Andreas
Wolff (auch Wolf) wurde am am 11. Dezember 1652 als einziger Sohn
des Malers Jonas Wolff und seiner Frau Helena in München geboren.
Der Vater war Mitglied der Malerzunft und erhielt Aufträge
vom kurfürstlichen Hof. Andreas ging erst bei seinem Vater,
dann für kurze Zeit beim kurfürstlichen Hofmaler und Bildhauer
Balthasar Ableitner in die Lehre.
In den Jahren 1673 bis 1680 ist die Familie oft umgezogen. Dadurch
konnte Andreas viele neue Kontakte knüpfen, die ihm bei seiner
späteren künstlerischen Tätigkeit zugutekamen. Für
die Anerkennung als Meister musste ein Künstler damals Wanderjahre
vorweisen. Die sind bei Andreas Wolff nicht belegt. Auch eine abgeschlossene
Ausbildung ist nicht nachweisbar, ebenso wenig wie ein Meisterstück.
Dass Wolff aber dennoch eigenständige Arbeiten fertigen und
verkaufen konnte, liegt nach Ansicht des Kunstexperten Kuno Schlichtenmaier
daran, dass er wohl Schüler von Hofmaler Balthasar Prugger
war. "Nikolaus Prugger hatte das kaiserliche Privileg erworben
und durch Kurfürst Ferdinand Maria am 14. Januar 1658 bestätigt
bekommen, daß seine Schüler von jeglichen Handwerksgewohnheiten
und Zunfteinschränkungen, wie etwa Meisterstücken, befreit
waren und dieses Recht auch an eigene Schüler weitergeben konnten."
Es wäre also tatsächlich möglich, dass Wolff durch
Bekanntschaft und Ausbildung von Prugger unter dem Schutz des kurfürstlichen
Hofes stand.
Nach
dem Tod des Vaters 1680 führte die Mutter den elterlichen Betrieb
weiter.
1688, im Alter von 36 Jahren, heiratete Andreas die Tochter des
Bildhauers Neu aus Landshut. Zwei Söhne starben früh,
zwei Töchter blieben am Leben. Drei Jahre später starb
die Mutter von Andreas Wolff. Er übernahm ihre Handwerksgerechtigkeit
(= Konzession).
Im
Jahr 1693, mit 41 Jahren, erlitt Johann Andreas Wolff einen Schlaganfall,
von dem er aber wieder genas. Der Künstler erhielt über mehrere
Jahre zahlreiche Aufträge vom Freisinger Fürstbischof Johann
Eckher von Karpfing und Liechteneck. So war er nicht nur Hofmaler
des bayerischen Kurfürsten Max Emanuel, sondern auch "Hochfürstlicher
Hofmaler und Kammerdiener" des Freisinger Fürstbischofs.
1701 errichtete Wolff mit bischöflicher Genehmigung eine Hauskapelle.
Grund war wohl eine schwere Krankheit der Frau, die aber noch bis
1710 lebte.
Wolff heiratete danach nicht mehr.
Der
Künstler zeichnete sich durch seine Altarbilder aus. In fortgeschrittenem
Lebensalter verfasste er neben der Malerei auch Gutachten oder lieferte
Entwürfe für Bauvorhaben: Nach seinen Plänen und seiner Leitung
wurde die Prämonstratenser-Abtei zu Schäftlarn an der Isar erbaut.
Wolff
war in zahlreichen Orten Bayerns, Schwabens und Österreichs
künstlerisch tätig. Seine Werke sind/waren in folgenden
Orten zu finden:
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München, Augsburg, Dießen, Altomünster, Indersdorf,
Albersbach, Passau, Haimhausen (Schlosstreppe und
Favorita), Freising, Fürstenfeld, Erding, Andechs, Vilsbiburg,
Regensburg, Benediktbeuern, Straubing, Landshut, Berg am Laim,
Waldsassen, Kempten, Buxheim, Salzburg, St. Florian, Kremsmünster,
Göttweih, Innsbruck, Linz. |
Zu seinen
Schülern gehörten Johann Degler,
der die Vorlage für die Ausmalung des Kirchenschiffs in Straßbach
lieferte und in der Klosterkirche Indersdorf tätig war, sowie
Johann Georg Bergmüller, der das Deckengemälde in der Haimhausener
Schlosskapelle schuf.
Wolff
wird als ruhiger, freundlicher Zeitgenosse beschrieben, der nur
viel sprach, wenn von der Kunst die Rede war. Beim Malen war er
sehr sorgfältig; er zeichnete ein Bild meist zwei bis dreimal
bevor er es malte.
Seine
Altarbilder "lassen überall eine schwere, dramatische
Komposition voll Wucht und Gedrängtheit erkennen. Eine begeisterte
religiöse Inbrunst spricht aus ihnen, verhalten glühen
warme Farben aus dunklem Grund. Das Martyrium wird zwar in all seiner
Grausamkeit gezeigt, aber es leuchtet die Erscheinung himmlischen
Trostes hinein", schreibt Spindler im Handbuch der Bayerischen
Geschichte über Wolffs Werke zu lesen.
Auf seinen Altarbildern ist im Vordergrund fast immer ein großer
Engel zu sehen. Typisch für Wolf ist auch die gerade
Form der Nasen der gemalten Personen. "Wolff verwendet eine
breit gefächerte Farbigkeit von bunten, intensiven bis zurückhaltenden,
von dunklen bis hellen und von warmen bis kühlen Farben",
schreibt Sabine Jasek (siehe Quellen).
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in
Albersbach

Indersdorf
- Altarblatt
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