St.Ottilie
-Darstellungen in den Kirchen des Landkreises
Dachau-
|
Texte
vom
Ökumenischen Heiligenlexikon
|

Gedenktag katholisch
- evangelisch - orthodox: 13. Dezember |
Name bedeutet:
die Kleines Besitzende (althochdt.) |
Klostergründerin,
Äbtissin auf dem Odilienberg
* um 660 im Elsass
+ 720 (?) im Kloster Niedermünster südlich Straßburg
im Elsass |
Ottiliakirche
im Landkreis Dachau: Straßbach |
Odilia war eine Tochter des Herzogs
Athich aus dem Elsass. Sie gründete 690 das später nach
ihr benannte Kloster Odilienberg als Augustiner-Chorfrauenstift
und stand ihm als Äbtissin vor. Zehn Jahre später erfolgte
ihre zweite Klostergründung am Fuß des Berges: das
Kloster Niedermünster mit Spital und heilkräftiger Quelle,
dessen Platz ihr nach der Überlieferung Johannes der Täufer
in einer Vision gezeigt hatte.
Die Legende berichtet, dass ihr
Vater seine blind geborene Tochter Odilia töten lassen wollte,
die Mutter Bethsvinda sie aber retten konnte und durch eine Amme
in das Kloster "Palma" - wohl das heutige Baume-les-Dames - bringen
ließ.
|

in Petershausen
|

in Egenburg
|
Dort wurde Odilia das Augenlicht
geschenkt, als der durch einen Engel zu ihr gewiesene Wanderbischof
Erhard von Regensburg sie taufte.
Ihr jüngerer Bruder ließ
sie nach Jahren wieder nach Hause holen, der unzugänglich
zornige Vater schlug seinen Sohn so, dass der tot niederstürzte;
Odilia erweckte ihn wieder zum Leben und musste nun abermals vor
dem Vater fliehen.
Vor dem sie verfolgenden Vater
verbarg sie sich in einer Höhle bei Arlesheim; herabstürzende
Steine verwundeten den Vater schwer. Nach Jahren besuchte Odilia
den inzwischen schwerkranken Vater, der wollte sich mit ihr versöhnen,
sie erhielt von ihm den Platz auf der Hohenburg, um ein Kloster
erbauen zu lassen.
Dort pflegte sie auch ihre Eltern
bis zu deren Tod.
|

in Straßbach
|
in Hirtlbach
|
Die Überlieferung berichtet
auch, wie die sterbende Odilia ihre Schwestern zum Gebet in
die Kirche sandte. Als sie zurückkamen, fanden sie Odilia
tot. Von ihren inständigen Gebeten ins Leben zurückgerufen,
erklärte Odilia: "Warum beunruhigt ihr euch? Lucia war
bei mir und ich sah und hörte, was man mit Augen nicht
sehen, mit Ohren nicht hören, sondern nur mit dem Herzen
wahrnehmen kann." Dann ergriff sie selbst den Kelch,
nahm die Kommunion und starb.
Dieser Kelch wurde noch 1546
auf dem Odilienberg gezeigt, lange Zeit gab man den Pilgern
aus ihm zu trinken. Auf dem Odilienberg liegt Odilia bestattet;
er gilt als der "heilige Berg des Elsass", Odilias Grab ist
eine der bedeutendsten Wallfahrtsorte in Frankreich. Auch nach
der Zerstörung des Klosters Niedermünster durch einen
Brand im Jahr 1542 gilt die dortige Quelle als hilfreich bei
Augenleiden.
|

in Machtenstein
|
Kanonisation: Papst Pius VII.
erklärte 1807 Odilia zur Patronin des Elsass
Attribute: zwei Augen
Patronin des Elsass; der Blinden; gegen Augen-, Ohren- und Kopfleiden

|