Das
frühere Deckengemälde in der Pfarrkirche von HAIMHAUSEN
Das
Deckengemälde im Kirchenschiff wurde 1958 von Michael
P. Weingartner aus Pfaffenhofen (1917-1996) gemalt. Das gemeinsame
Thema der einzelnen, zum Teil miteinander verknüpften Einzelbilder
ist das Glaubensbekenntnis, das zum Teil in Schriftbändern auch zu
lesen ist. Es wurde als eines der reifsten Werke des Künstlers gewertet
und überzeugt auch heute noch in seiner dezenten Farbgebung, hieß
es Ende des 20.Jahrhunderts.
Als die Kirche 2013 bis 2020 von Grund auf renoviert wurde, waren die
für die Gestaltung maßgebenden Personen nicht mehr so begeistert.
Deshalb hat man das Gemälde hinter einer weißen Scheindecke
versteckt.
Sie sehen unten rechts
den Text des Credos, des Glaubensbekenntnisses.
Wenn Sie auf das X im Feld neben dem Text klicken, können
Sie das entsprechende Bild betrachten.
Mittelteil
des Deckenfreskos
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Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer
des Himmels und der Erde,
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X |
und an Jesus
Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn |
X |
empfangen durch
den Hl Geist,
geboren von der Jungfrau Maria, |
X |
gelitten unter
Pontius Pilatus, |
X |
gekreuzigt, gestorben
und begraben. |
X |
Hinabgestiegen
in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten, |
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aufgefahren
in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes des allmächtigen
Vaters |
X |
von dort wird
er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. |
X |
Ich glaube an
den Hl. Geist, |
X |
die heilige katholische
Kirche, |
X |
Gemeinschaft
der Heiligen, Vergebung der Sünden |
X |
Auferstehung
der Toten und
das ewige Leben. Amen |
X |
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Auf dem unteren
Teil des Deckengemäldes, auf dem Szenen aus dem irdischen Leben
dargestellt sind, wird auch ein Bittgang ge-zeigt. Interessant ist
die Entstehung der Ministrantendarstellung ganz rechts. Als Weingartner
diesen Teil des Gemäldes skizzierte, nahm er die Gesichter
der zufällig in der Sakristei anwesenden Ministranten als Vorbild.
Es waren, von links nach rechts:
- Friedrich Ganter,
- Helmut Satke und
- Helmut Maier. |
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Der
Maler Michael
P.Weingartner
Der Künstler
aus Pfaffenhofen/Ilm (1917-1996) studierte an der Kunstakademie
in München u.a. bei Professor Schinnerer,
der in Ottershausen lebte. Weingartner, der mit seiner Frau
Paula zeitlebens in Pfaffenhofen (im Ritterhaus am Marktplatz)
wohnte, ist vor allem für seine sakralen Werke bekannt.
Er stattete 250 Kirchen und Profanbauten des bayerischen
und österreichischen Raumes mit Fresken, Mosaiken und
Gemälden aus. Im Landkreis Dachau finden wir von ihm
noch die Kreuzwegbilder in der Pfarrkirche von Ampermoching.
Auch die Kreuzwegbilder, die von 1967 bis 2004 die Pfarrkirche
von Röhrmoos schmückten, hatte er gemalt. Dazu
kommen mglw. die Kreuzwegbilder in Rumeltshausen. Auch eine
Stoffikone und die beiden Seitenaltäre in Karlsfeld-Sankt
Anna stammen von ihm.
Seine Maltechnik und seine künstlerischen Intentionen
beschrieb der Pfaffenhofener Kunstverein im Rahmen einer
Werkschau des Künstlers vom 12.6. bis 8.8.2021: 111)
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"Er
setzte Farbe sowohl als Ausdrucksträger als auch als
form- und raumschaffendes Mittel ein und war experimentierfreudig.
Über die Jahre entstanden auch wichtige Selbstbildnisse.
Diese malerischen Dokumente zeugen von seinem Selbstbewusstsein
als Künstler und dem tiefen Bedürfnis, seine Künstlerschaft
zu manifestieren. ... Weingartners Malerei ist sicherlich
vor allem dem Expressionistischem verpflichtet, ausdrucksstark,
weniger detailverliebt, dafür kraftvoll und auf Wirkung
ausgerichtet.
Überregional bekannt ist Michael P. Weingartner als
sog. Kirchenmaler. Er hat er in der Sakralmalerei nach
1945 entscheidend mitgewirkt und weit über seine Heimatstadt
hinaus, in den Norden bis Aachen, in den Westen bis
Freiburg, in den Südosten bis ins österreichische Benediktinerstift
Lambach, eine so große Anzahl an Kirchenräumen und Profanarchitektur
ausgestaltet." |
Daneben betrieb der bärtige
Künstler in Pfaffenhofen einen florierenden Kunsthandel
mit selbstgemalten Blumenstillleben, Stadtansichten und Landschaften.
1990 erhielt für sein umfangreiches 40-jähriges Schaffen das
Bundesverdienstkreuz. Das "P." im Namen ist eine Liebeserklärung
an seine Ehefrau Paula, die er 1939 mit 22 Jahren heiratete
und die bis zu seinem Tod 1996 an seiner Seite blieb.
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Im westlichen
Teil des Bildes über der Empore ist eine Muttergottesdarstellung
angefügt.
Der Text auf dem Spruchband lautet:
"Von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter"
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