Filialkirche
St.Leonhard und Anna in PASENBACH
Adresse
: 85256 Vierkirchen, Barthstraße 12
Lage der Kirche
auf der Landkarte ...
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Kurzbeschreibung
Datenblatt
Die Ortschaft
Pasenbach wurde am 6.3.819 erstmals in einer Schenkungsurkunde als
Pasinpah schriftlich genannt. Da in dieser und einer späteren
Urkunde aus dem Jahr 826 Priester mit Grundbesitz bzw. Lehen in
Pasenbach erwähnt wurden, könnten sie auch die indirekte
erste Erwähnung einer Kirche
in Pasenbach sein.
Das Patronat des hl.Leonhard ist seit
1524 bekannt. Aber St.Anna war zweite Patronin, denn in der Schmidt'schen
Matrikel von 1738 wird sogar von einer
Annakirche gesprochen.
St.Anna war auch Patronin der Schlosskapelle,
die im Jahr 1843 abge-brochen wurde. Viele der Schlossherren
vom Geschlecht der Barth (im Wappen ein bärtiges Gesicht) sind
in der Kirche begraben.
Die heutige
Filialkirche St. Leonhard und Anna der Pfarrei Vierkirchen
ist ein gotischer Bau, der in barocker Zeit umgebaut oder erweitert
und vor allem neu ausgestattet wurde.
Der etwas eingezogene Chor ist von einem Tonnengewölbe
mit Stichkappen
überwölbt. Der
im Kern spätgotische, im Grundriss quadratische Turm
ist an die Nordseite des Chors angebaut.
Seine Zwiebelkuppel mit Holzschindeldeckung erhielt er im 17.Jh.
Im Turm hängen zwei Glocken, die aus dem
Jahr 1519 stammen und die wegen ihres hohen Alters dem Einschmelzen
zu Kriegszwecken in den beiden Weltkriegen entgehen konnten.
In einer Nische in der Außenwand
des Chores steht die Figur des hl. Leonhard (17.Jh),
der eine schwere Kette mit Schelle und Schloss in seiner Linken
hält. Die Figur ist aus Ton gebrannt.
Seit 1994
findet in Pasenbach alljährlich an einem Sonntag um das
Leonhardifest (6.November) wieder ein Leonhardi-Umritt,
der größte im Landkreis Dachau, statt.
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Sonnenuhr
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Innenausstattung
Die Einrichtung der Kirche stammt größtenteils aus der Barockzeit.
Decken
- der Altarraum besitzt ein flaches Tonnengewölbe
mit Stichkappen; das Deckenfresko zeigt das Lamm Gottes.
- das Kirchenschiff ist mit einem an hölzerne
Querbalken angehängten sog. unechten Gewölbe überdeckt.
Das Gewölbe ist bemalt.
Die Gemälde zeigen: a)den Tod des hl.Leonhard,
b)die Glorie des Patrons im Himmel und c) den Leonhardiritt in Pasenbach
1929.
Die
Altäre in der Kirche
Choraltar von 1678
Im Aufsatz kleiner
Figuren von St.Ulrich,
St.Josef und St.Benno
In der Mittelnische die Schnitzfigur
der Anna selbdritt, die sich früher in der Anna-Kapelle des Schlosses
von Pasenbach befand.
Assistenzfiguren: St.Leonhard mit Ketten und St.Franz v.Assisi mit Kruzifix
Seitenaltäre von 1678
links: Muttergottesaltar (Figurengruppe: Krönung Mariens durch die
Hl.Dreifaltigkeit)
rechts: Sebastiansaltar (Figur am Marterbaum, von Pfeilen durchbohrt),
im Auszug: St.Vitus im Kessel,
Assistenzfiguren:
St.Rochus mit Beinwunde, Konrad v.Parzham mit Kruzifix in der Hand sowie
St.Petrus u. St.Paulus
Viele Epitaphe
erinnern an bedeutende Verstorbene
- an den Außenwänden vor allem
an ehemalige Priester
- an den Innenwänden an
Hofmarksherren der Patrizier
Barth von Harmating und Pasenbach aus dem 16.-18.Jh.
per Mouseklick zu den Beschreibungen
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Kleine Glasgemälde
in den Fenstern mit Wappenscheiben von 1584 und 1590 sind mittelalterliche
Kostbarkeiten.
Die Figuren- und Bilderausstattung
entspricht der vieler Kirchen im bäuerlichen Umfeld. Leider wurden
viele originale Figuren beim Kirchenraub im Jahr 1980 gestohlen. Heute
(2021) sind zu sehen:
Figuren
- St.Anna in
der Figurengruppe Anna selbdritt am Choraltar
- St.Leonhard im Mönchsgewand
mit Abtsstab und Ketten am Hochaltar (stammt aus der Schlosskapelle)
aus
gebranntem Ton in der Nische
an der Außenwand
Mosaik
aus Körnern und Samen
Figur
an der Nordwand des Langhauses
- St.Ulrich im Bischofsgewand
(im Auszug des Choraltars)
- St.Franziskus von
Assisi , in der braunen Kutte mit einem Kreuz in der Hand am Hochaltar
(stammt aus der Schlosskapelle)
- St.Josef, mit der Lilie
der Keuschheit (im Auszug des Hochaltars)
- St.Maria als Himmelskönigin
(im Altarraum)
Krönung
Mariens (am linken Seitenaltar)
als
Mater dolorosa (am Kanzelkreuz)
- St.Rochus mit Pilgerstab, der
auf seine Beinwunde zeigt (rechter Seitenaltar)
- St.Konrad von Parzham mit dem
Kreuz in der Hand (rechter Seitenaltar)
- St.Petrus mit den beiden Himmelsschlüsseln
(Halbfigur am rechten Seitenaltar)
- St.Paulus mit Buch (Halbfigur
am rechten Seitenaltar)
- St.Vitus im Ölkessel (rechter
Seitenaltar)
- St.Benno im Bischofsgewand (im
Auszug des Choraltars)
- St.Sebastian am Marterbaum
(rechter Seitenaltar)
Bilder
- St.Maria
auf Gemälde mit dem Thema St.Anna lehrt Maria das Lesen (Chorsüdwand)
- St.Anna auf
Gemälde mit dem Thema St.Anna lehrt Maria das Lesen (Chorsüdwand)
- St.Leonhard
auf dem Deckengemälde im Langhaus
Baudenkmal
Die Kirche
gehört zu den schützenswerten Baudenkmälern. In der vom
Landesamt für Denkmalpflege herausgegebenen Liste der Baudenkmäler
in der Gemeinde Vierkirchen 49)
wird
sie mit folgenden Worten beschrieben: "D-1-74-150-12; Barthstraße
12; Kath. Katholische Filialkirche St. Leonhard; Saalbau mit eingezogenem,
dreiseitig geschlossenem Chor und Turm im nördlichen Winkel, Chor
und Turm späätgotisch, Langhaus 17. Jahrhundert; mit Ausstattung".
Was
noch interessiert...
Gottesdienstzeiten
erfahren Sie auf
der Internetseite des Pfarrverbands Weichs/Petershausen/Vierkirchen.
Klicken Sie hier...
Glockengeläute
Der Bayerische Rundfunk hat am 16.6. 2019 in seiner Sendung das
"Sonntägliche Zwölfuhrläuten" die Filialkirche
St.Leonhard in Pasenbach anlässlich des 1200-Jahr-Jubiläums
vorgestellt. Wenn Sie die Sendung hören möchten, klicken
Sie hier...
Das
Mittagsläuten mit einer Glocke können Sie von Arnoldusglocke
auf Youtube hören; klicken
Sie hier...
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Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen und
kunsthistorischen Hinweisen
Die
Ortschaft Pasenbach wird erstmals
in einer Urkunde vom 6.März 819 erwähnt ("in Pasinpah
iuxta fluvium qui dicitur Clana" -Pasenbach am Fluss Glonn) 09)
. In ihr wird von einem Tausch zwischen
dem Herr Pupo und dem Freisinger Bischof berichtet (Bischof gibt Besitz
in Pasenbach an Pupo). Vorher hatte ein Kleriker namens Tozi den Besitz
dem Bischof geschenkt.
Wenn sie die Urkunde im transkribierten Originaltext lesen möchten,
klicken Sie hier...
Nach der Lex Baiuvariorum waren mindestens sechs Zeugen notwendig; die
Urkunde von 819 wurde sogar von 34 namentlich aufgeführten Zeugen
Personen beglaubigt. Interessant ist, dass vor der Aufzählung der
Zeugen darauf hingewiesen wird, dass die Zeugen nach gutem bayerischen
Brauch an den Ohren gezogen worden waren ("Haec sunt testes per
aures tracti"); sie sollten sich später besser an das Rechtsgeschäft
erinnern können.
Weiteres
zur Geschichte der Schloss- und Hofmarksbesitzer von Pasenbach
finden Sie im Historischen Atlas von Bayern, der 1958 von der Kommission
für Bayerische Landesgeschichte unter Max Spindler herausgegeben
wurde. 47)
Sie können den Bericht hier
lesen...
Geschichte
der Kirche
Schon die o.a. Urkunde von
819 könnte eine indirekte Erwähnung einer Kirche gewesen sein.
Jedenfalls wird darin ein Kleriker Tozi genannt, der Besitz in Pasenbach
hatte. In einer weiteren Urkunde vom 14.Juli 826 heißt es,
der Priester Rathelm begebe sich seines Lehens zu Basinbach (Pasenbach),
d.h. er gab das Lehen an den Bischof zurück. Ob er oder Tozi Priester
in Pasenbach waren oder ob sie nur Besitz in Pasenbach hatten,
geht daraus nicht hervor.
Im Verzeichnis der Kirchen und
Kapellen des Bistums Freising von 1315 (Konradinischen
Matrikel) ist Pasenbach
aber nicht enthalten. Sofern dies nicht ein Versehen ist, bedeutet es
wohl, dass es damals in Pasenbach kein Gotteshaus gab, das dem Bistum
gehörte.
Gotik
In der Zeit der Gotik wurde eine neue Kirche gebaut, von der Teile (Altarraum
u. Turm) noch erhalten sind. Damals kam die
örtliche Hofmark in den Besitz der Münchner Patrizierfamilie
von Barth, die im Laufe der nächsten Jahrhunderte mit zur Ausstattung
beitrug. 1468 kauft ein Hans Barth zwei Höfe in Giebing von Heinrich
dem Kammerberger zu Hilgertshausen; kurz nach 1521 erwarben die Barth
die "Veste Pasenbach" von der Münchner Familie Wilbrecht. Die Grabsteine
der Barth, die sich in Pasenbach ein Erbbegräbnis geschaffen haben,
beginnen aber schon im Jahr 1491.
Pasenbach zählte damals vier Höfe, drei Huben und 18 Sölden
(Kleinbauernhöfe), von denen aber ein Hof und eine Hube dem
Stift Indersdorf gehörten.
Patrizierfamilie von Barth
Das älteste nachgewiesene Familienmitglied war der 3. Deutsch-Ordens-Meister
"Hermann Bart", der 1210 erwähnt wird. Um 1346 übersiedelten
die Barts von Augsburg nach München. Dort waren sie bis ins 19. Jh.
hinein Mitglieder des Inneren Rat der Stadt. 1360 gelangte die Familie
in den Besitz der Burg Harmating bei Wolfratshausen, nach der sie sich
auch benannten ("von Barth von und zu Harmating").
Der frühere Kreisheimatpfleger Alois Angerpointner beschreibt die
beiden bekanntesten Vertreter der Familie: 11)
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"Ein sehr berühmter
und bekannter Familienangehöriger aus der Linie der Münchener
Barth war ein Hans Bart, der zuerst im Äußeren
Rat der Stadt München erwähnt wird zwischen 1395 bis 1425,
im Inneren Rat der Stadt München 1414, 1415 und 1418. Die erste
Ehefrau dieses Hans Barth dürfte Gertraud Ruedolfingerin vom
Anger (München) gewesen sein; die zweite Ehefrau war Dorothea
Mauthner, die an einem 18. März nach 1429 gestorben ist. Hans
Barth hatte bereits Besitzungen in Ramersdorf und Feldkirchen (bei
München) besaß ein Haus in der Weinstraße in München.
Er starb vermutlich 1439.
Noch ein sehr berühmtes Mitglied dieser Familie aus dieser
Zeit war der fürstliche Baumeister Heinrich Barth, der
im Jahre 1492 die Kesselbergstrasse zwischen Kochel- und Walchensee
ausbaute; die Linienführung dieser Straße ist heute noch
gut zu erkennen. Nach ihm ist die Barth-Straße in München
benannt."
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1558 wird Balthasar Barth
als Besitzer der Hofmark Pasenbach genannt, "dreier römischer
Kaiser und ebenso vieler Landesfürsten in Bayern Rath". Damals
hatte Pasenbach neben dem Schloss rd. 30 Anwesen. Zwei Drittel waren aber
nur Sölden, d.h. Anwesen mit sehr wenig Grundbesitz, meist bewohnt
von Handwerkern und Tagwerkern. Balthasar ist in Pasenbach begraben; seinen
Grabstein finden Sie hier...
Sunderndorfer'sche
Matrikel 1524 02)
In der Sunderndorfer'schen
Matrikel von 1524 wird die Kirche unter der Bezeichnung "s.Leonardi
in Basenpach" als eine der Kapellen der Pfarrei Vierkirchen (ohne eigenen
Friedhof) aufgeführt. Es ist auch die erste Erwähnung des Kirchenpatrons.
Leonhard,
der Patron der Haustiere, war einer der wichtigsten Heiligen für
die Landbevölkerung. Zwar kam es zu keiner größeren
Wallfahrt nach Pasenbach, doch aus Ampermoching, Sulzrain, Vierkirchen
Weichs und Walkertshofen führten Bittgänge hierher. Noch
erhalten sind einige Votivgaben, wie Hufeisen oder die aus Nägeln
geschmiedete einfache Rinderdarstellung (siehe Bild rechts).
1762 wurde eine Leonhardi-Bruderschaft gegründet; ...
mehr dazu.... |
Votivgabe
18.Jh.
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Visitationsbericht von 1560 20)
Im Jahr 1560 ordnete der Freisinger Bischof Moritz von Sandizell auf Druck
des bayerischen Herzogs Albrecht V. eine Visitation, eine umfassende Überprüfung
aller Pfarrer und Pfarreien an. Die Visitation wurde durch bischöfliche
und durch herzogliche Bevollmäch-tigte durchgeführt. Grund war
die durch die Reformation Luthers (1517) entstandene religiöse
Unruhe, die jedenfalls in Teilen des Bistums zur Zerrüttung des geistlichen
Lebens geführt hatte. Durch die Visitation wollte der Bischof einen
detaillierten Einblick in die religiöse Situation der Pfarreien gewinnen.
Insbesondere sollte festgestellt werden, ob die Pfarrer und die Gläubigen
noch die katholische Lehre vertraten oder der neuen Lehre anhingen. Daneben
interessierte die Prüfer die Lebensführung der Pfarrer sowie
Umfang und Qualität ihrer religiösen Kenntnisse.
Im Bericht über die Pfarrei Vierkirchen ist auch die Filialkirche
"St.Leonhardus in Päsenbach" kurz erwähnt.
Die Kirche hatte wohl ein Sakramentshaus, weil das Allerheiligste als
"wol beschlossen und beleucht" geschildert wird. Ein Sakramentshaus
war der Hinweis auf die katholische Ausrichtung der Kirchengemeinde. Das
Allerheiligste und die heiligen Öle waren liturgisch unrein aufbewahrt.
Das Taufwasser befand sich in einer Flasche ("Baptismus ist in aim
fleschel"). An Gerätschaften waren vorhanden: 2 Kelche mit Corporale
("hat zwen kelch"), 2 Messbücher, 1 Liturgiebuch ein zerrissenes
Liederbuch, eine kleine Monstranz aus Messing ("messinge monstrantz")
und 3 Messgewänder. Der Bericht endet mit dem Satz: "Sonst kain
mangel".
Auszug aus einer Karte von Apian 1568
Pasenbach = Bäsenpach
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Benefizium von 1624
Am 1.Juli 1624 hatten die Hofmarksherren Bernhard und Balthasar
Barth von Harmating und Pasenbach ein Benefizium (Mess-Stiftung)
gegründet. Aus den Erträgen der Stiftung konnte ein Benefiziat
und der Unterhalt für ein Benefiziatenhaus bezahlt werden.
Das Besetzungsrecht lag bei der freiherrlichen von Barth'schen Familie.
Der "vom Pfarrer unabhängige" Benefiziat hatte pro
Woche zunächst sechs, ab 1865 nur mehr vier Messen zu lesen.
Dazu kamen 8 Quatembermessen (Quatembertage sind Mi, Frei, Sa
nach: 1.Fastensonntag, Pfingsten, 3.Septembersonntag und 3.Adventssonntag).
Hauptverpflichtung aber war der Sonntagsgottesdienst in Pasenbach
mit Vortrag. Dem Benefiziaten waren das Recht und die Pflicht zur
Weihe von Kerzen, Palmen, Speisen, Feuer und Wein übertragen.
Auch musste er bei Prozessionen der Pfarrei präsent sein.
Das Benefiziatenhaus wird 1874 als "wohnlich, aber im Erdgeschosse
feucht" bezeichnet. Die Baupflicht lag bei der Barth'schen
Familie. Zum Benefizium gehörte noch eine kleine Landwirtschaft
mit 13 Tagwerk der Bonität 9.
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Dreißigjähriger Krieg
Im 30jährigen Krieg hat auch Pasenbach stark gelitten. Mindestens
11 Anwesen waren Brandstätten. Der genutzte Feldbau hatte sich so
verringert, dass kein Anwesen als Ganzhof mehr bezeichnet werden konnte.
Auch der Kartograph Michael Wening stellte fest: "Das Schloss sambt
der großen Dorffschaft ist durch den Schwedischen Troß Anno
1632 in Aschen gelegt".
43)
Ob die Kirche Schäden davontrug, ist mir nicht bekannt; es wäre
aber außergewöhnlich, wenn die Soldaten die Altäre und
die übrige Einrichtung geschont hätten.
Neubau
im 17.Jh
Um die gleiche Zeit, also im 17.Jh, wurde das Kirchenschiff -etwas breiter
und höher - neu errichtet. Aus dieser Zeit stammt auch die barocke
Turmzwiebel sowie ein Teil der barocken Ausstattung. Einen Hinweis auf
die Umbauzeit gibt ein Hinweis auf der Rückseite des Choraltars:
"Der Coralter von Neuen gemacht worden 1678". Die Baumaßnahmen
waren also 1678 schon beendet.
Schmidt'sche Matrikel 1738/1740 02)
In
den Jahren 1738 bis 1740 besuchte der Freisinger Kanonikus Schmidt
die Pfarreien des Bistums und erstellte die nach ihm benannte
Schmidt'sche
Matrikel. Darin ist auch ein Bericht über die
"Ecclesia filialis s.Annae(!) in Pasenbach" enthalten.
Schmidt bezeichnet sie als schmucken Bau, in dem viele Familien-denkmäler
der Familie Barth zu sehen sind. Die Kirche hatte auch damals drei
Altäre: der Hochaltar war der hl. Anna und dem St. Leonhard geweiht;
in ihm befanden sich Kreuzreliquien. St.Anna, die Patronin der Schlosskapelle
war also damals auch für die Kirche eine Patronin. Die Seitenaltäre
waren den Heiligen Sebastian und Vitus gewidmet. In der Kirche fanden
vor allem Benefiziumsgottesdienste statt; daneben noch an den Festen
der Patrone Anna und Leonhard, des hl.Innocenz sowie am Dienstag nach
Ostern und nach Pfingsten. Ein Friedhof war schon vorhanden; in ihm
stand ein Beinhaus. Im Turm hingen zwei geweihte Glocken (aus dem
Jahr 1519). Die Einnahmen der Kirche verwalteten der Pfarrer von
Vierkirchen und die Familie der Barth's gemeinsam. |
Ansicht um 1700
Stich vom Michael Wenig
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Beschreibung
1820
40)
Der bischöfliche Registrator Martin von Deutinger erstellte im Jahr
1820 eine "Tabellarische Beschreibung des Bisthums Freysing nach
Ordnung der Decanate". Sie enthält auch einen Kurzbeschreibung
der einzelnen Pfarreien.
Grundlage dafür waren die 1817 von jedem Pfarrer nach einem vorgegebenen
Muster eingereichten Pfarrbeschreibungen.
Die Tabellarische Beschreibung blieb bis zum Werk von Anton Mayer und
Georg Westermayer 10)
die ausführlichste
Darstellung.
Sie wurde von der bischöflichen General-Vicariats-Kanzley ohne Namensnennung
von Deutinger herausgegeben.
Pasenbach war natürlich bei der Pfarrei Vierkirchen erwähnt,
zu der es schon seit mindestens 1315 gehört.
Damals lebten in hier 203 Seelen in 41 Häusern. Gottesdienste wurden
in Pasenbach an Sonn- und Feyertagen durch den Benefiziaten gehalten.
Patrone waren die Heiligen Leonhard und Anna; das Kirchweihfest wurde
am Sonntag nach dem Fest Kreuzerhöhung (14.Sept) gefeiert. Das Beneficium
in Pasenbach war 1624 von Balth.Barth auf Harmating und Pasenbach (barthische
Familie in Pasenbach) gestiftet worden. Vermerkt wurde noch, dass die
Schlosskapelle in Pasenbach der hl.Anna geweiht war.
Beschreibung 1874 05)
In der Statistischen Beschreibung des Erzbistums München und Freising
vom Beneficiaten an der Domkirche Anton Mayer aus dem Jahr 1874 ist auch
die Kirche von Pasenbach als Filiale von Vierkirchen enthalten. Zu ihr
gehörten 211 Dorfbewohner (Seelen), die in 43 Häusern wohnten.
Pasenbach war damals die größte Ortschaft der Pfarrei Vierkirchen.
Mayer beschreibt die Kirche St.Anna und St.Leonhard wie folgt: "Pasenbach
ist zwischen Giebing und Indersdorf gelegen. Früher Sitz eines Patrimonialgerichtes.
Die Kirche ist geräumig und hell. Zopfstil (=barock). Erbauungsjahr
unbekannt. Kuppel-Thurm mit 2 Glocken. Patrone: Hl.Anna und hl.Leonhard.
3 Altäre, keine Orgel. Cemeterium (=Friedhof) ohne Capelle.
Gottesdienste: An allen Sonn- und Festtagen durch den Beneficiaten, nur
an den Patrocinientagen (26.7. und 6.11.) durch den Pfarrer, wo dann der
Beneficiat Frühmesse hat. An Ostern, Pfingsten und Weihnachten ist
auch nur Frühmesse, damit die Parochianen (=Gemeindemitglieder)
in die Pfarrkirche kommen können. Stiftungen: 5 Jahrtage, 1 Jahrmesse,
8 Quatembermessen und 12 Jahrämter aus alter Zeit; durch den Beneficiaten
zu persolviren" (Quatembertage sind Mi, Frei, Sa nach: 1.Fastensonntag,
Pfingsten, 3.Septembersonntag und 3.Adventssonntag). Das Kirchenvermögen
betrug 1870 rd. 4.500 Gulden.
Beschreibung
1895 08)
Insbesondere die Grabsteine in der
Pasenbacher Kirche sind auch im Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreiches
Bayerns enthalten, die Gustav von Bezold und Dr.Berthold Riehl im Auftrage
des kgl.Staatsministeriums des Innern, für Kirchen- und Schulangelegenheiten
erstellten. Im Bericht heißt es auf Seite 314:
Kirche
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-
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Choraltar
laut Inschrift von 1678; aus derselben Zeit die beiden Seitenaltäre. |
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Im
östlichen Fenster der Südseite des Schiffs das Barth'sche Wappen
auf Glas gemalt, mit der Inschrift: Bernhard Barth v, härm. zufäsen-Rheinthal
V. humhach Cur/, Rhat Hofoberrichter v, Rhentt. 1590, H. 36,5, br.
27 cm. |
Grabsteine:
|
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Im
Schiff Südwand: |
-
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Grabstein
des Karl Anton Jos. von Barth von und zu Harmating auf Pasen- und
Humbach, Rheinthal und Langenpreysing, Truchsess f 27. Januar 1751,
femer Grabstein des Franz Bernard Ignatius von Barth zu Harmating
auf Pasen- und Hum- bach, Rheinthal und Langenpreysing, kurf Hofkammerrath,
f 14. Aug. 1758. H. 100, br. 52 cm. |
|
Im
Schiff Nordwand: |
-
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Grabstein
des Balthasar Barth von Harmating zu Pasenbach, dreier Rom. Khayser
vnd souiller Landttfürsten in Baym Rath. + 14. April 1623, und des
Gabriel Barth von Harmating zu Pasenbach Canonicus u. fideicomissarius
der Hofmarckh Pasenbach, Ao. 1600. Gesetzt von ihrem Bruder Bernhard
Barth; die beiden Verstorbenen knieen vor dem Crucifixe. Am Rande
die Wappen der Welser, der Ilsung, Rehlinger, Ridler, Püttrich,
Gumppenberg, Endelshauser und Barth. Rother Marmor. Von künstlerischer
Bedeutung. H. 158, br. 72 cm. |
-
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Ferner
Grabstein der Helena Barth +10. März 1566. H. 75, br. 52 cm.
|
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Am
Eingang in den Chor |
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liegt
der Grabstein des Balthasar Barth und seiner Frau Emmerita (vgl. unten),
sowie ein mit dem Barth'schen Wappen und der Inschrift A.M.E.B.V.H.P
anno 1734 versehener Stein. |
|
An
der Südwand: |
|
Grabstein
des Balthasar Barth von Heirmating zu Pasenbach gest. 1491 und seiner
Frau Magdalena geb. Ridler. H. 61 cm, br. 66 cm, ferner des Johann
Hermann Barth von vnd zue Harmating Bäsenbach Wätterstorff(?)
vnd Reinthall auf ??khouen vnd Lorentzenberg +19. November 1663. H.
132, br. 66 cm. |
|
Im
Chor. |
|
An
der Nordwand: Grabstein des Balthasar Barth von Harmating + 1541 und
seiner Hausfrau. H. 160, br. 65 cm; ferner des Jörg Balthasar
Barth von Harmating + 5. Juni 1662 und seiner Hausfrau Emmerita geb.
Ilsung + 5. Juni 1663. H. 130, br, 66 cm. |
-
|
In
der Sakristei: Die in der Litteratur mehrfach erwähnten Todtenschilde
der Barth, die theilweis ganz zerfallen und unleserlich sind, entstammen
dem Ende des 17. und dem 18. Jahrhundert; oval geformt und von Voluten
und Akanthus umrahmt, künstlerisch unbedeutend. Casula, roh,
mit weissem Mittelstreifen und mit gewirkten und gestickten Pflanzenmustern
verziert, zeigt die Wappen des Karl Anton Jos. Barth (vgl. dessen
Grabstein), und seiner Frau Alaria Felicitas von Delling. Die S. 265
erwähnten Holzbauten sind nicht mehr vorhanden. |
Kirchenraub 1980
1980 wurde in die Kirche eingebrochen. Die Diebe stiegen durch die Fenster
ein und stahlen folgende acht Figuren:
Madonna, Gottvater, Christus, Bruder Konrad, Rochus, Sebastian und die
Halbfiguren Peter und Paul. Zwei der Figuren wurden zehn Jahre später
wieder aufgefunden. Der Mesner Josef Winterholler musste nach Würzburg
fahren und bei der Polizei die gestohlenen Figuren beschreiben und identifizieren.
22)
|
Hinweis:
Ab 1960 -mit Schwerpunkt in den 1970er Jahren- litten die Kirchen
und vor allem die außerhalb der Ortschaften stehenden Kapellen
stark unter Einbrüchen und Kunstdiebstählen. Nach einem
Spiegel-Bericht des Jahres 1973
58)
wurden
im Jahr 1972 allein in Bayern 518 Gotteshäuser geplündert.
Und das sollte noch einige Jahre so bleiben, wie Diebstähle hier
in Pasenbach und in Jedenhofen zeigen. Die Hälfte aller Raubzüge
in Deutschland geschahen in Bayern, weil damals barocke Kunst besonders
beliebt war.
Und in kaum einer Gegend auf der Welt gibt es so viele reich ausgestattetel
Barockkirchen wie in Bayern. |
Renovierungen
sind mir bekannt aus den Jahren:
1963 (Neufassung bzw. Vergoldung aller Figuren, neues Deckengemälde)
10)
1977
Statistik
In den alten Matrikeln, Beschreibungen und Zeitungsberichten werden immer
wieder Zahlen genannt, die sich auf die Bevölkerung, die Seelen (Pfarreiangehörige),
Häuser, Anwesen, Gebäude oder Familien beziehen. Leider ist
die Bezugsgröße dieser Zahlen sehr unterschiedlich; sie sind
deshalb nicht immer vergleichbar. So beziehen sich die Werte teils auf
die Ortschaft oder die Gemeinde, teils auf die Pfarrei bzw. den Filialkirchenbezirk.
1824: Dorf Pasenbach, 45 Häuser, 1 Filialkirche, 1 Schloß,
1 Benefiziaten-, 1 Wirthshaus 45)
1852: Gemeinde Pasenbach mit 56 Familien und 242 Einwohnern
03)
1867: Gemeinde mit 226 Einwohnern, 79 Gebäuden
Ortschaft mit 214
Einwohnern in 76 Geb. (dazu Albertshofen 12/3) 04)
1874: Filialkirche mit 211 Gläubigen in 43 Häusern
1876: Gemeinde mit 226 Einwohnern, 83 Gebäuden, davon 44 Wohngebäuden
Ortschaft mit 214
Einwohnern in 78 Geb. (dazu Albertshofen 12/5) 06)
1933: Gemeinde mit 268 Einwohnern
1939: Gemeinde mit 264 Einwohnern .
Ehemalige Schlosskapelle
Kanonikus Schmidt erwähnt in der Matrikel von 1738 auch
die Schlosskapelle in Pasenbach. Sie sei noch im Umbau begriffen,
schreibt er. Am Rande der Matrikel wurde später hinzugefügt,
dass die Kapelle "1739 consecrirt worden sey" und zwar zu
Ehren der hl.Anna.
1813 berichtete Joseph von Obernberg in seinem Buch 'Reisen durch
das Königreich Baiern 01),
die "in der Kapelle aufgehangenen Wappenschilde hätten folgende
die Umschriften gehabt: '1210 Horman Barth dritter deutscher Meister
des löblichen Ritterordens - 1210 Hans Barth, des innern Raths
zu München. Gertraut Rudolphin von Anger sein Hausfrau'.
Anton Mayer bemerkt dazu 1874: "In Pasenbach war früher
ein herrschaftliches Schloß, in dessen erstem Stockwerke sich
eine kleine Capelle befand, welche am 2.Oktober 1739 zu Ehren der
hl.Anna consecrirt, aber im Jahr 1843, als der sogenannte Schloß-
bauer Franz Krahamer Schloß und Capelle vom Grafen von Spreti
auf Abbruch kaufte, am 6. November vom Pfarrer Lohberger von Vierkirchen
execrirt wurde. Stiftungen bestanden bei selber nicht. Capelle und
Schloß bestehen nicht mehr". 05)
|
Berichte
aus dem Pfarrleben
Die Dachauer Zeitungen haben in den letzten 120 Jahren immer wieder aus
dem Pfarrleben auch aus Pasenbach berichtet. Diese meist in blumiger Sprache
geschriebenen Berichte befassen sich nicht unmittelbar mit dem Kirchengebäude,
vermitteln aber einen ergänzenden Eindruck aus der damaligen Zeit.
Für Pasenbach existiert derzeit nur ein Bericht über den Mesner
Georg Huber. Wenn Sie Interesse daran haben, klicken
Sie hier....
Baubeschreibung
Die Kirche steht am westlichen Ortsrand
inmitten eines ummauerten Friedhofs. Der zweiachsige Chor schließt
in drei Seiten eines Achtecks. Das Kirchenschiff ist kurz; es besitzt
ebenfalls nur zwei Achsen. Die Außenmauern sind weiß verputzt,
mit gelben Ecken, Fensterumrahmungen, Traufgesimsen und Sockel. Der quadratische
Turm ist an den Chor angebaut (Chorflankenturm). Der achtseitige,
etwas eingezogene Zwiebelturmhelm wurde im 17.Jh aufgesetzt. Er ist mit
Holzschindeln gedeckt.
Zwiebelturm
|
Hinweis:
Die so typisch bayerisch-barock anmutende Zwiebelform der Bedachung
von Kirchtürmen -auch welsche Hauben genannt- stammt aus dem
Orient. Sie wurde zuerst von den arabischen Baumeistern als Weiterentwicklung
der Kuppeln von Hagia Sophia und Grabeskirche verwendet. Das erste
Bild kam Ende des 15.Jh mit dem Buch "Pilgerreise in das Heilige
Land" von Bernhard von Breitenbach nach Europa. Es enthielt einen
Holzschnitt der im 7.Jh errichteten Moschee auf dem Tempelberg in
Jerusalem (Felsendom). Breitenbach glaubte, die große zwiebelförmige
Kuppel stamme noch vom Tempel Salomons und verband mit ihr die Vision
vom himmlischen Jerusalem. Jörg von Halsbach war der erste Baumeister
unserer Gegend, der Zwiebeltürme plante: die Münchner Frauentürme.
Damals war die Zwiebel als Bauform schon im Italien der Renaissance
sowie insbesondere in Russland verbreitet. Die Zwiebeln der 1560
errichteten Basiliuskathedrale in Moskau ähneln unseren Zwiebeln,
die vor allem nach dem 30jährigen Krieg errichtet wurden,
mehr als die byzantinischen Kuppeln. Ihre Form -unten bauchig, oben
spitz- passte wunderbar zur Kunstauffassung und zum Lebensstil des
Barock und galt "als Synthese aus der Bewegung ins Übersinnliche
und dem Verharren in den Wölbungen des Sinnlichen". 28)
Wenn Sie die Zwiebeln auf den Kirchtürmen im Dachauer Land vergleichen
möchten, klicken Sie hier...
|
Glocken
Im Turm hängen zwei Glocken aus dem Jahr 1519. Im Ersten Weltkrieg
mussten auch die Glocken aus Pasenbach zum Einschmelzen für Kriegszwecke
abgeliefert werden. Doch zum Glück lagen sie bei Kriegsende noch in
Dachau und konnten -"eigenmächtig" wie es heißt- heimgeholt
werden.
Mehr über die Glocken von Pasenbach finden Sie in einem gesonderten
Aufsatz; bitte hier klicken...
Glockengeläute
- Der Bayerische Rundfunk stellte am 16.6. 2019 in seiner Sendung das
"Sonntägliche Zwölfuhrläuten" die Filialkirche
St.Leonhard in Pasenbach anlässlich ihres 1200-Jahr-Jubiläums
vor. Wenn Sie die Sendung hören möchten, klicken
Sie hier...
- Das Mittagsläuten
mit einer Glocke können Sie von Arnoldusglocke auf Youtube hören;
klicken
Sie hier...
Die zweistöckige Sakristei ist neben dem Turm, an der Nahtstelle
zwischen Chor und Kirchenschiff angebaut.
In
einer Nische in der Außenwand des Chores steht die Figur
des hl. Leonhard, auf deren Rückseite
die Zahl 1678 Auskunft über das Entstehungsjahr gibt. Der Heilige
hält in der einen Hand eine schwere Kette mit Schelle und Schloss,
in der anderen ein stilisiertes Buch. Die Figur ist aus Ton gebrannt.
Um sie herum hängen Votiv-gaben. Im Jahr 2011 wurde die Statue
restauriert. Dabei gab man der Kutte wieder ihre schwarze Farbe, die
Hautpartien erhielten eine Inkarnatfassung. |
Leonhardsfigur
von 1678
|
Im
Winter 1956/57 wurde die Figur beschädigt. Lausbuben hatten sie
als Ziel für eine Schneeball-wettbewerb auserwählt. Ein
schwerer Ball traf den Arm der Tonfigur, die nach hinten kippte. Dabei
brach der Kopf ab und fiel herunter in den Schnee.
Der Mesner hatte das beobachtet. Er verständigte den Vater des
Schneeballschützen, einen Maurer, der den Kopf mit etwas Zementmörtel
wieder auf den Rumpf klebte. Erst 2011 bemerkte der Restau-rator Arnold
Müller die "nicht fachgerechte Reparatur" und beseitigte
sie. 22)
, 37)
|
Leonhardi-Umritt
Alljährlich am Sonntag nach
dem Leonhardifest (6.November) findet seit 1994 in Pasenbach wieder ein
Leonhardi-Umritt statt. Robert Böck geht in seinem Buch Wallfahrt
im Dachauer Land davon aus, dass schon im 18.Jh Pferdesegnungen Brauch
gewesen waren. Besonders rührig war dabei der von Mathias Kneißl
1762 gegründete Leonhardibund mit zuletzt 800 Mitgliedern (!), der
an diesem Tag sein Bundesfest beging. Mitte des 19.Jahrhunderts erlosch
der Brauch. Einem Zeitungsbericht aus dem Jahr 1924 ist zu entnehmen,
dass sich damals ein Herr Josef Strobl an die letzte Leonhardifahrt vor
ca. 60-70 Jahren" erinnern konnte. Demnach hätte es die Umritte
bis in die Zeit um 1860 gegeben. Erst 1924 wurde die Tradition
des Leonhardiritts wieder aufgenommen.
Der damalige Pfarrer Johannes Spötzl berichtete davon:
|
"Alte
Leute erzählen noch, daß in Pasenbach beim Leonhardi-Bundesfeste
ein jährlich wiederkehrender Pferdesegen stattgefunden hat, wobei
von jedem Pferdebesitzer, der daran mit seinen Pferden teilnahm, ein
Quantum Getreide (Haber) an den Leonhardibund abgeliefert wurde. Dieser
Segen ist später, wohl schon in den ersten Jahrzehnten des 19.Jh,
vielleicht infolge des Aufklärungsrummels, abgeschafft worden.
Nachdem schon bei ein paar Bundesfesten nach dem 1.Weltkrieg seitens
der Pfarrgeistlichkeit der Vorschlag gemacht worden war, ging man
im Herbst 1924 ernstlich daran, für dieses Jahr einen Leonhardi-Ritt
vorzubereiten, mit Absicht, ihn im Falle des Gelingens künftig
jedes Jahr abzuhalten. Ein Ausschuß mit Kooperator Hörl
an der Spitze wurde gebildet, in allen umliegenden Gemeinden und Pfarreien
wurde um Teilnahme geworben, die Aufnahme war überall günstig,
dennoch sahen wir mit Spannung und Bangen dem Tage 10.November entgegen.
Nachdem der Gottesdienst für die verstorbenen Mitglieder gehalten
war, versammelte sich vor dem Gasthaus Großmann in Esterhofen
eine Menge von geschmückten Wagen und Reitern, unter Assistenz
des Herrn Pfarrer Huber, Weichs und Herrn Kooperator Hörl, beide
ebenfalls zu Pferde und im Chorrock, den Segen über die Pferde.
Nach dem 3.Umzug segnete ich vor dem Mesneranwesen jedes Pferd mit
Weihwasser. An dem Umritt nahmen an prominenten Personen noch teil:
Herr Pfarrer Ebert, Giebing, Herr Pfarrer Pschorr, Ampermoching, Herr
Graf Spreti auf Unterweilbach, Herr Baron Vequel-Westernach auf Kammerberg,
Herr Dr.Steinbacher, Schönbrunn, alle beritten. Das Ganze hatte,
ohne allen Unfall, einen herrlichen Verlauf. Ein Fest, über dessen
Schönheit wir uns alle nicht genug freuen konnten und das noch
lange bei den Teilnehmern Tagesgespräch blieb und das uns ermutigt,
es künftig, so Gott will, jedes Jahr zu begehen." |
Nach dem beschriebenen guten Verlauf des Umritts 1924 und auch dem nächsten
Umritt 1925 beschloss man, eine Leonhardi-Standarte zu bestellen, die am
Ostermontag 1926 feierlich geweiht wurde.
Aber ab 1927 nahm das Interesse am Leonhardiritt schon wieder ab. Dafür
gab es alljährlich größere Raufereien -insbesondere mit
den Vierkirchnern- und daraus folgende Gerichtsverfahren. Deshalb verbot
der Pfarrer 1929 weitere Wiederholungen.
Am 10.11.2002 waren
bei dem von der Feuerwehr und den Pferdefreunden Jedenhofen organisierten
Leonhardiritt 110 Rösser, 10 Kutschen und 2 Sulkies dabei. |
Modell
der Kirche
beim Leonardiritt
|
Vor mehr als 1000
(andere Zeitung: 3000) Zuschauern zogen sie vom Gewerbegebiet zu einer
Wiese neben der Kirche. Eine besondere Attraktion waren dabei Wagen,
auf denen große Modelle
der Kirche und des ehemaligen Pasenbacher Schlosses (1843
abgerissen) standen. |
Wie es früher bei den Leonhardiritten zuging, beschrieb Kreisheimatpfleger
Karlmax Küppers. Wenn Sie daran und am Zeitungsbericht über den
Umritt 1924 interessiert sind, klicken
Sie hier...
Pferderennen am Leonharditag
Noch älter als die Pferdeumritte und -segnungen waren die Pferderennen.
Die noch erhaltenen Kirchenrechnungen aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen
Krieg belegen, dass in Pasenbach (wohl alljährlich) am 6. November
Pferderennen abgehalten worden sind. So lautet z.B. der Eintrag aus dem
Jahr 1673:
Ausgaben:
Einnahmen:
|
"Alweihlen
alten herkhommens nach, am Fest S: Leonhardti das Jährlich gewöhnliche
Rennets gehalten worden ist zu solchem ende 1 1/4 Ellen (=105
cm) rotes Tuch erkhauft und dafür bezahlt worden. 2.fl. (= Gulden).
Ingleichen für 5 Ellen schwarz Parchet (= Baumwollgewebe) zu
16 kr. thuet 1 fl. 20 kr."
"Am Fest S. Leonhardti für 1/2 Schäffl. -Mezn geopfert
underschiedliches Getraidt erlest. 2 fl. 30 kr. " |
Diese Rennen werden wohl keine originär
kirchliche Veranstaltungen gewesen, sondern nur anlässlich der Feiern
des Patroziniums veranstaltet worden sein. Aber die Tatsache, dass die
Ausgaben für die Hauptpreise und die Teilnehmergebühren (Getreide)
in den Kirchenrechnungen auftauchen, legt doch eine enge Verbindung mit
dem kirchlichen Bereich nahe.
Solche Pferderennen gab es auch in anderen Orten in Oberbayern und auch
des Dachauer Landes. Zu erwähnen sind hier Amperpettenbach, Fahrenzhausen
und vor allem Kleininzemoos. Der frühere Kreisheimatpfleger Rudolf
Goerge zählte 20 Orte im Gebiet der Landgerichte Dachau und Kranzberg
auf, in denen solche Rennen stattfanden. Es handelte sich somit um einen
allseits beliebten Brauch im sonst ereignisarmen Winter, in dem Mensch
und Tier auch genügend Zeit hatten. Beliebte Renntage waren der 26.12
(Stefanitag), der 28.12. (Kindltag), der 31.12. (Silvester) und der 20.1.(Sebastianitag).
Ein Rennen am Leonhardstag ist nur aus Pasenbach bekannt; insoweit hat
Pasenbach eine Alleinstellung.
Wie verliefen die Rennen ?
Die Reiter hatten als eine Art Teilnahmegebühr Getreide zu spenden,
das sie vor den Altar schütteten; dafür wurden Ross und Reiter
gesegnet. Das Getreide verkaufte die Kirche und nahm dadurch Geld ein
(siehe oben 2 Gulden 30 Kreuzer), wenn auch die Ausgaben für die
Preise höher waren als diese Einnahmen.
Der Sieger des Rennens erhielt ein großes rotes Tuch als Siegerpreis,
das damals neben dem ideellen auch einen hohen wirtschaftlichen Wert hatte;
der rote Farbstoff war teuer. Die Nächstplatzieren dürften Schweine
als weitere Preise erhalten haben (sog.Rennsäue); doch darüber
ist in Pasenbach nichts dokumentiert.
Noch 1920 wurden solche Rennen abgehalten. Jedenfalls hat Kreisheimatpfleger
Karlmax Küppers in seinem Aufsatz "Umritte im Dachauer Land"
den Text über die Feier des Leonhardiritts in Pasenbach mit den Sätzen
beendet:
|
"Mit leisem
Schenkeldruck und schenkendem Zügel galoppierte der Reiter nun
gegen Schwabhausen zur Rennbahn. Hier wurde das Rennats abgehalten,
das zum Leonhard, zu Pferd und Weihe gehört. Als Preise gabs
Fahnentuch, auch an Ziach, an Serch, Bettzeugtuch, an Barchent".
|
Mehr Details über die Pferderennen
in Pasenbach und anderen Orten haben Helmut Größ und Robert
Böck 2010 in einem interessanten Aufsatz für die Zeitschrift
"Haus, Hof und Heimat" vorgestellt.
Wenn Sie den Aufsatz lesen möchten, klicken
Sie hier...
Epitaphe
an der Außenwand
In die Außenwände sind mehrere
Epitaphe für frühere Geistliche eingelassen.
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Das Bemerkenswerte der 96
x 91 cm großen Gedenkplatte aus Marmor für Pfarrer Karl
Reindl, der am 19.2.1882 starb, ist ein relifierter Kelch,
der aus dem Epitaph herausragt (sog.Hochrelief). Er wurde von M.Sepp
aus München gestaltet. Der Kelch war ein beliebtes Symbol für
Priestergräber.
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Epitaph aus dem Jahr 1821
für Lorenz u. Walburga
Daurer.
Text:
"Hier ruhen der ehrengeachte Lorenz Daurer, Zimmermann dahier,
gest.am 8.Febr.1821 im 52.Jahr und dessen Ehegattin Walburga Daurer,
gest. den 23. Okt.1841 62 Jahre alt. Friede ihrer Asche !"
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Epitaph aus dem Jahr 1880
für Walburga Doll
Text:
"Hier ruhet die ehrengeachtete Walburga Doll, Näherin
von hier, geb. am 13.Mai 1818, gest. am 18.Dezbr. 1880.
Nach überstandnen Leiden, Rief mich Gott zu selgen Freuden."
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Epitaph aus dem
Jahr 1880 für Josef
u. Katharina Zotz
Text:
"Hier ruhet der ehrengeachtete Herr Joseph Zotz, Oberschneider
von hier, geboren am 24.Jäner 1822, gestorben am 21.Juni 1880.
Sowie dessen Ehefrau Katharina Zotz, gest.28.Mai 1899, im 79ten Lebensj.
Weinet und trauert nicht, Wier seh'n uns wieder im ewgen Licht." |
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Epitaph
aus dem Jahr 1931 für Schwestern
Hölzl
Text:
"Selig, die im Herrn sterben.
Hier ruht in Gottes hl.Frieden die tugendh.Jungfrau Frl. Croladia(?)
Hölzl. Krämereimitbesitzerin v.h(ier)
geb. 8.Mai 1860, gest. 11.Febr. 1931.
vers. mit den hl.Sterbesakramenten. Es folgte ihre Schwester, die
tugendsame Jungfrau Frl. Ottilie Hölzl. Krämereibesitzerin
v.hier, geb. 5.Nov. 1867, gest. 3.Okt. 193?" |
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Epitaph für Pfarrer Franz
Xaver Bärlehner, gest. 9.12.1934
(Muschelkalk, Größe: 78 x 56 cm)
Text:
"Hier harrt der Auferstehung hochwürden Herr Dr. Fr.X.Bärlehner
freires(ignierter) Pfarrer von Mariakirchen-Nagy
* 12.X.1867 - 9.XII.1934 R.I.P."
|
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Epitaph für Adolf
Schlemmer
Text: "Zum Andenken an Adolf Schlemmer von Röhrmoos, Oberkanonier
in einer Kistenbatterie
geb. 8.Dez.1909, gest. d.Unglücks im Wachdienst am 22.Okt.1941
beigesetzt im Ehrenfrdh.Dünkirchen
|
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Epitaph für den freiresignierten
ehem. Pfarrer von Asbach Andreas
Hörl, gestorben am 12.1.1900
(Marmor, Größe: 94 x 54 cm)
|
Innenausstattung
Altarraum
Der etwas eingezogene
Altarraum ist mit einem Tonnengewölbe
und gelb abgesetzten Stichkappen
überdeckt.
Deckenfresko
An die Decke des
Altarraums ist ein Fresko gemalt, das das
Lamm Gottes zeigt, im Strahlenkranz mit Kreuzfahne. Das
Lamm steht auf dem Buch mit den sieben Siegeln und ist von einem Wolkenkranz
umgeben (Maler Georg Gschwendtner,
1962).
Hinweis: Die Darstellung des Deckengemäldes greift ein Thema
aus den Geheimen Offenbarungen (Apokalypse, 5,1 ff) der Bibel auf.
|
Deckenfresko
Lamm Gottes
|
Darin beschreibt
Johannes eine Vision, in der Gott eine Buchrolle mit sieben Siegeln
in der Hand hält, die niemand öffnen konnte. Allein der
"Löwe aus Judas Stamm und Nachkomme Davids" sei dazu berechtigt.
Da kam ein Lamm, das aussah, als ob es geschlachtet worden wäre
und öffnete die Siegel. Die Buchrolle ist das Buch des Lebens,
in dem die Namen der Gerechten und der Sünder eingetragen sind
und das die Ereignisse enthält, die am Welt-ende geschehen werden.
Das Lamm stellt Jesus dar, der auch der Löwe von Juda und Lamm
Gottes genannt wird. |
|
In der christlichen Kunst
wird Christus in Anlehnung an Textstellen im Alten (Jesaja 53,7) und
Neuen Testament (Joh.1,29) schon seit dem 4. Jh. symbolisch als Opferlamm
dargestellt. Die Kreuzfahne als Zeichen des Sieges taucht jedoch erst
seit dem 10./11. Jh. in der Kunst auf. Die Fahne weist auf den Sieg
des Lammes hin, das den Tod überwunden hat. |
Choraltar
/ Hochaltar
Der 3,80 Meter breite und raumhohe
Choraltar stammt aus der Barockzeit (1678). Er ist grau und rot marmoriert.
Der Stipes, der Altarunterbau, ist in Sarkophagform mit Holz verkleidet,
das Antependium
mit vergoldeter Rankenrahmung und Kreuz verziert. Die vier gedrehten Säulen
mit Kompositkapitellen
stützen ein verkröpftes Gebälk mit Sprenggiebeln und Cherubskopf.
Auf der Rückseite die Inschrift: "Der Coraltar Von Neuen 16 gemachte
worden 78". 21)
Man geht davon aus, dass der
Altar (ebenso wie die Seiten-altäre) vom damals Münchner, vorher
Dachauer Bildhauer Konstantin
Pader gefertigt wurde.
Altarauszug
Im Auszug
des Hochaltars ist eine Halbfigur des hl.Josef, mit der Lilie
der Keuschheit in der Hand (um 1680) zu sehe, flankiert von kleineren
Statuen des hl. Ulrich im Bischofsornat (links) mit einem
Fisch (1.Hälfte des 16.Jh.
21))
und des hl. Benno, um 1680 (rechts).
|
Altarauszug-
St.Ulrich-St.Josef-St.Benno
|
Die Josefsfigur
war früher wohl eine Darstellung Christi. Später gab ihr
ein Künstler eine Lilie -das Attribut des hl.Josef- in die Hand
und der Bedeutungswandel war vollzogen. Seit dem Mittelalter gelten
weiße Lilien als Symbol für Reinheit und Keusch-heit. In
der Hand Josefs soll diese Blume letztendlich besagen, dass Josef
eine nach ihm benannte "Josefsehe" führte und er deshalb nicht
der natürliche Vater Jesu sein konnte. |
St.Ulrich
St.Benno
|
Hinweise: Ulrich (890-973)
war Bischof von Augsburg. Berühmt wurde er als Sieger über
die räuberischen Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg im Jahr
955. Zum Dank verlieh ihm Kaiser Otto I. das Münzrecht für
Augsburg. Ulrich baute dann die von den Ungarn zerstörten Klöster
und Dörfer seines Gebiets wieder auf. Er selbst lebte bescheiden.
Als er starb, wurde er mit dem Teppich, auf dem er auf der Erde
zu schlafen pflegte, begraben. Die Fischlegende berichtet: Als er
an einem Donnerstagabend mit dem Bischof Konrad von Konstanz zu
Tisch saß, vertieften sich beide die Nacht über ins Gespräch,
bis am Morgen des Freitag ein Bote des Herzogs, dem Ulrich Unrecht
vorgehalten hatte, einen Brief brachte. Ulrich reichte als Botenlohn
den beim Nachtessen nicht verzehrten Rest des Bratens, ein Gänsebein.
Der Bote brachte dies dem Herzog, um den Bischof nun seinerseits
des Unrechts überführen zu können, nämlich,
dass er am Freitag Fleisch gegessen habe. Als der Herzog das Gänsebein
aus der Umhüllung nahm, hatte es sich in einen Fisch verwandelt.
Gedenktag: 4.Juli
Der heilige Benno
entstammte einem sächsischen Grafengeschlecht, war Stiftsherr
in Goslar und wurde 1066 Bischof von Meißen. Als sich Benno
in der Frage des Investiturstreits (Recht zur Einsetzung der Bischöfe)
auf die Seite Papst Gregors VII. schlug, setze ihn sein weltlicher
Herr, Kaiser Heinrich IV. ab und zwang ihn zum Verlassen des Bistums.
Nach der Legende hat Benno bei seinem Fortgang die Schlüssel
der Domkirche zu Meißen in die Elbe geworfen, damit der Kaiser
die Kirche nicht betreten konnte. Als er drei Jahre später,
im Jahre 1088 wieder in sein Haus zurückkehrte, brachte ihm
ein Fischer einen Fisch, an dessen Flossen die Schlüssel hingen.
Deshalb ist auch er oft mit einem Fisch dargestellt. Benno ist der
Stadtpatron von München. Gedenktag: 16. Juni.
|
In
der Mittelnische des Choraltars steht eine lebensgroße Schnitzfigur
der Mutter Anna mit Maria und Jesus (Anna
selbdritt) aus der Barock-zeit (1680
21)).
Diese Figurengruppe befand sich bis zum Abriss des Pasenbacher Schlosses
im Jahr 1843 in der Schlosskapelle. Danach lag sie unbe-achtet auf
dem Speicher der Kirche, bis sie 1938 wieder entdeckt und anstelle
des damaligen Altargemäldes im Hochaltar aufgestellt wurde. |
Anna
selbdritt
|
Mutter Anna
hält ihr sehr lebhaft wirkendes Enkelkind (mit Apfel in der
Hand) auf dem rechten Arm. Zu ihren Füßen steht Maria.
Diese ist in ein rotes Kleid und einen blauen Überhang gekleidet.
Rot und Blau sind die traditionellen Marienfarben. Rot für
den königlichen Anspruch, Blau für die hohe Wertschätzung
(im Mittelalter brauchte man für die Herstellung der blauen
Malfarbe Lapislazuli). Maria hält dem Betrachter ein Spruchband
("Magnificat anima mea dominum"- hoch preist meine Seele
den Herr) entgegen.
|
|
Hinweis:
Anna, Mitpatronin der Kirche war nach apokryphen
Evangelien des 2. bis 6. Jh die Mutter von Maria und somit die Großmutter
von Jesus. Das Motiv der Anna selbdritt kam erst im 15. Jh.
nach Bayern, kurz bevor Papst Sixtus IV. (1471-1484 ) im Jahr 1481
den Festtag der Anna in den römischen Kalender aufnahm. Die
Verehrung Annas als Mutter der Jungfrau Maria erreichte damals ihren
Höhepunkt. Die Bezeichnung Anna selbdritt gibt an, dass Anna
selbst wiedergegeben ist und dass sie zu dritt sind. Anna, die Mutter
Marias, wird meistens als reife Frau dargestellt; häufig mit
grün-roter Kleidung, um den Kopf ein Tuch als Zeichen der verheirateten
Frau und um den Hals den Goller, den breiten weißen Frauenkragen.
Meist hat Anna das Jesuskind und Maria auf dem Arm; manchmal steht
Maria zu ihren Füßen. Fast immer wird Maria als Kind
oder als junges Mädchen dargestellt. Diese Komposition gehört
zu den sog.anachronistischen Bildern, weil bewusst zeitliche Abfolgen
außer Betracht gelassen werden. Das Motiv der Anna selbdritt
ist ein Sinnbild für die Entwicklung, Kontinuität und
Weitergabe des Lebens, für den ewigen Kreislauf der Natur.
Die drei Personen Anna, Maria und das Kind umfassen den gesamten
Lebenszyklus von Jugend über Reife bis hin zum Alter. Gedenktag
St.Anna: 36.Juli
|
Assistenzfiguren
St.Leonhard
|
Aus der Schlosskapelle
stammen auch die großen Seitenfiguren am Hochaltar, die
Heiligen Leonhard
im Mönchsgewand mit Abtsstab und Ketten und Franziskus
von Assisi , in der braunen Kutte mit einem Kreuz in der Hand
(beide um 1680 21)).
Sie stehen auf den seitlich auskragenden Figurenpostamenten. |
Franz
v.Assisi
|
|
Hinweise:
Leonhard, der Patron der Kirche (in Bayern einer der 14 Nothelfer)
lebte um das Jahr 500 als Einsiedler und später als Abt in Frankreich.
Regelmäßig besuchte er die Gefangenen und erreichte beim
König Clodwig I., dass viele von ihnen freigelassen wurden. Deshalb
galt er ursprünglich als Schutzpatron derer, "die in Ketten liegen",
also der Gefangenen - und der Geisteskranken, die man bis ins 18.
Jahrhundert ankettete. Als die Leonhardsverehrung nach Deutschland
kam, verehrte man ihn wegen der Ketten, mit denen er in Frankreich
abgebildet war, als Patron der Haustiere, weil man diese Ketten als
Viehketten missdeutete. In Bayern erreichte die Leonhardsverehrung
im 19.Jh ihren Höhepunkt. Man nannte ihn auch den "bayerischen
Herrgott". Am Leonhardstag, dem 6. November, werden Leonhardiritte
abgehalten und Tiersegnungen vorgenommen. (auch in Pasenbach).
Der hl. Franziskus entsagte im 13.Jh allem Besitz und gründete
den Orden der Minoriten, die sich besonderes der Armenpflege, Seelsorge
widmeten. Seine glühende Liebe zu Gott und zur Schöpfung
faszinierte die Menschen und er hatte damals schon viele Bewunderer
und Verehrer. Franziskus wird häufig auch mit einem Kruzifix
abgebildet, weil er in einer Vision Christus von einem (geflügelten)
Kruzifix zu ihm herabsprechen hörte und dabei seine Wundmale
erhielt. Zudem war ihm die Verbreitung der Passionsfrömmigkeit
ein Hauptanliegen.
Der Franziskaner-Orden zeichnet sich durch persönliche Armut
aus. Dies zeigt sich auch am Gewand:
- die Kutte der Franziskaner ist braun. Diese Farbe steht traditionell
für Demut und Bescheidenheit.
- Der Gürtel der Mönche ist bei den Franziskanern ein Strick.
Die drei länglichen
Knoten im Strick sind ein
Spezifikum der Franziskaner und stehen für die drei Ordensgelübde
Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit.
Gedenktag 4.Oktober. |
Der um 1760
21)
gebaute Tabernakel
des Hochaltars steht erst seit 1939 an dieser Stelle. Pfarrer Bredl
kaufte ihn damals bei einem Apotheker, der ihn als Giftschrank (!)
verwendet hatte.
In den Besitz der Vorfahren
des Apothekers dürfte das barocke Stück über Verkäufe
im Rahmen der Säkularisation
1803 gekommen sein.
An der Türe des Tabernakels ist in einem Bild das Letzte Abendmahl
in Ölfarbe auf Holzuntergrund
(41 x 29 cm) 21)
dargestellt.
|
Tabernakel
- um 1760
|
Früher
war im Tabernakel auch die Kreuzpartikel-monstranz aufbewahrt, die
bei der Segnung der Pferde beim Leonhardiritt verwendet wurde und
seit einigen Jahren wieder verwendet wird. Diese kleine Monstranz
in Kreuzesform aus dem Jahr 1730
21)
ist aus Messing getrieben
und vergoldet. Der vierpass-förmige Fuß ist mit Gitter-
und Bandlwerk, der Nodus mit Akanthusblättern verziert. Auf
den Kreuz-Enden befinden sich Gitterwerkornamente mit farbigen Steinen.
Der Kreuzpartikel selbst liegt hinter einem in Kreuzform geschliffenen
Bergkristall und
ist von einem geflammten Strahlenkranz
|
|
umgeben.
Bergkristall in Kreuzform als Einfassung einer Kreuzpartikel ist seit
Jahrhunderten verbreitet. Während der Edelstein in der Antike
als wertvoller Heil- und Zauberstein galt, ist er im Christentum ein
Zeichen für die Auferstehung Christi. So war auch für Rupert
von Deutz ( 1129) der Bergkristall das Sinnbild Christi, der
die bewegliche, gebrechliche und sterbliche Natur des Menschen, die
dem Wasser entspricht, durch seine Auferstehung überwand und
in ewige Festigkeit verwandelte. Der Bergkristall wird auch als Sinnbild
für das gläserne Meer um den göttlichen Thron verstanden,
von dem in der Apokalypse (Apo.4,6) die Rede ist ("Und vor
dem Stuhl war ein gläsernes Meer gleich dem Kristall...").
31)
Hinweis: Tabernakel ist das lateinische Wort für Zelt.
Die seit dem 12. Jh übliche Bezeichnung führt zurück
zur Bundeslade der Israeliten zur Zeit Mose, die ebenfalls in einem
Zelt untergebracht war. Der Tabernakel dient bereits seit frühchristlicher
Zeit (unter anderem Namen) zur Aufbewahrung verwandelter Hostien für
die Sterbenden. Im hohen Mittelalter wurde er auch Ort der Anbetung
und Verehrung Christi in der Gestalt dieses eucharistischen Brotes.
Der Ort und die Form der Aufbewahrung änderten sich im Laufe
der Jahrhunderte häufig. Das Tridentinische Konzil (1545-63)
ordnete die Aufstellung des Tabernakels auf dem Altar an. Doch diese
Vorschrift wurde in Deutschland, wo man lange daran festhielt, die
heiligen Hostien in Wandschränken und Sakramentshäuschen
aufzubewahren, erst im 18. Jahrhundert umgesetzt. Das 2. Vatikanische
Konzil (1962-65) lässt dies wieder zu. Deshalb werden in modernen
oder modernisierten Kirchen Tabernakel häufig in die Wand eingelassen
oder stehen frei auf einer Säule. |
Die Tabernakeltüre
zwischen den kleinen Säulchen mit den korinthischen Kapitellen
ist mit einer 41 x 30 cm großen Darstellung des Letzten Abendmahles
bemalt.
Das wegen der brüchigen Farbschicht renovierungsbedürftige
Bild stellt das Abendmahl mehr als Gelage denn als heilige Handlung
dar. Im Bild sitzen nur Jesus und Johannes am Tisch; die übrigen
Apostel stehen plaudern oder diskutierend um den Tisch herum. In
der linken unteren Ecke ist noch das Gefäß zu sehen,
mit dem Jesus die Füße seiner Jünger wusch. Über
der Szene wacht ein großer Engel, der aus einem Füllhorn
Gnadengaben über die teilnehmenden Personen ausschüttet.
|
Tabernakelbild-
Abendmahl
|
|
Hinweis:
Die Abendmahldarstellungen sind heute der wichtigste künstlerische
Ausdruck für
die Einsetzung der Eucharistie. In den ersten Jahrhunderten waren
dies -wie Darstellungen
auf den frühchristlichen Sarkophagen zeigen- das Weinwunder von
Kana und die Brotvermehrung. In die Bildende Kunst fand das letzte
Abendmahl erst im 5./6. Jh. Eingang. Ursprünglich wurde Jesus
an der linken Ecke der Tafel sitzend wiedergegeben, ab dem 11. Jh.
meist in der Mitte thronend, flankiert von seinen Jüngern, wie
hier in Pasenbach. |
Sakristeiglocken
Am Zugang
zur Sakristei hängen die Chorglocken
(Sakristeiglocken), mit denen das akustische Zeichen für den
Beginn des Gottesdienstes gegeben wird. Es handelt sich um eine kleine
Glocke sowie um drei Schellen, die mit einem reich bestickten Zugband
zum Klingen gebracht werden.
Die Chorglocken werden geläutet, wenn Priester und Ministranten
die Sakristei verlassen und den Altarraum betreten. |
Saakristeiglocken
|
Figuren und Gemälde
an den Wänden des Altarraums
Muttergottes
|
An der
Chornordseite befindet sich eine Marienstatue
im Stil einer spätgotischen Madonna, die nach dem Raub fast aller
Figuren im Jahr 1985 vom Bildhauer Georg
Sellmeier aus Zolling nachgeschnitzt wurde. 30)
Maria, die Himmelskönigin, trägt auf dem Haupt eine Krone.
Sie hat die Hände zum Gebet gefaltet. Unter ihren Füßen
lugen zwei Putten hervor. |
|
An der Chorsüdwand hängt
das frühere
Altarblatt mit dem Thema "Anna lehrt Maria das Lesen" (Größe
183 x 126 cm) 21).
Es wurde 1842 von Anton Huber
aus Dachau (sign.) mit Ölfarbe auf Leinwand gemalt. Vor dem
Hintergrund einer klassizistischen Architektur sitzt St.Anna. Sie
ist in das traditionelle grüne Gewand gekleidet. Ihre Tochter
Maria (im traditionellen rot-blauen Gewand) kniet auf einem Schemel
und liest im Buch, das auf dem Schenkel von Anna liegt. Ihr Finger
folgt dem Lesetext. Hinter den beiden steht St.Joachim mit dichtem
Bart und beobachtet die Szene. Der obere Teil des Bildes gibt einen
Blick zum Himmel frei. Dort sitzen drei Englein auf Wolken, von
denen einer eine Lilie, das Symbol für Maria, hält. Inmitten
der Engel schwebt die Heilig-Geist-Taube, von der aus ein Gnadenstrahl
zu Maria führt.
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Anna
lehrt Maria
das Lesen
|
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Hinweis:
Das Thema der Unterweisung Mariens ist in der Kunst seit dem 14.Jh
bekannt und war besonders in der Barockzeit beliebt. Es geht zurück
auf die Bibelstelle aus dem Buch der Sprichwörter (1,8) "Höre
mein Sohn, auf die Mahnung des Vaters und die Lehre deiner Mutter
verwirf nicht" und wendet das Wort auf Maria an. Die Kunst des
Lesens beherrschten in früheren Zeiten nur wenige, meist vornehme
Menschen. Dazu sollten auch Anna und Maria gerechnet werden. |
Zelebrationsaltar
Der Zelebrationsaltar
(auch Volksaltar genannt) besteht aus Holz. Seine Seiten sind durch
Felder gegliedert; das vordere Feld enthält ein großes
goldenes Kreuz. Passend zum Altar in Material und Stil steht der Ambo
gleich daneben.
|
Zelebrationsaltar
|
Der Volksaltar wurde um 1970
aufgestellt, im Zuge der Liturgiereform durch die Beschlüsse
des 2.Vatikanischen Konzils, und bedeutet eine Rückkehr zu
den Wurzeln der Eucharistiefeier.
Der Zelebrationsalter ersetzt liturgisch voll den Hochaltar. 42)
.
zur Geschichte der Zelebrationsaltäre:
hier klicken...
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Der Ambo (griech.ambon = erhöhter Rand) war im Frühchristentum
und Mittelalter die erhöhte Plattform an der altchristlichen
Chorschranke in der Kirche zum Vorlesen und Vorsingen liturgischer
Texte (Epistel, Evangelium); ab dem 14. Jh. wurde die Funktion des
Ambos von der Kanzel übernommen. In neuester Zeit ist der Ambo
wieder fester Bestandteil in der Ausstattung der Kirchen.
"Die Verkündigung der Lesungen und des Evangeliums sowie
die Predigt erfolgen wiederum von dem bereits in der Liturgie des
ersten Jahrtausends bekannten Ambo, dem als 'Tisch des Wortes' ein
hoher Rang zukommt", heißt es in der Liturgiekonstitution
des II.Vaticanums Sacrosanctum concilium (SC 124). Deshalb wurden
nach dem Konzil (um 1970) in allen Kirchen Ambos (Lesepulte) aufgestellt.
Sie sind der Ersatz für die nicht mehr benutzte Kanzel. |
Epitaphe in
der Kirche
|
Hinweis: Epitaphe
gibt es in unseren Kirchen erst seit dem 14. Jh. als Gedächtnismal
für einen oder mehrere Verstorbenen in Form einer Steinplatte,
die innen oder außen an der Kirchenwand senkrecht aufgestellt
wird. Epitaphe wurden für diesen Zweck eigens angefertigt und
können künstlerisch aufwändig gestaltet sein; sie sind
normalerweise keine früheren Grabplatten.
Epitaph kommt aus dem Griechischen (Epi bedeutet bei, auf und taphos
bedeutet Grab). Das Epitaph ist trotz seiner Wortbedeutung "beim
Grab" kein Grabmal, weil sich i.d. Regel weder dahinter noch
darunter ein Grab befindet. |
Im Altarraum
Im Chor und im vorderen Teil des
Langhauses sind Wappen-Grabmale (Epitaphe) der Münchner Patrizier
Barth von Harmating und Pasenbach aus dem 16.-18.Jh. angebracht.
Sie waren schon dem Theologen und
Geschichtsschreiber Lorenz von Westenrieder (1748-1829) um 1792 aufgefallen.
41),46)
Er schrieb:
|
"Etwa eine
kleine Stunde von Indersdorf liegt die barthische Hofmark Päsenbach
von 45 Haushaltungen. Ich fand eine kleine Kapelle an deren Wänden
die Geschlechtswappen derjenigen Barth herumhängen, welche hier
begraben worden sein mögen. Die ältesten dieser Wappentafeln
führen die Aufschriften:
- 1210 Herman Barth dritter deutscher Meister des löbl.Ritterordens";
- 1210 Hans Barth des innern Raths (zu München) Gerthraut Ruedolfin
von Anger sein Hausfrau
Die Grabsteine fangen an: "1491 Baltasar Barth von Harmating
zu Pasenbach.
Die Kapelle hat einen Beneficiaten, der die Kirche sehr reinlich hält,
und der Ort einen älternden Edelsitz. " |
1663
|
Neben dem Hochaltar ist das
Grabmal für Johann
Hermann Barth von 1663 in die Mauer eingelassen (Rotmarmor
133 x 65 cm). Auf ihm sind zwei übereinander angeordnete Kreise
zu sehen: Der obere Kreis enthält den Text, der untere Kreis
ist mit den prächtigen Wappen des Verstorbenen gefüllt.
Der Text lautet:
"Anno 1663, den 19. Nonembris starb der Woll Edl und gestrenge Herr
Juhann Hermann Barth von und zue Harmating Basenbach Watterstoff
(?) von Remthall auf Oellkonen und Lorenzenberg deme und allen Christgläubigen
Seelen Gott genedig und barmherzig sein wolle. Amen"
|
1667
|
Gegenüber,
auf der Südseite des Altarraums, ist das Grabmahl des
Jörg Barth und seiner Frau Emmerantia von 1667
zu sehen. Es ist ähnlich gestaltet, wie das Epitaph auf
der Nordseite. Natürlich enthält es andere Wappen (das der
Fam.Barth mit dem Bartgesicht sowie der Fam.Wallstadt mit dem "W");
darunter ein Totenkopf mit gekreuzten Knochen.
Der Text darüber lautet:
"Anno 1667, den 5.Juny starb der Edl und gestrenge Herr Jörg
Balthannser Barth von Harmating zu Basenbach,Humbach und Wallstadt.
Anno 1663, den 5.Juny starb die woll Edl und gestrenge Frau Emmerita
Barthin, geb. Illmgin von Trasberg zu Cammaberg, deren Gott Gnade.
Amen" (Rotmarmor,133 x 65 cm). |
Am Übergang vom Altarraum zum Kirchenschiff
sind noch fünf weitere Epitaphe in den Fußboden eingelassen.
Leider sind nicht mehr alle gut zu entziffern.
1610
|
Direkt unter dem jetzigen Volksaltar
befindet sich das 64 x 34 cm große Epitaph aus Rotmarmor für
den verstorbenen edlen und gestrengen Herrn Hermann
Barth. Ein Datum fehlt. Es erinnert nach Pfarrer Steinberger
an den "dritten Deutsch-Ordensmeister Johann Hermann Barth",
der 1610 gestorben ist.
|
1734
|
Unterhalb der zum
Altarraum führenden Stufe liegen vier Epitaphe, von denen zwei
lesbar sind:
Eines aus dem Jahr 1734
trägt neben dem bekannten Barth-Wappen die Inschrift "A.M.E.B.V.H.P.
Anno 1734, Alt 66". Es ist die Grabinschrift für die "edle
Anna Maria Eva Barth von Harmating-Pasenbach, die stets ihre freigebige
Hand öffnete und reichlich spendete, wenn es galt, kirchlichen
Nöthen abzuhelfen, wie ihre reichlichen Stiftungen bezeugen"
(Rotmarmor, Größe: 34 x 32 cm). |
1694
|
Das andere ist
für den Benefiziaten (= Priester ohne Pfarrei, der aus den
Erträgen eines Benefiziums bezahlt wird) Johannes Johannes
Schwarz gefertigt worden, der am 19.Januar 1695 starb
und "dessen Seele bei Gott weiterlebt", wie es im lateinischen
Text heißt. Dieser Grabstein ist mit Kelch und Hostie verziert,
den Symbolen für ein Priestergrab (Rotmarmor, Größe:
49 x 38 cm). |
|
Ein
weiteres Epitaph aus der Zeit um 1600 enthält nur noch
Fragmente der alten Inschrift: "Beneficiat Petrus Die...."
(Rotmarmor, Größe: 49 x 48 cm). |
1541
o.1491
|
Der vierte und mit 75 x 67 cm größte
Stein aus Rotmarmor ist leider nicht mehr lesbar.
Nach der von Pfarrer Steinberger verfassten Chronik der Pfarrei
Vierkirchen (1879) könnte es sich um eines der folgenden Epitaphe
handeln:
- aus dem Jahr 1541 und der Inschrift: "für Balthasar
Barth und seine Hausfrau Maria Schrenk" mit
Barth'schen Wappen
- aus dem Jahr 1491, das an Georg
Balthasar von Barth zu Basenbach
und seine Hausfrau Magdalena
Riedlerin von Reichertshausen zu Bäsenbach
erinnert.
Anhand des Ehegattenwappens rechts unten könnten Heraldiker
die Frage klären.
|
Epitaphe
im Kirchenschiff
In die Wände des Kirchenschiffs
sind weitere Epitaphe eingelassen, von denen einige ebenfalls nicht
mehr zu entziffern sind:
Das
prächtigste ist an der Nordwand zu sehen und wurde 1623
für die Brüder Gabriel
und Balthasar Barth errichtet (Rotmarmor, Größe:
159 x 71 cm). Im Zentrum steht ein Kruzifix. Jesus am Kreuz
zeigt noch im Tod mit seinen an das Kreuz genagelten Händen den
Segensgestus
(drei ausgestreckte, zwei zurückgebogene Finger).
Unter dem Kreuz knien die beiden Brüder und falten andächtig
die Hände. Balthasar ist mit einer Rüstung, der Canonicus
Gabriel mit einem Klerikergewand der damaligen Zeit bekleidet. Als
Bildhintergrund sind im oberen Bildteil die von Wolken umgebenen Gestirne
Sonne und Mond zu sehen. Im unteren Teil sind mit vielen Häusern
und Kirchen bebaute Berge in Reliefform herausgearbeitet. Wahrscheinlich
handelt es sich um die Ortschaften, in denen die Brüder Besitzungen
hatten. Links jedenfalls sieht man einen Teil des früheren Pasenbacher
Schlosses in das Epitaph hereinragen. Umgeben ist die Szene mit einem
breiten Rand, der aus Wappen (oberer Teil) bzw. aus Memento-mori-Symbolen
wie z.B. Sanduhr, Zeigeruhr, Öllampe, Totenkopf, Helm, Birett
und Bibel, die auf dem Boden liegen, sowie trauernden Engeln besteht.
Links sind die Wappenschilde der Welser, Illsung, Rehlinger, Riedler,
rechts die der Biterich, Gumpppenberg, Endeltshausen, Barth von Harmating
zu sehen. Im Schriftband neben dem Totenkopf ist der Text "BERN:BART:DE:HARM:FRATRIB:SUIS:ARMORIS:ERGO:P:"
(Dieses Denkmal setzte Bernhard Barth von Harmating seinen Brüdern
aus Liebe) zu lesen.
Im unteren Teil des Epitaphs ist in einer Kartusche der Erinnerungstext
(Balthasar Barth von Harmarting, dreier römischer Kaiser und
ebenso vieler Landesfürsten in Bayern Rat) eingraviert.
Gabriel von Barth, der eigentliche Besitzer von Pasenbach, starb im
Jahr 1600. Im Jahr 1582 hatte er das Schloss und Dorf Pasenbach zum
"Fideikommiss" (zum unveräußerlichen und unteilbaren
Erbgut und Stammgut) für seine Verwandtschaft erklären
lassen. Gabriel war Chorherr der Frauenkirche in München.
Sein Bruder Balthasar lebte noch bis 14.11.1623. Durch ihn bekam im
Jahr 1609 das Geschlecht die "Edelmanns-freiheit" vom bayerischen
Herzog Maximilian, dem späteren Kurfürsten (1597-1651), für die treuen
Dienste verliehen . |
1623
|
Ebenfalls
an der Nordwand, aber etwas weiter rückwärts ist eines der
ältesten Epitaphe aus dem Jahr 1566 für die edle
und tugendhafte Frau Elena Barthin
zu sehen, die am 10.3.1566 starb und "deren Seele", so der Text, "Gott
gnädig und barmherzig sein wolle".
Unter dem Text das Wappen der Familie Barth, gebildet nur aus dem
auch später noch verwendeten bärtigen Gesicht (Rotmarmor,
Größe 75 x 52 cm). |
1566
|
Epitaph
für Pfarrer Ferdinand Karer, gestorben am 4.8.1758
(Rotmarmor, Größe: 90 x 55 cm)
|
|
Epitaph für
Carl Anton Joseph v.Barth,
gestorben am 27.1.1751 (Rotmarmor, Größe: 119 x
57 cm)
im 68. Lebensjahr. |
1751
|
Epitaph für Franz
Bernhard Ignaty von Barth,
gestorben am 14.8.1758 (Rotmarmor, Größe: 101
x 57 cm)
|
1758
|
Das
Epitaph für den Benefiziaten Dr.Ferdinand
Reisner, gestorben am 4.1.1789, besteht aus Solnhofener
Stein
und hat die Ausmaße 89 x 44 cm. Text:
|
"Hic
jacet P.R. ac. Clar.D.Ferdinand Reisner, SS.Theol. Doctor -
Cons.Eccl.Fris. - per 31 annos Socius Jesu-deinde Cler.: Seminar:
ad D.V. Dorfii Regens-per 9 annos Benef.Pasenb. - annis meritisque
plenus-pie sicuti vixit-in Domino a.14.Jan.1789: aet.suae 67
annos" (= Hier ruht in Gott der hochwürdige und berühmte
Herr Ferdinand Reisner, Dr. der Theologie, und Bischöflicher
Geistlicher Rat. Er war 31 Jahre lang Angehöriger des Jesuitenordens,
dann Regens des des Klerikalseminars in Dorfen, danach 9 Jahre
lang Benefiziat in Pasenbach. Er war reich an Jahren und Verdiensten.
Er starb so fromm wie er gelebt hat. Gestorben am 14.1.1789,
67 Jahre alt.
38)
. |
Der am 12.9.1721 in Rain am
Lech als Sohn eines Bäckerehepaars geborene Reisner, studierte
Philosophie in Augsburg und Theologie in Ingolstadt. Am 1.4.1752 wurde
er in Eichstätt zum Priester geweiht. Danach war er als Professor
für Rhetorik in Augsburg und München (1753-1760), Präfekt
des Jesuitengymnasiums in Innsbruck und München, bis der Jesuitenorden
zum 21.7.1773 durch Papst Clemens XIV. aufgehoben wurde. Dann wurde
Reisner Weltgeistlicher, leitete das Priesterseminar in Dorfen und
wurde schließlich 1780 zum Schlossbenefiziaten in Pasenbach
ernannt. Dort hatte er nicht nur seelsorgerische Aufgaben im Schloss,
sondern musste auch an Prozessionen der Pfarrei teilnehmen. Der Benefiziat
wohnte im Benefiziatenhaus und hielt dort Schule.
Das Totenbuch der Vierkirchner Pfarrei enthält einen Eintrag
in lateinischer Sprache des damaligen Pfarrers Graf von Edling (1779-1791),
der Reisner gut kannte: Die Übersetzung lautet:
|
"Am
14.Januar 1789 starb der Doktor der Theologie, der edle und
sehr gelehrte H.H. Ferdinand Reisner, gebürtig aus Rain
am Lech, der das Lyzeum der Jesuiten der süddeutschen Ordensprovinz
besucht hat, 31 Jahre lang in der Gesellschaft Jesu war; nach
der Auflösung des Ordens Präses des Exerzitienhauses
in München, dann Regens des Klerikalseminars zur Gottesmutter
in Dorfen, wegen seiner besonderen Verdienste in das Konsistorium
der Diözese Freising gewählt, 9 Jahre und 6 Monate
lang Barth'scher Benefiziat in Pasenbach, dann wegen seiner
Krankheit einige Monate, beispielhaft für alle erbaut und
erduldet, mit allen Sterbesakramenten versehen, reich an Jahren
und an Verdiensten, lebt er in seinen Schülern fort, entschlief
er im Herrn, im Alter von 67 Jahren 4 Monaten und 7 Tagen; der
Körper des Verstorbenen wurde am 17.Januar in der Kirche
zu Pasenbach der geweihten Erde übergeben, beim Sebastiansaltar
auf der Evangelienseite." |
|
1789
|
Kirchenschiff
/ Langhaus
Die Langhausdecke
ist ein unechtes Gewölbe. Die flache Tonne
ist an darüber verlaufenden hölzernen Querbalken angehängt.
Das von Georg Gschwendtner
aus Reichenhall 1962 (sign.) geschaffene große Deckengemälde
zeigt drei mit dem hl. Leonhard in Verbindung stehende Themen:
Im
Osten wird der Tod des hl.
Leonhard thematisiert.
Der Heilige liegt auf einer Bahre, um die Mönche mit zum Gebet
erhobenen Armen stehen. |
Tod
des
hl.Leonhard
|
Links
ist St.Leonhard als Befreier von Gefangenen zu sehen. |
In
der Mitte die Glorie des
hl. Leonhard.
St.Leonhard schwebt nach seinem Tod auf Wolken zum Himmel empor. Seine
Mitbrüder auf Erden schauen ihm mit hinauf.
Engel tragen seine Insignien. |
Glorie
des hl.Leonhard
|
Erwartet
wird er von der Hl.Dreifaltigkeit.
Gottvater, der Schöpfer, mit dem drei-
eckigen Heiligenschein, lehnt mit einem
Arm auf einer großen Weltkugel, die
von
einem Engel nur mühsam gehalten wird.
Christus, mit dreistrahligem Heiligenschein
ist in ein rotes Gewand gehüllt; in seinem
Arm hält er das Kreuz.
Darüber schwebt die Heilig-Geist-Taube.
|
Im
Westen wird der Leonhardiritt
in Pasen-bach aus dem Jahr 1929 dargestellt.
Das Bild zeigt den Pfarrer (mit den Mini-stranten) der die vor der
Pasenbacher Kirche vorbei reitenden Bauern und ihre Pferde segnet. |
Leonhardiritt
in Pasenbach
|
Links im Hintergrund ist noch das damals schon längst abgerissene
Pasenbacher Schloss zu sehen; ein anachronistisches Bild.
|
Das heutige Deckengemälde trat
an die Stelle eines Freskos von
Anton Huber aus Dachau (1842), das die Heilige Familie darstellte.
21)
In der Nähe des Chorbogens ist
in der Decke ein Loch. Es wird Heilig-Geist-Loch
oder auch Pfingstloch genannt. In erster Linie dient es der Entlüftung
der Kirche.
Heilig-Geist-Loch
|
Hinweis:
Früher wurde an Pfingsten (in manchen Kirchen auch an Christi
Himmelfahrt) das Heilig-Geist-Loch auch für eine Art Schauspiel
genutzt: Während des Gottesdienstes hat man von oben entweder
eine lebende weiße Taube freigelassen oder eine hölzerne
Taube als Symbol für den Hl. Geist an einer Schnur in den Raum
herabgelassen. Das Heilig-Geist-Loch spielt auch in vielen alten Anekdoten
eine Rolle, so z.B: Statt der Taube kam die Stimme des Mesners aus
dem Pfingstloch: "Herr Pfarrer, den Heiligen Geist hat Katz gfressn".
In Pasenbach ist das Loch mit einer Heilig-Geist-Taube verschlossen,
die früher an der Unterseite des Kanzel-Schalldeckels befestigt
war. Die Kanzel wurde 1960 entfernt. |
Glasgemälde
an den Fenstern
Glasgemälde
von 1584
|
Wohl aus der
ehem. Schlosskapelle stammen zwei 38 x 30 cm große
21)
Glasgemälde
in den Langhausfenstern.
Es handelt sich um Wappenscheiben
der Patrizier Barth
von Pasenbach aus den Jahren 1584 und 1590.
Die Glasgemälde sind von Bleiruten eingefasst, die zu 75 %
aus Blei und zu 25 % aus Zinn bestehen.
|
Glasgemälde
von 1599
|
Seitenaltäre
Die 1,80 m breiten
21)
und fast raumhohen Seitenaltäre
werden dem Dachauer Bildhauer Konstantin
Pader (1605-1681) zugerechnet (1678). Ihre rot und grau marmorierten
Retabel (Aufbauten) sind von gewendelten Säulen eingerahmt
und oben mit Sprenggiebeln abgeschlossen. Die beiden Antependien
im barocken Schmuck mit Feldeinteilung und einem vergoldeten Kreuz in
der Mitte, wurden erst vor einigen Jahren auf Initiative und Kosten von
Kirchenpfleger Winterholler vorgesetzt. Sie entsprechen in Stil und Form
dem Antependium
des Hochaltars.
Linker Seitenaltar
Im Auszug des linken Seitenaltars ist
die Figur einer Heiligen mit
Buch angebracht. Dass es sich dabei um die hl. Elisabeth handelt,
wie eine Quelle zu wissen glaubt, ist eher unwahrscheinlich. Eine andere
Quelle weist die um 1680 geschnitzte Figur der hl.Katharina zu.
Den linken Seitenaltar
schmückt eine Darstellung der Krönung
Mariens (um 1680).
Maria kniet auf Wolken, zu ihren Füßen zwei Putten-köpfe
(mit blondem und mit dunklem Haar). Darüber die Hl.Dreifaltigkeit
mit Gottvater, Jesus Christus und dem Heiligen Geist in Gestalt
einer Taube.
Jesus trägt, im Gegensatz zur üblichen Darstellung, einen
langen Bart. An seinen Händen und Füßen sind die
Wundmale der Kreuzigung zu sehen.
|
Krönung
Mariens
|
Gottvater,
der Schöpfer, hält eine große blaue Weltkugel mit
Kreuz in der Hand. Dazwischen schwebt die Taube des Hl.Geistes und
sendet drei Gnadenstrahlen auf Maria herab.
Im Jahr 1980 wurden die Originalfiguren von Christus und Maria bei
einem Kirchenraub gestohlen. Die Polizei konnte nur die Marienfigur
(bei Würzburg) sicherstellen und nach Pasenbach zurückbringen.
Deshalb ist nur die Figur von Christus eine Nachbildung (1985).
|
|
Hinweise:
Gottvater wurde in der christlichen Kunst wegen der Weisung
im Alten Testament (Exodus 20, 3-4) kein Schnitzbild von Gott zu machen,
viele Jahrhunderte nicht als Person dargestellt. Meist wurden Symbole
wie der Lebensquell, die Hand Gottes oder das Auge Gottes im Dreieck
verwendet. Personifiziert, als würdiger alter Mann mit langem
Bart, wird Gottvater erst seit dem Barock (17.Jh). Diese Darstellung
wird dem Gottesbild in unserer Zeit nicht mehr gerecht.
Die Gestalt der Taube für die künstlerische Darstellung
des Heiligen Geistes gründet sich auf den Bericht der Taufe Jesu
im Neuen Testament. Danach fuhr der Heilige Geist in leiblicher Gestalt auf Jesus hernieder wie eine Taube (Lk., 3,22). Obwohl dies nur bedeutet,
dass sich der Geist bewegte wie eine Taube, nicht aber aussah
wie ein Vogel, wählte man die Taube als Symbol für die sonst nur schwer greifbare dritte Person Gottes. Das Konzil von
Nicäa im Jahr 325 hat dies sogar empfohlen. Papst Benedikt XIV
verbot 1745 die Darstellung der dritten göttlichen Person in
Menschengestalt, wie sie vereinzelt immer noch vorkam. |
Rechter
Seitenaltar
Im Altarauszug ist eine interessante
Figur des hl. Vitus, der im Kessel
sitzt, angebracht (1680 21)).
Vitus
wurde schon als Kind von seinem heidnischen Vater wegen seines christlichen
Glaubens vor Gericht gestellt. Den Folterknechten verdorrten die Arme,
aber Vitus heilte sie. Der Vater schloss ihn mit musizierenden und
tanzenden Mädchen ein, die ihn verführen sollten. Als
der Vater ihn dabei durchs Schlüsselloch beobachtete, wurde er
blind. Kaiser Diokletian wollte Vitus mit schweren Eisenplatten erdrücken,
in einem heißen Ölkessel sieden oder ihn den Löwen
vorwerfen. Nichts gelang. Dann wurde er mit Haken zerfleischt. |
St.Vitus
im Kessel
|
Vitus ist einer der 14 Nothelfer und Patron für 30 Krankheiten.
Bekannt ist der Veitstanz, Chorea, eine Nervenkrankheit mit ungewollten,
spastischen Bewegungen des gesamten Körpers, die sich willentlich
nicht unterdrücken lassen und durch eine organische Schädigung
im Zentralnervensystem bedingt sind.
Vitus ist auch Schutzpatron gegen das Bettnässen, weil man in
früheren Jahrhunderten den Ölkessel als großen Nachttopf
deutete. |
Mittelteil
Der rechte Seitenaltar
ist dem hl. Sebastian
geweiht, dessen Statue (mit der Darstellung seines Martyriums) zwei
Putten umschweben.
Sebastian steht -von Pfeilen durchbohrt- etwas verrenkt am Marterbaum
Die Körperproportionen (zu großer Kopf, zu lange Arme)
scheinen nicht ganz stimmig zu sein.
Die Figur wurde in der 1.Hälfte des 17.Jh. geschnitzt. 21)
|
St.Sebastian
|
Hinweis:
Sebastian soll nach der Legende im 3.Jh.ein Offizier der kaiserlichen
Garde gewesen sein. Auf Befehl des Kaisers Diokletian wurde er wegen
seines Glaubens mit Pfeilen durchschossen. Er erholte sich aber durch
die Pflege der Witwe des Märtyrers Kastulus, bekannte sich erneut
zu seinem Glauben und wurde daraufhin mit Keulen erschlagen. Auf seine
Anrufung hin, soll eine Pestepidemie abgewendet worden sein.
Der heilige Sebastian wird deshalb als Pestpatron und -der Pfeile
wegen- als Patron der Schützenbruderschaften verehrt. |
Assistenzfiguren
St.Rochus
mit Beinwunde
|
Als Assistenzfiguren auf dem
rechten Seitenaltar dienen Statuen
- des hl. Rochus mit Pilgerstab,
der auf seine Beinwunde zeigt (spätes 16.Jh) und
- des hl. Konrad von Parzham
mit dem Kreuz in der Hand.
Beide Figuren wurden den 1980 gestohlenen Originalen nachgeschnitzt
(von Georg Sellmeier aus Zolling
1985) 30).
Rochus
(1295-1327) trat in den Dritten Orden der Franziskaner ein und begab
sich auf Pilgerfahrt nach Rom; unterwegs half er bei der Pflege
von Pestkranken. Er wurde selbst pestkrank (Pestbeule am Oberschenkel)
und zog sich in eine Hütte im Wald zurück. Dort pflegte
ihn ein Engel und ein Hund brachte ihm Brot, bis er genesen war
und heimkehren konnte. Daheim wurde er für einen Spion gehalten
und bis zu seinem Tod eingekerkert.
|
Konrad
v.Parzham
|
|
Konrad
von Parzham (1818-1894) wirkte 41 Jahre lang im Kloster Altötting
als Pförtner, wo er mit Tausenden von Wallfahrern zu tun hatte,
die mit vielerlei Anliegen und Bitten zu ihm kamen. Aber auch Kinder
aus vielen armen Altöttinger Familien kamen bettelnd an die
Pforte; keines von ihnen ging leer aus. 1934 wurde Konrad von Papst
Pius XI. heiliggesprochen. Damals wurden in unseren Kirchen viele
Figuren dieses Volksheiligen aufgestellt.
|
St.Petrus
|
Auf dem Altartisch des rechten
Seitenaltars stehen Halbfiguren der Heiligen Petrus
(mit Himmelsschlüsseln) und Paulus
(mit Buch). Auch diese Figuren sind Nachbildungen von Georg Sellmeier
aus Zolling (1985) 30).
Die Originale aus der Zeit um 1700 sind seit dem Raub im Jahr 1980
verschwunden.
Hinweis: Petrus (Simon)
wurde gemeinsam mit seinem Bruder Andreas von Jesus in seine Jünger-gruppe
berufen. Er wird in den Evangelien häufig genannt. Der sog.
Himmelsschlüssel, den der Künstler der Petrus-Darstellung
in die Hand drückte, haben den Heiligen im Brauchtum
|
St.Paulus
|
|
zum
Himmelspförtner gemacht. In der christlichen Symbolik repräsentieren
die Schlüssel aber die Vollmacht auf Erden und im Himmel zu lösen
und zu binden. Nach Matthäus 16,19 sagte Jesus zu Petrus: "Dir
will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben. Was du binden
wirst auf Erden, wird gebunden sein im Himmel, und was du lösen
wirst auf Erden, wird gelöst sein im Himmel". Diese Vollmacht
wurde in weiterer Folge auf den Kreis der Jünger und den Klerus
übertragen
Paulus hieß eigentlich Saulus. Er war von Beruf Zeltteppichweber
und jüdischer Theologe im Laienstand, verfolgte mit großem
Eifer die junge Kirche und war bei der Steinigung des Stephanus dabei.
Vor Damaskus wurde Paulus von einer Erscheinung Christi getroffen,
fiel zu Boden und erblindete kurzzeitig. Missionsreisen durch den
Nahen Osten und seine Briefe (7 der 13 Briefe stammen von ihm) machten
ihn bekannt. Der Schwerpunkt der Glaubensverkündigung des Paulus
ist die Gnade Gottes, die er den Menschen erweist. Gott schenkt seine
Gnade den Menschen nicht aufgrund ihrer guten Taten, sondern einfach,
weil er ein guter, menschenfreundlicher Gott ist. Nach traditioneller
Auffassung verblasste Paulus'Denken schon bald neben anderen theologischen
Lehren und wurde erst im 5. Jahrhundert von Augustinus und im 16.
Jahrhundert von Martin Luther wiederentdeckt.
|
per Mouseklick zu den Beschreibungen
|
weitere
Leonhardfiguren
Am Erntedankfest 2002
war auf dem Seitenaltar ein Mosaik
aus Körnern und Samen aufgestellt, das den hl.
Leonhard darstellt. Es wurde von Pasenbacher Frauen gelegt.
|
Körnerbild
|
Vorbild war
eine alte, wertvolle Leonhardsfigur,
die aber nur zu den Hochfesten in die Kirche gebracht wird.
|
St.Leonhard
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An der
Nordwand steht seit wenigen Jahren eine weitere Figur des
hl.Leonhard.
Sie wurde von einem Künstler aus dem Bayerischen Wald
geschnitzt und gleicht der Figur, die sich in der Nische an
der Außen-wand befindet. Der jugendlich wirkende Leonhard
hält ein Buch mit 4 Zierknöpfen (= Bibel u. 4
Evangelisten) sowie eine überdimensionale Kette in
den Händen. Die Kette erinnert an den Schutzpatron derer,
die in Ketten liegen.
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St.Leonhard
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Kreuzwegbilder
Die von Pfarrer
Gröbmayr um 1760 erstmals
eingeführ-ten Kreuzwegbilder
wurden 1870 erneuert.
Es handelt sich um 53 x 27 cm große Ölgemälde
(auf Leinwand).
Hinweis: Kreuzwegbilder in unseren Kirchen sind erst seit 1700
üblich. Wenn Sie mehr über den Kreuzweg und seine
Darstellungen in Kirchen des Landkreises erfahren wollen, klicken
Sie hier... |
Kreuzweg
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Die Pasenbacher Kirche hatte bis 1960 eine Kanzel. Sie stammte
aus dem Jahr 1678 und war inzwischen wohl reparaturbedürftig geworden;
da sie für den Gottesdienst nicht mehr benötigt wird, hat man
sie entfernt.
Kirchenbänke
Die Kirchenstühle aus
der Zeit um 1720 wurden von der Kistlerwerkstatt Franz
Prugger gefertigt. Der Zeitpunkt ist unklar.
- Kunsthistoriker sprechen vom Zeitraum um 1720 21)
. -
Die Schmidtsche Matrikel bezeichnen die Kirche um
1740 als "schmucken
Bau"
44). Eine
Renovierung mit
neuen Kirchenstühlen war zu diesem Zeitpunkt wohl
schon abgechlossen.
- Nach der
Kirchenrechnung wurden die Bänke aber
erst 1750 bezahlt bzw. verrechnet.
|
Kirchenbank
|
Die
Bänke haben 22 kunstvoll geschnitzte Kirchenstuhl-wangen
aus Eichenholz.
Das
Muster entspricht dem vieler Kirchenstühle im Dachauer
Land.
Es trat erstmals 1695 in Glonn auf und wurde ab 1717 in Ainhofen,
Albersbach, Arnbach, Aufhausen, Bergkirchen, Hilgertshausen,
Markt Indersdorf, Ottmarshart, Pipinsried, Walkertshofen, Weichs,
Westerholzhausen und in Westerndorf verwendet.
|
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Hinweis:
Kirchenstühle gab es nicht von Anfang an in den Kirchen. Die ersten
1500 Jahre standen die Gläubigen oder bewegten sich langsam im Raum.
Lediglich für Alte und Schwache gab es einige Stühle an den seitlichen
Wänden. Ohne Kirchenstühle fasst eine Kirche viel mehr Menschen; bei
dichtem Gedränge während des Gottesdienstes schien der Raum voller
Bewegung zu sein. Das feste Gestühl wurde zum Spiegel einer disziplinierten
Gemeinschaft, in der jeder seinen festgefügten Platz hat. Im 16.Jh.
wurden zuerst die evangelischen Kirchen mit Bänken ausgestattet, weil
dort die Predigt als Medium der Heilsvermittlung einen größeren Raum
einnimmt; beim Sitzen ist der Zuhörer aufmerksamer, geduldiger
und ruhiger. Die katholischen Kirchen zogen erst später nach. Die
Bestuhlung war einer der Gründe, weshalb die Kirchen zu Beginn der Barockzeit
vergrößert werden mussten. |
Kreuzigungsgruppe
An den Kirchenwänden
ist ein Kruzifix (Kanzelkreuz)
mit darunter stehender
Mater dolorosa (um 1700 21))
befestigt.
Der Corpus Jesu ist als Inkarnat
(=fleischfarbig) gefasst. Die Adern schimmern blau unter der Haut
hindurch. Jesus hat sein dornengekröntes Haupt im Tode nach
rechts geneigt; es ist von einem dreistrahligen Heiligenschein umgeben,
der in der Kunst den göttlichen Personen vorbehaltenen ist.
Aus den Wunden der Hände, der Füße, der Knie, der
Seite und an der Stirn unter der Dornenkrone tropft Blut. Das um
die Hüften geschlungene Lendentuch, in der Kunst auch Perizoma
genannt, ist vergoldet und weht faltenreich im Wind.
Die Füße sind, wie im Barock üblich, überkreuzt
mit einem Nagel an das Holz geheftet (sog. Dreinageltypus).
|
Hinweis: Das Kreuz nennt man auch Kanzelkreuz, weil es in der Regel der Kanzel
gegenüber an der Wand angebracht ist. Es erinnert den Prediger
an den 1.Korintherbrief (1,3), in dem der hl.Paulus schreibt:
"Wir predigen Christus als den Gekreuzigten". Die Ansprache
soll nicht weltliche Dinge, sondern den Tod und die Auferstehung
Christi zum Inhalt haben. |
Maria unter dem Kreuz ist in
das traditionelle rot-blau-goldene Gewand gekleidet. Sie umfängt
mit ihren Händen das Schwert, das in ihrer Brust steckt. Dieses Schwert erinnert an das Simeonwort im Lukasevangelium (Kap 2,35) bei
der Darstellung im Tempel: "Dir selbst wird ein Schwert durch die
Seele dringen". |
Keuzigungs-gruppe
1700
|
Im gesamten Inneren
der Kirche sind an den Wänden die aufgemalten Apostelkreuze sowie
die Apostel-leuchter
aus geschmiedetem Eisen angebracht. |
Apostelkreuze
|
Diese Leuchter erinnern
an das in der Apokalypse (21,14) beschriebene himmlische Jerusalem,
dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen mit den Namen der zwölf
Apostel errichtet sind. Die Kirche sieht sich als Vorläuferin
des himmlischen Jerusalems.
|
Der 75 cm hohe Opferstock
aus Eichenholz mit einem
waagerechten und einem senkrechten Eisenband war über lange
Zeit in die Langhauswand eingemauert. Heute ist er an der Emporentreppe
angebracht. Er könnte noch aus gotischer Zeit stammen 21).
In den Kirchen des Landkreises Dachau gibt es viele unterschiedliche,
außerordentlich interessante Opferstöcke. Wenn Sie sich
dafür interessieren, klicken Sie hier..
|
Opferstock
|
Unter der Emporentreppe
liegt die Figur des sog. Grabchristus'
aus der 1. Hälfte des 18.Jh. Die Holzfigur ist polychrom gefasst.
|
|
Sie war früher
Bestandteil des hl.Grabes, das am Karfreitag und Karsamstag in der
Kirche aufgebaut war. |
Drei weitere
große Kruzifixe befinden sich noch in der Kirche an der Nordwand,
im Vorhaus (18.Jh.
21))
und im Leichenhaus.
|
|
Das
Kreuz an der Nordwand ist ein Vortragekreuz,
erkennbar am langen Kreuzesschaft.
Hinweis: Vortragekreuze werden beim Kirchenein- und Auszug, Prozessionen,
Wallfahrten sowie bei Beerdigungen vorangetragen. Dies geht zurück
auf das Jesuswort "Wer mein Jünger sein will, der verleugne
sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach". Bei
Gebetsprozessionen (Bittgängen, Kreuzweg) wird der Corpus des
Kreuzes zu den nachgehenden betenden Menschen gedreht, damit sie den
Gekreuzigten vor Augen haben. Bei anderen Prozessionen, z.B. an Fron-leichnam
und beim Ein- und Auszug zeigt der Corpus in die Gehrichtung, d.h.,
er weist ihnen den Weg. Die ältesten Vortragekreuze stammen schon
aus dem 6.Jh |
|
Empore
und Orgel
Die stützenlose Empore besitzt an
der Brüstung und der Unterseite kassettierte Weichholzfüllungen.
Den Gesang der Gläubigen begleitet eine elektronische Orgel.
Portal
Das Portal der Kirche ist mit einer Eichentüre
mit alten Beschlägen aus dem Ende des 17.Jh und einem Schloss aus
neuerer Zeit verschlossen. Zusätzlich wird der Kirchenraum durch
ein Eisengitter geschützt. In der Portalvorhalle hängt ein Kruzifix
aus dem 18.Jh.
Ostensorien
Außerhalb der Kirche untergebracht sind
zwei Reliquienmonstranzen (Ostensorien).
In einer
der beiden sind Kreuzpartikel
verwahrt, mit denen bei den Leonhardiritten die Pferdesegnungen vorgenommen
wurden. Die Kreuzreliquienmonstranz wird am 6.November zum Leonhardiritt
wieder in die Kirche gebracht. |
|
Die
andere Reliquienmonstranz
im neugotischen Stil enthält Splitter der Gebeine des hl. Martinus.
Trotz der Namensgleichheit dürfte es sich nicht um den bekannten
Heiligen mit Mantelteilung handeln, sondern um einen sog. Katakombenheiligen.
|
|
Hinweis: Im Mittelalter
hatte man die Reliquien unsichtbar verschlossen gehalten. Erst seit
Beginn des 13. Jahrhundert zeigt man sie den Gläubigen. Die am
meisten verbreitete Reliquiarform wurde das Ostensorium oder Reliquien-Monstranz
(lat. monstrare und ostendere = zeigen). Kreuzreliquien waren
früher besonders wertvoll; schließlich galt das Kreuz Christi
als kostbarste Reliquie der Christenheit. Die hl.Helena, Mutter von
Kaiser Konstantin, soll im Jahr 326 nach der Legende das Kreuz Christi
aufgefunden haben. Größere Kreuzpartikel kamen ab 950 nach
Deutschland; die meisten wurden aber im 17. und 18.Jh erworben. Sie
wurden meist in Reliquienmonstranzen aufbewahrt und waren in der Regel
Ziel kleinerer Wallfahrten. |
ehem. Benefiziatenhaus
Im Benefiziatenhaus wohnte -jedenfalls
Ende 18.Jh.- der Schlossbenefiziat. Dies ist von Benefiziat Reisner bekannt.
Damals war im -leider feuchten- Erdgeschoß des Hauses eine Schule
eingerichtet. 38)
Nach dem 2.Weltkrieg war das Benefiziatenhaus recht baufällig und
feucht. Auf Drängen von Weihbischof Neuhäusler sollte ein neues
Haus erstellt werden. Der Plan für einen Neubau war bereits genehmigt.
Da erließ die Erzbischöfliche Finanzkammer München einen
Baustopp mit der Begründung, dass das Haus wegen des herrschenden
Priestermangels ohnehin nicht mehr besetzt werden könne. 1967 riss
man es ab und verwendete den Grund für die Erweiterung des Friedhofs.
Benefiziaten:
- 1695 |
Schwarz
Johannes |
früher
Pfr. in Asbach; +19.Januar 1695, Epitaph in der Kirche ...siehe
hier... |
- 1758 |
Karer
Ferdinand |
gestorben
am 4.8.1758 |
1774 - 1780
? |
Schenk Johann
Georg 39) |
|
Epitaph
Reisner
|
1780 - 1789 |
Reisner
Dr.Ferdinand 38) |
..mehr
über Dr.Reisner... |
1843
- |
Braun
Alois |
vorher
Cooperator in Vierkirchen 52)
|
1861
- 1865 |
Friedlsperger
J. |
vorher
Pfarrer in Giebing 56),
danach Pfr.in Wollomoos
48)
|
1865 -
1870 |
Anton
Heinrich |
vorher
Coop.in Anzing
50)
|
1870
- 1873 |
Petzl
Anton |
aus
Geisenhausen bei Vilsbiburg
54)
Reinertrag des Benefiziums 1870: 506 fl. 55)
|
1876
- |
Niedermair
G. |
aus
Harmating 53)
|
- 1881 |
Bock
Alois |
gestorben
am Altar 29.7.1881 51)
|
1881
- |
Reindl
Karl |
vorher
Pfarrer in München
57)
|
Leonhardsbund
In der Kirche erinnert noch eine
im Jahr 1926 bestickte Fahne an den St.Leonhardsbund, der 1762 von Matthias
Kneißl gegründet wurde. Der Leonhardsbund sollte "zur
Gewinnung eines besonderen Schutzes aller Viehgattungen durch den hl.Leonhard"
beitragen. Die Mitglieder zahlten einen geringen Jahresbeitrag, der für
die Messen der Verstorbenen verwendet wurde. Sie waren zudem -wie im Leonhardsbundesbrief
ausdrücklich vermerkt- verpflichtet,
|
"ein frommes
christliches Leben zu führen, unter dem Jahre öfters zu
beichten und das heilige Abendmahl zu empfangen, den heil.Leonhard
zu verehren und ihn um Fürbitte für sich und für das
gute Gedeihen des Vieh- und Pferdebestandes anzurufen, um so durch
Gottes Gnade glücklich auf Erden zu leben und ein seliges Lebensende
zu erreichen". |
Am Sonntag nach Leonhardi (= nach
dem 6.Nov.) wurde für die lebenden Mitglieder ein Amt mit Predigt,
am Montag darauf für die Verstorbenen ein Requiem mit Beimesse gefeiert.
Wenn Sie einen Bericht über die Feier 1924 lesen möchten, klicken
Sie hier... ''
Mathias Kneißl
Der Gründer des Leonhardsbunds
wurde am 21.2.1712 in Pipinsried (Hs.Nr. 40 bzw.41) als Sohn des Jakob
und der Apolina Kneißl geboren 35).
Der Heimatforscher Helmut Größ
nimmt an, dass Kneißl in der Hofmark Schönbrunn eine Anstellung
und Wohnung fand. Er heiratete 1744, im Alter von 32 Jahren, Anna Lang aus
dem nahen Rudelzhofen, das verwaltungsmäßig zur Hofmark Schönbrunn,
kirchlich aber zu Vierkirchen gehörte. Hier wurden auch vier Kinder
geboren. 1755 zog die Familie nach Zillhofen ins Hirtenhaus, das nur einen
Kilometer von Pasenbach entfernt ist. Er kümmerte sich als Hirte um
das Vieh der Bauern. 35)
Die Heimatforscherin Eleonore Philipp vertritt
die Auffassung, Kneißl sei (vielleicht zusätzlich) als
Kutscher oder Pferdeknecht im Chorherrenstift Indersdorf beschäftigt
gewesen. Sie vermutet auch, dass er in späteren Lebensjahren als Laienbruder
in das Kloster Indersdorf eintrat. Nach Aufhebung des Klosters 1783 soll
er mit anderen Chorherren ins Priesterhaus gezogen sein, wo er im Jahr 1792
im Alter von 80 Jahren "in Indersdorf" starb. 34)
Vielleicht wohnte er auch in der Indersdorfer Cyclostraße Nr.25, wo
es ein Haus mit dem Hausnamen "Beim Kneißl" gab. 35)
Mathias
Kneißl
|
Vom Gründer Matthias
Kneißl (1712-1792) existiert noch ein Ölgemälde,
das der Maler Johann Georg Edlinger/Ettlinger (1741-1819), ein Portraitmaler
des Münchner Hochadels, geschaffen hat. Es befindet sich in
Privatbesitz. Mehr über den Maler Edlinger finden
Sie hier...
Auf der Rückseite des Portraits ist zu lesen:
"Mathias Kneißl, geb. zu Pipinsried,
gest. als Apostel zu Indersdorf, 87 Jahre alt, dahier zu Pasenbach
Urheber des hiesigen St.Leonhard Bundes.
Ettlinger Pinx (= hat es gemalt)".
Die Altersangabe auf der Rückseite des Bildes von 87 Jahren
ist wohl falsch, weil Geburt und Tod in den Matrikeln verzeichnet
sind. Im Sterbebuch Indersdorf von 1792 ist zu lesen: "Mit allen
Sterbesakramenten rechtzeitig versehen starb Mathias Kneißl,
ein Hirte, der sich um Pferde verdient gemacht hat. 77 Jahre alt."
(richtig 80). Das Bild
dürfte nicht vom Maler, sondern erst später von einem
Gönner des Hirten Kneißl angebracht worden sein.
35)
|
Den Titel "Apostel" könnte er als Teilnehmer der Fußwaschung
erworben haben, die der bayerische Kurfürst am Gründonnerstag
im Herkulessaal der Residenz an den "zwölf ältesten und würdigsten
armen Männer des Landes" vornahm. Die Teilnehmer wurden danach
allgemein als "Apostel" bezeichnet, weil sie während der
Fußwaschung in der Residenz die Rolle der Apostel in Jerusalem einnahmen.
Einen Beleg für Kneißls Berufung enthält die Münchner
Zeitung von April 1792 35).
Dort heißt es:
"Gestern, am heil. Gründonnerstag,
wurde bei Hofe die gewöhnliche Fußwaschung vorgenommen, wozu
folgende 12 alte
Männer aufgenommen, von Fuß
auf gekleidet, und anstatt der vorhin gewöhnlichen Ausspeisung mit
Geld gnädigst
beschenkt worden: ... 12) Kneißl
Mathias, von Pippensried 81 J.a.".
Kreißl war der jüngste der Teilnehmer, deren ältester 97
Jahre alt war. Im Übrigen gab es damals noch einen weiteren Apostel
aus dem Dachauer Land: Georg Lindinger aus Sulzemoos, 92 Jahre.
In den katholischen Pfarreien hat sich der Brauch der Fußwaschung
am Gründonnerstag bis heute erhalten. Allerdings sind inzwischen an
die Stelle der "alten würdigen Männer" Gläubige
aus allen Alters- und Bevölkerungsschichten getreten.
Hans Schertl
Quellen:
01)
Joseph von Obernberg, Reisen durch das Königreich Baiern, 1813
02)
Dr.Martin v.Deutinger, Die älteren Matrikeln des Bistums Freysing,
1849/50
03) Stumpf,Pleikard,
Geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches Bayern,
1852
04) Arthur
von Ramberg,Joseph Heyberger,Topogr.-statistisches Handbuch des Königr.
Bayern, Band 5, 1867 (Statistik)
05) Mayer-Westermayer,
Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, 1874
06) Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss
des Königreichs Bayern, vom kgl. Statistischen Bureau in München,
1876
07) Mathias Steinberger, Die Pfarrei
Vierkirchen, 1879
08) Bezold/Riel,
Kunstdenkmale des Königreichs Bayern, 1895
09) Theodor
Bitterauf, Die Traditionen des Hochstifts Freising, 1909 (Nr. 407)
10) Dachauer
Nachrichten vom 24.4.1963 (Renovierung 63)
11) Schulrat
Angerpointer, Die Grabsteine der Barth in Pasenbach, 1964
12) Max Gruber, Konstantin Pader
als Bildhauer, Amperland 1965/1 (Choraltar)
13) Heimatbuch des Landkreises
und der Stadt Dachau, 1971
14) Max Gruber und Dr.Gerhard Hanke
in der Festschrift 1200 Jahre Vierkirchen, 1979
15) Pfarrer Wolfgang Lanzinger,
Aus der Chronik der Pfarrei Vierkirchen über das letzte Jahrhundert,
Amperland 1979
16) Josef Strobl, Die frühere
Gemeinde Pasenbach, Amperland 1979
17) Robert Böck, Wallfahrt
im Dachauer Land, Bd 7 der Kulturgeschichte des Dachauer Landes, 1991
18) Georg Dehio, Handbuch der Deutschen
Kunstdenkmäler, Bayern IV: München und Oberbayern, 1990
19) Max Gruber, Konstantin Pader
als Bildhauer, Amperland 1965/1
20) Anton Landersdorfer,
Das Bistum Freising in der bayerischen Visitation des Jahres 1560, 1986
21) Dr.Stefan
Nadler, Kunsttopographie des Erzbistums München und Freising, 1992
22) Josef Winterholler,
Mesner und Kirchenpfleger 2002 und 2004
23) Dachauer SZ vom 12.11.2002
24) Dachauer Rundschau vom 13.11.2002
25) Dachauer Nachrichten vom 13.11.2002
26) Madonna-das Bild der Muttergottes,
Dombergmuseum Freising, 2003
27) Helmut Größ, Der
Leonhardiritt zu Pasenbach, 2003
28) Karl Grüner,
"Unten bauchig, oben spitz", Münchner Kirchenzeitung, v.
25.9.2005 und vom 2.10.2005
29) Robert Böck und Helmut
Größ, Pferderennen in Pasenbach an St. Leonhard, "Haus,Hof
und Heimat", 2010
30) Martin
Sellmeier, Obersüßbach, 2011 (Georg Sellmeier)
31) Susanne
Wittekind, Caput et corpus: die Bedeutung der Sockel von Kopfreliquiaren,
in: Reliquiare im Mittelalter von Bruno
Reudenbach, S. 114, 2005
(Bergkristall)
32) Dr Heisig, Kunstreferat des
Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt 2014 (Zelebr ersetz
Hochaltar)
33) Dr.Mich.Rademacher, Deutsche
Verwaltungsgeschichte 1871-1990, www.verwaltungsgeschichte.de/, 2015 (Statistik
33,39)
34) Eleonore
Philipp, Vermuteter Lebenslauf Mathias Kneißls, 2016, nicht veröffentlicht
35) Helmut
Größ, Der Hirte, der Maler und der hl.Leonhard, 2018
36) Geburtsmatrikel
der Pfarrei Pipinsried, Archiv des Bistums Augsburg
37) Karl Mayr,
Wie St. Leonhard den Kopf verlor, "Haus,Hof und Heimat", 2011
38) Alois Angerpointner,
Ferdinand Reisner, Ein gelehrter Schlossbenefiziat von Pasenbach, Amperland
1983 S.450
und Leserzuschrift dazu von Pater
Hans Grünewald SJ Amperland
1983 S.496
39)
Hochfürstlich-Freysingischer Hof- und Kirchenkalender mit beygefügtem
Schematismo, 1774
40) Dr.Martin
v.Deutinger, Tabellarische
Beschreibung des Bisthums Freysing nach Ordnung der Decanate, 1820
41)
Sonntägliches Zwölfuhrläuten, Bayerischer Rundfunkt, 16.6.2019,
12.00 Uhr klicken
Sie hier..
42)
Dr.Heisig, Kunstreferat des Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt
2014 (Zelebr ersetz Hochaltar)
43)
Dr.Michael
Losse, Das Burgensterben im Dachauer Land, Röhrmooser Heimatblätter
2019
44)
Max Gruber, Die Kistlerfamilie Prugger in Dachau, Amperland 1975/1
45) Repertorium
des topographischen Atlasblattes Dachau S.19, 1824
46)
Lorenz
von
Westenrieder,
Statistische Beschreibung des churfürstl. Landgerichts Dachau, München,
1792
47) Historischer
Atlas von Bayern, Digitale
Bibliothek der Bayerischen Staatsbibliothek (Hofmark)
48)
Münchener
Bote für Stadt und Land vom 03.06.1865
(Benefiziat Friedlsperger)
49) Liste der_Baudenkmäler
in der Gemeinde Vierkirchen
50)
Augsburger
Tagblatt vom 11.05.1870 und "Das bayerische Vaterland" vom 13.05.1870
und "Königlich-bayerisches Kreis-
Amtsblatt
von Oberbayern" vom 08.09.1865 "wird die kath.Pfarrei Wenigmünchen
dem
Priester Heinrich Anton, Benefiziat in
Pasenbach übertragen."
51) Rosenheimer
Anzeiger -Tagblatt für Stadt und Land vom 03.08.1881 (Benefiziat
Bock)
52) Münchener
politische Zeitung-mit allerhöchstem Privilegium vom 15.02.1843 (Benefiziat
Braun)
53) Neues bayerisches Volksblatt
vom 29.03.1876 (Benefiziat-Niedermair)
54)
Allgäuer Volksblatt-28.07.1870 (Benefiziat-Pezl)
55)
Neue Augsburger Zeitung vom 3.6.1870 u.Fränkischer Anzeiger Rothenburg-v.8.6.1870
(Benefiziums-Einkünfte
506 fl.)
56)
Neue Würzburger
Zeitung-Würzb.Abendzeitung-Würzb.Anzeiger u. Handelsblatt v.
26.08.1861 (Benefiziat
Friedlsberger)
57)
Wendelstein-Rosenheimer Tagblatt-Tageszeitung für Landwirtschaft,
Gewerbe und Handel -offizielles Amts- und
Nachrichtenblatt für alle Behörden-
31.12.1881 (Benefizium-Reindl)
58)
Zeitschrift DER SPIEGEL Nr.
12/1973, vom 18.3.1973 (Diebstähle)
72 Bilder: Hans Schertl (65), Helmut Größ (7)
weiter
zu ...
Hofmaler
Johann Georg Edlinger
Der Schöpfer des Gneißl-Portraits
Johann
Georg Edlinger,
CC0, via Wikimedia Commons |
Johann
Georg Edlinger (* 1. März 1741 in Graz; verheiratet 6 Kinder)
war ein Portraitmaler aus Graz, der ab 1774 in München tätig
war. Er malte neben Matthias Kneißl aus Pasenbach viele bedeutende
Personen, die sich ein Portrait leisten konnten, darunter auch den
Grafen von Haimhausen und die Ehefrau des damals aktuellen Kurfürsten,
Elisabeth Auguste von der Pfalz. Sein berühmtestes Werk ist
ein Portrait von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791). Lorenz Westenrieder
lobte Edlinger seiner realistischen Tendenzen wegen als
"unstreitig besten Portraitmaler in Deutschland".
1781
wurde Edlinger zum "königlich bayerischen Hofmaler" ernannt
wurde. Als solcher bekam er bald Aufträge von den Höfen
in Mannheim, Stuttgart u. v. a.
|
Seine
Kunst wird von Experten wie folgt beschrieben:
"Sichere schnelle Pinselstriche, noch ein spätbarockes
Erbe, die mitunter die Untermalung nur flüchtig decken, umreißen
die Formen und modellieren die Gesichtszüge, oft lebhaft
bewegt in Hell und Dunkel, was sich bis zu einem unruhigen Flackern
steigern kann. Gebrochene Töne, Grau und Ocker herrschen
vor; doch immer wieder finden sich Beweise seines sehr feinen,
kultivierten Farbgefühls. Die Gewänder werden nebensächlich,
oft nur skizzenhaft angegeben. Das Interesse wendet sich ganz
dem Gesicht zu; mit der Ähnlichkeit erfaßt Edlinger
auch das tiefere, eigentliche Wesen seines Gegenübers, und
die Intensität des Malers scheint sich in dem konzentrierten,
lebendigen Ausdruck der Portraitierten widerzuspiegeln."
Sein
Ideal einer realistischen Portraitmalerei brachte ihn jedoch im
Laufe der Zeit in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Nicht jeder
wollte ein ungeschminktes Portrait von sich sehen. Edlinger war
zu "eigenwillig", um seine Portraits zu schönen.
Der
Maler starb am 15. September 1819 in München im Alter von
78 Jahren in tiefer Armut.
Die Grabstätte von Edlinger befindet sich auf dem Alten Südlichen
Friedhof in München (Gräberfeld 12 - Reihe 11 - Platz
46).
An seinem Wohnhaus in der Herzogspitalstr. 11 ist eine Gedenktafel
angebracht.
Weiteres über den Maler Edlinger finden Sie bei Wikipedia..
|
Matthias
Kneißl -
Gemälde von J.G.Edlinger
|
INFO-Reihe: Die Kirchenglocken des Pfarrverbandes
Vierkirchen
Die Glocken von St. Leonhard in Pasenbach
von Barbara Deger
|
Ich habe
den Text etwas verändert,
weil Nachforschungen von Herrn Größ ergeben haben,
dass beide Glocken aus dem Jahr 1519 stammen.
|
|
Als ich vom Pasenbacher
Mesner Josef Winterholler erfuhr, dass eine der beiden Glocken aus dem
Jahr 1128 (richtig 1519) stammt, wollte ich mehr darüber wissen.
So konnte ich selbst die stark abgenutzten Stellen sehen, die der 8 kg
schwere Schwengel seit dieser Zeit in die Glocke geschlagen hatte. Voriges
Jahr (1998) wurde dieser vom Uhrmacher durch einen neuen ersetzt.
Gussjahr
1519
|
Wem die "kleine
Glocke" auch Sterbensglocke genannt, geweiht wurde, ist aus
den stark abgeflachten Schriftzeichen nicht mehr zu entziffern.
Es ist anzunehmen, dass die kleine Glocke seit über 500
Jahren zu verschiedenen Anlässen läutet bzw. seit
dieser Zeit den Tod eines Menschen bekannt gibt.
Im selben Jahr 1519 kam die zweite Glocke hinzu, wie die andere
auch aus Bronze gegossen. Sie ist dem hl. Leonhard geweiht. |
Laut einer im Jahre 1879
vom damaligen Vierkirchener Pfr. Mathias Steinberger verfassten
Chronik befand sich in Pasenbach "auch seit Urzeiten eine dem hl.
Leonhard geweihte Kirche". Beide Glocken blieben wegen ihres Alters
im 1. Und 2. Weltkrieg vom Einschmelzen verschont. Mesner Winterholler
berichtet auch, dass sein Vorgänger Georg Huber noch bis zum
Jahr 1962 die zwei Glocken mit dem Strick gezogen hat. Seither haben
sie ein elektrisches Läutwerk. Es lässt sich nicht mehr
nachvollziehen, weshalb die Einzelnen bzw. die beiden zusammen zu
den verschiedenen Anlässen läuten.
Der jetzige Mesner hat dies von den vielen Vorgängern so übernommen.
|
|
So läutet die "kleine
Glocke":
|
-bei Bekanntgabe eines
Todesfalls, samstags um 15.00 Uhr den Feierabend ein,
zunächst allein und dann zusammen mit der "Großen"
- zusammen mit der Großen 1/4 Std. bzw. 5 Min. vor Beginn des
Gottesdienstes. |
Die "Große " läutet:
|
- täglich um 5
Uhr (Sommer wie Winter) das "Morgengebet"
- täglich um 11 Uhr (früher Mittagszeit) zunächst
allein, dann zusammen mit der "Kleinen"
- täglich um 12 Uhr (zuerst allein, dann zusammen mit der Zweiten)
- während der Wandlung im Gottesdienst läutet sie alleine.
|
Mesner Winterholler
spürte meine Faszination für Glocken und schenkte mit den ausgedienten
Schwengel, der bis voriges Jahr die reparierte Glocke zum Klingen brachte.
Barbara Deger
Der Bayerische Rundfunk
hat am 16.6. 2019 in seiner Sendung das "Sonntägliche Zwölfuhrläuten"
die Filialkirche St.Leonhard in Pasenbach anlässlich des 1200-Jahr-Jubiläums
vorgestellt. Dort können Sie auch das Glockengeläute hören
klicken
Sie hier...
In dieser Reihe ist auch ein
Artikel über die Glocken von Vierkirchen
erschienen.
Eine Auflistung der ältesten Glocken im Landkreis finden sie hier....
26.11.2022
|