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Renovierung des Pfarrhofs 1940
Auszug aus der Pfarrchronik 1933-1953

Vor der Reparatur: (Eintrag vom 16. August 1940)
Heute beginnt Maurermeister Göttler von Station Röhrmoos mit den Baureparaturen am Pfarrhof. Der Pfarrhof braucht eine durchgreifende Erneuerung, Zimmerdecken und Wände weisen Sprünge auf, in einem Zimmer ist die Decke zum Teil heruntergefallen. Die Fußböden im Erdgeschoß sind teilweise verfault und ganz verstickt, in der Küche ist der Fußboden auf etwa 2 qm so verfault, daß vom Holz keine Spur mehr zu sehen ist. Man steht auf dem blanken Erdboden. Auch die Tür- und Fensterstöcke sind morsch und faul. Die Steintreppe vor dem Hauseingang hat Risse und Sprünge und hat sich von der Hauswand gelöst, so daß Gefahr besteht, daß sie vollends in den Garten hinunterrutscht. Die Umfassungsmauer vom Pfarrgarten ist ebenfalls baufällig, an der Westseite ist sie vor dem Einfallen noch notdürftig gesichert durch Balkenstützen, die aber die Wand der nachbarlichen Wagenremise einzudrücken drohen (der Nachbar hat ganz energisch die Beseitigung dieser Gefahr verlangt). Dieses Bild bietet der Pfarrhof gegenwärtig.
Die Baufallschätzung im Januar dieses Jahres (vom Landrat in Dachau vorgenommen) hat 700 Mark Pfarrhofreparaturen zusammengestellt. Die Summe hätte höchstens ausgereicht um die Löcher mit Zement und Gips auszufüllen und das Morsche und Schadhafte mit Farbe zu überstreichen. Auf ein Gesuch hin hat dann der Diözesansteuerausschuß die Verhältnisse des Röhrmooser Pfarrhofs durch einen Baurat überprüfen lassen und für eine gründliche Instandsetzung des Pfarrhofs einen namhaften Zuschuß in Aussicht gestellt.

Nach der Reparatur:
(Eintrag vom 10. Dezember 1940)

Die Pfarrhofreparatur ist nun zum größten Teil zum Abschluß gekommen. Sämtliche Fensterstöcke wurden erneuert und in allen Räumen Doppelfenster angebracht; die schadhaften Fußböden wurden ausgebessert und im Südwestzimmer–Erdgeschoß ein neuer Boden gelegt; die elektrischen Leitungen, deren Drähte bisher frei in den Zimmern hingen, wurden unter Rohr gelegt; sämtliche Zimmer und Gänge wurden frisch getüncht und alte Wandnischen zugemauert; für das Wasser wurde eine elektrische Pumpanlage eingerichtet; eine neue Betontreppe mit Eisengeländer vor dem Hauseingang wurde gesetzt und die Gartenmauer an der Westseite von Grund auf neu aufgemauert; im 1. Stock wurde auch ein Bad eingerichtet. Der Diözesansteuerausschuß genehmigte für diese Arbeiten einen Zuschuß von 7500 RM. Einige kleinere Arbeiten mussten wegen Einfall der kalten Witterung auf das Frühjahr verschoben werden. Auch alle Türen mit Ausnahme von Keller- u. Speichertür, wurden erneuert.


Quelle:
Röhrmooser Pfarrchronik 1933 - 1953

Kirchen und Kapellen im Dachauer Land - ein virtuelles Guckloch durch die verschlossene Kirchentür

10. 2.2013