Pfarrkirche
St. Johannes in RÖHRMOOS
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Kurzbeschreibung
Datenblatt
Röhrmoos gehört
zu den ältesten Ortschaften im Landkreis Dachau.
Schon im Jahr 774 wurde von einer
Kirche in Röhrmoos berichtet. Damals übergab ein Mann
namens Onolf seinen Besitz, darunter auch das Bethaus zu "roraga
mussea" (=Moossumpf mit Röhricht) dem Bischof von Freising.
In der Konradinischen
Matrikel von 1315 ist Röhrmoos
unter der Bezeichnung "Rörenmos" als Pfarrei
mit zwei Filialen Schönprunne und Sigmarshausen erwähnt.
Die ältesten Bauteile der heutigen Pfarrkirche St.Johannes
Baptist und Evangelist,
der dreiseitig geschlossene Chor und der 33 m hohe Turm, stammen
aus frühgotischer Zeit (15.Jh.),
das Langhaus aus der Zeit des Barocks (um 1690).
Um 1921 wurde das Kirchenschiff verlängert
sowie mit Stuck und Deckengemälden geschmückt.
An der Außenfassade sind mehrere Epitaphe
für Pfarrer aus der Barockzeit angebracht.
Die Pfarrei Röhrmoos
bildet mit der Pfarrei Großinzemoos einen Pfarrverband
und seit 2008 zu-sammen mit den weiteren Pfar-reien Ampermoching
und He-bertshausen den Pfarrverband Hebertshausen-Röhrmoos.
Die letzten
größeren Reno-vierungen
der Pfarrkirche wurden 1914, Ende der 50er Jahre, 1975 und
2002-2004 durchgeführt.
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Kelchverzierung
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Das Gotteshaus mit langem, flachgedeckten
Kirchenschiff und etwas eingezogenem Chor
weist noch mittelalterliche Bausubstanz auf. Der Chor und der Turm gehen
auf frühgotische Zeit zurück.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche häufig umgestaltet und
erweitert. Das heutige Erscheinungsbild wird durch die neubarocke Ausstattung
mit reichen Stuckaturen geprägt, die im Zusammenhang mit der letzten
Verlängerung der Kirche 1921/22 in die Kirche kamen.
Der 33 m
hohe Turm wurde in seinem unteren Bereich schon
im 12./13.Jh. im Zusammenhang mit der Errichtung einer Vorgängerkirche
erbaut und im 15.Jh. zu seiner heutigen Größe erhöht.
In ihm hängen 3 Glocken, von denen zwei nach dem 2.Weltkrieg in Erding
gegossen wurden.
Inneneinrichtung
Deckenstuck
Beim Betreten der Kirche ist man von ihrer grazilen barocken
Ausschmückung überrascht. Ganz besonders reich erscheint
der Stuckaturenschmuck an der Decke und an den Wänden der Kirche.
Er wurde aber -wie auch die 38 Deckengemälde- erst im Jahre 1921
angebracht. Die Pläne für die Stuckarbeiten stammen aber aus
dem Jahr 1711 und waren für die Kirche in Altenburg bei Glonn erstellt
worden. Weil 1921 exakt nach diesen Plänen gearbeitet wurde, erscheint
der Stuck in hohem Maße original barock.
Die zugehörigen Deckenbilder von Hofrat Hoferer haben die Krönung
Mariens und die Anbetung der Hl.Dreikönige dar. Auf den zahlreichen
Medaillons sind die Anrufungen aus der Lauretanischen Litanei dargestellt.
Die Altarausstattung mit Ädikula-Retabeln ist in grauen und roten
Tönen mit vielen Vergoldungen gehalten.
per Mouseklick zu
den Beschreibungen der einzelnen Ausstattungsstücke
eine vergrößerte
Ansicht des Kircheninneren finden
Sie hier...
Altäre
Mittelpunkt des reich verzierten barocken Hochaltars
ist eine Kopie des Mariahilf-Bildes aus Passau mit figürlichem Schmuck
im Gemälde. Neben dem Gnadenbild stehen große Assistenzfiguren,
die die beiden Kirchenpatrone hl.Johannes Baptist (mit Lamm) und
hl. Johannes Evangelist (mit Kelch) darstellen.
Die Seitenaltäre
zeigen Gemälde des Malers Anton Rick (1876)
am linken Altar
im Auszug Johannes den Täufer als Kind mit seinen Eltern Zacharias
und Elisabeth.
auf dem Altarblatt die wandernde hl. Familie (sog. Heiliger Wandel)
am rechten Altar
im Auszug St.Antonius mit dem Jesuskind auf dem Arm
und der Steinigung des hl.Stephanus (rechts).
Viele Epitaphe
an den Innen- und Außenwänden erinnern an frühere Pfarrer.
Die Brüstung der Empore
zieren Ölgemälde auf Holzuntergrund von Christus und zwölf
Aposteln (19. Jh).
In der Kirche werden folgende
Heilige als Figur oder im Bild dargestellt:
Die Kirche hat 300 Sitzplätze
und 100 Stehplätze.
Denkmal
Die Kirche gehört
zu den Baudenkmälern der Gemeinde Röhrmoos
75) .
In der Denkmalliste ist sie unter der AktenNummer D-1-74-141-1; "Am
Kirchplatz 10; lisenengegliederte, einschiffige Anlage mit eingezogenem,
dreiseitig geschlossenem Chor, im nördlichen Winkel Turm mit Zinnengiebeln,
Chor und Turm spätgotisch, Langhaus 1685/90 erneuert und um 1921 verlängert;
mit Ausstattung" enthalten.
Pfarrei und Pfarrverband
Der Sprengel der Pfarrei Röhrmoos umfasst die Orte Röhrmoos,
Schillhofen, Schönbrunn und Ziegelberg.
Die Pfarrei Röhrmoos bildet seit 2012 zusammen mit den Pfarreien
Ampermoching, Großinzemoos und Hebertshausen den Pfarrverband Hebertshausen-Röhrmoos.
Was
noch interessiert...
Röhrmoos hat auch eine
Internetseite, auf der Sie die Gottesdienstzeiten erfahren
können. Klicken
Sie hier...
Die Gottesdienstordnung des Pfarrverbands finden
Sie hier...
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Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen
Hinweisen
Die Pfarrei Röhrmoos bildet
seit vielen Jahrzehnten mit der Pfarrei Großinzemoos einen Pfarrverband.
2008 wurde dieser zusammen mit den Pfarreien Ampermoching und Hebertshausen
in den neuen Pfarrverband Hebertshausen-Röhrmoos überführt.
Die Priester der Pfarrei können seit 1424 lückenlos nachgewiesen
werden. Hier die Pfarrerliste...
Geschichte
der Kirche
Schenkung des Jahres 774
Die
erste schriftliche Erwähnung einer Kirche in Röhrmoos datiert
aus dem Jahr 774, also 18 Jahre nach der Ermordung des hl. Bonifatius
in Friesland und 50 Jahre nach dem Tod des hl. Korbinian in Freising.
In der Karwoche dieses Jahres, am 30.März, sah sich der reiche
Grundbesitzer Onolf veranlasst, seinen Besitz in Allach, Glonn und
Röhrmoos, darunter auch ein Bethaus (ecclesia vel oratorium)
zu "roraga mussea" (= Moossumpf mit Röhricht) an die "in der
ummauerten Stadt Freising gelegene Kirche der seligen unbefleckten
Maria, der Jungfrau Gottes und der Mutter des Herrn" zu übergeben
(Urkunde Nr. 65 der Freisinger Traditionen). |
Erste Erwähnung von Röhrmoos in der Urkunde von 774
(gelber Text: "ad locu quae dicitur roraga mussea")
|
Interessant ist auch der Schluss der
Urkunde, in dem darauf hingewiesen wird, dass die Zeugen nach gutem baierischen
Brauch an den Ohren gezogen worden waren ("et haec testes per aures
tracti"); sie sollten sich später besser an das Rechtsgeschäft
erinnern können. Ein kleines Geschenk glich die Unannehmlichkeit mit
den roten Ohren aus. 53)
Freising war kurz vorher, im Jahr 739, Sitz des Bischofs geworden. Damals
standen die meisten Kirchen noch im Eigentum ihrer Stifter, denen auch ein
evtl. anfallender Kirchenzehent zustand. Das Bistum konnte sich nur entfalten,
wenn freie Grundbesitzer und Adelige, so wie Onolf, ihm Güter schenkten;
sei es, um die Kirche zu stärken, familienpolitische Interessen durchzusetzen
oder aus (oftmals berechtigter) Sorge um das eigene Seelenheil. Der frühmittelalterliche
Christ wusste sich nach dem Tod einem strengen Gericht ausgeliefert, für
das er durch gute Werke einen gnädigen Gott zu gewinnen hoffte. Der
Wert frommer Schenkungen wurde nach damaliger Ansicht nicht geschmälert,
wenn damit gleichzeitig politische Interessen verbunden waren. So hatte
die bayerische Kirchensynode von Aschheim um 760 vom jungen Herzog Tassilo
gefordert, er solle sich auf politischer Ebene dafür einsetzen, dass
die Eigenkirchen dem Bistum überschrieben werden.
Onolf hatte seinen Sohn Keparoh "durch räuberische Nachstellung"
(wie er selber schreibt) verloren. Es dürfte sich aber um einen Sippenstreit
gehandelt haben. Die Schenkung sollte dem Seelenheil des Getöteten
dienen. Der zweite Sohn von Onolf, Hrodinus, war für den geistlichen
Stand bestimmt; so befürchtete Onolf ein Aussterben der Sippe. Für
den Fall, dass Hrodinus aber kein Priester werden würde, durfte er
die Besitzungen bis zu seinem Ableben nutzen. Und dieser Fall trat wohl
ein. Der zweite Sohn entschied sich -für frühmittelalterliche
Adelsfamilien verständlich- für die "Weiterführung des
Blutes", also für eine Heirat und gegen das Priestertum. Er lebte
wohl bis 804/809; denn später werden in Urkunden Nachkommen von ihm
in Allach und (Unter/Ober-) Weilbach erwähnt.
Die Schenkung des Jahres 774 zeigt jedenfalls deutlich, dass die Kirche
in Röhrmoos bis 774 eine Eigenkirche von Onolf war. Später
dürfte sie eine der Missionskirchen geworden sein, von denen sich der
christliche Glaube in der Gegend zwischen Amper und Glonn ausbreitete.
Glaubensleben um 800
In der Zeit der Schenkung der Röhrmooser Kirche war der neue Glaube
bei der Bevölkerung noch nicht theologisch untermauert, sondern mehr
formelhaft geprägt. Dies zeigt sehr anschaulich eine Predigt im Rahmen
einer Tauffeier aus dem Jahr 805, die in Freising niedergeschrieben wurde.
Die "Exhortatio ad plebem christianam" (Mahnung an das christliche
Volk) forderte die Gemeinde und besonders die Taufpaten auf, wenigstens
das Glaubensbekenntnis und Vaterunser zu lernen und die Kinder darin zu
unterrichten. Das Glaubenswissen bestand damals aus wenigen Formeln, die
aber mit großem Nachdruck gefordert und für deren Unterweisung
die Laien hauptverantwortlich gemacht wurden.
Wenn Sie die Predigt lesen möchten, klicken Sie hier...
Wie haben die Altäre damals ausgesehen ?
Der Altar
war ein steinerner, freistehender Opfertisch, der ein Stück vor der
Ostmauer der Kirche stand. Der Priester war -wie heute- dem Volk zugewandt.
Darüber erhob sich, auf vier Säulen ruhend, ein Ciborium, ein
viereckiger Überbau, wie wir ihn heute noch aus dem Petersdom in
Rom oder von vielen anderen großen Kirchen Italiens sowie aus dem
Regensburger Dom (Seitenaltäre) kennen Die Vorhänge, die an
den Seiten des Ciboriums hingen, waren während der hl.Wandlung geschlossen,
um das Heilige den Blicken der Menge zu entziehen. Oben auf dem Ciborium
stand ein Kruzifix, umringt von Blumen und Lichtern. Im Inneren des Ciboriums
hing über dem Altar in einem goldenen Gefäß das Allerheiligste.
So blieb es wohl bis zum Jahr 1200.
69)
Konradinische Matrikel 1315 01)
In
der Konradinischen
Matrikel von 1315
wird Röhrmoos als Pfarrei mit zwei Filialkirchen
in Sigmertshausen und Schönbrunn beschrieben ("Rörenmos
habet II filias, Sigmarshausen et Schönprunne cum sepulturis").
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Bild des Originalmatrikel 1315
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Sunderndorfer'sche Matrikel 1524
01)
Das Patronat der Kirche wird erstmals in der Sunderndorfer'schen
Matrikel aus dem Jahr 1524 erwähnt.
Damals war einziger Patron Johannes der Täufer. In dieser Zeit war
die Pfarrei dem Rector D.Waldassar Leb übertragen. Die Seelsorge vor
Ort wurde
aber
von Mathias Schuhl wahrgenommen, der zugleich Benefiziat in Unterweilbach
war. Das Recht den Pfarrer einzusetzen (Patronatsrecht) hatte das
Domkapitel Freising,der engste Mitarbeiterstab des Bischofs. Das Domkapitel
war eine eigenständige juristische Person, die unabhängig
vom Bischof selbst kirchlichen Besitz und Rechte haben konnte. Dieses
Domkapitel bestand damals aus einem Dompropst, 14 Capitularen und
9 Domcelleraren 57.
Auch 1524 hatte die Pfarrei noch die beiden Filialkirchen "s.Vitalis
in Sumarsshausen et s.Catharinae in Schönbrun". Die Zahl
der Communicantes, also der Gläubigen nach der Erstkommunion
52),
betrug 210. Röhrmoos war eine durchschnittlich große Pfarrei.
Der Bericht, der sich insbesondere mit den Abgaben befasst, endet
mit dem Hinweis, dass das Pfarrhaus und die dazugehörenden landwirtschaftlichen
Gebäude von hinreichender Bausubstanz seien.
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Auszug aus der Karte von Apian
1568
Vergrößerung per Mouseklick
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Als Anhang zur Sunderndorfer'schen
Matrikel ist bei Deutinger der Text der Bulle vom
16.Juli 1518 beigefügt, wodurch Papst Leo X. dem Domkapitel in Freising
das Recht einräumt, "von der Pfarrey Röhrmoosen Behufs
des Unterhaltes der Choralisten in der Domkirche ein Absent von 27 rheinischen
Goldgulden zu erheben. Die Stiftung der Domchoralisten zu Freysing erfolgte
wohl im Jahre 1491 durch Bischof Sixtus.
Gotischer Neubau im 16. Jh
In gotischer Zeit wurde die Kirche neu gebaut. Es könnte um das Jahr
1562 gewesen sein, als die Kaufurkunde vom 22.Mai 1562 ausgestellt
wurde. Verkäufer war die Pfarrei Röhrmoos, vertreten durch den
Pfarrer und die Kirchpröbste (Kirchenverwalter). Käufer war
Jacob Schmidt, von Beruf Wirt in Dachau. Kaufobjekt war ein bei der Steinmühle
in Dachau gelegenes "Ängerl", ein kleines Feld von 1 Tagwerk
(3.300 qm) Größe. Der Kaufpreis betrug 55 Gulden, die
nach der Begründung für den notwendigen Bau einer Kirche in
Röhrmoos bestimmt waren. 65)
Von diesem gotischen Kirchenbau
haben sich der Altarraum und der schlanke Sattelturm bis heute erhalten.
Visitationsbericht
von 1560
25)
Im Jahr 1560 ordnete der Freisinger Bischof Moritz von Sandizell auf Druck
des bayerischen Herzogs Albrecht V. eine Visitation, eine umfassende Überprüfung
aller Pfarrer und Pfarreien an. Die Visitation wurde durch bischöfliche
und durch herzogliche Bevollmächtigte durchgeführt. Grund war
die durch die Reformation Luthers (1517) entstandene religiöse Unruhe,
die jedenfalls in Teilen des Bistums zur Zerrüttung des geistlichen
Lebens geführt hatte. Durch die Visitation wollte der Bischof einen
detaillierten Einblick in die religiöse Situation der Pfarreien gewinnen.
Insbesondere sollte festgestellt werden, ob die Pfarrer und die Gläubigen
noch die katholische Lehre vertraten oder der neuen Lehre anhingen. Daneben
interessierte die Prüfer die Lebensführung der Pfarrer sowie
Umfang und Qualität ihrer religiösen Kenntnisse.
Ausschnitt aus der Karte von
Georg Philipp Finckh von 1655
Röhrmoos = Rörmosn
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Im Bericht über "St.Johannes
in Rörmoß" heißt es, Pfarrer und Dekan
sei Leonhardus Fabri, aus Ampermoching gebürtig. Er hatte in
Ingolstadt studiert. Der Name Fabri dürfte die Latinisierung
von "Schmidt" sein; unter diesem Namen wird er in den
Akten des Erzbistums München und Freising geführt. Auf
alle Fragen der Visitatoren über die katholische Theologie
und Praxis wusste er gut zu antworten. Er war der katholischen Lehre
treu geblieben. Fabri war kein Wirtshausgänger oder Spieler
("Pfarrer sey kain sauffer, spiler noch rumorer"). Er
lebte mit einer Konkubine zusammen, hatte aber keine Kinder. In
der Pfarrei wohnten 250 erwachsene Gläubige ("communicantes"),
die alle katholisch waren. Die Gläubigen zahlten den Kirchenzehent
zuverlässig und ließen es an Opferbereitschaft nicht
fehlen ("Hat an opfer und zehent kain clag"). Das Sakrament
der Letzten Ölung (=Krankensalbung) musste er nur selten
spenden, weil es von der Bevölkerung abgelehnt wurde. Man glaubte,
danach sterben zu müssen. (Wie es 400 Jahre später,
1953 erteilt wurde, können
Sie hier lesen...).
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Ein Problem gab es nur mit dem Pfarrangehörigen
August Bast. Der lebt bei einer Frau, die von ihrem Mann verlassen wurde
("haust mit ainer eefrauen, davon ir mann geloffen"). Die Pfarrei
Rörmoos war dem Domkapitel zu Freising incorporiert. Der Pfarrhof sei
"wolerpaut", heißt es im Bericht.
Kirche : Die Kirche dagegen war nicht so schön und innen wenig
geschmückt ("Khirch ist mit der zier ubl versehen..wenig gmäl
in der kirchen"). Wenn Sie den ganzen Text des Visitationsberichts
lesen möchten, klicken
sie hier...
Dreißigjähriger Krieg
Pfarrer
Wolfgang Stroeber (Pfarrer von 1627-1633) schrieb in sein Matrikelbuch
56)
über
den ersten Schwedeneinfall in Röhrmoos:
|
"Anno
1632 in dem Monat Juni sind durch die einreißenden feindseligen
Schweden nachfolgene Persohnen umbkhumen (es folgen die Namen von
23 Personen). "In dem anderen einfalle der Schweden anno 1633
im April und May sein gestorben und umbkhomen 17 Personen". |
Innerhalb eines Jahres 40 Tote waren
für so eine kleine Pfarrei wie das damalige Röhrmoos (rd. 250
Gläubige) ein großer Blutzoll.
Reparaturen im 17.Jh. 32)
Die
Kirche wurde noch vor dem Neubau 1689 des Öfteren umgestaltet. Im
Jahr 1630, kurz vor dem Einmarsch der Schweden, hat man Turm und
Empore renoviert (durch Johann Lindtmayr aus Wester- oder Kreuzholzhausen).
Der berühmte Dachauer Bildhauer Constantin Pader schnitzte in diesem
Jahr für das Hl.Grab die Figur eines Grabchristus, die von Christoph
Pfab gefasst, d.h. bemalt wurde.
Nach dem 30jährigen Krieg, 1653, mussten die Kirchendächer
und die Friedhofmauer erneuert werden.
1689: Neubau des Kirchenschiffs
40 Jahre nach dem 30jährigen
Krieg waren wieder die finanziellen Mittel vorhanden, das ziemlich marode
Kirchenschiff zu erneuern. In alten Akten des Pfleggerichts Dachau steht
dazu "ist aus hocher Pauföllikheit bis auf den Chor abgetragen
worden." Im Gebälk des Dachstuhls ist die Jahreszahl 1688 oder 1686
eingeschnitzt.
Den Überschlag (=Kostenvoranschlag) für das Kirchendach,
das Vorhaus und den Totenkerker (Beinhaus) hat der Zimmermeister
Eusebius Helfetsrieder aus Dachau im Jahr 1696 erstellt.
Die Baumaßnahme
hat sich auch in der Kirchenrechnung von Sulzrain niedergeschlagen. Dort
wird von einem verzinslichen Darlehen der Sulzrainer Kirche zum Zwecke
des "Gotteshausneubaus" in Röhrmoos berichtet. Der Betrag
von 1 Gulden war nicht sehr hoch. Es handelte sich dabei um ein vom Pflegamt
Dachau verordnetes zinsloses Darlehen, das die Kirchenverwaltungen gewähren
mussten, die noch etwas Kapital zur Verfügung hatten.
59)
Um 1700 scheinen die Glockenstühle marod gewesen zu
sein. Man befürchtete, dass die Glocken herabfallen und den Turm
samt Kirche beschädigen könnten. Nach der Kirchenrechnung hat
der Uhrmacher (!) Simon Rottenfußer aus Aufkirchen für 14 Gulden
die Aufhängung der Glocken erneuert, "thailß außbösert
und thailß von neuem gemacht und zu gueten bstand gebracht".
Renovierung
1730
1730 wurde
die Kirche renoviert. Die Kirchenrechnung berichtet über die Instandsetzung
der nach 80 Jahren wieder teilweise eingefallenen Friedhofsmauer, über
Reparatur der Kirchenmauer und den Neubau der Sakristei durch Maurermeister
Gregor Glonner mit Palier Joh.Lettner aus Dachau (gest.1749) und Zimmerer
Joh.Kanig. 32)
Gregor Glonner
(ca.1680-1745) war übrigens der ausführende Baumeister der Kirchen
in Rudelzhofen, Großberghofen, Oberbachern und in Bergkirchen. Die
Arbeiten in Röhrmoos kosteten 182 Gulden. Georg Thaller aus Steindorf
bei Ingolstadt verlegte das Marmorpflaster; der Kistler Joh.Georg Prugger
aus Dachau fertigte neue Fenster. Der Zimmerer Johann Kainz erstellte
ein neues Sakristeidach. Auch eine Reparatur der Kirchturmuhr durch Thomas
Mayr ist in der Kirchenrechnung vermerkt.
Schmidt'sche Matrikel 1740 01)
In der Zeit
um 1740 besuchte der Kanonikus Schmidt aus Freising die Pfarreien der
Diözese und erstellte die nach ihm benannte Schmidt'schen
Matrikel. Über die Pfarrei "ss.Joan.Bapt.
et Ev. in Roermosen" berichtete er: Das Präsentationsrecht (Vorschlagsrecht
für die Besetzung einer Pfarrerstelle) liegt allein beim Freisinger
Bischof. Der seit 1735 installierte Pfarrer heißt Franc.Xav. Ponschab.
Das aus Holz gebaute Pfarrhaus war -im Gegensatz zu den Wirtschaftsgebäuden-
in schlechtem baulichen Zustand. Er sollte neu gebaut werden, rät
Schmidt. (1718 waren größere Baumaßnahmen durchgeführt
worden; sie dürften aber wohl nur die Wirtschaftsgebäude betroffen
haben). Die Zahl der Gläubigen hatte sich in den 200 Jahren seit
1524 trotz der Verluste im 30jährigen Krieg mit 378 fast verdoppelt.
Die Zahl der Filialkirchen war gleichgeblieben. Aber im Schloss Schönbrunn
gab es eine neue Kapelle, die zwar benediciert (gesegnet), aber
nicht konsekriert (geweiht) war.
Die Pfarrkirche, so schreibt Schmidt, habe eine schöne Form
und liege anmutig auf einem kleinen Hügel. Sie hatte auch damals
drei Altäre: Der Hochaltar mit Tabernakel war den beiden Kirchenpatronen
Johannes geweiht. Von den Seitenaltären hatte einer die Heilige Familie,
der andere die Heiligen Stephanus, Andreas und Martin zum Patron. Gottesdienste
wurden hier an allen Marienfesten und den Festen der Apostel sowie jeden
dritten Sonntag gefeiert; an den anderen beiden Sonntagen fanden die Gottesdienste
in Schönbrunn und Sigmertshausen statt. Das Kirchweihfest fiel auf
den Sonntag vor dem Fest des hl.Gallus (16.Okt), das Patrozinium wurde
zweimal gefeiert, am 24.Juni und am 27.Dezember. Eigens erwähnt wird,
dass in der Kirche Taufstein und die Heiligen Öle und in der Sakristei
genügend Messgewänder vorhanden waren. Um die Kirche lag der
Friedhof mit Grabstätten und Beinhaus. Im Turm hingen zwei gesegnete
Glocken. Die Einnahmen verwalteten der Pfarrer und der Landpfleger von
Dachau. Das Vermögen der Pfarrkirche betrug 400 Gulden. Das war für
so eine große Kirche ein geringer Betrag.
Beschreibung
1820 50),
39)
Der bischöfliche Registrator Martin von Deutinger erstellte im Jahr
1820 eine "Tabellarische Beschreibung des Bisthums Freysing nach
Ordnung der Decanate". Sie enthält auch einen Kurzbeschreibung
der einzelnen Pfarreien.
Grundlage dafür waren die 1817 von jedem Pfarrer nach einem vorgegebenen
Muster eingereichten Pfarrbeschreibungen.
Die Tabellarische Beschreibung blieb bis zum Werk von Anton Mayer und
Georg Westermayer
05 ) die ausführlichste
Darstellung.
Sie wurde von der bischöflichen General-Vicariats-Kanzley ohne Namensnennung
von Deutinger herausgegeben.
Die Pfarrei Röhrmoos wird darin wie folgt beschrieben:
|
"Röhrmoos
|
Säcul.
Pf. (Bischof) Pfarrkirche; Gottesd. jeden 3ten Sonnt. (abwechselnd
mit Schönbrunn und Siegmartshausen), an den Hauptfesten
Uns.Herrn, den Frauen- und Aposteltagen etc. Ptr. Joh.Bapt.
und Joh. Evang. Kw. (=Kirchweihfest) Sonnt. nach Gallus (=
Sonnt. nach 16.10.) |
Schönbrunn |
Gottesd. jeden 3ten Sonnt.; Patrozinium hl.Kreuz-Erfindung und
Erhöhung; Kw. (=Kirchweihfest) Sonnt. vor Mich. |
Schlosskapelle |
in
Schönbrunn zu unserer Frau (Mariä Geburt). |
Simmertshausen |
Gottsd
jeden 3. Sonntag; Oster- und Pfingstmontag, Weihnachts- u. Stephanstag;
Ptr. hl.Vitalis, Kw. Sonntag nach Barth. (= nach 24.8.) |
Seelenzahl:
Pfarrei Röhrmoos: |
472
Gläubige in
|
83
|
Häusern |
Ort
Röhrmoos: |
121 Gläubige in
|
22
|
Häusern |
Weiler
Schillhöfe |
20
Gläubige in
|
3
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std |
Hofmark
Schönbrunn |
105
Gläubige in
|
15
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std |
Hofmark
Sigmartshausen: |
195
Gläubige in
|
37
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 3/4 Std |
Weiler
Handenzhofen |
29
Gläubige in
|
4
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1 Std |
|
Versteigerung Pfarrhofeinrichtung 1843
Nach dem Tod von Pfarrer Vitus Brumer
wurde die Ausstattung des Pfarrhofs versteigert. Lt. Ausschreibung vom
10.Dezember 1843 wurden bei der Versteigerung am 23. und 24.Dez. folgende
Gegenstände "gegen baare Bezahlung" angeboten:
|
"Kupfer,
Weißzeug, Dienstboten-Betten, Kücheneinrichtung, wie Kästen
und andere Hauseinrichtung, an Oekonomie nämlich 4 Zugpferde,
dann 10 Melkkühe, 2 Kalbe und ein Springstier, wie auch 2 Schweinmütter,
dann 4 Wägen und 2 Wägelchen, 4 beinahe ganz neue Pferdgeschirre
mit Sattel und Zeug, auch mehrere andere Pferdgeschirre, dann Pflüge
und Eggen, und wie auch alle Haus- und Baumannsfahrnisse, im Getreidestadel
nämlich 15 Schöber Korn, dann mehreres Roggen-, Waizen-
und Haberstroh, und 15 bis 20 Schäffel Haber, wie auch noch das
vorhandene Heu und Grummet, wozu Kauflustige eingeladen werden.
Röhrmoos, den 10.Dezember 1843" 60) |
Beschreibung 1874 04)
Kirche und Pfarrei Röhrmoos sind unter der Bezeichnung Röhrmoosen
auch in der "Statistischen Beschreibung des Erzbisthums München-Freising"
aus der Zeit um 1874-84 enthalten, die zunächst der Benefiziat Anton
Mayer und -nach dessen Tod 1877- Pfarrer Georg
Westermayer als Buch veröffentlichten. Diese
bisher umfangreichste Diözesanbeschreibung sollte in erster Linie
den praktischen Bedürfnissen der Diözesan- und Staatsverwaltung
dienen. Daneben verwertete das Werk in Form von "kleinen Notizen" die Ergebnisse der aufblühenden orts- und lokalgeschichtlichen Forschung sowie die gedruckten Quellen und die von Heckenstaller und Deutinger gesammelten Unterlagen im Archiv des Erzbistums. Erste Grundlage dieser
"Mosaikarbeit" waren Mitteilungen der Pfarrämter.
Nur die Häuser am Bahnhof nennt er dem Namen der Gemeinde und des
Bahnhofs (1867) entsprechend Röhrmoos. Mayer schreibt:
|
Geographie:
"Die Pfarrei hat 613 Seelen in 102 Häusern. Davon wohnen
in Röhrmoosen selbst 136 Gläubige (in 26 Häusern),
am Bahnhof Röhrmoos 66 (13), in Schillhof 16 (2), in Schönbrunn
183 (15), in Ziegelberg 11 (2), und in Sigmertshausen 202 (44). Bis
1866 gehörte auch der Weiler Unterhandenzhofen zur Pfarrei (nunmehr
Pfarrei Niederroth). Die Pfarrei hat einen Umfang von nahezu 3 Stunden.
Pfarrei: "Präsentationsrecht: de libera collatione
(Erzbischof überträgt die Pfarrei). Die Kirchenrechnung
von 1870 ergibt bei 1789 Gulden Einnahmen und 126 Gulden Ausgaben
einen jährlichen Reinertrag von 1663 Gulden. Allerdings hatte
die Pfarrei damals Schulden (Onus-Capitalien) in Höhe von rd.
4700 Gulden.
Der Pfarrer wohnt in dem 1835 (von Pfarrer Deubelly) errichteten Pfarrhaus.
Das Widum, der Pfarrbauernhof, hat Grundstücke von 94 Tagwerk
(31 ha) der Bonität 9. Die Ökonomiegebäude hat man
1867 wegen Baufälligkeit abgebrochen; sie sollen bis 1881 neu
errichtet werden. Bis dahin sind die Grundstücke verpachtet.
Von den Pachteinnahmen hat der Pfarrer 100 Gulden an den Baufond abzugeben.
Ein Hilfspriester ist nicht in der Pfarrei".
Stark belastet war wohl auch der einzige Lehrer in Röhrmoos.
Er hatte 120 Werktagsschüler und 40 Feiertagsschüler zu
unterrichten und war zugleich Mesner in Röhrmoos und Cantor in
Röhrmoos und Sigmertshausen.
Pfarrkirche: "Erbauungsjahr unbekannt. Stillos. Einschiffig
mit Plafond (Flachdecke). Geräumigkeit hinreichend, größere
wäre wünschenswerth. Baupflicht an der Kirche haben das
Aerar und die Condecimatoren (Pfarrer, Bruderschaft in Kreuzholzhausen
und Graf Spreti auf Weilbach). Sattel-Thurm mit 3 Glocken vom Jahr
1867. 3 Altäre, Orgel mit 6 Registern. Gottesdienste: jeden dritten
Sonntag abwechselnd mit Schönbrunn und Sigmertshausen und an
vielen Heiligenfesten. Stiftungen: 19 Jahrtage, 2 Jahr- und 4 Quatembermessen.
Meßner und Cantor: der Lehrer. Kirchenvermögen Bruderschaft
vom hl.Erzengel Michael. Jahr der Errichtung ist unbekannt. Sie ist
der Erzbruderschaft zu Berg am Laim aggregirt und hat die Ablässe
derselben. Am Michaelitag (=29.9.) Procession durch das Pfarrdorf.
Kirchenvermögen 1870: rd. 7200 Gulden. |
Decken-Absturz 1891
Am 8.Dezember 1891, am Fest der unbefleckten Empfängnis, stürzte
unmittelbar vor dem feierlichen Pfarrgottesdienst ein Teil des Plafonds
(Deckenstuck) in der Pfarrkirche ab. So notierte es Pfarrer Schanderl
in sein Tagebuch.
"Die Decke zerschmetterte den Schalldeckel der
Kanzel und verletzte die junge Jackerbäuerin von Schillhofen und
die
Ordensschwester Gabriela von Schönbrunn,
so daß sie bluteten. Ein Stück desselben traf die Schwester
Gabriela auf dem
Kopfe. Hätten die großen Stücke einen
Menschen am Kopfe getroffen, so hätten sie demselben wegen ihrer
Schwere den
Kopf zerschmettert. Verursacht wurde der Absturz
durch Regen, der durch das undichte Dach eingedrungen war".
Daraufhin ordnete der Bezirksbaumeister die Entfernung des gesamten Plafonds
an; der Pfarrer stimmte zu, obwohl dadurch die Deckenmalerei verloren
ging. Die Kosten für die Restaurierung übernahm die Pfarrei
durch freiwillige Beiträge, schreibt Schanderl, "von denen die
höchsten die des Jakerbauer von Schillhofen, der alten Jakerbäurin,
des Sedlbauer von Schönbrunn und der alten Sedlbäuerin von Schönbrunn"
waren. Die Bemalung der neuen Decken übernahm J.Weber aus Indersdorf
(um 500 Mark). Bei dieser Gelegenheit wurde auch ein neuer Beichtstuhl
angeschafft, den Franz Xaver Katzl fertigte.
Beschreibung 1895 07)
Die Röhrmooser Kirche ist auch im Verzeichnis der Kunstdenkmale des
Königreiches Bayerns enthalten, das Gustav von Bezold und Dr.Berthold
Riehl im Auftrage des kgl.Staatsministeriums des Innern, für Kirchen-
und Schulangelegenheiten erstellt haben. Im Bericht heißt es:
|
"Auf dem
Choraltar um 1700 zwei in Silber getriebene Tafeln in schwarzem Holzrahmen
mit silbernen Beschlägen, die eine das Abendmahl, die andere
die Fusswaschung darstellend, aus dem Beginn des 18.Jh. H.45 cm (mit
Rahmen 100 cm), br.34 cm, mit Rahmen 56 cm. (Heute hängen
die Tafeln an der Chorwand). Das lebensgrosse Holzcruzifix innen
an der Südwand ist eine gute Arbeit aus dem Anfang des 18.Jh.
Innen am nördlichen Triumpfbogenpfeiler Grabstein des Pfarrers
Vitus Kreyttmayr + 1735 und des Pfarrers Leon.Faber + 6.Oktober 1584;
beide unbedeutend, gleichwie der Stein des Abraham Plank pastor huius
ecclesiae + 1606, am Aeusseren der Südwand." |
1920/21
wurde das Kirchenschiff unter Pfarrer Erhard Lex nach Westen hin verlängert
(nach Plan von Josef Elsner).
Es enthält nun 300 Sitzplätze und 100 Stehplätze. Von
diesen Arbeiten ist noch ein Foto erhalten; klicken sie auf das Bild
rechts.
Im Inneren hat man eine neue Stuckdecke nach dem Vorbild der Kirche
Maria Altenburg bei Glonn eingezogen; die Stuckaturarbeiten erledigte
der Künstler Josef
Schnitzer (1877-1951) aus Buching, die Gemälde schuf der
Schondorfer Kunstmaler Rudolf Hoferer.
Die Kirchenstuhlwangen schnitzte der Pfarrmesner und Wagnermeister
Peter Wiedemann von Röhrmoos unter Mitarbeit von Johann Katzl.
|
Verlängerung
des
Kirchenschiffs
|
1923 - Reduzierung der Mess-Stiftungen Die Stiftungskapitalien sind
nach dem ersten Weltkrieg 1914/18 zusammen mit dem Kirchenvermögen
der Geldentwertung der Inflationszeit 1923 zum Opfer gefallen.
- Mit der Währungsreform 1948 erlosch die Verpflichtung, für
alle vor 1924 gestifteten Jahrzeiten jährlich 4 hl. Messen zu lesen.
- Drei Jahre später beschränkte man alle Jahrgangsstiftungen
zwischen 1924 und 1951 auf die Persolvierung einer Jahresmesse
(Erzb. Ordinariat München-Freising vom 9.6.1951 -G.G.
Nr.5624).
Zweiter Weltkrieg 1945
In der Nazi-Zeit war das pfarrliche
Leben eingeschränkt. Dies gilt vor allem für die Kriegszeit
1939-1945. Ich habe hier aus der von Pfarrer Endres geführten Pfarrchronik
einschlägige Eintragungen zusammengestellt. Wenn Sie interessiert
sind, klicken Sie hier...
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg bat das Ordinariat die Pfarrer, über
die letzten Monate des Krieges und den Einmarsch der Amerikaner in das
Gebiet ihrer Pfarreien zu berichten. Die Berichte enthielten Aussagen
zu Schäden an Kirchen und Pfarrhäusern durch Fliegerbomben,
beim Einmarsch der Amerikaner und durch die (erlaubten) Plünderungen
der Gefangenen danach sowie über die Probleme der Seelsorge in den
Kriegsjahren. Den Röhrmooser Bericht gab Pfarrer Endres ab. Er hat
ihn auch in die Pfarrchronik geschrieben. Die Kirche blieb beim Einmarsch
der Amerikaner bis auf einige zersprungene Fensterscheiben unversehrt.
Im Pfarrhof gab es kleinere Schäden am Dach, an den Fenstern und
an der Gartenmauer. Wenn Sie den Bericht über Röhrmoos lesen
möchten, klicken Sie
hier...
Renovierungen
und Umbauten
15.Jh. |
Erhöhung
des im 12./13.Jh. erbauten Turms |
1696 |
Neubau
des Kirchenschiffs (Kirchendach, Vorhaus, Beinhaus durch Eusebius
Helfetsrieder aus Dachau 26)
27)
) |
1713/19 |
Neubau des Pfarrhofs
durch Zimmerer Andreas Schmid aus Riedenzhofen |
1730 |
Kirchenrenovierung,
Friedhofsmauer, Neubau der Sakristei |
1774/78 |
Kirchenreparatur
für 465 Gulden |
1846 |
Glasgemälde |
1874 |
Renovierung
der Kirche für 3425 Mark.
Neue Kirchturmuhr von der Fa. Neher um 1200 Mark
66) ) |
1891 |
Restaurierung
der Kirche nach Decken-Absturz |
1833 |
Neubau
des heutigen Pfarrhofs |
1903 |
Turmreparatur |
1914 |
Renovierung der
ganzen Kirche |
1921 |
Verlängerung
des Kirchenschiffs und Deckenstuck (siehe oben) |
1934 |
Renovierung des
Pfarrhauses (Vollständige Erneuerung des Daches und der Kamine,
Verputzen der Wände, neue Dachrinnen (Kosten: 1.304 RM). |
1935 |
Zu Anfang des Jahres
wurde in der Kirche die bisher vorhandenen im vorderen Schiff hängende
große elektr. Lampe herausgenommen und dafür 6 Lampen vom
Installateur Koppold, Prittlbach, eingebaut. Die Lichtverhältnisse
haben sich damit wesentlich verbessert. Stifter d.h. Geldgeber war
H. Nikolaus Eggl, Baumaterialhändler dahier. Neue Statue des
Hl. Bruders Konrad, die aber nach Pfarrer Endres "abschreckend
wirkt und der Verehrung des Hl. Bruders Konrad abträglich ist".
Sie ist nicht mehr in der Kirche. |
1936 |
wurde die Orgel
repariert |
1939 |
Kirchendach
erneuert |
1940 |
Baureparaturen
am Pfarrhof (Zimmerdecken, Fußböden, Tür- und
Fensterstöcke, Umfassungsmauer des Pfarrgartens). Davon ist in
der Pfarrchronik ein Bericht erhalten. Wenn Sie ihn lesen möchten,
klicken Sie hier... |
1945 |
Außenrenovierung
der Pfarrkirche. Pfarrer Endres schreibt am 28. Oktober 1945:
|
"Bereits
am 8.7.1945 hat die Kirchenverwaltung Röhrmoos Beschluß
gefaßt, die Außenrenovierung der Röhrmooser
Pfarrkirche in Angriff zu nehmen. Am 9.9.1945 wurden die Gläubigen
beim Pfarrgottesdienst aufgerufen, in freiwilliger Arbeitsleistung
den schadhaften Verputz zu entfernen. Heute wurden die Gläubigen
beim Pfarrgottesdienst ersucht, den notwendigen Kies anzufahren;
jedes Gespann in der Pfarrei (mit Ausnahme der Filialen) soll
eine Fuhre Kies herbeischaffen". |
|
2004 |
Turm außen
(Erneuerung des Oberputzes) |
2010/14 |
Turm
außen (Erneuerung des Oberputzes, 160.000 Euro)
Inneres: Oberflächenreinigung, Kittung von Putzrissen und Hinterfüllung
von Hohlstellen, Reparatur von Putz und Stuck, Deckenflächen,
Festigung der Malschicht, Abnahme der Trennschicht (Leimfarbe). Neugestaltung
des Chors mit Zelebrationsaltar, Ambo, Priestersitz und Taufort in
einheitlicher Formensprache.
47)
|
2012
|
Gründung des Pfarrverbands Röhrmoos-Hebertshausen |
Bittgänge/Wallfahrten
Aus den Kirchenrechnungen ist bekannt, dass die Röhrmooser alljährlich
nach Neufahrn, zum Kloster
Taxa, nach Eching, Inhausen und
natürlich nach Mariabrunn
wallfahrteten. Die dortigen Mesner erhielten für das Läuter
der Glocken bei Ankunft und Weggang der Wallfahrer ein kleines Entgelt,
das in der Kirchenrechnung von Röhrmoos verbucht wurde. 32)
Am 2.7.1891
vernichtete der Hagel und ein ungewöhnlich starker Sturmwind die
ganze Ernte, warf gegen 1000 Waldbäume nieder und riss 2 Scheunen
ein. Daraufhin wurde der alljährliche Bittgang nach Schönbrunn
am 2.Juli eingeführt, der jedenfalls bis nach dem 2.Weltkrieg gehalten
wurde. 30)
Von größeren,
überregionalen Wallfahrten der Pfarrei ist mir nicht viel bekannt.
Aber im Mirakelbuch von Inchenhofen
(Leonhardswallfahrt) ist die wundersame Heilung eines Röhrmooser
Kindes um das Jahr 1600 vermerkt. In diesem Buch, das die Heilungen in
der Zeit von 1599-1605 enthält, heißt es:
|
"Appolonia
Ambtmänin vonn Rermoß inn Dachawer Landtgericht, die hat
ein Döchterlein, welches biß in das vierdte Jahr nicht
hat gehen können, verlobt sie es her mit zween wärenen füßen
und ein Kreuzer im Stock, da ist solches Töchterlein jnnerhalb
vier Tagen gehend geworden".
73)
|
Statistik
In den alten Matrikeln, Beschreibungen und Zeitungsberichten werden immer
wieder Zahlen genannt, die sich auf die Bevölkerung, die Seelen (Pfarreiangehörige),
Häuser, Anwesen, Gebäude oder Familien beziehen. Leider ist
die Bezugsgröße dieser Zahlen sehr unterschiedlich; sie sind
deshalb nicht immer vergleichbar. So beziehen sich die Werte teils auf
die Ortschaft oder die Gemeinde, teils auf die Pfarrei.
1500: 17 Höfe (11 Sölden, 1 Hube, 5 Höfe)
1524: Pfarrei mit 210 erwachsenen Gläubigen (Communicantes)
01)
1560: Pfarrei mit 250 erwachsenen Gläubigen (Communicantes)
25)
1738: Pfarrei mit 378 erwachsenen Gläubigen (Communicantes)
01)
1852: Gemeinde mit 76 Familien und 397 Einwohnern
02)
1867: Gemeinde mit 388 Einwohnern, 147 Gebäuden
Ortschaft
mit 142 Einwohnern in 51 Geb. (dazu Arzbach 59/25, Kleininzemoos 44/12,
Riedenzhofen 95/35) 03)
1868: Pfarrei mit 517 Seelen 46)
1874: Pfarrei mit 613 Gläubigen in 102 Häusern.
Ort Röhrmoos
mit 66 Gläubigen in 13 Häusern
1876: Gemeinde mit 503 Einwohnern, 193 Gebäuden, davon
82 Wohngebäuden
Ortschaft
mit 140 Einwohnern in 57 Geb. (dazu Arzbach 68/22, Kleininzemoos 33/18,
Mariabrunn 41/21, Purtlhof 23/9,
Riedenzhofen 95/41,
Röhrmoos Bahnhof 8/21, Schillhofen 17/10)
54)
1933: Gemeinde mit 667 Einwohnern
1939: Gemeinde mit 748 Einwohnern
2010: Gemeinde mit 6281 Einwohnern 61)
Aus dem Pfarrleben
Die Dachauer Zeitungen haben in den letzten 120 Jahren immer wieder aus
dem Pfarrleben berichtet. Diese oftmals in blumiger Sprache verfassten
Berichte beschäftigen sich nicht unmittelbar mit dem Kirchengebäude,
vermitteln aber einen ergänzenden Eindruck aus der damaligen Zeit.
Meist werden Primizen, oder Priesterjubiläen beschrieben, wie hier
auf der Seite für Röhrmoos. Wenn Sie die Berichte lesen möchten,
klicken Sie hier...
Baubeschreibung
Die Pfarrkirche steht am nordöstlichen
Dorfrand auf einer kleiner Anhöhe inmitten eines ummauerten Friedhofs.
Die Behauptung, an dieser Stelle habe früher ein Schloss gestanden
und der Kirchturm sei der Neubau des Schlossturms, ist wohl dem Bereich
der Sage zuzuordnen. Mehr über diese Sage finden
Sie hier...
Immerhin gab es in Röhrmoos ein ortansässiges Adelsgeschlecht
der Röhrmooser. Nach Dr.Loss sind aus dieser Familie die Personen
Hartwich (ca.1048-1068), Bernhard/Pernhart (1100), Heinrich (13.Jh.),
Ulrich (1286) und Erasmus (1391) urkundlich bezeugt. 62)
Diese Familie müssen aber nicht auf einer Burg gewohnt haben. Dr.Loss
schreibt: "Nach heutiger Kenntnis lebten ritterliche Familien mancherorts
auf Herrenhöfen." Dies würde auch erklären, warum
Philipp Apian (1531-1589) auf die Baierischen Landtafeln bei Röhrmoos
nicht eine Burg, sondern eine Kirche eingezeichnet hat.
Manche glauben, der alleinstehende Kirchturm sei Burg und Kirche
gewesen. Im Erdgeschoss die Kirche, in den oberen Geschossen die Fluchträume,
also so etwas wie eine Schutzburg. Ähnliche Konstruktionen (Chorturmkirchen)
gab es um das Jahr 1200 tatsächlich in mehreren Orten, auch des Landkreises
Dachau (z.B. Großinzemoos, Schwabhausen, Rumeltshausen). Dort stehen
die damaligen Kirchtürme, jedenfalls in den unteren Bereichen, noch
heute. Das Charakteristikum dieser Chorturmkirchen ist, dass der Turm
über dem Altarraum im Osten der Kirche steht; das Kirchenschiff ist
westlich davon angebaut. Der heutige Turm in Röhrmoos erfüllt
die Voraussetzungen für eine Chorturmkirche wegen einer zu kleinen
Grundfläche und wegen seines Standorts im Norden der Kirche nicht.
Doch legen die im Inneren des Turmes noch sichtbaren Fensteröffnungen
in Höhe des Deckengewölbes des Kirchenschiffs die Vermutung
nahe, dass der Turm in Notzeiten auch als Zufluchtsstätte vorgesehen
war.
Die Kirche in Röhrmoos
ist eine Saalkirche, deren Decke ohne tragende Zwischensäulen
den gesamten Raum überwölbt. Sie hat, wie die meisten Kirchen
in unserer Gegend, einen rechteckigen Grundriss. Die Kirche gehört
architektonisch zu den Nachfahren der römischen Basilika, eines säkularen
Gebäudes, in dem ein hoher Amtsträger Petitionen entgegennahm,
Erlaubnisse erteilte oder zu Gericht saß. Die frühen Christen
mussten sich nach ihrer Legalisierung im 4.Jh entscheiden, welche Form
ihre Gotteshäuser haben sollten; der römische Tempel war für
die christliche Liturgie ungeeignet. Während die Christen im Osten
die Rundgebäude bevorzugten, wählten sie in Rom und Italien
das vorhandene und gewohnte Versammlungsgebäude, die rechteckige
Basilika mit einer überwölbten Ausbuchtung ganz vorne, unter
der der Versammlungsleiter saß. Architektur und Ritus beeinflussen
sich gegenseitig. Die römische Messliturgie ist -so Jesuitenpater
Eckhart Bieger- wohl auch unter dem Einfluss der Architektur eine Prozessionsliturgie
geworden. Einzug, Evangelienprozession, Vorbringen der Gaben, Kommunionempfang
und Auszug sind noch heute erhalten. Vor 1564 gab es zusätzlich Reliquienprozessionen
zu den Seitenaltären. Alle diese Prozessionen heben die wichtigen
Teile des Gottesdienstes heraus. Für eine solche Prozessionsliturgie
ist nach Bieger das langgestreckte Rechteck mit seinen langen Wegen besser
geeignet, als eine runde, kompakte Kirche mit einem Altar in der Mitte,
zumal es bis ins 16.Jh. keine Kirchenbänke gab.
Für die Kirchenform der
üblichen Kirche bis zur Zeit des 2.Vatikanischen Konzils bürgerte sich unter Theologen auch der Ausdruck "Buskirche" ein:
Der Pfarrer ist der Busfahrer, die Gläubigen die Passagiere. Durch
das Konzil hat sich der Busfahrer zu den Passagieren umgedreht. 43)
Die ältesten Teile der heutigen Baues
sind der in drei Achteckseiten
schließende Chor (Altarraum, Presbyterium) und der schlanke,
33 Meter hohe Sattelturm. Sie stammen aus frühgotischer Zeit, d.h.
wohl aus dem 14./15.Jh.
Das Kirchenschiff wurde dagegen erst zwei Generationen nach dem
Dreißigjährigen Krieg, im Jahr 1689, errichtet. In alten
Akten des Pfleggerichts Dachau heißt es dazu: ".... ist
aus hocher Pauföllikheit bis auf den Chor abgetragen worden."
Das gotische Kirchenschiff war nach 200 Jahren so baufällig, dass
sich eine Reparatur nicht mehr lohnte und einem (vielleicht auch größerem)
Neubau weichen musste. Lediglich der Altarraum blieb bestehen. Das Schiff
besitzt heute fünf Achsen, von denen die beiden westlichsten
erst bei der Verlängerung der Kirche im Jahr 1920 angebaut wurden.
Seit Beginn des 21.Jh. wird das Mauerwerk der Kirche durch eine Bauteil-Temperierung
(insbes.Wandheizung) trocken gehalten. 47)
Turm
Der 33 m hohe Turm wurde in seinem
unteren Bereich schon im 12./13.Jh. im Zusammenhang mit der Errichtung einer
Vorgängerkirche erbaut und im 15.Jh. zu seiner heutigen Größe
erhöht.
|
Er
ist durch drei dünne Gesimse
gegliedert und besitzt ein sehr steiles Dach mit Ecktürmchen.
Am Giebel ist eine leicht vertiefte Arkade
mit zwei Schallöffnungen und einer Rundsäule mit einfachem
Kapitell zu sehen. Die Turmfassade ist seit 2014 wieder so gestaltet,
wie sie in der Zeit zwischen 1845 und 1960 ausgesehen hat.
47)
Im Turm hängen drei
Glocken.
Die beiden größeren Glocken wurden 1950 vom Glockengießer
Karl Czudnochowsky
in Erding für 4360 DM geliefert.
Sie bestehen aus Euphon, einem Metall aus zinnfreier Bronze, das
nicht zu Kriegszwecken zu verwenden ist. Euphonglocken sollen sogar
schöner, klangvoller und lauter ertönen als Glocken aus
Bronze und zudem unzerbrechlich sein. Nach dem Krieg herrschte in
Deutschland Zinn-Not, d.h., dieses Material war auch für Glockengießerein
nicht in der nötigen Menge zu bekommen.
Die größte Glocke ist dem Johannes dem Täufer
geweiht (Ton g', 550 kg),
die mittlere Glocke eine Marienglocke (Ton b', 260 kg).
Die Bilder der Patrone sind dem sog. Glockenmantel zu sehen.
Die dritte und kleinste Glocke (160 kg) besteht aus
Bronze.
Sie ist dem hl. Michael geweiht und wird als Sterbeglocke eingesetzt
(St.Michael ist Patron für ein gutes Sterben). Auf dem Glockenmantel
trägt sie die Bitte: "Bewahre uns Herr vor einem plötzlichen
und unvorhergesehenen Tod!" Die Michaelsglocke ist älter als
die beiden größeren. Ihr Herstellungsjahr ist mir nicht
bekannt. Sie musste im 2.Weltkrieg nicht zum Einschmelzen für
Kriegszwecke abgeliefert werden; jede Kirche durfte die kleinste
Glocke als sog. Läuteglocke behalten.
Das Läuten der
Glocken wird seit 2004 von einem Computer gesteuert, um die Eigenschwingungen
des Kirchturms zu reduzieren. Über die Beschaffung und Weihe
der Glocken im Jahr 1950 gibt es Berichte in der Pfarrchronik.
Wenn Sie die Zusammenfassung dieser Berichte lesen möchten,
klicken Sie hier...
|
Frühere Glocken
Im 2.Weltkrieg hatte Röhrmoos zwei seiner Glocken zum Einschmelzen
für Kriegszwecke abliefern müssen. Und zwar:
eine große Glocke (St. Johannesglocke) mit einem Gewicht von
550 kg; unterer Durchmesser 98 cm, Höhe mit Krone 115 cm,
Höhe der Krone 18 cm. Klanganalyse G; von Anton
Oberascher, Reichenhall, im Jahre 1867 gegossen. Beschriftung am oberen
Kranz: "A fulgure et tempestate libera nos,
Jesu Christe". Inschrift auf der einen Seite: "Nos tres campanae
fusae sumus ab Oberascher Antonio Reichenhallensi
pia dote ecclesiae benefactorum Roehrmoosensium sub Reithmayer Mathia parocho".
Inschrift auf der anderen Seite: "sanCte JoannIs
baptIsta FIDelIs patrone paroChIae roehrMoosensIs tIbI LaVs et gLorIa
FIne"
eine weitere Glocke (Marienglocke) mit einem Gewicht von 240 kg;
unterer Durchmesser 78 cm; Höhe mit Krone 87 cm;
Höhe der Krone 14 cm; Klanganalyse H; von Anton
Oberascher, Reichenhall, im Jahre 1867 gegossen; Beschriftung am
oberen Rand: "Ab omni malo libera nos, Domine Jesu
Christe; Inschrift: sanCta MarIa AVXILIatrIX VIrgo sIne Labe orIgInaLI
ConCepta ora pro nobIs nunC et In hora eXItVs et saLva
nos peCCatores ab hoste". Kurz bevor die Glocken abgeliefert
werden mussten (am 16.2.1942), wurden sie zusammen geläutet
"als Abschiedsgruß der scheidenden Glocken von der
Gemeinde Röhrmoos", schrieb Pfarrer Endres.
Die Turmuhr besitzt vier Ziffernblätter mit ein Meter langen
Zeigern, die zuletzt im Jahr 2004 entrostet und neu bemalt wurden. Das Uhrwerk
im Erdgeschoss des Turms stammt aus dem Jahr 1874 und wurde von der Fa.Neher
in München für 1200 Mark geliefert. 66)
Die erste Kirchturmuhr besaß Röhrmoos schon im 17.Jh. Nach den
Kirchenrechnungen reparierte nämlich im Jahr 1730 Thomas Mayr das Uhrwerk.
Der Haupteingang auf der
Südwestseite markiert in etwa die Grenze des früheren westlichen
Abschlusses des Kirchenschiffs vor der Verlängerung 1921. Dieser
Eingang wurde im Rahmen der Renovierung 2004 durch ein auf Säulen
ruhendes Vordach wettergeschützt gestaltet.
An der Außenwand des
Chores hängt ein Missionskreuz,
das vor kurzem von der Schreinerei Fottner restauriert, wetterfest
eingelassen und neu gefasst wurde. Es erinnert an eine der Volksmissionen,
die in der Pfarrei durch-geführt wurden. Bekannt ist die Volksmission
im November 1946. Pfarrer Endres notierte dazu: "Am Samstag,
23. November, läuteten die Glocken der Pfarrei (der Krieg hat
in jeder Kirche allerdings nur eine Glocke noch übrig gelassen)
eine viertel Stunde lang die heilige Volksmission ein, die vom 24.
November bis 1. Dezember 1946 von den Patres Asen, Kugler und Staudinger
aus dem Redemptoristenorden gehalten wurden. Die Pfarrangehörigen
haben fast vollzählig die Mission mitgemacht." Mehr zum
Ablauf dieser Volksmission erfahren
Sie hier...
|
Missionskreuz
|
Die Außenfassade ist durch hell gehaltene Lisenen gegliedert,
die jeweils eine Achse umspannen.
Die doppelgeschossige Sakristei wurde 1730 östlich an den Turm
angebaut und durch das Erdgeschoss des Turms mit der Kirche verbunden.
Grabplatten
an der Außenmauer
An der südlichen Außenmauer
sind Grabplatten angebracht, die an geistliche Herren von Röhrmoos
erinnern. Die meisten von ihnen sind neben der Inschrift mit einem Kelch
geschmückt, dem Zeichen, dass der Tote ein Priester war. Nach Pfarrer
Endres sind die Priester an der Stelle, an der die Steinplatten eingemauert
sind, begraben. Weil dort der Kirchweg vorbei führt, konnten Grabhügel
nicht unterhalten werden.
|
Die Grabtafel
besteht aus Rotmarmor (Maße: 65 x 51 cm). Abraham Planck war
von 1584 oder 1585 bis 1601 Pfarrer in Röhrmoos. Im unteren Bereich
ist ein Kelch eingemeißelt.
Text: "Reverendus Dominus Abraham Planck Pastor hujus Eclesiae.
Obiit anno Domj. 1609"
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Epitaph aus Kalksandstein (Maße:
57 x 46,5 cm) für Ägidius Perchthold. Er war vier Jahre
lang Provisor in Röhrmoos und starb 1736 im Alter von nur 37
Jahren.
Der Kelch ist im unteren Bereich eingraviert.
Text auf dem Epitaph: "Adm. Revdus et doctiss. Dog. Aegidius
Perchthold Theologiae Mor.Cand. Provisor - Rermosii obiit 4.Aprilis
1736. Aetatis sua A: 37. Requiescat in Pace"
|
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Pyramidenförmiges
Epitaph aus Kalksandstein (Maße: 60 x 35 cm) für Martin
Gruber, der von 1819 bis 1834 Pfarrer in Röhrmoos war. Er starb
im Alter von 64 Jahren.
Text: "Geweiht dem Schatten des innigstgeliebten Bruders Martin
Gruber 15 Jahre würdigsten Pfarrers zu Röhrmoosen geb. zu
Ruprechtsberg den 10. Nov. 1769 gestorben den 8. Jäner 1834 Friede
seiner Asche". |
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Epitaph aus hellem Marmor (Maße:
72 x 32 cm) für Josef Deubelly, von 1834 bis 1837 Pfarrer in
Röhrmoos, der im Alter von 36 Jahren an "Abzehrung"
gestorben ist und am 10.4. von Dekan Aloys Härtl aus Dachau
beerdigt wurde. Im oberen Bereich des Epitaphs ist ein Kelch mit
Hostie zu sehen. Der Tote hatte anstelle des mehr als 300 Jahre
alten Pfarrhofs aus Holz einen neuen, heute noch stehenden Pfarrhof
aus Stein erbaut.
Der Text auf der Grabtafel lautet: "Hier ruht der Hochwürdige
und Hochgelobte Herr Josef Deubelly, Pfarrer in Röhrmoos, geb.
zu Landshut den 13.Juli 1801, gest. 1.April 1837 - Friede seiner
Asche".
Das Epitaph wurde 2013 vom
Haimhausener Steinrestaurator Dietrich Schimpfle renoviert.
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Epitaph aus Kalksandstein
(Maße 72 x 78 cm) für Clemens August Röckl, Pfarrer
in Röhrmoos von 1843-1866, der im Alter von 62 Jahren an Brustwassersucht
gestorben war und am 14.1.von Dekan Dietmaier aus Bergkirchen beerdigt
wurde.
Text: "Hier ruht Seiner Hochwürden Herr Clemens August
Röckl, Pfarrer zu Röhrmoos, geboren den 19.Juli 1803 zum
Priester geweiht den 20.Mai 1827, gestorben den 10.Januar 1866.
R.I.P."
Das Epitaph wurde 2013 vom Haimhausener Steinrestaurator Dietrich
Schimpfle renoviert.
nach
dem Tod von Pfr. Röckl wurde der Haushalt des Pfarrers versteigert
- siehe hier...
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1905
- für Pfarrer
Adolph Schanderl
|
Prächtiges Epitaph aus
Marmor, mit Aufsatz (Kreuz und Kelch) und einem Weihwasserbecken
(Maße 100 x 85 cm) für Adolph Schanderl von 1890 bis
1905 Pfarrer in Röhrmoos. Geboren am 13.1.1840 in Übersee als
Sohn eines Schullehrers; 29.6.1865 zum Priester geweiht; Juli 1865
Cooperaturverweser in Gremertshausen; Juli 1869 Cooperator in Moosburg;
7.7.1880 Pfarrer in Oberwarngau. Diese Pfarrei verließ er wegen
eines Attentates am 23.11.1889 und eines Drohbriefes vom 18.5.1890.
Am 9.8.1890 wurde er zum Pfarrer in Röhrmoos bestellt.
Er soll ein hervorragender Musiker gewesen sein. Sein Tagebuch hat
sich erhalten; Auszüge daraus sind im Kapitel "Geschichte"
dieser Seite zu lesen. Schanderl starb am 15.7.1905 im Alter von
65 1/2 Jahren an Kehlkopftuberkulose, (er musste buchstäblich
verhungern) und wurde von Dekan Kaspar Rössle aus Jarzt beerdigt.
Das Epitaph war bei der Renovierung 1975 verloren gegangen und wurde
2004 vom Steinmetzbetrieb Gschwendtner aus Petershausen anhand alter
Fotos neu erstellt.
Text: "Hier ruht in Frieden der hochwürdige Herr Adolph
Schanderl, Pfarrer von Röhrmoos, geb. 13.Jan. 1840 zu Übersee,
gest.dat: 16.Juli 1905- O Herr gib Ihm die ewige Ruhe"
|
1873-
für Pfarrer
Matthias Reithmayer
|
Epitaph (Maße
100 x 51 cm) für Pfarrer R.D. Matthias Reithmayer, geb.28.11.1818
in Neumarkt an der Rott, zum Priester geweiht am 20.3.1847 46)
. Reithmayer starb am 13.Mai
1873 im Alter von 54 Jahren an allgemeiner Wassersucht und wurde am
15.5. von Dekan Joh.Mederer aus Haimhausen beerdigt. Er war Pfarrer
in Röhrmoos. Nach einem Verzeichnis der Röhrmooser Pfarrer
war Matthias Reithmayer auf den Tag genau 7 Jahre lang, von 1866 bis
1873, Pfarrer in Röhrmoos. Er wog aufgrund seiner Krankheit nicht
weniger als 336 Pfund. Unter ihm wurden 1867 die ganz baufälligen
Ökonomiegebäude abgebrochen und die Grundstücke der
Pfarreipfründe verpachtet; nur der Wald blieb in Selbstbewirtschaftung
des Pfarrers
Text: "Ruhestätte des Hochwürdigen Herrn Matthias Reithmayer
Pfarrers in Röhrmoos welchen Gott der Allmächtige in seinem
54. Lebensjahre nach Empfang der hl. Sterbesakramente am 13. Mai 1873
dem VII. Jahrestage seiner Installation zu sich abberufen hat. Gott
und die Menschen hatten ihn lieb, immer wird sein Andenken im Segen
sein Sir. 45,1 " |
1896-
für die Pfarrhaushälterin
Franziska Nöggler
|
Epitaph (Maße 60
x 65 cm) für die Haushälterin des Pfarrers Adolph Schanderl,
Franziska Nöggler, die im Alter von 82 Jahren am 7.November
1896 an Herzschlag gestorben ist.
Text: "Hier ruht die tugendsame Jungfrau Franziska Nöggler
Haushälterin im Pfarrhofe dahier. Gestorben. 82 Jahre alt, am
7ten Nov. 1896 R.I.P. |
zu
den Epitaphen im Innenraum...
Innenausstattung
|
Innenmaße: |
Länge der
Kirche 28 m (Kirchenschiff 22 m, Chorbogen: 1,00 Altarraum 5,00
m)
Breite der Kirche: Kirchenschiff: 7,50 m, Altarraum: 5,00 m
Höhe der Kirche: Kirchenschiff: 5,55 m, Altarraum: 5,10
m (+ 2 Stufen) |
Der Innenraum, der 300 Sitzplätze
und 100 Stehplätze umfasst, wird durch reichen Stuckaturenschmuck
an der Decke und an den Wänden des Kirchenschiffs geprägt. Man
könnte glauben, er stamme aus der Rokokozeit; tatsächlich wurde
er aber erst im Rahmen der Langhausverlängerung 1921 aufgebracht.
In der Pfarrchronik ist zu lesen: "Damals in der Zeit der beginnenden
Inflation kam der damalige Pfarrer Erhard Lex auf die Idee, die bis dahin
so leere Decke mit einer Kopie der Stuckaturen der Wallfahrtskirche Altenburg
bei Glonn zu schmücken. Die Maßverhältnisse der beiden
Kirchen waren gleich und somit war die Aufgabe nicht allzu schwer. Die
Kopie der Stuckaturen und Fresken ist auch sehr gut gelungen. Die Vorlage
stammt von 1711; sie ist von keinem Wessobrunner, sondern von einem Deutschen,
der italienische Vorbilder nachahmen wollte, und sicher bei einem italienischen
Meister in die Schule gegangen ist".
Durch die Renovierungsmaßnahmen 2004-2014 wurde die Raumschale wieder
ihrer Originalfassung von 1921 angenähert.
Altarraum
Der nur ein Joch
tiefe Altarraum stammt aus frühgotischer Zeit und ist mit einem Tonnengewölbe
mit Stichkappen
überdeckt. Er schließt
mit drei Seiten eines Achtecks.
Choraltar
/ Hochaltar
Der
prächtige barocke Hochaltar
der Pfarrkirche in Röhrmoos aus der Zeit um 1690 besteht
aus einer Retabel,
die von vier gewendelten Säulen getragen wird.
Zu beiden Seiten ragen Vorhangdraperien mit je einem Englein heraus.
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Choraltar
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Auf dem verkröpften,
oben abgerundeten Gebälk sitzen weitere Engel.
Dazwischen rundet das hochovale Auszugbild den geschlossenen Gesamteindruck
des Altars nach oben ab.
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Michael u.Luzifer
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Im Altarauszug
bzw. Altarauszug aus der Erbauungszeit zeigt ein kleines ovales
Bild den hl. Erzengel Michael im Kampf mit Luzifer.
Der Erzengel Michael stürzte der Überlieferung nach schon
vor Beginn der Schöpfung den Engel Luzifer, der sich gegen
Gott gewandt hatte, in die Hölle.
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Mittelpunkt des Altars ist eine Kopie des
Passauer Gnadenbildes Maria-Hilf
unter einem baldachinartigen Vorbau mit Freiherrn-Krone.
Die
Inschrift auf der Rückseite des Gemäldes in lateinischer
Sprache bezeichnet das Bild als "wundertätig":
"Haec imago Passaviensis B.V. Mariae, beneficiis clara, in altari
Principali publicae venerationi exposita est 17. Junii anno 1722,
dum prius per aliquot annos in Martice Ecclesia S. Joannis Baptistae
culta fuit". |
Maria-Hilf-Bild
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Sie besagt weiter,
dass man es am 17. Juni 1722 auf dem Hochaltar anbrachte, nachdem
es seit einigen Jahren in der Pfarrkirche verehrt worden war. Möglicherweise
deutet die Freiherrnkrone auf eine Kostenbeteiligung des Hofmarksherrn
von Schönbrunn, Franz Xaver Joseph v. Unertl hin.
Das Altarbild ist eine von unzähligen Kopien des Gnadenbildes
"Maria Hilf' in Passau, das interes-santerweise selbst eine
Kopie ist. |
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Das Röhrmooser Bild
sticht aber durch den Schmuck aus getriebenem Silberblech mit farbigen
Steinen heraus, der direkt im Leinwandbild angebracht ist und der
die Heiligenscheine,
das Halsband und die Armbänder von Maria bildet. Am Rande des
Gemäldes sind viele Attribute Marias (Lilien, Taube, Rosen,
Herz mit Blumenkranz) zu sehen. In den Ecken kleine Bilder
mit Anrufungen aus der lauretanischen Litanei.
Hinweis: Das Original
des Maria-Hilf-Bildes malte um 1540 der Lutherfreund Lucas Cranach
d.Ä. für den sächsischen Kurfürsten (was charakteristisch
für die damals
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Maria-Hilf-Bild-Nimbus
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noch recht diffusen
Konfessionsunterschiede war). Als Geschenk gelangte es 1611 nach Passau,
1625 nach Tirol, wo es heute noch in der Innsbrucker Stadtpfarrkirche
hängt. Für Passau wurde 1622 die erwähnte Kopie gefertigt
und schon bald in der Kirche "Maria Hilf als wundertätiges Gnadenbild
hoch verehrt; besonders wurde es angerufen zur Abwendung der Türkengefahr
und der Pest. Im Gefolge seiner Verehrung entstanden im 17./18.Jh
zahlreiche "Maria-Hilf-Bruderschaften" um die Zentren Innsbruck, Passau
und Wien. Die etwas verspielt-neckische Darstellung voll idyllischer
Intimität kam der gefühlsbetonten Frömmigkeit des späten
Rokoko besonders entgegen, sodass allenthalben weitere neue Kopien
hergestellt wurden, die ehrfürchtigen Zulauf fanden. Weitere
Mariahilfbilder in den Landkreiskirchen finden
Sie hier... |
An den Ecken des
Altar-blatts sind in das Bild vier kleine Gemälde eingefügt,
die Anrufungen an Maria aus der Lauretanischen Litanei beinhalten. |
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Assistenzfiguren
Rechts und links vom Gnadenbild stehen als Assistenzfiguren zwei aus Holz
geschnitzte, lebensgroße Barockfiguren. Sie besitzen eine Inkarnatfassung
(= hautfarben bemalt); ihre Bekleidung ist vergoldet.
Links eine
Figur des hl. Johannes des
Täufers, der einen Kreuzstab mit Schriftband (Ecce
agnus dei) hält und zu dessen Füßen ein Lamm liegt;
ein früher noch vorhandenes Buch kam bei der vorletzten Renovierung
abhanden.
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Joh.d.Täufer
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Beide Figuren aus
dem 18.Jh. wurden bei der Renovierung 2002/04 vom Dorfener Kirchen-maler
Michael Horn-steiner gründlich erneuert. |
Joh. Evangelist
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Rechts steht
die Figur des hl.
Johannes des Evangelisten mit der Bibel in der einen und
einem Kelch in der anderen Hand. Der Kelch erinnert an den Versuch,
Johannes in Ephesus zu vergiften. Das Gift soll, noch bevor Johannes
daraus trinken konnte, dem Kelch in Form der Schlange entwichen
sein.
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Hinweise:
Johannes der Täufer (ein Cousin Jesu) war Bußprediger
am Jordan und taufte dort auch Jesus. Später wurde er auf Wunsch
der Herodias, der Geliebten von Herodes und ihrer Tochter Salome enthauptet.
Mit den Worten "Dieser ist das Lamm Gottes, das die Schuld der ganzen
Welt wegnimmt" hatte Johannes den Messias angekündigt (Johannes
1,29). Deshalb wird er in der Kunst häufig mit einem Lamm und
mit dem Spruchband "Ecce agnus dei" am Kreuzstab abgebildet.
Der Evangelist Johannes lebte wohl erst um das Jahr 95. Bei
der Domitianischen Verfolgung soll er in einen Kessel mit siedendem
Öl gesteckt worden sein, doch das Öl verwandelte sich in
ein erfrischendes Bad. Er entstieg unversehrt und wurde auf die Insel
Patmos verbannt, wo er das Buch der "Offenbarung" schrieb. Wegen seiner
"hohen Theologie" wird er mit einem Adler dargestellt. In der Kunst
wird der Evangelist vom Apostel Johannes oft nicht unterschieden.
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Der Tabernakel wurde
Anfang des 20.Jh im Stil des Neurokoko erstellt. Er ist von zwei Leuchterenglein
begleitet und wird durch ein schönes versilbertes Altarkreuz
geschmückt.
Die Engelsfiguren stellen nicht nur eine Verzierung dar. Sie sind
auch auf die Gestaltung der Bundeslade der Israeliten in biblischer
Zeit zurückzuführen, die als Vorgängerin des Tabernakels
angesehen wird. |
Tabernakel
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Die Bundeslade war von zwei
goldenen Engels-figuren (Cherubim) eingerahmt (Ex, 37,7-9). Deshalb
sind um die Tabernakel in den meisten unserer Kirchen Engel angebracht.
Auf den beiden vergoldeten Türen des Tabernakels in Röhrmoos
sind Reliefs von Getreideähren und Weinreben (Grundstoffe von
Brot und Wein) angebracht, die auf die Eucharistie hinweisen. Der
frühere barocke Tabernakel von Röhrmoos steht jetzt in
der Freisinger Residenzkapelle.
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Hinweis:
Tabernakel ist das lateinische Wort für Zelt. Die seit dem 12.
Jh übliche Bezeichnung führt zurück zur Bundeslade
der Israeliten zur Zeit Mose, die ebenfalls in einem Zelt untergebracht
war. Der Tabernakel dient bereits seit frühchristlicher Zeit
(unter anderem Namen) zur Aufbewahrung verwandelter Hostien für
die Sterbenden. Im hohen Mittelalter wurde er auch Ort der Anbetung
und Verehrung Christi in der Gestalt dieses eucharistischen Brotes.
Der Ort und die Form der Aufbewahrung änderten sich im Laufe
der Jahrhunderte häufig. Das Tridentinische Konzil (1545-63)
ordnete die Aufstellung des Tabernakels auf dem Altar an. Doch diese
Vorschrift wurde in Deutschland, wo man lange daran festhielt, die
heiligen Hostien in Wandschränken und Sakramentshäuschen
aufzubewahren, erst im 18. Jahrhundert umgesetzt. |
Figuren
und Bilder im Altarraum
In tiefen Nischen der Chorschrägseiten
beiderseits des Altars stehen zwei fast lebensgroße, teilvergoldete
Schnitzfiguren aus der Zeit um 1740: Diese beiden Figuren des hl.Korbinian
und hl.Bonifatius hat Pfarrer Erhard Lex vor dem Zerfall im Speicher des
alten Pfarrhofes bewahrt und in der Röhrmooser Kirche aufgestellt.
Die Figuren stammten aus der früheren Kirche von Pang. Dort hatte
man sie rd. 100 Jahre nach ihrer Entstehung, also um 1850, beim Neubau
des Panger Gotteshauses wegen ihres "elenden Styles" herausgenommen
und auf den Pfarrhaus-Speicher verfrachtet.
Bonifatius
mit Axt
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Rechts steht der
hl. Korbinian im Bischofsornat.
Zu seinen Füßen krabbelt ein kleiner Bär.
Welchen Heiligen die Figur in der linken Nische darstellt, ist umstritten.
Das Attribut der Bibel mit einer aufliegenden Axt könnte auf
St.Wolfgang und auf St.Bonifatius hindeuten. In der Kirche von Pang
stellte die Figur den hl.Wolfgang dar. Hier in Röhrmoos hat man
sich aber für St.Bonifatius
entschieden. Entweder wusste man 1921 schon nicht mehr, welchen
Heiligen die Figur darstellt, oder man wollte in Röhrmoos auf
das hohe Alter der Kirche verweisen, das fast bis an die Lebenszeit
von St.Bonifatius heranreicht. |
Korbinian
mit Bär
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Bonifatiusaxt
Korbiniansbär
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Hinweise:
Bonifatius wurde als Wynfreth 672 in England geboren. Er
wurde Benediktinermönch und war als Lehrer für Grammatik
und Dichtung tätig. Wynfreth verfasste die erste englische
Grammatik der lateinischen Sprache. Papst Gregor II beauftragte
ihn 718, den deutschen Völkern das Evangelium zu verkünden
und gab ihm den Namen Bonifatius (nach dem Märtyrer Bonifatius
von Tarsus). Der Heilige wirkte in Friesland, Thüringen, Hessen,
Sachsen und Bayern. Bekannt ist die Erzählung, nach der er
im hessischen Geismar persönlich die dem Gott Thor geweihte
Eiche umschlug (deshalb das Attribut Axt) und daraus eine Kapelle
baute. Bonifatius legte das organisatorische Fundament für
die deutsche Kirche. Er gründete viele Bistümer (darunter
auch Freising) und sorgte durch seinen guten Verbindungen zum Kaiser
und nach Rom dafür, dass sich der Papst aus byzantinischen
Bindungen löste und mehr Mitteleuropa zuwandte (schon damals
dürfte in Röhrmoos ein Kirchlein bestanden haben). 738
wurde er päpstlicher Legat für das Frankenreich. Später
schwand sein Einfluss. Bei einer Tauffeier an Pfingsten 754 wurde
er in Westfriesland überfallen und erschlagen. Sein Grab liegt
-seinem Wunsch entsprechend- in Fulda. Dort findet seit 1867 alljährlich
die Konferenz der deutschen Bischöfe statt.
Korbinian wurde um 670 bei Melun (Frankreich) geboren, lehrte
zuerst in seiner Heimat mit großem Erfolg das Evangelium.
Papst Gregor II. bat ihn, das Evangelium in Bayern zu verbreiten
und weihte ihn zum Bischof. Er wurde der erste Bischof des Bistums
Freising, das Bonifatius gegründet hatte. Dort starb er nach
einem Zwangsaufenthalt in Südtirol im Jahr 725. Sein Grab liegt
in Freising, obwohl er selbst in Südtirol begraben sein wollte.
Nach einer späteren Legende wurde auf einer Romreise Korbinians
ein Lasttier von einem Bären angefallen. Korbinian zwang daraufhin
den Bären, selbst die Last zu ragen. Der Bär ist auch
Bestandteil des Freisinger Stadtwappens.
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Ein großes
geschnitztes Holzkreuz
aus dem 20.Jh. hängt neben der Tür zur Sakristei. Der Corpus
ist nicht gefasst (bemalt). Es handelt sich um ein sog. Viernagelkreuz,
weil nicht nur die Hände sondern auch die Füße jeweils
mit einem eigenen Nagel durchbohrt sind. |
Sakristeikruzifix
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Diese Darstellung
war in den ersten 1200 Jahren des Christentums üblich. Seit der
Gotik werden die Beine des Gekreuzigten auf Darstellungen im Allgemeinen
nicht mehr nebeneinander, sondern übereinandergeschlagen wiedergegeben.
Die Füße sind nur mit einem Nagel am Kreuz befestigt (Dreinageltypus).
Dies dürfte, wie Ausgrabungsfunden von Gekreuzigten zeigen, historisch
korrekt sein. |
Fußwaschung
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Es wird von zwei Tafeln mit
Reliefs aus getriebenem
Silberblech und imitiertem Ebenholz eingerahmt. Sockel, Aufsatz
und Seitenansätze der Tafeln sind sehr reich mit versilberten
Ornamenten versehen. Die Bilder stellen das Abendmahl und
die Fußwaschung dar. Silbergetrieben bedeutet, dass
das Kunstwerk durch Hämmern von der Rückseite her über
einer nachgiebigen Unterlage erstellt wurde.
Die Tafeln in den geschweiften Holzrahmen stammen etwa aus der Zeit
um 1730; sie sind ein Geschenk der Klosterfrauen am Herzogspital
in München (Servitinnen) aus dem Jahre 1879, als diese ihre
Kirche neu einrichteten. Einige Tafeln befinden sich in der Filialkirche
Sigmerts-hausen. Vor 100 Jahren standen die Tafeln noch auf dem
Altar.
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Abendmahl
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Hinweise: Abendmahldarstellungen
sind heute der wichtigste künstlerische Ausdruck für die
Einsetzung der Eucharistie. In den ersten Jahrhunderten waren dies
-wie Darstellungen auf den frühchristlichen Sarkophagen zeigen-
das Weinwunder von Kana und die Brot-vermehrung. |
Abendmahl - Detail
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In die Bildende
Kunst fand das letzte Abendmahl erst im 5./6. Jh. Eingang. Ursprünglich
wurde Jesus an der linken Ecke der Tafel sitzend wiedergegeben, ab
dem 11. Jh. meist in der Mitte thronend, flankiert von seinen Jüngern,
wie hier in Röhrmoos. Johannes lag an der Brust Jesu. Unten rechts
Judas mit dem Silbergeld in der Hand. Seine Füße sind bereit
zum Gehen. |
Taufbecken
Noch beim Renovieren ist
die Figurengruppe auf der Abdeckplatte des kleinen Taufbecken
aus hellem Marmor, das früher an der rechten Wand des Altarraumes
befestigt war. Die geschnitzte Figurengruppe aus der Zeit um 1740
stellt die Taufe Jesu im Jordan dar. Sie zeigt, wie Johannes d.Täufer
(mit Kreuzstab in einer Hand) mit einem Gefäß Jordanwasser
über Jesus gießt. Dabei würdigt er den vor ihm knienden
Jesus keines Blickes. Die Darstellung der Taufe Jesu am Taufort in
der Kirche als Vorbild für das Taufsakrament war vom Konzil von
Trient (1545 bis 1563) vorgeschrieben und deshalb in der Barockzeit
weit verbreitet. |
Taufsteinfiguren
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Epitaphe an den Chorwänden
In die Wand des Altarraums sind fünf
Steintafeln eingemauert, die an Pfarrherren und Wohltäter
von Röhrmoos erinnern:
1584-
für Pfarrer
Leonhard
Faber |
Epitaph
aus Kalksandstein (68 x 55 cm) an der rechten Seite des Chorbogens.
Im unteren Bereich ein Kelch. Der Tote war Pfarrer in Dachau; er ist
am 6.10.1584 gestorben. Der Stein war früher wohl in Dachau angebracht.
Text: ANNO DOMINI 1584 DIE SEXTO OCTOB. OBIIT VENERABILIS: ET PERDOCTUS.
LEON. FABER. PASTOR HUIUS EDCCLESIAE ET DECANUS CUIUS ANIMA. DEO ...AT
... (Rest nicht mehr leserlich). |
1626- für
Ulrich Zollner
|
Epitaph aus Kalksandstein
(Maße: 51 x 32 cm) beim rechten Seitenaltar. Im unteren Bereich
ein Wappen. Der Vater oder Bruder des Toten, Casparus Zollner, war
von 1607 bis 1627 Pfarrer in Röhrmoos.
Text: "Anno 1626 Den 12. February. Ist In Gott Verschieden
Der Ehren ... ... Ulrich Zollner gewester Strafrichter Zue Wasserburg
Dessen seel gott Wolle genedig sein. Amen"
|
1660
- für
Mechthild Reischl |
Epitaph
aus Rotmarmor (Maße: 42 x 34 cm) beim rechten Seitenaltar. Im
unteren Bereich wieder ein Wappen. Mechthild Reischl starb im Alter
von ungefähr 80 Jahren (im Sterbebuch steht: "circiter annorum
80").
Text: "Anno 1660 Den 29. November Ist gestorben Mechtildis Reischlin
geweste pöckhin in München. Diser und all anderen Christglaubigen
Seelen wolle Gott gnedig und Barmhertzig sein. Amen" |
1713
- für Pfarrer
Joh. Kaspar Aufkircher |
Epitaph aus
Kalksandstein (Maße: 76 x 47 cm) an der linken Seite des Chorbogens
für Pfarrer Aufkircher, der mit 69 Jahren am 16.März 1713
starb. Er war 42 Jahre lang, von Juli 1671 bis 1713 Pfarrer in Röhrmoos.
Unter ihm wurde das Kirchenschiff neu gebaut. Im unteren Bereich des
Steins ein Kelch mit Hostie.
Text:" Adam R.D. Joannes Casparus Aufkircher, post Parochiam
Rermosensem XXXXII annis Procuratam pie obiit XVI. Martii anno MDCCXII,
Aetatis su LVIIII. Requiescat in Pace."
|
1735
- für Pfarrer
Vitus Kreyttmayr |
Epitaph
aus Kalksandstein (Maße: 98 x 66 cm) an der rechten Seite des
Chorbogens für Pfarrer Kreyttmayr, der 37 Jahre Pfarrer war,
davon 22 Jahre in Röhrmoos (1713-1735) und der im Alter von 61
am 12.August 1735 starb. In oberen Bereich des Steins ein Kelch mit
Hostie auf einem Totenkopf mit gekreuzten Oberschenkelknochen. Im
unteren Bereich ein Wappen in Medaillonform.
Text: "Adm.Reverendus Nobilis et Clarissimus. Dominus Vitus Kreyttmayr
I.V.L. Parochus Rermosii: Anni XXII, Sacerdos: Anni XXXVII, Obiit:
XII. Men.Aug. Ann: 1735- Aetatis suae Ann: LXI. Requiescat in Pace.
Amen." |
Zelebrationsaltar
Der jetzige Zelebrationsaltar
wurde 2010 im Rahmen der Neuordnung der liturgischen Orte aufgestellt.
Die seit 1970 allmählich angeschafften bisherigen Elemente (mit
Ambo, Priestersitz und Taufort) waren von unterschiedlicher Formensprache,
die nun durch die neuen Elemente vereinheitlicht wurde. Zudem sollte
die räumliche Enge des Altarraums überwunden werden. Dies
geschah durch eine räumliche Verbindung des Chors mit dem Kirchenschiff
unter dem Chorbogen hindurch. Das neue, aus Eichenholz bestehende Podest
zieht sich wie ein hölzerner Teppich vom früheren Hochaltar
über den Antritt des Altarraums bis in den vorderen Teil des Kirchenschiffs
hinein. Dadurch wird einerseits genügend Platz für die liturgischen
Orte geschaffen; zudem soll damit auch die engere Verbindung von Altar
und Gläubigen durch die Liturgie des 2.Vatikanischen Konzils deutlich
werden. 47)
Die neuen liturgischen Orte wurden als optisch besonders zurückhaltend
konzipiert, um die raumbestimmende überaus reichhaltige barocke
Ausstattung nicht zu beeinträchtigen. Durch ihre in sich geschlossene,
einheitlich bis ins Detail durchgeplante Ausführung stellt sie
jedoch ein der Bedeutung der Orte angemessenes Gleichgewicht her.
47)
Die Bedeutung der liturgischen
Orte soll auch durch das hochwertige Material der Gegenstände
hervorgehoben werden. Das Podest das den Boden bedeckt und auf dem
Zelebrationsaltar und Ambo stehen, ist aus Mooreiche gezimmert.
Der
Zelebrationsaltar
besitzt einen Edelstahlfuß mit dem Grundriss eines gleichschenkligen
Kreuzes. Darauf ist die 100 x 75 cm große Altar-Tischplatte
(=Mensa) befestigt.
Nach den Leitlinien für den Bau und die Ausgestaltung von
gottesdienstlichen Räumen der deutschen Bischofskonferenz
2002 soll die Mensa grundsätzlich aus unbeschädigtem
Naturstein bestehen; doch sie sehen Ausnahmen für anderes
"würdiges und haltbares Material" vor.
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Zelebrationsaltar
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Die Mensa in Röhrmoos
besteht aus dunklem Wenge-Holz, einem der edelsten Hölzer
der Welt. Es wächst im afrikanischen Regenwald. Ich hoffe,
es kommt aus kontrolliertem Plantagenanbau, denn Wenge gilt wegen
Habitat-Zerstörung und übermäßigen Holzeinschlags
als gefährdete Baumart. 48)
Der Altar besitzt die Form
eines Tisches und wird damit dem Anliegen des II.Vaticanischen
Konzils gerecht. Der Architekt Guido Sonani achtete bei der Gestaltung
des Zelebrationsaltars darauf, "dass der dahinterliegende
barocke Hochaltar noch besser zur Geltung kommt". Der Zelebrationsalter
ersetzt nun liturgisch voll den Hochaltar. 45)
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Altarweihe 2010
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Altarweihe
Der Altar wurde am 17.Januar 2010 aufgestellt und von Weihbischof
Dr.Bernhard Haßlberger geweiht. Dabei wird der Altar mit
Weihwasser besprengt und mit Chrisamöl
gesalbt. Daraufhin werden Wachs und Weihrauch
in vier kleine Schalen mit jeweils 4 Dochten und in eine große
Schale gefüllt und auf der Mensa verbrannt. Das Entzünden
des Weihrauchs auf dem Altar will den neuen Altar als den Christusaltar
gemäß Offb.8,3-5 kennzeichnen. Der aufsteigende Weihrauch
soll die Gebete gleichsam sichtbar machen, wie es auch die Worte
des Bischof beim Auflegen des Weihrauch zum Ausdruck bringen:
"Gott, wie Weihrauch steige unser Gebet zu dir empor. Und wie
dieses Haus mit wohlriechendem Duft sich füllt, so erfülle
Christi Geist deine Kirche." Bleibende Salbungszeichen in der
Mensa sind nicht mehr vorgeschrieben(LL 5.2 s.Quellen)
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Altarweihe 2010
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Früherer
Zelebrationsaltar
Der
frühere Zelebrationsaltar
von 1970 war dem barocken Stil der Kirche und dem dort vorherrschenden
Farbspektrum angepasst. Er hatte eine konkave Form, bestand aus Holz
und war rot-weiß-blau marmoriert. Er war um 1970 aufgestellt
worden, im Zuge der Liturgiereform durch die Beschlüsse des 2.Vatikanische
Konzils, und bedeutete eine Rückkehr zu den Wurzeln der Eucharistiefeier.
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früh.Volksaltar
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Ambo
Ambo
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Mit
dem neuen Zelebrationsaltar wurde im Jan. 2010 auch ein neuer Ambo
angeschafft. Er besitzt nur einen senkrechten Seitenteil und ist so
konstruiert, dass der Blick vom Kirchenschiff auf den prächtigen
Choraltar möglichst nicht beeinträchtigt ist.
Hinweis: Der Ambo (griech.ambon = erhöhter Rand) war im Frühchristentum
und Mittelalter die erhöhte Plattform an der altchristlichen
Chorschranke in der Kirche zum Vorlesen und Vorsingen liturgischer
Texte (Epistel, Evan-gelium); ab dem 14. Jh. wurde die Funktion des
Ambos von der Kanzel übernommen. In neuester Zeit ist der Ambo
wieder fester Bestandteil in der Ausstattung der Kirchen.
"Die Verkündigung der Lesungen und des Evangeliums sowie
die Predigt erfolgen wiederum von dem bereits in der Liturgie des
ersten Jahrtausends bekannten Ambo, dem als 'Tisch des Wortes' ein
hoher Rang zukommt", heißt es in der Liturgiekonstitution
des II.Vaticanums Sacrosanctum concilium (SC 124). Deshalb wurden
nach dem Konzil (um 1970) in allen Kirchen Ambos (Lesepulte) aufgestellt.
Sie sind der Ersatz für die nicht mehr benutzte Kanzel. |
Ewig-Licht-Ampel
Am Chorbogen hängt
die neu versilberte Ewig-Licht-Ampel,
die aus der 2.Hälfte des 18.Jh stammt. Sie besteht aus getriebenem,
versilbertem Messingblech und ist mit Muschelornamenten verziert.
2004 wurde sie von der Regensburger Fa. Weiß neu versilbert.
Die kirchlichen Vorschriften
haben das Material für die Ewig-Licht-Ampeln zwar nicht explizit
festgelegt; doch es sollte, so die Beschlüsse des Konzils von
Trient (1545-1563), "der Würde der Kirche" entsprechen.
Dies zielte in erster Linie auf das Material Silber, doch auch versilbertes
Messing dürfte diese Voraussetzung noch erfüllt haben.
58)
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Ewig-Licht-Ampel
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Hinweis: Das rote
Öllämpchen, das stets im Altarraum brennt, gilt oft als
Erkennungsmerkmal eines katholischen Gotteshauses. Früher gab
es solche Lichter nur an den Märtyrergräbern. Mit der wachsenden
Verehrung der aufbewahrten Eucharistie bildete sich etwa seit dem 13. Jh der Brauch des "Ewigen Lichtes" vor dem Tabernakel, wo das Allerheiligste aufbewahrt wird, heraus. Durch sein dauerndes
Brennen weist es darauf hin, dass in der Kirche geweihte Hostien aufbewahrt
werden. Meist sind die von der Decke herabhängenden Ampeln aus
Silber oder versilberten Material gebaut, in eleganten Formen und
mit vielen grazilen Verzierungen versehen. |
Kirchenschiff
/ Langhaus
Das mit fünf
Achsen sehr lange Kirchenschiff mit Spiegelgewölbe überrascht
die Besucher mit seiner barocken Ausschmückung. An der Wand stehen
auf Konsolen Pilasterpaare. Ihre Kapitelle tragen scheinbar das Gewölbe
mit seinen Stichkappen. In Wirklichkeit gibt es im Kirchenschiff kein Gewölbe,
sondern nur eine flache Decke. Ganz besonders reich erscheint der Stuckaturenschmuck
mit Akanthusblättern
und Blumen an Decke und Wänden. Stuckateur war Josef
Schnitzer (1877-1951) aus Buching.
Der Stuck stammt aber erst aus
dem Jahre 1921. Damals, in der Zeit der beginnenden Inflation, kam
der Röhrmooser Pfarrer Erhard Lex auf die Idee, die bis dahin
so leere Decke mit einer Kopie der Stuckaturen der Wallfahrtskirche
Altenburg bei Glonn zu schmücken. Die Maßverhältnisse
der beiden Kirchen waren gleich. Die Vorlage stammt aus dem Jahr 1711
und lehnt sich an italienische Vorbilder an. Die reichhaltige Stuckatur
und die farblich abgesetzten marmorierten Doppelpilaster
(angedeutete Säulen) mit stuckierten Kapitellen an den Seitenwänden
beleben den Kirchenraum und prägen das Erscheinungsbild im Inneren. |
Doppelpilaster
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Deckengemälde im
Altarraum
An der Decke des
Altarraums wird die Anbetung
der Weisen aus dem Morgenland dargestellt. Maria, in blauem
Mantel und rotem Kleid sitzt vor einer Steinsäule, mit dem schon
etwas älteren Jesuskind auf dem Schoß. Vor dem auf dem
Schoß zappelnden Kind knien die drei Weisen mit Geschenken in
den Händen. Hinter Maria steht Josef und beobachtet aufmerksam
die Szene. |
Deckengemälde im Altarraum
|
Das Gemälde
ist -wie alle Gemälde in der Kirche- von einem Stuckrahmen
(hier aus einem Muster von Akanthus-blättern) umgeben.
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Anbetung d.Weisen
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Eingerahmt wird das 3-Königs-Bild
von sieben kleineren Fresken in unterschiedlicher Gestalt. Auch die dort
dargestellten Themen haben Bezug zur Muttergottes, insbesondere zu den
einzelnen Anrufungen der Lauretanischen Litanei.
Die "Lauretanische Litanei" hat sich aus einem frühmittelalterlichen
Hymnus (Paris, um 1200) entwickelt und wurde 1587 nach dem Marienwallfahrtsort
Loreto in Italien benannt. Sie besteht aus poetischen Lobpreisungen Marias
in bildhafter Sprache. Im Laufe der Jahre wurden die Litanei erweitert
(so z.B. nach der Erscheinung von Fatima -1917- um die Anrufung "Königin
des Friedens". ....mehr über die
Lauretanische Litanei-
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Du
Gottesgebährerin
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Du
Mutter der
göttl.Gnade
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Darstellung
Jesu
im Tempel
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Du
Mutter unseres
Erlösers
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Du
Spiegel
der Gerchtigkeit
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Du
Jungfrau
der Jungfrauen
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Du
liebliche
Mutter
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Am Chorbogen ist auf der dem Kirchenschiff zugewandten Seite
-von Stuckgirlanden umrahmt- eine Textkartusche mit blauem Hintergrund
angebracht. Der Text lautet: "Ecce Tabernaculum Dei" (Seht
das Zelt/Haus Gottes).
Etwas aus dem Bildprogramm
der Deckengemälde sticht das Gemälde auf der Innenseite
des Chorbogens heraus. Es ist ein Bild des
hl.Vitus im Ölkessel. Der Heilige wurde der Legende
nach während seines Martyriums in siedendes Öl getaucht,
überlebte aber die Tortur. St.Vitus oder St.Veit ist einer
der 14 Nothelfer und wurde bei über 30 Krankheiten als Helfer
angerufen, darunter beim Veitstanz, (Chorea Huntington) der seinen
Namen trägt. Helfer bei Bettnässen wurde er wegen der
Ähnlichkeit des Ölkessels mit einem Nachttopf.
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St.Vitus
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im Kirchenschiff
Auch die Deckengemälde
im Kirchenschiff wurden erst 1922 vom Maler Rudolf Hoferer
aus Schondorf/München, einem Verwandten des damaligen Röhrmooser
Pfarrers Erhard Lex, geschaffen.
Der Architekt, Kunstmaler, Heimatforscher und Konservator Rudolf
Hoferer war der Sohn des königlichen Leibarztes Franz Paul
Hoferer. Er hat u.a.die Arkaden im Münchner Hofgarten bemalt;
nach ihm ist in Mch/Bogenhausen ein Weg benannt.
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Deckengemälde im Kirchenschiff
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Das Bildprogramm
der Deckengemälde ist der Muttergottes gewidmet. Zwei große
Bilder in der Mitte zeigen die Aufnahme in den Himmel und Krönung
Mariens durch die Hl.Dreifaltigkeit sowie die Glorie Mariens im Himmel
(mit einer Darstellung des Ortes Röhrmoos im Hintergrund), begleitet
von den beiden Kirchenpatronen Johannes Baptist u. Evangelist.
Weitere 36, über die ganze Kirche verteilte ovale Medaillons
stellen Anrufungen aus der Lauretanischen
Litanei dar. Die schon be-schriebenen prachtvollen Stuckaturen,
beste-hend aus Blätter- und Rankenwerk, umrahmen die Fresken
und füllen den dazwischen liegen-den Raum. |
Maria
und die beiden Johannes über Röhrmoos
|
Im Deckengemälde im
östlichen Teil des Kirchenschiffs ist Maria dargestellt,
begleitet von Johannes Evangelist mit Kelch und Johannes Baptist
mit Kreuzstab auf Wolken.
Darüber erscheint etwas schemenhaft der auferstandene Christus
mit Siegesfahne.
Im unteren Bereich des Bildes ist die Ortschaft Röhrmoos mit
ihrem typischen hohen Kirchturm zu sehen. Das Bild will die Ortschaft
den Heiligen zur Fürsprache empfehlen.
Das große Deckengemälde
im Langhaus zeigt die Aufnahme
Marias in den Himmel und ihre Krönung zur Königin
des Himmels. Von vielen Engeln umgeben schwebt Maria auf mächtigem
Gewölk zum Himmel empor. Auch auf diesem Bild ist sie in einen
blauen Mantel und in ein rotes Kleid gehüllt. Ihr Haupt ist
von einem Strahlenkranz umgeben. Über Maria warten Gottvater
(mit einer Weltkugel auf dem Knie -links) und Christus mit einem
großen Kreuz im Arm (rechts) auf die Ankunft Marias. Sie halten
zusammen die Krone, die sie Maria aufsetzen werden. Darüber
schwebt in Gestalt einer Taube der Heilige Geist.
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Mariä
Krönung
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In vielen Medaillons werden -über die ganze Decke verteilt- die Fürbitten
der Lauretanischen
Litanei bildlich und im Text dargestellt. Die folgenden Bilder
sind über der Empore zu sehen. Bei der Fürbitte "Du Heil
der Kranken" wird die Kirche in Schönbrunn gezeigt.
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"Du
Heil der Kranken"
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"Du
Königin der Märtyrer"
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"Du
Königin der Jungfrauen"
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"Du
Turm Davids"
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Seitenaltäre
Bei den Seitenaltären handelt
sich um zweisäulige Barockretabel
aus der Zeit um 1700. Die Altarblätter wurden von Anton Rick
aus Ebersberg im Jahre 1876 jeweils um den Preis von 308 Mark gemalt.
Auf dem verkröpften Gebälk bilden Volutengiebel mit Ziervasen
und hochovale Aufsätze mit krönenden Darstellungen des Herzens
Jesu und des Herzens Mariä den oberen Abschluss. Die Antependien
bestehen aus marmoriertem (marmorartig bemalten) Holz.
Altarauszug
Das Medaillon im
Auszug
des Altares zeigt Johannes den Täufer als Kind mit seinen Eltern
Zacharias und Elisabeth. Der kleine Johannes hält in seinen Armen
ein Lamm und einen Kreuzstab mit Inschriftenband, den späteren
Attributen des Heiligen. Das Bild stammt aus der Entstehungszeit des
Altars; es wurde um das Jahr 1700 gemalt. |
Johannes mit
Zacharias u. Elisabeth
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Auf dem Segmentgiebel
des Auszuges ist ein blumenumkränztes Herz Mariä angebracht.
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Mittelteil
Der linke Seitenaltar ist
der Hl.Familie geweiht.
Das 1876 auf Leinwand gemalte Altarbild
zeigt Maria und Joseph, die das Jesuskind zwischen sich führen.
Darüber schweben Gottfater und die Heiliggeisttaube in den
Wolken.
Man nennt diese Art der Bilder auch den "Heiligen Wandel", weil
die Personen wandelnd, also gehend dargestellt werden.
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Heiliger Wandel
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Das Andachtsbild symbolisiert
das Schreiten auf dem Lebensweg und soll zu christlicher Lebensführung
ermahnen.
Zudem ist das Bild in Röhrmoos eine Darstellung der hl. Familie
in der Horizontalen, und eine Dreifaltigkeitsbild in der Vertikalen.
Im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen, bei der es sich um die
Röhrmooser Kirche handeln dürfte.
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'
Tabernakel
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Auch der Tabernakel
am linken Seitenaltar ist -wie der Tabernakel am Choraltar- im Stil
des Neurokoko Anfang des 20.Jh aus marmoriertem Holz gemacht. Auf
seine einflügelige Türe ist ein Kreuz mit phantasievollen
Strahlen gemalt. Der figürliche Korpus ist gegossen. |
Rechter
Seitenaltar
Altarauszug
Im Altarauszug
des rechten Seitenaltars sieht man den hl.
Antonius von Padua in der Franziskanerkutte, dem das Jesuskind
ein Kreuz überreicht und die linke Hand auf das schüttere
Haar des Heiligen legt (18.Jh). Antonius war Franziskanermönch.
Deshalb ist er auf dem Bild in der braunen Kutte der Franziskaner
dargestellt. Die Farbe Braun steht traditionell für Demut und
Bescheidenheit.
Gekrönt wird der Auszug durch ein von einer Dornenkrone umgebene
Herz (Herz-Jesu). |
St.Antonius
mit Jesuskind
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Antonius
lebte im 13.Jh und war ein begnadeter Redner, der sich gegen die
damaligen Häretiker
(Katharer, Albigenser und Waldenser) wandte. Seine Fastenpredigten
in Padua 1231 hatten einen sensa-tionellen Erfolg, denn die ganze
Region schien danach wie umgewandelt: Schulden wurden erlassen,
zerstrittene Familien versöhnten sich, Diebe gaben das gestohlene
Gut zurück, unrechtmäßige und überhöhte
Zinsen wurden den Schuldnern zurückerstattet.
Bis heute gilt in Italien ein damals |
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erlassenes Gesetz,
dass niemand mit seinem Leben und seiner Freiheit für eine Schuld
haften solle, sondern nur mit seinem Eigentum. Antonius wird als Hilfe
zum Wiederauffinden verlorener Gegenstände angerufen und gilt
deshalb als "Patron der Schlamperer". Dies geht auf zwei
Legenden zurück: Als ihm ein Manuskript gestohlen worden war,
betete er so lange, bis der Dieb damit zurückkehrte. Schöner
ist die zweite Legende, nach der er einem Geizhals half sein Herz
zu suchen und es in einer Geldtruhe fand. Die Darstellung mit dem
Jesuskind auf seinem Arm ist bei uns erst seit dem 17.Jh verbreitet;
sie verweist auf eine seiner Visionen, die er beim Bibellesen hatte. |
Mittelteil
Das Altarblatt des rechten
Seitenaltares zeigt die Steinigung des hl.
Stephanus ( 18.Jh.).
Der Heilige im kurzärmeligen Gewand des Diakons sinkt, von
Steinen getroffen, zu Boden. Einer aus der Menge holt mit aller
Macht zum nächsten Steinwurf aus.
Der bärtige Mann im Hintergrund wird wohl Paulus sein, der
unter seinem früheren Namen Saulus bei der Steinigung anwesend
war. Die Apostelgeschichte berichtet davon: "Die Zeugen legten ihre
Kleider zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus
hieß ... Saulus aber war mit dem Mord einverstanden"
(Apo. 7,58 und 8.1).
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Martyrium von
St. Stephanus
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Rechts oben
sitzt auf einer dunklen Wolke der hl. Martin im blauen Bischofsgewand
mit Buch und Gans. Dahinter steht ein weiterer, nicht eindeutig
zu bestimmender Heiliger mit Wundmalen an den Händen. Es könnte
sich um Franz v.Assisi handeln, dem ersten Heiligen, der die Wundmale
empfangen hat.
Bei dieser Bildkomposition handelt es sich um einen sog.Anachronismus,
weil St.Martin und St.Franziskus erst viele Jahrhunderte nach der
Steinigung von Stefanus lebten:
Stefanus-1.Jh.; Martin-4.Jh.; Franziskus-12.Jh.
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Hinweis:
Stefanus war einer der Diakone der urchristlichen Gemeinde
in Jerusalem, die neben der Glaubensverkündigung auch für
die sozialen Belange der Gemeinde zuständig waren. Sie hatten
den Rang von Gemeindeleitern, die in ihrer Bedeutung nahe an die Apostel
heranreichten. Durch eine seiner Predigten geriet Stephanus mit den
Juden in Konflikt. Sie brachten ihn vor den Hohen Rat.
Die in der Apostelgeschichte 7, 2 - 53 wiedergegebene, eindrucksvolle
Rede belegt, dass Stephanus noch vor Paulus den universellen Anspruch
des Christentums verkündete. Stephanus wurde als Lästerer
verurteilt und von der aufgebrachten Menge gesteinigt. Stephanus sah
den Himmel offen, kniete, seinen Widersachern vergebend, im Gebet
nieder und starb. Stephanus' Steinigung war der Auftakt zu einer
großen Christenverfolgung in Jerusalem. |
per
Mouseklick zu den Beschreibungen der einzelnen Ausstattungsstücke
|
Die
Kirchenbänke
mit den prächtigen Neurokoko-wangen wurden 1922 vom Röhrmooser
Wagnermeister Peter Wiedemann unter Mitarbeit von Johann Katzl
erstellt. Ihre Signaturen sind an vier Bänken zu erkennen.
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Kirchenbänke
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Hinweis:
Kirchenstühle gab es nicht von Anfang an in den Kirchen.
Die ersten 1500 Jahre standen die Gläubigen oder bewegten
sich langsam im Raum. Lediglich für Alte und Schwache gab
es einige Stühle an den seitlichen Wänden. Ohne Kirchenstühle
fasst eine Kirche viel mehr Menschen; bei dichtem Gedränge
während des Gottesdienstes schien der Raum voller Bewegung
zu sein. Das feste Gestühl wurde zum Spiegel einer disziplinierten
Gemeinschaft, in der jeder seinen festgefügten Platz hat.
Im 16.Jh. wurden zuerst die evangelischen Kirchen mit Bänken
ausgestattet, weil dort die Predigt als Medium der Heilsvermittlung
einen größeren Raum einnimmt; beim Sitzen ist der
Zuhörer aufmerksamer, geduldiger und ruhiger. Die katholischen
Kirchen zogen erst später nach. Die Bestuhlung war einer
der Gründe, weshalb die Kirchen zu Beginn der Barockzeit
vergrößert werden mussten. |
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Viele Kirchen im Landkreis haben
schöne Kirchenbank-Wangen. Wenn Sie sich dafür interessieren,
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Über das ganze Kirchenschiff verteilt sind kunstvollen
Apostelleuchter
auf prächtigen Apostelkreuzen aus Stuckwerk angebracht.
Die Leuchter wurden aber erst 2004 nach alten Vorlagen geschmiedet.
Die Apostelkreuze wurden an den Stellen angebracht, an denen
die Kirche bei ihrer Weihe mit Chrisam gesalbt wurde. Sie erinnern
an das in der Apokalypse (21,14) beschriebene himmlische Jerusalem,
dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen mit den Namen der
zwölf Apostel errichtet sind. Die Kirche sieht sich als
Vorläuferin des himmlischen Jerusalems.
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Apostelleuchter
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Kreuzwegbilder
1754 bewilligte
das Fürstbischöfl.Ordinariat in Freising die Einsetzung des
von Katharina Hörmann aus Röhrmoos gestifteten Kreuzweges,
an dessen Stelle 1875 neue Stationsbilder von der
Hand des Historienmalers Rick kamen.
Kreuzweg
1967-2004
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In der Zeit von 1967 bis
2004 hing in der Kirche ein Kreuzweg in Form einer versilberte
Treibarbeit
mit Muschelwerkdekor von Michael Weingartner
(1917-1996) aus Pfaffenhofen an der Ilm (siehe Bild links).
Weingartner war als Künstler auch in den Kirchen Haimhausen
(Renov. Deckengemälde) und Rumeltshausen (Kreuzweg) tätig.
Seit der Renovierung im Jahr
2004 sind wieder die Kreuzwegbilder
von 1875 vom Historienmaler Anton Rick aus
Ebersberg (1820-1895) angebracht. Von Rick stammen auch die
Seitenaltarbilder in dieser Kirche, der rechte Seitenaltar in
Sigmertshausen sowie Werke in der Schönbrunner Klosterkirche
(die früheren Seitenaltarblätter und ein Kreuzweg
für den Emporenumgang).
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derzeitiger Kreuzweg
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Die Röhrmooser Kreuzwegbilder
gehören zu den Bildern, für die der bekannte Nazarener-Maler
Joseph von Führich aus Wien (1800-1876) die Vorlage geschaffen
hat. Der Professor für
historische Komposition an der Wiener Akademie Joseph von Führich
(auch "Theologe mit dem Stifte" genannt) war durch seine Kreuzwegbilder
im "harmonischen und farbintensiven Flächenstil" 70)
(1844/46) international bekannt geworden.
Als Kupferstiche verbreiteten sie sich über ganz Europa und unzählige
Maler (darunter auch Anton Huber für Petershausen, Franz Mayr für
Kreuzholzhausen und Anton Rick für Röhrmoos) benutzten sie
als Vorlage für ihre Kreuzwegtafeln. Aus diesem Grund gleichen
sich die Kreuzwegbilder in mind. 22 Kirchen des Dachauer Landes in hohem
Maße.
Als Kreuzweg werden die aufeinanderfolgenden
bildlichen oder plastischen Darstellungen bezeichnet, die meist aus
vierzehn Stationen der Leidensgeschichte Jesu, angefangen
von der Verurteilung durch Pilatus bis hin zur Grablegung, bestehen.
Seinen Ursprung hat der Kreuzweg im Brauch der Pilger, bei Wallfahrten nach Jerusalem den
Leidensweg Jesu auf der "Via Dolorosa" nachzugehen. Im späten
Mittelalter wurde die Kreuzverehrung insbesondere durch den hl.Franziskus
von Assisi gefördert, der durch die Stimme des Gekreuzigten vom Kreuz
in St.Damiano zu einem christlichen Leben bekehrt wurde. Seit dieser
Zeit wurden Kreuzwegandachten als Ersatz für die Pilgerfahrt
ins Heilige Land abgehalten. Die Stationen bildeten dafür die
Leidensstätten Jesu nach. Auf diese Weise konnte der letzte Weg
Jesu vor Ort nachgegangen und sein Leiden anschaulicher betrachtet
werden. Kreuzwegdarstellungen in Deutschland entstanden erstmals in
und bei Klosterkirchen, auf Anhöhen und bei Wallfahrtsorten,
insbesondere in der Nähe von Franziskanerklöstern. Mit der
Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert hielten sie als Kreuzwegbilder Einzug
in die Innenräume der Pfarrkirchen und verbreiteten sich zunehmend.
Papst Clemens XII. erkannte im Jahr 1731 mit seinem Breve "Unterweisungen über die Art, wie man den Kreuzweg abhalten soll" diese Form des
Kreuzwegs als kanonisch an und bedachte ihn mit großzügigen
Ablässen.
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1.
Station
Jesus wird von Pilatus zum
Tode verurteilt
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2.
Station
Jesus nimmt
das Kreuz
auf seine Schultern
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3.
Station
Jesus fällt
zum ersten Mal
unter dem Kreuze
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5.
Station
Simon v.Cyrene
hilft Jesus
d. Kreuz tragen
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6.
Station
Veronika reicht
Jesus das
Schweißtuch dar
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7.
Station
Jesus fällt
zum zweiten Mal
unter dem Kreuze
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9.
Station
Jesus fällt
zum dritten Mal
unter dem Kreuze
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Wenn Sie sich eine Zusammenstellung
von Kreuzwegbildern aus den Kirchen des Dachauer Landes ansehen und
mehr über die Geschichte des Kreuzwegs erfahren möchten,
klicken Sie hier...
Kanzel
Die Kanzel
an der Nordseite des Kirchenschiffs aus dem Ende des 17.Jh besitzt
einen hochbarocken Aufbau. Der durch Pilaster stark gegliederte
Kanzelkorb ist marmoriert und teilvergoldet. Der Schalldeckel fehlt
leider. Er soll sich dem Vernehmen nach auf dem Kirchenspeicher
befinden. Nach Max Gruber war er mit einer barocken Figur des hl.Nepomuk
gekrönt, die 1857 neu gefasst (=bemalt) worden wart.
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Kanzel
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Nach den Verkündbüchern
um die Mitte des 19. Jh. wurde früher in der Festoktav des hl.Nepomuk
(Woche ab 20. März) in der Pfarrkirche täglich ein Rosenkranz
zu seinen Ehren gehalten wurde.
Derzeit ist nur eine Heilig-Geist-Taube über der Kanzel an der
Wand angebracht. Früher befand sich an der Rückwand der
Kanzel ein Gemälde des Guten Hirten, gemalt von Anton Rick im
Jahr 1876 (um 68,57 Mark). |
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Hinweise:
Kanzeln gibt es seit dem 13.Jh. Viele wurden nach 1950 abgebaut.
Auch die übrigen werden spätestens seit dem 2.Vatikanischen
Konzil 1962-65 nicht mehr benutzt.
Die Gestalt der Taube für die künstlerische Darstellung
des Heiligen Geistes gründet sich auf den Bericht der Taufe Jesu
im Neuen Testament. Danach fuhr der Hl.Geist in leiblicher Gestalt
auf Jesus hernieder wie eine Taube (Lk., 3,22). Obwohl dies nur bedeutet,
dass sich der Geist bewegte wie eine Taube, nicht aber aussah wie
ein Vogel, wählte man die Taube als Symbol für die sonst
nur schwer greifbare dritte Person Gottes. Das Konzil von Nicäa
im Jahr 325 hat dies sogar empfohlen. Papst Benedikt XIV verbot 1745
die Darstellung der dritten göttlichen Person in Menschengestalt,
wie sie vereinzelt immer noch vorkam. |
Kanzelkreuz
Gegenüber
der Kanzel hängt ein Kruzifix (sog. Kanzelkreuz). Es zeigt den
noch lebenden Christus am Kreuz. Seine Augen sind zum Himmel gewandt;
die Seitenwunde ist noch nicht vorhanden. Das Kruzifix ist auch
im Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreichs Bayern von 1895
als eine gute Arbeit aus dem Anfang des 18.Jh.
aufgeführt. Der Corpus Christi wurde 2004 vom Kunstmaler
Christian Huber renoviert.
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Hinweis:
Das Kreuz nennt man auch Kanzelkreuz, weil es in der Regel
der Kanzel gegenüber an der Wand angebracht ist. Es erinnert
den Prediger an den 1.Korintherbrief (1,3), in dem der hl.Paulus
schreibt: "Wir predigen Christus als den Gekreuzigten".
Die Ansprache soll nicht weltliche Dinge, sondern den Tod und
die Auferstehung Christi zum Inhalt haben. |
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Kanzelkreuz
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Figuren an den Seitenwänden des
Kirchenschiffs
Folgende Figuren sind an den
Seitenwänden angebracht:
- eine Figur der
schmerzerfüllten
Muttergottes (mater dolorosa) aus dem Jahr 1749 (sign), wie
sie üblicherweise unter dem Kruzifix steht.
Die Muttergottesfigur, eine Nachbildung der Herzogspitalmadonna
aus München, kam 1928 anlässlich eines Tausches der Mater-dolorosa-Figuren zwischen
Riedenzhofen und Röhrmoos in die Kirche. In der Brust Marias
steckt ein Schwert; ihr Haupt ist von einem Kranz von 12 Sternen umgeben.
|
Hinweis: Das Schwert in Marias Brust erinnert an das Simeonwort im Lukasevangelium (Kap
2,35) bei der Darstellung im Tempel: "Dir selbst wird ein
Schwert durch die Seele dringen".
Die zwölf Sterne erinnern an die Apokalyptische Frau, die
Johannes in der Geheimen Offenbarung beschrieben hat. Sie war
in der Vision vom Strahlenkranz der Sonne umgeben, über
ihrem Haupte standen zwölf Sterne als Symbol für die
zwölf Stämme Israels. Die Apokalyptische Frau wurde
in frühchristlicher Zeitals Symbol für die Kirche
angesehen und erst später mit Maria identifiziert. |
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Mater dolorosa
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St.Michael
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Der
hl. Michael im Kampf mit dem Luzifer. Er schwingt sein
kurzes Flammenschwert und setzt seinen Fuß auf den besiegten
"armen Teufel". Die Figur stammt aus dem 18.Jh. Michael gilt als einer
der vier Erzengel, der nach der Bibel und der Überlieferung häufig
in das Heilsgeschehen eingegriffen hat. Der Engelssturz ist in der
Bibel nicht erwähnt. Flammenschwert ist übrigens die Bezeichnung
für ein Schwert, dessen Klinge gewellte (geflammte) Schneiden
hat. |
An der Südwand
steht auf einem Postament eine teilvergoldete Schutzengelgruppe aus
dem 18.Jh auf barocker Konsole. Der Schutzengel
führt ein Kind an der Hand und weist ihm mit der Rechten den
Weg nach vorne.
|
Hinweis:
Die liturgische Verehrung der Schutzengel verbreitete sich vor
allem im 15. und 16. Jh., zunächst in Verbindung mit dem
Fest des Erzengels Michael (29. September); 1670 schrieb Papst
Klemens X. das Schutzengelfest für die ganze Kirche vor
und legte es auf den 2. Oktober. Der Glaube an die Schutzengel
stützt sich vor allem auf Mt. 18, 10. Dort ist zu lesen:
"Sehet zu, dass ihr nicht jemand von diesen Kleinen verachtet.
Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit in das
Angesicht meines Vaters im Himmel". |
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Schutzengel
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Christus
auf der Rast.
Die Figur aus dem 18.Jh stellt den gequälten Jesus kurz vor seiner
Kreuzigung dar. Der geschundene Jesus sitzt auf einem Stein, stützt
sein Haupt auf dem rechten Arm ab und hält in der Linken das Binsenrohr,
mit dem man ihn verspottet hatte.
Christus auf
der Rast
|
Hinweis:
Figuren von "Christus auf der Rast" sind nicht selten in den Kirchen
des Landkreises Dachau. Ähnliche Figuren stehen auch in Asbach,
Bergkirchen, Biberbach, Gaggers, Haimhausen, Kleininzemoos, Kollbach,
Oberumbach, Rumeltshausen, Schönbrunn, Unterumbach, Tandern,
Wiedenzhausen und Westerholzhausen.
Die Darstellung Christus auf
der Rast geht zurück auf die heimlichen Leiden Christi. Das sind
Schilderungen und bildliche Darstellungen von Martern Christi vor
seiner Kreuzigung, die nicht in den Evangelien erwähnt werden.
Sie entsprangen der Passionsmystik des Mittelalters und wurden in
der Barockzeit von den Jesuiten und Franziskanern für Zwecke
der Gegenreformation wieder belebt. Zu diesen heimlichen Leiden gehören
Darstellungen von Christus im Kerker, von Maria mit ihrem toten Sohn
Jesus auf dem Schoß (Vesperbilder) und Christus auf der Rast.
Letztere stellen Jesus dar, der nach dem Kreuzweg, kurz vor seiner
Kreuzigung auf einem Stein oder dem Kreuz sitzt, seinen Ellbogen an
den Schenkeln aufstützt und das Kinn bzw. eine Wange mit einer
Hand hält. Eine uralte Geste der Klage. Diese Art der Gestaltung
heißt im Volksmund manchmal auch "Zahnweh-Herrgott". |
Im Jahr 2006 renoviert wurden die Figuren
des hl. Georg, der auf einem Schimmel
reitend, den Drachen als Sinnbild für das Böse bekämpft und
des hl.Martin, der seinen Mantel
mit einem Bettler teilt. Die auf einem in den Raum hineinragenden Sockel
stehenden Figuren stammen (?von Hans Schnitzer?) aus der Zeit um 1600.
|
Hinweise:
Georg war Soldat des römischen Heeres zur Zeit Kaiser
Diokletians und wurde um ca. 304 in Nikodemien oder Lydda enthauptet.
Bei uns wird der hl. Georg vor allem als Patron der Pferde verehrt
(Georgiritt). Meist wird er als Ritter dargestellt, der einen
Drachen tötet. Nach der Legende hauste in einem See vor
der Stadt Silena in Lybia ein Drache, dem die Einwohner täglich
Lämmer und später Kinder opfern mussten. Da erschien
St.Georg, nachdem er alle Martern überstanden hatte, gevierteilt
und vom Erzengel Michael wieder zum Leben erweckt worden war.
Als der Drache auftauchte, schwang Georg mit dem Zeichen des
Kreuzes die Lanze und durchbohrte das Untier, das zu Boden stürzte. |
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St.Georg
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St.Martin
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St.
Martin begegnete als Soldat hoch zu Ross am Stadttor von Amiens
einem frierenden Bettler. Er schenkte ihm die mit dem Schwert geteilte
Hälfte seines Mantels. In der folgenden Nacht erschien ihm dann
Christus, mit dem Mantelstück bekleidet: er war es, der Martin
als Bettler prüfte. St.Martin wurde gegen seinen Willen 371 auf
Drängen des Volkes Bischof von Tours. Die Legende berichtet,
er habe sich in einem Stall versteckt, um der Wahl zu entgehen, doch
hätten ihn die Gänse durch ihr Schnattern verraten. |
Früher war in der Nähe
des Eingangs noch eine Figur des hl.Konrad aus Parzham gestanden.
Die Büste wurde im Jahre 1935 vom akademischen Bildhauer Schwaighardt
(Schweighardt) aus Dietramszell gefertigt. Nach der Beschreibung von Pfarrer
Endres wirkte die Statue abschreckend und war der Verehrung des Hl. Bruders
Konrad abträglich. Deshalb entfernte man sie später wieder.
Orgel und Empore
Auf der von
vier Stuckmarmorsäulen (mit Beton-sockel) getragenen, im Jahr
1920 auf 9 Meter ver-längerten Empore ist eine Orgel
aufgestellt.
Sie wurde um 1950 von Julius Zwirner aus München gefertigt.
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Orgel
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Die Orgel mit
elektropneumatischer Kegellade besitzt einen Freipfeifenprospekt
und 12 Register bei zwei Manualen.
2006 wurde sie renoviert.
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Orgel-Spieltisch
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Disposition der Zwirnerorgel
von 1950 68)
Hauptwerk (C-g'''): Prinzipal 8' Rohrflöte 8' Nachthorn
4' Oktav 2' Mixtur 11/3'
Positiv (C-g'''): Gedackt
8' Weidenpfeife 8' Prinzipal 4' Spitzflöte 4' Quinte 11/3'
Pedal (C-f'): Subbass
16' Octavbass 8'
Koppeln:
II/I, I/P, II/P, Tutti
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Frühere Orgel
Die Vorgängerorgel war im Jahre 1882 von Orgelbauer A. Bouthillier
aus Göttingen mit einem Manual und 7/8 Registern für die Anstalt
Schönbrunn erstellt und im Jahre 1891 an die Kirchengemeinde
Röhrmoos verkauft worden.
Der Orgelbauer Franz Borgias Maerz, Mch, passte sie an und baute sie ein.
Die Bouthillierorgel von 1882 hatte folgende Disposition:
|
Manual:
Principal 8'; Gedeckt 8'; Gamba 8'; Oktav 4'; Traversflöte
4'; Oktav 2'; Subbass 16';
Pedal: Subbass 16'
Koppeln: Pedalkopplung |
Pfarrer Schanderl beschrieb den
Kauf und die Aufstellung der Orgel von 1891 in seinem Tagebuch:
|
"Die alte
Orgel, ein vierfüßiges Werk, war einer Pfarrkirche und
eines Pfarrgottesdienstes nicht mehr würdig. Doch man sah keine
Möglichkeit, eine neue zu erwerben, da die Renten der Pfarrkirche
nicht einmal zu der Bestreitung der laufenden Bedürfnisse reichten.
Da bot sich eine günstige Gelegenheit, eine Orgel zu erwerben.
Die Anstaltskirche hatte eine neue, aber ganz fehlerhaft in ihrem
mechanischen Teile ausgeführte und disponierte Orgel und sollte
unter Darangabe der bisherigen vom Herrn Orgelbau Merz in München
eine neue erhalten, was auch wirklich erfolgte. Da wandte sich Pfarrer
Schanderl an Herrn Merz mit dem Antrage, die ganz umgeänderte
bisherige Anstaltsorgel der Pfarrkirche Röhrmoosen zu überlassen,
und erhielt nun dieselbe, die fast neu gewordene Orgel um 1200 Mark.
Mit Ausnahme von 4 bis 5 Registern, die stehen blieben, und des Orgelkastens
ist, wie bemerkt, die Orgel namentlich bezüglich des mechanischen
Teiles neu. Neu der Spieltisch, der nunmehr von der Orgel separat
und selbstständig zu stehen kam mit sämtlichen Zügen
und Abstrakturen. Neu die Pfeifenstöcke, neu die Mechanik. Das
Prinzipal wurde 8-füßig. Die Kosten derselben wurden in
folgender Weise bestritten: 100 Mark für die alte Orgel, 366
Mark aus dem Intercalare, 200 Mark gab der Jakerbauer von Schillhofen,
100 Mark der Reindlbauer, 80 Mark die Altmannseheleute, 50 Mark der
Sedlbauer, 10 Mark der Bäcker Hörmann, 10 Mark die Katzel'schen,
3 Mark der Schellbauer, 3 Mark der Wirt von Sigmertshausen und noch
weitere Gaben. Den Rest bestritt der Pfarrrer, der von Oberwarngau
noch ca.90 Mark für eine Orgel zu Händen hatte. Die alte
Orgel wurde um 100 Mark in die Filialkirche Klein-Inzemoos verkauft.
Käufer: die beiden dortigen Bauern". |
1950 wurde die Bouthillierorgel von
1882 wurde, wie ihre Vorgängerin, nach Kleininzemoos verkauft.
Die Brüstung der Empore zieren Ölgemälde auf Holzuntergrund
von Christus und den zwölf
Aposteln. Sie stammen aus der 1.Hälfte des 19. Jh.
Hinweis: Die Evangelien (z.B. Matt.10,2) nennen die Namen der Zwölf
Apostel zu Lebzeiten Jesu: Petrus, Andreas, Jakobus d.Ä, Johannes,
Jakobus d.J, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Thaddäus,
Simon und Judas Ischarioth. Matthias wurde nach dem Tod von Judas ausgelost
(Ap1,15).
In Röhrmoos ersetzt Paulus den Apostel Jakobus den Jüngeren.
Alle Apostel sind hier mit Bart dargestellt, bis auf Johannes, der seiner
Jugend wegen bartlos ist. Der Bart war früher Symbol für Alter,
Weisheit und Würde sowie für Männlichkeit und Stärke.
Erfolgreiche Männer wurden früher immer mit starkem Bartwuchs
dargestellt, auch wenn dies in Wirklichkeit nicht zutraf.
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Bartholomäus
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Matthäus
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Philippus
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Thomas
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Petrus
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Jakobus
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Paulus
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Johannes
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Andreas
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Thaddäus
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Mathias
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Simon
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Bartholomäus
(mit Messer) wurde zu einem besonders grausamen Tod verurteilt: zuerst
wurde ihm die Haut abgezogen, danach wurde er gekreuzigt. Deshalb wird
er meist mit einem Messer dargestellt.
Matthäus (mit Buch
und Schreibfeder) hieß früher Levi und war Zöllner in
Kapernaum. Den Namen Matthäus erhielt er von Jesus. Matthäus
soll bis zum Jahr 42 das erste Evangelium geschrieben haben und später
in Parthien mit einer Hellebarde erstochen worden sein. Die Redensart
"es ist Matthäi am letzten" ist seit dem 16. Jahrhundert verbreitet
und meint, der Betreffende habe bald kein Geld mehr; das bezieht sich
auf Matthäus' Beruf als Steuereintreiber.
Philippus (mit einem
Kreuzstab). Philippus wurde, ebenso wie das Brüderpaar Andreas und
Petrus, von Jesus in Bethsaida zum Jünger berufen. Er wird mehrmals
in der Bibel erwähnt (bei Brotvermehrung-Joh 6, 5-7 und Abendmahl-Joh
14, 8-9).Nach der Legende predigte Philippus 20 Jahre lang in Skythien.
Dort wirkte er Wunder, vertrieb einen Drachen, erweckte Tote und heilte
Kranke. Philippus soll am Kreuz gestorben sein. Deshalb wird er mit einem
Kreuzstab dargestellt.
Thomas (mit Spieß).
Thomas, der der Legende nach Zwillingsbruder Jesu sein soll, wurde berühmt
durch seine Zweifel an der Auferstehung Jesus und sein Verlangen, handgreiflich
die Auferstehung zu überprüfen: erst nachdem Jesus ihn aufforderte,
seine Wundmale zu berühren, glaubte er das Unfassbare und bekannte:
"Mein Herr und mein Gott!". Später hat er in Indien missioniert.
In Madras wurde er von feindlich Gesinnten mit einer Lanze ermordet. Die
Thomas-Christen in Indien sehen ihn als Gründer ihres Bekenntnisses
an.
Petrus (mit zwei Himmelsschlüsseln).
Der Heilige ist -wie in den meisten Petrusabbildungen seit dem 4.Jahrhundert-
mit rundem Kopf, grauem, krausen Haarkranz um den Haarbüschel auf
der Stirn und mit Bart dargestellt. Die sog.Himmelsschlüssel haben
den Heiligen im Brauchtum zum Himmelspförtner gemacht. In der christlichen
Symbolik repräsentiert der Schlüssel aber die Vollmacht, zu
lösen und zu binden. Deshalb die beiden Schlüssel. Nach Matthäus
16,19 sagte Jesus zu Petrus: "Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches
geben. Was du binden wirst auf Erden, wird gebunden sein im Himmel, und
was du lösen wirst auf Erden, wird gelöst sein im Himmel". Diese
Vollmacht wurde in weiterer Folge auf den Kreis der Jünger und den
Klerus übertragen.
Jakobus d.Ältere
(mit Pilgerstab u. Pilgerhut am Rücken). Jakobus war der erste Märtyrer
unter der Aposteln (Ap 12, 1-2). Der Legende nach setzten Anhänger
seine Leiche in ein Boot, das im Meer herumtrieb und in Galizien, im Nordwesten
Spaniens strandete. Dort wurde er begraben. Die Wallfahrt zum Apostelgrab
in Santiago de Compostela wurde eine der größten des Abendlandes.
Die Pilger erhielten am Ziel damals einen Hut, der mit einer Muschel geziert
war.
Christus als Herz-Jesu-Darstellung
Paulus (mit Schwert) verfolgte
zunächst mit großem Eifer die junge Kirche und war bei der
Steinigung des Stephanus dabei. Vor Damaskus wurde er durch eine
Erscheinung Christi bekehrt und war danach einer der eifrigsten Missionare.
Der Schwerpunkt der Glaubensverkündigung des Paulus ist die Gnade
Gottes, die er den Menschen erweist. Nach eher unwahrscheinlichen Legenden
starb Paulus im Jahr 67 als Märtyrer unter Kaiser Nero durch das
Schwert.
Johannes (mit einem
Kelch). Der Kelch erinnert an einen Giftanschlag auf Johannes. Dabei sei
das Gift in Form einer Schlange aus dem Kelch gekrochen, sodass Johannes
überlebte. Allerdings wird diese Legende dem Evangelisten Johannes
zugeordnet. Früher wurden der Apostel und der Evangelist Johannes als
eine Person angesehen.
Andreas (mit Andreaskreuz) war
der Bruder des Petrus, wie dieser von Beruf Fischer (Joh.1, 14) . Er wurde
vom röm. Statthalter Ägeas an ein X-förmiges Kreuz gebunden,
an dem er nach zwei Tagen, an denen er weiter predigte, verstarb.
Judas Thaddäus
(mit einem Winkel) ist nicht zu verwechseln mit Judas, genannt Ischariot,
der Jesus verraten hat. Judas Thaddäus wird im Neuen Testament nur
einmal erwähnt (Joh.14, 22) mit der Frage, warum Jesus seine Abschiedsrede
exklusiv den Jüngern und nicht der ganzen Welt offenbare. Später
wirkte Judas in Babylon. Dort forderte er mit Wundertaten die örtlichen
Zauberer heraus, die Judas mit einer Keule erschlagen ließen.
Matthias (mit Beil)
kam als Nachrücker für Judas Ischariot ins Apostelkollegium
(Apo. 1, 28). Das Beil deutet auf seinen Tod durch Enthaupten (um das Jahr
63) hin.
Simon (mit einer Säge).
Simon trägt den Beiname "Zelotes", deutsch "der Eiferer",
weil er der politisch radikalen Bewegung der Zeloten angehörte, die
gewaltsam die römischen Fremdherrscher aus Israel vertreiben wollte.
Das Neue Testament nennt ihn in Aufzählungen der 12 Jünger (Mk.3,
18); besondere Erwähnung findet er hier sonst nicht. Nach der
Legenda Aurea wirkte Simon in Syrien und Persien und erlitt dort durch
Zersägen seines Körpers den Martertod.
Weihwasserbecken
Am
Eingang ist ein altes fünfseitiges Weihwasser-becken
aus Kalkstein in die Wand eingelassen. Nach der Inschrift hat es ein
Hanns Altmann im Jahr 1622 gestiftet. |
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Weihwasserbecken
gibt es in den Kirchen des Dachauer Landes in vielen verschiedenen
Formen und aus vielen Materialien. Wenn Sie eine Zusammenfassung der
schönsten Weihbrunnen sehen möchten, klicken Sie
hier... |
Portal
Die Eingangstüre aus Eichenholz wurde anlässlich des 25jährigen
Priesterjubiläums von Pfarrer Ludwig Endres am 11.Juli 1948 neu angefertigt.
12)
Krippen-Detail
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Unter der Empore
ist in einem weißen Holzkasten hinter Glas eine Krippe
aufgebaut.
Im vergrößerten Bild (Mouseklick auf das Icon) sehen
Sie die Anbetung der Heiligen Dreikönige. Diese Krippe steht
seit 1998 in der Kirche. Sie wurde vom Rentner Rudolf Hagn originalgetreu
nach dem alten, 1799 erbauten und noch immer bewohnten Schulhaus
gefertigt. Ludwig Thomas Weihnachtgeschichte hatte Hagn dazu animiert,
die Herbergs-suche vor dem alten Schulhaus und dem Schulstadel nachzustellen.
Beide Gebäude bildeten früher den Ortsrand in Richtung
Schönbrunn.
Die erste Krippe wurde in der Röhrmooser Kirche übrigens
im Jahr 1941 "rückwärts unter der Stiege" aufgestellt,
schreibt Pfarrer Endres.
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Weihnachtskrippe
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Wenn Sie sich für weitere
Krippen in den Kirchen des Dachauer Landes interessieren, klicken Sie
hier...
Heiliges
Grab
In früheren
Zeiten war in der Pfarrkirche Röhrmoos an Karfreitag auch ein sog.
Heiliges Grab aufgerichtet. Die älteste Nachricht stammt aus dem
Jahr 1630; damals wurde dem bekannten Bildhauer Konstantin Pader ein
Entgelt für einen neuen Grabchristus bezahlt (Originaltext: "Constantin
Pader Pilthauern und burgern Zu Dachau, von ainem neuen Christus ins
Grab Zuschnizlen bezahlt 5 Gulden"). 13)
Wenn hier von einem "neuen" Grabchristus geschrieben wird,
bedeutet dies, dass eine entsprechende Figur und wohl auch die Grabkulissen
schon Jahrzehnte früher vorhanden waren.
In der Zeit der Aufklärung und der Säkularisation (ca. 1780-1820)
wurde das spectaculum sacrum verboten. Doch staatliche Verbote haben
in Glaubenssachen meist keine große Wirkung. Ab der Mitte des
19.Jh. lebte der Brauch wieder auf und führte zu einem neuen Höhepunkt;
die Pfarreien wetteiferten miteinander in der prunkvollen Ausgestaltung.
Bis nach dem 2.Weltkrieg gab es auch in der Pfarrkirche Röhrmoos
ein Heiliges Grab.
In
der Pfarrchronik ist zu lesen, dass
"im Jahre 1952 in Röhrmoos ein neues
Hl. Grab aufgestellt wurde. Das bisher benützte Hl.Grab in
Röhrmoos ist schon so alt und abgenützt,
daß es keine Zierde mehr ist u. zudem in den letzten
Jahren stets in Gefahr war, einzustürzen".
Erst nach dem 2.Vatikanischen
Konzil (1962-65) kam der Brauch zum Erliegen, weil er nicht mehr
zur neuen Liturgie der Kartage passte.
Als im 21.Jahrhundert der Brauch wieder eingeführt wurde, wählte
Pfarrer Allram als Aufstellungsort die Kirche von Riedenzhofen,
weil dort keine Kar- und Osterliturgie gefeiert wird und deshalb
mehr Zeit für den Auf- und Abbau zur Verfügung steht.
Mehr über dieses Heilige Grab... |
Hl.
Grab 2017 in Rieenzhofen
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Sakristei
Vortragekreuz
St.Jakobuskreuz
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In der Sakristei befindet
sich eine frühbarocke, mit Silber überzogene Kreuzigungsgruppe.
Sie wird bei der Palmprozession am Palmsonntag mitgeführt.
Außerdem hängt dort ein
Vortragekreuz, das
sog. Jakobuskreuz. Seinen Namen dürfte das Kruzifix von Muscheln
an den Kreuzbalken-Enden haben. Es stammt aus der Zeit um 1900.
Hinweis: Vortragekreuze werden beim Kirchenein- und Auszug, Prozessionen,
Wallfahrten sowie bei Beerdigungen vorangetragen. Dies geht zurück
auf das Jesuswort "Wer mein Jünger sein will, der verleugne
sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach". Bei
Gebetsprozessionen (Bittgängen, Kreuzweg) wird der Corpus des
Kreuzes zu den nachgehenden betenden Menschen gedreht, damit sie
den Gekreuzigten vor Augen haben. Bei anderen Prozessionen, z.B.
an Fronleichnam und beim Ein- und Auszug zeigt der Corpus in die
Gehrichtung, d.h., er weist ihnen den Weg. Die ältesten Vortragekreuze
stammen schon aus dem 6.Jh.
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Reliquiare
Die Pfarrei Röhrmoos besitzt mehrere
reich verzierte Reliquienmonstranzen, die außerhalb der Kirche
aufbewahrt werden.
Die Reliquien sind hinter
den Schaugläsern
in der Mitte der Monstranz sichtbar. Ein kleines Zettelchen aus
Pergament, Cedula genannt, gibt Auskunft, um welche Reliquie es
sich handelt. Meist sind es Reliquien aus Märtyrergräbern
in den Katakomben von Rom. Der Name der Märtyrer war nicht
bekannt; deshalb wurden die Gebeine auf einen gewählten Namen
nachgetauft.
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In der linken
Monstranz weist der Text auf dem Cedula auf einen Heiligen
"D.Velo(?)" hin.
In der Mitte die Kreuzreliquien-monstranz.
Sie wurde schon in der Schmidt'schen Matrikel von 1739/40 erwähnt.
In der rechten Monstranz
sind Reliquien eines St.Franceso ausgestellt. |
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Kreuzreliquien
waren früher besonders wertvoll; schließlich galt das Kreuz
Christi als kostbarste Reliquie der Christenheit. Die hl.Helena, Mutter
von Kaiser Konstantin, soll im Jahr 326 nach der Legende das Kreuz
Christi aufgefunden haben. |
Kreuzpartikel
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Größere Kreuzpartikel
kamen ab 950 nach Deutschland.
Meist ist die Partikel (hier im Bild links) im Zentrum mehrerer ineinander
verschachtelter Kreuze aufbe-wahrt. In der Röhrmooser Reliquienmonstranz
sind es vier Kreuze. |
Kelch v. 1690
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Außerhalb
der Kirche wird auch der älteste Kelch
der Pfarrei aufbe-wahrt. Er stammt aus der Zeit um 1690 und
dürfte von dem Augsburger Meister Christian Lütkens
(Initialen CL) geschaffen worden sein. Er besteht aus vergoldetem
Silber (Feuervergoldung)
und ist mit Bandel-werk-Ornamentik und Silbertreibarbeit ( z.
B. einem Messkelch auf Ciborium oder Leidenswerkzeuge Christi)
verziert. Der Nodus ist birnen-förmig gestaltet. Sein Fuß
hat sechs Ausbuchtungen (= sechspass-förmig). Dort
sind auch die Punzen (=getriebene Stempel) der Augs-burger
Meister angebracht (Bilder rechts). Augsburg war damals das
Zentrum der Gold- und Silberschmiedekunst 74) |
Punzen der Goldschmiede auf
dem Kelch v.1690
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Kirchenpfleger Schmidbaur vermutet,
dass der Kelch vom Schönbrunner Hofmarksherrn Unertl gestiftet worden
sein könnte, der wegen seiner hohen Stellung am kurfürstlichen
Hof in München gute Beziehungen zu bedeutenden Künstlern hatte.
|
Hinweis: Nodus ist die
Verdickung am Schaft des Kelches; sie stammt aus vorchristlicher Zeit
und hatte ursprünglich eine Unheil abwendende (apotropäische)
Bedeutung. |
Pfarrhof
Zwischen der Kirche und dem neu gebauten Pfarrheim
liegt der Pfarrhof.
Einen Pfarrhof wird es wohl schon so lange wie die Pfarrei geben.
Schließlich brauchte der Pfarrer ja eine Wohnung und eine
wirtschaftliche Grundlage. . Die erste Erwähnung des Pfarrhofs
ist in der Sunderndorfer'schen Matrikel von 1524 zu finden.
Dort steht, dass das Pfarrhaus und die dazugehö- renden landwirtschaftlichen
Gebäude von hinrei-chender Bausubstanz seien.
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Pfarrhof u.
Johannesbrunnen
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Auch 1560
wird von einem "wolerpauten" Pfarrhof berichtet. Ein Neubau
soll nach dem 30jährigen Krieg in den Jahren 1653/55
für 764 Gulden errichtet worden sein. Maurermeister war Bernhard
Schmidt aus Eisenhofen, Zimmerer Paul Maister von Pasenbach 24)
und Schlosser Georg Otter aus Dachau.
|
Neubau um 1715
Der nächste Bau/Umbau stammt aus den Jahren 1713-24. Aus alten
Kirchenrechnungen gehen die Handwerker hervor:
Maurerarbeiten: Maurermeister Balthasar Glonner (aus Dachau ?) und Anton
Underberger aus Deutenhausen,
Blasius Finsterwalder aus Schönbrunn als Maurerpalier und (in der
Zeit von 1719 bis 1722), Georg Schmid
aus Weißling beim Pfarrhofumbau (Vieh- und Rossstall, Schweinestall,
Stadel, Back- und Waschhaus) 21)
Schlosserarbeiten: Georg Spitzer
Schreinerarbeiten: Kistler Simon Prugger aus Dachau, Balthasar Khistler,
Röhrmoos 18)
u.Balthasar Maister, Assenh.(Pfarrstadel)
Glaserarbeiten: Glaser Hans Merthen aus Dachau
Zimmererarbeiten: Johann Kainz aus Riedenzhofen, Andreas Schmid aus Riedenzhofen
und Jakob und Paul Öggl aus Vierkirchen
(Gesamtkosten: 1840 Gulden). 21)
Damals wurden vor allem die Wirtschaftsgebäude neu errichtet.
Ob auch das Haus renoviert wurde,
ist nicht sicher; denn Kanonikus Schmidt beschreibt in seiner Matrikel
von 1738/40 das Pfarrhaus als renovierungsbedürftigen Holzbau.
Lediglich die Wirtschaftsgebäude seien neu.
Neubau 1833
Das jetzige Haus hat in den Jahren 1833/34 Baumeister Herget gebaut.
Im Pfarramt liegt noch die Stellungnahme von Josef Daniel Ohlmüller
von der Königlich Bayerischen Kunstkommission, der 1833 den Plan
von Herget begutachtet hatte.
Unter Pfarrer Matthias Reithmayer wurden 1867 die ganz baufälligen
Ökonomiegebäude abgebrochen und die Grundstücke der Pfarreipfründe
verpachtet; nur der Wald blieb in Selbstbewirtschaftung des Pfarrers.
Am 2.Juli 1871 verwüstete ein heftiger Sturm mit Hagelschlag
die Ernte des Jahres und einen Teil der Wälder. Auch Pfarrgründe
waren davon betroffen; allein die Einbuße an Pachtzins betrug über
700 Mark.
1940 wurde der Pfarrhof renoviert. Davon gibt es einen umfangreichen
Bericht in der Pfarrchronik, klicken
Sie hier...
Größe des Pfarrwidums
1952 hatten die Pfarrgründe eine Größe von 36,5
ha.
In den Röhrmooser Heimatblättern wird die Größe des
Pfarrwidums sogar mit 148 Tagwerk (= 49 ha) beschrieben; leider fehlt
das Datum. 55)
Johannesbrunnen
38)
Vor dem Pfarrhof, auf dem Röhrmooser
Kirchplatz, steht seit einigen Jahren der Johannesbrunnen mit einer
Steinfigur des Papstes Johannes XXIII. Der Papst, so der damalige Röhrmooser
Pfarrer Allram, sei ein Papst zum Anfassen gewesen, wie es ihn in der
Geschichte der Kirche vorher nie gegeben habe. "Öffnet die
Fenster und lasst frischen Wind herein", soll er als neugewählter
Papst geäußert haben. Dies sei auch das Motto für seine
Amtszeit gewesen. Bei der Einweihung des Brunnens im Jahr 2002 feierte
der beliebte Pfarrer Sebastian Allram zugleich sein 25jähriges Priesterjubiläum.
Schöpfer der Brunnenfigur ist der Bildhauer Karl Huber, der auch
bei der Ausstattung der Klosterkirche St.Josef in Schönbrunn maßgeblich
mitgewirkt hat.
Wenn Sie auch andere Pfarrhöfe im Landkreis sehen möchten, klicken
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Röhrmoos hat auch eine Internetseite,
auf der Sie die Gottesdienstzeiten erfahren können. Klicken
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Hans Schertl
Quellen:
01)
Dr.Martin v.Deutinger, Die älteren Matrikeln des Bistums Freysing,
1849/50
02)
Stumpf,Pleikard, Geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches
Bayern, 1852
03)
Arthur von Ramberg,J. Heyberger, Topograph.-statistisches Handbuch des
Königreichs Bayern, Bd 5, 1867 (Statistik)
04)
Mayer-Westermayer, Statistische Beschreibung
des Erzbisthums München-Freising, 1874
05)
Mathias Steinberger, Die Pfarrei Vierkirchen, 1879
06)
Pfarrer Johann v. G.Gierl, Schönbrunn- Schloß,Dorf, Associationsanstalt,
1882
07)
Bezold/Riel, Kunstdenkmale des Königreichs Bayern, 1895
08)
Theodor Bitterauf, Die Traditionen des Hochstifts Freising, 1909 (Nrn.
65, 214)
09)
StAM, Pfleggericht Dachau A 201
10)
Amperbote vom 3.7.1929 (40.Priesterjub.Lex)
11)
Amperbote vom 04.10.1930 (Lex 25 Pfarrer)
12)
Niklas/Endres, Pfarrchronik Röhrmoos
1933-1953 (Portal
1948)
13)
Amperbote v. 21.5.1935 (Primiz
Lamprecht)
14)
Heimatbuch des Landkreises
und der Stadt Dachau, 1971
15)
Max Gruber, Aus der 1200jährigen
Geschichte der Kirche in Röhrmoos, Amperland 1974/4 (StAOB,AR 136/663;
OAM Pfarrakte
Röhrmoos,
Kirchenrechnungen)
16)
Dr.Gottfried Mayr, 1200 Jahre
Röhrmoos, Glonn und Allach, Amperland 1974/4
17)
Wilhelm Störmer, Adelige
Eigenkirchen u.Adelsgräber-Denkmalpflegerische Aufgaben,1975, ZBLG
38, S.1142 ff.(1.Kirche)
18)
Max Gruber, Kistler, Schreiner
u.Drechsler aus dem Amperland, Amperl 1975, S.91 (Khistler)
19)
Georg Brenninger: Orgeln in
Altbayern. Bruckmann, München 1982, ISBN 3-7654-1859-5.
20)
Markus Katzer/Helmut Rumrich,
Kirchenführer für die Pfarrkirche St.Johannes
21)
Max Gruber, Für Dachau
bis 1800 tätige Architekten, Bau-u.Maurermeister,Amperl.1982 (Finsterwalder,
Underberger,
Schmidt und Schmid)
22)
Max Gruber, Im Amperland tätige
Schlosser und Spengler, Amperland 1985/2
23)
Helmut Rumrich/Franz Thaler,
Die Gemeinde Röhrmoos, 1986
24)
Max
Gruber, Im Amperland tätige Kistler, Schreiner, Tischler und Schneidkistler,
Amperland 1986/3 (Maister)
25)
Anton Landersdorfer, Das Bistum Freising in der bayerischen Visitation
des Jahres 1560, 1986
26)
Max Gruber,Im Amperland tätige Zimmermeister, Amperld 86/4(Helfetsrieder,Lindtmayr,Maister,Öggl
Jakob,Schmid, Kainz)
27)
Der Zimmermeister Eusebius
Helfetsrieder stammte aus der Ortschaft Osten in der Pfarrei Dietramszell.
Er zog nach
Dachau und erwarb hier
1696 das Bürgerrecht. Am 5.3.1696 heiratete er Ursula Pals aus Prittlbach.
Nach deren Tod ging
er am 26.11.1703 eine
zweite Ehe mit Anna Fränzl ein. Seine Wohnung nahm er 1696 am Karlsberg
149 (heute Nr. 20),
in einem halb eingefallenen
Haus, das er von der Gemeinde gekauft hat (um 145 Gulden). In Röhrmoos
wirkte er beim
Neubau des Kirchenschiffs
(Kirchendach, Vorhaus, Beinhaus mit. Weitere Arbeiten im Dachauer Land
sind von ihm bekannt
in Bergkirchen, Mitterndorf
und Bogenried. Helfetsrieder erlitt einen tragischen Tod. Er starb am
25.5.1708 nach einem
Sturz vom Dach der Mitterndorfer
Kirche.
28)
Josef Mass, "Geschichte des Erzbistums Mch+Freising", 1988 (Eigenkirchen,
Exhortatio )
29) Josef Bogner, Dorfkirchtürme im Amperkreis,
Amperland 1989/1
30) Robert Böck, Wallfahrt
im Dachauer Land, Bd 7 der Kulturgeschichte des Dachauer Landes 1991
31) Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler,
Bayern IV: München und Oberbayern, 1990
32) Robert Böck, Kirchenrechnungen
Landgericht Dachau, 1996 (Sakristeibau, Bittgänge, Hl.Grab)
33) Dachauer SZ vom 5.6.Mai 2001
34a) Dachauer Nachrichten v.21.5.1999,
34b) Dachauer Nachrichten v.8.8.2002,
34c) Dachauer Nachrichten v.3.7.2003,
34d) Dachauer Nachrichten v.24.12.2008 (Krippe),
34e) Dachauer Nachrichten v.16.1.2010 (Volksaltar),
34f) Dachauer Nachrichten v.28.8.2013 (Epitaphrenov.13)
34g) Dachauer Nachrichten v.v. 16.10.2013 (Turmreparatur)
35) Gerhard Schmidbauer, Bürgerforum Röhrmoos,
Dachauer Nachrichten, Beilage 15.12.2003
36) Gerhard Schmidbauer, Renovierung der Pfarrkirche
St.Johannes, 2003
37) Sabine Remiger,Münchner Kirchenzeitung v. 3.9.2006
(Petrus)
38) Josef Ostermair, Dorfbrunnen
vor 16 Jahren eingeweiht, Röhrmooser Heimatblätter 2006
39) Zwei Pangener Heilige im Exil, Wasener Heimatheft,
2007
40) Bernhard Stürber, Diakon am Erzbischöflichen
Priesterseminar München, 2010 (Altarweihe)
41) Eckart Bieger, Das Bilderlexikon der christlichen
Symbole, 2011 (Tabernakelengel, Bauform)
42) Klaus R.Witschel, Vor-u.frühgeschichtliche
Siedlungsspuren im Umland von Röhrmoos, Röhrm.Heimatblätter
2013 (Chorturm)
43)
Dr Heisig, Kunstreferat des Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt
2014 (Buskirche)
44) Dr.Mich.Rademacher, Deutsche Verwaltungsgeschichte
1871-1990, www.verwaltungsgeschichte.de/, 2015 (Statistik 33,39)
45) Dr Heisig, Kunstreferat des
Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt 2014 (Zelebr ersetz
Hochaltar)
46) Schematismus der Erzdiözese
München und Freising, 5.Decanat Dachau, 1868 (Pfr.Reithmayer, Statistik)
47) Dokumentation des Erzbisch.Ordinariats,
Ressort Bauwesen und Kunst über Renovierung 2010-2014, Juli/2016
48) Wikipedia "Wenge",
Zugriff 2016
49) Seelsorger seit 25 Jahren, Dachauer
Nachrichten vom 25.06.2013
50) Martin von Deutinger, Tabellarische
Beschreibung des Bisthums Freysing nach Ordnung der Decanate, 1820
51) Dr.Peter Pfister, Von Arbeo
zum Internet, Katalog zur Ausstellung "75 Jahre Diözesanarchiv
Mch/Freising", 1999
52) Dr.Peter Pfister, Ausstellungskatalog
Oberammergauer Passionsspiele 1999, S.27
|
'Communicantes'
waren Gläubige, die die Erstkommunion gefeiert hatten und zur
Kommunion gehen durften. Wenn wir daraus die tatsächliche Zahl
der Gläubigen herleiten wollen, müssen wir -so Peter Pfister-
"noch etwa 15 bis 20 % für Kinder und Unzurechnungsfähige
hinzuzählen". |
53)
Prof.Dr.Wilhelm Liebhart, 1225
Jahre Roehrmoos Glonn und Allach, Amperland 1999
54)
Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern,
vom kgl. Statistischen Bureau in München, 1876
55)
Dr.Wilhelm Kaltenstadler, Das Dorf Röhrmoos im Mittelalter, Röhrmooser
Heimatblätter 2015
56)
Helmut Rumrich, A.Blank,
Priester und Ordensberufe in Röhrmoos, Röhrmooser
Heimatblätter 2015
57)
Karl Meichelbeck / Anton Baumgärtner, Geschichte der Stadt Freising
und ihrer Bischöfe, 1854 S. 4
58)
Sigrid Gensichen, Auratisierte Materie, in: Die Eremitage von Schloss Favorite
Rastatt, 2018
59) Georg Werner, Ortschronik des
Pfarrsprengels Ampermoching, 2018
60) Versteigerung der Pfarrhofeinrichtung
1843, Bayerische Landbötin 1843-1 Jahreshälfte
61) Bayerisches LA für Statistik u.Datenverarbeitung,
Bevölkerungsstand in den Gemeinden Bayerns Stand: 31.12.2010
62)
Dr.Michael
Losse, Das Burgensterben im Dachauer Land, Röhrmooser Heimatblätter
2019
63)
Digitales Archiv des Erzbistums München und Freising; Signatur
BB001/1/1, FS113
(Pfarrerliste Hebertshausen)
64)
Digitales Archiv des Erzbistums München und Freising; Signatur
BB001/1/1, FS116
(Pfarrerliste Röhrmoos)
65)
Georg Werner, Röhrmooser Urkunden aus dem Spätmittelalter, STAM,
Rentmeisteramt, Unterbehörden 2960
66)
Königlich-bayerisches Kreis-Amtsblatt von Oberbayern v. 01.06.1877 (Turmuhr)
67)
Rosenheimer Anzeiger-Tagblatt
für Stadt und Land vom 10.12.1886 (Spanaus)
68) Organ index, freie Wiki-Orgeldatenbank,
Internetseite, 2022 (Orgel)
69) Mittelalter-Wiki, 2022; Projekte.kunstgeschichte.uni-muenchen.de,
22
70)
Christoph Kürzeder, Wie immer nur anders, Diözesanmuseum 2012
bis 2022 (Katalog)
71)
Versteigerung des Pfarrhaushalts nach Tod Pfr.Roeckl-Münchener
Bote für Stadt und Land-30.01.1866
72)
Allgemeine
Zeitung vom 17.09.1907 (Joseph
Schmid)
73)
"Vilerley
gedenckwürdige Miraculn - so sich zugetragen von Anno 99 biß
ad Annum sexcentesimum quintum, bey Johann
Abbe zu Fürstenfeld, der
dessen Gottshauß Verwalter und Sorger ist", Bayerische Staatsbibliothek,
MDZ
74)
"Im
17. und 18. Jahrhundert galt Augsburg als das Zentrum der Silber- und Goldschmiede.
Mehr als 200 Meister dieser Zunft
|
waren
hier ansässig und exportierten ihre Schöpfungen in die gesamte
Welt. Sowohl der österreichische als auch der bayerische Hof
zählten zu den finanzkräftigen Kunden und ließen virtuose
Objekte für ihre Kunstsammlungen kreieren. Aber nicht nur das!
...Der Pinienzapfen wird als Punze zum Zeichen dieser ersten Adresse
für Gold und Silber. Aufgrund dieser Marke und der sogenannten
Meistermarken ist es möglich, heute jedes Objekt exakt seinem
Schöpfer zuzuordnen. " - Glanzvolle Objekte sind Synonym
der Kreativität der Meister, aber auch Ausdruck eines ästhetischen
Empfindens, das zur Grundlage des Mä- zenatentums wurde." -
Quelle: Informationstafel im Schloss Unterwittelsbach, 2023 |
75
Liste der Baudenkmäler
in Röhrmoos, Bayer. Landesamt
für Denkmalpflege, Baudenkmäler-Stand 2024
130 Bilder: Hans Schertl (124), Erzbischöfliches Priesterseminar
München (2), Franz Thaler (1), Hubert Eberl (1)
3.1.2023
Pfarrerliste
56)
12) 64)
(zu den Pfarrern mit
in blauer Farbe geschriebenen Namen können Sie durch einen Mouseklick
mehr erfahren)
Zeit
|
Name
des Pfarrers
|
|
Zeit
|
Name
des Pfarrers
|
804- 809
|
Heripert
|
|
|
Franziskus Antonius Lachermayr 22.2.oder 1.
(Provisor Leonardus Arnold, 1772, 1775)
(Provisor Joseph Hueber, 1773)
(Provisor Georg Lenk, 1777)
(Provisor Bernardus Freytag, 1781)
(Provisor Georg Laichmann, 1781)
(Provisor Michael Praidenpacher, 1784)
(Provisor Thomas Moser, 1785) |
1399
|
Conrad |
|
1424-1436
|
Urban
Salzmann |
|
1436-1472
|
Johann
Ruhrsamer/Nußhamer
64)
|
|
1786-1793
|
Joh.Nepomuk
Braun 21.2. (Tausch mit Pfr.Mayr)
(Provisor
Franz Xav.Waldherr 1787)
(Provisor Aloys Weienmayr, 1789)
|
1472-1483
|
Josef
Christoph Schlittauer
(u.Joh.Esswurm?)
Pfr. Schlittauer hat 1473 mit seinem Bruder Jakob in
Deggendorf, das Schlittauer Benefizium bei Unsere Liebe Frau in München
gestiftet
64)
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1793-1812
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Simon
Mayr 12.9. (Tausch mit Pfr.Braun)
(Provisor
Joh. Luibl, 1794-95)
(Curat
Joseph Pfister, 1796)
(Provisor
Fridericus Popp, 1799)
(Provisor
Franz Seraph Pirgmann, 1799)
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1483-1518
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Johann
Eßwurm ( und Johannes Fabri ?) |
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1812-1819
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Albertus
Speth (Späth) 15.5.
danach Pfr. in Frontenhausen /Bistum Regensbg
64)
(Provisor
Joseph Maier, 1813-14)
(Pfarrvikar
Philipp Pruckmair, 1819)
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1518-1521
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Balthasar
Lemb / Lamb
(Michael Schuhel als Vikar) |
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1819-1834
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Martinus
Gruber 12.5.
vorher Benefiziat in Piesenkam
64)
(Kaplan
Joseph Gallinger, 1831)
(Coadjutor
Ägidius Trapp, 1833)
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1521-1524
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Martin
Schmichl ? |
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1524-1556
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Petrus
Haffner Pfarrherr)
(Stefan
Weizenbeck als Vikar, 1534 65)
)
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1834-1837
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Josefus
Deubelly 7.7.
vorher Pfarrer in Wenigmünchen
64)
U 1837
(Coadjutor Joseph
Lehner, 1836) |
1556-1584
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Leonhard
Schmid 56)
Dechant U1584
auch als Leonhardus Fabri bekannt 25)
(Leonhardus Kirsner, Vikar, 1557)
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1837-1842
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Vitus
Brumer 28.7. |
1584-1601
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Abraham
Plank 9.10. U1601
64)
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1843-1866
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Clemens
Augustus Roeckl 11.1.
vorher Pfarrer in Steinkirchen bei
Ilmmünster
64)
nach
dem Tod Versteigerung des Haushalts
71)
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1601-1607
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Kaspar
Mayr, 22.5. wurde danach Barfüßermönch |
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1866-1873
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Mathias
Reithmayr 24.3.
* 1819, in Röhrmoos seit 15.5.1866, U15.5.1873
(Pfarrvikar
Anton Petzl, 1873)
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1607-1627
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Casparus
Zollner 10.12. |
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1873-1889
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Joh.Samuel
Spanaus 6.6.
1886 kurzzeitig
Vikar von Großinzemoos 67)
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1627-1633
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Wolfgang
Stroeber
28.8. U1633
64)
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1890-1905
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Adolph
Schanderl 14.7.
+ Pfarrvikar
Ludwig Fink, 1905 nach Aufkirchen
+ Joseph Schmid, Aushilfspriester, ab 1907
72)
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1633-1636
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Johann
Zimmermann 9.9. |
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1905-1933
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Erhard
Lex 26.9. |
1636-1642
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Abraham
Widmann 7.4. U1642
64)
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1933-1939
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Josef
Niklas 6.11.
(Pfarrvikar
Dr.Ernst Borchert 1939-40)
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1642-1656
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Georgius
Seitz 13.2. |
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1940-1953
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Ludwig
Endres 20.1.
+Kaplan Karl
Seidlinger 1950-52
+Kaplan Sebastian
Rieger 1952
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1656-1662
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Johann
Westermayr 1.6.
vorher Pfarrer von Hebertshausen
63)
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1953-1970
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Franz
Xaver Gauler - hier: Sterbebild |
1662-1671
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Leonhardus
Haffner |
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1970-1979
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Georg
Schmalz |
1671-1713
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Casparus
Aufkirchner 8.10. U1713
64)
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1979-1983
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Dr.Dr.Roman
Ecker |
1710-1713
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Balth.Rambsmayr
als Provisor für kranken Pfr. |
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1983-1985
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Hansjürgen
Ludwig
(früher evangelisher Pfarrer) |
1713-1735
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Vitus
Kreitmayr 17.3. U1735
(Coadjutor
Georgius Schwarzmann -1714)
(Provisor Joh.Christoph Heigl - 1716)
(Coadjutor Augustin Winter -1716)
(Provisor u.Supernummerarius Joh. Baumgartner,
1714-1720, 1723)
(Supernummerarius Georg Pabst 1712,23,25)
(Provisor Michael Paumann - 1724)
(Provisor Joh.Georg Killer - 1726-28)
(Provisor Joh.Antonius Hanrieder- 1729)
(Provisor Joh. Georg Pöckh- 1730-33)
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Sebastian Allram
(danach bis 2006 Pfarrer in Flossing)
Anto Maric
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1735-1771
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Xaverius
Franziskus Ponschab 17.8.
(1732 schon Schlosskaplan in Schönbrunn)
(Provisor
Joseph Mayr 1736-39)
(Supernummerarius Joseph König - 1738)
(Provisor Augustin Kappelmair 1739)
(Provisor
August Heihs 1744)
(Provisor Christoph Wagner 1745)
(Provisor Joh. Dufftschmid 1747)
(Provisor Georg Kandler 1749-50)
(Provisor Anton Mayr, 1751)
(Provisor Anton Wöstermayr 1754)
(Provisor Johannes Seidl, 1755)
(Provisor Alois Eham, 1756-57)
(Provisor Joseph M. Heinrich, 1758, 62,64)
(Provisor Georg Küermayr, 1762-63)
(Provisor Joh.Bapt. Bernard, 1763)
(Provisor u.Supernumm.Johann Kloiber -1770)
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Monsign. Michael
Bartmann 49)
(Prof. Dr. hab. Miroslaw Szatkowsky)
(Pfarrer
i.R. Rudolf Eichhammer )
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Exhortatio ad plebem christianam
(Predigt zu einer Tauffeier in Freising im Jahr 805)
"Hört, liebe Söhne,
die Glaubensregel (= Glaubensbekenntnis), die ihr im Herzen behalten
müsst, da ihr den christlichen Namen empfangen habt. Sie ist das Kennzeichen
eueren christlichen Glaubens, vom Herrn eingegeben und von den Aposteln
aufgestellt. Der Worte sind es nur wenige, aber sie umfassen große Geheimnisse.
Der Heilige Geist hat nämlich den heiligen Aposteln als Lehrer der Kirche
diese Worte in solcher Kürze diktiert, damit alle Christen verstehen
und im Gedächtnis behalten können, was sie glauben und jederzeit bekennen
müssen Denn wie wollte sich einer einen Christen nennen, der die wenigen
Worte des Glaubensbekenntnisses, durch die er gerettet werden soll,
und das Herrengebet, das der Herr selbst geboten hat, nicht lernen und
im Gedächtnis behalten wollte? Oder wie in möchte jemand für einen
anderen den Glauben verbürgen und versprechen, der diesen Glauben
gar nicht kennt? Darum müsst ihr Kenntnis haben, meine Kinder.
Denn solange einer von euch seinem Kind, das er aus der Taufe gehoben
hat, dieses Glaubensbekenntnis nicht verständlich gelehrt hat, bleibt
er an seinem Glaubensversprechen schuldig. Und wer es versäumt hat,
sein Kind zu unterrichten, muss am Tag des Gerichtes Rechenschaft darüber
ablegen. Nun also soll jeder, der ein Christ sein will, das Glaubensbekenntnis
und das Gebet des Herrn möglichst rasch lernen, und jene, die er aus
der Taufe hebt, darin unterrichten, damit er nicht vor dem Gericht Christi
dafür zu Rechenschaft gezogen werden muss; denn das ist Gottes Gebot,
das ist unser Heil und das ist unseres Herren Auftrag; sonst können
wir für unsere Sünden nicht Vergebung erlangen."
Herzogspitalmutter
Die originale Herzogspitalmutter ist eine von Tobias Pader 1651 geschaffene
Holzstatue der Schmerzhaften Muttergottes, die am 21. 1. 1690 "höchstlebendig
die Augen bewegt" haben soll. Das Wunder war von einem Kind beobachtet
worden und erhielt umgehend die kirchliche Bestätigung des Bischofs
von Freising Joseph Clemens von Bayern (1685-1694). Die Figur wurde
zum Ziel der wichtigsten Marienwallfahrt in der Münchner Region.
In nur fünf Jahren wurden in der Spitalkirche 56.000 Messen gelesen
und nicht weniger als 400 Wundertaten gezählt. Kurfürst Maximilian
III. Joseph ließ sich das Gnadenbild 1777 ans Sterbebett bringen.
Die Holzfigur gehörte zu einer 1651 von dem Münchner Bildhauer
Tobias Bader geschaffenen Kreuzigungsgruppe. Sie wird bis heute in der
Kirche des Herzogspitalkirche in der gleichnamigen Straße in München
verehrt.
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