St.Johannes
(Apostel, Evangeslist)
-Darstellungen in den
Kirchen des Landkreises Dachau
|
Texte
vom
Ökumenischen Heiligenlexikon
|

Gedenktag
katholisch, evangelisch: 27. Dezember |
Name
bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.) |
Apostel,
Evangelist
* in Betsaida am See Genezareth, heute Mahjar in Syrien
+ um 101 in Ephesus, dem heutigen Selcuk in der Türkei |
Johannes-Kirchen
im Lkr. Dachau: Röhrmoos (Joh.Evang+Joh.Bapt. |
Die Forschung kann Johannes,
den Verfasser des Evangeliums und Johannes, den Verfasser
der Apokalypse, nicht als den Jünger, "den der Herr lieb
hatte" anerkennen und unterscheidet auch den Autor der
Apokalypse von dem, der sich selbst als Verfasser des Evangeliums
nennt (Johannesevangelium 21, 24).
|
Johannes war der Sohn des
Zebedäus und der Salome und Bruder Jakobus'des Älteren, von Beruf
Fischer mit einem energischen, ja aufbrausenden Charakter, der
ihm den Beinamen "Donnersohn" einbrachte (Markusevangelium 3,
17).
Vor seiner Berufung zum
Apostel war er Anhänger Johannes', des Täufers, und wurde dann
Jesu "Lieblingsjünger" (Johannesevangelium 19, 26).
Die Überlieferung setzt
den Jünger Johannes gleich mit dem Evangelisten Johannes,
der wohl in Ephesus wirkte, wo im Kreise seiner Schüler das
Johannesevangelium und die drei Johannesbriefe entstanden.
Ausführlich erzählt
die Legenda
Aurea von Johannes'Wirksamkeit in Kleinasien, wo er
im Artemis-Tempel in Ephesus nicht opfern wollte.
|

Figur in Hilgertshausen
|

in Schönbrunn-Klosterkirche
|
Aristodemus, der Oberpriester
des Tempels, wollte nach Unruhen - die Goldschmiede fürchteten
Verluste beim Verkauf ihrer Diana-Amulette - Johannes veranlassen,
doch zu opfern, andernfalls müsse er das Gift zu trinken,
an dem zwei Verbrecher vor seinen Augen schon gestorben waren.
Johannes schlug das Kreuz über dem Kelch, das Gift entwich
als Schlange, er trank ohne zu sterben, warf seinen Mantel auf
die Verbrecher und diese erwachten zum Leben, worauf Aristodemus
sich bekehrte.
Johannes wurde dann
nach den legendarischen Berichten im Jahr 95 - es war die Zeit
der Domitianischen Verfolgung - doch noch ergriffen und nach Rom
gebracht.
|

Johannesfigur in Albersbach
|

Deckengemälde in der Kapelle
von Weil
|
An der Porta Latina soll
er das Martyrium im Ölkessel erlitten haben, aber das Öl
verwandelte sich in ein erfrischendes Bad, er entstieg unversehrt
und wurde auf die Insel Patmos verbannt, wo er demnach das Buch
der "Offenbarung" schrieb.
Nach dem Tod Domitians
konnte er nach Ephesus zurückkehren, wo er mit großen
Ehren empfangen wurde und sein Evangelium schrieb. Er erweckte
die ihm entgegen getragene, soeben verstorbenen Drusiana.
Nach seiner letzten Predigt
unter dem Motto "Kindlein, liebet euch untereinander" stieg
Johannes vor aller Augen in das neben dem Altar vorbereitete
Grab und starb in großer Lichterscheinung; noch aus dem
Grab segnete er seine Diakone.
|

in der Dachauer Gottesackerkapelle
|
Wegen seiner "hohen Theologie",
wird er mit einem Adler dargestellt. Die Schlange im Kelch deutet
auf den Versuch, Johannes zu vergiften. Als Begräbnisort
wird der Burghügel von Ephesus genannt.
Am Johannestag wird der
nach ihm benannte Wein, die "Johannesminne", geweiht; ihn reicht
der Priester der Gemeinde, die mit ihm die Liebe Johannes'kosten
darf und damit vor Krankheiten und Gefahren geschützt wird.
|

Johannesfigur in
Röhrmoos
|
Attribute:
Adler, Kelch mit Schlange, Ölkessel
Patron der Bildhauer, Maler, Buchdrucker, Papierfabrikanten,
Buchbinder, Buchhändler, Schriftsteller, Schreiber, Beamten,
Notare, Theologen, Winzer, Metzger, Sattler, Glaser, Spiegelmacher,
Graveure, Kerzenzieher und Korbmacher; der Freundschaft; bei Brandwunden;
für gute Ernte; gegen Hagel, Vergiftungen, Brandwunden, Fußleiden
und Epilepsie
|

|