zur Landkreiskarte            ausführl.Beschreibg             Kirchen i.d. Gem.Markt Indersdorf

Filialkirche St. Ottilia in Straßbach

Adresse: 85229 Markt Indersdorf, Straßbach 4
Lage der Kirche auf der Landkarte ...


K
urzbeschreibung

Eine Kapelle hat in Straßbach wohl schon im Jahr 845 bestanden. Damals schenkte der Priester Kerhoh die Ansiedlung "strazpahc" mitsamt einer "Kirche" dem Dom zu Freising.

Die frühesten Teile der heutigen Filial- und frühere Wallfahrtskirche stammen aus der Zeit vor 1432, als eine Kirche im gotischen Stil errichtet wurde.

1652 (außen) und 1717 (innen) wurde die Kirche in zwei Abschnitten grundlegend umge-baut. Sie erhielt damals im Wesentlichen ihr heutiges Aussehen. Von der gotischen Kirche verblieben nur noch einige Teile des Mauerwerks. Auch die Ausstattung stammt großenteils aus dieser Zeit.

Die Kirche ist ein dreiachsiger Saalbau. Die Proportionen sind ungewöhnlich: Der Chor ist ebenso lang und sogar etwas breiter als das Kirchenschiff. Der Turm an der Westseite erscheint für die lange Kirche zu schmal und zu klein; dies wird durch die gedrückte Haube noch verstärkt. Der Grund könnte im abgebrochenen ersten Bauabschnitt von 1652 liegen. Wahrscheinlich war ein längeres und breiteres Kirchenschiff geplant, das dann im 2.Abschnitt um 1717 aber nicht zur Ausführung kam.

Das Patronat der hl. St. Ottilia (13.Dezember) hängt wohl mit dem "Siechhaus" bzw. "Leprosenhaus" des Klosters Indersdorf zusammen, das sich in Straßbach zusammen mit dem Meierhof befand. Lepra führt zur Erblindung. Die blind geborene und später durch ein Wunder sehend gewordene hl. Ottilia gilt speziell als Schutzpatronin für Blinde und Augenleidende und allgemein als Patronin der Armen und Kranken. Straßbach ist die einzige Ottilienkirche im Landkreis Dachau.

Die Kirche gehörte vom 11.bis zum 18.Jh. zum Augustiner Chorherrenstift Indersdorf.

Ein Hinweis auf eine Wallfahrt sind mehrere Ablassverleihungen im Jahr 1432 an die Ottilienkirche in Straßbach. An dieser Wallfahrten war das Kloster Indersdorf interessiert, weil sie i.d.R. hohe Einnahmen versprach. Straßbach war aber nur ein regionales Wallfahrtsziel; meist kamen die Menschen aus den umliegenden Pfarreien im Rahmen eines jährlichen Bittgangs.

 Inneneinrichtung

Im Inneren überdeckt ein flaches Tonnengewölbe den Raum; es ist mit Stuck des Haimhausener Stuckateurs Mathias Heimerl geschmückt (1716).   
Die Deckenfresken aus der Zeit um 1760 geben der Kirche ihr besonderes Gepräge. Sie schildern in sechs Bildern die Legenden um die hl. Ottilia. Deckenstuck und Deckengemälde sind noch original erhalten.

zur Beschreibung der Apostelleuchterzur Beschreibung der Apostelleuchterzur Beschreibung der Mater dolorosazur Beschreibung des Kanzelkkreuzeszur Beschreibung der Kreuzwegbilderzur Beschreibung der Kreuzwegbilderzur Beschreibung des Choraltarszur Beschreibung der  Kanzelzur Beschreibung der Figur von St.Martinzur Beschreibung der Figur von St.Wolfgangzur Beschreibung der Deckengemälde Aufgang der Sonnezur Beschreibung der Deckengemäldezur Beschreibung des  St.Florianaltarszur Beschreibung des St.Leonhardaltarszur Beschreibung der  Deckengemälde zur Beschreibung der Deckengemälde
per Mouseklick zu den Beschreibungen

Altäre
Das Gemälde des Hochaltars stellt die St. Ottilia in der himmlischen Glorie dar, mit ihren typischen Attributen, Buch mit Augenpaar (gemalt 1795 von Franz Josef Zoll). Neben dem Tabernakel silberne Reliquienbehälter. Die Assistenzfiguren stellen die Bischöfe St.Martin und St.Wolfgang dar.
Die Seitenaltäre sind wegen der besseren Sicht auf den Hochaltar quergestellt. Beide haben im Altarauszug Halbfiguren von heiliggesprochenen Päpsten.
Der linke Altar ist St.Florian (mit Wasserschaff und brennendem Haus),
der rechte Altar St.Leonhard (mit Buch und Ketten) geweiht.

Im Langhaus sehenswert sind die Rokokokanzel (1765), das Kanzelkreuz mit der Mater dolorosa, die Kreuzwegbilder im neubarocken Rahmen, die Apostelleuchter sowie die drei Ottilia-Bilder an der Emporenbrüstung.

Heiligendarstellungen als Figuren und auf Bildern
- St.Augustinus im Aufsatz des Choraltars
- St.Florian (mit Wasserschaff und brennendem Haus),
- St.Leonhard (mit Buch und Ketten) geweiht
- St.Maria als Mater dolorosa unter dem Kanzelkreuz
- St.Martin mit Gans (im Altarraum)
- St.Ottilia als Gnadenfigur im Schrein, 18.Jh.
                auf dem Altarblatt des Choraltars (Ottilia in der Glorie des Himmels)
                auf einer Säule vor dem li Seitenaltar
                auf den Deckengemälden (Szenen aus dem Leben) 1764
                unter der Empore
                an der Emporenbrüstung
- St.Wolfgang mit Kirchenmodell (im Altarraum)
- St.Johannes d.Täufer, Halbfigur am rechten Seitenaltar
- St.Sebastian, Halbfigur am rechten Seitenaltar

Denkmal
Die Kirche gehört zu den Baudenkmälern der Gemeinde Markt Indersdorf 25) . In der Denkmalliste ist sie unter der AktenNummer D-1-74-131-55; "Langgestreckter einschiffiger Bau mit dreiseitig geschlossenem Chor, Westturm mit kurzem Oktogon und gedrückter Haube, 1652 errichtet, um 1715/20 erweitert und 1765 umgestaltet; mit Ausstattung" enthalten.


Was noch interessiert...

Der Indersdorfer Arbeitskreis Hörpfade hat zwei Berichte erstellt , die sich mit der Kirche in Straßbach befassen:

1. Bericht über die Wallfahrt in Straßbach (von dreieinhalb Minuten Dauer). Wenn Sie ihn hören möchten, klicken Sie hier...

2. Bericht über das Herz-Jesu-Glöckchen (von vier Minuten Dauer). Darin wird das Versteckspiel in Gedichtform vorgetragen.
   Wenn Sie den Bericht hören möchten, klicken Sie hier...

 



Ausführliche Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen Hinweisen

Geschichte:  Erste Kirche  Matrikel 1524  Neubau 1652  Matrikel 1740  Beschreibung 1880
 Beschreibung 1895  Wallfahrt  Patronat  Baudenkmal
Ausstattung:  Apostelleuchter  Baubeschreibung  Choraltar  Deckengemälde-1  Deckengemälde-2
 Empore  Kanzel  Kanzelkreuz  Kreuzweg  Mater dolorosa
 Orgel  Patronat  Reliquien  Seitenaltäre  Stuck

Der Ort Straßbach gehört zu den älteren Siedlungen im Landkreis. Er wurde zwar erst im Jahr 836 als Strazpahc (Bach an der Straße) urkundlich erwähnt. Damals übergab der Priester Kerhoh seinen Besitz in Strazpahc dem Bistum in Freising.
Doch seine Lage an der Römerstraße zwischen Salzburg und Augsburg spricht für eine noch frühere Ansiedlung.

In Straßbach bestand schon im Mittelalter ein Hospital, das von einem durchreisenden päpstlichen Legaten im Jahr 1225 besucht wurde. Auch eine im gleichen Jahr ausgestellte Urkunde der Augsburger Diözese erwähnt das Hospital, das -wie damals üblich- direkt an der Hauptstraße (frühere Römerstraße) zwischen Augsburg und Passau lag. Aus diesem Hospital für Reisende entstand ein Spital, in das man sich als Pfründner einkaufen konnte. Es diente -so Dr.Liebhart- im 15.Jh. auch den altgedienten alten Ehalten (Dienstboten). Beim Spital war eine Apotheke eingerichtet.

Jedenfalls hatte das Kloster Indersdorf den Ort Straßbach im Jahr 1313 vom Kloster Kühbach eingetauscht und eine Hofmark "Karpfhofen und Straßbach" eingerichtet. In einem weiteren Tausch erwarb das Kloster die Vogtei über die Höfe von Straßbach von Friedrich dem Eisenhofer gegen Überlassung der Mühle zu Orthofen. Grundlage für die niedere Gerichtsbarkeit des Klosters in Straßbach, die das Wesensmerkmal der Hofmark ausmacht, war -so der Historischen Atlas von Bayern-07)
das große Hofmarkenprivileg von Kaiser Ludwig dem Bayern aus dem Jahr 1330. Um 1440 schreibt der Landrichter von Dachau: "Item der von Unterstorf maint ze richten über Karpfhofen und über Straspach bey dem Weiar". Straßbach stand also über 350 Jahre voll unter kirchlicher Herrschaft.

Geschichte der Kirche

Eine erste Kirche (wohl ein kleines Holzgebäude) bestand wohl schon im Jahr 845. Damals schenkte der Priester Kerhoh seinen Besitz in Straßbach (Strazpahc), zu dem auch eine Kirche gehörte, dem Bistum in Freising. Diese Schenkung erfolgte unter der Auflage, dass er (Kerhoh) nach dem Tod des aktuellen Straßbacher Priesters Frumolt die dortige Kirche (in Straßbach) mit ihren Gütern auf Lebenszeit innehaben dürfe (Nutzungsrecht auf Lebenszeit).

Die Vielzahl der Schenkungen von Eigenkirchen an das Bistum im 9.Jahrhundert ging auf die Initiative der Bischöfe zurück, die
versuchten, das Kirchenwesen zu organisieren und unter ihrer Hoheit Pfarreien einzurichten. Da das Recht auf der Seite der Adeligen lag und Zwang und Gewalt ausschieden, blieben als einzige Möglichkeit die Schenkung, um die Kirchen in die Obhut des Bistums zu bekommen. Dies gelang dadurch, dass den Adeligen als Gegenleistung die Vergebung ihrer Sünden versprochen wurde oder dass, wie hier in Straßbach, ein adeliger Priester, der in der Regel ehe- und kinderlos war, sein Erbe aus Überzeugung ganz oder teilweise dem Bistum vermachte.

Wann die erste größere Kirche in Straßbach erbaut wurde, lässt sich nicht feststellen. 1432 stand dort jedenfalls schon eine Ottilienkirche; denn am 14. Juli 1432 verlegte der Freisinger Bischof Nicodemus della Scala (1421-1443) das Kirchweihfest der Kapelle vom Sonntag vor dem St.Ulrich-Fest (4.Juli) auf den Sonntag danach; zugleich verlieh er einen Ablass von 40 Tagen. Das sind oft Zeichen für einen Neubau oder einen größeren Umbau. Dies wird bestätigt durch eine weitere Ablassverleihung am 6.10.1432 durch Bischof Johann II. Ebser, der von 1429 bis 1438 das damals noch existierende Bistum Chiemsee leitete.
Aus dem Urbar von 1493 geht hervor, dass die Kapelle dem Kloster inkorporiert war ("die Capell sand Ottilgen..ist unsers gotzhauß..aigen"). 19)
Diese Kirche wurde noch im 15. Jh (spätromanisch) umgestaltet und erweitert.


Matrikel 1524
In der Sunderndorfer'schen Matrikel von 1524 wird St.Ottilia als Filialkirche von Indersdorf, als "s.Ottiliae in Straspach sine sepultura" also ohne Friedhof erwähnt.



Neubau 1652-1721

Ansicht von Westen

Ab 1652 baute Propst Martin Riegg von Indersdorf (1640-1662) eine größere Kirche. Bekannt ist, dass Zimmerer Wolf Wibner aus Holzhausen das Kirchendach um 70 Gulden aufstellte. Die Stuckbemalung des Hochaltars (1654 für 90 fl. ) und die Fassung eines Seitenaltars (1656 für 127 fl. ) kam von Thomas Holzmair.
Im Rahmen dieses Neubaus errichtete man einen neuen Altarraum, der breiter war als das Kirchenschiff. Dies ist selten in Kirchen unserer Gegend. Vielleicht war das der erste Abschnitt eines Kirchenumbaus, dessen zweiter Abschnitt, die Verbreiterung des Langhauses, nicht mehr zur Ausführung kam.

Unter Propst Georg II. Riezinger (1704-1721) wurden im Jahr 1716 neue Fenster ausgebrochen, neue Kirchenbänke eingebaut und ein "weißer Steinboden" verlegt, der noch heute in der Kirche liegt. Außerdem wurde der Kirchenraum mit Stuck versehen und 1717 mit Fresken bemalt. Stuckateur war der Haimhauser Mathias Heimerl (ca. 1680-1732). Die vergrößerten Fenster verglaste Ludwig Huber aus Dachau für 22 Gulden.
Das Chorfresko schuf 1717 Joh. Georg Hörmann (1672-1749), der spätere Bürgermeister von Dachau. Er war von Beruf Fassmaler, bemalte also meist Figuren und Altäre. Deckenfresken waren ein neues Betätigungsfeld für ihn, wobei hinzuweisen ist, dass es damals allgemein nur wenige Freskenmaler gab. Allerdings fand das Fresko Hörmanns wohl keinen großen Anklang, denn man ließ es schon 1764 von Ignaz Baldauf (1715-1795) übermalen.


Ähnliches gilt für die Ausmalung des Kirchenschiffs, die vom Oberschleißheimer Fassmaler Franz Deschler vorgenommen wurde. Er malte nach einer Vorlage, die von Johann Degler(1667-1729), dem Schüler des berühmten Malers Joh.Andreas Wolff (1652-1716) stammte.

Unter Propst Aquilin Noder (1721-1728) wurde die Kirche neu ausgestattet und 1721 durch den Fürstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck geweiht. Dieser kunstsinnige Bischof regierte sein Bistum von der Reisekutsche aus; er unternahm viele Pastoralreisen selbst in kleinste Dörfer seines Bistums. In seiner Regierungszeit von 1695 bis 1727 hat er 174 Kirchen (darunter Jarzt, Pellheim, Hirtlbach, Ebertshausen, Lauterbach und Kollbach) und ca. 1.100 Altäre und 734 Priester (23 pro Jahr) geweiht. Mit Franz Eckher saß nach 40 Jahren wieder ein echter Bischof auf dem Freisinger Thron. Seine Vorgänger waren meist nachgeborene Wittelsbacher Prinzen und besaßen oft nicht einmal die Priesterweihe. So war für den Bischof nach 40 Jahren ohne Kirchenweihen viel zu tun.


Bis 1736 war Straßbach eine Filiale der dem Kloster incorporierten Pfarrei Indersdorf. Ab 1736 wurde es von der ebenfalls zum Kloster gehörenden Pfarrei Langenpettenbach aus seelsorgerisch betreut.

Schmidt'sche Matrikel von 1738
Wenige Jahre später, um 1738/40, beschrieb Kanonikus Schmidt aus Freising die "ecclesia filialis s.Ottiliae in Strassbach" in der nach ihm benannten Schmidt'schen Matrikel. Er stellte fest, dass die Kirche ein neuer Bau war. Sie habe drei Altäre, schreibt er. Der Hochaltar sei der hl. Jungfrau Ottilia, die Seitenaltäre der Heiligen Familie (Jesus, Maria, Joseph) und der Familie Marias (Anna, Joachim, Maria) gewidmet. Kirchweih werde am Sonntag nach dem Fest des hl. Ulrich (4.Juli) gefeiert, Patrozinium am 14.Dezember. Ein Friedhof sei nicht vorhanden. In der Sakristei befänden sich die notwendigen Messgewänder. Im Turm hingen zwei geweihte Glocken.

Verlegung des Kirchweihfestes 1806
1806 wurde das Kirchweihfest verlegt. Vom Sonntag nach dem Ulrichfest (4.Juli) auf einen Sonntag später. Grund war die Konkurrenzsituation mit der Pfarrkirche Indersdorf. Auch dort wurde an diesem Tag die Weihe der Kirche gefeiert. Nach Aufhebung des Klosters (1783) seien nun nicht mehr genügend Geistliche vorhanden, um beide Festmessen zu lesen; zudem möchten die Gläubigen beide Feste feiern, hieß es. Das Kirchweihfest fand nun am 2.So nach dem Ulrichfest am 4.7. statt; wenn der 4.Juli selbst ein Sonntag war, wurde es um eine Woche auf den 1.So nach dem 4.7. vorgezogen. 26)
Die Neuregelung galt genau 61 Jahre. Ende 1866 wurden in Altbayern durch königlichen Erlass alle Kirchweihen auf den 3.Sonntag im Oktober zusammengelegt. Dies sollte das excessive Feiern verhindern, weil nicht nur die Bewohner des jeweiligen Ortes, sondern auch die Bewohner aus den Nachbarorten das Fest mitgefeiert haben. Und das nicht nur am Sonntag, denn -so hieß es- "A gscheiter Kirta dauert bis zum Irta - und es kunnt se schicka, a dirnmal bis zum Migga (Mittwoch)"


1764/65 wurde die Kirche auf Initiative des Chorherrn Schidl und des Propstes Morhart restauriert und neu ausgemalt. Dabei wurde das 1717 von Joh. Georg Hörmann geschaffene Deckenfresko im Chor von Ignaz Baldauf (1715-1795) übermalt. 19)

Beschreibung 1880
In der Statistischen Beschreibung des Erzbistums München und Freising vom Beneficiaten an der Domkirche Anton Mayer aus dem Jahr 1880 ist im Kapitel über die Pfarrei Indersdorf auch die Kirche von Straßbach enthalten. Im Dorf selbst wohnten 36 Seelen (in 7 Häusern). Über die Kirche schreibt er:
  "Abseits der Straße vom Kloster Indersdorf nach Röhrmoos gelegen. Erbauungsjahr unbekannt. Restaurirt 1652 und wiederholt zu Anfang des XVIII Jahrhunderts. Renaissancestyl. Geräumigkeit zureichend. Baupflicht die Kirchenstiftung. Kuppelthurm mit 2 Glocken. Consecrirt 1721 durch Weihbischof Johann Franz von Freising. 3 Altäre. Pfarrgottesdienst am Sonntag nach dem Feste der hl.Ottilia und am Pfingstmontag. Am Ostermontag nachmittags Predigt und Rosenkranz. Am Pfingstmontag Bittgang der Gemeinde hierher. Stiftung: 1 hl.Messe. Meßner ist ein Ortsangehöriger, Cantor der Lehrer. Kirchenvermögen: 6.200 Mark".



Beschreibung 1895 
Die Kirche von Straßbach ist auch im Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreichs Bayern erwähnt, dessen Dachauer Teil 1888 von Prof. Gustav von Bezold und Dr. Georg Hager bearbeitet und 1895 von Betzold und Dr. Riehl im Auftrag des Königl.Bayer. Innenministeriums herausgegeben wurde. Dort heißt es auf Seite 320:
-
Bau des 17. Jahrhunderts (1652), 1721 von Probst Georg II. von Indersdorf erweitert und neu ausgeschmückt.
-
Notiz im liber baptismalis der Kirche in der Pfarrregistratur zu Indersdorf.
-
Die Arbeiten von 1652 werden in dieser Notiz nur als Restauration bezeichnet, doch zeigt die Kirche keine Merkmale höheren Alters.
  Dasf Langhaus hat 3 Axen, der Chor, etwas breiter als das Langhaus und Schluss in 3 Achtecksseiten.
-
Westthurm.
-
Sakristei an der Südseite des Chores.
-
Langhaus und Chor haben Tonnengewölbe mit Stichkappen, welche in ersterem auf Gesimsstücken, in letzterem auf eingezogenen Wandpfeilern ruhen.
-
Stuckdekoration mit Akanthusranken und Medaillons, welche mit Kränzen von Sonnenblumen umrahmt sind.
-
Die Ranken sind röthlich, die Blumenkränze gelb gefärbt und das Ganze gar anmuthig und heiter gestimmt.
-
Ausstattung einheitlich und von guter Wirkung aus der Zeit um 1721.
-
An der Rückseite d.h. Georgius Praepositus des Choraltars (mit Säulen) GP 1717. Aus derselben Zeit stammen die Schränke der Sakristei mit aufgelegtem Schnitzwerk verziert.



Patronat
Das Patronat der hl. Ottilia von Hohenburg (13.Dezember) hängt wohl mit dem "Siechhaus" bzw. "Leprosenhaus" des Klosters Indersdorf zusammen, das sich in Straßbach befand. Lepra führt zur Erblindung. Ottilia war eine historische Person. Die blind geborene und später durch ein Wunder sehend gewordene Heilige gilt speziell als Schutzpatronin für Blinde und Hilfe bei Augen-leiden sowie allgemein als Patronin der Armen und Kranken. Ottilia war um 720 Äbtissin des Klosters Niedermünster, das schon damals mit einem Spital verbunden war.


Wallfahrt
Straßbach war als einzige Ottilienkirche im weiten Umkreis natürlich auch Ziel einer Wallfahrt. Wegen des Lebenslaufs von Ottilia erhofften sich die Menschen vor allem Hilfe bei Augenleiden. Straßbach besaß nur eine regionale Wallfahrt. So wallfahrteten Ende des 18.Jh die Pfarrgemeinden Weichs, Vierkirchen, Röhrmoos, Hebertshausen, Pellheim, Niederroth, Rumeltshausen, Kreuzholzhausen, Schwabhausen, Oberroth, Arnbach, Hirtlbach, Westernholzhausen und Indersdorf alljährlich nach Straßbach. Dass es dabei nicht nur fromm zuging, kann man einer Schrift des Schwabhausener Pfarrers Schenk entnehmen. Er schreibt:
  "Kommen mehrere Kreuzgänge an einem Ort zusammen, so haben auch Wirte, Bäcker und Krämer ihr Stelldichein. Die Fieranten freuen sich über das lukrative Geschäft und der Richter zieht mit seinem Gerichtsdiener von Stand zu Stand und zieht das Standgeld ein. Das Volk isst und trinkt, steht auf und verdrischt sich. Mit der Prozession zieht man mitten durch die Kramerstände, vorbei an Käufern und Verkäufern, die zu beiden Seiten lachen und scherzen. Und wo fast allerorten unseren Glaubensgegnern kein Tanz erlaubt ist, da zur Ärgernus schweiget und tanzet der größte Haufen der catholischen Bayern".  20)

Auf die frühere Wallfahrt weisen auch die noch vorhandenen Votivgaben hin: 5 Tafeln aus den Jahren 1855, 1857, 1863, 1864 und 1893, ein Paar Wachsaugen, eine Votantenfamilie (= bittflehende Familie) aus getriebenem Blech und 9 Silberaugen auf einem Tablett.

 

Baubeschreibung


Ansicht von Süden

Die Kirche ist ein dreiachsiger Saalbau mit ebenso langem, sogar etwas breiterem, dreiseitig geschlos-senem Chor und einem Turm im Westen.
Von außen erscheinen die Proportionen als nicht sehr stimmig. Der Turm an der Westseite ist für die Kirche zu schmal und zu klein. Insbesondere die gedrückte Haube erscheint als verbliebenes Provisorium.
In einer alten Abbildung aus der Zeit um 1765 (siehe Bild rechts) ist die Kirche vor der Verlängerung, also ohne den Altarraum, der sich auf dem linken Bild rechts von der Sakristei befindet, zu sehen.


Kirche um 1765- Ansicht von Norden
Auf dem mittleren Emporenbild ist die Kirche von Straßbach abgebildet. Das Gemälde ist um 1900 entstanden. Es zeigt einen Turm, der einen anderen Oberbau hat, als der heutige.
Auf dem Helm sitzt eine weitere Laterne.

Kirche um 1900 ?oder Plan ?
In der Regel haben die Maler die Kirchen so gemalt, wie sie sie gesehen haben. So ist auf dem Gemälde auch der überbreite Chor richtig dargestellt. Dass der Turm im letzten Jahr-hundert verändert worden wäre, ist mir nicht bekannt.

Ob die 1643 von Bernhard Ernst aus München gegossene Glocke noch vorhanden ist, konnte ich ebenfalls nicht ermitteln.
Jedenfalls gibt es noch ein Herz-Jesu-Glöckchen, das den 2.Weltkrieg durch List überstanden hat. Man nahm es rechtzeitig vom Turm herunter und versteckte es. So wurde es von den staatlichen Stellen übersehen. Die Glocke trägt die Aufschrift "HEILIGSTES HERZ JESU BITTE FÜR UNS".

Der Indersdorfer Arbeitskreis Hörpfade hat über das Herz-Jesu-Glöckchen einen Bericht von vier Minuten Dauer erstellt. Darin wird das Versteckspiel in Gedichtform vorgetragen. Wenn Sie den Bericht hören möchten, klicken Sie hier...

Eine Übersicht über die ältesten noch vorhandenen Glocken im Landkreis Dachau finden Sie hier...


Sakristei

Chorglocke
An die Südseite ist am Übergang zwischen Chor und Kirchenschiff die Sakristei angebaut.
Eine Sakristei gab es auch schon 1738; in der Schmidt'schen Matrikel
 01 aus diesem Jahr heißt es: "In der Sakristei befinden sich die notwendigen Messgewänder". Diese Messgewänder hingen in Schränken mit aufgelegtem Schnitzwerk, die aus der Zeit um 1717 stammten.  04 Das könnte heute noch so sein, wenn hier noch Gottesdienste abgehalten würden.

Sakristeifenster
Die Chorglocke inmitten reich verzierter Aufhängung ist an der Türe Sakristei/Altarraum
angebracht. Sie wird zu Beginn des Gottesdienstes geläutet, wenn Priester und Ministranten den Altarraum betreten.

Innenausstattung

Decke und Stuck

Im Inneren sind die Chorwände durch Vorlagen, die Wände des Langhauses durch ein Gesims gegliedert. Darüber ein flaches Tonnengewölbe mit Stichkappen. Den Stuck mit Akanthusranken hat 1716 der Haimhausener Stuckateur Mathias Heimerl (ca. 1680-1732) geschaffen. Der Maler des Chorfreskos war Ignaz Baldauf 1764, der das Fresko von J.G. Hörmann aus dem Jahr 1717 übermalte.

Die Kirche St.Ottilia ist nach Auffassung von Kunstexperten eine der ganz wenigen Kirchen, deren Deckenstuck noch im originalen Zustand verblieben ist, also noch nicht durch eine Renovierung verändert wurde. Dies gilt vor allem für die vorherrschenden Farben Rosa und Gelb, die 1717 modern, zur Zeit der Ausmalung 1764 aber eigentlich schon als altmodisch galten  23)
. Auch spätere Generationen haben daran nichts geändert.


Hochaltar / Choraltar

Der Hochaltar stammt aus der Zeit um 1717. An seiner Rückseite ist die Inschrift "G.P 17117" zu sehen. G.P.bedeutet Georgius Praepositus = Probst Georg (Riezinger).

Der Altar wurden von Mathias Heimerl aus Haimhausen entworfen. Er besitzt einen säulengestützten Aufbau (Retabel) mit Gesims und breitem Altarauszug. Die vier hellblauen Säulen sind gedreht.
Zu beiden Seiten des Auszugbildes sitzen großflüge-lige Engel.


Choraltar


Im Mittelteil befindet sich ein großes Gemälde mit der Kirchenpatronin St.Ottilia.
Assistenzfiguren am Altar selbst fehlen; sie stehen etwas abseits an den Chorwänden auf Sockeln.
Auf dem Altar stehen zu beiden Seite des Altarkreuzes versilberte Reliquienbehälter.
Am Antependium, dem Vorderteil des Altartisches, ist ein vergoldetes Kreuzrelief im Strahlenkranz angebracht.
Der Altar besteht großenteils nicht aus Holz, sondern aus Stuck.  23)

Hochaltaraufsatz
Der mächtige Altarauszug überdeckt die ganze Breite des Hochaltars, einschließlich der Säulen.

Auf dem Gebälk sitzen Engel mit großen Flügeln. Kleidung und Flügel sind vergoldet.


St.Augustinus
Auf dem von einem vergoldeten Rahmen umgebene Bild ist der heilige Augustinus, der Patron des Klosters Indersdorf, abgebildet.
Der Heilige ist als Bischof mit Mitra und Bischofs-stab dargestellt. Er war ja von 395 bis 430 Bischof von Hippo Regius im heutigen Algerien.
In der Hand hält Augustinus ein brennendes Herz, das seine brennende Liebe zu Gott symbolisiert.
Hochaltarblatt
Das Gemälde des Hochaltars stellt die Patronin der Kirche, die hl.Ottilia, dar.
Sie schwebt auf einer Wolke, von zwei Engelchen begleitet, zum Himmel, wo sie von der Hl. Dreifaltig-keit empfangen wird.
Engel tragen ihre Attribute, den Äbtissinnenstab und ein Buch mit einem darauf liegenden Augenpaar.

Altarblatt: St.Ottilia
Im unteren Teil des Bildes gruppieren sich Pilger um die Wallfahrtskirche, wobei ein am Boden Sitzender auf seine Augen deutet, ein anderer ein Ex-Voto-Täfelchen mit einem auf schwarzen Stoff genähten, silbernen Augenpaar zur Heiligen empor hält.
Das Bild wurde 1795 vom schwäbischen Künstler Franz Josef Zoll (1770-1833) gemalt (sign).
Assistenzfiguren
An den Wänden des Altarraums stehen auf Postamenten Skulpturen der Heiligen Martin und Wolfgang. Beide Figuren gleichen sich ungemein. Der Unterschied besteht fast nur in den Attributen. Die Figuren stammen aus dem 17.Jh und dienten möglicherweise am früheren Choraltar als Assistenzfiguren. Die Wahl der Heiligen Bischöfe geht möglicherweise auf die Vornamen von zwei wichtigen Indersdorfer Pröpsten des 17.Jh. zurück: an Wolfgang Carl von Polling (1618-1631), dem das Recht, die Bischofsmütze (Inful) und den Hirtenstab zu tragen verliehen wurde und an Martin Rieg (1640-62), der den Straßbacher Chor neu errichten ließ.
 22)
Der hl. Martin ist als Bischof dargestellt, mit einer Gans zu seinen Füßen. Der Bischofsstab ist abgebrochen.
Der Heilige wurde gegen seinen Willen im Jahr 371 auf Drängen des Volkes Bischof von Tours. Die Legende berichtet, er habe sich in einem Stall versteckt, um der Wahl zu entgehen, doch hätten ihn die Gänse durch ihr Schnattern verraten.
                  
St.Martin     und     St.Wolfgang

St.Wolfgang war im 10.Jh Bischof von Regensburg. Zwischendurch lebte er einige Jahre als Einsiedler am nach ihm benannten Wolfgangsee in Österreich.

Das Kirchenmodell zu seinen Füßen erinnert an die Schwierigkeiten, die der Teufel dem St.Wolfgang beim Kirchenbau am Wolfgangsee bereitete.

Reliquiare
An der Stelle eines Tabernakels sind zwei große, silbergetriebene Reliquiare in barockem Stil angebracht. Sie sind mit Rubinen verziert. Jedes Reliquiar enthält 13 Partikel sowie ein größeres und ein kleineres Wachsmedaillons (darunter zwei sog. Agnus- Dei = Abb. von Lamm mit Fahne).

Reliquiare

Die Namen der Heiligen auf den Cedulae, den Pergamentzettelchen, sind leider nicht mehr zu lesen.

Silbergetrieben bedeutet, dass das Kunstwerk durch Hämmern von der Rückseite her über einer nachgiebigen Unterlage erstellt wurde.

 

Ewig-Licht-Ampel

In der Mitte des Chorraums hängt eine reich verzierte Ewig-Licht-Ampel. Sie ist mit vielen Applikationen im Stil des 19.Jh., insbesondere mit Blattgirlanden geschmückt. Das rote Glas mit der eigentlichen Leuchte ist entfernt, weil in der Kirche kein Allerheiligstes mehr aufbewahrt wird.

Ewig-Licht-Ampel
Hinweis: Das Ewige Licht gilt als Erkennungs-merkmal eines katholischen Gotteshauses. Früher gab es solche Lichter nur an den Märtyrergräbern. Mit der wachsenden Verehrung der aufbewahrten Eucharistie hat sich etwa seit dem 13. Jh der Brauch des "Ewigen Lichtes" vor dem Tabernakel, in dem das Allerheiligste aufbewahrt wird, herausgebildet. Das Ewige Licht war vom Johanniter-Ritterorden von den Kreuzzügen aus dem Heiligen Land mitgebracht worden.



Ottilia-Figuren

In der Kirche stehen drei Ottiliafiguren; eine weitere ist im Augustinermuseum in Indersdorf ausgestellt. Alle Figuren sind ähnlich gestaltet: Die Heilige ist in eine Schwesterntracht mit hohem, geschlossenen Kragen gekleidet; sie hält den Äbtissinnenstab in der einen Hand, ein Buch mit zwei darauf liegenden Augen in der anderen Hand.
- Odilia war eine Tochter des Herzogs Athich aus dem Elsass (deshalb die Krone).
- Sie gründete 690 das später nach ihr benannte Kloster Odilienberg (deshalb der Äbtissinnenstab).
- Der Legende nach wurde sie blind geboren und bei ihrer Taufe sehend (deshalb die Augen).

Eine Ottilienfigur steht vor dem linken Seitenaltar auf einer Säule.

Eine weitere Figur befindet sich in einem verglasten Barock-schrein. Es könnte sich um die frühere Gnadenfigur handeln.
mehr dazu...

Und die dritte Figur (aus dem 18.Jh.) ist in einer Glasvitrine im Museum in Indersdorf zu sehen.

Die vierte Figur wartet ganz hinten unter der Empore auf eine Spende für die Renovierung.

 
auf einer Säule
Ehem. Gnadenbild ?
im Museum-18.Jh.
am Ausgang
 
Ehem.Gnadenbild Ottilia

Ein reich geschnitzter, in die Wand über der Sakristeitüre eingelassener, verglaster Barockschrein birgt eine holzgeschnitzte Statue der hl. Ottilia aus der 1. Hälfte des 18. Jh. Es könnte sich um das ursprüngliche Gnadenbild handeln, das in diesem Gehäuse auf dem früheren Hochaltar stand; allerdings ist das nicht belegt.
Die als Jugendliche dargestellte Heilige trägt eine mit Edelsteinen verzierte Krone auf dem Haupt und einen breiten Schal um den Hals. In der rechten Hand hält sie den Äbtissinnenstab (ebenfalls mit Edelsteinen), in der Linken ein Buch mit darauf liegenden Augen. Bei der Krone und dem Stab könnte es sich um Opfergaben handeln.

Ottiliastatue im Museum

Die Ottilienfigur im Chorherren-Museum stand früher in der Kirche. Sie wurde um 1750/60 von Joh.Kaspar Öberl aus Friedberg geschnitzt. Adelheid Riolini-Unger beschreibt die Figur in ihrem Buch über die Künstlerfamilie Öberl 24) wie folgt:
  "Sie wird als Augustinerin mit schwarzem Chormantel, Weihel und Schleier dargestellt. In der rechten Hand hält sie den Abtsstab; auf der linken Hand trägt sie eine Bibel, auf der ein Augenpaar liegt. Die langen Parallelfalten des Gewandes schwingen über den Schuhen wellenförmig aus und lassen links und rechts die von Öberl bekannten abgeknickten, hoch gezogenen Saumfalten erkennen. Die Gewandsäume, der große Strahlenkranz, das Augenpaar und die Krümme ihres Stabes sind in Gold gefasst und verleihen ihr die Aura einer Heiligen. Ihr leicht zur Seite gewendetes, freundliches Gesicht lässt in der Augen- und Mundpartie sowie der markanten Nase typische Öberl-Merkmale erkennen".



Kommunionbank

In Straßbach steht noch die Kommunionbank, die den Altarraum vom Kirchenschiff trennt. Sie besteht aus profilierten und in der Mitte stark geschwellten barocken Docken (= kleine Säulchen).
Hinweis: Die Kommunionbänke entwickelten sich aus den Cancelli (lat.Gitter), den Altar-schranken altchristlicher Kirchen, die den Gemeinderaum, d. h. das Kirchenschiff, vom Altarraum trennten. An diese Kommunionbank knieten sich früher die Gläubigen, die kommu-nizieren wollten. Der Priester reichte von der dem Altarraum zugewandten Seite der Kommu-nionbank die Kommunion aus dem Kelch.

Kommunionbank
.Ein Ministrant hielt unter das Kinn des Gläubigen die Patene, um ein Herunterfallen der Hostie zu vermeiden. Im Rahmen der Liturgiereform um 1970 wurde die Kommunionbank in den meisten Kirchen abgebaut, um so eine Einheit zwischen dem Priester und der Gemeinde zu schaffen. Zudem ist nach herrschender Auffassung der Altar auch Tisch des österlichen Mahles; von ihm empfangen die Gläubigen die Kommunion.

 

Deckenfresken

Die Deckenfresken aus der Zeit um 1764 befassen sich mit der Legende der hl. Ottilia. Sie zeigen Szenen aus dem Leben der Kirchenpatronin:
- wie der Vater die Blindgeborene verstößt;
- wie sie bei der Taufe durch Bischof Erhard ihr Augenlicht erhält und
- wie sie als Äbtissin im Kloster Hohenburg zum letzten Mal die hl. Kommunion empfängt.
- Daneben sind weisen vier Embleme in Allegorien auf die Tugenden der hl.Ottilia hin.
Wenn Deckengemälde das Leben eines Heiligen darstellen, sind sie in aller Regel von hinten nach vorne, also von der Empore bis zum Altarraum zu lesen. Ganz hinten die Bilder aus der Kindheit, ganz vorne der Tod, der Übergang ins himmlische Leben.
Hier in Straßbach ist es umgekehrt. Im Altarraum die Darstellung der Geburt, über der Empore die letzte Kommunion der Kirchenpatronin.


Das Fresko im Altarraum (erstellt zwischen 1760 und 1765) wird dem Inchenhofer Ignaz Baldauf (1715-1795) zugeschrieben. Er übermalte ein früheres Fresko von Hans Georg Hörmann aus dem Jahr 1717.
...mehr zu Ignaz Baldauf....
Das ovale Gemälde zeigt die Geburt der hl.Ottilia. Sie war die Tochter des alemanni-schen Herzogs Adalrich, der im Elsass regierte. Dass sie blind geboren wurde, traf den Stolz des Herzogs so tief, dass er das Mädchen zum großen Schmerz seiner Gemahlin Bereswinda verstieß und es in einem Kloster verstecken ließ. Der Betrachter blickt von unten auf eine Treppenanlage, die zu zwei Baldachinen führt.

Geburt der Ottilia
Unter dem linken Baldachin ist das Wochenbett mit der Mutter Ottilias aufgebaut. Auf einem Steinsockel im Vordergrund hält eine weinende Magd die leere Wiege. Dahinter steht auf Stufen eine weitere Magd mit der Neugeborenen im spitzenbesetzten Kissen auf dem Arm. Ein Knecht mit dramatischem Gesichtsausdruck will ihr die Kleine entreißen. Das Kind im Wickelkissen hat die Augen geschlossen, als Zeichen für die Blindheit. Auf dem Thron unter dem rechten Baldachin sitzt der Fürst, Ottilias Vater, und senkt seinen Stab als Zeichen für das Verstoßen der Tochter. Im Himmel über der Szene sieht man auf Wolken Divina Providentia (= göttliche Vorsehung) neben der Weltkugel thronen.
  In der Hand hält sie das Zepter mit dem Auge Gottes im Dreieck an der Spitze. Das Auge im Dreieck als Darstellung der Dreifaltigkeit in ihrer Allgegenwart und Allwissenheit hat sich in der Kunst unserer Gegend erst im 18.Jh verbreitet. Aus der frühchristlichen und mittelalterlichen Kunst ist es unbekannt.

Im Osten und Westen des großen Deckengemäldes im Chorraum sind zwei kleine Fresken (Embleme) zu sehen, die sich auf die hl. Ottilia beziehen und die thematisch durch zwei weitere Fresken im Kirchenschiff ergänzt werden:
  
aufgehende Sonne

Im östlichsten Bild, über dem Altar, wird die aufgehende Sonne von Nebelbänken verdeckt. Im Hintergrund eine Burg auf dem Gipfel eines Berges. Darüber auf einem Schriftband der Text: ORTUS SINE LUMINE TRISTIS (= der Aufgang ohne Licht ist traurig). Die aufgehende Sonne ist Sinnbild für die Geburt. Die Nebelbänke, die das Licht verschlucken, weisen auf die Blindheit Ottilias hin. Die Burg ist das Schloss ihres Vaters im Elsass.

Das weitere Bild zeigt eine Landschaft mit der untergehenden Sonne. Wieder ist im Hintergrund die Burg zu sehen. Im Schriftband die Worte " OCCASUS SPLENDORE CORUSCANS " (= Untergang, schimmernd im Glanz). Das Gemälde weist auf den Tod Ottilias hin. Bei der Geburt noch umschattet, im Tod aber strahlend.
  
untergehende Sonne

 

Kirchenschiff / Langhaus

Deckenfresken im Langhaus

Die Deckenfresken im Langhaus malte Franz Deschler aus Schleißheim im Jahr 1717 nach dem Entwurf Johann Deglers
(Degler hatte übrigens 1720 auch den Entwurf für das große Deckengemälde in Weichs geliefert). Im Langhaus befinden sich zwei größere und zwei kleine Fresken.

Heilung des Kindes Ottilia
Das vordere größere Bild zeigt die Heilung des Mädchens Ottilia durch die Taufe. Im Zentrum des Bildes kniet Ottilia, gestützt von ihrer Mutter Bereswinda. Vor ihr steht Bischof Erhard von Regensburg und legt seine rechte Hand segnend auf die Augen der Heiligen. Zwei Geistliche stehen hinter dem Bischof. Ein Knabe hält eine Schale mit einem Gefäß. Dabei handelt es sich um eine Tee-kanne. Früher war es ein Salbgefäß. Zur Teekanne wurde es erst durch die Restaurierung im Jahr 1765, also 46 Jahre nach der Erstausmalung.

Heilung von Ottilia
Am linken Rand steht ein Ritter (Ottilias Vater), in dessen Gewand sich ein Knabe, der Bruder Ottilias, schmiegt. Am oberen Bildrand schwe-ben auf und zwischen Wolken die Heilig-Geist-Taube und Putten. Von dort führt ein Gnaden-strahl zu Ottilia herab.
Ikonographischer Hintergrund des Bildes ist die Legende, Bischof Erhard von Regensburg habe im Traum die Weisung Gottes erhalten, in das Kloster Baumeles-Dames zu gehen und dort eine junge Blinde zu taufen. Er folgte dem göttlichen Auftrag. Während der Taufe wurde das Mädchen sehend. Ottilias Bruder brachte
  das Mädchen, das der Vater wegen seiner Behinderung im Kloster versteckt hatte, zurück ins elterliche Schloss. Der Vater war über diese Eigenmächtigkeit so erbost, dass er seinen Sohn deswegen umbrachte.
Die Heilung Ottilias von der Blindheit wird ikonographisch auch als Überwindung des Heidentums verstanden. Rätsel gibt der Mönch ganz rechts im Bild auf. Es handelt sich um den Taufpaten von Ottilia, wie an der Taufkerze in seiner Hand beweist. Er ist in die weiße Ordenstracht der Prämonstratenser gekleidet, obwohl Ottilia dem Augustinerorden angehörte. Kunstexperten glauben, dass Deschler aus der Schwarz-Weiß-Zeichnung der Vorlage die Farbe nicht erkennen konnte und deshalb die falsche Farbe wählte.




Das hintere Bild im Kirchenschiff (an der Decke vor der Empore) zeigt den Tod der hl. Ottilia.
Die Vollendung eines heiligen Lebens ist ein heilig-mäßiges Sterben.
Die Heilige liegt auf ihrem mit einem Bärenfell bedeckten Sterbebett, umgeben von ihren Mitschwestern. In ihrer Linken hält sie den Äbtissinnenstab, in der Rechten eine Hostie.

Tod von Ottilia
Ein Priester steht am Fuß des Bettes mit einem Kelch in der Hand. Auf einem Tisch steht ein Sterbekreuz zwischen zwei brennenden Kerzen, auf einem anderen ein Buch und ein Weihwas-serkessel. Über der Szene schweben Putten auf Wolken, mit Lilien und Rosen. Ein Strahlen-bündel fällt vom Himmel auf die Sterbende.
Das Bild hat folgenden Legendenhintergrund:
  Ottilia starb ohne die Sterbesakramente. Ihre Mitschwestern waren darüber untröstlich. Da kehrte die Seele noch einmal in den Körper zurück, die Heilige ergriff Kelch und Hostie, die ein inzwischen herbeigeeilter Priester in der Hand hielt, gab sich selbst die Kommunion und verschied.
Eine andere Legende berichtet, sie habe ihren letzten Lebenstag in einer Kapelle zugebracht. Vor ihrem Tod habe sie ihren Mitschwestern noch letzte Ratschläge gegeben, sei in Verzückung geraten, habe dem Kelch eine Hostie entnommen und sei danach gestorben.

Auch die beiden kleineren Fresken im Langhaus in der Form eines Dreipasses befassen sich wieder mit dem Leben der Ottilia. (In der christlichen Kunst versinnbildlicht der Dreipass die Dreifaltigkeit):

Im vorderen Bild, in der Nähe des Chorbogens, ist ein Bienenkorb abgebildet, über dem eine Heilig-Geist-Taube schwebt.
Der Text im Schriftband "CAELESTI IMPLENDA NECTARE" (= muss mit himml.Nektar gefüllt werden) weist auf den Sinn des Bildes hin:


Bienenkorb

"Wie der Bienenkorb von Bienen mit Honig gefüllt wird, so füllt der Heilige Geist die Seele von Ottilia mit himmlischem Nektar".   
Der Bienenkorb gilt als Vorbild von Tugend und Gemeinschaftssinn; er ist deshalb Symbol für die Kirche.
Das Bild an der Decke über der Empore zeigt
zwei Putten, die einen Kranz für Ottilia bereithalten.


Putten mit Siegeskranz

Text: "VENI CORONABERIS"
(Komm, damit du gekrönt wirst).
Die Inschrift verweist auf die himmlische Vollendung der Heiligen.

 

Seitenaltäre


Floriansaltar -links
Die beiden Seitenaltäre stehen in der Längsachse an den Außenwänden, um in der schmalen Kirche nicht die Sicht auf den Hochaltar zu behindern. Beide haben im Altarauszug Halbfiguren von heiliggesprochenen Päpsten. Dr.Morsch ist der Auffassung, dass die Seitenaltäre erst 1765 angeschafft wurden. Andererseits steht fest, dass Mathias Heimerl im Jahr 1717 neue Antependien liefertet. Vielleicht wurden die Seitenaltäre 1717 errichtet und 1765 umgestaltet oder es wurden 1717, bei der ersten barocken Ausstattung, die gotischen Seitenaltäre belassen und erst 1765 durch neue ersetzt. 22) Für Letzteres spricht, dass nach der Schmidt'schen Matrikel von 1738/40 die Seitenaltäre noch den beiden Heiligen Familien Jesus, Maria und Joseph bzw. Maria, Joachim und Anna (= heilige Sippe) geweiht waren. Heute sind St.Florian und St. Leonhard ihre Patrone.

Leonhardsaltar -rechts


Linker Seitenaltar

Mittelpunkt auf dem linken Seitenaltar ist eine große Figur des Feuerpatrons St. Florian. Er ist in römische Rüstung gekleidet und hält in seiner Hand ein Wasserschaff. Zu seinen Füßen steht ein in den rosa Hintergrund gemaltes, brennendes Haus.

St.Florian
St.Florian war um das Jahr 304 Offizier der zweiten italienischen Legion des römischen Heeres. Wegen seines Glaubens wurde er verhaftet und nach vielen Martern mit einem Mühlstein um den Hals in die Enns geworfen. In seiner Jugend soll er ein brennendes Haus durch sein Gebet gerettet haben.


Rechter Seitenaltar

Mittelpunkt des rechten Seitenaltars ist eine Barockfiguren des Viehpatrons St. Leonhard. Der etwas "grantig dreinschauende" Heilige ist mit einem weißen Ordensgewand bekleidet. Diese Farbe ist für eine Leonhardsfigur ungewöhnlich und entspricht wohl auch nicht dem Ornat, das St.Leonhard trug.

 


St.Leonhard
Wahrscheinlich wurde das Gewand gewählt, um den Heiligen als übernatürliche Person darzustellen. Weiß ist die Farbe des Lichts und damit des Himmels. Gleiches gilt übrigens auch für St.Florian auf dem linken Seitenaltar. In späteren Zeiten fasste man die Figuren polychrom (bunt). Erst im letzten Jahrhundert wurde die ursprüngliche Fassung bei einer Restauration wieder hergestellt. In der Hand hält die Figur den Abtsstab, ein Buch und Viehketten.
  Leonhard (in Bayern einer der 14 Nothelfer) lebte um das Jahr 500 als Einsiedler und später als Abt in Frankreich. Regelmäßig besuchte er die Gefangenen und erreichte beim König Clodwig I., dass viele von ihnen freigelassen wurden. Deshalb galt er ursprünglich als Schutzpatron derer, "die in Ketten liegen", also der Gefangenen - und der Geisteskranken, die man bis ins 18. Jahrhundert ankettete. Als die Leonhards-verehrung nach Deutschland kam, verehrte man ihn wegen der Ketten, mit denen er in Frankreich abgebildet war, als Patron der Haustiere, weil man diese Ketten als Viehketten missdeutete. In Bayern erreichte die Leonhardsverehrung im 19.Jh ihren Höhepunkt. Man nannte ihn auch den "bayerischen Herrgott". Am Leonhardstag, dem 6. November werden Leonhardiritte abgehalten und Tiersegnungen vorgenommen.

An der Predella sind auf barocken Sockeln zwei Halbfiguren angebracht. Sie stellen dar:

 
Johannes d.Täufer


Johannes den Täufer
(?)
Für Johannes d.Täufer sprechen Kreuzstab und Haarbesatz am Mantel (er trug einen härenen Mantel).


Tabernakel

St.Sebastian
(ohne die Pfeile, die er wohl in der linken Hand gehalten hat). Sein Name steht auf dem Sockel.


St.Sebastian

                                                             

Kanzel

Die barocke Kanzel mit vergoldeten Zierrahmen am Kanzelkorb stammt aus der Zeit um 1765. Sie ist von der Sakristei aus begehbar. An der Unterseite des flachen Schalldeckels eine Heilig-Geist-Taube im Strahlenkranz.
  Hinweis: Die Gestalt der Taube
für die künstlerische Darstellung des Heiligen Geistes gründet sich auf den Bericht der Taufe Jesu im Neuen Testament. Danach fuhr der Heilige Geist in leiblicher Gestalt auf Jesus hernieder wie eine Taube (Lk., 3,22). Obwohl dies nur bedeutet, dass sich der Geist bewegte wie eine Taube, nicht aber aussah wie ein Vogel, wählte man die Taube als Symbol für die sonst nur schwer greifbare dritte Person Gottes. Das Konzil von Nicäa im Jahr 325 hat dies sogar empfohlen. Papst Benedikt XIV verbot 1745 die Darstellung der dritten göttlichen Person in Menschengestalt, wie sie vereinzelt immer noch vorkam.

Kanzel



Kirchnbänkezur Beschreibung des Kreuzwegszur Beschreibung des Kreuzwegszur Beschreibung des Kreuzwegszur Beschreibung der Kanzelzur Beschreibung des KanzelkreuzesEmporeKirchnbänke
per Mouseklick zu den Beschreibungen                      

                                                 

                 Kanzelkreuz und Mater Dolorosa

Gegenüber der Kanzel hängt ein großes Kruzifix, das sog. Kanzelkreuz. Darunter steht die Figur der schmerz-haften Muttergottes (Mater dolorosa) mit einer barocken Krone auf dem Haupt. In ihrer Brust steckt ein Schwert als Sinnbild der Schmerzen, die sie durchleiden musste.
Nach Adelheid Riolini-Unger 24) wurde wenigstens die Mater dolorosa 1750 von Joh.Kaspar Öberl aus Friedberg geschnitzt. Die Datierung ist auf der Rückseite der Marienfigur eingeschnitten.
Die Figuren beschreibt Frau
Riolini-Unger wie folgt:
  "Auffallend sind die weiche Körperhaltung der Christusfigur und die aufrechte Haltung und gewisse Reife der Maria mit ihrem schmerzlich in die Ferne gerichteten Blick. Ihr Gewand ist fein gefältelt. Der seitlich über die eine Schulter aussschwingende Schleier ist von der Maria in der Friedberger Kirche Maria Alber (die ebenfalls von Joh.Kaspar Öberl stammt) her bekannt. Die Profilansicht zeigt eine spitz zuulaufende Nase und ein rundes Kinn."

Hinweis: Das Kreuz nennt man auch Kanzelkreuz, weil es in der Regel der Kanzel gegenüber an der Wand angebracht ist. Es erinnert den Prediger an den 1.Korintherbrief (1,3), in dem der hl.Paulus schreibt: "Wir predigen Christus als den Gekreuzigten". Die Ansprache soll nicht weltliche Dinge, sondern den Tod und die Auferstehung Christi zum Inhalt haben.

Mater dolorosa 
Kanzelkreuz mit Mater dolorosa


K
irchenbänke


          Kirchenbänke
Die 26 Kirchenstühle wurden 1720, im Zuge der ersten barocken Ausstattung beschafft. Sie sind sehr einfach gestaltet. Das Seitenteil ist lediglich durch Leisten gegliedert.
An einigen Plätzen sind noch die alten Namensschilder erhalten, die früher in fast allen Kirchen zu finden waren. Heute ist dies -zumindest in dieser Anzahl- sehr selten im Landkreis Dachau. Die Schilder sicherten früher den Bauern (gegen ein angemessenes Entgelt) einen festen Platz in der Kirche. Die festen Plätze in der Kirchen-bank waren in der Regeln an den Hof gebunden; der Käufer eines Anwesens erwarb auch den mit dem Anwesen verbundenen Kirchenstuhl.

Namensschilder
Wenn Sie eine Zusammenstellung von Mustern der Kirchenstuhlwangen aus den Landkreiskirchen sehen wollen, klicken Sie hier...



Kreuzwegbilder

An den Seitenwänden des Kirchenschiffs hängen die großen Kreuzwegbilder in schönen neubarocken Rahmen aus der Zeit um 1900.

Es sind nicht die ersten Kreuzwegbilder in der Kirche.
Aus den im Diözesanarchiv aufbewahrten Kirchenakten geht hervor, dass am 31.Aug.1789 die Einsetzung eines Kreuzwegs in die Straßbacher Kirche genehmigt wurde.


Kreuzwegbild

Hinweis: Als Kreuzweg werden die aufeinanderfolgenden bildlichen oder plastischen Darstellungen bezeichnet, die meist aus vierzehn Stationen der Leidensgeschichte Jesu, angefangen von der Verurteilung durch Pilatus bis hin zur Grablegung, bestehen.


Seinen Ursprung hat der Kreuzweg im Brauch der Pilger, bei Wallfahrten nach Jerusalem den Leidensweg Jesu auf der "Via Dolorosa" nachzugehen. Im späten Mittelalter wurde die Kreuzverehrung insbesondere durch den hl.Franziskus von Assisi gefördert, der durch die Stimme des Gekreuzigten vom Kreuz in St.Damiano zu einem christlichen Leben bekehrt wurde. Seit dieser Zeit wurden Kreuzwegandachten als Ersatz für die Pilgerfahrt ins Heilige Land abgehalten. Die Stationen bildeten dafür die Leidensstätten Jesu nach. Auf diese Weise konnte der letzte Weg Jesu vor Ort nachgegangen und sein Leiden anschaulicher betrachtet werden. Kreuzwegdarstellungen in Deutschland entstanden erstmals in und bei Klosterkirchen, auf Anhöhen und bei Wallfahrtsorten, insbesondere in der Nähe von Franziskanerklöstern. Mit der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert hielten sie als Kreuzwegbilder Einzug in die Innenräume der Pfarrkirchen und verbreiteten sich zunehmend. Papst Clemens XII. erkannte im Jahr 1731 mit seinem Breve "Unterweisungen über die Art, wie man den Kreuzweg abhalten soll" diese Form des Kreuzwegs als kanonisch an und bedachte ihn mit großzügigen Ablässen.

1. Station
Jesus wird zum
Tode verurtheilt
2. Station
Jesus nimmt
das Kreuz
auf seine Schultern
3. Station
Jesus fällt
das erstemal
unter dem Kreuze
4. Station
Jesus begegnet
seiner betrübten
Mutter
5. Station
Simon v.Cyrene
hilft Jesus
d. Kreuz tragen
6. Station
Veronika reicht
Jesus das
Schweisstuch
7. Station
Jesus fällt
das zweitemal
unter dem Kreuze
8. Station
Jerusalems Töchter weinen über Jesu
9. Station
Jesus fällt
das drittemal
unter dem Kreuze
10. Station
Jesus wird seiner
Kleider beraubt
11. Station
Jesus wird ans
Kreuz genagelt
12. Station
Jesus
stirbt am Kreuze
13. Station
Jesu Leichnam im Schosse seiner Mutter
14. Station
Jesus wird
ins Grab gelegt

Wenn Sie sich eine Zusammenstellung von Kreuzwegbildern aus den Kirchen des Dachauer Landes ansehen und mehr über die Geschichte des Kreuzwegs erfahren möchten, klicken Sie hier...



Apostelleuchter

Unter den Kreuzwegbildern sind vor den stuckierten Apostelkreuzen die kunstvollen Apostelleuchter aus Schmiedeeisen angebracht.

  
Apostelleuchter

Hinweis: Die Apostelkreuze sind von alters her von einem Kreis umgeben (Nimbuskreuz). In der Barockzeit und in der Zeit des Klassizismus hat man diesen Kreis aus Blattornamentik gestaltet. Im Inneren des Kreises befindet sich ein gleichschenkliges Kreuz, dessen Kreuzbalken wie stilisierte Lilien geformt sind. Lilien und Kreuz sollen Schöpfung und Erlösung symbolisieren. Die Apostelkreuze/leuchter erinnern an das in der Apokalypse (21,14) beschriebene himmlische Jerusalem, dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen mit den Namen der zwölf Apostel errichtet sind. Die Kirche sieht sich als Vorläuferin des himmlischen Jerusalems. 

Eine Zusammenstellung vieler verschiedener Apostelleuchter und Apostelkreuze aus den Kirchen des Landkreises finden Sie hier...



Empore

Emporenzugang

Die Empore ist auf den Außenmauern gelagert, d.h. sie braucht keine Stützen. Der Zugang befindet sich im Turmuntergeschoss. Dorthin führt eine von Stuckwerk umgebene Öffnung in der Westmauer. Der Stuck harmoniert mit der großen Rosette an der Emporenunterseite.


An die geschwungene Emporenbrüstung sind inmitten reichen Stucks drei Bilder (über früher schon vorhandene Darstellungen) gemalt, die sich mit Ottilia als Patronin und Helferin für die Blinden befassen (gemalt um 1900):


Südlich (in der Sicht vom Altar aus links) ein Rundbild mit einem Schrift-band "H.Jungfrau Othilia Hilff uns". Zu sehen ist vor dem Hintergrund eines Hauses und einer weiten Landschaft ein blinder Mann, der von einem Kind auf der Straße geführt wird.


Blinder Mann mit Kind


St.Ottilia über ihrer Kirche in Straßbach

Rast zweier Blinder
Das Bild auf der Nordseite trägt die Überschrift "H.Jungfrau Othilia Hilff uns". Auf einem von Bäumen umgebe-nen Platz rasten zwei junge Menschen, die an ihren Stöcken als Blinde zu erkennen sind.
 
Das mittlere, ovale Bild unter der Überschrift "Ich Will Helffen" zeigt die hl. Ottilia auf Wolken in der Tracht einer Äbtissin. In ihren Händen hält sie ein Buch, auf dem ihr Attribut, die Augen, liegen. Von der Heiligen reicht ein Gnadenstrahl bis zur Erde, wo die Kirche von Straßbach mit einem interessanten Turm zwischen einigen Häusern zu sehen ist.
 



O
rgel

Die Orgel auf der Empore, zumindest das Orgelgehäuse, dürfte aus der Zeit des Historismus vor 1900 stammen. Sie hat wohl ein Manual und vier Register, deren Züge noch erhalten sind: Dulcian 8', Gedakt 8, Flute, Viola de Gamba 8.
Die Orgel scheint nicht mehr bespielbar zu sein.
Unter der Empore steht eine zweimanualige Kleinorgel mit Pedal, gebaut von M.J. Schramm/München (Königl. Bayer. Hofpianofabrikant). Sie wurde wohl zuletzt bei Gottesdiensten benutzt. Die Kleinorgel besitzt die Register Salicional 8', Subbass 16', Principal 8', Flöte 4'.


Orgel offen

Allgemeines zur Orgel - Die Orgel mit ihren vielen Pfeifen aus Holz oder Metall, die über ein Gebläse zum Klingen gebracht werden, steht meist im rückwärtigen Bereich der Kirche auf der Empore. Sie hielt erst allmählich Einzug in die Kirche, weil sie bis in das 11. Jh. als profanes Instrument galt, das für das höfische Zeremoniell verwendet wurde. Erst ab dem 13. Jh wurde es zur Regel, in allen bedeutenden Kirchen Orgeln zu errichten. Heute gehört eine Orgel zur Ausstattung jeder Kirche. Mit ihrer Klangvielfalt und Klangfülle trägt die Orgel zur Verherrlichung Gottes bei. Die Pfeifen sind verschieden groß. Die kleinsten Metallpfeifen sind rd. sechs Zentimeter lang, während manche Holzpfeifen mehrere Meter hoch sein können. Die verschiedenen Register fassen bestimmte Pfeifen zusammen und erzeugen verschiedene Klangfarben (z.B. Flöten, Hörner). Der Orgelprospekt, die Schauseite der Orgel, wurde meist durch Künstler gestaltet. Im Barock, dem unsere ältesten Orgeln angehören, wurde der Prospekt mit reicher Ornamentik verziert. Heute setzt sich immer mehr der Freipfeifenprospekt durch, der allein durch die harmonische Anordnung der Pfeifen wirkt.


Portale

Die Kirche besitzt im Nordwesten und Südwesten zwei große zweiflügelige Portale mit schönen Schlössern und barocken Beschlägen.

Die beiden Portale sind gleich gestaltet. Als Türe wird aber nur mehr die Nordseite genutzt, weil sie zur Straße führt.

Wenn Sie auch andere alte Schließanlagen an den Kirchen und Kapellen des Landkreises sehen möchten, klicken Sie hier...



Kriegergedenktafel

Neben dem Südportal ist in der Kirche eine Gedenktafel für die "gefallenen und in der Heimat verstorbenen Helden der Gemeinde Frauenhofen" angebracht. Die Tafel dürfte schon nach dem Ersten Weltkrieg angelegt und später nach dem Zweiten Weltkrieg erweitert worden sein. Dafür sprechen die fehlende Überschrift "1914-1918" und die veränderte Schrift des zweiten Teils.
Erstaunlich ist die große Freifläche, die der Steinmetz nach dem Ersten Weltkrieg offen ließ; als wenn er den nächsten Krieg schon geahnt hätte.
Es ist zu hoffen, dass dort keine weiteren Namen eingetragen werden müssen.


Weihwasserbecken

Das Weihwasserbecken aus Rotmarmor ist teilweise in die Wand hinein versetzt. Darüber ist in die Wand eine halbrunde Nische eingelassen, damit die Gläubigen ihre Hände bequem eintauchen können.

Hinweis: Weihwasserbecken gehören zu den Kennzeichen einer katholischen Kirche. Sie befinden sich gleich neben dem Eingang. Nach heutiger Lesart laden sie ein, im Gebrauch des Weihwassers beim Betreten der Kirche die innere Bereitschaft zur Erneuerung durch Gott auszudrücken und beim Verlassen sich unter Gottes Sendung, Führung und Schutz zu stellen. Das stehende, leicht verderbliche (und meist gesundheitsschädliche) Wasser galt früher, als Bakterien noch unbekannt waren, als der Sitz dämonischer Kräfte. Deshalb wurde es vor dem Gebrauch gesegnet, um es von diesen Dämonen zu befreien.


Weihwasserbecken an der Türe
Hinweis: In den Kirchen des Landkreises Dachau gibt es viele unterschiedliche, außerordentlich interessante Weihwasserbecken.             Klicken Sie hier...

 


Ausstattungsstücke aus Straßbach im Augustiner-Chorherrenmuseum in Indersdorf

Eine Reihe von Ausstattungsgegenständen aus der Kirche von Straßbach ist im Augustiner-Chorherrenmuseum Indersdorf ausgestellt. Es handelt sich meist um Stücke, die aus Sicherheitsgründen bisher im Pfarrhaus oder an anderer Stelle verwahrt worden waren. Im Museum werden sie in ansprechendem Rahmen wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auch wertvolle liturgische Geräte aus den übrigen Kirchen der Pfarrei Indersdorf sind dort zu sehen. Das 2014 eröffnete Museum ist ein kultureller Glanzpunkt des Landkreises Dachau.

Votivtafeln

An die Wallfahrt zur hl. Ottilia erinnern Votivtafeln, die von dankbaren Wallfahrern für die Hilfe der Heiligen in Notlagen gestiftet wurden. Meist erklärt sich das Anliegen anhand der Gemälde und des Textes auf den Tafeln, die heute im Heimatmuseum in Indersdorf zu sehen sind. In Straßbach dominiert natürlich das Symbol der Augen, denn die hl.Ottilia wurde besonders bei Augenleiden angerufen. Hier eine kleine Auswahl aus dem 19.Jh.

1855
1857
1864


Opferstock

Auch der alte Opferstock aus der Zeit des 17.Jh. befindet sich nicht mehr in der Kirche, sondern im Heimatmuseum Indersdorf.
Der Name Opferstock bezieht sich auf das Material (ein ausgehöhlter Holzstock) und den Zweck (Aufnahme der Geldspenden von Kirchgängern). Opferstöcke waren besonders in Wallfahrtskirchen wichtig. Die Einnahmen, die sog. Opferstockgefälle, überstiegen oft erheblich die Ausgaben für die Kirche und dienten auch der Finanzierung anderer Kirchen oder Einrichtungen der Kirchenpatrone (Edelmannsfamilien oder Klöster). Ob das Opferstock-gefälle in Straßbach die Erwartungen des Klosters erfüllte, ist ungewiss. Jedenfalls war die Wallfahrt nicht so groß, wie es das Kloster gerne gesehen hätte.
Der Opferstock wurde, so wie hier in Straßbach, mit Eisenbändern und massiven Vorhängeschlössern gegen den radikalen Aufbruch gesichert. Der Metallbügel über dem Einwurfschlitz soll das filigrane Fischen nach Geld mittels langer Drähte verhindern.


Opferstock 17.Jh

 

Reliquiar

Schon in der Schmidt'schen Matrikel von 1739/40 wird berichtet, dass die Kirche in Straßbach eine Kreuzpartikel besitze. Diese Partikel ist in einer kostbaren Reliquienmonstranz (Kreuzostensorium) enthalten und dort zentral in ein Kreuz aus Bergkristall eingefasst.
Bergkristall in Kreuzform als Einfassung einer Kreuzpartikel ist seit Jahrhunderten verbreitet. Während der Schmuckstein aus fossilem Harz in der Antike als wertvoller Heil- und Zauberstein galt, ist er im Christentum ein Zeichen für die Auferstehung Christi  21)
.
Das Museum ordnet das Reliquiar dem 3.Viertel des 18.Jh. zu. Falls dies zutrifft, ist es nicht -wie von mir vermutet- mit dem in der Schmidt'schen Matrikel von 1739 genannten Reliquiar identisch.

Reliquienmonstranz

Umgeben wird das Kreuz von drei Reliquien, Partikel der Heiligen Ottilie, Benedikt und Hyazinth wie auf den Cedulae, den Pergamentzettelchen, zu lesen ist. Die Reliquie des hl.Hyazinth soll ein Geschenk des Abtes von Fürstenfeld sein, in dessen Kloster die Gebeine des Heiligen seit 1672 aufbewahrt werden. Im oberen Teil der Monstranz blickt ein lebensgroßes Auge zurück auf den Wallfahrer und erinnert daran, dass die göttliche Hilfe bei Augenleiden das Hauptanliegen der Pilger war.

Reliquie von St.Benedikt

Kreuzreliquie in der Mitte

Attribut Auge im oberen Teil
 
Die Monstranz ist heute zusammen mit vielen weiteren religiösen und säkularen Kunstschätzen im sehenswerten Augustiner-Chorherrenmuseum Indersdorf im Schneiderturm zu sehen.
Der Erläuterungstext unter dem Reliquiar lautet:
"Grundidee für dieses Kreuzreliquiar ist die Vermittlung des Lichtes für die trüben Augen und der Gnade für den Gläubigen. Das lebensgroße, emaillierte Auge steht unübersehbar für diese Aufgabe. In der Mitte befindet sich ein Kreuz aus Bergkristall, in welches zugleich eine Kreuzpartikel eingelassen ist. Bereits in der Antike trug man zur Heilung von Augenkrankheiten den Bergkristall in Amuletten. In diesem Reliquiar treffen sich also Glaube und Aberglaube... Sämtliche Perlen am Reliquiar sind bayerische Flussperlen".

Hinweis: Kreuzreliquien waren früher besonders wertvoll; schließlich galt das Kreuz Christi als kostbarste Reliquie der Christenheit. Die hl.Helena, Mutter von Kaiser Konstantin, soll im Jahr 326 nach der Legende das Kreuz Christi aufgefunden haben. Größere Kreuzpartikel kam ab 950 nach Deutschland. Sie wurden meist in Reliquienmonstranzen aufbewahrt und waren in der Regel Ziel kleinerer Wallfahrten.

Hans Schertl

Quellen:
01) Dr.Martin v.Deutinger, Die älteren Matrikeln des Bistums Freysing, 1849/50
02) Beyträge zur Geschichte,Topographie u.Statistik des Erzbistums München u.Freising, München 1850 (Johann II. Ebser)
03) Mayer-Westermayer, Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, 1880
04) Bezold/Riel, Kunstdenkmale des Königreichs Bayern, 1895
05) Theodor Bitterauf, Die Traditionen des Hochstifts Freising, 1909 (Nr.624, 950, 1067, 1118, 1134)
06) Max Gruber, Die Künstlerfamilie Holzmair, Amperland 1969/1 (Thomas Holzmair)
07) HistorischerAtlas-Zur Geschichte des Gerichts Dachau (1313)
08) Dr.Peter Dorner, Die silbernen Augenmotive in Straßbach, Amperland 1976
09) Max Gruber, Werkverzeichnisse der Dachauer Maler Johann und Johann Georg Hörmann, Amperland 1980/4
10) Max Gruber, Im Amperland tätige Glockengießer, Amperland 1984/2 ( Bernhard Ernst )
11) Max Gruber, Im Amperland tätige Glaser, Amperland 1984 (Ludwig Huber)
12) Max Gruber, Bis gegen 1800 im Amperland tätige Zimmermeister, Amperland 1986 (Wibner, auch in Indersdorf tätig)
13) Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bayern IV, 1990
14) Robert Böck,Wallfahrt im Dachauer Land, Bd 7 der Kulturgeschichte des Dachauer Landes, 1991
15) Dr.Peter Dorner, Der Abtransport der Dachauer Glocken 1917, Amperland 1994/2
16) Bauer/Rupprecht, Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland, 1996
17) Josef Berghammer, Der selige Bruder Marold, 1999
18) Prof.Dr. Wilhelm Liebhart, Die Bedeutung des Augustinerchorherrenstifts Indersdorf für das Dachauer Land, 2000
19) Hans Kornprobst, Die inkorporierten Pfarreien und Kirchen des Augustinerchorherrenstifts Indersdorf, Amperland 2004/2
20) Schwabhausen, Chronik eines Dorfes - Von der Poststation zur Großgemeinde, 2005
21) Susanne Wittekind, Caput et corpus: die Bedeutung der Sockel von Kopfreliquiaren, in: Reliquiare im Mittelalter von Bruno
      Reudenbach, S. 114, 2005 (Bergkristall)
22) Dr. Dieter Morsch, Die Kirchen im Pfarrverband Indersdorf 2014 (WolfgangMartin,1765)
23) Dr. Dieter Morsch, Kirchenführung 2014 (Stuck-Choraltar, Farben Weiß,Rosa,Gelb )
24) Adelheid Riolini-Unger, Die Bildhauerfamilie Öberl in Friedberg, 2022 (ISBN: 978-3-949257-07-0)
25) Liste der Baudenkmäler in Markt Indersdorf, Bayer. Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler-Stand 2024
26) Digitales Archiv des Erzbistums Mch u.Freising; Signatur: AA001/3, PfarrA10069 (Verlegung d. Kirchweihtags)
27)
Bek. vom 28. Dezember 1866 die Verlegung der Kirchweihfeste auf den III. Sonntag im October betr., Generalien-Sammlung
      der Erzdiözese München und Freising, S. 1003.
  "Alle Kirchweihfeste in der Erzdiöcese München-Freysing werden hiemit auf den 3. Sonntag im October (diesen vom 1. Monatstage einschließlich gerechnet) verlegt. In keiner Kirche der Erzdiöcese darf das Kirchweihfest an einem anderen als an dem bezeichneten Tage begangen werden."




82 Bilder: Hans Schertl (72), Hans Kornprobst/Heimatmuseum (10)

Kirchen und Kapellen im Dachauer Land - ein virtuelles Guckloch durch die verschlossene Kirchentür

20.8..2023