Pfarrkirche
St. Laurentius in SITTENBACH
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Kurzbeschreibung
Weithin sichtbar ist
der schlanke Turm der Pfarrkirche St. Laurentius von Sittenbach
an der Nordseite der Glonn zwischen Odelzhausen und Unterweikertshofen.
Er weist den Weg zu einer der schönsten Rokokokirchen des Landkreises.
Erstmals schriftlich
erwähnt wurde eine Kirche in Sittenbach um das Jahr 1180.
Damals fand in Freising eine Synode (= Versammlung wichtiger kirchlicher
Repräsentanten) statt, unter deren Teilnehmern sich auch Fridericus
plebanus de Sitenbach befand.
Im Jahr 1293 verkaufte Friedrich von Freundsberg den Brüdern
Rapoto und Otto von Eisenhofen neben mehreren Höfen auch die
"Vogtei übr die Kirch Sickhenpach".
Der
heutige Kirchenbau wurde 1464 im gotischen Stil errichtet
und 1680 nach einem Unwetter renoviert und erweitert.
Seine
heutige Form erhielt er im Jahr 1760 mit einer Neueinwölbung
und dem Anbau der kurzen Querschiffe.
1930 wurde die Kirche
wiederum verlängert (um eine Achse) und eine besonders
tiefe Empore eingebaut. |
Kartusche im Chorbogen
(heiliger Laurentius, bitte für uns)
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Das lange
Kirchenschiff hat sechs Achsen. Es ist von einem böhmischen Gewölbe
(östl.Achse) und einem Tonnengewölbe mit Stichkappen überdeckt.
Zwei querhausartige Seitenkapellen vor dem Chorbogen erweitern den Blick
nach vorne.
Die letzte Außenrenovierung
fand in den Jahren 1986-1988, die letzte Innenrenovierung 1990-1993 statt.
Die Pfarrei Sittenbach, zu der die
Filialen St. Johann in Sixtnitgern, Orthofen, Roßbach, Geiselwies
gehören, bildet seit 1979 mit den Pfarreien Einsbach, Egenburg, Odelzhausen,
Pfaffenhofen, Ebertshausen und Sulzemoos den Pfarrverband Odelzhausen.
Innenausstattung
Im Inneren der Kirche prägen
der reiche, wundervolle Stuck aus Blumengirlanden, Stäben und Rocaillen
von Johann Jakob Rauch (und mglw. F.X. Feichtmayr), die fünf
herrlichen Deckenmalereien von Johann Georg Dieffenbrunner und
die verspielten Rokokoaltäre den prachtvollen Gesamteindruck.
Die Gemälde zeigen
vom Altarraum
bis zur Empore:
- die Glorie des hl. Laurentius,
- ein Engelskonzert,
- das Martyrium des Kirchenpatrons.
- die Heilung von Kranken durch
Laurentius
- die Gefangennahme des Papstes
Sixtus II.
Der dem St. Laurentius geweihte
Hochaltar (1755) mit der Schnitzfigur des hl. Laurentius
dürfte vom Bildhauer Johann Luidl aus Landsberg (1685-1758)
stammen.
Die Seitenaltäre sind der Muttergottes (Figur mit Jesuskind-1920)
und dem Pestpatron Sebastian (Figur des Heiligen in voller römischer
Rüstung mit Pfeilen in der Hand-1920)
An den Wänden der Kirche
stehen noch einige weitere Heiligenfiguren:
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per Mouseklick zur jeweiligen Beschreibung der Einrichtung
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- St. Nepomuk mit Kruzifix und Märtyrerpalmzweig
(um 1770);
- St. Paulus ebenfalls mit Palmzweig und Schwert (1520/1920);
- St. Stephanus im Gewand des Diakons mit kurzen Ärmeln und geschlitzter
Seite sowie einem Märtyrerpalmzweig in der rechten
Hand (1520);
- Hervorzuheben ist ein eindrucksvolles Vesperbild (Pieta
) aus der Zeit um 1530.
Eine Besonderheit birgt die Kanzel
an der Südseite, die dem Landshuter Künstler Christian
Wenzeslaus Jorhan d.Ä. (1727-1804) zugeschrieben wird: sie ist als
sog. Schiffskanzel gestaltet. Am ovalen Kanzelkorb zwei Puttos, von denen
einer einen Anker in den Händen hält. Die Begründung für
diese Form liegt im Bibelwort: "Jesus lehrte die Menge vom Schiffe
aus" (Lk.. 5,3).
Die Kreuzweg-Stationsbilder
bestehen aus Alabaster oder Marmor vor goldfarbigem Hintergrund.
Gottesdienstzeiten erfahren
Sie auf der Internetseite des Erzbistums München und Freising.
Klicken Sie hier....
Ausführliche
Beschreibung
mit
ikonographischen und kunsthistorischen Hinweisen
Die
Gegend um Sittenbach ist schon lange bewohnt. Hier wurden bei Ausgrabungen
Relikte aus der Laténezeit (475-15 v.Chr.), der Zeit vor der Ankunft
der Römer in unserem Gebiet, gefunden.
Die Pfarrei Sittenbach,
zu der die Filialen St. Johann in Sixtnitgern, Orthofen, Roßbach,
Geiselwies und Langengern (früher noch Unterweikertshofen und Großberghofen)
gehören, ist seit 1979 Teil des großen Pfarrverbands Odelzhausen.
Geschichte
der Kirche
Sittenbach
wird von vielen Historikern als eine der Urpfarreien des Glonntales bezeichnet.
Unterstützt wird diese Einschätzung durch das Patrozinium St.Laurentius,
das vor allem in der Römerzeit (bis 450) sehr beliebt war. Auch die
Nebenpatronate Papst Sixtus und St.Maria sprechen für ein hohes Alter.
Erstmals schriftlich erwähnt wurde eine Kirche in Sittenbach aber
erst um das Jahr 1180. Damals fand in Freising eine Synode (= Versammlung
wichtiger kirchlicher Repräsentanten) statt, unter deren Teilnehmern
sich auch Fridericus plebanus de Sitenbach befand. Im Jahr 1293
verkaufte Friedrich von Freundsberg den Brüdern Rapoto und Otto von
Eisenhofen neben mehreren Höfen auch die "Vogtei übr die
Kirch Sickhenpach".
Matrikel von 1315 01)
In der Konradinischen
Matrikel von 1315 heißt
es: "Sitenpach soluit XII Pfund, habet IIII filias". Die Namen
der vier Filialen werden aber nicht genannt.
Gotischer Neubau
Der heutige Bau wurde 1464 im gotischen Stil errichtet. Davon steht
noch der Altarraum, an dessen Mauer früher -wie es heißt- "mitls
gotischen Buchstaben und Züffern von außen " das Baujahr
angeschrieben war.
Weitere Informationen zum Neubau sind mir nicht bekannt.
Matrikel von 1524 01)
Der Verfasser der Sunderndorfer'schen
Matrikelvon 1524 hat jedenfalls diese gotische Kirche
besucht. Er schreibt, dass die Pfarrei dem Pastor Christophorus Scheurer
übertragen war, die seelsorgerischen Aufgaben aber vom Vikar Martinus
Mayr versehen wurden. Daneben war noch ein Cooperator (Kaplan)
vorhanden, der Kost und Wohnung sowie ein Jahresgehalt von 4 Pfund Silberpfennig
erhielt. Der Pfarrherr erhielt aus festen Einkünften 19 Gulden, für
die wöchtenlichen Messen 4 Gulden und dazu kamen Einnahmen aus den
Messstipendien. Dazu kamen Zehent von 152 Gulden sowie andere Gebühren.
Insgesamt wurden die Einnahmen auf 200 Gulden jährlich gechätzt.
Davon erhielt der Vikar 120 Gulden, der Pfarrherr 80 Gulden.
Das Pfarrhaus wird als renovierungsbedürftig bezeichnet. Die Zahl
der Filialen wird weiterhin mit vier angegeben,
"s.Georgii in Grossenperckhofen,
s.Sabini (Gabini ?) in Weickertzhofen,
s.Crucis in Orthofen,
s.Leonardi in Rospach" (alle mit Friedhöfen).
Dazu kam noch eine Kapelle: "et capellam s.Joannis Baptistae in Greimertswinkl
sine sepultura" (ohne Friedhof). Die Pfarrei Sittenbach hatte
damals 390 Communicantes (Gläubige nach der Erstkommunion).
Visitationsbericht von 1560
26)
Im Jahr 1560 hatte der Freisinger Bischof Moritz von Sandizell auf Druck
des bayerischen Herzogs Albrecht V. eine Visitation, eine umfassende Überprüfung
aller Pfarrer und Pfarreien angeordnet. Die Visitation wurde durch bischöfliche
und durch herzogliche Bevollmächtigte durchgeführt. Grund war
die durch die Reformation Luthers (1517) entstandene religiöse Unruhe,
die jedenfalls in Teilen des Bistums zur Zerrüttung des geistlichen
Lebens geführt hatte. Durch die Visitation wollte der Bischof einen
detaillierten Einblick in die religiöse Situation der Pfarreien gewinnen.
Insbesondere sollte festgestellt werden, ob die Pfarrer und die Gläubigen
noch die katholische Lehre vertraten oder der neuen Lehre anhingen. Daneben
interessierte die Prüfer die Lebensführung der Pfarrer sowie
Umfang und Qualität ihrer religiösen Kenntnisse.
Im
Bericht über Sittenbach heißt es, der Vikar Johannes
Cesar sei in Massenhausen gebürtig, habe in Ingolstadt studiert und
sei in Augsburg 1532 zum Priester geweiht worden. Er ist aber nur der
Seelsorger; die Pfarrei ist dem Salzburger Kanonikus und Stiftspropst
von Altötting Johann Auer (1517-1561) verliehen, der von seinem Stellvertreter
in Sittenbach 40 Gulden Absentgeld jährlich erhält. Ihm selbst
bleiben nach dem weiteren Abzug von 15 Gulden für den Cooperator
95 Gulden.
Die Visitatoren berichteten, der Vikar Cesar predige aus katholischen
Büchern und vertrete in allen Vorschriften die katholische Lehre.
Privat war er ein ordentlicher Vikar; er befleißigte sich eines
ehrbaren Lebenswandels. Er habe eine Köchin, doch die sei wie er
schon alt. Die Pfarrei ist mit 430 Communikanten relativ groß. Deshalb
habe sie auch einen Cooperator (Gsellbriester).
Das Kirchengebäude und der Pfarrhof wiesen keine Mängel
auf. Allerdings wird als Patron der Pfarrkirche der hl.Sebastian genannt.
Wenn Sie an weiteren Details der Visitation interessiert sind,
klicken Sie hier...
Pfarrbeschreibung
1575
Unter dem Titel "Beschreibung der Pfarren Einkommen Rentambts München
und anders betreffend de Anno 1575" hat sich in den Archiven der
Diözese Freising ein Codex erhalten, der die Einkommenssituation
der Pfarrer in dieser Zeit zum Inhalt hat. Leider ist der Großteil
der Folien nicht mehr erhalten; deshalb sind auch nur wenige Dachauer
Pfarreien aufgeführt. Dazu gehört glücklicherweise
auch die Pfarrei Sittenbach aus dem Gerichtsbezirk Friedberg. Die
von weltlichen Behörden erstellte Handschrift befasst sich,
wie Deutinger schreibt, "nur mit den äußeren Rechtsverhältnissen
und Temporalien, den Präsentations- und Installationsrechten,
Renten und Lasten der Pfarrpfründe". Immerhin wird auch
der Pfarrer genannt. Es war Johann Kayser, der 20 Jahre lang als
Stellvertreter von Pfarrer Auer die Seelsorge wahrgenommen hatte
und danach (seit 10 Jahren) selbst das Amt des "verus pastor",
des Pfarrherrn ausübte. Er hat den Pfarrhof selbst bewirtschaftet.
Interessant sind die Stolgebühren (= Gebühren für
kirchliche
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Apian-Karte von 1568
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Handlungen), die hier zum besseren
Vergleich in der damals kleinsten Währung Pfennig angebe:Das Beichtgeld
betrug 1 Pfennig. Für einen Krankenbesuch, den der Gesellbriester (Kaplan)
vornahm, sollte der Kranke 16 Pfennig geben, doch: "ainer zahlt, der
ander aber nit". Die letzte Ölung hätte 16 Pfennig gekostet,
doch niemand wollte sie empfangen, weil man dachte, dann sterben zu müssen.
Für eine Hochzeit erhielt der Pfarrer 12 Pfennig, für eine Kindstaufe
8 Pfennig oder einen Laib Brot. Eine Frau im Kindbett stiftete eine Kerze
mit eingesteckten Münzen im Wert von 2 oder 3 Pfennig. Für ein
Begräbnis erhielt der Pfarrer normalerweise 1 Gulden=240 Pfennig. Für
ein gesungenes Requiem für ein Kind ermäßigte sich der Betrag
auf 24 Pfennig, ohne Gesang war es kostenlos. Insgesamt hatte der Pfarrer
Einnahmen von 220 Gulden jährlich. Dies war einer der Gründe für
die Schlussbemerkung der Beschreibung: "Ist sonnsten der bessten Pfarrn
eine, in Lanndgericht".
Wenn Sie den ganzen Text der Pfarrbeschreibung lesen möchten, klicken
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Pfarrbeschreibung
1590
Der in der Zeit von 1579 bis 1595 amtierende Pfarrer Salomon Höß
(vorher Pfarrer in Mitterndorf) hat eine Pfarrbeschreibung erstellt, die
sich zumindest teilweise noch in den Pfarrakten befindet. Im Inventarium
führt er folgende Kleinodien ("Clenodien") auf:
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Erstlich
- 2 Silberne vergulte (=vergoldete) Khelch, sambt den Patenen, Corporalen
und aller zugeherung (=allem
was dazu gehört).
Item - 1 Silberne Monstrantz. So man in der 8va Corporis Christi braucht.
Item - 1 Siblerne Khapsel. Inwendig vergullt darin das H.Hochwürdige
Sakrament auffbehalten würdt.
Item - im Sacrament Heusl - 1 Silberne Creutz
Item - Sechs Mäessgewänter, sambt aller Zugeherung, daruntter
1 Rottsametes (rot-samt) mit 1 guldnen Creutz
Item - 4 Missal - 1 Gsang Puech (= Gesangbuch)- 1 Vigil Puech
- 1 obsequial Puechel
Item - die Sechs ....
Item - Siben Messen Leuchter, zween Zinen
Item - drey Khürchen Fanen" |
Seitenaltar
1657
Aus dem Jahr 1657 ist bekannt, dass der Sittenbacher Pfarrer dem Ordinariat
die Entwürfe für einen Seitenaltar in Sittenbach (und dazu für
den Choraltar in Großberghofen) zur Genehmigung vorgelegt hatte.
Der alte Altar war vielleicht im 30jährigen Krieg beschädigt
und nur notdürftig repariert worden. Die Antwort aus Freising (vom
15.10.1657) war abschlägig. Bemängelt wurde, dass die Proportionen
zwischen Höhe und Breite nicht stimmten. Deshalb müssten neue
Visiere (Entwürfe) gemacht werden. Auch zweifelte das Ordinariat
die Fähigkeiten der Maler an. Die Arbeit in Sittenbach sollte dem
Altomünsterer Maler Franz Zeller übertragen werden, von dem
auch der Entwurf stammte. Die Maler wehrten sich und behaupteten, dass
sie den weltlichen und geistlichen Obrigkeiten schon mehrfach Entwürfe
für Kunstwerke vorgelegt hätten, ohne dass ihnen Bedenken entgegengebracht
worden seien. Weiter lobte der der Pfarrer besonders den Maler Zeller
mit den Worten "Überdies der Maler von Altomünster
der verstendigen und wolerfahrnen Mainung nach dem mahler zu Dachau villeicht
vorzuziehen sein mechte".
Ob der Seitenaltar damals von diesem Künstler gestaltet wurde, ist
mir nicht bekannt. Der heutige Altar selbst wurde ja erst 60 Jahre später,
1720 erstellt. Der Schriftverkehr ist aber ein Zeichen dafür, wie
streng das Ordinariat die künstlerische Ausstattung der Kirchen überwachte.
1664 wurde die Kirche von
einem großen Unwetter in Mitleidenschaft gezogen. Näheres ist
mir darüber nicht bekannt. Doch damals häuften sich die schlechten
Wetterereignisse.
- 1663 gab es Hochwasser,
- 1665 vernichtete Hagel das Getreide,
- 1667 herrschte ein grimmiger Winter und
- 1670 erschütterte sogar ein Erdbeben die Gebäude im Dachauer
Land.
Jedenfalls war so kurz nach dem 30jährigen Krieg an eine schnelle
Renovierung der Kirche nicht zu denken. Es dauerte 16 Jahre, bis genügend
Mittel dafür vorhanden waren.
Bruderschaften
Bruderschaften
sind kirchlich errichtete Körperschaften, die je nach Ausrichtung allen
Personen oder nur verschiedenen Personenkreisen (Zunftbruderschaften) offenstehen.
Die theologische Wurzel bildet die Vorstellung von der Gemeinschaft der
Kirche, zu der auch die Verstorbenen gehören (Corpus Christi Mysticum).
Ein Hauptanliegen ist das religiöse Totengedenken. Dazu treten weitere
Ziele (Caritas, Förderung individueller Frömmigkeit). Bruderschaften
stehen unter dem Patronat eines Heiligen oder einer Heilstatsache (wie z.B.
die Verehrung des eucharistischen Sakraments). Marianische Bruderschaften
beziehen sich auf unterschiedliche Marienfeste oder Gnadenbilder oder treten
auch als Rosenkranz- und Skapulierbruderschaften auf. Eine Wurzel des Bruderschaftswesens
dürften die frühmittelalterlichen Gebetsverbrüderungen sein.
Bruderschaften sind im Raum des heutigen Bayerns seit dem Spätmittelalter
belegt, überwiegend jedoch im 15. Jahrhundert. Nach einem Einbruch
im 16. Jahrhundert erlebte das Bruderschaftswesen in der Barockzeit eine
neue Blüte. Die durch die Gegenreformation eingeleitete Erneuerung
des religiösen Lebens führte zur Gründung zahlreicher neuer
Bruderschaften. Gegenüber dem Mittelalter, in dem oft auch soziale
Leistungen gefordert wurden, bezogen sich die Verpflichtungen, die die Mitglieder
der Bruderschaften eingingen, in der Barockzeit fast ausschließlich
auf geistliche Tätigkeiten. Im 19. Jahrhundert erhielten Bruderschaften
durch das katholische Vereinswesen (Marianische Kongregation, Dritter Orden,
Missionsverein, Kolpingsverein) eine neuartige Konkurrenz. Die meisten erloschen
im Laufe des 20. Jahrhunderts ohne formelle Auflösung.
Am 14. April 1670 wurde die Bruderschaft vom hl.Sebastian
vom Bischof bestätigt. Ablässe hatte sie schon am 18. November
1669 erhalten. Hauptfest war am 20.Januar, dem Festtag des Patrons,
Convente an den 4 Quatembersonntagen (= 1.Fastensonntag, Pfingsten,
3.Septembersonntag und 3.Adventssonntag). An diesen Festtagen
gab es nachmittags eine Predigt und eine Prozession. Ein berühmtes
Mitglied war der große Prediger und Augustinerpater Abraham
a Santa Clara aus dem Kloster Taxa, der der Bruderschaft am 20.Januar
1671 beitrat.
Daneben existierte seit 13.Mai 1873 noch ein christlicher Mütterverein
mit dem Hauptfest am 1.Sonntag im September. |
Auszug aus einer
Landkarte vom Jahr 1663
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Verlängerung des Kirchenschiffs 1680
Im Jahr 1680 musste die Kirche renoviert werden. Ein großes Unwetter
hatte den Bau -wie oben erwähnt- 1664 in Mitleidenschaft gezogen.
Es begann mit einem Gesuch von Pfarrer Georg Schödl beim Freisinger
Ordinariat um Genehmigung folgender "reparationes und Enderungen":
Dabei solle der Chor ausgebessert, das Langhaus um 12 Schuh (3,5 m) verlängert,
darin sechs neue Fenster und ein neue Zillen (=Decke) errichtet werden.
"Nebendem bezaigt sich den Tabernacl pro Sanctissimo,
so biß dato in der seitenmaur ist, gnädigst ...... massen auf
den Choraltar zu transferiren".
Als Begründung erwähnt der Pfarrer, die Kirche fasse kaum mehr
die Hälfte des Gottesvolkes und es müssten "für
die vielfältigen Confidenten im Namen der löblichen Bruderschaft
S.Sebastian wenig(stens) 4 Beichtstüel in die offene Khürchen
gestellt werden".
Die Bauarbeiten wurden dem Maurermeister Bernhard Schmidt aus Eisenhofen,
die Zimmermannsarbeiten am Dachstuhl dem Georg Lang aus Miegersbach und
die Fensterrahmen dem Schlosser Georg Ulman aus Altomünster und die
Glaserarbeiten dem Maister Hansen Hitten (?) aus Odelzhausen übertragen.
Die neue Holzkassettendecke im Langhaus mit den Ausmaßen 50 Schuh
lang und 25 Schuh breit, mit 24 doppelten Rosen in den Feldern, schuf
Maister Johann Kopseder, Schreiner aus Friedberg für 93 Gulden und
12 Kreuzern. Die Bemalung der Felderdecke und Fassung der Rosen mit feinem
Gold besorgte Maler Johann Jakob Speth aus Alto-münster. Franz Brucker
aus Dachau sollte für 25 Gulden einen neuen Tabernakel auf dem Choraltar
mit den Maßen 2 x 1,2 Metern fertigen. Dem Bildhauer Georg Loidl
wurde aufgetragen dazu Figuren der 4 Evangelisten zu schnitzen und Hans
Hörmann, den Tabernakel zu fassen. Insgesamt kostete der Tabernakel
über 64 Gulden.
langes
Kirchenschiff
|
Orginaltext:
".. sollte einen neuen Tabernacul pro Sanctissimo aufm Chor Altar
zurichten, ist mit handtwerkhsleuthen soweith accordirt worden, das
erstlich Franz Bruckher, Schreiner in Dachau selben von Paizter (=gebeizter)
arbeith auf 6 schuch hoch und 4 breith auß(en) zumachen, geben
solle werden 25 fl. Georgen Lödl, Bildhauer daselbst für
ausschneidung 4 bilder die 4 Evangelisten repraesentierent indes ain
schuch hoch neben ihren insignien soll geben werden 12 fl. Hannsen
Hörmann, Maler daselbst für außfassung der bilder
und Ciraten unt guten Feingoldt, die saülen mit faingolt und
das das Thürl das Abendmahl zu mahlen 25 fl. Georgen Osser (?),
schlosser daselbst für beschlagung derselben 2 fl. 30 kr. Gesamtbetrag
für den Tabernakel 64 fl. 30 kr." |
Spanischer
Erbfolgekrieg 1704
Im Spanischen Erbfolgekrieg (1704-1714) fielen feindliche Soldaten, Österreicher
und Engländer in Bayern ein. Auch wenn die Schäden nicht so
flächendeckend waren wie im 30jährigen Krieg, wurden einige
Orte (insbesondere im Glonntal), zu denen auch Sittenbach zählte,
schlimm verwüstet. Der Sittenbacher Pfarrer Franz Josef Leb schrieb
am 14.9.1704 an das Ordinariat, der Feind habe "mit Sengen,
prennen, plündern und heuffiger Weckführung (Entführung)
des Viehs alles verdörbt".
In der Pfarrei habe der Feind sowohl in der Pfarrkirche wie in den 3 Filialen
alles zerschlagen, vernichtet, die Kelch, Ciborium, Fahnen, Alben, Chorröcke,
die besten Messgewänder, ja sogar alle
|
"Gloggen
aus dem Thurm zu Sittenbach,Roßbach und Orthoven herundergeworffen
und neben obigen Sachen weckhgefürhet, die Filial Khürchen
Grossen Pergkhoven aber gar völlig abgeprennt". |
Altarweihe
1707
Am 7. Oktober 1707 kam der Fürstbischof Johann Franz von Eckher nach
Sittenbach und weihte drei Altäre in der Kirche. Außerdem spendete
er 75 Kindern die Firmung. Am selben Tag hat er auch noch in Unterweikertshofen
die drei Altäre benediziert. Sie waren wohl drei Jahre zuvor von
den österreichischen Soldaten zerstört, beschädigt oder
entweiht und in den Jahren
danach von den Sittenbachern wieder hergestellt worden. Vielleicht hatte
man die Altäre bei der Verlängerung des Kirchenschiffs 1680
neu errichtet und noch nicht geweiht. Denn eine Altarweihe war damals
schwierig. Ab 1652 saßen nacheinander zwei nachgeborene Wittelsbacher
Prinzen (Albrecht Sigismund von Bayern und Joseph Clemens von Bayern)
auf dem Freisinger Bischofsthron, die mangels Bischofsweihe das geistliche
Amt des Bischofs nicht ausüben konnten; Albrecht Sigismund besaß
nicht einmal die Priesterweihe. Nach 40 Jahren kam 1695 mit Franz Eckher
wieder ein echter Bischof an die Regierung, für den nach so langer
Zeit ohne Kirchen- und Altarweihen und ohne Firmungen viel zu tun war.
Dieser kunstsinnige Bischof regierte sein Bistum von der Reisekutsche
aus; er unternahm viele Pastoralreisen selbst in kleinste Dörfer
seines Bistums. In den drei Tagen vom 7.bis 9. Okt. 1707 weihte er neben
den Altären in Sittenbach und Unterweikertshofen weitere Altäre
in St.Johann/Sixtnitgern, Roßbach und Orthofen und spendete jeden
Tag in einer anderen die Firmung.
Pfarrhofbau 1720
1720 wurde ein neuer Pfarrhof erbaut. Die Kosten dafür beliefen
sich auf 200 Gulden. Diesen Betrag erfahren wir aus den Kirchenrechnungen
der Pfarrei Bergkirchen. Denn Sittenbach erhielt zu den Baukosten ein
zinsloses Darlehen des Landgerichts Dachau. Dazu mussten alle übrigen
Pfarreien beitragen.
Schmidt'scheMatrikel von 1738/40 01)
Der Freisinger Kanonikus Schmidt hat in den Jahren 1738-40 in der nach
ihm benannten Schmidt'schen
Matrikel auch die Pfarrei s.Laurentii in Sittenbach
beschrieben. Sie war damals einem vornehmen Pfarrherrn verliehen. Maximilianus
Georgius Pancratius Liber Baro (Freiherr) de Hegnenberg war Domkanoniker
in Freising. Zur Pfarrei gehörten drei auswärtige Pfarrgüter
in Orthoffen, Weikhershoffen und Grossen-Perghoffen. Die Seelsorge wurde
von zwei Kooperatoren versehen, einer in Sittenbach, der andere in Großberghofen.
Das Pfarrhaus war in gutem baulichen Zustand. Die Gläubigen hatten
sich gegenüber 1524 von 390 auf 896 mehr als verdoppelt, und das
trotz der schrecklichen Verluste im 30jährigen Krieg.
Die Zahl der Filialkirchen war gleichgeblieben. In der Pfarrkirche
standen drei Altäre. Der Hochaltar war dem Patron St.Laurentius geweiht.
Seine Stipes enthielt eine Kreuzpartikel: Teile von Gebeinen des Kirchenpatrons
St. Laurentius und des syrischen Märtyrers St. Xystus. In dem der
Jungfrau Maria gewidmeten Seitenaltar waren Gebeine der Märtyrer
Johannes und Paulus, des hl. Franz Xaver und des hl.Sebastian "beigesetzt",
wie es in der Fachsprache heißt. Der dritte Altar war als Sebastianialtar
Mittelpunkt der 1670 gegründeten Sebastiani-Bruderschaft. Auch dieser
Altar enthält Reliquien u.zwar der Heiligen Sebastian, Maximilian
und Johannes Nepomuk. In der Kirche war auch ein Taufstein mitsamt den
Heiligen Ölen vorhanden. Im Turm hingen drei Glocken und im Friedhof
stand ein Beinhaus. Die Einkünfte der Kirche verwalteten der Pfarrer
und der Landrichter in Friedberg.
Bau
der Seitenkapellen um 1740
Kurz nach 1740 wurden in Sittenbach zwei Seitenkapellen angebaut. Jedenfalls
sind sie in der Schmidt'schen Matrikel noch nicht genannt. In eine der
Kapellen wurden der Taufstein und ein alter Beichtstuhl gestellt.
1748 hat man in diese Kapelle mit dem Beichtstuhl ein neuer Altar eingebaut.
Auslöser dafür war die Wallfahrt zu den Wetterheiligen Johannes
und Paulus, die sich in Sittenbach besonderer Verehrung erfreuten. An
ihrem Fest, dem 26.Juni, kamen Wallfahrer aus Sielenbach, Altomünster,
Wollomoos, Kleinberghofen, Hohenzell, Walkertshofen, Welshofen und Großberghofen.
An diesem Tag wurde ein feierliches Amt mit Predigt und viele Beimessen
gehalten. Die Figuren der beiden Heiligen standen getrennt an den beiden
Seitenaltären. Dies missfiel jedenfalls Pfarrer Anton Rottmanner,
der sich in einem Brief an das Ordinariat (vom 29.3.1748) für den
Bau einer Seitenkapelle einsetzte. Er schrieb, die getrennte Aufstellung
mache die Figuren so "ungestalt und frembd, dass es nit
einmahl gekennet, also erst von andern erfragen missen, wer dise Heilige
und was sie hir machen".
Er schlug vor, in die Seitenkapelle einen eigenen Altar für die beiden
Heiligen aufstellen zu dürfen. Das Ordinariat verlangte einen Riß
(=Plan) und Überschlag (=Kostenvoranschlag), sowie
die Mitteilung, woher die Gelder genommen werden sollten. Am 27.Mai 1748
wurde dann die endgültige Erlaubnis für den Altar erteilt.
Umbau 1760
Ihre heutige Rokoko-Form erhielt die Kirche im Jahr 1760 unter
Pfarrer Anton Rottmanner (im Amt: 1744-1767) mit einer Neueinwölbung
und der Ausmalung der Kirche. Maler war Johann Georg Dieffenbrunner aus
Augsburg (sign.). Den Stuck schuf Jakob Rauch. Jakob Mois glaubt, dass
der Stuck von F.X. Feichtmayr stammt. Es könnten aber auch beide
Stuckateure miteinander gearbeitet haben. Der 1718 in Unterpeissenberg
geborene Rauch war nämlich der Schwiegersohn des um 20 Jahren älteren
F.X. Feichtmayr.
In einem Schreiben vom 29.Juni 1764 an den Fürstbischof Clemens Wenzeslaus
hat Pfarrer (und Dekan) Rottmanner die Bau-maßnahmen kurz geschildert:
Er habe die Kirche "mit einem Gewölb item durch
stoccedor-fresco- und faßarbaith wol schön und ansehnlich gemacht".
Zwei kurze Querschiffe hat man angebaut und die flache Holzkassettendecke
des Langhauses durch eine neue gewölbte Decke ersetzt. Die wurde
mit fünf sehr schön erhaltenen Wand- und Deckengemälden
ausgestattet. Eingeweiht wurde die umgebaute Kirche von Kardinal Johann
Theodor von Bayern (1727-1763).
Die Erneuerung sei, so schreibt Pfr.Rottmanner, als Erinnerung an das
300jährige Jubiläum der Erbauung von 1464 gedacht. Deshalb habe
er am Chorbogen die Inschrift angebracht: "Ita saLVs
DoMVI faCta es In sIttenbaCh".
Diese Inschrift ist ein Chronogramm. Dabei werden alle darin vorkommenden
Buchstaben, die zugleich römische Zahlensymbole sind (I, V, X, L,
C, D, M), zusammengezählt. Die Inschrift am Chorbogen ergibt die
Zahl 1764. Es ist also das Jahr des Jubiläums, nicht des Umbaus.
Wie wichtig der Umbau dem Pfarrer Rottmanner war, wird auch aus seinem
Nachlass deutlich. Er hatte aus seinem Privatvermögen mindestens
zwei- bis dreitausend Gulden für den Kirchenumbau verwendet und starb
deshalb hochverschuldet.
Beschreibung 1820 27)
In einer Beschreibung des Bistums Freysing von 1820 wird die Pfarrei Sittenbach
als Säcular (Monatspfarrei) mit 1 Pfarrer, einem Expositus (für
Großberghofen) und einem Cooperator beschrieben. Sie hatte damals
1069 Katholiken (die in 206) Häusern wohnten.
Im Einzelnen erstreckte sich der Pfarrbezirk auf folgende Orte:
Sittenbach
107 Gläubige /26 Häuser |
Säcularpfarrei
(Monatspfarrei); Kirchweih vor Mariä Geburt (= 8.9.) |
Gaggers:
55/10 |
|
St.Johann:
6/1 |
|
Langengern:
71/10 |
|
Sixtnitgern:
64/7 |
|
Roßbach:
147/30 |
Kirchweihfest
am Sonntag vor der Fronleichnamsoktav (Sonntag nach nach Vitus = 15.6.) |
Großberghofen:
167/37 |
Gottesdienste
durch den Expositus daselbst an allen Sonn- und Festtagen; Kirchweihfest:
nach Mariä Himmelfahrt (=15.8.) |
Orthofen:
99/20 |
Gottesdienst
durch den Cooperator jeden 3.Sonntag; Kirchweih: Sonntag nach Bartholomäus
(24.8.) |
Unterweikertshofen:
262/44 |
Hauptfiliale
des Cooperators, Gottesdienste 2 Sonntag nacheinander, an allen Festen
des Herrn und Unsere Frau etc. Kirchweih am Sonntag nach hl.Kreuzerhöhung
(= 14.9.)bzw. am Sonntag vor Matthäus (= 21.9.) |
Guckenberg:
31/3 |
|
Beschreibung
1880 02)
Kirche und Pfarrei Sittenbach
sind auch in der "Statistischen Beschreibung des Erzbisthums München-Freising"
aus der Zeit um 1874-84 enthalten, die zunächst der Benefiziat Anton
Mayer und -nach dessen Tod 1877- Pfarrer Georg
Westermayer als Buch veröffentlichten. Diese
bisher umfangreichste Diözesanbeschreibung sollte in erster Linie den praktischen
Bedürfnissen der Diözesan- und Staatsverwaltung dienen. Daneben hat das
Werk in Form von "kleinen Notizen" die Ergebnisse der aufblühenden orts-
und lokalgeschichtlichen Forschung sowie die gedruckten Quellen und die
von Heckenstaller und Deutinger gesammelten Unterlagen im Archiv des Erzbistums
verwertet. Erste Grundlage dieser "Mosaikarbeit" waren Mitteilungen der
Pfarrämter.
Geographie: "Die Pfarrei hat 1246 Seelen in 242 Häusern.
Davon wohnen 197 Gläubige (in 33 Häusern) in der Ortschaft Sittenbach
selbst, die Übrigen in Gaggers 56 (12), Unterweikertshofen 276 (53),
Guggenberg 33 (6), Langengern 79 (17), Orthofen 129 (25), Roßbach
137 (30), Sixtnitgern 102, (27) und Großberghofen 237 (39). Der Umfang
der Pfarrei beträgt 5 km. Die Wege sind meist schlecht, weil Lehmboden."
In Sittenbach neue Schule mit 1 Lehrer, 134 Werktags- und 42 Feiertagsschülern.
Schule in Unterweikertshofen mit 45 Werktags- und 18 Feiertagsschülern".
Ansicht
von Westen
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Pfarrei
: "Sittenbach ist eine Wechselpfarrei (= das Präsentationsrecht
wechselte nach jedem Erledigungsfall zwischen dem Bischof in Freising
und dem Kurfürsten in München). Die Kirchenrechnung
weist bei 6044 Mark Einnahmen und 1802 Mark Lasten einen jährlichen
Reinertrag von 4242 Mark aus. Das Widum (=der Pfarrbauernhof)
umfasst Grundstücke von 132 Tagwerk (= 44 ha) Fläche der
Bonität 6. Das Pfarrhaus -1720 erbaut und 1869 repariert- ist
geräumig, passend und in den unteren Räumlichkeiten etwas
feucht. Das Ökonomiegebäude wurde 1766 erbaut, geräumig
und passend. Die Matrikelbücher beginnen 1645.
Pfarrkirche:
Erbauungsjahr 1464. Restauriert 1760 und 1860. Rococostyl. Die Geräumigkeit
ist zureichend. Spitzthurm mit 3 Glocken. 5 Altäre; Orgel mit
8 Registern. Cemeterium (=Friedhof) bei der Kirche ohne Kapelle.
Bittgänge: In der Woche nach Peter und Paul (=29.6.) nach Scheyern,
am Dienstag in der Bittwoche nach Andechs. Stiftungen: 24 Jahrtage
und 34 Jahrmessen. Den Meßner- und Cantordienst versieht der
Lehrer; eigenes Meßnerhaus nicht vorhanden".
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Beschreibung 1895 25)
Die Kirche von
Sittenbach ist auch im Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreichs
Bayern erwähnt , dessen Dachauer Teil 1888 von Prof. Gustav von Bezold
und Dr. Georg Hager bearbeitet und 1895 von Betzold und Dr. Riehl im Auftrag
des Königl.Bayer. Innenministeriums herausgegeben wurde. Dort heißt
es:
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Kirche |
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Gothischer
Bau, 1464 erbaut, 1760 umgestaltet, 1860 restaurirt (Mayer III. 173). |
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Das
Langhaus hat in der Länge fünf Axen, an die östliche
schliessen sich südlich und nördlich Seitenkapellen an. |
-
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Eingezogener
Chor mit zwei Langjochen und Schluss in drei Seiten des Achtecks.
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Thurm
an der Nordseite des Chores |
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Sakristei
(neu) an dessen Ostseite |
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Vorzeichen
westlich |
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Das
östliche Joch des Langhauses hat ein böhmisches Gewölbe.
Die drei mittleren Joche haben ein Gewölbe, in welches von den
Fenstern aus Stichkappen einschneiden. Ueber den Spitzen der letzteren
ist aus dem Gewöllbe eine elliptische Oeffnung ausgeschnitten,
welche mit einer Kuppel überdeckt ist. |
-
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Im
westlichen Joch Tonne mit Stichkappen. |
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Im
Chor noch das gothische Gewölbe, aber ohne Rippen. |
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Gute
Rococo-Dekoration. |
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Am
Chor noch gothische Strebepfeiler |
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Schlichter
Spitzthurm mit vier Giebeln |
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Deckenbild
im Chor. Glorification des S, Laurentius, im Schiff ein Engelkonzert
und das Martyrium des S. Laurentius; hier bez. J. Diefenbach. (=Dieffenbrunner) |
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Hochaltar,
beide Seitenaltäre und die Kanzel (letztere in Form eines Schiffs),
sowie die Decke zierliche und originelle Arbeiten des späten
18. Jahrhunderts. |
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Grabsteine: |
-
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Vor
dem Altar Grabstein des Georg Schädel + 1702. Platte von rothem
Marmor. H. 92, br. 60 cm, mit dem Wappen |
-
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Ferner
des Andreas Scherer, Dekan +1621. Platte von rothem Marmor, mit Brustbild
und Wappen des Verewigten.
H. 87, br. 62 cm. |
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Im
Pfarrhof: |
-
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grosse
Monstranz, Silber, vergoldet, mit Silberverzierungen. Mitte des 18.
Jahrhunderts. H.56 cm. |
-
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ferner
silberner vergoldeter Kelch derselben Zeit. H. 26 cm. |
-
|
In
der Sakristei zierlicher Kelch, Silber, vergoldet, mit Silberverzierungen.
17. Jahrhundert. H. 22 cm. |
1930 wurde die Kirche auf
sechs Achsen (Joche) verlängert und eine besonders tiefe Empore eingebaut.
Umpfarrung der Filialkirche Unterweikertshofen nach Welshofen 1936
Am 1.Aug.1936 wurde Unterweikertshofen von Sittenbach nach Welshofen umgepfarrt.
Grund war die geringe Größe der Pfarrei Welshofen. "Wenn
sie nicht vergrößert wird", so das Ordinariat in einem
Schreiben vom 18.5.1936, "wird sie voraussichtlich im Falle einer
Erledigung (= Abschied/Tod des Pfarrers) nicht mehr besetzt werden".
05)
Für Unterweikertshofen
war die Entscheidung nicht schlimm; die Kinder besuchten ohnehin schon
die Schule in Welshofen. Der Weg zur Pfarrkirche verkürzte sich um
die Hälfte.
Die Entscheidung wurde mit Schreiben vom 29.Juli 1936 verkündet.
06)
Renovierungen
Die letzte Außenrenovierung fand in den Jahren 1986-1988, die letzte
Innenrenovierung 1990-1993 statt. Diese Maßnahmen kosteten zusammen
1,8 Mio DM.
Nach Sittenbach führten von Altomünster
aus am Fest der Wetterheiligen Johannes und Paulus (26.Juni) regelmäßige
Bittprozessionen mit Predigt. In dem der Jungfrau Maria gewidmeten
Seitenaltar sind/waren Gebeine der Märtyrer Johannes und Paulus bestattet.
Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben
Die Dachauer Zeitungen haben in den
letzten 120 Jahren immer wieder aus dem Pfarrleben berichtet. Diese Berichte
befassen sich nicht unmittelbar mit den Kirchengebäuden, vermitteln
aber einen ergänzenden Eindruck aus der damaligen Zeit. Dabei handelt
es sich um Berichte von Abschiedsfeierlichkeiten, Jubiläen und Installationsfeiern
von Pfarrern usw.
Wenn Sie sie lesen möchten, klicken sie
hier...
Baubeschreibung
Die Kirche liegt am Dorfrand
über dem Glonntal inmitten eines ummauerten Friedhofs.
Der noch aus gotischer Zeit stammende Chor ist geringfügig eingezogen
und wird durch zweifach abgetreppte Stützpfeiler
von außen gestützt.
|
Das Kirchenschiff
ist sehr lang und erstreckt sich über sechs Achsen. Es besitzt
durch zwei Querhaus-artige Erweiterungen eine Kreuzform.
Es ist von einem böhmischen Gewölbe (östl.Achse) und
einem Tonnengewölbe mit Stichkappen überdeckt. Zwei querhausartige
Seitenkapellen vor dem Chorbogen erweitern den Blick nach vorne.
Der schlanke, sehr hohe Turm
mit quadratischem Grundriss steht an der nördlichen Seite des
Chores. Er ist durch Ecklisenen und horizontale Wandvorlagen in
fünf Geschosse gegliedert. Sein Spitzhelm ist mit Holzschindeln
gedeckt und besitzt vier mit je einer Goldkugel verzierte Giebeln.
Im Nordgiebel ist das Ziffernblatt der Kirchturmuhr angebracht.
In der Glockenstube hängen vier Glocken, die 1949 von
K.Hamm aus Regensburg gegossen worden sind. Vor 130 Jahren hingen
hier noch drei Glocken aus den Jahren 1865, 1749 u. 1667, die die
beiden Weltkriege mit ihrer Ablieferungspflicht nicht überstanden
haben. Sie hatten die Aufschriften:
a) die größere Glocke : "F.Gossner in München
1865."
b) die mittlere: " Ad hon. Dei fusa ab A.B. Ernst Monachii
1749" (Anton
Benedikt Ernst)
c) die kleinere: " Bernhard
Ernst in München goss mich 1667"
|
Die Sakristei mit Pultdach
ist östlich an den Turm angebaut.
Volksmissionskreuz
Ein
großes Kruzifix
an der südlichen Außenwand erinnert an die Volksmission
1975. Das Kreuz könnte aber auch älter sein. Jedenfalls
entspricht es stilistisch der Kunstepoche des Historismus: Der Kreuzesstamm
besitzt dreipassförmige Enden. Der Corpus Christi ist mit einem
einfachen, weißen Lendentuch versehen. Ein kunstvoll gebogenes
Blechdach mit der Innenschrift "Im Kreuz ist Heil" gibt
Schutz vor den Witterungseinflüssen. Unter dem Missionsschild
mit der Aufschrift "1975 Heilige Mission" steht eine kleine
Figur der Mater dolorosa, der schmerzhaften Muttergottes.
Die
Volksmission geht auf das Konzil von Trient (1545-1563) zurück
und war Teil der kath. Gegenreformation. In Bayern wurde die erste
Volksmission 1843 in Tuntenhausen von den Redemptoristen abgehalten.
Das kirchliche Gesetzbuch von 1917 schrieb z.B. vor, dass wenigstens
alle zehn Jahre eine Volksmission durchgeführt werden solle.
Durch die Volksmission
sollten die Gläubigen in den katholischen Gemeinden in einer
Art Crashkurs von |
Missionskreuz
|
zehn bis fünfzehn Tagen wieder
intensiver an die Sakramente, die Glaubenslehren und die Moral herangeführt
werden. Dies geschah in der Regel durch speziell geschulte Ordensleute mit
besonderen rhetorischen Begabungen. Sie hielten Predigten, luden zur Beichte
ein, feierten Messen und hielten zahlreiche Vorträge. Mitunter wurden
die Kanzeln in dieser Zeit sehr beansprucht, da öfter einmal harte
Schläge auf die Holzeinfassung erfolgten. Im Vordergrund stand aber
nicht die Förderung der christlichen Gemeinschaft, sondern das persönliche
Verhältnis zu Gott nach dem Motto "Rette deine Seele". Bei
diesen Volksmissionen wirkte bis zum 2.Vatikanischen Konzil noch ganz die
alte Frömmigkeitshaltung des Barock nach, auch seine starre Liturgie,
bald als dunkle Wucht, bald als feierliche Pracht. Christliche Verkündigung,
die Lebensfülle der hl.Schrift, wurde verengt auf moralische Verbote.
Damals wurden das 6.Gebot und die Kirchengebote (Keuschheit, Sonntagsgebot,
Fasten und Abstinenzen) zum wichtigsten Inhalt katholischen Lebens gemacht.
Tugendbündnisse und Jungfrauenkongregationen entstanden. Der Zulauf
zu den Volksmissionen war dennoch groß.
Heutzutage wird die Volksmission durch neue Formen der Schulungs- und Missions-
bzw. Evangelisationsarbeit ersetzt.
Epitaphe
Bei der letzten Außenrenovierung
wurden die Grabdenkmale in der nördlichen Friedhofsmauer eingesetzt.
1621
|
- für Pfarrer
Andreas Scherer,
gest.1621 aus Rotmarmor
mit Brustbild und Wappen
(86 x 60 cm) |
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- für Pfarrer
Bartholomäus Telle,
gest.2.6.1715, aus Solnhofener
Stein (66 x 56 cm) |
1715
|
1767
|
- für Pfarrer
Anton Rottmanner,
gest. 13.6.1767 aus Solnhofener
Stein (55 x 39 cm)
Text: P.R.D.
Antonius Rottmanner
obiit die XIII Junii anno DN(domini) MCCCLXVII aetat lix paroch XXIII
Decan XIII in signis templi huius restaurator. R.I.P.
|
|
Neben
dem Epitaph hat man eine Tafel mit der Übersetzung des Textes
angebracht:
P.R.D. Anton Rottmanner
starb am 13.Juni Anno Domini 1767 im Alter von 59. Pfarrer 23, Dekan
13 Jahre des hiesigen Gottes-hauses, ausgezeichneter Restau-rator.
Er ruhe in Frieden. |
|
1839
|
- für Pfarrer
Paul Loder,
gest.20.4.1839 aus Solnhofener
Stein (59 x 35 cm) |
|
- für Pfarrer
Georgius Schädl,
gest. 21.7.1702 aus Rotmarmor (79 x 53 cm) |
1702
|
|
|
|
- für Pfarrer
Leopold Staudacher,
gest.
30.3.1822. Freistehender
Inschriftstein aus rötlichem
Marmor mit aufgesetztem
Eisenkreuz. |
1822
|
1704
|
- für Pfarrer
Johann Lebder, gest. 13.12.1704
aus Rotmarmor (86 x 26 cm) |
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- für Pfarrer
Anton Aufhauser,
Josef Jaeger und
Sebastian Ende
aus Rotmarmor (120 x 80 cm) |
1923
|

1786
|
-
für Pfarrer Josef Resch,
gest. 15.12.1786 aus Solnhofener Stein (123 x 79 cm)
Text: Hier liegt begraben Der Hochwürdige, Hochgeborne, und,
Hochgelehrte Herr Josef Resch der Gottes gelehrtheit Licantiat. ward
geboren 1717 Priester 1741 dann Direktor im Alumnat Zu Freising drauf
im Priesterhause zu Dorffen und München: ward 1752 Pfarrer in
Hirtlbach und endelich im Jahr 1767 Pfarrer und Dechant in Sittenbach,
wie auch Hoffürstlicher wirklicher geistlicher Rath in Freising:
gestorben 1788 den 15 Kristmonat.
Ein
Mann von seltnen Gaben
Liegt, Leser, hier begraben.
Rein schon von Jugent auf
Und tugendhaft war seines Lebens Luf.
Er hat Talente, Witz, Verstand
Zum Guten immer angewandt:
Sein erstes Werk von Jesu Lehre
Macht ihm, macht unserm Glauben Ehre.
Den jungen Klerus bildte er
Durch klugen Unterrricht, doch durch sein Beyspiel mehr.
|
|
Im
Hirtenamt verband er Wachsamkeit
Mit Eifer und Bescheidenheit.
Voll Mitleid, voll Erbarmen
War er der vater aller Armen.
Den Freunden Gutes thun war immer sein Bestreben
Im Tode noch, so wie im gangen Leben.
Sein Geist ist nun dahin gegangen
Wo gute ihren Lohn empfangen:
Was sterblich noch an ihm gewesen,
Muß, lieder hier verwesen. |
|
|
Innenausstattung
Die Kirche überrascht den Besucher
durch den reichen, wundervollen Stuck, der 1760 von Johann Jakob
Rauch angebracht wurde. Rauch stattete 5 Jahre später auch die Klosterkirche
in Altomünster mit Stuck aus. Einige Quellen sprechen davon, dass
auch der aus Wessobrunn stammende und damals in Augsburg wohnende Franz
Xaver Feichtmayr, der den Stuck in der Klosterkirche Indersdorf (1755)
und in St.Wolfgang/Pipinsried (1746) geschaffen hatte, hier tätig
war. Beide Stuckateure sollen häufig miteinander gearbeitet haben.
Der 1718 in Unterpeissenberg geborene Rauch war der Schwiegersohn des
um 20 Jahren älteren F.X. Feichtmayr.
Neben dem Stuck sind auch die fünf Deckenmalereien von beachtlicher
Qualität. Sie wurden von dem im Dachauer Land viel beschäftigten
Johann Georg
Dieffenbrunner geschaffen, der auch in Eisenhofen, Inhausen, Indersdorf,
Westerholzhausen, Kleinberghofen und in Vierkirchen Fresken gemalt hat.
Altarraum
Der zweiachsige Altarraum ist eingezogen
und schließt
in drei Seiten. Er wird von einem Tonnengewölbe
mit Stichkappen
überwölbt. Im Chorschluss sind noch Reste gotischer Ornamentmalerei
zu sehen.
Stuckarbeiten
Die Kirche besitzt -wie erwähnt- seit 1760 eine äußerst
qualitätsvolle Stuckausstattung. Rocaillen, Stäbe, Blumengirlanden
und zahlreiche Engel beleben den gesamten Kirchenraum (ohne den Anbau
von 1930). Sie sind grün, grau und rosa gefasst. Der Stuck wurde
von Jakob Rauch (geb.1718) geschaffen, der auch in Augsburg mit
dem Maler Dieffenbrunner zusammengearbeitet hatte. Das bedeutendste Werk
Rauchs war der Stuck in der Klosterkirche Altomünster (1768). Jakob
Rauch und Franz Xaver Feichtmayr statteten die Klosterkirche in Rott am
Inn mit Stuckarbeiten aus (1763).
Deckengemälde
im Chor
Der
Altarraum wird mit einem barockisierten Gewölbe überdeckt,
das mit einem Fresko bemalt ist. Es zeigt die Glorie
des hl. Laurentius, mit
Darstellung der Verherrlichung des Heiligen bei seiner Aufnahme in
den Himmel nach dem Martyrium. Dieffenbrunner lehnt sich dabei an
ein Altarblatt von Tizian in der Gesuitikirche von Vendig an. |
Glorie
von St.Laurentius
|
Inmitten vieler Wolken
schwebt Laurentius mit seinem Marterwerkzeug, dem Rost, in der Hand,
zum Himmel empor. Engel halten Märtyrerpalme und Lorbeerkranz.
Oben warten Gottvater, der die Hände ausbreitet, Christus,
der eine Krone über das Haupt des Laurentius hält und
dazwischen der Heilige Geist in Gestalt einer Taube.
|
|
Hinweis: Der Kranz war das Ehrenzeichen des siegreichen Athleten,
z.B. bei den Olympischen Spielen der Antike in Form eines Gewindes
aus Laub, Blumen u.ä. Das Christusmonogramm war in der frühen
Kirche öfters von einem Kranz umgeben und bezeichnete so Christus
als den Sieger über den Tod (daher häufig auf Sarkophagen)
oder - da die siegreichen römischen Kaiser den Lorbeerkranz trugen
- als Kyrios, den Herrn der Welt. Als Siegeszeichen gebührte
der Kranz auch den Märtyrern. |
Wappen
|
Am Scheitelpunkt
des Chorbogens ist eine prächtig verzierte Kartusche
angebracht, die ein Wappen mit zwei Winkeln enthält. Auf der
Kartusche lugt eine Figur mit einer Mitra hervor. Im unteren Teil
ist ein Schriftband mit den lateinischen Worten "Sub Duce" (unter
dem Herzog) angebracht. Zwei Engel halten ein rosa gefärbtes
Stoffband, das hinter der Kartusche vorbeiführt. Vielleicht hat
diese Stuckatur mit der Einweihung (und Finanzierung ?) der Kirche
zu tun, die 1760 von Kardinal Joh.Theodor von Bayern und vom Bischof
Franz Ignaz Albert von Werdenstein vorgenommen wurde. |
Hochaltar
/ Choraltar
Der prachtvolle barocke Choraltar von
1755/56 ist grau und rot marmoriert und mit Ornamentik vergoldet. Er ist
4 Meter breit und raumhoch. Teile der Ornamentik dürften um 1920/30
ergänzt worden sein. Die Stipes, der Altarunterbau, ist mit
einer marmorierten Holzverkleidung versehen. Sechs Säulen mit
Kompositkapitellen tragen ein geschwungenes Gebälk mit Vorhangdrapierungen.
Zwischen den Voluten sitzen und schweben 17 Engel. Der Altar und die Figuren
dürften vom Bildhauer Johann Luidl aus Landsberg (1685-1758)
oder seiner Werkstatt stammen. Arbeiten der Schnitzerfamilie Luidl aus Landsberg
u. Mering stehen auch in den Kirchen von Dachau/St.Jakob, Sittenbach, Egenburg,
Feldkirchen, Bergkirchen, Lauterbach und Prittlbach.
mehr über die Luidls finden Sie hier...
Im halbrunden Aufsatz
des Altars schwingt der zwischen Gewölk schwebende Erzengel St.Michael
das Flammenschwert. Er ist umringt von sieben geflügelten Engelsköpfen
(Cheruben). |
St.Michael
|
Hinweis: Der Erzengel
Michael hat nach der Überlieferung häufig das Schwert benutzt.
Er stürzte - schon vor Beginn der Schöpfung - den Luzifer
in die Hölle, trieb Adam und Eva mit dem Schwert aus dem Paradies
(1. Mose 3, 23-24) und kämpfte mit dem Teufel um die Seele von
Mose. Michael ist mit Raphael, Gabriel und Uriel einer der vier Erzengel. |
In
der Mittelnische des Choraltars steht die Schnitzfigur des hl.
Laurentius (Kirchenpatron), in das kurzärmelige Gewand
des Diakons gekleidet, mit Buch und Rost in den Händen (um 1920/30).
|
St.Laurentius
|
Rechts
und links darunter sind zwei Engel zu sehen, die 1760 geschnitzt aber
erst in neuerer Zeit gefasst (=bemalt) worden sind.
|
Tabernakel
Der
seitlich weit ausgreifende Tabernakel
besteht aus vergoldetem Holz. Es handelt sich um einen Drehtabernakel
auf dem unmittelbar das Buch mit den sieben Siegeln liegt. Darauf
wiederum ruht ein silberfarbenes Lamm Gottes, das Symbol für
Christus.
Die Lisenengliederung weist bereits auf den klassizisti-schen Stil
hin. Er wurde wohl um 1790/1800 gefertigt. |
Tabernakel
|
Hinweis: Die
Darstellung greift ein Thema aus den Geheimen Offenbarungen (Apokalypse,
5,1 ff) der Bibel auf. Darin beschreibt Johannes eine Vision, in
der Gott eine Buchrolle mit sieben Siegeln in der Hand hält,
die niemand öffnen kann. Allein der "Löwe aus Judas Stamm
und Nachkomme Davids" sei dazu berechtigt. Da kam ein Lamm, das
aussah, als ob es geschlachtet worden war und öffnete die Siegel.
Die Buchrolle ist das Buch des Lebens, in dem die Namen der Gerechten
|
|
und
der Sünder eingetragen sind und das die Ereignisse enthält,
die am Weltende geschehen werden. Das Lamm stellt Jesus dar, der auch
der Löwe von Juda und Lamm Gottes genannt wird. In der christlichen
Kunst wird Christus in Anlehnung an Textstellen im Alten (Jesaja 53,7)
und Neuen Testament (Joh.1, 29) schon seit dem 4. Jh. symbolisch als
Opferlamm dargestellt. |
Reliquiare
Zwei Standreliquiare in angedeuteter
Pyramidenform neben dem Tabernakel enthalten in den Schaugefäßen
Reliquien, die in reicher Klosterarbeit (z.T. in Sprengtechnik) mit farbigen
Steinen und Perlen gefasst sind. Auf den Cedulae, den kleinen Pergament-zettelchen,
stehen die Namen der Heiligen, von denen die Reliquien stammen: S.Venantii
M(artyrer) und S.Valentini.
Die Reliquienkästchen wurden früher durch das bischöfliche
Ordinariat offiziell versiegelt, um den Reliquiendiebstahl zu verhindern.
Figuren
an den Wänden des Altarraums

St.Stephanus
|

St.Paulus
|
An der Chornordseite
sind spätgotische Figuren aus der Zeit um 1520 angebracht:
- die des hl. Stephanus
im Gewand des Diakons, mit kurzen Ärmeln und geschlitzter Seite
sowie einem
Märtyrerpalmzweig in der rechten Hand. Die linke
Hand ist leicht geöffnet; darin könnten früher
einmal Steine gelegen haben (Stephanus wurde gesteinigt).
Die Palme ist schon von alters her
Zeichen der sieghaften Vollendung und des Triumphs.
Dies hat man für die christlichen Märtyrer
übernommen. Die immergrünen Palmzweige symbolisieren
das ewige Leben und den Sieg des
Glaubens über das Heidentum. Zudem berichtet Johannes
in der Geheimen Offenbarung: "... sie
standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem
Lamm und trugen Palmzweige in den
Händen" (Offb.7,9).
- die des hl. Paulus ebenfalls
mit Palmzweig sowie einem Schwert. Die dem Stil nach gotische Figur
könnte auch eine Nachbildung aus der Zeit um 1900/1920
sein.
|
|
Hinweise:
Stephanus war einer der Diakone der urchristlichen Gemeinde
in Jerusalem. Sie waren neben der Glaubensverkündigung auch für
die sozialen Belange der Gemeinde zuständig. Diakone hatten den
Rang von Gemeindeleitern, die in ihrer Bedeutung nahe an die Apostel
heranreichten. Durch eine seiner Predigten geriet Stephanus mit den
Juden in Konflikt. Sie brachten ihn vor den Hohen Rat. Die in der
Apostelgeschichte (Kap.7, Verse 2 bis 53) wiedergegebene, eindrucksvolle
Rede belegt, dass Stephanus noch vor Paulus den universellen Anspruch
des Christentums verkündete. Stephanus wurde als Lästerer
verurteilt und von der aufgebrachten Menge gesteinigt. Der Heilige
sah den Himmel offen, kniete, seinen Widersachern vergebend, im Gebet
nieder und starb. Stephanus'Steinigung war der Auftakt zu einer großen
Christenverfolgung in Jerusalem.
Paulus hieß eigentlich Saulus. Er war von Beruf Zeltteppichweber
und jüdischer Theologe im Laienstand. Saulus verfolgte mit großem
Eifer die junge Kirche und war bei der Steinigung des Stephanus dabei.
Vor Damaskus wurde er von einer Erscheinung Christi getroffen, fiel
zu Boden und erblindete kurzzeitig. Missionsreisen durch den Nahen
Osten und seine Briefe (7 der 13 Briefe stammen von ihm) machten ihn
bekannt. Der Schwerpunkt der Glaubensverkündigung des Paulus
ist die Gnade Gottes, die er den Menschen erweist. Gott schenkt seine
Gnade den Menschen nicht aufgrund ihrer guten Taten, sondern einfach,
weil er ein guter, menschenfreundlicher Gott ist. Nach traditioneller
Auffassung verblasste Paulus' Denken schon bald neben anderen theologischen
Lehren und wurde erst im 5. Jahrhundert von Augustinus und im 16.
Jahrhundert von Martin Luther wiederentdeckt. Die Legende erzählt,
Paulus sei unter Kaiser Nero zum Tode verurteilt worden. Weil er das
römische Bürgerrecht besaß habe man ihn nicht gekreuzigt,
sondern enthauptet. Wahrscheinlich ist er aber eines natürlichen
Todes gestorben. 2006 hat man in der Kirche St.Paul vor den Mauern
sein Grab gefunden. |
Zelebrationsaltar
Im November 2007 erhielt
die Kirche einen neuen Zelebrationsaltar und einen neuen Ambo.
Kirchenschiff
bzw. Langhaus
Seitenaltäre
Die beiden Seitenaltäre sind -wie
der Choraltar- grau und rot marmoriert, mit vergoldetem Schnitzdekor versehen
sowie reich mit Akanthusformen
und Putten verziert. Sie sind 2,70 Meter breit und fast raumhoch. Aufstellt
wurden sie um 1720, aber 160 Jahre später, um 1920, stark ergänzt.
Die Stipes, die Altartische, sind mit Holz verkleidet, die Antependien
mit einem Kreuz und Rocailleverzierungen
geschmückt. Auch an den Retabeln
sind diese Verzierungen zu sehen. Die seitlichen Lisenen
mit Voluten
tragen ein Gebälk, auf dem Engelsfiguren sitzen.
Linker Seitenaltar
Der
linke Seitenaltar ist der Muttergottes
geweiht. In einem um 1920/30 geschnitzten Relief wird die gekrönte
Muttergottes mit dem Kind dargestellt.
Engel halten den Mantel über die vor Maria knienden Frauen und
Kinder (Schutzmantelmadonna). |

Schutzmantel
madonna
|
Hinweis:Der
Bildtypus der Schutzmantelmadonna ist bei uns seit dem 14.Jh verbreitet.
Er wurde vor allem von den Zisterziensern und Dominikanern gefördert.
Die Darstellung geht auf den Mantelschutz im alten Rom (lateinisch
velamentum) zurück, den man Verfolgten gewähren konnte.
Abgeleitet davon entstand die Darstellung der Schutzmantelmadonna.
In alten Schriften wird das Motiv der Schutzmantelmadonna |
|
mit dem lateinischen
Terminus auch als Mater omnium, "Mutter aller", bezeichnet. |
Der rechte Seitenaltar
ist ein Sebastiansaltar. Eine Figurengruppe zeigt St.Sebastian
in voller römischer Rüstung. Ein Engel neben ihm hält
die Marterwerkzeuge (Pfeile), ein weiterer die Märtyrerpalme
in den Händen. |
St.Sebastian
|
Zu
seinen Füßen kniet eine Familie mit einem kranken Kind,
die flehentlich um die Fürbitte Sebastians bei Gott zur Heilung
des Kindes bittet (ebenfalls um 1920/30). |
|
Hinweis: Sebastian soll nach der Legende im 3.Jh.ein Offizier
der kaiserlichen Garde gewesen sein. Auf Befehl des Kaisers Diokletian
wurde er wegen seines Glaubens mit Pfeilen durchschossen. Er erholte
sich aber durch die Pflege von St.Irene, der Witwe des Märtyrers
Kastulus, bekannte sich erneut zu seinem Glauben und wurde daraufhin
mit Keulen erschlagen. Auf seine Anrufung hin, soll eine Pestepidemie
abgewendet worden sein. Der heilige Sebastian wird deshalb als Pestpatron
und -der Pfeile wegen-als Patron der Schützenbruderschaften verehrt.
Seine Figur steht in fast allen Kirchen des Dachauer Landes. |
Deckenfresken
im Kirchenschiff
Die Decke der ersten
Achse des Langhauses von Osten -also zwischen den Deckenfresken im
Chor und im Westteil des Langhauses- bildet eine Hängekuppel.
Dort wird in einem Fresko ein Engelskonzert
dargestellt. In der Mitte des Bildes liegt das sog. Hl.-Geist-Loch,
das mit einem bemalten Holzdeckel verschlossen ist. |
Engelskonzert
|
Darum herum sind
Engel mit Kniegeigen, Querflöten, Geigen und Notenblättern
gruppiert. Zwei Putten mit Weihrauchfass und Schiffchen (Behälter
für die Weihrauchkörner) verehren die Dreifaltigkeit, deren
Symbol (auf der Spitze stehendes Dreieck) auf den Holzdeckel gemalt
ist. |
|
Hinweis:
Das an Ketten hängende Rauchfass entwickelte sich erst
in christlicher Zeit. Räucherungen im jüdischen Kult wurden
in Weihrauchpfannen vorgenommen. Wie dort, soll auch in unseren Kirchen,
der aufsteigende Rauch Verehrung und Gebet bedeuten. In der Apokalypse
findet sich die Gleichsetzung des aus dem Rauchfass aufsteigenden
Duftes mit Gebet und guten Werken. |
Die mittleren drei Langhausachsen sind seit 1760 zu einer zu ovaler
Flachkuppel (verputzte Holzkonstruktion) zusammengezogen.
Hier befindet sich das große, ovale Deckenfresko, das in einem umlaufenden
Panorama verschiedene Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons zeigt.
Auf der Westseite ist
die Gefangennahme des
hl. Papstes Sixtus II. im Jahr 258 zu sehen. Sixtus -in roter
päpstliche Kleidung- wird gefesselt von zwei Schergen des Kaisers
Decius fortgeführt. Er blickt zurück zu seinem Diakon Laurentius,
der mit der Linken auf sich selbst, mit der Rechten auf Männer
im Hintergrund weist, die mit Gesten des Entsetzens das Geschehen
verfolgen. |
Gefangennahme
des hl.Sixtus II.
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Laurentius hat nach der
Legende den Papst angefleht, ihn nicht zu verlassen. Sixtus weissagte
noch im Fortgehen seinem Schüler Laurentius das Martyrium und
bat ihn, vorher noch die Kirchenschätze an die Armen zu verteilen.
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Eine schöne
große Palme leitet über zur nächsten Szene. In ihr
sind Kranke
zu sehen; sie sind zu St. Laurentius gekommen, um seine Hilfe zu erbitten.
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Kranke
bitten Laurentius
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Ganz vorne ist
eine Frau dargestellt, die am Boden vor dem Heiligen liegt. Dabei
dürfte es sich um die Frau handeln, die die Laurentius nach der
Legende im Rahmen der Verteilung der Kirchenschätze traf und
von ihrem Leiden heilte. |
Hinter einer weiteren
kleinen Palme wird das Martyrium
des hl. Laurentius gezeigt. Eine Schar Soldaten kommt aus
dem Hintergrund nach vorn zu der Stelle, an der Laurentius auf den
Rost gelegt wird. Schergen schüren das Feuer; heidnische Priester,
Krieger, Greise und eine junge Frau mit einem Kohlenkorb auf dem Kopf
bilden das Umfeld. |
Martyrium
des
hl. Laurentius
|
In der Mitte des
Bildes ist inmitten zartfarbiger Wolken eine lichte Himmelsöffnung
zu sehen, dort hält der Engel Palmzweige und Siegerkränze
für den Heiligen bereit. |
Seitenkapellen
Neben den Seitenaltären befindet
sich der Zugang zu den beiden Kapellen, die seit 1747 im Norden und Süden
der ersten Langhausachse angebaut sind.
Nördliche Kapelle

nördliche Seitenkapelle
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In
der nördlichen Kapelle steht der rotmarmorne Taufstein
(79 cm) mit seinem wuchtigen achteckigen Becken. Er dürfte
noch aus spätgotischer Zeit stammen. Der weit nach
oben gezogenen Deckel aus Holz ist marmoriert und mit
vergoldetem Schnitzdekor verziert. Auf ihm ist eine Figur
von Johannes dem Täufer (um 1680) angebracht.
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Hinweis:
Die Taufe der frühen Christen fand ursprünglich
im Freien statt, überall dort, wo fließendes
oder stehendes Wasser vorhanden war. |
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Taufsteinfigur
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Mit
der Verlegung der Taufe in den Kircheninnenraum schuf
man dort eigene Taufbecken. Als sich im 11.Jh die Praxis
der Kindertaufe weitgehend durchsetzte, begann man mit
der Errichtung erhöhter Taufgefäße; die
Bodenbecken erwiesen sich für die Kindertaufe als
weniger geeignet. Das Taufbecken ist meist aus Stein.
Taufbecken und Deckel
sind meist mit ornamentalem oder architektonischem Zierrat
geschmückt. In der Barockzeit wurde auf dem Deckel
häufig die Taufe Jesu figürlich dargestellt;
dies geht auf Empfehlungen des Konzils von Trient (1545
bis 1563) zurück. Das Taufbecken hat in der Regel
-so wie in Sittenbach- eine achteckige Form, weil die
Zahl acht und das Achteck als Symbol für Erneuerung,
Wiedergeburt und Herrschaft angesehen werden. Die Taufe
gilt als der achte Schöpfungstag. Schon im 4.Jh hat
der Kirchenvater Ambrosius von Mailand über einer
Taufkapelle die Inschrift anbringen lassen:
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"Mit
acht Nischen erhebt sich der Tempel zu göttlichem
Dienste
Achteckig eingefasst ist der Quell, würdig
für das heilige Geschehen.
In der mystischen Acht muss das Haus unserer Taufe
erstehen,
denn darinnen wird allem Volk ewiges Heil geschenkt" |
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Das Deckenbild
in der nördlichen Kapelle zeigt zwei verspielte Putti, die
eine Fruchtgirlande und eine Getreidegarbe tragen. |

Putto mit Getreidegarbe
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1748 war in einer der Kapellen ein
neuer Altar zu Ehren der Wetterheiligen Johannes und Paulus eingebaut worden.
Grund dafür war die Wallfahrt zu den Heiligen, die sich in Sittenbach
besonderer Verehrung erfreuten. An ihrem Fest, dem 26.Juni, kamen viele
Wallfahrer hierher. Was aus dem Altar geworden ist, ist mir leider nicht
bekannt.
Pieta
An
der Wand ist ein eindrucksvolles Vesperbild
(Pieta) aus der Zeit um 1530 angebracht. Flankiert wird die Figur
von kleinen Engel aus der gleichen Zeit. Das Vesperbild stand früher
in der Kapelle von Gaggern.
Die Figur ist auch im Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreichs
Bayern von 1895 in der Beschreibung von Gaggers enthalten. Dort
heißt es:
" An der Wand rechts vom Altar Pieta. Maria sitzt
auf gothisch profilirter Bank und hält den Kopf
des
nach links liegenden Christus mit der Rechten, mit
der Linken hält sie ihren Mantel um dessen Leib
und fasst denselben unter der rechten Achselhöhle.
Um 1500. Holz. H. 48 cm."
25) |

Pieta
|
Hinweis:
Die Darstellung der Muttergottes mit ihrem toten Sohn auf dem Schoß
entspricht keinem Bibelbericht. Nach dem Johannesevangelium stand
Maria zwar unter dem Kreuz; ihre Anwesenheit bei der Kreuzabnahme
ist aber nicht belegt. Deshalb stand die Darstellung der Pietas
in Italien lange unter dem Verdacht der Ketzerei (z.B. auch Michelangelo)
und wurden auch von den Reformatoren in Deutsch-land abgelehnt.
Den Namen Vesperbild erhielten sie, weil die Zeit, die im Stundengebet
der Mönche und Nonnen der Trauer um den Tod Jesu gewidmet wird,
der Sonnenuntergang ist, die Zeit der Vesper. Der Begriff "Pieta"
(ital. Mitleid) weist nach Robert Böck auf die kindliche Liebe
und das innige Mitgefühl hin, das die Gläubigen dieser
Darstellung entgegenbrachten. |
Südliche
Kapelle
Die südliche Kapelle war früher
Taufkapelle. Dort steht jetzt der Neu-Rokoko-Beichtstuhl
mit herrlichen Verzierungen (Akanthusranken).
Er ist aus Eiche gefertigt und stammt aus der Zeit um 1910/20. Außerdem
ist dort eine große Figur des hl.Nepomuk zu sehen, die aus
der Zeit um 1770 stammt.
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Beichtstuhl
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Hinweis:
Über Jahrhunderte hinweg wurde das Bekenntnis der Sünden
offen im Kirchenraum beim Sitz (Kathedra) des Bischofs, später
bei dem des Priesters im Altarraum abgelegt. Dieser besonders hervorgehobene
Sitz des Beichtvaters war die Ausgangsform des Beichtstuhls. Durch die irisch-schottischen Mönche wurde die Beichte im 10.Jh individualisiert,
d.h., nicht mehr öffentlich abgelegt. |
|
Dazu bedurfte es nicht nur einer größeren Zahl von Priestern,
sondern auch neuer Einrichtungsgegenstände. Der heutige Beichtstuhl
entwickelte sich allerdings erst ab dem 16.Jh. zu einem feststehenden,
meist dreiteiligen, mehr oder weniger geschlossenen Beichtgehäuse
mit dem Mittelteil für den Priester (in dem der Priester sitzt
- deshalb Beichtstuhl) und mit der Trennung von Priester und Beichtenden
durch eine Zwischenwand mit Sprechgitter. Die Beichtenden knien abwechselnd
in den Seitenteilen. Damit wurden bessere Bedingungen für einen
anonymen Vollzug der Beichte geschaffen. In neuerer Zeit bieten sogenannte
Beichtzimmer mit ihrer persönlichen Atmosphäre eine räumliche
Alternative für Beicht- und Glaubensgespräche. Die Beichte
geht auf das Bibelwort "Er hauchte sie an und sprach zu ihnen:
Wem Ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem Ihr die
Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert" (Joh.20,22) zurück. |
An der Wand
ist auf einem Postament eine große Figur des hl.
Nepomuk im priesterlichen Gewand zur Zeit seiner Seligsprechung
mit Kreuz und Märtyrerpalmzweig angebracht (um 1770).
|
Johannes
aus Pomuk, "ne Pomuk", war Ende des 14.Jh Generalvikar des Erzbischofs
in Prag und machte sich wegen seines energischen Auftretens
für die Rechte der Kirche beim König Wenzel unbeliebt.
Der ließ ihn am 20. März 1393 gefangen nehmen, foltern,
brannte ihn selbst mit Pechfackeln, ließ ihn durch die
Straßen schleifen und schließlich in der Moldau
ertränken. Die Legende berichtet, der eigentliche |
|
St.Nepomuk
|
|
Grund
sei gewesen, dass Johannes, der Beichtvater der Königin war, dem König
keine Auskunft über die
Sünden seiner Frau gab. Das 1215 eingeführte Beichtgeheimnis hat in
der kath.Kirche einen hohen Stellenwert. Der Fundort der Leiche wurde
durch eine Erscheinung von 5 Sternen geoffenbart. Nepomuk der einzige
Heilige, der mit Sternen geschmückt ist. Sein
Denkmal auf der Prager Karlsbrücke, das 1693 errichtet wurde, machte
ihn zu einem der wichtigsten Brückenheiligen. Joh. Nepomuk wurde 1729
von Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen und war deshalb während
der Barock- und Rokokozeit als damals moderner Heiliger häufig abgebildet
worden. Festtag: 16.Mai |
Das Deckengemälde
in der südlichen Seitenkapelle zeigt einen Engel auf Wolken,
der mit der Hand nach unten weist. Dort stand früher der Taufstein.
|
Engel
zeigt auf Taufstein
|
|
Hinweis: Engel (von griechisch angelos=Bote) waren in der Kunst
des Frühchristentums immer Männer ohne Flügel. Sie
sollten sich von den antiken Göttern wie Nike oder Hermes unterscheiden,
die Flügel trugen. Erst als das Christentum im 4.Jh Staatsreligion
wurde, bekamen die Engel Flügel; dazu einen Heiligenschein und
sogar Hoftracht. Bis zu den ersten weiblichen Engeln dauerte es aber
noch 800 Jahre. Erst Giotto malte Engel mit weiblichen Zügen.
Wahrscheinlich hat der damals beginnende Marienkult die Verweiblichung
verstärkt. In der Renaissance und vor allem im Barock setzten
sich die Putten (geflügelte Knaben, die auf heidnische Eroten
= Liebesgötter zurückgehen) und die geflügelten Engelsköpfchen
durch, die in kaum einer der Barockkirchen unseres Landkreises fehlen.
Erst in der Romantik wurden die Engel wieder erwachsener. Die Malerschule
der Nazarener
prägte die Engel mit großen Flügeln, Anmut und Hoheit,
die uns als Schutzengel von den Bildern im Schlafzimmer oder den Heiligenbildchen
des 20.Jh bekannt sind. |

9 Details (Deckengemälde,
Kanzel, Kreuz, Laternen, Orgel, Kreuzweg, Apostelleuchter)
per Mouseklick
|
Die prächtige
Kanzel an der Südseite, die dem Landshuter Christian Wenzeslaus
Jorhan d. Ä. (1727-1804) zugeschrieben wird, ist als sog.
Schiffskanzel gestaltet.
Am ovalen Kanzelkorb zwei Puttos. Einer hält einen Anker,
ein anderer das Ruder in den Händen. An der Rückseite
führt eine |
Kanzel
|
vergoldete Leiter und ein Mastbaum
zu den Segeln,
die durch den durchbrochenen Schalldeckel hindurch zu sehen sind.
Unter dem Kanzelkorb ist in den Verzierungen eine Schiffs-schraube
und stilisierte Wellen zu erkennen. Im Deckel eine Heilig-Geist-Taube
im Strahlenkranz und ein geschwelltes Segel.
Hinweis: Die Schiffskanzel geht zurück auf das Lukasevangelium.
Dort heißt es in Kapitel 5 Vers 3: "Da trat er (Jesus)
in eines der Schiffe, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein
wenig vom Lande wegzufahren; und er setzte sich und lehrte die Menge
vom Schiffe aus". Die Form der Schiffskanzel kam aber erst 1725
in Frank-reich auf und verbreitete sich quer über Deutschland
bis nach Polen. Inzwischen wurden die meisten aber durch neue Kanzeln
ersetzt oder ersatzlos abgebaut. In Bayern soll es nur noch vier weitere
Schiffskanzeln geben:
In Altenerding, Niederding, Irsee und Weißenregen. |
|
Hinweis: Die Predigt
wurde in altchristlicher Zeit -ähnlich wie heute- von einem Ambo
aus gehalten. Ab dem 13. Jh. hat man Kanzeln gebaut, die zumeist seitlich
im Mittelschiff ihren Platz haben, dort, wo die Gemeinde versammelt
ist. Von hier aus konnten die Prediger auch von oben herab sprechen,
was ihren Worten größere Wirkung verleihen sollte. Spätestens
seit dem 2.Vatikanischen Konzil 1962 werden sie nicht mehr benutzt.
|
|
Hinweis: Der Anker
diente in biblischer Zeit nicht nur zum Festmachen, sondern auch zum
Manövrieren des Schiffes. Er symbolisierte deshalb die göttliche Hilfe
gegen die Bedrängnis der Christen in der Zeit der Verfolgung. Damals
hat man ihn (mit Querbalken) als heimliches Zeichen für das Kreuz
verwendet; insbesondere auf den Gräbern der Christen. Er war das Zeichen
der Hoffnung während der Verfolgung. Dann verschwand der Anker als
Symbol für die nächsten tausend Jahre. Erst im 15.Jh erhielt er wieder
seine frühere Symbolik. |
Der Kanzel gegenüber
hängt ein großes Kruzifix
im gotischen Stil an der Nordwand. Zu beiden Seiten des Kreuzes sind
kleine Anbetungsengel (um 1760) angebracht.
|
Hinweis:
Das Kreuz heißt Kanzelkreuz, weil es in der Regel der
Kanzel gegenüber an der Wand angebracht ist. Es erinnert
den Prediger an den 1.Korintherbrief (1,3), in dem der hl.Paulus
schreibt: "Wir predigen Christus als den Gekreuzigten". Die
Ansprache soll nicht weltliche Dinge, sondern den Tod und die
Auferstehung Christi zum Inhalt haben. |
|

Kanzelkreuz
|
Unter
dem Kruzifix steht eine Figur der
Mater dolorosa, der leidenden Mutter Maria. Sie hat ihre Hände
zum Zeichen des Schmerzes über der Brust gekreuzt und ihr Haupt
geneigt. In der Brust steckt ein Schwert, das an das Simeonwort im
Lukasevangelium (Kap 2,35) bei der Darstellung im Tempel erinnert:
"Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen". |
Mater
dolorosa
|
Kreuzweg
und Apostelleuchter

Apostelleuchter
|
An den Außenwänden
sind auch die Kreuzwegbilder
(monochromes Relief
aus Alabaster oder Marmor vor goldfarbigem Hintergrund) und die Apostelleuchter
aus vergoldetem Schmiedeeisen (18.Jh) angebracht. In der Fastenzeit
wird in sogenannten Kreuzwegandachten der Leidensweg Jesus anhand
der Bilder in der Kirche betend und meditierend "nachgegangen". Wenn
Sie mehr über den Kreuzweg und seine Darstellungen in Kirchen
des Landkreises erfahren wollen, klicken Sie hier... |

Kreuzweg
|
|
Hinweis: Die Apostelleuchter
erinnern an das in der Apokalypse (21,14) beschriebene himmlische
Jerusalem, dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen mit den Namen
der zwölf Apostel errichtet sind. Die Kirche sieht sich als Vorläuferin des himmlischen Jerusalems. |
Prozessionslaternen
An den Kirchenbänken
sind zwei schöne Prozessionslaternen
befestigt. Sie sind aus Messing getrieben und versilbert und vergoldet.
Die 85 cm hohen Laternen stammen aus dem Beginn des 19.Jh. Sie werden
heute nur noch bei der Fronleichnamsprozession mitgetragen.
|
Prozessionslaterne |
Die tiefe, über drei Fensterachsen reichende
Empore von 1928 besitzt eine schmucklose, verputzte Brüstung.
Die
zweimanualige Orgel mit 12
Registern und modernem Prospekt mit erhöhtem Mittelteil wurde
1962 (andere Quelle: 1960) von der Fa. Guido Nenninger aus München
aufgestellt. |

Orgel
|
Die
Firma Nenninger hat auch die Orgeln in den Kirchen von Odelzhausen,
Wiedenzhausen, Wels-hofen und Langenpettenbach gebaut sowie die Orgel
in der Haimhausener Schlosskapelle restau-riert. Diese Orgel ersetzte
ein einmanualiges Werk mit acht Registern, das der Orgelbauer Georg
Beer aus Erling bei Andechs im Jahr 1875 eingebaut hatte. |
|
Allgemeines
zur Orgel - Mit ihren vielen Pfeifen, die über ein Gebläse
zum Klingen gebracht werden, steht die Orgel meist im rückwärtigen
Bereich der Kirche auf der Empore. Sie hielt erst allmählich Einzug in die Kirchen, weil sie bis in das 11. Jahrhundert als profanes
(weltliches) Instrument galt, das für das höfische Zeremoniell
verwendet wurde. Erst ab dem 13. Jh wurde es zur Regel, in allen bedeutenden
Kirchen Orgeln zu errichten. Heute gehört eine Orgel zur Ausstattung
fast jeder Kirche. Mit ihrer Klangvielfalt und Klangfülle trägt
sie zur Verschönerung des Gottesdienstes bei. Der Orgelprospekt,
die Schauseite der Orgel, wurde früher meist durch Künstler
gestaltet. Im Barock und im Klassizismus, deren Epochen unsere ältesten
Orgeln im Landkreis Dachau angehören, wurde der Prospekt mit
reicher Ornamentik verziert. Heute setzt sich immer mehr der "offene"
Orgelprospekt durch, der allein durch die harmonische Anordnung der
Pfeifen wirkt. |
Interessant
ist auch das kleine Weihwasserbecken aus Kupfer am Eingang.
Ich habe übrigens eine Vielzahl unterschiedlicher Weihwasserbecken
in den Kirchen des Landkreises auf zwei Seiten zusammengefasst. Wenn
Sie Interesse haben, klicken Sie hier...
|

Weihwasser-
becken
|
In
katholischen Kirchen befinden sich neben den Eingängen frei stehende
oder an der Wand ange-brachte schalenförmige Becken aus Stein,
die mit vom Priester geweihtem Wasser gefüllt sind. Beim Eintritt
in das Gotteshaus benetzen die Gläubigen gewöhnlich die
Finger ihrer rechten Hand und machen ein Kreuz-zeichen. Diese Zeremonie
soll an die Taufe erinnern. |
Im Vorraum der Kirche
ist das Kriegerdenkmal
eingerichtet. Das große Kruzifix ist von Tafeln mit den Namen
der Gefallenen in den Weltkriegen umgeben. |
Kriegerdenkmal
|
Pfarrhof
Etwas nördlich
von der Kirche, am Ortsrand, steht auf einer kleinen Anhöhe
der prächtige ehem. Pfarrhof.
Er wurde 1722 anstelle eines baufälligen Vorgängerbaus
aus dem "Mittelalter" mit Walmdach errichtet. Dabei wurden
Teile des bisherigen Pfarrhofs belassen.
|
Pfarrhaus
|
Die Kosten dafür beliefen
sich auf 200 Gulden. Diesen Betrag erfahren wir aus den Kirchenrechnungen
der Pfarrei Bergkirchen. Denn Sittenbach erhielt zu den Baukosten
ein zinsloses Darlehen des Landgerichts Dachau. Dazu mussten alle
übrigen Pfarreien beitragen.
|
Frühere Beschreibungen des
Pfarrhofs
Die erste Nachricht von einem Pfarrhof in Sittenbach enthält die
Sunderndorfer'sche Matrikel aus dem Jahr 1524. Darin wird das Haus
als "renovierungsbedürftig" bezeichnet.
1575 werden in der Pfarrbeschreibung
die landwirtschaftlichen Nutzfläche genannt:
|
"Der Widen
(=Pfarrbauernhof) daselbs hat auf Jedes Veldt Sechs Juchart Ackhers,
ein zimblichen hewat unnd zum Hausgebrauch ain Holz darein gehörig,
welchen aber Pfarrer selbs pautt unnd gleichsfals zur Haushalltung
einthuet". |
1738 schreibt der Kanonikus
Schmid in der nach ihm benannten Matrikel, das Pfarrhaus sei in gutem
baulichen Zustand. Kein Wunder, denn der Hof war 1722 neu erbaut worden.
Zur Pfarrei gehörten drei auswärtige Pfarrgüter in Orthoffen,
Weikhershoffen und Grossen-Perghoffen.
In den Jahren 1868 bis 1870
wurde der Pfarrhof renoviert; dabei hat man das Walmdach durch das heutige
Satteldach ersetzt und neue Türen eingebaut. Die Größe
des Widums, des landwirtschaftlichen Betriebs, betrug 132 Tagwerk
(44 ha), davon 31 Tagw. Äcker, 23 Tagw. Wiesen und 78 Tagw. Wald.
Die Durchschnittsbonität der Felder betrug 6.
Die Ökonomiegebäude wurden 1766 erbaut.
Im Jahr 1877
hat man die pfarrliche Landwirtschaft verkleinert. Am Am 30. Nov.
vormittags 10 Uhr, wurden "wegen Reducirung des Oekonomiebetriebes
im Pfarrhofe zu Sittenbach gegen Baarzahlung" versteigert:
"2
Zugochsen, 2 schöne Sprungstiere, 5 trächtige Kühe,
2 Kalben, 3 Stallkälber (Stiere)"
03) |
|
Um 1900 änderte sich
die Farbgebung des Pfarrhauses von Weiß zu Ocker, die man der letzten
Renovierung wieder zurücknahm.
Bei dieser Renovierung wurden die alten Kreuzstockfenster aus dem 18.Jh,
das Pflaster, der Keller und das Dach erhalten. Derzeit wird das Gebäude
als Pfarrheim genutzt.
Wenn Sie auch andere Pfarrhöfe im Landkreis sehen möchten, klicken
Sie hier...
Hans Schertl
Quellen:
01)
Dr.Martin v.Deutinger, Die älteren Matrikeln des Bistums Freysing,
1849/50 (1575: §758)
02)
Anton Mayer /Georg Westermayer, Statistische Beschreibung des Erzbistums
München-Freising. München 1874-1884
03)
Amperbote v. 24.11.1877 (Versteigerung)
04)
Festschrift zum 1200jährigen St.Alto-Jubiläum, 1930
05)
Schreiben des Ordinariats der Erzdiözese München und
Freising vom 18.5.1936, Gen.Vic.Nr. 4998, E Nr. 6606
06)
Schreiben
des Ordinariats an die Pfarrei Sittenbach vom 29.Juli 1936 (Gen.Vic.Nr.8508)
07)
Jakob Mois,Geschichtliche Notizen über Kirchen im Landkreis
Dachau, ca. 1950, unveröffentlicht (1657,1760,1740, Malerei)
08)
Herbert Schindler, Barockreisen in Schwaben und Altbayern, 1970
(Stuckateure Feichtmayr/Rauch)
09)
Georg Brenninger, Orgeln und Orgelbauer im Landkreis Dachau, Amperland
1975/4
10)
Georg Brenninger: Orgeln in Altbayern. Bruckmann, München
1982, ISBN 3-7654-1859-5.
11)
Max Gruber, Für Dachau tätige Architekten und Maurermeister,
Amperland 1982/3 (B.Schmidt)
12)
Jakob Mois,Konsekrationsbuch des Fürstbischofs Eckher, 1982
(Altarweihe 1707)
13)
Max Gruber, Im Amperland tätige Zimmermeister, Amperland 1986/4
14)
Max Gruber, Im Amperland tätige Bildhauer, Amperland 1987/1
15)
Hugo Schnell/Uta Schedler, Wessobrunner Lexikon" 1988 (Stuckateure
Feichtmayr/Rauch)
16)
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bayern
IV, 1990
17)
Robert Böck,Wallfahrt im Dachauer Land, Bd 7 der Kulturgeschichte
des Dachauer Landes, 1991
18)
Dr.Stefan Nadler, Kunsttopographie des Erzbistums München
und Freising, 1992
19)
Bauer/Rupprecht, Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland,
1996
20)
Robert Böck, Kirchenrechnungen Landgericht Dachau, 1996 (Pfarrhofbau
1720)
21)
Dachauer Nachrichten vom 14.7.2004, 11.8.2006, 24./25.11.2007 (Ambo)
22)
Klaus R.Witschel, Vor-u.frühgeschichtliche Siedlungsspuren
im Umland von Röhrmoos, Röhrm.Heimatblätter 2013 (Laténezeit)
23)
Walter
Pötzl, Bruderschaften, in: Historisches
Lexikon Bayerns, Zugriff: 15.04.2013
(Bruderschaften)
24)
Dr.Mich.Rademacher, Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871-1990, www.verwaltungsgeschichte.de/,
2015 (Statistik 33,39)
25)
Bezold/Riel,
Kunstdenkmale des Königreichs Bayern, 1895
(Seite 256)
26)
Anton Landersdorfer, Das Bistum Freising in der bayerischen Visitation
des Jahres 1560, 1986
27)
Tabellarische Beschreibung
des Bisthums Freysing nach Ordnung der Decanate-Deutinger, 1820, S.285
52 Bilder: Horst Lachmann (2), Hans Schertl (48), Hubert Eberl
(1)

13.11.2018
Pfarrbeschreibung 1575
-----------------------------

zu
den alten Zeitungsberichten über die Pfarrei Sittenbach...

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