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Kurzbeschreibung
Die Ortschaft
Albersbach wird schriftlich erstmals um das Jahr 12oo erwähnt.
Ab 1385 gehörte sie zum Kloster Indersdorf.
Wann die erste Kirche gebaut wurde, ist
nicht bekannt. Im Jahr 1481 gab es hier eine Heilig-Kreuz-Kapelle.
Die jetzige Filialkirche Hl. Kreuz der
Pfarrei Indersdorf hat mit dieser Kapelle nichts mehr zu tun; sie
wurde in ihrer heutigen Form vom Indersdorfer Probst Innozenz Weiß
von Grund auf neu errichtet.
Am 1.Oktober 1739 weihte der Freisinger Weihbischof Joh.
Ferdinand Freiherr von Bödigheim das Gotteshaus zusammen mit
der damals nach dem selben Bauplan er-richteten Mauritiuskirche
in Ottmarshart ein.
Der Kirchenbau
besticht durch die gelben Lisenen
an den Außenwänden und die halbrunde Apsis. Überhaupt
sind Run-dungen ein maßgebliches gestalterisches Element.
Das unterstreichen die Fenster mit Rundbogen oder in Rundformen
sowie die kleine an der Südseite angebaute Sakristei, die wie
eine kleinere Ausgabe der Kirche erscheint.
Lediglich der holzverkleidete Dachreiter mit Spitz-türmchen
passt in Form und Material nicht dazu.
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Die früher im Tabernakel verwahrten Kreuzpartikel,
die an das Kirchenpatronat erinnert, waren viele Jahre lang Ziel einer
kleinen Wallfahrt. Die Kreuzpartikel wurden in einem Reliquiar (einem ehemaligen
Brustkreuz, das man im Nachhinein mit einem Haltefuß versehen hatte)
aufbewahrt. Das Reliquiar kam 1720 durch den Indersdorfer Chorherrn Anton
Grainer nach Albersbach (noch in die alte Kapelle). Die daraufhin einsetzende
Wallfahrt wird wohl den Neubau der Kirche 20 Jahre später befördert
haben.
Das Reliquiar befindet sich heute im Augustiner Chorherrenmuseum Indersdorf.
Patrozinium ist das Fest der Kreuzerhöhung am 14.September.
Dieses Fest hat seinen Ursprung in Jerusalem. Dort war von Kaiser Konstantin
über dem Heiligen Grab eine Basilika erbaut und am 13.Sept.335 eingeweiht
worden. Einen Tag später, am 14.September, wurde in dieser Kirche das
von St.Helena auf Golgota aufgefundene Kreuz dem Volk gezeigt (=erhöht)
und zur Verehrung dargereicht.
Die letzte Renovierung der Kirche fand in den Jahren 1975-1983 statt.
Innenausstattung
Die Kirche ist ein kleiner,
halbrund geschlossener Saalbau.
Der nur um 1 Stufe höhere Altarraum ist nicht eingezogen.
Auch ein Chorbogen fehlt.
So hat man konsequent auch auf Seitenaltäre verzichtet.
Die Decke ist mit einfachen Stuckarbeiten in Felder eingeteilt.
Der Choraltar
im Rokokostil, mit ausladendem Gebälk und stark verschnörkeltem
Auszug wurde 1739 bei der Ausstattung der neu errichteten Kirche eingebaut.
Er stand vorher wohl schon in der alten Kapelle oder in einer anderen
Kirche und wurde für den Neubau angepasst.
- Im Altarauszug eine Holzplastik der hl. Helena, der Mutter von
Kaiser Konstantin; sie soll um das Jahr 325 neben der Heilige
Stiege, auf der Christus zum Haus des Pontius Pilatus gegangen
war sowie dem Heiligen Rock (nun in Trier) auch die Reste des
wahren Kreuzes aufgefunden haben.
- Mittelpunkt des Altars ist das schon 1716 entstandene und zunächst
für das Kloster Indersdorf vorgesehene wertvolle Altarbild
mit dem Titel: "Christus der
Salvator (Erlöser), der die Laster besiegt" (Maler
Joh.Andreas Wolff).
- Die Assistenzfiguren stellen
den hl.Augustinus in vollem bischöflichen Ornat mit brennendem
Herzen (Sinnbild der Liebe zu Gott) sowie
den hl.Nepomuk im priesterlichen Gewand seiner Zeit mit einem
Palmzweig in der Hand dar.
Vergrößerung von 13
Details (Altarbild, Figuren, Kanzel, Fenster, Stühle) per Mouseklick
Der Altarraum wird von zwei bemalten
Fenstern im Stil des beginnenden 20.Jh
erhellt. Dargestellt sind auf den Fenstern die Heiligen Helena und Veronika.
In der Kirche sind folgende Heilige als Figuren oder in Gemälden
dargestellt:
- hl. Augustinus
mit brennendem Herzen,
am Choraltar
- hl. Barbara
mit Kelch, an der Chorwand und als Figur im Choraufsatz
- hl. Helena,
auf einem Glasgemälde
- hl. Johannes Evangelist
mit einem Kelch, aus dem sich eine Schlange windet, an der Langhauswand
- hl. Joh.Nepomuk mit
Palmzweig, am Choraltar
- hl. Josef
mit Jesus auf dem Arm und einer Lilie in der Hand, an der Chorwand
- hl. Michael,
Erzengel mit Schwert und Seelenwaage, an der Langhauswand
- hl. Sebastian
am Marterbaum, von Pfeilen durchbohrt, an der Langhauswand
- hl. Veronika,
mit Schweißtuch, auf einem Glasgemälde
- hl. Maria
als Mater dolorosa unter dem Kreuz
Besondere Beachtung verdient das
vor kurzem renovierte Ölbild "Christus
auf dem Dreikant" an der Emporenbrüstung. Es zeigt den
am Hals, an den Hand- und Fußgelenken mit Ketten an eine schwere
Steintrommel gefesselten, auf einem hölzernen Dreikant sitzenden
Heiland.
Denkmal
Die
Kirche gehört zu den Baudenkmälern
der Gemeinde Markt Indersdorf
16) .
In der Denkmalliste ist sie unter der AktenNummer D-1-74-131-12; "Albersbach
35; lisenengegliederter Saalbau mit halbrundem Schluss und Giebelreiter,
1739 errichtet; mit Ausstattung" enthalten.
Wenn Sie
eine Kirchenführung vereinbaren möchten, klicken Sie hier....
Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen
Hinweisen
Die Ortschaft Albersbach wird schriftlich
erstmals um 1200 erwähnt.
1385 kam sie in den Besitz des Klosters Indersdorf: Damals wurde Albersbach
mit Dorfgericht und Vogtei und -vermutlich- den pfarrlichen Rechten von
Franz dem Impler, einem Bürger aus München, unter Zustimmung
der bayerischen Herzöge Stefan III. (1375-1413), Friedrich dem Weisen
(1375-1393) und Johann II. (1375-1397) an das Kloster verkauft. 09)
Geschichte
der Kirche
Wann die erste Kirche
in Albersbach gebaut wurde, ist nicht bekannt. Im Jahr 1481 bestand
dort eine Heilig-Kreuz-Kapelle, die zum Kloster Indersdorf gehörte.
Die Hofmarksordnung aus dem Jahr 1493 09)
macht dies deutlich. Dort heißt
es:
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"Algerspach
hofmarch, dorffgericht, herrlichait und alle öbrigkait ist unnsers
wirdigen gotzhauß freys unuogtpers aigen, grundt und poden mitsampt
der kirchen oder capellen des heilig Kreutz, all zehent klein und
groß.. si gehörn in unser pfarr und süllen in unnserm
gotzhauß ire gotsrecht empfahen". |
In heutigem Deutsch: "Die Hofmark
Albersbach, das Dorfgericht, die Herrschaft und alle Obrigkeit sind zusammen
mit dem Grund und Boden und der Kirche oder Kapelle zum Heiligen Kreutz
freies Eigentum unseres würdigen Gotteshauses (= Indersdorf).
Der gesamte Großzehent und Kleinzehent gehört in unsere Pfarrei.
Die Albersbacher sollen die Sakramente in unserem Gotteshaus empfangen".
Auch das Urbar (Güterverzeichnis) des Klosters unterstreicht 1493 diese
Abhängigkeit mit den Worten:
"Da selben die capell des hl.Creutzen zu kirch unnser
pfarr Unndensdorf ist unnsers wirdigen gotzhauß freiß eingeleibts
aigen
mit alen zehenten, klain und groß. pfärrlichen
rechten und allen zugehörn". 09)
In der Sunderndorfer'schen
Matrikel von 1524 wird eine Kirche in Albersbach (vielleicht
wegen der Zugehörigkeit zum Kloster) nicht erwähnt.
Apiankarte
1568
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Kartograph
Philipp Apian stellte in seiner Bayerischer Landtafel Nr. 13 auch
den Ort und die alte Kirche von Albersbach unter der Bezeichnung "Alderspach"
dar (siehe Landkarte links). Damals hatte die Kapelle wohl einen weit
heruntergezogenes Dach, denn Apians Zeichnungen sind, wie Dr.Peter
Dorner schreibt, authentische Ansichten der dargestellten Gebäude.
Philipp Apian war der bedeutendste bayerische Kartograph seiner Zeit.
Er wurde 1531 in Ingolstadt als Sohn des aus Sachsen stammenden Mathematikprofessors
Peter Bienewitz (latinisiert:Apian) geboren und trat die Nachfolge
seines Vaters an der Universität Ingolstadt an. Sein Lebenswerk
war die erste Landesaufnahme des Herzogtums Bayern. 1563 schon hatte
er eine erste große Karte des Herzogtums im Maßstab von
ca. 1:45.000 fertig gestellt. Eine Verkleinerung dieser sehr unhandlichen
Karte stellen die "24 Bairischen Landtaflen" (jeweils 40
mal 30 Zentimeter) im Maßstab von ca. 1:140.000 dar, die 1568
vom Züricher Formschneider Jost Amman in Holz geschnitten und
vom Maler Bartel Refinger |
koloriert wurden. Die Genauigkeit
der Landkarten wurde erst im 19. Jh übertroffen; noch Napoleon benutzte
sie für den Einmarsch in Bayern. Apian musste noch im Jahr des Erscheinens
seines Werkes (1568) nach Tübingen emigrieren, weil er "der Reformation
zugetan" war. Er starb dort 1589.
Neubau
1739
Die jetzige Filialkirche Hl. Kreuz der Pfarrei Indersdorf wurde in ihrer
heutigen Form vom Indersdorfer Probst Innozenz Weiß (1728-1748)
errichtet. Der Altarraum ist nicht ausgeschieden; deshalb baute man keine
Seitenaltäre ein. Auch auf eine aufwändige Stuckierung oder
Freskierung (Deckengemälde) wurde verzichtet. Man wollte wohl die
finanziellen Mittel schonen; schließlich errichtete das Kloster
zur gleichen Zeit auch die Kirche in Ottmarshart. Da beide Kirchen nach
dem gleichen Plan gebaut wurden, konnte man zum einen Planungskosten sparen
und zum anderen bei Handwerkern eine Art Mengenrabatt beziehen. Zudem
wird wohl die kommende aufwändige Erneuerung der Klosterkirche (um
1755) schon die Finanzabteilung des Klosters beschäftigt haben.
Der Altar wurde damals nicht neu erstellt, sondern entweder aus der alten
Kirche oder aus aus einer anderen Kirche übernommen und angepasst.
Am 1.Oktober 1739 wurde das Gotteshaus vom Freisinger Weihbischof Johann
Ferdinand Freiherr von Bödigheim eingeweiht, zugleich mit der Kirche
von Ottmarshart auf der anderen Glonnseite; dabei erneuerte er auch alte
Ablässe.
Schmidt'sche Matrikel von 1738/1740
01)
In
der Schmidt'schen
Matrikel von 1738/1740 wird die damals
noch ganz neue Kirche als Filiale von Indersdorf mit einem dem Hl.Kreuz
geweihten Altar (mit Kreuzreliquien) beschrieben. Sie hatte keine
Sakristei; auch ein Friedhof war nicht vorhanden. Die Einnahmen
verwaltete das Kloster Indersdorf. In dem als
Dachreiter gestalteten Türmchen hingen auch damals
zwei Glocken. Ob es sich dabei um dieselben Glocken handelte,
die Ersten Weltkrieg zum Einschmelzen abgeliefert werden mussten,
ist nicht sicher, aber doch wahrscheinlich. Jedenfalls entging eine
der beiden Glocken der Schmelze, weil sie noch vor ihrem endgültigen
Abtransport von der Sammelstelle in Indersdorf heimlich zurückgeholt
("zruckgstoin", wie die Albersbacher sagen), dann versteckt
und nach dem Krieg wieder im Turm aufgehängt wurde. Die heutige
2. Glocke wurde von der Gießerei Perner in Passau 1983 gegossen.
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Auszug aus einer Karte
von Philipp Finkh -1655
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Beschreibung
1880 02)
In der Statistischen Beschreibung des Erzbistums München und Freising
vom Beneficiaten an der Domkirche Anton Mayer aus dem Jahr 1880 ist im
Kapitel über die Pfarrei Indersdorf auch die Kirche von Albersbach
enthalten. Im Dorf selbst wohnten 51 Seelen (in 7 Häusern). Über
die Kirche schreibt er:
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"Liegt in
einem Thalkessel zwischen Indersdorf, Westerholzhausen und Hirtelbach.
Erbaut unter Probst Innozenz Weiß (1728 bis 1748). Restaurirt
1858. Renaissancestyl. Geräumigkeit zureichend. Baupflicht die
Filialgemeinde. Thurm: ein Dachreiter mit 2 Glocken. Consecrirt 1738.
Patrozinium 3.Mai. 1 Altar. Stiftungen 5 Jahrmessen. Meßner
ist ein Ortsangehöriger. Kirchenvermögen: 6.400 Mark".
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Die früher im Tabernakel verwahrten
Kreuzpartikel (jetzt in Indersdorf) waren ab 1720 das ganze 18.Jh.
über Ziel von Wall-fahrern. Kreuzreliquien waren früher
besonders wertvoll; schließlich galt das Kreuz Christi als kostbarste
Reliquie der Christenheit. Die hl.Helena, Mutter von Kaiser Konstantin,
soll im Jahr 326 nach der Legende das Kreuz Christi aufgefunden haben.
Größere Kreuzpartikel kam ab 950 nach Deutschland. Sie wurden
meist in Reliquienmonstranzen aufbewahrt. 07)
Sonnenuhr
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An der Südwand
ist Zwischen dem Eingang und dem ovalen Emporenfenster eine Sonnenuhr
aufgemalt.
Wenn Sie mehr über Sonnenuhren an den Kirchen des Dachauer Landes
erfahren wollen, klicken Sie
hier... |
Die letzte Renovierung
fand in den Jahren 1975-1983 statt. Zu den Kosten für die Restauration
der Innenausstattung, die die Pfarrei aufbringen muss, trugen die Einwohner
von Albersbach dadurch bei, dass jede Familie die Kosten für eine
Heiligenfigur oder einen anderen sakralen Gegenstand übernahm. 08)
Innenausstattung
Altarraum
Die Kirche ist ein kleiner,
halbrund geschlossener Saalbau.
Der Altarraum ist architektonisch nicht ausgeschieden; lediglich der Fußboden
ist im Chor um eine Stufe höher gesetzt. Die Decke ist mit einfachen
Stuckarbeiten in Felder eingeteilt.
Altar
Der Hochaltar mit seinem glatten,
marmorierten Säulenpaar, dem breiten Gesims und dem reich verzierten
Altarauszug stammt in großen Teilen aus der Zeit der Erbauung
der Kirche um 1739. Aber es sind auch einige Teile des alten Altars
von 1680/90 wiederverwen-det worden, wie die seitlich ange-fügten
Assistenzfiguren und das durchgehende Gebälk zeigen.
Dies hatte sicher auch finanzielle Gründe. Nach dem Neubau der
Kirche 1739 war der alte Altar zu klein und musste der neuen Raum-höhe
angepasst werden. Dies erforderte erhebliche Umbau-maßnahmen.
Zudem war das neue Altarblatt höher als die Säulen des Altars.
Da man die Säulen nicht verlängern konnte, erhöhte
man die Predella, den Teil zwischen Mensa und Retabel. Das Altarblatt
reicht nun unter die Sockelhöhe der Säulen in den Predellabereich
hinab, obwohl das nicht dem damaligen Kunst-geschmack entsprach. |
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Altarauszug
Der Altarauszug
dürfte um 1770/80 seine heutige Form erhalten haben. Im ihm
steht -passend zum Patrozinium der Kreuzauffindung- eine Holzplastik
der hl.Helena
mit Kreuz. Die Mutter von Kaiser Konstantin hatte im Jahre 320 nach
dem Kreuz Christi graben lassen. Als man drei Kreuze gefunden hatte,
wurde ein Toter nacheinander auf die Kreuze gelegt. Beim Kreuz Christi
wurde er wieder zum Leben erweckt.
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St.Helena
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St.Helena hat bei den Grabungen
im Heiligen Land in den Jahren 325 u. 326 übrigens neben den
Resten des wahren Kreuzes Christii auch die Heilige Stiege, auf
der Christus zum Haus des Pontius Pilatus gegangen war (nun in Rom)
sowie den Heiligen Rock (nun in Trier) aufgefunden.
Die beiden auf Bögen
sitzenden Engel stammen noch vom alten Altar aus der Zeit um 1680/90.
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Altarblatt
11)
Das 234 x 115 cm große
Altarblatt, eine höchst qualitätsvolles Gemälde aus
der Zeit um 1716, stellt Christus
als Salvator (Erlöser) dar, der die Laster besiegt.
Der mit einem Lendentuch und einem blau-roten (Spott-)Mantel bekleidete
Christus weist mit seiner linken Hand auf das Kreuz in seinem rechten
Arm, durch das die Laster besiegt wurden. Die Augen von Christus
blicken auf den Betrachter wo immer der in der Kirche steht. Christus
wird nicht mehr als Leidender dargestellt, sondern als Auferstandener:
von Marterspuren ist nichts mehr zu sehen; auch seine Wundmale sind
kaum noch zu erkennen. Das Haupt ist von einem blauen Strahlenkranz
umgeben.
Die Darstellung erinnert schon an den Christus, der am Ende der
Tage als Richter wiederkehren wird.
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Christus
als
Salvator Mundi
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Das vom Patrozinium "Auffindung
des Hl.Kreuzes" abweichende Bildthema weist darauf hin, dass
man 1739 wohl aus Ersparnisgründen in den neuen Altar ein im
Klosterbereich Indersdorf wohl schon vorhan-denes Gemälde einsetzte.
Es hatte von 1717 bis 1730 den Allerseelenaltar, den heutigen Antonius-altar
in der Klosterkirche geschmückt. Dann war es durch das Antoniusbild
ersetzt und damit frei geworden.
Der Kunstexperte D.G.Morsch
11)
nimmt an, dass das Salvator-Bild vom kurfürstlichen
Hofmaler Johann Andreas Wolff (1652-1716) geschaffen wurde.
Die Christusfigur auf dem Gemälde in Albersbach gleiche in
frappierender Weise der im Dreifaltigkeitsgemälde in der Freisinger
Domvorhalle. Dafür spreche, so Morsch, "der wolffische
Christustypus, die Verteilung der relativ großen Figuren,
die den Bildraum fast vollständig ausfüllen und die Koloristik"
(Farbgebung). Christus ist farblich aufgehellt dar-gestellt,
um das Leuchten des Auferstanden zu betonen.
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Der
Künstler Wolff schuf für das Kloster und die Kirchen von
Indersdorf mehrere Bilder. Das Albers-bacher Bild war wohl eines seiner
letzten Bilder, denn die letzten Pinselstriche (z.B. das Rot am Mantel
Christi) setzte erkennbar der Schüler von Wolff, der Maler Joh.
Degler (1667-1729). Degler verwaltete auch den Nachlass von Wolff.
..mehr zu Andreas Wolff...
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Detail
aus dem Salvatorgemälde
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Unter den Füßen
Christi winden sich drei Gestalten. Sie stehen allegorisch für
die durch den Tod und die Auferstehung Christi besiegten Laster.
- Links der Teufel. Er hält eine Schlange in der Hand.
- In der Bildmitte liegt eine Frau mit heller Haut und Haarschmuck.
Sie kehrt Christus den Rücken zu und versinnbildlicht
so die Abkehr des Sünders von Gott.
- Rechts darüber im Halbdunkel duckt sich der Tod, dargestellt
durch ein Skelett.
Er hält einen gebrochenen Pfeil in seiner Hand.
Das ist der "Stachel", von dem im "Exultet"
der Osternacht jubilierend gesungen wird: "Tod, wo ist
dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?"
(1 Kor,15,55) |
Im oberen
Teil des Bildes ist Christus von sieben
Engel umgeben. Der größte Engel hat seine Hände
zum Gebet gefaltet. Wie bei Christus folgen auch seine Augen dem
Betrachter im Raum.
Links stemmen zwei Putten die blau schimmernde Erdkugel in die Höhe.
Der Maler gewährt einen Blick in das Innere der Kugel, also
ins Erdinnere, wo damals die Unterwelt vermutet wurde. Dort sind
als Vertreter der vor der Erlösungstat Christi verstorbenen
Menschheit Adam und Eva zu sehen. Christus soll nach traditioneller
christlicher Vorstellung zwischen Kreuzigung und Auferstehung in
den Limbus, die Vorhölle (auch Schoß Abrahams genannt)
gekommen sein, um die Seelen der Gerechten, die auf die Öffnung
des Himmels durch Christus gewartet haben, zu befreien. Dies wird
auch als "Höllenfahrt
Christi" bezeichnet. Im Glaubensbekenntnis weist der
Text "Hinabgestiegen in das Reich des Todes" darauf hin.
Im Albersbacher Bild stürmt Christus geradezu in die Vorhölle
und packt Adam am Handge-lenk, um ihn nach oben in den Himmel zu
ziehen.
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Höllenfahrt
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Assistenzheilige
Assistiert wird das Altarblatt von
zwei großen Heiligenfiguren, die auf Postamenten stehen und von
Baldachinen überdeckt werden. Diese Figuren stammen aus der Erbauungszeit
der heutigen Kirche (1739).
St.Augustinus
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Links der hl.Augustinus
in vollem bischöflichen Ornat mit dem brennenden Herzen (Sinnbild
der Liebe zu Gott) in der Hand.
Rechts eine Figur des hl.Nepomuk
im Gewand der Kanoniker seiner Zeit, mit einem viereckigen Birett
auf dem Haupt, einer Mozetta (Schultertuch für Domherren) über
dem hier vergoldeten Rochette und dem Talar (hier blau). In der Hand
hält er einen Palmzweig als Zeichen für sein Martyrium.
Der Märtyrerpalmzweig erinnert an die Offenbarung des Johannes,
wo es heißt: "Danach sah ich und siehe, eine große
Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen;
niemand konnte sie zählen. Sie standen vor dem Thron und vor
dem Lamm, gekleidet in weiße Gewänder, und trugen Palmzweige
in den Händen.
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Johannes
Nepomuk
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Hinweis: Augustinus (354-430) ist der bedeutendste der vier
lateinischen Kirchenväter. Er war Bischof in Hippo in Nordafrika.
Durch seine zahlreichen Schriften entwickelte er sich zum geistigen
Führer der Kirche. Eine Stelle in seinem berühmtesten Buch
"Confessiones/Bekenntnisse", in der seine feurige Gottesliebe
zum Ausdruck kommt, verhalf ihm später zum Attribut eines flammenden
Herzens. Gedenktag: 28.August
Hinweis: Johannes aus Pomuk, "ne Pomuk", war Ende
des 14.Jh Generalvikar des Erzbischofs in Prag und machte sich beim
König Wenzel wegen seines energischen Auftretens für die
Rechte der Kirche unbeliebt. Wenzel ließ ihn am 20. März
1393 gefangen nehmen, foltern, brannte ihn selbst mit Pechfackeln,
ließ ihn durch die Straßen schleifen und schließlich
in der Moldau ertränken. Die
Legende berichtet, der eigentliche Grund sei gewesen, dass Johannes,
der auch Beichtvater der Königin war, dem König keine Auskunft
über die Sünden seiner Frau gegeben habe. Das 1215 eingeführte
Beichtgeheimnis hat in der kath. Kirche einen hohen Stellenwert. Der
Fundort der Leiche in
der Moldau wurde durch
eine Erscheinung von fünf Sternen offenbart. Nepomuk ist neben
Maria der einzige Heilige, der mit Sternen geschmückt ist. Die
Verehrung von Nepomuk ist zwar schon seit 1400 nachweisbar; sie war
aber nicht sehr umfangreich und zudem auf Prag beschränkt. Sein
Denkmal auf der Prager Karlsbrücke, das 1693 errichtet wurde,
machte ihn zum Brückenheiligen. Erst als man über 300 Jahre
nach seinem Tod, im Jahre 1719, bei der Öffnung des Grabes in
der Prager Veitskirche die Zunge des Heiligen unverwest vorfand, gewann
die Verehrung an Dynamik. Im Jahre 1721 wurde der Kult von Rom anerkannt,
am 19.3.1729 folgte die Heiligsprechung durch Papst Benedikt XIII.
Nepomuk war der Modeheilige der Rokokozeit. So ist es wenig verwunderlich,
dass seine Figur in den nur 10 Jahre später errichteten Kirchen
in Albersbach und Ottmarshart zu finden ist. Festtag:
16.Mai. |
Tabernakel
Sehr schön gestaltet ist der reich verzierte, barocke
Tabernakel des Altars, der
aus der Zeit des späten
Rokoko (um 1770/80) stammt.
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Tabernakel
mit Reliquiaren |
Er wird von
Reliquienschreinen
gleichen Alters eingefasst. Sie enthalten jeweils drei Wachs-medaillons
und drei von blauen Steinen geschmückte Reliquien. Die Namensschilder
der Reliquien (Cedulae) aus Pergament sind leider nicht mehr zu
entziffern.
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Drei
Wachsmedaillons
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Hinweis: Tabernakel ist das lateinische Wort für Zelt. Die seit
dem 12. Jh übliche Bezeichnung führt zurück zur Bundeslade
der Israeliten zur Zeit Mose, die ebenfalls in einem Zelt untergebracht
war. Der Tabernakel dient bereits seit frühchristlicher Zeit
(unter anderem Namen) zur Aufbewahrung verwandelter Hostien für
die Sterbenden. Im hohen Mittelalter wurde er auch Ort der Anbetung
und Verehrung Christi in der Gestalt dieses eucharistischen Brotes.
Der Ort und die Form der Aufbewahrung änderten sich im Laufe
der Jahrhunderte häufig. Das Tridentinische Konzil (1545-63)
ordnete die Aufstellung des Tabernakels auf dem Altar an. Doch diese
Vorschrift wurde in Deutschland, wo man lange daran festhielt, die
heiligen Hostien in Wandschränken und Sakramentshäuschen
aufzubewahren, erst im 18. Jahrhundert umgesetzt. Das 2.Vatikanische
Konzil (1962-65) lässt dies wieder zu. Deshalb werden in modernen
oder modernisierten Kirchen Tabernakel häufig in die Wand eingelassen
oder stehen frei auf einer Säule. |
An der mit bäuerlicher Rosenmalerei
verzierten Predella
lehnen Tafeln mit den gleichbleibenden Messgebeten (Kanontafeln)
in vergoldeten Rahmen.
Maibuschen
Maibuschen
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Auf den Altar hat man zu beiden
Seiten des Tabernakels Maibuschen
aufgestellt. Sie dienen als Altarschmuck. Es handelt sich dabei
um "künstliche, von sogenannten Kränzleinbindern
aus Papier etc. verfertigte Gebinde, die als Altar-Ornamente in
Maikrügen aufgestellt wurden", schrieb Dr.Gerhard Hanke.
Hier in Albersbach werden es wohl Stoffblumen sein.
Von der Barockzeit bis Ende des 19.Jh. waren diese Maibuschen auf
den Altären der bayerischen Kirchen üblich. Künstliche
Maibuschen wurden den natürlichen Blumen vorgezogen, weil letztere
das Sterbenmüssen betonen. Eine angemessene Verzierung für
Altäre waren nur dauerhafte Schmuckstücke. Noch in der
2.Hälfte des 19.Jh. waren Kunstblumen auch in Wohnzimmern Attribute
des Wohlstands, wie auf alten Gemälden zu sehen ist. Später
ersetzte man die Kunstblumen sowohl in den Privatwohnungen als auch
in den Kirchen durch natürliche Blumen. Bei Feierlichkeiten
verwandelte man die Kirche in ein Blütenmeer. Die Maibuschen
wanderten auf die Seitenaltäre und schließlich auf den
Dachboden.
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Fenster
St.Helena
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Der Altarraum wird
von zwei bemalten Fenstern im Stil des beginnenden 20.Jh erhellt.
Die Glasmalereien wurden vor etwa 3 Jahren durch ein Zusatzglas
geschützt.
Das linke Fenster ist der hl.
Helena geweiht, der Mutter von Kaiser Konstantin, die das
Kreuz Christi aufgefunden haben soll. Ihr Bild ist wohl dem Patronat
des Hl.Kreuzes geschuldet.
Das Gemälde im rechten Fenster zeigt die
hl. Veronika, eine im Dachauer Raum (außerhalb des Kreuzwegs)
selten dargestellte Heilige. Veronika reichte Jesus auf dem Kreuzweg
ein Tuch, mit dem er sich Blut und Schweiß aus dem Gesicht wischen
konnte. Sie ist mit dieser Tat auf dem 6. Kreuzweg-Stationsbild verewigt.
Der Name Veronika geht wahrscheinlich auf das lateinische"vera icon"
= wahres Bild (Jesu) zurück. Die Heilige hat ihren Namen Veronika
somit erst später erhalten. |
St.Veronika
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Figuren-
und Bilderausstattung
An
den Seitenwänden der Kirche stehen noch fünf Heiligenfiguren.
Sie haben als Heiligenschein (Nimbus)
einen Strahlenkranz um das Haupt und stehen auf "flachen Landschaftssockeln
über gleichförmig profilierten Podesten"
15).
Mindestens drei der Figuren
wurden von Joh.Kaspar Öberl
aus Friedberg (1700-1767) geschnitzt. Alle sind mit einem Meter gleich
groß. Die Josefsfigur ist auf das Jahr 1741 datiert. Es ist davon
auszugehen, dass dies auch für die übrigen beiden Figuren, der
hl.Barbara und des hl.Johannes, zutrifft.
St.Josef
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Vorne links steht eine lebhaft
wirkende Figurengruppe des hl.
Josef mit Jesus auf dem rechtem Arm und einer Lilie (seit
dem Mittelalter Symbol für Reinheit und Keuschheit) in der
linken Hand. Josef wendet sich seinem Sohn in liebevoller Weise
zu. Adelheid Riolini-Unger beschreibt die Figur in ihrem Buch über
die Künstlerfamilie Öberl 15)
wie folgt:
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"Der
hl.Josef trägt ein knöchellanges Kleid mit Quetschfalte
über der Brust und einen drapierten Umhang mit Schüsselfalte
sowie Sandalen. Am Hinterkopf ist ein mehrstrahliger Heiligenschein
zu sehen, bei dem Kind ein dreistrahliger Nimbus. Jesus ist
liegend, in weichen babyhaften Formen separat geschnitzt, hebt
Kopf und Ärmchen an und weist mit dem linken Zeigefinger
nach oben. Auf der Schulter des hl.Josef ist die Datierung '1741'
eingeschnitten". |
Hinweis: Joseph stammte aus
dem Geschlecht des Königs Davids. Er lebte als Zimmermann in
Nazareth. Er war der Vater Jesu - oder Ziehvater Jesu, da nach
altchristlicher Überzeugung Jesus der Sohn Gottes ist und durch
den Heiligen Geist im Schoß der Jungfrau Maria gezeugt wurde.
Josef war im 17. und 18.Jh. einer der am häufigsten dargestellten
Heiligen. 1675 wurde er zum Patron des Hl.Römischen Reiches
erklärt. Mit Kind im Arm wird Josef erst seit der Barockzeit
dargestellt. 15)
Gedenktag: 19. März
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Rechts
vom Altar steht auf einem Sockel die Figur der hl.
Barbara mit Kelch und Hostie in der Hand.
Der Bildhauer Öberl hat ihr ein feines Gesicht gegeben, mit mandelförmigen
Augen, leicht geöffnetem Mund und zurückgekämmten Locken.
Barbara trägt unter ihrem goldenen, blau gefüttertem Mantel
ein langes, rotes Kleid, einen weißen Schal und ein goldenes
Mieder mit Stern. 15)
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Die
Heilige ist eine legendäre Person. Das bildschöne
Mädchen soll von ihrem heidnischen Vater, dem reichen Dioskuros
von Nikomedia, während einer längeren Geschäftsreise
in einen Turm geschlossen worden sein, um sie am Heiraten zu
hindern. Als der Vater zurückkam und merkte, dass sie Christin
geworden war, ließ er sie martern und enthauptete die
Tochter selbst. Vor dem Tod hatte Barbara Gott öffentlich
gebeten, dass alle, die der Passion Christi gedenken, vom Gericht
Gottes verschont werden mögen. Der Kelch mit Hostie in
ihrer Hand versinnbildlicht die einem Sterbenden gereichte letzte
Kommunion (Viatikum) und verweist auf ihre Funktion als
Sterbepatronin. Die Abbildung der hl.Barbara nur mit Kelch ist
bei uns erst seit dem 15.Jh. üblich (vorher immer mit Turm).
Gedenktag 4.Dezember. |
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St.Barbara
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Gegenüber auf der Südseite
steht die Figur des Evangelisten Johannes
mit einem Kelch, aus dem sich eine Schlange gewunden hat. Sie liegt
-abgebrochen- zu Füßen des Heiligen auf dem Sockel.
Nach der Legende sollte
Johannes vergiftet werden. Doch das Gift kroch in Gestalt einer
Schlange aus dem Trinkbecher.
Die Haltung des Johannes in Albersbah wirkt etwas steif, das Gesicht
zeigt wenig Emotion. Sie ist von geringerer Qualität als die
beiden anderen Figuren und könnte eine Arbeit aus der Werkstatt
des Künstlers sein. 15)
Gedenktag: 27.Dezember
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St.Johannes
Ev.
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St.Sebastian
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- vorne links
eine Figur des hl.
Sebastian am Marterbaum, von Pfeilen durchbohrt.
Sebastian wurde wegen seines Glaubens mit Pfeilen durchschossen.
Er erholte sich aber durch die Pflege von St.Irene, der Witwe des
Märtyrers Kastulus, bekannte sich erneut zu seinem Glauben
und wurde daraufhin mit Keulen erschlagen. Auf seine Anrufung hin,
soll eine Pestepidemie abgewendet worden sein. Der heilige
Sebastian wird deshalb als Pestpatron und -der Pfeile wegen-
als Patron der Schützenbruderschaften verehrt. Gedenktag: 20.Januar
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Erzengel
Michael
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- in der Nähe
der Empore die Figur des Erzengels
Michael mit Schwert und Seelenwaage in den Händen.
Das Schwert versinnbildlicht den Kampf gegen Luzifer, den Engel,
der sich Gott gleichstellen wollte.
Die Seelenwaage, auf deren linker Schale ein kleiner Teufel als
Sinnbild für das Böse sitzt und rechts ein kleiner Engel
für das Gute, weist darauf hin, dass Michael die Seelen der
Verstorbenen nach Abwägung der guten und schlechten Taten ins
Paradies geleiten soll. Gedenktag: 29.September
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Christus auf dem Dreikant
Besondere Beachtung
verdient das vor kurzem renovierte Ölbild an der Emporenbrüstung
"Christus
auf dem Dreikant".
Es
zeigt den Heiland, der mit Ketten am Hals und an den Hand- und Fußgelenken
gefesselt ist und der auf einem hölzernen Dreikant sitzt.
Der Dreikant ist auf die Sitzfläche einer Holzbank gelegt und
wird so zum Folterwerkzeug des darauf Sitzenden.
In der rechten oberen Bildecke erscheint auf einer Wolke ein weinender
Engel, der ein Spruchband hält, mit der Inschrift: "Am
Jüngsten Tag würds offenbahr werden".
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Jesus
auf dem Dreikant
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Das
Bild ist nach Dr.Morsch eine Kopie des Gnadenbildes aus der Gruftkirche
in München, die bis 1803 am Marienhof stand.
Diese Kirche wurde nach der Vertreibung der Juden aus München
(1442) durch Herzog Albrecht III. an der Stelle der früheren
Synagoge errichtet.
In der Gruftkirche stand auch die berühmte Pieta aus der Zeit
um 1340, die sich seit 1803 in Salmdorf befindet. 12)
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Hinweis: Die Darstellung
Christus auf dem Dreikant geht (wie auch "Christus auf der Rast")
zurück auf die "Heimlichen Leiden Christi". Das sind
Schilde-rungen und bildliche Darstellungen von Martern Christi vor
seiner Kreuzigung, die nicht in den Evangelien erwähnt sind.
Sie entstammen der Passionsmystik des Mittelalters und wurden in der
Barockzeit von den Jesuiten und Franzis-kanern für Zwecke der
Gegenreformation wieder belebt. |
Kanzel
Kanzel
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Die Kanzel stammt aus dem
Jahr 1685. Am schön verzierten Kanzelkorb
sind in kleinen, durch Säulen getrennten Nischen die 4 Evangelisten
(Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) als Figuren dargestellt.
Die Figuren sollen nicht für diese Kanzel geschnitzt worden
sein, sondern aus Indersdorf stammen.
An der Unterseite des Schalldeckels ist eine Heilig-Geist-Taube
vor blauem Hintergrund angebracht.
Nach unten schließt eine vergoldete Weinrebe die Kanzel ab.
Auf der Innenseite des Kanzelkorbs hat sich in einer eingeschnitzten
Inschrift der Stifter verewigt:
"Gott zu Lob und einem christlichem Angedenchen
hat Maister Alexander Götschl Kirschner dise Canzl von
Kistler bezahlt und machen lasen 1685".
Hinweise: Die Gestalt der Taube für die künstlerische
Darstellung des Heiligen Geistes gründet sich auf den Bericht
der Taufe Jesu im Neuen Testament. Danach fuhr der Heilige Geist
in leiblicher Gestalt auf Jesus hernieder wie eine Taube (Lk., 3,22).
Obwohl dies nur bedeutet, dass sich der Geist bewegte wie eine Taube,
nicht aber aussah wie ein Vogel, wählte man die Taube als Symbol
für die sonst nur schwer greifbare dritte Person Gottes. Das
Konzil von Nicäa im Jahr 325 hat dies sogar empfohlen. Papst
Benedikt XIV verbot 1745 die Darstellung der dritten göttlichen
Person in Menschengestalt, wie sie vereinzelt immer noch vorkam
(so z.B. im Deckengemälden der Schlosskapellen in Haimhausen
und Unterweilbach).
Die Predigt wurde in altchristlicher Zeit -ähnlich wie
heute- von einem Ambo aus gehalten. Ab dem 13. Jh. baute man Kanzeln,
die zumeist seitlich im Mittelschiff ihren Platz haben, dort, wo
die Gemeinde versammelt ist. Von hier aus konnten die Prediger auch
von oben herab sprechen, was ihren Worten größere Wirkung
verleihen sollte. Spätestens seit dem 2.Vatikanischen Konzil
1962 werden Kanzeln nicht mehr benutzt
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Kanzelkreuz u. Mater
dolorosa
Der Kanzel gegenüber,
auf der Nordseite, hängt das sog.
Kanzelkreuz mit stark überzeichneten Blutspuren auf
dem Korpus und einem -den göttlichen Personen vorbehaltenen-
dreistrahligen Heiligenschein.
Bei diesem Kruzifix handelt es sich um einen sog.Viernageltypus.
Die Beine liegen nebeneinander am Kreuzstamm auf, jeder Fuß
ist von einem Nagel durchbohrt, zusammen mit den Nägeln der
Arme also vier, daher die Bezeichnung "Viernageltypus".
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Hinweis:
Das Kreuz nennt man auch Kanzelkreuz, weil es in der Regel
der Kanzel gegenüber an der Wand angebracht ist. Es erinnert
den Prediger an den 1.Korintherbrief (1,3), in dem der hl.Paulus
schreibt: "Wir predigen Christus als den Gekreuzigten".
Die Ansprache soll nicht weltliche Dinge, sondern den Tod und
die Auferstehung Christi zum Inhalt haben. |
Darunter
steht -wie in den meisten Kirchen üblich- eine Figur der
Mater
dolorosa, der schmerzensreichen Mutter in gold-rot-blauem
Mantel mit einer barocken Krone auf dem Haupt und einem langen Schwert
in ihrer Brust. Dieses Schwert erinnert an das Simeonwort im Lukasevangelium
(Kap 2,35) bei der Darstellung im Tempel: "Dir selbst wird
ein Schwert durch die Seele dringen". Die Verehrung der Mater
dolorosa in Deutschland ist bis auf das 13.Jh. zurückzuverfolgen.
Gedenktag für die Schmerzen Mariens ist der 15. September.
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Vergrößerung der
Kanzel, Orgel, Figuren, Kreuzwegbilder, Kirchenbänke per
Mouseklick
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Kirchenbänke
Das Muster der kunstvoll
ge-
schnitzten
Wangen
der
Kirchenstühle entspricht dem
vieler Kirchen-
stühle im
Dachauer Land.
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Kirchenbank
wange
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Es trat erstmals
1695 in Glonn auf und wurde ab 1717 auch in Ainhofen, Arnbach,
Arnzell, Aufhausen, Bergkirchen, Hil-
gertshausen, Markt Indersdorf, Ottmarshart, Pasenbach, Pipinsried,
Sigmertshausen, Walkertshofen, Weichs, Westerholzhausen und in
Westerndorf verwen-
det.
Wenn Sie die Muster ver-
gleichen wollen, klicken
Sie hier....
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Stiftertafel
Stiftertafel
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In der Nähe
der Kanzel ist in die Mauer eine Steintafel
eingelassen. Sie erinnert daran, dass Josef Walter 1858 die Kirche
restaurieren ließ:
Anno Domini 1858
half dieses hl.Kreuzkirchlein restauriren, versah selbes mit einem
neuen Kreuzweg und stiftete zu ewigen Zeiten Quatember-Messen
Joseph Walter, Bauers Sohn dahier, was zum Andenken dieser Stein
bekundet.
O. A. M. D. G.
(= Omnia Ad Majorem Dei Gloriam - Alles zur größeren
Ehre Gottes)
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Kreuzwegbilder
An den Seitenwänden des
Kirchen-schiffs hängen die großen Kreuz-wegbilder
in schön verzierten neubarocken Rahmen aus der Mitte des 19.Jh.
Sie wurden vom Bauern Joseph Walter im Jahr 1858 gestiftet, wie
auf der o.a.Steintafel zu lesen ist.
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Kreuzwegbild
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Allerdings sind die Bilder
selbst durch das Tageslicht sehr ausgebleicht.
Dies gilt vor allem für die linke Wandseite (Stationen 8-14),
an der sich die durch die Südfenster einfal-lenden Sonnenstrahlen
bemerkbar machen.
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Hinweis:
Als Kreuzweg werden die aufeinanderfolgenden bildlichen oder plastischen
Darstellungen bezeichnet, die meist aus vierzehn Stationen der Leidensgeschichte
Jesu, angefangen von der Verurteilung durch Pilatus bis hin zur Grablegung,
bestehen. Seinen
Ursprung hat der Kreuzweg im Brauch der Pilger, bei Wallfahrten
nach Jerusalem den Leidensweg Jesu auf der "Via Dolorosa"
nachzugehen. Im späten Mittelalter wurde die Kreuzverehrung insbesondere
durch den hl.Franziskus von Assisi gefördert, der durch die Stimme
des Gekreuzigten vom Kreuz in St.Damiano zu einem christlichen Leben
bekehrt wurde. Seit dieser Zeit wurden Kreuzwegandachten als Ersatz
für die Pilgerfahrt ins Heilige Land abgehalten. Die Stationen
bildeten dafür die Leidensstätten Jesu nach. Auf diese Weise
konnte der letzte Weg Jesu vor Ort nachgegangen und sein Leiden anschaulicher
betrachtet werden. Kreuzwegdarstellungen in Deutschland entstanden erstmals
in und bei Klosterkirchen, auf Anhöhen und bei Wallfahrtsorten,
insbesondere in der Nähe von Franziskanerklöstern. Mit der
Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert hielten sie als Kreuzwegbilder Einzug
in die Innenräume der Pfarrkirchen und verbreiteten sich zunehmend.
Papst Clemens XII. erkannte im Jahr 1731 mit seinem Breve "Unterweisungen
über die Art, wie man den Kreuzweg abhalten soll" diese Form
des Kreuzwegs als kanonisch an und bedachte ihn mit großzügigen
Ablässen.
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2.
Station
Jesus nimmt
das Kreuz
auf seine Schultern
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3.
Station
Jesus fällt
das erstemal
unter dem Kreuze
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5.
Station
Simon v.Cyrene
hilft Jesus
d. Kreuz tragen
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7.
Station
Jesus fällt
das zweitemal
unter dem Kreuze
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9.
Station
Jesus fällt
das drittemal
unter dem Kreuze
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Wenn Sie sich eine
Zusammenstellung von Kreuzwegbildern aus den Kirchen des Dachauer Landes
ansehen und mehr über die Geschichte des Kreuzwegs erfahren möchten,
klicken Sie hier...
Apostelleuchter
Zwischen
den Kreuzwegbildern sind die kunstvoll geschmiedeten Apostelleuchter
angebracht, die an einfachen, aufgemalten Apostelkreuzen an der
Wand befestigt sind.
Sie erinnern
an das in der Apokalypse (21,14) beschriebene himmlische Jerusalem,
dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen mit den Namen der zwölf
Apostel errichtet sind. Die Kirche sieht sich als Vorläuferin
des himmlischen Jerusalems.
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Apostelleuchter
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Opferstock
Opferstock
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In der Nähe des Eingangs
ist ein alter, sehr urig wirkender Opferstock
angebracht. Sein Mantel besteht aus Metall.
Hinweis: Der Opferstock in den Kirchen dient zur Aufnahme von Geldspenden
in Kirchen. Der Name rührt daher, dass der Opferstock ursprünglich
aus einem großen ausgehöhlten Holzstock bestand.
In den Kirchen des Landkreises
Dachau gibt es viele unterschiedliche, außerordentlich interessante
Opferstöcke. Wenn Sie sich dafür interessieren, klicken
Sie hier..
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Auf der von zwei elliptischen
Fenstern (sog.Ochsenaugen) erhellten Empore steht eine im Verhältnis
zur Kirche große Orgel
mit einem neubarocken Gehäuse.
Die Orgel kam 1988 aus der
Klosterkirche Indersdorf, die damals ein neues Instrument erhielt.
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Gebaut
wurde die Orgel aber schon 1969 von Josef Zeilhuber
(Bruckmühl) 14)
für die Pfarrkirche in
Vagen. Von der hat man sie 1982 nach Indersdorf verkauft, um dort
die Zeit (6 Jahre) bis zum Bau einer neuen Orgel in der Klosterkirche
zu überbrücken. 04)
05)
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Die Orgel mit elektropneumatischen
Kegelladen hat zwei Manuale mit folgenden 10 Registern.
14)
I. Hauptwerk (C-g'''):
Principal 8' Gedeckt 8' Octave 4' Octave 2' Mixtur 4f 11/3'
II. Positiv: (C-g''') Offenflöte
8' Weidenpfeife 8' Gemshorn 4' Quartan 2f 11/3' + 1'
Pedal: (C-f'):
Subbaß 16'
Koppeln: II/I,
I/P, II/P
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Sakristei
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Beeindruckend
in ihrer Schlichtheit ist Einrichtung der kleinen Sakristei
im halbrunden Anbau.
Dort werden die Paramente (Messgewänder) und die für
die Kirche benötigten Gerätschaften aufbewahrt. In der
Sakristei ziehen sich Priester und Ministranten vor dem Gottesdienst
die liturgischen Gewänder über. Im Begriff Sakristei steckt
übrigens das lateinische Wort "sacer", mit der Bedeutung
"heilig bzw. geweiht".
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Weihwasserkessel
Dass
die Kirchen in Albersbach und Ottmarshart nicht nur den gleichen Bauplan
hatten, ist auch an den Weihwasserkesseln
am Eingang zu sehen. Sie stammen sicher aus der gleichen Werkstatt.
Könnte das gleiche Aussehen dafür sprechen, dass sie schon
so alt wie die Kirche sind ?
Hinweis: Weihwasserbecken gehören zu den Kennzeichen einer katholischen
Kirche. Sie befinden sich gleich neben dem Eingang. Nach heutiger
Lesart laden sie ein, im Gebrauch des Weihwassers beim Betreten der
Kirche die innere Bereitschaft zur Erneuerung durch Gott auszudrücken
und beim Verlassen sich unter Gottes Sendung, Führung und Schutz
zu stellen. Das stehende, leicht verderbliche (und meist gesundheitsschädliche)
Wasser galt früher, als Bakterien noch unbekannt waren, als der
Sitz dämonischer Kräfte. Deshalb wurde es vor dem Gebrauch
gesegnet, um es von diesen Dämonen zu befreien. |
Weihwasserkessel
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Die
Kirche hatte zwei Zugänge von der Süd- und der Nordseite.
Die Türen sind mit schönen Türbeschlägen
verziert, die das gleiche Muster haben wie in Ottmarshart.
Bei der Renovierung 1983 wurde der Nordein-gang außen mit einer
schmalen Backsteinwand zugemauert. Innen ist aber -zu Dekorations-zwecken-
noch die alte Türe angebracht. |
Portal
mit barocken Beschlägen
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Ältere
Albersbacher können sich noch erinnern, dass die Kirche in die
Flurumgänge nach Pfingsten mit einbezogen war: 10)
die Prozession führte durch die Kirche, durch das eine Portal
hinein, durch das andere Portal hinaus. |
Früheres
Kreuz-Reliquiar
12)
Reliquiar
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Albersbach war früher Ziel einer kleinen, regionalen Wallfahrt
zum Hl.Kreuz.
Mittelpunkt war ein um 1715 entstandenes Reliquiar
aus vergoldetem Silber. Es war aber nicht als Einzelarbeit
von einem Goldschmied geschaffen worden, sondern wurde aus zwei
vorhandenen, stilistisch unterschiedlichen Teilen zusammengesetzt:
- oben besteht er aus einem früheren Brustkreuz (Pectorale)
mit 5 Schaugefäßen und
- unten aus einem Haltefuß, der wohl Teil einer Monstranz
oder eines Kelchs war.
Das Reliquiar kam 1720 nach Albersbach. Der Klosterchronist und
Chorherr Georgius Penzl (1697-1748) beschrieb es wie folgt 13)
:
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"Schon
Georg II. hat ein aus Silber gegossenes und vergoldetes Kreuz
machen und darin Partikel des heiligen Kreuzes einschließen
lassen. Als Anton Grainer/Greiner (?) Indersdorfer Vikar war,
ließ er es in Albersbach zur öffentlichen Verehrung
aussetzen." |
|
Die winzige
Kreuzpartikel ist hinter einem Schauglas an der Schnittstelle der Kreuzesarme
angebracht. Als nach 15 Jahren das Zertifikat für die Echtheit der
Kreuzreliquie verloren ging, legte man 1731 eine andere Kreuzreliquie
mit Echtheitsbestätigung auf die Albersbacher Reliquie und übertrug
so die Wirkkraft der zweiten Reliquie auf die erste. Der Indersdorfer
Propst bestätigte dies in einer eigenhändigen Erklärung.
Chronist Georgius Penzl schreibt dazu:
|
"Da
aber das Original der Echtheitsbestätigung nirgends zu finden
war legt der Reverendissimus 1731 jene Partikel die er von Pater
Josef Maria Send vom Orden des hl.Franziskus der Kapuziner, damals
Guardian in München geschenkt bekommen hatte, nach der Approbation
in Freising über die alten Partikel unter Beigabe einer Bestätigung
von seiner Hand. Sie lautet: Dieses Teilchen wurde dem Partikel des
Hl.Kreuzes in Albersbach aufgelegt. Da dies ohne Authentik ist, sei
es durch die Ungunst der Zeiten oder durch unglücklichen Verlust,
was ich, Innozenz, Probst, bestätige am 30.September 1731."
(Nachzuhören beim VHS-Projekt Hörpfade)
|
Weitere Reliquien (wohl teilweise
aus Katakomben) sind in den Schaugefäßen an den Kreuzbalkenenden
zu sehen.
- Links Reliquien von Papst Innocenz XI. (1676-1689), der in der kath.Kirche
seit 7. Oktober 1956 als Seliger verehrt wird,
- rechts von St.Antonius,
- oben von St.Dorothea
- unten von St.Georgius.
Heute wird das Reliquiar im Augustiner-Chorherrenmuseum in Indersdorf
aufbewahrt. 13)
Wenn Sie die Internetseite
des Pfarrverbands Indersdorf besuchten möchten, klicken Sie hier...
Die Gottesdienstordnung finden Sie hier...
Hans Schertl
Quellen :
01) Dr.Martin v. Deutinger, Die
älteren Matrikeln des Bistums Freysing, 1849/50
02) Mayer-Westermayer, Statistische
Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, 1880
03) Heimatbuch des Landkreises und der Stadt Dachau,
1971
04) Josef Berghammer, Die Orgel
in der Pfarrkirche Kloster Indersdorf, Amperland 1987/3
05) Josef Berghammer, Orgelweihe
in der Pfarrkirche Kloster Indersdorf, Amperland 1989/2
06) Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler,
Bayern IV, 1990
07) Robert Böck,Wallfahrt im
Dachauer Land, Bd 7 der Kulturgeschichte des Dachauer Landes, 1991 (Einweihung
1739)
08) Peter Bartl, Mesner, 2003
09) Hans Kornprobst, Die in Indersdorf
inkorporierten Kirchen, Amperland 2004/2
10) Sebastian Kottermair, ehem.Kirchenpfleger,
2007 (Flurumgang)
11) Dr. Dieter Gerhard Morsch, St.Salvator
in Albersbach, Amperland 2011/2 (Altar u.Altarblatt)
12) Dr. Dieter Morsch, Die Kirchen
im Pfarrverband Indersdorf 2014 (Altar, Wolff, Gruftkirche,Reliquiar)
13) Christl Böller, Hörpfade
Heilig Kreuz Albersbach,
14)
Organ index, freie Wiki-Orgeldatenbank, Internetseite, 2022 (Orgel)
15)
Adelheid
Riolini-Unger, Die Bildhauerfamilie Öberl in Friedberg, 2022 (ISBN:
978-3-949257-07-0)
16) Liste der Baudenkmäler
in Markt Indersdorf, Bayer.
Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler-Stand 2024
52 Bilder: Hans Schertl
4.3.2022
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