für die
Wangenmuster in den übrigen Kirchen des Landkreises Dachau
interessieren, klicken Sie hier...
|
Die schmiedeeisernen Apostelleuchter stammen aus dem 19.Jh
An der letzten Bank steht
ein wunderschöner Opferstock
aus Holz mit Metallschließen auf einem mit Rocaille-mustern
verzierten Holzpflock. Der insgesamt 88 cm hohe Stock wurde
wohl im 18.Jh erstellt.
Opferstöcke gibt
es schon seit vielen Jahrhunderten. Im Jahr 1213 ordnete Papst
Innozenz III. das Aufstellen von Opferstöcken an, um damit
den Kreuzzug von Damiette (1217-1221) zu finanzieren. 50)
Der Name Opferstock rührt daher, dass der Opferstock aus
einem großen ausgehöhlten Holzstock besteht, der
mit Metall ummantelt ist. Der Stock ist im unteren Bereich ausgehöhlt.
Von dort ist im massiven Holz ein schmaler Schlitz bis zum oberen
Ende herausgearbeitet, durch den das Geld in die Höhlung
fällt.
Der Einbruch in den Opferstock ist nahezu ebenso alt, wie die
Opferstöcke selbst. Deshalb muss das Türchen, aus
dem das Geld vom Mesner entnommen werden kann, mit schweren
Eisenbändern und massiven Vorhängeschlössern
gesichert werden. Zudem wird der Einwurfschlitz meist mit einem
Metallbügel geschützt, der das Fischen nach dem Geld
erschwert.
|
Opferstock
|
In den Kirchen des
Landkreises Dachau gibt es viele unterschiedliche, außerordentlich
interessante Opferstöcke. Wenn Sie sich dafür interessieren,
klicken Sie hier..
Über den Bänken hängen Messingleuchter mit Glühbirnen
in Kerzenform.
|
An
den vorderen Bänken ist ein Vortragekreuz
im Rokokostil auf rot-weiß gestrichener Stange befestigt.
Der Nodus, die Verdickung zwischen Kruzifix und Stange, ist
besonders aufwändig geschmückt.
Hinweis: Vortragekreuze werden beim Kirchenein- und Auszug,
Prozessionen, Wallfahrten sowie bei Beerdigungen vorangetragen.
Dies geht zurück auf das Jesuswort "Wer mein Jünger
sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich
und folge mir nach". Bei Gebetsprozessionen (Bittgängen,
Kreuzweg) wird der Corpus des Kreuzes zu den nachgehenden betenden
Menschen gedreht, damit sie den Gekreuzigten vor Augen haben.
Bei anderen Prozessionen, z.B. an Fronleichnam und beim Ein-
und Auszug zeigt der Corpus in die Gehrichtung, d.h., er weist
ihnen den Weg. Die ältesten Vortragekreuze stammen schon
aus dem 6.Jh. |
Vortragekreuz
|
Figuren
im Kirchenschiff
An den Seitenwänden
im Kirchenschiff stehen im rückwärtigen Teil zwei neubarocke
Figuren aus dem Ende des 19.Jh auf Konsolen. Sie sind die bekanntesten
Heiligen des Franziskanerordens, die in braune Kutten gekleidet
sind. Die Farbe Braun steht in der Tradition für Demut und
Bescheidenheit. Der Franziskaner-Orden zeichnet sich durch persönliche
Armut aus. Dies zeigt sich auch am Gewand:
- die Kutte der Franziskaner ist braun. Diese Farbe steht traditionell
für Demut und Bescheidenheit.
- Der Gürtel der Mönche ist bei den Franziskanern ein
Strick. Die drei länglichen
Knoten im Strick sind ein Spezifikum der
Franziskaner und stehen für die drei Ordensgelübde
Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit.
Rechts
die Figur von St. Franziskus
im braunen Ordensgewand mit einem Kreuz in der Hand.
Der hl. Franziskus entsagte im 13.Jh allem Besitz und gründete
den Orden der Minoriten, die sich besonderes der Armenpflege
und Seelsorge widmeten. Seine glühende Liebe zu Gott und
zur Schöpfung faszinierte die Menschen und er hatte damals
schon viele Bewunderer und Verehrer.
Franziskus wird häufig mit einem Kruzifix abgebildet, weil
er in einer Vision Christus von einem (geflügelten) Kruzifix
zu ihm herabsprechen hörte und dabei seine Wundmale erhielt.
Zudem war ihm die Verbreitung der Passionsfrömmigkeit ein
Hauptanliegen. |
St.Franziskus
|
|
Links der hl. Antonius mit Buch
und Jesuskind auf dem Arm und einer Lilie in der Hand.
Seit dem Mittelalter gelten weiße Lilien als Symbol für Reinheit
und Keuschheit.
|
Hinweis:
Der Heilige lebte im 13.Jh und war ein begnadeter Redner, der sich
gegen die Sekten der Katharer, Albigenser und Waldenser wandte. Seine
Fastenpredigten in Padua 1231 hatten einen sensationellen Erfolg:
Die ganze Region schien wie umgewandelt: Schulden wurden erlassen,
zerstrittene Familien versöhnten sich, Diebe gaben das gestohlene
Gut zurück, unrechtmäßige und überhöhte
Zinsen wurden den Schuldnern zurückerstattet. Bis heute gilt
in Italien ein damals erlassenes
Gesetz, dass niemand mit seinem Leben und seiner Freiheit für
eine Schuld haften solle, |
St.Antonius
|
|
sondern nur mit seinem Eigentum. Das Jesuskind auf seinem Arm ist
Hinweis auf eine seiner Visionen,
die er beim Bibellesen hatte. Antonius wird als Hilfe zum Wiederauffinden
verlorener Gegenstände angerufen und gilt deshalb als "Patron
der Schlamperer". Dies geht auf zwei Legenden zurück: Als
ihm ein Manuskript gestohlen worden war, betete er so lange, bis der
Dieb damit zurückkehrte. Schöner ist die zweite Legende,
nach der er einem Geizhals half sein Herz zu suchen und es in einer
Geldtruhe fand. |
Bilder
an der Emporenbrüstung
Die Bilder an der Emporenbrüstung
wurden 1729 vom Brucker Maler Joseph Krenauer ( 1738) geschaffen.
Sie zeigen in den fünf quadratischen Bildern Passionsszenen und in
den beiden rechteckigen Bildern die himmlischen Guttaten, deren die Mitglieder
der Bruderschaften teilhaftig werden konnten. Für die beiden rechteckigen
Bilder (1.Schutzmantelmadonna und 2. Hilfe in der Sterbestunde) erhielt
Krenauer 12 Gulden. Krenauer "bürger, bildhauer und mahler in
Prugg" war als Deckenmaler auch in den Kirchen von Unterweikertshofen
(1710) und Puchschlagen (1729) künstlerisch tätig.
Obere Emporenbrüstung
links:
Gefangennahme Jesu in Gethsemane.
Soldaten fesseln Jesus und schleifen ihn davon. Im Hintergrund beleuchtet
ein Soldat mit einer Fackel die Szene. |
Gefangennahme
- Jesus vor Herodes
|
rechts: Der
gefesselte Jesus wird dem König
Herodes. vorgeführt. Jesus ist in ein langes weißes
Gewand gekleidet. Bei Herodes fallen die goldenen Stiefel ins Auge.
|
|
Untere Emporenbrüstung
|
|
|
|
|
|
|
|
A:
Ecce Homo
|
B:
Schutzmantelmadonna
|
C:
Pieta
|
D:
Hilfe in der Sterbestunde
|
E:
Kreuzigung
|
|
A: Südseite
außen: Ecce
Homo - Verspottung Jesu. Zwei Soldaten ziehen die Rockschöße
des Mantels Jesu auseinander und präsentieren den Gegeißelten
der pöbelnden Menge.
B: Südseite
innen: Auf dem südlichen
Bruderschaftsbild sieht man links einen Priester während der
Wandlung vor dem Hl. Kreuz-Altar. Dort sind auch die beiden Figuren von
Johannes und Maria, die heute als Einzelfiguren im Chorraum stehen, unter
dem Kruzifix zu erkennen. Über dem Altar, in den Wolken und inmitten
seiner Heerscharen, sendet Gottvater den Heiligen Geist zu Maria herab.
Die Muttergottes kniet in der Bildmitte und breitet ihren Schutzmantel
über die geistlichen (Papst) und weltlichen (Kaiser) Stände
der Christenheit. Mit ihrer Linken zeigt sie auf Christus, der
schräg über ihr auf einer Wolke kniet.
Jesus hält das Kreuz im Arm und weist auf seine Seitenwunde.
Daneben tragen Engel die Leidenswerkzeuge (Arma Christi). Rechts
unten im Bild schmachten in der Glut des Fegefeuers die Armen
Seelen, von denen eine eben erlöste in Gestalt eines Kindes
zum Himmel schwebt. Der Name Fegefeuer geht auf das mittelhochdeutsche
Wort fegen für reinigen zurück (mittellateinisch purgatorium).
Nach Papst Gregor d. Großen (540-604) ist es der Ort,
an dem die Seelen Ver-storbener durch zeitlich begrenztes
Feuer, Eis oder Wasser von ihren lässlichen Sünden gereinigt
werden. Nach katholischen Glauben können Menschen durch
|
südliches Bruderschaftsbild mit Schutzmantelmadonna
|
Gebete und die Feier von Seelenmessen
die Aufenthaltsdauer einer Seele im
Fegefeuer verkürzen. Die protestantischen Kirchen lehnen die Lehre
vom Fegefeuer ab.
|
Hinweise:
Der Bildtypus der Schutzmantelmadonna ist bei uns seit dem 14.Jh verbreitet.
Er wurde vor allem von den Zisterziensern und Dominikanern gefördert.
Die Darstellung geht auf den Mantelschutz im alten Rom (lat. velamentum)
zurück, den man Verfolgten gewähren konnte. Auch aus
dem Mittelalter ist bekannt, dass insbe-sondere vornehme Frauen das
Recht hatten, Flüchtlingen unter dem Mantel oder Schleier Schutz
zu gewähren. Abgeleitet davon entstand die Darstellung der Schutzmantelmadonna.
In alten Schriften wird das Motiv der Schutzmantelmadonna mit dem
lateinischen Terminus auch als Mater omnium, "Mutter
aller", bezeichnet.
Der Historiker Robert Böck weist noch darauf hin, dass auf dem
Bild auch die im 17. und 18.Jh in Altbayern und Schwaben vielfach
verehrten "Sieben Zufluchten" versammelt sind. Das sind
die Heiligste Dreifaltigkeit, der Erlöser mit Kreuz, die Eucharistie,
die Muttergottes, die Engel, die Heiligen und die Armen Seelen im
Fegefeuer. 39)
|
C: Emporen-Mitte:
Pieta.
Pieta
|
Maria als Schmerzensmutter,
die ihren toten, nach der Kreuzabnahme auf dem Boden liegenden Sohn
stützt. Die Darstellung entspricht nicht dem üblichen
Bildtypus der Pieta, bei dem Maria ihren Sohn auf dem Schoß
hält. Aber auch in diesem etwas ungewöhnlichen Bild ist
der Leichnam Jesu so positioniert, dass alle fünf Wunden (an
Händen, Füßen und der Seite) sichtbar werden. 13)
...mehr zu
Pieta -Darstellungen
im Landkreis...
|
D:
Nordseite innen: Das nördliche
Bruderschaftsbild stellt die Hilfe in der Sterbestunde dar.
In der Bildmitte ist ein Priester im weißen Chorrock zu sehen,
der einem Sterbenden die Sakramente spendet. Hinter ihm holt der Tod
als Sensenmann mit einem Pfeil in der Hand zum tödlichen Stich
aus. Der Schutzengel und der Erzengel Michael schützen den Hinscheidenden
vor den Teufeln, die ihn umringen und mit eisernen Haken aus dem Sterbebett
reißen wollen. Darüber schwebt, von vielen Engeln umgeben,
die Muttergottes. In den Wolken sind Christus und Gottvater zu sehen.
Links ne-ben Christus hält ein Engel eine Schale mit Herzen,
ein anderer Engel einen Rosenkranz.
Als Vorlage für dieses Bild diente der von Michael Wening geschaffene,
1681 datierte Kupferstich, den Paul Amann, Richter zu Pellheim, anlässlich
der Stiftung der Rosenkranzbruderschaft
im folgen- |
nördliches
Bruderschaftsbild
mit Krankensalbung
|
den Jahr in Auftrag gegeben hatte.
Die Kupferplatte befindet sich jetzt im Bezirksmuseum Dachau.
Auf der linken Seite vor dem Marienaltar kniet der Stifter Paul Amann. Über
ihm thront die Hl. Dreifaltigkeit. Eine andere Quelle sieht in dieser Person
den Priester Georg Christoph, unter dem 1642 die Bruderschaft eingeführt
worden war. Der Sterbende in der Bildmitte soll der Pfarrer der damaligen
Zeit, Jakob Ködlmayer sein
E: Nordseite
außen: Jesus
wird ans Kreuz genagelt. Fünf Henkersknechte schlagen Jesus
ans Kreuz. Auf dem Boden liegen Soldatenausrüstung (Schilde) und Handwerkszeug
(Hammer, Nägel, Zange).
Jesus
wird ans
Kreuz genagelt
|
Hinweis zu den
Nägeln:
Zum Kreuzestod Verurteilte wurden entweder mit Stricken oder Nägeln
am Kreuz befestigt, so wie es die Bibel für Jesus beschreibt.
Nägel verstärken , aber verkürzen auch das Leiden.
Bei Ausgrabungen wurden Gebeine von Gekreuzigten gefunden, bei denen
2 Nägel vor den Handwurzeln und ein 17 cm langer Nagel durch
die überein-andergelegten Fersen getrieben worden waren. Nach
der Legende fand die Hl.Helena bei der Kreuzauffindung auch 3 Nägel,
von denen noch einer in der Kirche S.Croce in Rom vorhanden ist. Er hat eine Länge von 14 cm und besitzt einen mehreckigen breiten
Kopf. |
Orgel
Die Orgel
(8 Register, 1 Manual, 2 Koppeln, pneumatische Kegellade) im dreiteiligen
neubarocken Prospekt wurde 1904 vom Münchner Orgelbauer
Willibald Siemann
(1864-1932) erstellt. 19)
Sie soll im Aufbau der Orgel in Randelsried ent-sprechen.
36)
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Orgelprospekt
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Siemann-Orgeln
stehen übrigens auch in Ainhofen, Arnbach, Sulzemoos, Giebing
und -wie erwähnt- in Randelsried; die Firma zählte seinerzeit
zu den ersten Adressen im bayerischen Orgelbau.
Die Orgelaufstellung wird in zwei begeisterten Zei-tungsberichten
vom 20. und 30.Januar 1904 be-schrieben; 11)
wenn Sie sie lesen möchten,
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Disposition der originalen Siemann-Orgel von 1904 (nach Brenninger
- Stand 1975-): 19),
16)
I. Manual (C-f '''): Principal 8', Salicional 8', Gamba 8',
Gedeckt 8', Octav 4', Mixtur 2 2/3
Pedal: (C-d'): Subbaß
16', Violonbaß 8'
Koppeln: I/I
(Super), I/P
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Frühere Orgel
Die Vorgängerorgel war um 1735 aufgestellt worden. Sie hatte 6 Register.
Von ihr ist bekannt, dass sie 1807 und 1860 (von Peter Moser aus Mammendorf)
restauriert wurde. Beim Einbau der neuen Orgel 1904 kam sie in die Kirche
von Unterbachern.
Wenn Sie sich für Orgelgehäuse interessieren und vergleichen möchten,
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Hinweis:
Mit ihren vielen Pfeifen, die über ein Gebläse zum Klingen
gebracht werden, steht die Orgel meist im rückwärtigen Bereich
der Kirche auf der Empore. Sie hielt erst allmählich Einzug in
die Kirchen, weil sie bis in das 11. Jahrhundert als profanes (weltliches)
Instrument galt, das für das höfische Zeremoniell verwendet
wurde. Erst ab dem 13. Jh wurde es zur Regel, in allen bedeutenden
Kirchen Orgeln zu errichten. Heute gehört eine Orgel zur Ausstattung
fast jeder Kirche. Mit ihrer Klangvielfalt und Klangfülle trägt
sie zur Verschönerung des Gottesdienstes bei. Der Orgelprospekt,
die Schauseite der Orgel, wurde früher meist durch Künstler
gestaltet. Im Barock und im Klassizismus, deren Epochen unsere ältesten
Orgeln im Landkreis Dachau angehören, wurde der Prospekt mit
reicher Ornamentik verziert. Heute setzt sich immer mehr der Freipfeifenprospekt
durch, der allein durch die harmonische Anordnung der Pfeifen wirkt. |
Portal
Das Eingangsportal
wurde 1630, kurz vor dem Schwedeneinfall, von Melchior Winckhler aus
Wessobrunn gestaltet. An der Eichentür sind neben dem Sicherheitsschloss
noch die alten Türschlösser und schmiedeeisernen Beschläge
erhalten. |
Schloss
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Wenn Sie an solchen
alten Türschlössern und -beschlägen Freude haben,
können Sie die Sonderseite dazu hier...
aufrufen.
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Kreuzpartikel
Die Kirche in Kreuzholzhausen
besitzt auch Kreuzpartikel. Die beiden Reliquiare sind aber anderweitig
aufbewahrt und werden nur zu besonderen Anlässen in die Kirche gebracht.
Die kleinere Monstranz ist nur 37 cm groß, besteht aus vergoldetem
Silber und wurde um 1720 erstellt. Sie besitzt einen ovalen Fuß.
Am Schaft ein runder Nodus mit Akanthusverzierungen.
Farbige Steine umgebenen die fünf rechteckigen Schaugläser,
die in Kreuzesform aufgebaut sind. Im mittleren Feld, am Kreuzungspunkt
des senkrechten und des waagrechten Kreuzesstamm, ist die Kreuzreliquie
zu sehen. In den vier äußeren Feldern sind weitere Reliquien
eingearbeitet. Die Cedulae, die Pergamentzettelchen, geben an, von welchen
Heiligen die Reliquien stammen. Auf der Rückseite der Monstranz ist
ein Gekreuzigter in Form des Gnadenbilds von Kreuzholzhausen eingraviert.
Die größere Monstranz misst 49 cm und stammt aus dem
Jahr 1760. Auch sie besteht aus vergoldetem Silber. Der ovale Fuß
der Monstranz ist gekurvt, der Nodus vasenförmig ausgebildet. Die
Schaugefäße sind ähnlich angeordnet wie in der kleineren
Monstranz, doch sie sind nicht rechteckig, sondern barock geschweift.
Dahinter erzeugt ein großer Strahlenkranz die ovale Gesamtform des
Reliquiars.
|
Hinweis: Kreuzreliquien
waren früher besonders wertvoll; schließlich galt das Kreuz
Christi als kostbarste Reliquie der Christenheit. Die hl.Helena, Mutter
von Kaiser Konstantin, soll im Jahr 326 nach der Legende das Kreuz
Christi aufgefunden haben. Größere Kreuzpartikel kamen
ab 950 nach Deutschland; die meisten wurden aber im 17. und 18.Jh
erworben. Sie wurden meist in Reliquienmonstranzen aufbewahrt und
waren in der Regel Ziel kleinerer Wallfahrten. Kreuzholzhausen war
noch vor Schönbrunn die bedeutendste dieser Kreuz-Wallfahrten
im Dachauer Land. |
In Kreuzholzhausen gibt es auch eine Lourdesgrotte, in der sich
ein "wundertätiges Brünnlein" befand. ..mehr
dazu
Der früher einmal repräsentative
Pfarrhof von Kreuzholzhausen
befindet sich in baulich schlechtem Zustand und steht seit 2011,
seit dem Auszug der Bücherei, leer 43)
|
Pfarrhof
|
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Dabei
hat der Bau eine abwechslungsreiche Geschichte hinter sich. So musste
es 1878 einen regelrechten Terrorangriff überstehen.
Das jedenfalls berichtete der Amperbote am 4.Mai 1878: 05)
|
"In
jüngster Zeit wurden in dem zu den Pfarrgebäulichkeiten
in Kreuzholzhausen gehörendem Neubaue von bübischen rohen
Burschen die Fenster eingeworfen u. in der Nacht vom Dienstag auf
Mittwoch wurden auch im Pfarrhofe selbst sämmtliche Fenster zertrümmert,
so daß der Herr Pfarrer sich genöthigt sah, um die rohe
Horte zu verscheuchen, einige Revolverschüsse abzufeuern."
mehr dazu können
Sie hier lesen ... |
Im März 1894 wurde das Inventar
des Pfarrhofs versteigert. Die Versteigerung wurde über Plakate und
Zeitungsanzeigen angekündigt. Das Plakat
hat sich noch erhalten. Auf ihm wurden folgende Gegenstände angeboten:
10)
Versteigerungsplakat
|
2 Arbeitspferde
5 Kühe schweren Schlages
4 eisengeachste Wägen
1 Feldwägerl
6 Pflüge, darunter 1 Kartoffelpflug
und 1 fünfschaariger Pflug
1 Egge
2
Bockschlitten
1 Göppelwerk und 2 Gsottmaschinen
|
|
6 Paar Fuhr- und Ackergeschirre
1 Einspännergeschirr
1 Putzapparat und 1 Brechmühle
Mehrere Säcke, Fuhr- und Ackerwagen, Baumketten, Getreidesiebe
und viele hier nicht genannte Gegenstände.
Hiezu ladet freundlichst ein
DER EIGENTÜMER |
Künftige
Nutzung
Der heutige Bau des Pfarrhofs
stammt aus dem Jahr 1912.
Nach Zeitungsberichten sollte der Bau schon seit 2009 baldmöglichst
renoviert und trocken gelegt werden. Geplant waren
- im Erdgeschoss die Einrichtung des Pfarrbüros, der Bücherei
und eines Gruppenraums für Musikunterricht und kirchlicher
Veranstaltungen,
- im Ober- und Dachgeschoss Wohnungen.
- In einem Anbau sollte ein Versammlungsraum samt Küche und Sanitäranlagen
entstehen. 52)
Die Kirche sollte das Gebäude auf der Grundlage des Erbbaurechts
der Gemeinde überlassen, die die Maßnahmen durchführen
und finanzieren würde. Doch diese von Kirchenverwaltung und Gemeinde
ausgearbeiteten Pläne scheiterten an der notwendigen Zustimmung des
erzbischöflichen Ordinariats. Was nun mit dem Gebäude geschehen
soll, ist ungewiss. Das Ordinariat äußert sich dazu nicht.
Das Gebäude verfällt weiter. Inzwischen
zweifeln viele, ob eine Renovierung bautechnisch überhaupt noch sinnvoll
ist. 52)
Abgerissen
werden kann es aber nicht; es ist
-wie die Kirche und die Lourdeskapelle- ein geschütztes Baudenkmal.
20)
Im Jahr 2022
wurde der Pfarrhof von der Erzdiözese München und Freising über
einen Makler nun doch zum Verkauf auf Erbpacht (75 Jahre) angeboten. Mindestgebot
für den Erbbauzins sind 16.500 Euro jährlich (wertgesichert).
Die Ablöse für das Gebäude betrug 140.000 Euro. Damit war
der geplante Erwerb des Gebäudes durch die Gemeinde Bergkirchen gescheitert;
denn die Gemeinde kauft keine Grundstücke gegen Erbbaurecht.
Wenn Sie auch andere
Pfarrhöfe im Landkreis sehen möchten, klicken
Sie hier....
Hans Schertl
Quellen:
01) Dr.Martin v.Deutinger, Die älteren
Matrikeln des Bistums Freysing, 1849/50
02) Stumpf,Pleikard, Geographisch-statistisch-historisches
Handbuch des Königreiches Bayern, 1852
03) Arthur von Ramberg,Joseph Heyberger,
Topograph.-statist. Handbuch des Königreichs Bayern, Band 5, 1867
(Statistik)
04) Mayer-Westermayer, Statistische
Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, 1874
05) Amperbote vom 4.Mai 1878 (Fensterbeschädigg)
06)
Amperbote vom 25.9.1878
07)
Amperbote vom 21.2.1883
08)
Amperbote vom 28.3.1883
09)
Amperbote vom 3.5.1885
10) Amperbote vom 13.3.1892
11)
Amperbote vom 20. und 30.1.1904
12) Amperbote vom 15.7.1926
13) Heinrich u.Margarete Schmidt,
Die vergessene Bildersprache christlicher Kunst, 1981 (Pieta 5 Wunden)
14) Theodor Bitterauf, Die Traditionen
des Hochstifts Freising, 1909 (Nr.38, 148, 149, 215, 917, 974)
15) Jakob Mois, Geschichtliche Notizen über einige
Kirchen im Lkr Dachau, unveröffentlicht, um 1950
16) Organ index, freie Wiki-Orgeldatenbank,
Internetseite, 2022 (Orgel)
17)
Max Gruber, Im Amperland tätige
Zimmermeister, Amperland 1986/4 (Schnitzenbämer)
Der Zimmermeister
Lorenz Schnitzenbämer, der Sohn des Zimmerers Martin Schnitzenbämer
aus Schnitzenbaum bei
Miesbach, war hochfürstlicher
Zimmermeister in Freising. Er arbeitete bei mehreren Kirchen, meist im
Turmbereich:
Dachau (1660 u. 1662
Turmkuppel), Emmering (1663), Mammendorf (1665), Neuhausen (1665), Kreuzholzhausen
(1666
Überschlag für
Turmerhöhung und Glockenstuhl), Mammendorf (1667), Rumeltshausen
(1670 Langhausdachstuhl).
18) Sigfrid Hofmann, Arbeitsgemeinschaften
bei oberbay. Altarbauten des 17.u.18.Jh, in ZBLG 35, 1972 (SchuhpaurMayrPrugger)
19) Georg Brenninger, Orgeln und
Orgelbauer im Landkreis Dachau, Amperland 1975/3
20) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkmäler_in_Bergkirchen
21) Max Gruber, Für Dachau
tätige Architekten und Maurermeister, Amperland 1982/3 (Göttschl,
Underberger,Winckhler)
22) Max Gruber, Im Amperland tätige Glockengießer,
Amperland 1984/2
23) Anton
Landersdorfer, Das Bistum Freising in der bayerischen Visitation des Jahres
1560, 1986
24)
Georg Dehio, Handbuch der
Deutschen Kunstdenkmäler, Bayern IV, 1990
25)
Robert Böck, Wallfahrt
im Dachauer Land, Bd 7 der Kulturgeschichte des Dachauer Landes, 1991
26)
Bauer/Rupprecht, Corpus der
barocken Deckenmalerei in Deutschland, 1996
27)
Robert Böck, Kirchenrechnungen
Landgericht Dachau, 1996 (30jähriger Krieg )
28)
Dr. Lothar Altmann, Barocke
Deckenmalerei im Landkreis Dachau, Amperland 1998/3
29)
Maria Thanbichler in der
Reihe "Kirchen im Pfarrverband Bergkirchen"
30)
Dr Heisig, Kunstreferat des Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt
2014 (Zelebr ersetz Hochaltar)
31)
Schematismus
der Erzdiözese München und Freising, 5.Decanat Dachau, 1826
(Pfr.Sick, Statistik)
32)
Schematismus
der Erzdiözese München und Freising, 5.Decanat Dachau, 1868
(Pfr.Haslauer, Statistik)
33)
Historischer Atlas v.Bayern, Die Landgerichte Dachau u. Kranzberg Bd.I,
Hefte 11/12, Landkreis Dachau, 1952 (1818)
34)
Bezold/Riel, Kunstdenkmäler
des Königreichs Bayern, 1895
35)
Gregor Schiegl, Bauern, Pilger
und Agenten, Dachauer SZ vom 26./27.8.2017, Reihe Geschichten aus d.Dachauer
Land
36)
Hr. Niedermeyer,Organist
2003
37)
SZ vom 20.3.2004
38)
Dachauer Nachrichten, 9.8.2004
39)
Robert Böck, Dachauer
Weihnachtstaler 2007 (Zufluchten)
40)
A.Hense/F.Sepp, Patronatsrecht (19./20. Jahrhundert),
in: Historisches
Lexikon Bayerns,
Zugriff 2008 (1817)
41)
Hans Haas, Lebenserinnerungen,
2009, unveröffentlicht (Glockentausch)
42)
Ronja Emmerich, Inkarnate vor 1300-Die frühe Darstellung menschlicher
Haut an Beispielen, TUM Bachelor's Thesis, 2014
43)
Ingrid Koch, Pfarrhaus wird
auf jeden Fall erhalten, Dachauer Nachrichten vom 12.7.2018
44)
Dr.Martin v.Deutinger,
Tabellarische Beschreibung des Bisthums
Freysing nach Ordnung der Decanate, 1820
45)
Digitales Archiv des Erzbistums München und Freising; Signatur
BB001/1/1, FS114
(Pfarrerliste)
46)
Sterbebild und Lebensdaten,
zur Verfügung gestellt von Hubert Eberl
47)
Pfarrer Feller aus Kreuzholzhausen gestorben, Amperbote vom 02.12.1893
48)
Übertragung der Pfarrei Kreuzholzhausen an den Priester Anton Schmied,
Amperbote vom 28.02.1894
49) Hochfürstlich-Freysingischer
Hof-u.Kirchenkalender mit beygefügtem Schematismo, 1790
50) Hans Kratzer, Milde Gaben, harte
Strafen, SZ vom 20.1.2021
(Opferstock)
51) Aktuelles Lexikon: Sarg, Süddeutsche
Zeitung v. 4.3.2021
52) Ingrid Koch, Alter Pfarrhof
in Kreuzholzhausen verkommt, Dachauer Nachrichten v. 23.2.2021
53)
Pfr
Kreitmayr von Hebertshausen nach Kreuzholzhausen versetzt, Der bayerische
Volksfreund vom 22.05.1846
54)
Ingrid
Koch, Kirche bietet Pfarrhof über Makler an, Dachauer Nachrichten
vom 10./11.12.2022
55)
Ingrid
Koch, Mehr Sicherheit für die Kirchgänger, Dachauer Nachrichten
vom 11.7.2023
56)
Liste
der Baudenkmäler
-Regierungsbezirk Oberbayern Landkreis Dachau, Gemeinde Bergkirchen
84 Bilder: Maria Dreiucker (1), Hans Schertl (83)
25.7.2023
Pfarrer
von Kreuzholzhausen 45),
47)
Name
|
von-bis
<genannt in>
|
|
Name
|
von-bis
<genannt in>
|
|
|
|
Her
Hans Fueß |
<1460>
|
Ferdinand
Reinhard
de
Paedigheimb
wurde Pfr. in Grüntegernbach
|
22.09.1712
- 1713
|
Her Lienhart |
<1477>
|
Franz
Vierneusl |
22.04.1713
- 1716
|
H.Leonhart |
<1509>
|
Mathäus
Schwarz, Dechant
errichtete 1748 eine eigene
Bruderschafts
-Caplanei (Manualbeneficium) |
01.02.1716
- 1747
|
Leonhard
Ostermair |
-
1551
|
Georg
Hörl |
14.10.1747
- 1768
|
Matheiß
Hinderer, Pfarrherr
Chorherr zu St.Veit in Freising, erhält 40 Gulden Absenzgeld
|
1551-1560>
|
Dr.Johann
Georg Hoffner, Dechant 49)
U
23.4.1819 im Alter von 95 Jahren |
06.04.1768
- 1794
|
+
Johannes Pistor, Vikar"
Priesterweihe,
in Augsburg; Primiz in
Haimhausen, danach 9
Jahre in Rundhausen
|
1551-1560>
|
Sebastian Eckhart
um 1790 bereits Cooperator hier |
07.10.1794
- 1806
|
Mathaei
Peck/Pistor U
1571 |
-
1571
|
Philipp
Stephan U
2.7.1821 |
22.09.1806
- 1821
|
Johan
Sternecker U
1572 |
26.10.1571
- 1572
|
Anton
Sick |
04.02.1822
- 1827
|
Johann
Restiarius U
1573 |
09.08.1572
- 1573
|
Caspar
Pfundmair
danach Canoniker in Regensburg |
30.06.1827
- 1837
|
Johann
Deckher U
1577 |
27.06.1573
- 1577
|
Pfr.
Lanz
vorher Pfarrer in Perlach |
15.06.1837
- 1846
|
Johann
Müller |
06.04.1577
- 1582
|
Augustin
Kreitmayr
aus Gilching *26.1.1801,Weihe: 20.5.1826
vorher Pfr. in Hebertshausen 53) |
26.05.1846
-
|
Michael
Seidl
U
1604 |
02.04.1582
- 1604
|
Josef
Feller
47) U
24.11.1893 im 71.Lj.
|
1871
- 1893
|
Balthasar
Plenagl |
06.04.1604
- 1614
|
Anton
Schmid
48)
Priesterweihe
1886
vorher Pfarrer in Kirchheim danach Benefiziat in Dachau *7.7.1858
U
4.2.1945 |
1894 - 1926
|
Balthasar
Brändl /
Präntl U
1635 |
20.12.1614
- 1633
|
Andreas
Furtner 46)
*26.11.1885, Priesterweihe 1910, Installation in Kreuzholzhs.
1926,
U
18.1.1959 |
1926
- 1959
|
Georg
Christoph
U
1657 |
12.08.1633
- 1657
|
Leonhard
Modlmayr 46)
aus Hetzenhausen
|
1959
- 1976
|
Jacob
Khödlmayr U
8.7.1699 |
06.04.1657
- 1699
|
Seit
1978 wird Kreuzholzhausen vom Bergkirchener
Pfarrer mitbetreut |
|
Christoph
Pals
U
1712 |
24.06.1699
- 1712
|
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Ehrendes
Zeugnis für Orgelbauer
Amperbote vom 20.01.1904
Im
verflossenen Dezember hat Herr Orgelbauer, Willibald Siemann aus München,
für die Kirche im nahen Kreuzholzhausen eine Orgel geliefert, welche die
Kirchengemeinde sehr befriedigte. In einem Gutachten, welches Herr Pfarrer
Wittmann von Mitterndorf der Firma Siemann hierüber ausstellte, heißt
u. a. : " Im allgemeinen liefert dieses Werk zu den vielen, schon vorhandenen
einen Beweis für die Gewissenhaftigkeit und Geschicklichkeit der soliden,
strebsamen Firma W. Siemann, München, der auch von den bei der Orgelprobe
anwesenden Musikfreunden volles Lob gespendet wurde." In diesem Gutachten
wird auch bestätigt, dass die Firma Reparaturen sorgfältigst und billigst
vornimmt. Herrn Siemann kann man zu diesem Zeugnis nur gratulieren.
(Recherchiert von Hubert
Eberl, Bergkirchen)
Auszug
aus den Freisinger Traditionen
Nr. 38 nach
Bitterauf-Wallner
weiter...
Datenblatt zum
Visitationsbericht von 1560
... zu
alten Zeitungsartikeln...
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