Johannes
der Täufer
-Darstellungen in den
Kirchen des Landkreises Dachau
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Texte
vom
Ökumenischen Heiligenlexikon
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St.Johannes-Figur in Indersdorf
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Johannes war Sohn der Elisabeth
und des Zacharias, er wurde nach der Überlieferung ein halbes
Jahr vor Jesus geboren. Der schon alte Priester Zacharias, dessen
Ehe lange kinderlos war, opferte im Tempel und erhielt durch den
Erzengel Gabriel die Verheißung, dass ihm ein Sohn geboren
werde.
Zacharias zweifelte, bat um ein
Zeichen und wurde vom Engel mit Stummheit geschlagen. Die dann
tatsächlich in hohem Alter schwanger gewordene Elisabeth
wurde in der Schwangerschaft von Maria besucht, die bei ihr blieb
bis zur Geburt des Johannes. Elisabeth, nach der Geburt über
die Namensgebung befragt, wusste aus ihrer Eingebung, dass der
Knabe entgegen der Familientradition Johannes heißen sollte;
gleichzeitig schrieb Zacharias den Namen auf eine Wachstafel,
erhielt nun seine Sprache zurück und brach in den im Lukasevangelium
(1, 67 - 79) überlieferten Lobgesang aus.
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St.Johannes-Figur in Inhausen
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Johannes trat der Überlieferung
nach im Jahr 28 erstmals öffentlich als Bußprediger auf.
Er lebte als Asket in der Wüste, wo er "mit rauhem Kamelhaar bekleidet,
von Heuschrecken und wildem Honig ernährt" (Markusevangelium 1,
6; Matthäusevangelium 3, 4) geschildert wird, was an Elia erinnert.
Er verkündete am Jordan das Kommen des von den Juden ersehnten
Messias und vollzog zur Vorbereitung hierauf die Bußtaufe mit
Wasser als Symbol für die Rettung im kommenden Weltgericht.
Altarblatt in St.Johann-Sixtnitgern |
Dabei wurde er vom Fürsten
Herodes bespitzelt, vorbeugend von Soldaten umgeben und von den
Pharisäern zur Rede gestellt, ob er der Messias sei. (Lukasevangelium
3, 1 - 20). Die christliche Kirche sieht in ihm den letzten großen
Propheten der biblischen Tradition. Johannes
taufte Jesus am Jordan, wobei die besondere Sendung Jesu und seine
Göttlichkeit zum ersten Mal öffentlich offenbar wurde:
"Aus dem Himmel erscholl eine Stimme: 'Du bist mein geliebter
Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.'" (Lukasevangelium
3, 24) Von König Herodes
Antipas wurde Johannes dann gefangen genommen, weil der ihm die
unrechtmäßige Verbindung mit seiner Schwägerin
Herodias öffentlich vorgehalten hatte.
Die hasserfüllte Herodias
bewegte ihre Tochter Salome, als diese dem von ihrem Tanz entzückten
Vater einen Wunsch äußern durfte, Johannes'Haupt zu
fordern. Er wurde enthauptet, Salome brachte der Mutter das Haupt
auf einer Schale (Markusevangelium 6, 14 - 29).
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in Tandern
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Nach syrischen Legenden begruben
Andreas und Johannes den Leichnam in Samaria, dieses Grab wurde
von Hieronymus bestätigt, im 4. Jahrhuindert wurde dort eine
Kirche errichtet, deren Reste 1931 ausgegraben wurden. Die Städte
Konstantinopel, Damaskus und Emesa behaupteten aber auch, das
Haupt des Johannes zu besitzen; Überlieferungen berichten
die Verbrennung der Gebeine durch die Ungläubigen in Sebaste,
wobei aber Reliquien gerettet werden konnten.
In der Legenda
Aurea wird Johannes auch als Engel bezeichnet, nach
Maleachi 3, 1: "Siehe, ich sende meinen Engel vor mir her"; in
der östlichen Tradition wird er deshalb meist mit großen
Flügeln dargestellt. Als Mittler im Jüngsten Gericht
ist sein Platz traditionell zur Linken Christi. Der
Täufer erhielt seinen Festtag in Rom sechs Monate vor dem
Geburtsfest Jesu.
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St.Johannesfigur in Röhrmos
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Auch Augustinus kannte für Afrika
dieses Datum. Neben Jesus und Maria ist Johannes der einzige, dessen
Geburtstag gefeiert wird, woran seine besondere heilsgeschichtliche
Bedeutung deutlich wird.
In Pfaffenhofen bei Altomünster
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Sein Hinweisen auf den Erlöser
ist wohl der Grund, warum sich das alte keltische Sonnenwendfest,
der Tag des Sieges der Sonne und des Lichtes über Dunkelheit
und Tod, als Johannistag geeignet erwies, um christlich überformt
zu werden. Johannes- oder Sonnwendfeuer werden weithin an diesem
Tag abgebrannt; seit dem 10. Jahrhundert war es üblich, dazu
geweihten Wein zu trinken. Mancherorts werden Brunnen und Quellen
besonders geschmückt.
Ein "Feuersegen" findet sich im
deutschen Benediktionale der katholischen Kirche. Dem Johanniskraut,
das um diese Jahreszeit blüht, schrieb man Abwehreigenschaften
gegen Geister und Teufel zu.
Daneben
wird in der katholischen Kirche der Gedenktag der Enthauptung,
der Tag der Auffindung seines Kopfes am 24. Februar bzw. 11. März,
der Gedenktag der Empfängnis durch Elisabeth am am 24. September
gefeiert. In der orthodoxen Kirche wird ebenfalls der Tag der
Auffindung seines Kopfes am 24. Februar und der Gedenktag der
Übertragung der Hand des Johannes nach Konstantinopel begangen.
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Attribute:
Fellgewand, Spruchband "Ecce Agnus Dei", Lamm
Patron von Burgund, Malta und
der Provence, von Florenz und Amiens; der Schneider, Weber, Gerber,
Kürschner, Färber, Sattler, Gastwirte, Winzer, Fassbinder,
Zimmerleute, Architekten, Maurer, Steinmetze, Schornsteinfeger, Schmiede,
Hirten, Bauern, Sänger, Tänzer, Musiker, Kinoinhaber; der
Lämmer, Schafe und Haustiere; der Weinstöcke; gegen Alkoholismus,
Kopfschmerzen, Schwindel, Angstzustände, Fallsucht, Epilepsie,
Krämpfe, Heiserkeit, Kinderkrankheiten, Tanzwut, Furcht und Hagel
Bauernregeln: "Vor dem Johannistag
/ man Gerst und Hafer nicht loben mag."
"Wenn die Johanniswürmer glänzen, / darfst Du richten Deine
Sensen."
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