Filialkirche
Maria Himmelfahrt in INHAUSEN
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Kurzbeschreibung
"Die Kirche Mariä
Himmelfahrt in Inhausen ist durch ihre reiche Barockausstattung
ein Kunstraum von überörtlicher Bedeutung" erklärte
das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege 1974.
Das Gotteshaus, eine Filiale der Pfarrei Haimhausen, zählt
zu den ältesten Kirchen des Dachauer
Landes. Sie wurde schon im Jahre 829 erstmals als "
Unninhusun" (Hof des Unno) erwähnt. In der Konradinischen
Matrikel von 1315
wird sie "Ünnhausen", in der Sunderndorfer'schen
Matrikel von 1524 "Innhausen" genannt.
Der Sage
nach war der Kirchenbau eine Sühnetat des Arnold IV.
für eine vorschnelle Bestrafung seiner Ehefrau mit dem
Feuertod, wegen angeb-licher ehelicher Untreue. Als Buße
ließ er 1364 mehrere Kirchen, darunter die in
Weng erbauen/ ausbauen. Die Sage wird durch die Historik nicht
gestützt.
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Engel
am Hochaltar
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Die heutige Kirche wurde um das Jahr 1450,
wahrscheinlich wegen einer beginnenden
Marienwallfahrt im gotischen Stil errichtet und im 17.Jh, nach den
Zerstörungen des 30jährigen Kriegs, umgestaltet und barock eingerichtet.
Die Kirche dürfte zu Beginn des 16. Jh. erneuert worden sein, weil
im Jahr 1514 mehrere Kardinäle Ablässe für die Kirchenreparatur
erteilten.
Die größten Gönner der Kirche waren die Haimhauser Grafen
der Familie Viepeckh. Auch die späteren Schlossherren von Haimhausen,
die eine Zeit lang ihre Grabstätten in der Kirche hatten, unterstützten
die Kirche. Sie finanzierten einen Großteil der Ausstattung.
Der Inhausener Kirchturm
mit seinem Spitzhelm ist 45 Meter hoch. In ihm hängen zwei Glocken
aus dem 16.Jh.
Lorenz Westenrieder
(1748-1829), ein deutscher Publizist bereiste die Straße von München
nach Haimhausen und war überrascht vom schönen Anblick der Inhauser
Kirche: 46)
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"Wenn
man nach Haimhausen die Reise von München aus macht, erblickt
man auf der Anhöhe des Bergs, der nach dem Zollhaus, oder dem
sogenannten Maysteig führt, (und der einen röthlichen, vortreflich
zum Marmorschneiden dienlichen Sand enthält) eine nach antikem
Stil erbaute Kapelle, welche auf der einsamen, mit Wald umgebnen Stelle,
auf der sie steht, und von weitem sich zeiget, eine unvergleichliche
Wirkung thut. Sie steht auf haimhausischen Grund, und gehört
unter die Denkmäler des Geschmacks, mit welchen der gegenwärtige
erhabne Eigenthümer von Haimhausen seine Wege kenntlich und freudig
macht...." |
Innenraum
"Während
der hochragende, kraftvolle Außenbau sein spätgotisches Erscheinungsbild
bewahrt hat, überrascht der Innenraum ...durch seine einheitliche spätbarocke
Ausgestaltung von hoher künstlerischer Qualität (Dr.Vits, BLfD).
Deckengemälde
Die Decken in der Kirche sind mit Fresken des berühmten Malers Georg
Dieffenbrunner verziert. Sie zählen zu den wichtigsten Leistungen
des bayerischen Rokoko. Im Altarraum wird der brennende Dornbusch dargestellt.
Das Gemälde im Kirchenschiff zeigt im Mittelteil die auf der Erdkugel
kniende Maria; über dem Gesims eine gemalte Attikazone (= Bereich
über dem Gesims) mit Durchblicken, Engeln, Landschaften und Tieren
der vier Erdteile.
Die Kirche wurde schon kurz nach
dem 30jährigen Krieg, um 1660, mit
prächtigen Barockaltären ausgestattet.
Die reich verzierte Rokoko-Kanzel mit der
Figur des Erzengels Michael, der die Waage hält, ist 60 Jahre jünger.
Die Kirche in Inhausen war Jahrhunderte
lang eine Wallfahrtskirche. Gnadenbild
war aber nicht die heutige Muttergottesfigur am Hochaltar,
die zwischen den überlebensgroßen Assistenzfiguren Johannes
Baptist (mit Lamm) und Franziskus (mit Kruzifix) thront; sie wurde erst
1852 geschnitzt. Wo die ursprüngliche Gnadenbild verblieben ist,
ist nicht bekannt.
Gehämmerte Silberreliefs rund ums Gnadenbild/
Marienbild zeigen die fünfzehn Rosenkranzgeheimnisse.
per Mouseklick zu den Beschreibungen
Eine Fülle von
Einrichtungsgegenständen weist auf die Grafen von Haimhausen
hin: Viele Epitaphe sind über die
Kirche verteilt, unter dem Altar ist die Gruft der Grafenfamilie, sogar
ein echter Totenschädel (der des Freiherrn Johann Albrecht) wartet
in einer Nische im Chor auf die Auferstehung.
Die Seitenaltäre tragen Altarblätter
mit Gemälden der Heiligen Familien.
Darüber, in den Altaraufsätzen, stehen Marienfiguren.
Darunter, in den Predellen, zwei Holzgemälde mit Weihnachtsthemen.
Assistenzfiguren sind links St.Martin und St.Barbara, rechts: St.Leonhard
und St. Sebastian
Auf der Doppelempore
steht die einmanualige Orgel mit 6 Registern
in ihrem weiß-goldenen Rokokogehäuse. Sie wurde 1735 von Quirin
Weber aus Dachau für die Pfarrkirche in Haimhausen erstellt und kam
um 1900 nach Inhausen.
Figuren- und
Bilderausstattung in der Kirche:
Chronologische Übersicht
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829
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Erste
Erwähnung der Kirche als Filiale der Pfarrei Haimhausen |
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1859
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Beschreibung
von Joachim Sighart |
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883
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-906:
Erste Erwähnung der Ortschaft |
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1880
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Statistischen Beschreibung des Erzbisthums München-Freising von
Anton Mayer |
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1315
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Konradinische
Matrikel (Auflistung aller Pfarreien mit Filialkirchen im Bistum)
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« |
1888
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Anschaffung
eines Blitzableiters für 495 M. |
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1323
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Gründungssage:
Arnold IV von Massenhausen der Nasenlose stiftet die Kirche als Sühne
für den Gattenmord
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1891
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Ankauf
von 6000 Dachplatten für 243,60 M. |
«
«
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1455
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um 1455: gotischer Neubau
der Kirche
Stifter: Herzog Albrecht III, der Fromme
Beginn der Wallfahrt
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1892
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Ankauf eines neuen roten "Messkleids" bei Fa. Schreibmayr
aus München für 340 Mark
Dachreparatur für ca. 660 Mark |
« |
1457
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Benefizium
(reiche Ausstattung der Kirche mit Grundstücken) |
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1514
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um
1514: erste Renovierung |
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« |
1895
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Beschreibung der Einrichtung im Verzeichnis der Kunstdenkmale des
Königreichs Bayern |
«
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1524
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Sunderndorfer'sche
Matrikel |
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1902
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größere
Baureparaturen für 1317,03 Mark |
«
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1560
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Visitation
der Pfarrei mit umfangreichem Bericht und Beschreibung aller Kirchen
im Bistum |
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1908
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Einbau einer
elektrischen Beleuchtung durch Xaver Dietl
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1637 |
neue
Paramente beschafft;
Opferstockgefälle: 66 fl. 39) |
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« |
1660
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Barockisierung
der Kirche durch Maler Ellinger;
neue Altäre von Paul Hörnle und H.Taubmayr |
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1913
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Austausch
der farbigen Fenster |
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1687
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Freiherr von Haimhausen beantragt die Ein-setzung d.Sanctissimums
(geweihte Hostien) |
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1931
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beklagt der damalige Benefiziat Obermeier in einem Schreiben den schlechten
Zustand der Kirche |
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1709
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Konsekration der Altäre durch den Freisinger Fürstbischof
Johann Franz von Kapfing |
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Zahlung von 880 M. an Maurer
Wallner wegen Reparatur des Kirchendaches.
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1710
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wurde auf dem Friedhof ein großes Kreuz aufgestellt (Zimmerer
Michel Pfeiffer) |
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1939
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Plan für Neueindeckung der Kirche mit roten Biberschwanzplatten
(nicht ausgeführt) |
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1712
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verlieh Papst Clemens XI. der Kirche zum Fest Mariä Himmelfahrt
einen vollkommenen Ablass für
die Dauer von 7 Jahren |
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1946
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Lieferung einer elektrischen Glockenläuteanlage
Firma Philipp Hörz aus Ulm |
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1720
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dürfte
die Kanzel entstanden sein |
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Starkes
Unwetter; Beschädigg. des Daches |
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1731
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Brand des Benefiziatenhauses
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1949
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Ersatz der durch Kriegseinwirkung beschädigten Fenster und Ausbesserung
der Dachung |
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1735
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Orgel von Quirin Weber für Haimhausen hergestellt (kam 1900 nach
Inhausen) |
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« |
1952
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Umbau des Glockenstuhls für
1483,97 DM
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1737
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Neues
Vorhaus errichtet |
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Austausch
der farbigen Fenster
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zwei
Aufsatzreliquiare durch einen Maler aus Freising gefasst. |
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« |
1954
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Innenrenovierung der Kirche durch die Fa. Hans Mayrhofer |
« |
1739
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Beschreibung
der Kirche in der Schmidtischen Diözesanmatrikel |
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« |
1957
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Neueindeckung des Turmes (Zedernschindeln
statt Schiefer).
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1760
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Umbau
für 1632 fl. 57 kr. |
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« |
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neues Turmkreuz
von Schlosser Anton Bredl Haimh |
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1761
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Deckengemälde
von J.Georg Dieffenbrunner |
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« |
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der
Maler Hans Pickl renovierte die eisernen Turmuhrzifferblätter.
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Ausbesserung
von 5 Messgewändern durch den Schneider von Pipinsried für
15 fl. sowie Anschaffung von 2 Maibüschen für 1 fl. .40
kr
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« |
1959
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Neueindeckung
des Langhauses
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« |
1802
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-1809:
Renovierung durch Joseph Mangold
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« |
1974
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Erneuerung
der Böden sowie des Gestühls |
« |
1810
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Reparaturarbeiten an der Friedhofsmauer 2 |
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« |
1977
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Maßnahmenkatalog
für kommende Renovierungen erstellt |
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1812
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-1813:
Ziegelsteinpflaster für die Sakristei |
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1980
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-1981:
Restaurierung der Barockorgel |
« |
1817
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Pfarrbeschreibung
von Pfarrer Knilling
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1984
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-1989:
Große Sanierung |
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1825
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-1826: wurden Sakristeidach und Turmhelm neu mit Scharschindeln
eingedeckt. |
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« |
1984
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Neuvergoldung
von Turmkreuz, Kugel und Uhrzeigern. |
« |
1830
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-31:
erfolgte eine Reparatur der Orgel |
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1984
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-1985:
Außeninstandsetzung mit Neueindeckung, weitgehender Verputz-Erneuerung
und Neutünchung Gesamtkosten: DM 569.000 DM |
« |
1837
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größere Reparaturen durch den Maurermeister Hergl und Zimmermeister
Höß aus Dachau
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1987
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-1990
Innenrenovierung
u.a. Deckengemälde durch Restaurator Toni Mack,
Maurer- u. Stuckarbeiten, Dachsanierung, Turmuhr |
« |
1844 |
Beschreibung
im "Oberbayerischen Archiv für vaterländische Geschichte" |
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1988
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Bei den Einzelfiguren, Schalldeckel der Kanzel und Hochaltartabernakel:
Reinigung mit Brot, Wishab Trockenreinigungsschwämmen und Rehleder
durchgeführt v. Rudolf Pfaller, Ingolstadt |
« |
1850
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-60:
Große Renovierung;
wohl auch 2 Fenster mit Glasmalerei (Joseph u. Maria) eingesetzt;
übrige tapetenartig gemalt. |
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1989
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2 Kandelaber beim
mittleren Bankblock anstelle der Pendelleuchten |
« |
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Anschaffung
eines Tabernakels |
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« |
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Überarbeitung
des Altars durch 'Maler Friedrich Stadelhofer, München und Konstanz
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1991
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Restaurierung der Metallreliefs am Hochaltar durch Roman J. Pilz aus
Mainburg |
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1852
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Ursprüngl.
Gnadenbild am Hochaltar wird durch heutige Figur von Conrad Eberhard
ersetzt |
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« |
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Restaurierung der Gemälde durch Rolf-Gerhard Ernst für 4.000
Euro |
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1858
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umfangreiche
Außenrenovierungsarbeiten |
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2004
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Schädlingsbekämpfung
durch Fa. Binker (Begasung des Innenraumes mit Altarion-Vikane)
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« |
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Turm
erstmals mit Schiefer eingedeckt. |
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Sanierung
der einsturzgefährdeten Friedhofsmauer durch Fa. Bichler aus
Großnöbach |
Die
Gottesdienstordnung finden Sie
hier...
Was
noch interessiert...
In der "Coronazeit" des Jahres 2020 hat Pastoralreferent
Bernhard Skrabal am 3. Sonntag nach Ostern einen meditativer Rundgang
durch die Inhausener Kirche mit schönen Filmaufnahmen der Kunstschätze
ins Netz gestellt. Sie können die "Meditation"
auf Youtube hier
abrufen ....
Die
Kirchenaufnahmen der Comedysendung "Fraueng'schichten"
(Angela Ascher, BR-Fernsehen, 2020-2022) wurden hier in Inhausen
gedreht.
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Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen Hinweisen
Geschichte
der Kirche
Der Ortsname Inhausen wird von dem
germanischen Vornamen "Unno" abgeleitet (Hof des Unno).
Die Marienkirche Inhausen (Pfarrei
Haimhausen) zählt zu den ältesten Kirchen des Dachauer Landes.
Bereits im Jahre 829
wird sie als der Kirche zu Haimhausen tributpflichtig bezeichnet. In den
Jahren 895-99 vertauschte Bischof Waldo von Freising die Kirche
in Unninhusun mit ihren Einnahmen (Zehent) gegen einen Hof in Sulzrain
(jetzt Gemeinde Hebertshausen) an den Edlen Cotascalc (lt. Urk. Nr. 1030
der Freisinger Traditionen) 38)
Zehn namentlich
aufgeführte Zeugen (vier mehr als nach dem Lex Baiuvariorum nötig)
wohnten dieser Urkundenausstellung bei. Die Zeugen waren nach einem typisch
baierischen Brauch an den Ohrläppchen gezogen worden (testes per
aures tracti), damit sie sich später besser an das Rechts-geschäft
erinnern konnten. Wie in den meisten ähnlichen Fällen düfte
auch hier ein kleines Geschenk die Unannehmlichkeit mit den roten Ohren
ausgeglichen haben.
13)
Um 1270 gehörte die
Vogtei über die Kirche von Inhausen den Burgherren von Haimhausen
38) . Die
Vögte vertragen die Kirchen in weltlichen Angelegenheiten z.B. vor
Gericht. Sie waren auch für den leiblichen Schutz zuständig,
denn den Geistlichen war aus kirchlich-theologischen Gründen die
Gewaltausübung und damit die Kriegsführung, untersagt.
In der Konradinischen
Matrikel von 1315 wird der Ort als "Ünnhausen",
1524, in der Sunderndorfer'schen
Matrikel als "Innhausen" bezeichnet.
06)
Gründungssage:
Arnold IV von Massenhausen, auch der Nasenlose genannt, war Pfleger
und Richter von Kranzberg und Berater des Kaisers Ludwig IV. Er lässt
am 5.12.1323 seine Gattin Elisabeth von Greifenberg wegen angeblicher
ehelicher Untreue zusammen mit ihrem vermeintlichen Liebhaber auf
dem Scheiterhaufen verbrennen. Aus den Flammen schallt Arnold der
Fluch seiner Frau entgegen: "Nie mehr soll einem Massenhauser
ein Sohn geboren werden". Tatsächlich stirbt die Familie
später mit dem gemeinsamen Sohn von Arnold und Elisabeth aus.
Die Asche Elisabeths und ihre nicht verbrannte Schwurhand werden im
Kloster von Dießen am Ammersee begraben. Nach dem Tod stellt
sich die Unschuld der Frau heraus. Als Buße lässt Arnold
1364 überall dort, wo sein Schimmel einen Kniefall macht, eine
Kirche bauen. Es sind die Kirchen in Weng, Johanneck und Inhausen.
Von jedem der Kirchtürme aus kann man die Turmspitzen der beiden
anderen Kirchen sehen.
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Neubau um 1450
In der 1.Hälfte
des 15.Jh. (vor 1457) wurde ein neues Kirchengebäude errichtet, dessen
Grundformen bis heute erhalten geblieben sind. Einige wenige Bauteile
wurden von der Vorgängerkirche übernommen, denn bei den letzten
Renovierungsarbeiten in der Kirche kamem über dem großen Bogen
zwischen Langhaus und Altarraum Bauteile aus der Frühgotik, also
aus der Zeit um 1300, zum Vorschein. Dieser frühgotische Bau könnte
im Zusammenhang mit der Gründungssage stehen.
Der Dachstuhl über dem Altarraum aber wurde schon im 15.Jh. errichtet;
denn eine dendrochronologische Untersuchung der Dachstuhlbalken hatte
zum Ergebnis, dass die dafür verwendeten Hölzer im Winter 1452/53
gefällt wurden.. 39
Benefizium
1457
Das genaue Datum des heutigen Kirchenbaus ist nicht bekannt. Doch man
nimmt an, dass das 1457 eingerichtete Benefizium eine Folge davon war.
Jedenfalls stiftete am Sonntag Judica des Jahres 1457, am 3. April, der
bayerische Herzog Albrecht III., der sog. Fromme, eine
"tägliche Messe auf ewige Zeiten zu Hilff und Trost
unserer Vorfahren und Nachkommen". Weiter besagt die Urkunde, dass
der
Herzog "allzeit begierlich sei, den Dienst, Ehre
und Lob des allmächtigen Gottes und seiner würdigen Mutter,
der hochgelobten
Jungfrauen Mariae in allen Dingen zu mehren und zu
fördern, daß uns nach diesem zergänglichen Leben anders
nit nachvolgt,
denn unser gut Werk, die wir hie auf Erden vollbringen".
45
Die Urkunde selbst ist nicht mehr vorhanden; sie soll beim Brand des Benefiziatenhauses
1731 verbrannt sein.
Weihnachtstaler
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Ein Benefizium ist die Ausstattung
der Kirche mit Vermögen, aus dem die Kirchenstiftung laufendes
Einnahmen beziehen kann.
Das Benefizium von 1457 besteht bis auf den heutigen Tag. Durch
die Großzügigkeit von Herzog Albrecht III. war Inhausen
schon immer eine "wohlbemittelte" Filialkirche. Mehrere Höfe
hatten Abgaben (Stiftsgelder und Naturalien wie Roggen, Hafer, Gerste,
Gänse, Hühner, Eier und Käse) an die Kirche in Inhausen
zu leisten. Das 42 ha große Frauenholz bei Steinkirchen (Nähe
Peters-hausen) gehört heute noch zur Filialkirchenstiftung
Inhausen. Die Schmidt'sche Matrikel berichtet noch vom "Sedlhof
und 3 Lehen zu Stainkirchen, ein Güetl zu Hetzenhausen, ein
Zehent zu Milmertshoffen in Vier-Kirchner-Pfarr, ein Hof zu Geirspach,
Pfaffenhofener Gerichts".
Aber: Ein Inhauser Benefiziat
(= Priester ohne Pfarrei) schrieb im 18. Jahrhundert in das
Kirchenrechnungsbuch "Die Kirche ist sehr reich, doch das Einkommen
eines Benefiziaten ist mager." Bis zum Jahr 1901 gab es 38 Benefiziaten
(durchschnittl. 11 Jahre).
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Das Benefiziatenhaus lag nördlich
der Kirche.
Um das Jahr 1500 gab es übrigens 7 Anwesen in Inhausen, 250
Jahre später waren es sechs. Die meisten gehörten den jeweiligen
Haimhauser Hofmarksherren als Obereigentum.
Niederbayerischer
Erbfolgekrieg 1504-05
In dem auch Landshuter Erbfolgekrieg
genannten Krieg zwischen den Wittelsbacher Verwandten von Niederbayern
und Oberbayern, bei dem es um die Herrschaft in Niederbayern nach dem
Aussterben der dortigen Herrscher im Mannesstamme ging, wurden am 5.8.
1504 neben Haimhausen auch Ottershausen und Inhausen von den Niederbayern
unter Pfalzgraf Rupprecht niedergebrannt. Rupprecht, der aus der Pfalz
stammende Ehemann der niederbayerischen Herzogstochter Elisabeth, starb
übrigens 2 Wochen später an der Ruhr. 43
Ob die Kirche bei diesem Überfall
Schaden genommen hat, ist nicht bekannt. Dass aber im Jahr 1514
mehrere Kardinäle Ablässe für die Kirchenreparatur erteilten,
gibt zu denken. Die Kirche war schließlich erst 60 Jahre alt und
für kleine Reparaturen gab es sicher keine Ablässe.
Visitationsbericht von 1560
25)
Im Jahr 1560 ordnete der Freisinger Bischof Moritz von Sandizell auf Druck des bayerischen Herzogs Albrecht V. eine Visitation, eine umfassende Überprüfung aller Pfarrer und Pfarreien an.
Die Visitation wurde durch bischöfliche und durch herzogliche Bevollmächtigte
durchgeführt. Grund war die durch die Reformation Luthers (1517)
entstandene religiöse Unruhe, die jedenfalls in Teilen des Bistums
zur Zerrüttung des geistlichen Lebens geführt hatte.
Im Bericht über die Pfarrei Haimhausen ist auch Inhausen kurz erwähnt.
Die Filialkirche St.Maria habe einen Frühmesser (einen
Beneficiaten der die Frühmesse hält und aus dem Beneficium bezahlt
wird). Er heiße Johannes Meislmayr, sei in Neuburg in der Pfalz
geboren und habe in München, Neuburg, Niederaltaich und Braunau studiert.
1541 sei er in Dillingen ordiniert worden; die Primiz habe er in Haimhausen
gefeiert. In Inhausen war Meislmayr nun schon seit 14 Jahren tätig.
Als Frühmesser hatte er keine Aufgaben in der Seelsorge. Auf die
Fragen der Prüfer über die katholische Religion und ihre Zeremonien
habe er untadelige Antworten geben können; auch glaubte er an die
7 Sakramente. Doch zwei dieser Sakramente hatten damals keine große
Bedeutung: Seit 17 Jahren habe er keine Firmung mehr erlebt und in den
19 Jahren seiner Priesterschaft habe er nur dreimal die Sterbesakramente
gereicht, berichtete Meislmayr. Seine kirchenrechtlichen Kenntnisse waren
wohl nicht sehr ausgeprägt. Er hatte Probleme bei der Aufzählung
der Ehehindernisse und konnte die Wandlungsworte nicht richtig wiedergeben.
Der Beneficiat hatte eine Geliebte. Die Kinder aus dieser Verbindung seien
aber verstorben, steht im Bericht. Der Frühmesser hätte gerne
geheiratet (die Möglichkeit der Priesterheirat war kurz zuvor
auch von den bayerischen Herrschern in Rom gefordert worden). Er zechte
gerne. Das pfarrliche Einkommen in Inhausen belief sich damals auf ungefähr
60 Gulden. Die Rechnung überprüfte der Kastner zu München.
Das Kirchengebäude sei baufällig und "bedörfft ainer
glockhen", gibt der Kirchenpfleger an, denn die Glocken waren zerbrochen.
In der Kirche fanden die Visitatoren 3 Kelche mit Corporale, 4 Messbücher,
1 Liturgiebuch, 1 zerissenes Gesangsbuch, 1 Monstranz aus Messing, 7 Messgewänder.
Das Sakramentshäuschen war wohl verschlossen und beleuchtet. Das
Taufwasser wurde in einem Krug aufbewahrt. Aber: Eigentlich sollte in
Inhausen jeden Tag eine Messe gelesen werden; "geschicht nit",
heißt es resigniert. Dennoch endet der Bericht mit den Worten "Sonst
kain mangl".
Barockisierung
1660 15)
,39)
Die Kirche
in Inhausen hat wahrscheinlich im 30-jährigen Krieg schwer gelitten.
In einem zeitgenössischen Bericht des Haimhauser Pfarrers Johann
Krauthofer (1656-1666) an das Fürstbischöfliche Ordinariat in
Freising aus der Zeit um 1660, in dem er die Umbaupläne vorstellt,
wird der Zustand der Kirche vor 1660 beklagt. Der Choraltar mit dem Gnadenbild
und die beiden Seitenaltäre seien baufällig und im Begriff,
ganz zugrunde zu gehen.
Das Marienbild werde nun schon seit mehreren Jahren von Personen aus näherer
und weiterer Umgebung sehr verehrt und für wundertätig gehalten.
|
"...
sich in dem Chor Altar ein Vnnser Lieben Frauen Bilt befindet, darzue
nunmehro etliche Jahr vnd bis auf dato in der weitte und nachenten
orthen, hoch vnd niedere standts Persohnen ein sonderbahre affection
solcher gestalten tragen, das hierauß der algemainen mainung
nach erscheint, dises vor ein Miraculos bilt zehalten", |
Schon Johann Albrecht von Haimhausen
hatte die Restauration und den Umbau der Kirche geplant. Doch er starb
1659. Sein Sohn Freiherr Franz Albrecht nahm die Intentionen seines Vaters
auf und führte die Pläne ein Jahr nach dessen Tod, also 1660,
aus. Leider sind die Namen des Baumeisters und des Stuckateurs nicht bekannt.
Baumaßnahmen:
- Den Chor ließ Franz Albrecht bis auf die Strebenhöhe
abtragen, dann neu aufführen und stuckieren. Die geplante Erhöhung
des
Chorraums von 18 auf 27 Schuh (= 5,50 m auf 7,90 m)
hat er nicht verwirklicht, obwohl sie im Detail geplant und genehmigt
war.
- |
Der Choraltar und die beiden
Seitenaltäre wurden dagegen schon vor der bischöflichen
Erlaubnis von den Künstlern Ellinger aus
Moosburg (Maler) 30)
,
Paul Hörndle
(Bildhauer) und Hans Taubmayr (Schreiner) angefertigt. Diese "Voreile"
quittierte das Ordinariat mit einem strengen Verweis an den Pfarrer.
Der Choraltar wurde auch deshalb so prächtig ausgeführt,
weil er die Stelle eines Epitaphs für den Vater Johann Albrecht
einnehmen sollte. Die beiden außergewöhnlich großen
Assistenzfiguren St.Johannes und St.Franziskus sind die Namenspatrone
des Erbauers Franz und seines Vaters Johann.
An der Chornordwand sind auch noch die zwei 1684 vom Freiherrn Hanns
Albrecht gestifteten schwarzen Grabdenkmäler
in das Mauerwerk eingelassen (Höhe 77 cm, Breite 2x48 cm).
Darüber liegt seit 1705 in einer kleinen Nische der Totenschädel
des Stifters.
Eine vom Vater noch zu Lebzeiten in Auftrag gegebene Grab- und Erinnerungsplatte,
auf die nach seinem Tod auch sein Name eingraviert wurde, befindet
sich vor dem Hauptaltar unter dem Fußboden. Sie wurde 1961
bei Renovierungsarbeiten entdeckt. Der Text auf der Platte entspricht
dem auf der teilweisen verdeckten Holztafel
hinter dem Tabernakel.
Die Gnadenfigur im neuen Altar wurde mit den aus versilbertem Kupfer
bestehenden
15 Rosenkranzreliefs umgeben, die dem Altar sein besonderes Gepräge
geben.
|
der Totenschädel des Freiherrn Joh. Albrecht
|
- Der Fußboden wurde mit "Märmelstein" (Marmor)
gepflastert
-
|
Über
der Sakristei baute Franz Albrecht ein Oratorium
für die im 10 km entfernten Schloss Schleißheim wohnende
Kurfürstenwitwe Maria Anna (1610-1665), die immer wieder eine
Wallfahrt nach Inhausen unternahm (Originaltext:"darinen Ir churfrtl.
Drtl, dero Gemahlin und verwittibte Churfürstin, welche dises
Gottshauß Gott lob zum öffteren gnädigst besuecht,
aufhalten und sich dessen bedienen khunten").
Zudem wurde außen am Chor eine ansehnliche Treppe errichtet,
über die die Fürstin, die Hofmarksherren und ihr Gefolge
das Oratorium an der Nordseite des Altarraums erreichen konnten, ohne
gemeinsam mit den einfachen Leuten die Kirche betreten zu müssen.
|
- Wahrscheinlich ließ
Graf Franz Albrecht auch die Decke des Langhauses einziehen. Es handelt
sich um ein Muldengewölbe,
eine in der Mitte flache, an den Rändern gewölbte
Decke. Sie besteht aus einer
Holzbrettlage, die an den horizontalen Balken
hängt. Darunter sind Schilfrohrmatten mit 2 mm starkem
Draht befestigt. Auf die Schilfrohrlage wurde eine Kalkputzschicht
angebracht, auf die Dieffenbrunner 1761 sein berühmtes
Gemälde anbrachte.
Die Gesamtkosten sollten sich auf
1114 Gulden und 42 Kreuzer belaufen. Davon trug der Hofmarksherr 600 Gulden.
Mehr über den Schriftverkehr zum Umbau können Sie lesen, wenn
Sie hier klicken...
Nicht immer war das Verhältnis
zwischen Pfarrer und den sich wie Eigentümer aufführenden Hofmarksherren
ungetrübt.
1684 kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen dem Pfarrer
und Franz Albrecht von Haimhausen, weil dieser ohne Wissen des Pfarrers
zwei "Altärl" - also Aufsatzreliquiare ("unsers L: Herrrn Taffl. " und "vnser
L: Frauen Taffel") auf dem Hochaltar hatte aufstellen lassen.
1709 erfolgte
eine Konsekration der Altäre durch den Freisinger Fürstbischof
Johann Franz Eckher von Kapfing. In der Kirchenrechnung sind Ausgaben
für den Maurer Christoph Pichler von Pellheim enthalten, der für
das Einmauern des neuen Altarsteins und der Reliquien 49 Kreuzer erhielt.
Die Kirche
um 1700
Ansicht um 1700
|
Der Münchner Kartograph
Michael Wening, der im Auftrag des bayerischen Kurfürsten Ferdinand
Maria von Bayern etwa 750 Orte, Schlösser und Kirchen in Kupfer
stach, hat auch die Kirche von Inhausen abgebildet. In seinem um
1701 herausgegebenen 1.Band der "Historico-topographica descriptio
Bavariae" findet sich die Notiz:
"In der Hofmarch Innhausen,
allwo ein eygner Beneficiat ist die Mutter Gottes Schutz-Frau,
die sich alldort auch
in einer ihrer Bildtnuß wunderthätig und gnädig
gegen denen Wallfahrteren
erzeiget".
01
)
Michael
Wening (*11.7.1645 in Nürnberg, + 18.4.1718 in München)
hat in seiner vierbändigen Beschreibung des Kurfürsten-
und Herzogtums Ober- und Niederbayern rd. 750 (!) Kupferstiche bayerischer
Schlösser, Klöster und Kirche erstellt. Finanziell lohnte
sich die Arbeit nicht. Dazu schrieb er:
"Ich hab mit
Herzeleid ansehen müssen, wie ich in dieses Werkh über
6000 Gulden hineingesteckt,
doch seyne
frucht in hoechster noth brodlos nit hab genüßen können,
sodaß ich die Zeit seither
schier hätt
krepieren muessen".
|
Schmidt'sche Matrikel von 1738-40 06)
Die Schmidt'sche
Matrikel von 1738-40 bezeichnet die Kirche zwar als
alt, aber doch als etwas Besonderes unter den ländlichen Gotteshäusern.
Auch damals hatte sie drei Altäre: Den Hochaltar zu Ehren Mariens,
die Seitenaltäre zu Ehren von St.Josef und St.Anna. Erwähnt
wird das o.a. Benefizium von 1457. Das Präsentationsrecht für
den Benefiziaten, der aus den Einnahmen des Benefiziums leicht bezahlt
werden konnte, war (auch 1485 ?) von den Stiftern, den bayerischen Herzögen
und damaligen Besitzern von Haimhausen, zum Freisinger Bischof gewechselt.
Seit 1737 hieß der Benefiziat übrigens Jakob Daimer. Er wohnte
in einem Benefiziatenhaus, das sich damals in einem sehr gutem Bauzustand
befand.
Schmidt schreibt weiter, die Kirchweihfest falle auf den Dienstag nach
Pfingsten. In der Kirche befänden sich Grabstellen der Grafen von
Haimhausen. In der Sakristei würden schöne Messgewänder
aufbewahrt. Im Friedhof stehe ein Beinhaus, im Turm hingen zwei geweihte
Glocken. Die Einnahmen verwalteten der Pfarrer und der Schlossherr Haimhausen
Die Beschreibung endet mit der Feststellung: "Das Vermögen dises
Gottshauses solle sich diser Zeit gegen 8000 fl. (Gulden) belauffen".
Das war sehr viel Geld, insbesondere im Vergleich mit dem Vermögen
der Nachbarkirchen (Großnöbach 200 fl., Haimhausen 600 fl.,
Hörenzhausen 1000 fl.).
Ausmalung 1761
Das erwähnte Geld wurde zwanzig Jahre später dringend benötigt,
denn 1761 wurde das Innere der Kirche erneuert und vom Augsburger
Maler Georg
Dieffenbrunner ausgemalt.
1799 brannte der Pfarrhof
in Haimhausen völlig ab. Dadurch hat sich die Archivalienlage über
die Pfarrei Haimhausen und für die Inhauser Kirche erheblich verschlechtert.
Mehr dazu...
In den
Jahren 1802-1809 soll der Maler Joseph Mangold aus Ichenhausen
im Landkreis Günzburg hier in Inhausen tätig gewesen sein. Welche
Arbeiten er hier verrichtete, ist mir nicht bekannt. Der Maler hat die
Kirche in Walkertshofen ausgemalt, und dort sowie in Oberroth auch die
Kreuzwegbilder gestaltet.
1810 wurden größere Reparaturarbeiten an der Friedhofsmauer
durchgeführt.
2 Maurer und ein Handlanger arbeiteten 20 Tage lang und verbauten dabei
1000 Steine, 1000 Schindeln und 2000 Schindelnägel.
Neuer Benefiziat
1815 02)
Im Januar
1815 wurde in Inhausen ein neuer Benefiziat gesucht. Jedenfalls war im
Königlich-bayerischen Intelligenzblatt für den Isarkreis folgender
Amtlicher Artikel zu lesen:
|
"Die
Erledigung des Emeriten-Beneficiums zu Inhausen betreffend:
Im Namen seiner Majestät des Königs
Das Emeriten-Beneficium zu Inhausen Königl.Landgerichts Dachau,
im Bisthume Freysing, dem Decanate Dachau und der Pfarrey Haimhausen
ist durch Beförderung des letzten Besitzers erlediget.
Es ist zu keiner Seelsorge verpflichtet, und der Beneficiat hat wochentlich
3 Messen pro Fundatore zu lesen.
Die Renten fließen aus der Stiftungs-Cassa, Realitäten,
nutzbaren Rechten und gestifteten Verrichtungen in einem Gesammtbetrage
von 447 fl. (=Gulden) 40 kr. 3 pf. Die Lasten belaufen sich auf 45
fl. 5 kr. 1 pf.
München den 17.Jänner 1815, Königliches General-Commissariat
des Isarkreises,
Freyherr von Schleich, General-Commissär - Rainprechter, Secretär."
|
Die Einkünfte des Benefiziaten
waren mit 400 Gulden nicht besonders hoch. Schon hier bewahrheitete sich
der spätere Ausspruch des Haimhauser Kaplans Hugo Straßer: "Die
Kirche (von Inhausen) ist sehr reich, das Benefizium sehr mager".
Drei Jahre später, 1818, war in der gleichen Zeitung zu lesen:
|
"Am 18ten
Jänner d.J. wurde der vormalige ... zu Oberndorf, Priester Maximilian
Maurer, von dem Antritte des ihm, unterm 12ten v.M. und Jahres, zugedachten
Emeriten-Beneficiums zu Zeilhofen dispensirt, und ihm dagegen das
erledigte Emeriten-Beneficium zu Inhausen, Landgerichts Dachau, verliehen".
03
) |
Pfarrbeschreibung
1817 39)
1. Beschaffenheit der Kirche.
Eine heitere schöne, und gut ausgemachte
Kirche. Im Plafond ist die Himmelfahrt Mariä sehr gut vorgestellt.
übrigens nicht
gar klein.
2. Altäre.
a. Hochaltar. Maria in einer gekleideten Statue sitzend als
Himmelskönigin dargestellt.
b. Joseph als Zimmermann mit Maria und dem Kind
c. Übrigens entsprechen diese Altäre, denen man
das Alterthum deutlich ansieht, der anderwärtigen Heiterkeit und
Sauberkeit
der Kirche wenig
Pfarrbeschreibung von Pfarrer Knilling vom 14.11.1817
Renovierung 1837 39)
Im Jahr 1837 wurden größere Reparaturen -insbesondere im Dachbereich-
durch den Maurermeister Hergl und den Zimmermeister Höß aus
Dachau ausgeführt. In Rechnung gestellt wurden:
- Reparatur des Mauerwerkes im Innern des Gebäudes
- Ausbesserung des Bodenpflasters.
- Namhafte Ausbesserung des Sacristeydaches,
- Herabweisseln des äußeren Mauerwerkes am Gebäude u.
Thurm u. am letzteren neue Einsetzung eines bedeutenden
Mauerstückes,
- Ausbesserung des Kirchendaches, neues Eindecken der Portaldachung;
- ein neuer Bretterboden unter dem Kirchendache
- Einziehung von Dachsparren in dem Dachstuhl der Sacristey; (obwohl
das Dach schon 1825 neu eingedeckt worden war)
- Beyschaffung eines Blitzableiters."
Die Kosten betrugen 720 Gulden.
Beschreibung
im 1844 41)
Im "Oberbayerisches
Archiv für vaterländische Geschichte" (1845) und in "Geschichtliche
Nachrichten über die ehmalige Grafschaft und das Landgericht Dachau"
(1845) ist ein kurzer identischer Text über Inhausen ausgedruckt:
|
"Inhausen
oder Imhausen besaß schon i. I. 1457 ein eigenes Gotteshaus
wie aus einer Stiftung des Herzogs Albrecht III. desselben Jahrs (3.
April) hervorgehet, wodurch eine tägliche Messe im U. L. Frauen-Gotteshaus
zu Inchausen begründet wurde. Der Ort ist nachhin sammt der Kirche
an die Besitzer von Heimhausen und unter die dortige Pfarr gekommen,
und ist in Widmers Repertorium Bavariae unter den Hofmarken, Schlössern
und Sitzen des Landgerichts Dachau bemerkt. In der Kirche daselbst
so wie zu Ottershausen (welches auch nach Heimhausen gehörte)
in der St.Stephanskirche wurden den Herrn von Heimhausen und nachmaligen
Reichsgrafen Grabsteine gesetzt. Es leben dermal daselbst bei 70 Menschen."
|
Umgestaltung
um 1850/60 39)
Ab 1850 kam im Rahmen einer weiteren großen Renovierung auch
eine neue Einrichtung in der Formensprache des Historismus in die Kirche:
der Maler Michael Stranzinger und der Vergolder Friedrich Lorenz (beide
aus München) führten Arbeiten zum Preis von 2330 Gulden aus.
U.a. versahen sie die Figuren mit einer polychromen Fassung. Zudem wurde
das ursprüngliche Gnadenbild im Hochaltar durch eine neue Figur von
Conrad Eberhard ersetzt. Die Fenster wurden mit zwei Glasgemälden
mit Darstellungen der hll. Joseph und Maria verschönert. Zugleich
erhielt die Kirche erstmals einen Tabernakel. Die schadhaften Kirchenstühle
ersetzte man und renovierte die durch eingedrungene Feuchtigkeit beschädigte
Einfassung des Deckengemäldes.
1860 folgte die Außenrenovierung von Turm und Kirche. Sie
betraf den Außenputz und die Dachungen. Die Mauerflächen wurden
"abgeschabt" und "mit einer Cementfarbe übertüncht".
Außerdem montierte man erstmals Dachrinnen "zum Schutze der
Mauer".
Für den Turm waren folgende Arbeiten veranschlagt:
|
"Auf
der außen Seite des Thurmes, soll soweit selber 8eckig ist,
der halbe Thurm, und wo selber 4eckig ist, die westliche Seite und
die beiden vorsprüngenden Mauern gegen Süden und Norden
von dem gegenwärtigen Mörtel gereinigt, und schlüßlich
mit Mörtel aus hydraulischen Kalk neu verputzt werden."
|
Im Rahmen
dieser Baumaßnahme wurde der Turm erstmals mit Schiefer statt -wie
bisher- mit Schindeln eingedeckt. Auch die Stiegen und Böden im Turm
mussten erneuert werden, weil sie durch den Taubenkot verfault und zersetzt
waren. Die beiden Türen aus Fichtenholz vom Turm zum Kirchenschiff
und zur Empore wurden mitsamt den Beschlägen neu gemacht.
Im Inneren der Kirche wurde der Wandverputz hergestellt. Zudem
war das erst 20 Jahre vorher ausgebesserte Solnhofer Pflaster schon wieder
schadhaft: Im Kostenvoranschlag wird der Grund genannt:
|
"Das
Sohlenhoferpflaster ist durch die eingesunkenen Gräber ganz uneben
geworden, und durch die vielen zerbrochenen Sohlenpflasterstückln(!)
total ruinos, es wird daher beantragt, daß dieses Pflaster ganz
neu von 18 Zoll großen Pflasterstückln hergestellt wird,
und die gegenwärtigen noch guten Stückln solle dazu verwendet
werden, das rothe Zieglpflaster im Thurm auszuwechseln". |
Auch die
Decke und der Boden im Oratorium hat man erneuert. Kostenvoranschlag:
|
"Im
Oratorium ist gegenwärtig eine Bretterdecke, welche von Innen
der Kirche aus gesehen, nicht gut aussieht, diese hölzerne Decke
soll entfernt, und durch eine neue Lattendecke ersetzt werden. Der
Bretterboden daselbst ist zu erneuern, und die zum Oratorium führende
Treppe tichtig auszubessern. Sowohl die Sakristei als auch das Oratorium
sind mit entsprechender Farbe zu übertünchen". |
Beschreibung von Sighart
1859 07)
Im Jahr 1859 beschrieb der Historiker Prof.Dr. Joachim
Sighart
(1824-1867) eine Fahrt auf der neuen Eisenbahn zwischen München
und Landshut. Er beschränkte seinen Bericht aber nicht nur auf die
Fahrt selbst, sondern schilderte auch die Landschaft und die Denkmäler,
die er vom Zug aus sah und erklärte deren Besonderheiten und geschichtlichen
Hintergründe.
|
"Nahe
bei Heimhausen erblicken wir auf dem Hügellande, das in die Moosebene
hereinragt, noch die Filialkirche Innhausen (Unninhusen d.i. Unnos
Behausung) mit ihrem leichten Spitzthurme. Das war einst eine vielbesuchte
Wallfahrt zur Gottesmutter. Selbst Herzog Albert IV. (richtig:
III.) kam als frommer Waller hierhier und stiftete hier eine Kaplanei
mit reicher Begabung. Noch liegt der Stiftungsbrief vom J.1457 im
Pfarrhofe zu Heimhausen, ein rührendes Zeugniß der innigen
Liebe dieses großen Fürsten zur Mutter des Herrn. Er sagt,
"daß er allzeit begierlich sei den Dienst, ere und lobe
des allmächtigen Gottes und seiner würdigen Mutter der hochgelobten
Junkfrauen Marie in allen Dingen zu mehren und zu fördern, angesehen,
daß uns nach diesem zerganklich Leben anders nit nachvolgt den
unser gute Werk, die wir hie auf Erden vollbringen. Darum gründet
er die ewige Messe "zu hilff und trost Unser Vorvordern und aller
unser Nachkommen". Unter den Einnahmen des Kaplans erscheinen
außer den Geldbezügen und Getreidereichungen zweihundert
air (=Eier), zweimal fünff Hunr (=Hühner),
sechs Käs, sechs gens (=Gänse)." |
Beschreibung von 1880
10)
Die Kirche in Inhausen ist auch in der Statistischen Beschreibung des
Erzbisthums München-Freising von Anton Mayer aus dem Jahr 1880 enthalten.
Dort heißt es:
|
"Innhausen,
Wallfahrtskirche an der Vicin.-Straße vom Maisteige nach Haimhausen.
Erbauungsjahr unbekannt. Gothisches Presbytherium mit Anbau
in neuerem Stil. Hübsche Plafondgemälde, 2 Fenster
mit Glasmalerei (Joseph u. Maria, neu, die übrigen sind tapetenartig
gemalt). Geräumigkeit genügend. Baupflicht:
An der Kirche u. Cm. (=Friedhof) die Kirche. Schiefergedeckter
hübscher Spitz-Thurm mit 2 kleinen Glocken. Cons.dub. Patronin
Hl.Maria (Himmelfahrt). 3 Alt(äre). Der Hochaltar hat eine Madonna
nach C. Eberhard's Zeichnung, umgeben von den 15 Rosenkranz-Geheimnissen,
in getriebener Arbeit mit schwarzem Rahmen. Ss.Cm.ohne Cap.
Orgel 6 Register. Gottesdienste: An allen Frauenfesten mit Ausnahme
von Mariä Lichtmeß durch den Pfarrer, gewöhnlich tägl.
hl. Messe des Beneficiaten. Stiftungen: 1 Requiem mit Libera, 2 Requiem
mit je 2 Beimessen u.
1 Amt. Meßner: Ein Bauer. Cantor: der Lehrer Kirchen-Vermögen:
Rent. 58624 fl. , nicht rent. 10065 fl. (Die Kirche besitzt einen Kreuzpartikel,
mit hl.Reliquien umgeben, hübsch gefaßt)".
|
stark
eingezogener Chor
|
Beschreibung 1895 11)
Mit der Inhausener Kirche befasste sich auch das Verzeichnis der Kunstdenkmale
des Königreichs Bayern, dessen Dachauer Teil 1888 von Prof. Gustav
von Bezold und Dr. Georg Hager bearbeitet und 1895 von Betzold und Dr.
Riehl im Auftrag des Königl.Bayer. Innenministeriums herausgegeben
wurde. Schon damals sah die Kirche so aus, wie heute.
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Beschreibung 1900 12)
In den Jahren 1900 und 1901 verfasste der Haimhausener Kaplan Hugo Straßer
unter dem Titel "Nova et vetera de parochia Haimbhusiaria" (=Neues
und Altes aus der Pfarrei Haimhausen) eine umfangreiche Pfarrbeschreibung.
Im Abschnitt Filialkirchen ist auch Inhausen aufgeführt:
|
"Seit Alters eng mit
Haimhausener Grafschaft verknüpft; ursprünglich gothisch,
im Innern jetzt verzopft, stand bereits 1457. Hier sind auch die
Grafen v.Haimhausen bestattet; die Kirche ist sehr reich, das Benefizium
sehr mager. Herzog Albrecht stiftete 3.April 1457 im Gottshaus zu
Inhausen eine tägliche Messe, der ersten Benefiziat war Liebhard
Meixner, präsentiert ? Dominica: Indica 1457. Die meisten Inhaber
dieses Benefiziums sind auch in Inhausen gestorben und liegen dort
begraben. Pfarrer Rucklinger widmet dem 18.Benefiziat einen kurzen
aber herrlichen Nachruf, indem er im Totenbuch unter 1.Octobris
1736 schreibt:
|
"Omnibus
moribundorum sacramentis site provisus piissime in Domino obiit
multum. Reverendus ac doctis animus Dominus Balthasar Triebeis,
beneficiatur Inhusii, sacerdos severa pius et exemplaris ac
in cura animarum indefensus operarius 68 annos natus, et in
ecclesia B.V.M. ibidem humulatus felicem enrerectionem exspectat.
" |
Seit 1886 ist jetzt Benefiziat
in Inhausen Priester Karl Theodor Nadler, freires(ignierter) Pfarrer
von Buchbach, derselbe ist seit 1457 der 38. Von der Kirche ist noch
zu erwähnen, daß 1661 bedeutende Arbeiten in derselben
vorgenommen wurden. Pfarrer Baumann ? hat auf einem Zettel noch aufgezeichnet,
daß damals von den Altären viel gerichtet worden ist.
Sighart gibt näheren Aufschluß und sagt, daß circa
1670 der jetzige Hochaltar aufgestellt wurde; um die Nische des Madonnenbildes
sind 15 in Silber getriebene Tafeln in schwarzen, mit Silberbeschlägen
verzierten Holzrahmen, die 15 Rosenkranzgeheimnisse darstellend; aus
derselben Zeit ist auch der mit Blumen verzierte silberne Kelch (1692)
und die mit Pflanzenwerk durchbrochene Ampel (1700).
Genaue Aufzeichnungen über die Geschichte Inhausens fehlen; denn
die Akten der Kirchenverwaltung lagern in der Schloßkanzlei
in Verwahrung. Sie fanden zusamt den Pfarrakten im Feuer ihr bedauernswertes
Ende als Graf Buttler von Haimhausen abgezogen und das ganze Besitztum
in andere Hände überging (Non vidi, fertur)."
|
Beschreibung
1913 39)
1913 verfasste das Generalkonservatorium ein Gutachten für eine offenbar
beabsichtigte Renovierung der Kirche. Es beschreibt den Zustand der Kirche
und gibt Hinweise für eine erfolgreiche Renovierung. Diese Renovierung
wurde (vielleicht wegen des Ersten Weltkrieges) aber nicht ausgeführt.
Wenn Sie das Gutachten lesen möchten, klicken Sie
hier...
Restaurierung
1949 39)
Im Jahr 1949 und den Folgejahren wurden das Dach der Kirche, das durch
Kriegseinwirkungen und durch das Unwetter des Jahres 1946 gelitten hatte
und die Fenster saniert. Dabei gab es wegen der verwendeten Materialien
einen heftigen Disput mit dem Landesamt für Denkmalpflege. Wenn Sie
den Briefwechsel lesen möchten, klicken
Sie hier...
Restaurierung
1959
39)
1959 sollte offenbar mit einer Neueindeckung der Flächen des Langhauses
mit sogenannten S-Pfannen begonnen werden, die noch am ehesten mit den
alten Mönch-und-Nonne-Ziegeln vergleichbar sind. Allerdings heißt
es 1977 in einem Gutachten des BLFD, es sei mit einer Neueindeckung der
Südseite mit naturroten Kirchenbibern in Segmentbogenschnitt begonnen
worden, während die Nordseite noch die alte Hohlziegeldachung besitze.
Renovierungen
Die letzte Außen- und Innenrenovierung wurde in den Jahren 1987-1991
durchgeführt. Doch zumindest die Außenrenovierung am Turm scheint
nicht sehr gelungen zu sein. Schon gut zehn Jahre später war der
Verputz schon großenteils abgewittert und bedurfte einer erneuten
Sanierung.
Patronat
Inhausen gehörte zur Hofmark
und Pfarrei Haimhausen. Die Hofmarksherren waren wohl auch die Patrone
der Kirchen. Das Besetzungsrecht der Pfarrei und des Benefiziums in Inhausen,
also die Auswahl der Pfarrer und Benefiziaten, hatte trotz aller Bemühungen
der Haimhausener Herren, der Fürstbischof von Freising. Die Schlossherren
(auch die ab 1893 evangelischen Freiherren von Haniel) führten aber
bis zum 2.Weltkrieg die Kirchenrechnungen.
Doch die Haimhauser Grafen haben die Kirchen finanziell unterstützt.
Nicht zuletzt deshalb, weil sie dort ihre Grabstätten einge-richtet
hatten. Man ging damals davon aus, dass vom Altar einer Kirche Gnadenströme
auch zu den Toten fließen und dass diese Gnadenströme mit der
Entfernung abnehmen. Deshalb war es wichtig, nahe beim Altar begraben
zu werden.
Das Verhältnis zwischen den
Hofmarksherren und den Pfarrern war
nicht immer einfach. Die Patrone handelten oft recht eigenmächtig;
sie hatten, wenn auch nicht das Recht, so doch die finanzielle und politische
Macht auf ihrer Seite. Ein Beispiel ist der von Robert Böck beschriebene
Streit zwischen Pfarrer Simon Soyer und Baron Franz Albrecht von Haimhausen
aus dem Jahr 1684, in den sich auch der Fürstbischof einschaltete.
Anlass der Auseinandersetzung war das eigenmächtige Aufstellen von
zwei Reliquientafeln in der Wallfahrtskirche durch den Hofmarksherrn
am 16.Mai 1684. Zudem forderte er den Benefiziaten Michael Schrankh auf,
sich dafür einzusetzen, dass die Reliquien öffentlich verehrt
werden. Dadurch sollten Wallfahrer angezogen werden, die die Opferstöcke
füllen. In seiner Beschwerde beim Bischof vertrat Pfarrer Soyer die
Auffassung, dass wohl keine dieser Reliquien echt sei. Sie kämen
aus einem "suspecten" Ort und besäßen keine Authentica,
also kein Echtheitszertifikat. Besonders ärgerte den Pfarrer, dass
der Baron die Reliquien durch den Gerichtsdiener in einer Prozession sehr
lächerlich übers Feld in Gottshaus habe tragen lassen.
Aus einem der Beschwerde beigelegten Verzeichnis geht hervor, dass die
Reliquiare, u.a. eine Unser-Lieben-Herrn-Tafel, aus 40 Partikeln bestanden.
Es waren angeblich Reliquien von St.Benno, Hyazinth und aus der Gesellschaft
von St.Ursula, den 11.000 Jungfrauen. Dabei waren auch Partikel vom Berg
Sinai, ["von dem orth alwo Christus das Jüngste Gericht vorgesagt,
wo Christus yber die Statt Jerusalem gewaint hat"], vom Ölberg,
von Letten (= Erde) aus dem Fluss Jordan usw. Dazu kamen drei (!)
Schweißtücher mit dem wahren Abbild Christi.
Nachdem Bischof Albrecht Sigmund sein "ungnädigstes Mißfallen"
ausgedrückt hatte, ruderte der Baron etwas zurück. Er habe die
beiden "Altärl" (Reliquiare) der Kirche nicht zur öffentlichen
Verehrung, sondern als Kirchenschmuck vermacht. Eine Authentica habe er
nicht nötig, weil auch in vielen hunderten anderen Kirchen solche
Reliquiare ohne Echtheitsnachweis stünden.
Der Bischof entschied, dass die Reliquiare in Inhausen zwar aufgestellt,
nicht aber verehrt werden dürften.
Doch der Baron hielt sich nicht daran. Pfarrer Soyer beklage sich schon
einen Monat später wieder beim Bischof, dass sich der Hofmarksherr
"gar viel einbildet" und seine Macht über die Geistlichen
und die Bauern aufs deutlichste "exerciert". Am Fest Mariä
Himmelfahrt (15.8.) habe er (der Baron) in der Kirche die Reliquiare
zur öffentlichen Verehrung aussetzen lassen.
Wallfahrt
Man nimmt an, dass schon beim Bau
der Kirche um 1450 eine Marienwallfahrt bestand, die eine neue Kirche
notwendig machte. Dies legt die Größe der Kirche nahe. Denn
die Bewohner der fünf Bauernhöfe konnten den Kirchenraum auch
nicht annähernd füllen; zumal damals noch keine Kirchenstühle
vorhanden waren. Da gab es im Kirchenschiff nur Stehplätze.
Allerdings scheint die Wallfahrt nicht so recht in Schwung gekommen zu
sein oder aber sie hatte sich 200 Jahre später schon wieder zurückentwickelt.
Dies ist jedenfalls der vorsichtigen Formulierung in dem vorher erwähnten
Bericht des Haimhauser Pfarrer Johann Krauthofer (1656-1666) an das Fürstbischöfliche
Ordinariat in Freising aus der Zeit um 1660 zu entnehmen. Er schrieb (in
heutiges Deutsch übertragen):
"dass sich auf dem Choraltar zu Inhausen eine Liebfrauenstatue
befinde, die schon seit etlichen Jahren von Personen hohen und
niederen Stands aus der näheren und weiteren Umgebung
als wundertätiges Bild [miraculos bilt] verehrt" werde.
Zu diesem Personenkreis habe auch der verstorbene Graf Johann Albrecht
gehört, zu dessen Andenken der Sohn Franz Albrecht zu den neuen Altären
600 Gulden gestiftet habe. Bei einem florierenden Wallfahrtsbetrieb wäre
die Wortwahl bei der Schilderung erheblich euphorischer ausgefallen. Immerhin
hat die Wallfahrt 1637/38, mitten im Dreißigjährigen Krieg,
66 Gulden im Jahr an Spenden (Opferstockgefälle) eingebracht. Dies
war ein recht ansehnlicher Betrag 39)
Im Jahr 1712 verlieh
Papst Clemens XI. der Kirche in Inhausen zum Fest Mariä Himmelfahrt
einen vollkommenen Ablass für die Dauer von 7 Jahren, der die Wallfahrt
zumindest am 15.August stärkte.
Mitte des 19.Jh. dürfte die Wallfahrt nicht mehr existent gewesen
sein, weil man das Gnadenbild durch eine neue Figur im Stil des Historismus
ersetzte und das alte Gnadenbild nicht aufhob. Es gilt als verschollen.
Jahrtagsstiftungen
Eine Jahrtagsstiftung war ein der Pfarrei oder dem Benefizium übereigneter
Geldbetrag oder ein Grundstück, aus deren Ertrag ein jährlicher
Gottesdienstes zum Gedächtnis eines Verstorbenen finanziert wurde.
Die Zinseinnahmen aus dem Stiftungskapital waren -neben der Landwirtschaft,
dem Zehent und den Stolgebühren- eine der Einnahmequellen für
den Pfarrer. Jahrtagsstiftungen sind schon seit dem 12.Jh. bekannt. In
unserer Gegend haben wir vor allem von den Stiftungen im 19.Jh. Kenntnis,
weil diese damals einer behördlichen Erlaubnis bedurften. Diese Behördenentscheidungen
wurden in den Zeitungen veröffentlicht.
Aus Inhausen ist mir nur eine Stiftung bekannt:
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Datum
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Betrag
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Stifter |
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12.1.1866
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150
fl.
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Austragsbauer
Georg Huber, Inhausen 48)
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Statistik
1500 - 7 Anwesen (davon gehören 5 dem Domkapitel Freising,
2 der Kirche von Inhausen)
38)
1760 - 6 Anwesen (alle gehören
dem Hofmarksherrn in Haimhausen) 38)
1831 - wohnten in Inhausen (damals Innhausen genannt), 66 Einwohner
in 9 Häusern;
04)
1844 - lebten "daselbst bei 70 Menschen"
05),
41)
1868 - werden
53 Einwohnern in 19 Gebäuden (Häuser und Städel) genannt
08),
09)
(Benefiziat war
seit 13.9.1825 Josef Kindle aus Triesen/Fürstent. Lichtenstein (geb.2.7.1793;
Priesterweihe:18.12.1824)
1874 - wird von 67 Seelen in 6 Häusern und im dazugehörenden
Maisteig 14 Gläubige in 2 Häusern berichtet.
Baubeschreibung
Die Kirche steht inmitten des kleinen
Ortes am auf der ersten Erhebung des Tertiären Hügellandes mit
freiem Blick über die Münchner Schotterebene bis hin zu den
Alpen. Sie ist nach Aussage des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege
"durch ihre reiche Barockausstattung ein Kunstraum von überörtlicher
Bedeutung".
39)
Der Chor ist stark
eingezogen,
also wesentlich kleiner als das Langhaus und schließt
in drei Seiten eines Achtecks. Das Gebälk seines Dachstuhls
stammt noch aus der Zeit um 1660. Dies hat ein dendrologisches Gutachten
ergeben.
40)
Das Dach war früher mit Schindeln gedeckt;
dies ist dem Kostenvoranschlag der Renovierung von 1858 zu entnehmen,
in dem es heißt: "... die auf der nördlichen
Seite bestehende Schindldachung (soll) ausgebeßert und zuletzt
mit Öhlfarbe angestrichen werden".
39)
An den Außenmauern von Chor und Langhaus sind schlanke Stützpfeiler
angebracht; beim Neubau um 1450 war die gesamte Kirche eingewölbt.
Stützpfeiler sind notwendig, um den schräg nach unten
führenden Seitendruck gotischer Gewölbe abzufangen.
Das Dach des Langhauses ist
mit naturroten Kirchenbibern im Segmentbogenschnitt gedeckt. Kirchen-biber-Ziegel
sind dicker als normale Biberschwanz-Ziegel, haben eine farbige
Beschichtung und sind von hoher handwerklicher Qualität.
Früher (an der Nordseite
bis 1979) besaß das Dach eine wesentlich ansprechendere Mönch-Nonnendeckung.
Der Fußboden in Chor und Langhaus ist seit 1983 einheitlich
in Untersberger Marmorplatten in Kalkmörtel diagonal verlegt.
1987 hob man das sehr feuchte Erdreich unterhalb des Kirchenbodens
auf die notwendige Tiefe von 20-30 cm aus und tauschte es gegen
Schotter aus.
An die Nordseite des Chors
ist die niedrige Sakristei angebaut. Ihr gotisches Gewölbe
weist auf ein hohes Alter hin. 1812 wurde sie wegen der Feuchtigkeit
mit einem Ziegelsteinpflaster (400 Steine) anstelle des alten Bretterbodens
versehen.
|
vor der Renovierung 2010
|
Der
Inhausener Kirchturm hat einem quadratischen Unterbau, einen achteckigen
Aufbau und acht Giebel unter dem mit einem Kreuz verzierten Spitzhelm
mit Schieferdeckung. Er misst insgesamt 45 Meter. Schon früher war
der Turm mit Schindeln gedeckt; aus dem Jahr 1825 ist eine Neueindeckung
mit 12.000 Scharschindeln bekannt. 1858 wollte man die Schindeln mit grüner
Ölfarbe neu anstreichen; doch tatsächlich wurde er erstmals
mit Schiefer eingedeckt. Seit 1957 besitzt der Turm wieder eine (dreilagige)
Zedernschindeleindeckung (Fa.Hans Pachmayr, Mch für 4220 DM). Damals
fertigte Anton Bredl ein neues Turmkreuz und der Maler Hans Pickl renovierte
die eisernen Turmuhrzifferblätter. Beides wurde 1983 renoviert; dabei
hat man die Zifferblätter mit der Farbgebung der Kirche abgestimmt.
1837 erhielt der Turm den ersten Blitzableiter, 1888 für 495 Mark
einen zweiten und 1983 den dritten in Kupfer.
39)
Im Turm hängen zwei alte Glocken:
die große Marienglocke und eine kleinere Glocke.
24
- Die Marienglocke stammt aus dem Jahr 1566, wiegt 450 kg und hat
einen Durchmesser von 92 cm. Auf der Glocke sind ein Bild
des Kreuzes und der Muttergottes sowie folgende Texte angebracht:
"Wolfgang Steger gos
mich in Minchen 1566 Jahr" und
O Rex Gloriae Veni Cum Pace" (=König
der Herrlichkeit, komme mit deinem Frieden").
- Die kleinere Glocke ist noch älter. Sie stammt aus dem Jahr
1551, wiegt 310 kg und hat einen Durchmesser von 82 cm. Die
Glockenaufschrift lautet: "Wolfgang Steger
goß mich DO.Man zählt 1551 Maria heiß ich."
(Eine Auflistung der ältesten Glocken im Landkreis finden
sie hier....)
Vier spätgotische, vertiefte Blenden zieren den Turmoberteil.
Über der Uhr sind spitzbogige Schallöffnungen, dann senkrecht
angebrachte alte Lüftungsschlitze angebracht.
Der Turm ähnelt stark dem in Prittlbach.
An den äußeren Kirchenmauern sind Epitaphe eingelassen,
Steinplatten, die auf frühere Benefiziaten hinweisen.
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Epitaph
für Fam. Hagn |
Epitaph
aus Sandstein (70x46 cm)
für Dr.Johann Georg Waltl,
gest. 6.10.1848 |
Epitaph
aus Sandstein (70x46 cm)
für Michael Grinzinger
gest. 23.5.1913 |
Epitaph
aus Marmor (69x40 cm)
für Josef Hörl
gest. 18.7.1965 |
Beschreibung
des Innenraums
Innenmaße
des Kirchenbaus:
Länge des Kirche 20 m (davon
Kirchenschiff: 14 m ; Altarraum: 6,20 m)
Breite der Kirche: Kirchenschiff: 9,95 m;
Altarraum: 4,30 m
Höhe: Kirchenschiff: 9,55 m; Altarraum: 7,40 m,
Chorbogen: 7,14 m
Altarraum
Der
zweijochige Altarraum wird von einem barocken Kreuzgewölbe
mit Stichkappen
überdeckt. Die 1660 beim Neubau aufgebrachten Stuckaturen
sind heruntergeschlagen und an deren Stelle Rokokostuckaturen aufgemalt
(1761). Auf der linken Seite des Altarraums ist ein Oratorium
eingerichtet, das von der darunter liegenden Sakristei aus zu begehen
ist. Mit dem Kirchenraum ist das Oratorium durch zwei Schiebefenster
mit barockem Holzrahmen verbunden. |
Stichkappen
und Oratorium
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Deckengemälde
im Altarraum
Das in einem
vierpassförmigen, gemalten Profil-rahmen umgebene Chorfresko
zeigt Moses vor dem brennenden Dornbusch.
Es ist von einer dekorativen Rahmenzone mit Rocaille-Ornamenten
umgeben.
Moses hat sich vor dem brennenden Dornbusch niedergeworfen und löst
in Ehrfurcht die Riemen seiner Schuhe.
Moses vor dem
brennenden Dornbusch
|
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Das
Chorbild steht in engem Zusammenhang mit der Marienverehrung in Inhausen:
Der brennende Dorn-busch war damals ein geläufiges Symbol für
die Jung-fräulichkeit Mariens, da er vom Feuer erfasst, aber
nicht von ihm verzehrt wird. Oft ist der Dornbusch auch ein Hinweis
auf die Dornenkrone, die Jesus in der Passion aufgesetzt wurde. Vom
Kopf Mose gehen zwei helle Streifen nach oben. Sie symbolisieren den
Glanz seines Gesichts als er vom Berg Sinai herab kam. In der Bibel
steht dazu: "Als Mose vom Sinai |
|
herunterstieg,
hatte er die beiden Tafeln der Bundesurkunde in der Hand. Er wusste
nicht, dass die Haut seines Gesichts Licht ausstrahlte, weil er mit
dem Herrn geredet hatte (Exodus 34,29).
Diese Darstellung in Inhausen ist insoweit anachronistisch, weil die
Dornbuschszene zeitlich ja vor dem Erhalt der 10 Gebote liegt. |
Das Gemälde wurde -wie auch die
Langhausfresken- von dem begabten Augsburger Maler Georg
Dieffenbrunner (1718-1785), der u.a. auch die Kirchen in Eisenhofen,
Kleinberghofen, Vierkirchen, Westerholzhausen, Sittenbach ausgemalt hat,
im Jahr 1761 geschaffen.
Im Jahr 1954 wurde das Gemälde von Kirchenrestaurator Hans Mayrhofer
mit destilliertem Wasser gereinigt, das ganze Gewölbe mit Baritwasser
fixiert und Schäden "mit Baritcaseinfarben eingestimmt".
1989 wurde es von Toni Mack
ein weiteres Mal restauriert.
39)
Hochaltar
/ Choraltar
Der vom Maler Georg
Ellinger aus Moosburg entworfene und vom Kistler Hans Taubmayr aus
Freising ausgeführte Hochaltar
mit gesprengtem Segmentgiebel
wurde 1660 von Graf Franz Albrecht, dem Sohn des Grafen Hans Albrecht
von Haimhausen (gest.1659) anstelle eines Epitaphs gestiftet.
Der Freisinger Bildhauer Paul Hörndl schnitzte die Figuren. |
Choraltar
- 1660
|
Der den gesamten Altarraum ausfüllende Choraltar ist ein barockes
Säulenretabel.
Zwei rot-weiß marmorierte Säulen mit Komposit-kapitellen
stützen ein Gebälk, auf dem der Altar-aufsatz sitzt, begleitet
von zwei Engeln.
In der Mittelnische eine schöne Muttergottesstatue, die von 15
Silberreliefs mit Rosenkranz-Geheimnissen umgeben sind. Unter Baldachinbögen
stehen die überlebensgroßen Assistenzfiguren. |
Hochaltaraufsatz
Im Auszug des Hochaltars ist in einer von zwei Volutenengeln umgebenen
Nische ein Relief von Gottvater
angebracht. Er stützt seine linke Hand auf die blaue Weltkugel, die
durch Metallreifen und Kreuz dem Reichsapfel nachempfunden ist.
In
der Hand von Gottvater ist er das Zeichen der weltlichen Herrschaft.
Deshalb hielt auch der deutsche Kaiser bei offiziellen Anlässen
den mit einem Kreuz geschmückten Reichsapfel in der Hand - und
zwar ebenfalls in der Linken, so wie die Gottvaterfigur hier in Inhausen.
35)
|
Choraltaraufsatz
|
Die Rechte erhebt
Gottvater segnend. Der Heiligen-schein besteht aus einem Dreieck.
Diese Form des Heiligenscheins ist nur den göttlichen Personen
(Gottvater und Christus) vorbehalten. Zwischen Auszug und der Marienfigur
ist der Heilige Geist in Gestalt einer von einem Strahlenkranz umgebenen
Taube zu sehen. Gekrönt wird der Auszug durch ein vergoldetes
Kreuz. |
|
Hinweis: Gottvater
wurde in der christlichen Kunst wegen der Weisung im Alten Testament
(Exodus 20, 3-4) kein Schnitzbild von Gott zu machen, viele Jahrhunderte
nicht als Person dargestellt. Meist wurden Symbole wie der Lebensquell,
die Hand Gottes oder das Auge Gottes im Dreieck verwendet. Personifiziert,
als würdiger alter Mann mit langem Bart, wird Gottvater erst
seit dem Barock (17.Jh). Diese Darstellung wird dem Gottesbild in
unserer Zeit nicht mehr gerecht.
|
Wappen
am Choraltar
|
Über den Kapitellen der
beiden marmorierten Säulen, noch unter dem Gesims, sind zwei
bunte und schön verzierte Wappen
angebracht. Die Wappen bestehen nach Aussage von Restauratoren nicht
aus bemaltem Gips, sondern sind seltene Scagliola-Arbeiten.
Das ist eine Art Intarsienarbeit aus verschieden gefärbten Gipsteilen,
die aufwändig geschliffen werden müssen. Diese Technik entstand
um 1600 und war vor allem in München (insbes. in der Residenz)
verbreitet. 44)
|
Wappen
am Choraltar (Viehpeck)
|
Mittelteil
In der Mittelnische des Choraltars
befand bis 1852 ein gotisches Marienbild, das mit Stoff bekleidet
war und als Gnadenbild von den Wallfahrern verehrt wurde.
Es ist seither verschollen. Die Wallfahrt muss wohl 1852 schon vollständig
beendet gewesen sein, sonst hätte man die Gnadenfigur wenigstens
als "einfache Figur" in der Kirche belassen.
|
Muttergottes
- 1852
|
Seit 1852 thront nun in
der halbrund geschlossenen Mittelnische des Altaraufbaues eine
aus Holz
geschnitzte Madonna
mit Kind (Bildhauer Conrad Eberhard aus München
) mit sehr
natürlichen Gesichtszügen und großer Ausdruckskraft.
Madon-nen dieses Typs waren bei den Nazarenern vor allem im bayerischen
Bereich sehr beliebt. Das Kind segnet den Betrachter; die Mutter
sieht mit gesenktem Blick den Erlösungstod ihres Kindes voraus.
34)
|
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Der Bildhauer Conrad Eberhard wurde am 25.11.1768 in Hindelang
geboren. Nach einer ersten Ausbildung beim Vater Johann Richard
Eberhard wurde er 1799 Schüler von Roman Anton Boos und zugleich
Student an der Kunst-akademie München (an der er später
als Professor lehrte). 1806 ging er nach Rom, wo er auf Vermittlung
des bayerischen Kronprinzen Mitarbeiter bei Antonio Canova wurde
und dort über ein Jahrzehnt wirkte. 1819 kam er zurück
und schuf viele Kunstwerke in Schloss Nymphenburg und in der Residenz
München. Später wurde in seiner Kunst sehr von dem nur
wenig jüngeren Bertel Thorvaldsen beeinflusst.
Zuletzt wandte er sich der religiösen Kunst zu. Eberhard wurde
einer der hervorragendsten Künstler der Nazarener-Stilrichtung.
Von kath. Sendungs-bewusstsein getrieben, zerstörte er einen
Teil der von ihm als 'heidnisch' eingestuften früheren Skulpturen.
Er verstand sich dezidiert als Christlich-nazarenischer Bildhauer,
der viele religiöse Kunstwerke schuf. So wie die Muttergottesstatue
in Inhausen. Conrad Eberhard starb am 12. März 1859 in München.
37)
weitere Infos
in Wikipedia
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Silberrelief
|
Rings um die Mittelnische
sind 15 getriebene (gehämmerte) und versilberte Kupferreliefs
mit den 15 Rosenkranzgeheimnissen gruppiert. Sie stellen eine
sehr seltene Arbeit dar. Um jedes dieser Motive sind am hölzernen
Rahmen noch je 10 Zierbeschläge in Form von stilisierten
Puttenköpfen mit versilberten Nägeln befestigt.
Maße: 35 x 35 cm (55 x 45 cm mit Rahmen).
Die Reliefs wurden 1660 von Franz Albrecht v.Haimhausen gestiftet.
1991 wurden sie von Restaurators Roman J. Pilz aus Mainburg
renoviert. 39)
Mehr über die Rosenkranzdarstellungen im Landkreis Dachau
und allgemein Wissenswertes darüber finden
Sie hier...
Die künstlerische Perfektion am Altar zeigt sich oft
an Details, wie dem geflügelten Engelskopf auf
der rechten Säule des Altars: Um den Hals trägt
er an einem Band ein Fruchtgehänge und auf dem Kopf einen
mit Früchten gefüllten Korb (siehe Bild rechts).
|
Vor der Muttergottesfigur
sind fünf Leuchter
aus getriebenem und versilbertem Messing angebracht, die in Form
einer Blume gestaltet sind. Am Fuß enthalten sie einen der
fünf Buchstaben des Wortes Maria.
Assistenzfiguren
|
<
Engelskopf
an der Säule
|
Rechts und links vom Hauptaltar stehen
die überlebensgroßen Statuen des hl.
Johannes des Täufers
und des hl. Franz von Assisi
vom Bildhauer Paul Hörndl aus Freising.
Joh.d.Täufer
|
St. Johannes der Täufer
hat einen Kreuzstab mit dem Spruchband "Ecce agnus Dei"
in den Händen und zeigt auf das Lamm zu seinen Füßen
als wollte er sagen: Seht das Lamm Gottes, das hinweg-nimmt die
Sünde der Welt". Der abgehärtete Wüstenprediger ist
mit einem schweren, faltenreichen Mantel bekleidet, der geschickt
den Raum zwischen Altar und Wand ausfüllt. Die Worte "Ecce
Agnus Dei - übersetzt: Seht das Lamm Gottes, das die Schuld
der ganzen Welt wegnimmt" sprach Johannes der Täufer,
als er Jesus erstmals begegnete (Joh.1,29).
Franz von Assisi ist in das Ordensgewand gekleidet. Mit der
rechten Hand hält er ein Kruzifix hoch. Der Mund ist geöffnet,
als wollte er zum Betrachter predigen. Auf den Handrücken sind
die Wundmale (Stigmata) zu sehen. Um den Leib hat er als Gürtelersatz
einen groben Strick gebunden. Die drei länglichen Knoten im
Strick sind ein Spezifikum der Franziskaner und stehen für die drei
Ordensgelübde Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit.
|
Franziskus
von Assisi
|
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Hinweis:
Johannes der Täufer (ein Verwandter Jesu) war Bußprediger
am Jordan und taufte dort auch Jesus. Später wurde er auf Wunsch
der Herodias, der Geliebten von Herodes und ihrer Tochter Salome enthauptet.
Mit den Worten "Dieser ist das Lamm Gottes, das die Schuld der ganzen
Welt wegnimmt" hatte Johannes den Messias angekündigt (Johannes
1,29). Deshalb wird er in der Kunst häufig mit einem Lamm und
mit dem Spruchband "Ecce agnus dei" am Kreuzstab abgebildet, so wie
in Inhausen.
Der hl. Franziskus entsagte im 13.Jh allem Besitz und gründete
den Orden der Minoriten, die sich besonderes der Armenpflege, Seelsorge
widmeten. Seine glühende Liebe zu Gott und zur Schöpfung
faszinierte die Menschen und er hatte damals schon viele Bewunderer
und Verehrer. Franziskus wird häufig auch mit einem Kruzifix
abgebildet, weil er in einer Vision Christus von einem (geflügelten)
Kruzifix zu ihm herab sprechen hörte und dabei seine Wundmale
erhielt. Zudem war ihm die Verbreitung der Passionsfrömmigkeit
ein Hauptanliegen. |
Tabernakel
Tabernakel
1765
|
Von 1765 bis 1991 und seit
2011 steht auf dem Altar ein Rokoko-Tabernakel (siehe Bild links).
Dazwischen, von 1991 bis 2011, hatte man ihn durch einen Tabernakel
aus klassizistischer Zeit (mit zwei Säulchen und einem Tympanon,
mit dem vergoldeten Auge Gottes im Dreieck) ersetzt. (siehe Bild
rechts).
Der heutige, teilvergoldete
Tabernakel aus der Rokokozeit wurde um 1765 hergestellt.
Zwei Anbetungsengel und zwei Leuchterengel schmücken ihn. Die
Engelsfiguren stellen nicht nur eine Verzierung dar; sie sind auch
auf die Gestaltung der Bundeslade der Israeliten in biblischer Zeit
zurückzuführen, die als Vorgängerin des Tabernakels
angesehen wird. Die Bundeslade war von zwei Engeln (Cherubim) eingerahmt;
sie mussten aus Gold bestehen (Ex, 37,7-9)
|
Tabernakel
19.Jh.
|
Offensichtlich war der Tabernakel der
ersten Zeit leer, d.h. es war keine geweihte Hostie darin aufbewahrt. Ein
sog. Ewiges Licht war nicht erforderlich. 1852 stellte Pfarrer Johann Nepomuk
Mederer beim Ordinariat folgenden Antrag: "Im Laufe dieses Jahres wurden
in der schönen und sehr reichen Kirche Inhausen über eintausend
Gulden verwendet. Alles ist in schönstem Glanze hergestellt durch die
Hand des Künstlers, nur etwas geht noch ab, und zwar das Allerschönste.
Das Allerheiligste fehlt noch. In dieser Kirche wurde bis jetzt das Allerheiligste
Sakrament des Altars nicht aufbewahrt, um welches der gehorsamst Unterzeichnete
demüthigst bittet ...". Das Ordinariat stimmte unter der Voraussetzung
zu, dass für die ununterbrochene Unterhaltung des ewigen Lichts gesorgt
werde.
39)
|
Hinweis:
Tabernakel ist das lateinische Wort für Zelt. Die seit
dem 12. Jh übliche Bezeichnung führt zurück zur Bundeslade
der Israeliten zur Zeit Mose, die ebenfalls in einem Zelt untergebracht
war. Der Tabernakel dient bereits seit frühchristlicher Zeit
(unter anderem Namen) zur Aufbewahrung verwandelter Hostien für
die Sterbenden. Im hohen Mittelalter wurde er auch Ort der Anbetung
und Verehrung Christi in der Gestalt dieses eucharistischen Brotes.
Der Ort und die Form der Aufbewahrung änderten sich im Laufe
der Jahrhunderte häufig. Das Tridentinische Konzil (1545-63)
ordnete die Aufstellung des Tabernakels auf dem Altar an. Doch diese
Vorschrift wurde in Deutschland, wo man lange daran festhielt, die
heiligen Hostien in Wandschränken und Sakramentshäuschen
aufzubewahren, erst im 18. Jahrhundert umgesetzt. Das 2. Vatikanische
Konzil (1962-65) lässt dies wieder zu. Deshalb werden in modernen
oder modernisierten Kirchen Tabernakel häufig in die Wand eingelassen
oder stehen frei auf einer Säule. |
Predella
In der
Predella hinter dem Tabernakel weist eine große hölzerne
Inschriftentafel
auf die Stiftung des Altars durch Hans Albrecht von und zu Haimb-hausen
hin.
Der gleiche Text steht auch auf einer Steinplatte, die vor dem Altar,
unter dem Fußboden, auf dem Grab von Hans Albrecht 1961 bei
Renovierungsarbeiten entdeckt wurde.
29)
|
Stiftungstafel
|
Der besseren Lesbarkeit willen
hat man den Text auch auf die Holztafel geschrieben:
"Vor Disen Althar Ligt Begraben Der Edl und Ge-strenge Herr
Hanß Albrecht von und zu Haimb-hausen, Auf Paltzing Gerlhausen
Helffenprun und Häbelspach Laberweinting Höhenthraupach
und Tutzing. Erbherr der Herrschafft Khuttenplan, Heil.Kreutz und
Neudorf. Der Churfstl.Drlcht. in Bayrn im Leben Gewester Hof und
KammerRath.
|
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Auch Rentmaister
oberlandts Seel. Welcher Freitag den 4.Monnatstag Appril AO. 1659
Von dem Zeitlichem Hofentlich Zu dem Ewigen Leben Abgefordert Worden
und Sammts Seine Hinderlassne adeliche Erben Zu Ehrn der Hochgebenedeiten
Jungfrauen Und Himmelskönigin Muetter Gottes Maria Auch Zur Gedechtniß
Erstgemelt.Abgelebter von Haimbhaußen Seel. Und deß Gantz
Adelichen Geschlechts Disen Hoch-Altar An Statt Eines EPITAPHS Setzen
und Machen Lassen. Im Jar Nach Christy Des Aller-Mächtigsten
Geburth Zellente Eintausent Sechs Hundert und Sechtzig"
|
Unter den Assistenz-Figuren befinden
sich die Durchgänge für die Wallfahrer, die um den Altar
herumgingen und ihre Gaben auf dem Altar legten
Im Antependium
des Hochaltars ist -umgeben von Stuckmarmor mit Akanthusblättern
und Blumen - in einem Kreis das Jesusmonogramm, die IHS-Zeichen zu
sehen. |
Antependium
|
Das Antependium
wurde um das Jahr 1700 erstellt. Die Zeichnung ist eine aufwändige
und seltene Scagliola-Arbeit
(wie auch die beiden Wappen oberhalb der Säulen). |
|
Hinweis:
IHS das ist das Namenssymbol Jesu. Es kann auf zwei Arten gedeutet
werden:
- als die Anfangsbuchstaben des in griechischen Großbuchstaben
geschriebenen Namens Jesu (JHSOUS);
- als die Anfangsbuchstaben von "Jesus, hominum salvator" mit der
Bedeutung: "Jesus, Erlöser der Menschen" |
Renovierung
des Altars 1954:
Bei der Renovierung des Altars hat Renovator Hans Mayrhofer am Hochaltar
die alte ursprüngliche Tönung durch vorsichtiges Entfernen der
damals bestehenden Ölmarmorierung wieder freigelegt und Fehlstellen
mit Kaseinfarben "eingestimmt". Der ganze Altar wurde mit Spritlack
halbmatt lackiert und mit Wachs frottiert. Die Vergoldungen wurden aufpoliert.
Die schöne Vorderseite der Mensa, das Antependium, wurde gereinigt.
Kosten: 1460 DM.
Die Gruft unter dem Altar wurde von der Familie Viepeckh von 1659-1706
als Grabstätte benutzt. Zwei Haimhauser Schlossherren mit ihren Familienangehörigen
sind in der Kirche bestattet: Johann Albrecht (1626-59) und Franz Albrecht
(1659-87). Wie auf dem Epitaph vermerkt, befindet sich über der Tafel
der wirkliche Totenschädel des Freiherrn Johann Albrecht.
Ministranten-glocken
|
Die dreiarmigen
Ministrantenglöckchen
wurden um das Jahr 1900 hergestellt. Sie bestehen aus Messing. Die
Glocken werden während der Messfeier von den Ministranten geläutet.
Bei der Messfeier bis 1962 waren sie häufig im Einsatz. Sie machten
auf den Beginn der Hauptteile der Messfeier aufmerksam. Außerdem
läuteten sie während der Wandlung bei der Aufhebung der
Hostie und des Kelches. Heute ist nur die letztgenannte Funktion geblieben.
|
Vortragekreuz
im Altarraum
An der Südwand
des Altarraums hängt ein großes Vortragekreuz
aus dem 19.Jh. Das Besondere an diesem Kruzifix ist, dass die Füße
einzeln an das Kreuz genagelt sind; es handelt sich somit um ein sog.
Viernagelkreuz, das bis zur Zeit der Romanik (1300) und wieder im
Historismus (ab 1850) der vorherrschende Typus war. |
Vortragekreuz
19.Jh.
|
In der Gotik und
im Barock/Rokoko wurden die Beine des Gekreuzigten nicht mehr nebeneinander,
sondern übereinandergeschlagen wiedergegeben. Die Füße
sind nur mit einem Nagel am Kreuz befestigt, daher heißt die
Gestaltungsweise "Dreinageltypus". |
Epitaph
|
An der Chornordwand sind auch
noch die zwei 1684 vom Freiherrn Hanns Albrecht gestifteten schwarzen
Grabdenkmäler
in das Mauerwerk eingelassen (Höhe 77 cm, Breite 2x48 cm).
Darüber liegt seit 1705 in einer kleinen Nische der Totenschädel
des Stifters.
Der Text auf den Tafeln
lautet:
Text auf der linken Tafel:
"Den 4.April A0. 1659 starb Hanns Albrecht v.und zu Haimbhausen,
Herr der Herrsch.(aft) Kuttenplan. Der Churf(ürstlichen) Drl(Durchlaucht).
in Bayrn gewester Rent-Meister und Truchsess. Ist alda begraben.
Dieser Todtenkopf aus sein Grab genommen und alhero gesetzt worden.
|
|
Item ligt alda begraben Joa(nnes).
Wolfg(ang). Herr v(on) und zu Haimbh(ausen),
der Churf(ürstlichen) Drl. in Bayrn gewester Hofrath, so vorhero
AO 1630 verschiden.
Den 28.Juny AO.1685 starb Franz Ferdinand als ein Kind mit 2 Jahr.
Den 21.Sept. AO.1686 starb Felix Ant(on) als ein Kind mit einem
Jahr
Den 13.Marty (=März) AO.1688 starb Max. Emanuel als
ein Kind mit einen Jahr.
Den 27.May AO.1687 starb Franz Albrecht, Freyherr v. und zu Haimbh(ausen),
der churf(ürstlichen) Durchlaucht in Bayrn Trucksess, Rath
und Castner zu Aybling. Seines Alters 73 Jahr und hat die andere
Hochzeit mit seiner Frauen erlebt. Ligt auch da begraben."
Text auf der rechten Tafel:
"Den 17.January AO. 1701 starb Marc(us) Joseph Graf v. Haimb(hausen)
in 15.Jahr an den Kinds Pladern, ligt auch da begraben.
Den 25.Decemb. AO. 1706 starb Franz Xave(r) Graf v. Haimb. in 13.Jahr.
Ligt auch da begraben. "
|
Der auf der Tafel zweitgenannte Johann Wolfgang, der 1630 verstorben
ist, war ein Sohn des ersten Hofmarksherrn Theodor Viepeckh. Die im
Kindesalter verstorbenen fünf Buben waren Söhne des Reichsgrafen
Franz Ferdinand von und zu Haimhausen. Dessen Wappen
ist unter der Tafel zu sehen.
Das Wappen besteht aus vier Feldern und einem Herzschild. Jeweils
zwei diagonal angeordnete Felder haben -seitenverkehrt- den gleichen
Inhalt: Die gekrönten Adler links oben und rechts unten stellen
den habsburgischen Reichsadler dar, weil die Grafen von Haimhausen
seit 1692 ja Reichsgrafen waren. Mit den beiden Häusern wird
symbolisch Haimhausen zum Ausdruck gebracht. Die Häuser kamen
1615 ins Wappen, nachdem Theodor Viepeckh von Kaiser Mathias die Erlaubnis
erhielt, den Namen Haimhausen zu führen. Im Herzschild wird eine
junge Frau dargestellt, die ein Schwert in der Hand hält. Die
Frauenfigur ist dem Stammwappen der Viepeckhs entnommen. |
Wappen
der Grafen von Haimhausen
|
Dass man einen echten Totenschädel
in der Kirche ausstellt, war auch vor 300 Jahren schon ungewöhnlich.
Jedenfalls meldete Pfarrer Michael Mörz (1696-1715) am 25.Juni 1705
an das Ordinariat, dass der damals herrschende Graf Franz Ferdinand über
dem Epitaph an der Chorwand den "Todten Kopf vermuetlich seines Anherrns"
aufstellen hat lassen. Er möchte den Schädel entfernen lassen,
weil zu befürchten sei, dass das einfache Bauernvolk dazu verleitet
werde, im Totenschädel eine Reliquie zu sehen und ihn zu verehren.
Er schlage vor, den Kopf zu bestatten. Doch der Graf weigerte sich, den
Totenkopf, der schon 18 Jahre lang offen auf dem Beichtstuhle gestanden
habe, in das Beinhaus, den Totenkerker werfen zu lassen, "wo die
Hundt und Kazen darein springen". Und so liegt der Schädel noch
heute in der Nische.
Wasserbehälter/Lavabo
|
Die
Sakristei ist ein schmaler, niedriger Anbau an der Nordseite des Chors
mit kleinen Fenstern. Das gotische Sterngewölbe,
mit dem er überdeck ist, weist auf eine frühe Bauzeit hin.
In der Sakristei hängt an der Wand ein kugeliger Wasserbehälter
aus Kupfer mit kleinem Wasserhahn, auch Lavabo genannt (lat.= ich
werde waschen). Im ihm wurde früher, als es noch keine Wasserleitung
zur Kirche gab, das für die Messe benötigte Wasser aufbewahrt.
Solche Behälter gab es in allen Kirchen. Heute sind nur noch
wenige Geräte erhalten (z.B. Bergkirchen, Deutenhausen, Rumeltshausen)
|
Gotisches
Gewölbe
|
Heiligenfiguren am Chorbogen
Unter dem Chorbogen stehen noch
zwei große Heiligenfiguren auf Postamenten:
Links
St. Augustinus im Bischofsornat
mit Pallium und einem Buch als Zeichen für seine Eigenschaft
als Kirchenlehrer in der Hand. An seiner rechten (!) Seite ein entflammtes
Herz, das auf seine brennende Liebe zu Gott hindeutet.
St.Augustinus
|
Hinweis:
Augustinus ist der bedeutendste der vier lateinischen Kirchenväter.
Er wurde am 13.Nov.354 zu Tagaste in Numidien (Nordafrika) geboren.
Auf allerlei Irrwegen gelangte er zum christlichen Glauben und
wurde 387 vom hl. Ambrosius in Mailand getauft. 394 wurde er
zum Bischof von Hippo bei Karthago geweiht. Durch seine zahlreichen
Schriften entwickelte er sich zum geistigen Führer der
abendländischen Kirche. Eine Stelle in seinem berühmtesten
Buch "Confessiones/Bekenntnisse", in der seine feurige Gottesliebe
zum Ausdruck kommt, verhalf ihm später zum Attribut eines
flammenden Herzens. |
|
Rechts
St. Ambrosius, ebenfalls
im Bischofsornat mit einem Buch (Kirchenlehrer) in der Hand.
|
Hinweis:
Der Heilige wurde 374 noch als Katechumene zum Bischof von Mailand
geweiht. Hier zeigte er sich als hervorragender Seelsorger.
Dem Staate gegenüber vertrat er die Selbststän-digkeit
der Kirche. Auch für die Armen sorgte er mit hingebender
Liebe. Von ihm sind zahlreiche Schriften überliefert. Ambrosius
war Vorbild für Augustus. Er starb am 4.4.397 zu Mailand.
|
|
St.Ambrosius
|
In der Osterzeit steht vor
der Kommunionbank die Figur des Auferstandenen
aus dem 18.Jh.
Er
trägt einen über der linken Schulter gehaltenen vergoldeten
Umhang mit rotem Futter, der den Ober-körper mit der Seitenwunde
und den rechten Arm mit dem Segensgestus frei lässt. Die
Haltung der Finger an der linken Hand lässt vermuten, dass
der Christus eine Siegesfahne hielt, wie es dem Figurentypus des
Auferstandenen entspricht.
Christi Gesicht wird von einem langem Haupthaar und einem Vollbart
umspielt. Sein etwas melancholischer
Blick ist zum Betrachter gerichtet.
|
Auferstandener
|
Hinweis:
Der Figurentypus des Auferstandenen ent-wickelte sich aus dem Erbärmde-Heiland.
Dieser wie-derum geht der Überlieferung zufolge zurück auf
Papst Gregor den Großen, dem bei einer Messe über dem Altar
die Leidenswerkzeuge Christi und der lebend aus der Grabkufe aufsteigende
Schmerzensmann erschienen sein soll. Aus den Wundmalen habe sich das
Blut in den auf dem Altar stehenden Kelch ergossen. |
In
der Kirche ist noch die alte Kommunionbank
mit ihren balusterförmigen Säulchen zu sehen, die unter
dem Chorbogen den Altarraum und das Kirchenschiff trennte.
Die Kommunionbank ist klappbar. Neben dem Scharnier sind Schnitzereien
mit Akanthusmotiven
zu sehen. |
frühere
Kommunionbank
|
Hinweis: Die Kommunionbänke
entwickelten sich aus den Cancelli (lat.Gitter), den Altarschranken
altchrist-licher Kirchen, die den Gemeinderaum, d. h. das Kirchenschiff,
vom Altarraum trennten. An diese Kommunionbank knieten sich früher
die Gläubigen, die kommunizieren wollten. Der Priester reichte
von der dem Altarraum zugewandten Seite der Kommunionbank die Hostie
aus dem Kelch. Ein Ministrant hielt unter |
|
das
Kinn des Gläubigen die Patene, damit die Hostie nicht auf den
Boden fallen konnte. Im Rahmen der Liturgiereform um 1970 wurde die
Kommunionbank in den meisten Kirchen abgebaut, um so eine Einheit
zwischen dem Priester und der Gemeinde zu schaffen. Zudem ist nach
herrschender Auffassung der Altar auch Tisch des österlichen
Mahles; von ihm empfangen die Gläubigen die Kommunion. |
Kirchenschiff
/ Langhaus
Das für eine Landkirche
ungewöhnlich hohe Langhaus besitzt seit 1660 ein Muldengewölbe.
Es ist eine in der Mitte flache, an den Rändern gewölbte Decke.
Sie besteht aus einer Holzbrettlage, die an den horizontalen Balken hängt.
Darunter sind Schilfrohrmatten mit 2 mm starkem Draht befestigt. Auf die
Schilfrohrlage wurde eine Kalkputzschicht angebracht, auf die Dieffenbrunner
seine Fresken malte. 39)
Deckengemälde
im Kirchenschiff
Das von Dieffenbrunner im
Jahr 1761 (sign.) gemalte Fresko umfasst die gesamte Decke
und gilt als eines seiner besten Werke. Es zählt zu den wichtigsten
Leistungen des bayerischen Rokoko. Dies ist jedenfalls die Meinung
der heutigen Kunstexperten. Noch im Jahr 1895 wurde das Gemälde
in der Beschreibung der Kunstdenkmale des Königreichs Bayern
als "unbedeutendes Deckenfresko" eingestuft.
Kosten für das Gemälde betrugen 1632 Gulden und 57 Kreuzer.
Dies ist ein hoher Betrag, der allerdings auch die Kosten für
die Farbe beinhaltet.
Das Gemälde ist von einer
architektonisch-ornamentalen Rahmenzone umgeben, die stark
von der Deckenmalerei Bergmüllers
in der Haimhauser Schlosskapelle beeinflusst ist. Der das Fresko
umgebende Stuckprofilrahmen ist grau und rosa gefärbt.
Im vorderen Teil der Rahmenzone befindet sich
eine Schriftkartusche
mit dem Text: "Beatam me dicent" / Es preisen mich selig
(alle Geschlechter der Erde), der das Thema des Gemäldes
noch einmal deutlich herausstellt.
Der Mittelteil
des Gemäldes (siehe Bild rechts) stellt die von Engeln
umgebene, auf der Erdkugel kniende Maria dar. Sie legt bei Gottvater
und dem in Gestalt einer Taube darüber schwebenden Heiligen
Geist Fürbitte für die Menschheit ein. Ihr linker Fuß
sitzt auf einer Mondsichel. Um die Erdkugel hat sich die Schlange
aus dem Paradies mit dem Apfel im Maul gewickelt. Ein Engel hält
eine Lilie, das Symbol der Reinheit und Keuschheit. Ein weiterer
Engel zu Füßen Mariens schüttet aus einer Perlschale
bzw. einem Füllhorn Gaben für die Menschen herab. Bei
den Gaben handelt es um geweihte Rosenkränze und Medaillen,
ehedem wie heute beliebte Wallfahrtsdevotionalien. Sie sollen die
Gnaden der Muttergottes versinnbildlichen.
Es fällt auf, dass die
zweite göttliche Person (Jesus) nicht dargestellt ist; die
Erhörung von Bitten der Mutter durch den Sohn gilt als selbstverständlich.
Die Menschen in den vier
Ecken sind als Vertreter für die vier damals bekannten
Erdteile zu sehen. Daneben ist auch die Tierwelt dieser Kontinente
abgebildet, wenn auch in der Form etwas eigenwillig und in der Auswahl
nicht immer treffend.
|
Der Mittelteil des Deckenfreskos im Langhaus
klicken Sie auf die Ecken
|
Die Darstellung entspricht dem damaligen
europäischen Zeitgeist: Die Überlegenheit des Christentums wird
von den andersgläubigen Völkern gefeiert. In der Bildkomposition
sind die "wilden" Kontinente Afrika und Amerika hinten angeordnet.
42)
Die Europäer
(links vorne zu Füßen Mariens) sind durch eine
reichgekleidete Frau mit Diadem symbolisiert. Sie weist mit der linken Hand
auf die Kaiserkrone, die auf einem blauen Kissen vor ihr liegt. Hinter ihr
stehen Bittflehende, die ihren Blick auf Maria gerichtet haben. Einer trägt
in einer Schale Herzen; sie gehören den
Europäer
|
der
Muttergottes geweihten
Menschen, ein Zeichen, das sich auf die Marienwallfahrer von Inhausen
bezieht. Daneben steht Papst Clemens XIII. (1758 bis 1769), dessen
Insignien, die Tiara (Papstkrone) und das dreifache Kreuz, von Klerikern
gehalten werden. Im Hintergrund sieht man einen Rundtempel als Symbol
der römischen Kirche. Im Vordergrund am Ufer liegen Schild, Helm
und Schwert. Die Tierwelt
Europas wird durch Pferde und Hirsche vertreten. |
Pferde u.Hirsche
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Asiaten
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Rechts
die Asiaten, ebenfalls
durch eine reichgekleidete Frau mit Turban und bekrönendem Halbmond
symbolisiert. Sie steht auf einem kleinen Hügel, umgeben von
Menschen mit Turban oder Sonnenschirm. Unten auf der Kante eines Steines
hat der Maler das Datum der Fresken (Dieffenbrunner pinxit 1761) verewigt.
Als asiatische Tiere
sind Kamele zu sehen. |
Kamel
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Amerikaner
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Die Amerikaner
(hinten rechts) sind als dunkelhäutige, zum Teil halbnackte Menschen
mit dem traditionellen Kopfschmuck der Indianer Mittel- und Südamerikas
dargestellt. Ein Gewässer mit spanischen Galeonen stellt den
Südatlantik dar, der Amerika von Afrika trennt.
Als typisch amerikanische
Tiere galten für Dieffenbrunner der Alligator und das
Nashorn (!). |
Alligator u.Nashorn
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Afrikaner
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Die
Afrikaner (hinten links)
vor einer Palme tragen wallende Gewänder und Reiherfedern auf
dem Kopf oder Spitzhüte. Eine Schale mit Perlmuscheln stellt
den Reichtum Afrikas dar.
Die Tierwelt Afrikas
wird durch den Elefanten vertreten. |
Elefant
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Auf einer Stufe in der Südostecke
(vorne rechts) ist Dieffenbrunners Signatur angebracht: "JG Dieffenbrunner
Pinxit. Ao 1761".
mehr zu Georg
Dieffenbrunner...
1954 wurde das Gemälde
von Restaurator Hans Mayrhofer
für 1.700 DM renoviert. An den Regeneinbruchstellen befestigte er
den porösen Mörtel wieder durch mehrmaliges Fixieren mit Baritlösung.
Er reinigte das ganze Gemälde mit destilliertem Wasser und fixierte
es mit Baritwasser. Die Fehlstellen wurden mit Baritlasurfarben eingestimmt.
Bei
der Renovierung im Jahr 1989 wurde die Decke des Langhauses befestigt
und das stark beschädigte Fresko von Restaurator Anton Mack
in seinem ursprünglichen Zustand wieder hergestellt (darunter Abnahme
der Übermalungen durch Mayerhofer 1954). Die sich ablösende
Malschicht wurde durch ein Einbringen von glasfaserverstärkten Epoxidharzdübeln
und mit Kieselsäureester gefestigt. Dabei wurde ein Sicherungsgerüst
(gespanntes Kunststoffmaschennetz) ca. 10 mm unter der Decke angebracht.
Mack baute auch eine neue
Entlüftungsanlage aus kleinen unauffälligen Lüftungsöffnungen
ein, weil die Verwendung von Kalk-Kasein bei der Renovierung 1954 war
zwar originalgetreu war, aber den Befall mit Fliegen, Spinnen, Mikroben,
Pilzsporen und das Auftreten von Stockflecken begünstigte.
Um Wasserschäden und Eindringen von Flugschnee abzuwenden, brachte
man zwischen die Sparren Spannbahnen aus Segeltuch ein. 39)
Die Kosten beliefen sich auf DM 598.500 DM.
... mehr über den Restaurator Anton Mack finden
Sie hier...
|
Seitenaltäre
Die beiden 1660 errichteten
Seitenaltäre mit von Engelsfiguren begleiteten Aufsätzen
und abschließenden Strahlenmonstranzen stammen ebenfalls von
Maler Georg Ellinger aus Moosburg, Kistler Hans Taubmayr und Bildhauer
Paul Hörndle (auch Hiernle, Hirndl oder Hörnle genannt)
beide aus Freising.
Die Altäre zeigen in ihren Altarblättern zwei Heilige
Familien:
- Links Jesus, Maria und Josef,
- rechts die Familie der mütterlichen Seite Jesu mit Großeltern
Anna und Joachim.
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Besondere
Beachtung verdienen die sieben Engel unter dem verkröpften
Gesims. Es handelt sich um Cheruben d.h. um geflügelte
Engelsköpfchen oder Puttenköpfchen. |
Fünf der sieben Engelsköpfe am rechten Seitenaltar
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Hinweis: Engel
(von griech. angelos= Bote) waren in der Kunst des Früh-christentums
immer Männer ohne Flügel. Sie sollten sich von den antiken
Göttern wie Nike oder Hermes unterscheiden, die Flügel
trugen.
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Erst als das Christentum
im 4.Jh Staatsreligion wurde, bekamen die Engel Flügel; dazu
einen Heiligenschein und sogar Hoftracht. Bis zu den ersten weiblichen
Engeln dauerte es aber noch 800 Jahre. Erst Giotto malte Engel mit
weiblichen Zügen. Wahrscheinlich hat der damals beginnende Marienkult
die Verweiblichung verstärkt. In der Renaissance und vor allem
im Barock setzten sich die Putten (geflügelte Knaben, die auf
heidnische Eroten = Liebesgötter zurückgehen) und die geflügelten
Engelsköpfchen durch, die in kaum einer der Barockkirchen unseres
Landkreises fehlen. Erst in der Romantik wurden die Engel wieder erwachsener.
Die Malerschule der Nazarener
prägte die Engel mit großen Flügeln, Anmut und Hoheit,
die uns als Schutzengel von den Bildern im Schlafzimmer oder den Heiligenbildchen
des 20.Jh bekannt sind. |
Linker Seitenaltar
Altarauszug
Für den Aufsatz des Altars
hat Paul Hörndl die ausdrucksstarke schmerzhafte
Muttergottes geschnitzt.
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Mater
dolorosa
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Auf den gesprengten
Segmentgiebeln zu beiden Seiten des Auszugsbildes sitzen Engel im
Stil des 17.Jh. Der Auszug wird durch eine Strahlenscheibe gekrönt.
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Mittelteil
Auf dem linken Seitenaltar ist in einem Gemälde die Heilige
Familie dargestellt, deren Verehrung zur damaligen Zeit (1670)
sehr verbreitet war und die im Schloss Haimhausen eine ganz besondere
Wertschätzung genoss. |
Heilige
Familie
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Doch die Darstellung
war damals neu.
Nicht mehr der Weg nach Jerusalem ist dargestellt, wie auf vielen
anderen Bilder dieser Zeit, sondern die Arbeit daheim in Nazareth.
Josef arbeitet als Zimmermann, Maria flickt und Jesus spielt. Doch
im oberen Bildteil bringen Engel schon ein Kreuz herbei, das an den
Kreuzestod erinnern soll. |
Assistenzfiguren
St.Martin
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Als Assistenzfiguren
stehen am linken Seitenaltar der hl.
Martin in Bischofsornat mit einer Gans zu seinen Füßen
links die hl. Barbara mit
Kelch und Hostie in ihrer Hand.
Hinweis: St.Martin begegnete als Soldat hoch zu Ross am Stadttor
von Amiens einem frierenden Bettler. Er schenkte ihm die mit dem Schwert
geteilte Hälfte seines Mantels. In der folgenden Nacht erschien
ihm dann Christus, mit dem Mantelstück bekleidet: er war es,
der Martin als Bettler prüfte. St.Martin wurde gegen seinen Willen
371 auf Drängen des Volkes Bischof von Tours. Die Legende berichtet,
er habe sich in einem Stall versteckt, um der Wahl zu entgehen, doch
hätten ihn die Gänse durch ihr Schnattern verraten. |
St.Barbara
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Barbara ist eine legendäre Person. Das bildschöne Mädchen
soll von ihrem heidnischen Vater, dem reichen Dioskuros von Nikomedia,
während einer längeren Geschäftsreise in einen Turm
geschlossen worden sein, um sie am Heiraten zu hindern. Als der Vater
zurückkam und merkte, dass sie Christin geworden war, ließ
er sie martern und enthauptete die Tochter selbst. Vor dem Tod hatte
Barbara Gott öffentlich gebeten, dass alle, die der Passion Christi
gedenken, vom Gericht Gottes verschont werden mögen. Der Kelch
mit Hostie in ihrer Hand versinnbildlicht die einem Sterbenden gereichte
letzte Kommunion (Viatikum) und verweist auf ihre Funktion als Sterbepatronin.
Die Abbildung der hl.Barbara nur mit Kelch ist bei uns erst seit dem
15.Jh. üblich (vorher immer mit Turm). |
Predellabild
In der Predella
des linken Seitenaltars hielt der Maler auf einem Holzbild
die Anbetung des göttlichen Kindes durch die Hirten fest (1670).
Maria ist in ein rotes Kleid und einen blauen Mantel gekleidet. Dies
sind die traditionellen Marienfarben: |
Hirten
an der Krippe
|
Rot für die
königliche Würde, blau als Zeichen der Kostbarkeit (die
blaue Farbe wurde im Mittelalter aus Lapislazuli hergestellt).
Maria präsentiert auf einem blauen Laken ihr Kind den Hirten,
die mit einem Ausdruck des Erstaunens das Jesuskind betrachten. Josef
steht neben Maria und beleuchtet mit einer Kerze die Szene. |
|
Hinten
rechts lugen aus dem Dunkel ein Ochs und ein Esel hervor.
An der Krippe in Bethlehem stand wohl kein Ochse im heutigen Sinn
(kastrierter Stier), weil im Judentum damals schon seit Jahrhunderten
die Kastration (auch) von Tieren verboten war. Der Begriff Rind wäre
wohl zutreffender. Das Lukasevangelium nennt übrigens keine Tiere
im Stall von Bethlehem. 54
|
Rechter
Seitenaltar
Altarauszug
Der Auszug/Auszug
des rechten Seitenaltars enthält eine ausdrucksvolles Vesperbild
(Pieta). Die
Mutter-gottes hält nach der Kreuzabnahme ihren toten Sohn auf
dem Schoß. Der Leichnam
Jesu ist nach leicht vorne gedreht, als wollte Maria ihn dem Betrachter
zeigen. So werden auch alle fünf Wunden (an Händen, Füßen
und der Seite) sichtbar.
|
Pieta
|
Die Krone wurde
Maria wohl erst später aufgesetzt. Sie gehört nicht zum
Bildtypus der Pieta.
..mehr zu Pieta -Darstellungen
in den Kirchen des Landkreises... |
Assistenzfiguren
Das Altarbild
des rechten Seitenaltars zeigt die Familie der kleinen Maria
mit ihren Eltern Joachim und Anna. Joachim sitzt, in kostbares Gewand
gekleidet, auf einem Stuhl und hat ein geöffnetes Buch auf
seinen Knien liegen. Ganz offensichtlich lehrt er Maria das Lesen.
|
Heilige
Familie
|
Anna steht hinter Maria und weist mit der Hand nach oben, wo der Heilige
Geist in Gestalt einer Taube schwebt und Engel einen Kranz mit Rosen
bereit halten.
Nach dem Protoevangelium des Jakobus aus der 2. Hälfte des 2.
Jh waren Anna und Joachim die Eltern Marias und damit die Großeltern
von Jesus. In der Bibel selbst sind Anna und Joachim nicht als Eltern
Mariens erwähnt. |
|
Hinweis: Im 5.
und 6. Jahrhundert wurden ihre Namen in Marienlegenden weiterverbreitet.
Besonders die Orden der Karmeliten und Kapuziner förderten die
Verehrung von Joachim und Anna.
Das Thema der Unterweisung Mariens in der Kunst des Lesens ist seit
dem 14.Jh bekannt und war besonders in der Barockzeit beliebt. Es
geht zurück auf die Bibelstelle aus dem Buch der Sprichwörter
(1,8) "Höre mein Sohn, auf die Mahnung des Vaters und die Lehre
deiner Mutter verwirf nicht" und wendet das Wort auf Maria an. Die
Kunst des Lesens beherrschten in früheren Zeiten nur wenige,
meist vornehme Menschen. Dazu sollten auch Maria und ihre Eltern und
gerechnet werden. |
Links und rechts vom Altarbild stehen die beiden Volksheiligen
- Leonhard (links, mit Abtsstab, Buch und schütterem Haar)
und
- Sebastian (rechts, mit einem Pfeil in jeder Hand).
St.Leonhard
|
Hinweise: Leonhard
(in Bayern einer der 14 Nothelfer) lebte um das Jahr 500 als Einsiedler
und später als Abt in Frankreich. Regelmäßig besuchte
er die Gefangenen und erreichte beim König Clodwig I., dass
viele von ihnen freigelassen wurden. Deshalb galt er ursprünglich
als Schutzpatron derer, "die in Ketten liegen", also der Gefangenen
- und der Geisteskranken, die man bis ins 18. Jahrhundert ankettete.
Als die Leonhardsverehrung nach Deutschland kam, verehrte man ihn wegen der Ketten, mit denen er in Frankreich abgebildet war, als Patron der Haustiere, weil man diese Ketten als Viehketten missdeutete.
In Bayern erreichte die Leonhardsverehrung im 19.Jh ihren Höhepunkt.
Man nannte ihn auch den "bayerischen Herrgott". Am Leonhardstag,
dem 6. November werden Leonhardiritte abgehalten und Tiersegnungen
vorgenommen.
|
St.Sebastian
|
|
Sebastian
soll nach der Legende im 3.Jh. ein Offizier der kaiserlichen Garde
gewesen sein. Auf Befehl des Kaisers Diokletian wurde er wegen seines
Glaubens mit Pfeilen durchschossen. Er erholte sich aber durch die
Pflege von St.Irene, der Witwe des Märtyrers Kastulus, bekannte
sich erneut zu seinem Glauben und wurde daraufhin mit Keulen erschlagen.
Auf seine Anrufung hin, soll eine Pestepidemie abgewendet worden sein.
Der heilige Sebastian wird deshalb als Pestpatron und -der Pfeile
wegen- als Patron der Schützenbruderschaften verehrt. |
Predellabild
In
der Predella
zeigt ein Holzbild
die Anbetung des göttlichen Kindes durch die Heiligen Drei-Könige.
Noch im Stall von Bethlehem (im Hinter-grund Ochs und Esel, die Sinnbilder
für das Judentum und die Heidentum) präsentiert die sitzende
Maria das Jesuskind den mit berittenem Gefolge angekommenen Dreikönigen.
|
Anbetung
der Weisen
|
Das Jesuskind sitzt
auf Mariens Schoß. Seine rechte Hand ist segnend erhoben. Die
linke Hand hält es dem ältesten der Weisen entgegen, der
diese ehr-fürchtig küsst. Er hat seine Krone abgenommen
und sie neben sich auf die Erde gelegt. Dahinter stehen der in wallende
weiße Gewänder gehüllte schwarze Magier und der eine
vielzackige Königskrone tragen-de dritte König. Josef steht,
sinnend auf den Stock gestützt, neben Maria. |
|
Im Hintergrund
ist noch ein Teil einer Säule zu sehen. Wie passt die zum Stall
von Bethlehem ? Nach einer mittelalterlichen Legende befand sich der
Stall von Bethlehem nämlich in der Ruine des Palastes von König
David. Der Gedanke möchte anschaulich machen, dass Christus,
wie die Bibel sagt, aus dem Hause (Geschlecht) Davids stammt und daher
selber König ist.
Hinweis: Die Bibel spricht nicht von Königen, sondern von Magiern
(Sterndeutern) aus dem Morgenland. Die Zahl wird nicht genannt. In
frühen Schriften ist von bis zu 12 Magiern die Rede; durchgesetzt
hat sich aber die Zahl drei, nach der Anzahl der Geschenke. Diese
Geschenke versinnbildlichen die Würden Christi: Gold=König,
Weih-rauch=Gott, Myrrhe=Arzt, Tod, Erlösung. Ab dem 4.Jh, als
das Weihnachtsfest eingeführt wurde, entstanden Legenden um die
Herkunft der Magier. Zu Königen wurden sie erst um das Jahr 975
als ihnen die Künstler Kronen aufsetzten. Zur gleichen Zeit entstanden
ihre Namen Kaspar, Melchior und Balthasar. Ab dem 12. Jh wurde einer
schwarz dargestellt, weil sie die Bewohner der drei damals bekannten
Erdteile und damit die ganze Welt symboli-sieren sollten. Einige Apokryphen
schildern den Besuch der Magier zwei Jahre nach Jesu Geburt; deshalb
wird das Kind manchmal schon etwas größer dargestellt.
Die Myrrhe, der kostbare, bitter schmeckende Saft des Myrrhe-baumes
wurde in der Antike wegen ihres aromatischen Geruchs hochgeschätzt.
Die Myrrhe war Bestandteil des Salböls, das zu Zeiten Jesu verwendet
wurde; es wird auch heute noch Grundstoff für Kosmetika. |
Kanzel
Die etwa um 1720
entstandene spätbarocke Kanzel
ist mit Bildern aus dem Leben Jesu geschmückt und reich verziert.
Die Muschel ist bevorzugtes Dekorationsstück; dies zeigt schon
den Übergang zum Rokoko. |
Kanzel - 1720
|
Der Kanzelkorb ist nicht
mehr polygon oder gerundet, wie es kurz vorher üblich war,
sondern weist mit der quadratischen Grundlage und den drei Brüstungen
auf die neue Stilform hin. Diese Seiten und Kanzel-rückwand
(Dorsale) sind mit vier Darstellungen des Guten Hirten geschmückt.
An der Kanzelkonsole sind
unter die Bilder Texte geschrieben:
|
Bild
an der
Kanzelrückwand
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Bild an der
Kanzeltüre:
|
Bild an der
Westseite
|
Bild an der
Nordseite (vorne):
|
|
|
|
|
Jesus als
Guter Hirte mit einem Lamm auf seinen Schultern
|
Text unter dem Bild:
Ante eas vadit et omnes illu sequuntur
(Der Hirt) geht vor ihnen und sie folgen ihm
|
Text unter dem Bild:
Dat animam suam pro ovibus suis.
(Der Hirte) gibt sein Leben/Seele für die Schafe
|
Text unter dem Bild:
Non in solo pane sed in omni verbo Mtt 4
(Der Mensch lebt) nicht vom Brot allein sondern vor allem vom Wort
(Gottes)
|
|
Hinweis: Die Darstellung des Guten Hirten mit einem Schaf auf seinen
Schultern ist schon seit der Frühzeit des Christentums bekannt.
Sie bezieht sich nicht auf das Gleichnis vom Guten Hirten, der sich
schützend vor die Herde stellt und sein Leben für die Tiere
einsetzt, sondern auf die Erzählung "vom verlorenen Schaf" (Lk.15, 3). Darin heißt es, dass sich Jesus über einen Sünder,
der zur christlichen Gemeinde zurückfindet, mehr freut, als über
99 Gerechte. In der Barockzeit trat die von Jesus auf die Priester
übertragene Hirtenfunktion in den Vordergrund und damit dessen
Hauptaufgabe, die Verkündigung des Evangeliums. Deshalb wurde
der Gute Hirte ein bevorzugtes Bildnis an den Kanzeln. |
Unter dem Schalldeckel der
Kanzel ist eine Heilig-Geist-Taube befestigt.
Auf dem Schalldeckel
steht, in höfischer Tracht, der Erzengel
Michael; er hält eine Waage zur Abwä- gung des Guten
und des Bösen in der einen, das Flammenschwert in der anderen
Hand.
Die Figur hing jedenfalls noch bis 1950 über dem Chorbogen. Denn damals
monierte das Landesamt für Denkmalspflege den Standort und verlangte
die Verlegung auf den Kanzeldeckel. |
St.Michael
mit der Seelenwaage
|
Flammenschwert
ist die Bezeichnung für ein Schwert, dessen Klinge gewellte (geflammte)
Schneiden hat.
Man nimmt an, dass die Wiederbelebung der Wall-fahrt so um das Jahr
1715, als Papst Clemens XI. (1700 bis 1721) der Kirche einen vollkommenen
Ablass verlieh, eine Kanzel notwendig gemacht hat. |
|
Hinweis: Der Erzengel Michael war nach der Überlieferung häufig
mit der Heilsgeschichte der Menschen verbunden. Er stürzte -
schon vor Beginn der Schöpfung - den Luzifer und trieb Adam und
Eva mit dem Schwert aus dem Paradies. Michael gilt auch als einer
der drei Männer, die Abraham besuchten, er hinderte Abraham,
den Isaak zu töten, rang mit Jakob und teilte das Rote Meer beim
Auszug aus Ägypten. Michael hält die Seelenwaage und empfängt
die Seligen im Paradies, so wie Petrus an der Himmelspforte. |
Kanzelkreuz u. Mater dolorosa
|
Gegenüber
der Kanzel hängt auf der Nordseite das sog. Kanzelkreuz.
Das Kruzifix stammt aus dem 18.Jh. Unter dem Kreuz steht die Figur
der schmerzhaften Muttergottes (Mater
dolorosa). Die Maria trägt auf dem Haupt eine große
goldene Krone; ihre Hände hat sie über der Brust gekreuzt.
Das sonst übliche Schwert in der Brust fehlt.
Hinweis: Das Kreuz nennt man auch Kanzelkreuz, weil es in der Regel der
Kanzel gegenüber an der Wand angebracht ist. Es erinnert den
Prediger an den 1.Korintherbrief (1,3), in dem der hl.Paulus schreibt:
"Wir predigen Christus als den Gekreuzigten". Die Ansprache soll nicht
weltliche Dinge, sondern den Tod und die Auferstehung Christi zum
Inhalt haben. |
Apostelleuchter
und Apostelkreuze
An
den Wänden des Kirchenschiffs sind die Apostelleuchter
angebracht. Die Apostelkreuze an der Wand, an denen die Leuchter angebracht
sind, sind in Stuck ausgebildet.
An zwei Stellen wurden auch die früheren Apostelkreuze unter
einer Putzschicht freigelegt. Sie zeigen eine segnende Hand vor einem
Kreuz.
|
Apostelkreuze
neu und alt
|
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Hinweis:
Apostelkreuze sind von alters her von einem Kreis umgeben (Nimbuskreuz).
Diese Kreuze sind an den Stellen angebracht, an denen die Kirche bei
ihrer Weihe mit Chrisam gesalbt worden ist. Am Kirchweihfest oder
bei anderen hohen Festen werden die Apostelkerzen aufgesteckt und
angezündet. Die Apostelkreuze erinnern an das in der Apokalypse
(21,14) beschriebene himmlische Jerusalem, dessen Mauern auf zwölf
Grundsteinen mit den Namen der zwölf Apostel errichtet sind.
Die Kirche sieht sich als Vorläuferin des himmlischen Jerusalems.
|
Opferstock
Der kleine schmiedeeiserne
Opferstock neben der
Eingangstüre stammt aus dem 19.Jh.
Wenn Sie noch weitere Opferstöcke aus den Landkreiskirchen sehen
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Opferstock
|
per Mouseklick zu den Beschreibungen
|
Die Kirche hat
wegen des wertvollen Decken-gemäldes keine von oben herabhängenden
Beleuchtungskörper. Für das notwendige Licht für
die Kirchenbesucher sorgten bis vor einigen Jahren zwei größere
Lampen an den Kirchenbänken, die das Aussehen von Straßenlaternen
hatten.
Kirchenbänke
Die Kirchenbänke sind in drei Blöcke gegliedert.
Vorne fünf durchgehende Rei-hen, hinten vier Reihen mit
ei-nem Mittelgang. In die letzte Reihe des vorderen Blocks sind
die Jahreszahlen 1670, 1772 und 1851 geschnitzt. Die Kirchen-bank-Wangen
im Rokokostil stammen aus dem Jahr 1765. Das Muster ähnelt
dem in der Sulzemooser Kirche. |
Kirchenbank
|
Eine Bankheizung
ist wegen des wertvollen Deckengemäldes nicht vorhanden; 1983
wurden aber Leerrohre im Boden verlegt. 39)
Hinweis: Kirchenstühle gab es nicht von Anfang an in den Kirchen.
Die ersten 1500 Jahre stan-den die Gläubigen oder bewegten
sich langsam im Raum. Lediglich für Alte und Schwache gab es
einige Stühle an den seitlichen Wänden. Ohne Kirchenstühle
fasst eine Kirche viel mehr Menschen; bei dichtem Gedränge
während des Gottesdienstes schien der Raum voller Bewe-gung
zu sein. Das feste Gestühl wurde zum Spiegel einer disziplinierten
Gemeinschaft, in der jeder seinen festgefügten Platz hat. Im
16.Jh. wurden zuerst die evangelischen Kirchen mit Bänken ausgestattet,
weil dort die Predigt als Medium der Heilsvermittlung einen größeren
Raum einnimmt; beim Sitzen ist der Zuhörer aufmerksamer, geduldiger
und ruhiger. Die katholischen Kirchen zogen erst später nach.
Die Bestuhlung war einer der Gründe, weshalb die Kirchen zu
Beginn der Barockzeit vergrößert werden mussten.
|
Beichtstuhl
Beichtstuhl
|
An der Nordseite des Kirchenschiffs
steht ein gut erhaltener dreiteiliger Beichtstuhl
aus der 2.Hälfte des 19.Jh im klassizistischen Stil.
Der mit einem Kreuz geschmückte dreieckige Aufsatz enthält
als Relief geschnitzte Blumen. An zentraler Stelle ist eine Rose
zu sehen, die im Zusammenhang mit dem Beichtgeheimnis eine besondere
Bedeutung hat.
Hinweis: In der Antike war
man der Ansicht, dass Rosen die Wirkung des Weines abschwächten
und davor bewahrten, Geheimnisse zu verraten. Die Rose galt deshalb
als Symbol der Verschwiegenheit, lat. "sub rosa" (unter der Rose,
d. h. unter dem Siegel der Verschwiegenheit). In diesem Sinn sind
die
|
Rosi am Beichtstuhl
|
|
als
Dekor geschnitzten Rosetten und Rosen alter Beichtstühle zu deuten.
In der Blumensymbolik bedeuten rote Rosen eine Liebeserklärung.
Pfingstrosen werden in der Dichtung als Rosen ohne Dornen gepriesen.
Über Jahrhunderte hinweg wurde das Bekenntnis der Sünden
offen im Kirchenraum beim Sitz (Kathedra) des Bischofs, später
bei dem des Priesters im Altarraum abgelegt. Dieser besonders hervorgehobene
Sitz des Beicht-vaters war die Ausgangsform des Beichtstuhls. Durch
die irisch-schottischen Mönche wurde die Beichte im 10.Jh individualisiert,
d.h., nicht mehr öffentlich abgelegt. Dazu bedurfte es nicht
nur einer größeren Zahl von Priestern, sondern auch neuer
Einrichtungsgegenstände. Der heutige Beichtstuhl entwickelte
sich allerdings erst ab dem 16.Jh. zu einem feststehenden, meist dreiteiligen,
mehr oder weniger geschlossenen Beichtgehäuse mit dem Mittelteil
für den Priester (in dem der Priester sitzt - deshalb Beichtstuhl)
und mit der Trennung von Priester und Beichtenden durch eine Zwischenwand
mit Sprechgitter. Die Beichtenden knien abwechselnd in den Seitenteilen.
Damit wurden bessere Bedingungen für einen anonymen Vollzug der
Beichte geschaffen. In neuerer Zeit bieten sogenannte Beichtzimmer
mit ihrer persönlichen Atmosphäre eine räumliche Alternative
für Beicht- und Glaubensgespräche. Die Beichte geht auf
das Bibelwort "Er hauchte sie an und sprach zu ihnen: Wem Ihr
die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem Ihr die Vergebung
verweigert, dem ist sie verweigert" (Joh.20,22) zurück. |
Alte Fresken
Früher waren
nicht nur die Decke, sondern auch die Wände der Kirche mit Gemälden
geschmückt. Bei der letzten Renovierung wurden einige Stellen
an den Kirchenschiff-Wänden freigelegt. Dabei kamen Freskomalereien
zum Vorschein. |
|
|
Epitaphe
Die in der Rückwand der Kirche
eingemauerten Grabtafeln
(Epitaphe) der früheren Benefiziaten von Inhausen wurden 1973 renoviert.
In fast allen Epitaphen ist ein Kelch als Zeichen für die Priesterwürde
der Verstorbenen eingraviert.
- Epitaph von ca. 1600
für eine Frau (Hier liegt begraben die edle ..) Name nicht leserlich,
unten ein stark verwittertes Wappen
- Epitaph von 1659 für
Hans Albrecht von und zu Haimbhausen (Text siehe Bildvergrößerung)
- Epitaph von 1684 für
Benefiziat Michael Schranch. Kalksandstein.
- Epitaph von 1747 für
Benefiziat Jakob Daimer, 67 Jahre alt.
- Epitaph von 1750 für
Johannes Sebastian Hormayr, 50 Jahre alt.
- Epitaph von 1730
für Curat Anton Pacher, 66 Jahre alt
- Epitaph von 1736 für
Balthasar Friebeis, 69 Jahre alt (Text im Totenbuch siehe Bildvergrößerung)
- Epitaph von 1778 für
Nikolaus Paxner, 83 Jahre alt
- Epitaph von 1782 für
Franz Gschwendinger, 59 Jahre alt
- Epitaph von 1786 für
Joseph Götl, 58 Jahre alt
- Epitaph von 1809 für
Michael Schreib, 57 Jahre alt
|
Hinweis: Epitaphe
gibt es in unseren Kirchen erst seit dem 14. Jh. als Gedächtnismal
für einen oder mehrere Verstorbenen in Form einer Steinplatte,
die innen oder außen an der Kirchenwand senkrecht aufgestellt
wird. Epitaphe wurden für diesen Zweck eigens angefertigt und
können künstlerisch aufwändig gestaltet sein; sie sind
normalerweise keine früheren Grabplatten.
Epitaph kommt aus dem Griechischen (Epi bedeutet bei, auf und taphos
bedeutet Grab). Das Epitaph ist trotz seiner Wortbedeutung "beim
Grab" kein Grabmal, weil sich i.d. Regel weder dahinter noch
darunter ein Grab befindet.
|
weitere
Benefiziaten siehe Benefiziaten-Liste ...
Doppelempore
Die Kirche ist
im Verhältnis zur Grundfläche sehr hoch (9,55 m). Nur
so ist genügend Raum für eine Doppelempore mit Bänken
für Besucher im 1.Stock und der Orgel im oberen Stockwerk.
Für beide Emporen verbleibt eine Höhe von insgesamt 6,70
m. Der Zugang zur Empore liegt aber nicht im kurzen Kirchenraum,
sondern im ersten Stockwerk des Turms. Der Weg dorthin über
eine steile, ausgetretene Treppe
und durch die massive Holztüre (siehe rechts) mutet noch recht
mittelalterlich an. Die Türe könnte noch aus dem Jahr
1858 stammen, als beide Türen (aus Fichtenholz) vom Turm zum
Kirchenschiff unten und oben mitsamt den Beschlägen neu erstellt
wurden. |
Stiege
zur Empore |
Orgel
Frühere
Orgel
In Inhausen gab es schon vor 1900 eine Orgel.
Sie wurde 1830/31 durch den Burghausener Orgel-macher und Mechaniker
Florian Unterholzner für 34 Gulden renoviert. Unterholzener wurde
1791 in Niedertrennbach geboren und starb in Burghausen um 1847.
17)
|
|
Heute
steht auf der Doppelempore die einmanualige Orgel
mit sieben Registern und mechanischer Schleiflade in ihrem weiß-goldenen
Rokokogehäuse. 47)
"Das wahre Schmuckkästchen" wurde 1735 von Quirin
Weber aus Dachau für die Pfarrkirche in Haimhausen erstellt,
1796 repariert und im Jahr 1900, als man dort eine neue Orgel beschaffte,
nach Inhausen gebracht.
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Der Orgelprospekt ist in gebrochenem
Weiß bemalt. Architrav, Friese und Füllungen sind dem
Kirchenraum entsprechend leicht farbig abgefasst. Alles ist mit
transparentem Lack überzogen. Die Schleierbretter im Rokokostil
ist glanzvergoldet.
39)
1982 wurde zunächst
eine Restaurierung der Barockorgel durch Firma Nenninger einschließlich
des Prospekts (Firma Stachl) für rund 40000.-DM durchgeführt,
wobei bei Orgelwerk ein Rückbau auf den barocken Zustand intendiert
wurde.
Disposition der originalen
Weber-Orgel von 1735 (nach Brenninger-Stand 1975):
Manual (C-c''', 45): Gedackt 8', Gamba 8' (später hinzugefügt),
Principal 4', Flöte 4', Octav 2', Quint 1 1/3
Pedal (C-a,kurz): Subbaß 16'(später
hinzugefügt).
Koppeln: I/P
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Hinweis:
Mit ihren vielen Pfeifen, die über ein Gebläse zum Klingen
gebracht werden, steht die Orgel meist im rückwärtigen Bereich
der Kirche auf der Empore. Sie hielt erst allmählich Einzug in
die Kirchen, weil sie bis in das 11. Jahrhundert als profanes (weltliches)
Instrument galt, das für das höfische Zeremoniell verwendet
wurde. Erst ab dem 13. Jh wurde es zur Regel, in allen bedeutenden
Kirchen Orgeln zu errichten. Heute gehört eine Orgel zur Ausstattung
fast jeder Kirche. Mit ihrer Klangvielfalt und Klangfülle trägt
sie zur Verschönerung des Gottesdienstes bei. Der Orgelprospekt,
die Schauseite der Orgel, wurde früher meist durch Künstler
gestaltet. Im Barock und im Klassizismus, deren Epochen unsere ältesten
Orgeln im Landkreis Dachau angehören, wurde der Prospekt mit
reicher Ornamentik verziert. Heute setzt sich immer mehr der Freipfeifenprospekt durch, der allein durch die harmonische Anordnung der
Pfeifen wirkt. |
Das Eingangsportal
an der Nordwestseite stammt aus der Erbauungszeit und ist somit noch
spätgotisch.
Es ist durch ein Vorhaus vor Witterungs-einflüssen geschützt.
Die Türe stammt aus dem
19.Jh und ist mit neugotischen Ornamenten verziert. |
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An der Innenseite der Türe
ist noch das schöne alte Türschloss
mit den Beschlägen als Verzierung erhalten. Seit 1983 wird
die Kirche durch ein modernes Schloss mit Alarmanlage gesichert.
Wenn Sie noch andere alte
Kirchentürschlösser aus dem Dachauer Land sehen möchten,
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An der Eingangstüre ist ein Weihwasserbecken
aus Rotmarmor in Muschelform angebracht. Diese Form ist auch von einigen
anderen Kirchen bekannt.
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Landkreises interessieren, klicken
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Wallfahrten und Bittgänge
Früher kamen viele Wallfahrer und Teilnehmer von Bittgängen
aus mehreren Pfarreien nach Inhausen (u.a. aus Fürholzen, Ampermoching,
Röhrmoos, Sittenbach und Vierkirchen). Wallfahrten nach Inhausen
gibt es heute keine mehr. Aber an Ostern machen sich alljährlich
Gläubige aus den Pfarreien in Lohhof und Oberschleißheim auf
den Emmausgang nach Inhausen.
Die
Gottesdienstordnung finden Sie hier...
Hans Schertl
Quellen:
01) Michael Wening, "Historico-topographica
descriptio Bavariae", Band 1, 1701
02) Königlich-bayerisches Intelligenzblatt
für den Isarkreis 1815 (erledigtes Beneficium)
03) Königlich-bayerisches Intelligenzblatt
für den Isarkreis 1818 (neuer Benefiziat)
04) Eisenmann/Hohn, Topo-geographisch-statistisches
Lexicon vom Königreiche Bayern, 1831 (Statistik)
05) Johann Nepomuk Buchinger, Geschichtliche
Nachrichten über die ehmalige Grafschaft u. das Landgericht Dachau,1844
(Stat)
06) Dr.Martin v.Deutinger, Die älteren
Matrikeln des Bistums Freysing, 1849/50
07) Dr.Joachim Sighart,
Von München nach Landshut: Ein Eisenbahnbüchlein, 1859
08) Heyberger,Schmitt,Wachter, Topografisch-statistisches
Handbuch d.Konigreichs Bayern,1868, (Statistik)
09) Schematismus der Erzdiözese
München und Freising, 5.Decanat Dachau, 1868 (Statistik)
10) Anton Mayer, Statistische Beschreibung
des Erzbisthums München-Freising, 1874
11) Bezold/Riel, Kunstdenkmale des
Königreichs Bayern, 1895
12) Hugo Straßer, "Nova
et vetera de parochia Haimbhusiaria", 1901
13) Theodor Bitterauf, Die Traditionen
des Hochstifts Freising, 1909 (Nr. 1030)
14) Dr. M. Hartig,
Die Kirchen des Dekanats Dachau, 1938
15) Jakob Mois,Geschichtliche Notizen
über einige Kirchen im Landkreis Dachau, ca.1950, unveröffentlicht
(1660)
16) Max Spindler, Historischer Atlas von Bayern, 1958
17) Georg Brenninger, Orgelbauer aus
dem Altöttinger Raum; Oettinger Land 2, 1982, S. 161f
Unterholzner baute Werke in Dornach, Wasserburg/Spitalkirche,
Erlstätt, Otting, Kirchweidach u. Eggstätt
18) Heimatbuch des Landkreises und der Stadt Dachau, 1971
19) Wilhelm Störmer, Adelige Eigenkirchen und Adelsgräber
- Denkmalpflegerische Aufgaben,1975, ZBLG 38, S.1142-1158 (UrkNr)
20) Max Gruber, Kistler, Schreiner u.Drechsler aus dem
Amperland, Amperl 1975-S.91 (Taubmayr)
21) Georg Brenninger: Orgeln in Altbayern. Bruckmann,
München 1982, ISBN 3-7654-1859-5.
22) Heinrich u.Margarete Schmidt, Die vergessene Bildersprache
christlicher Kunst, 1981 (Pieta 5 Wunden)
23) Max Gruber, Im Dachauer Land wirkende Bildhauer, Amperland
1982/1
24) Max Gruber, Im Amperland tätige
Glockengießer, Amperland 1984/2 (Steger)
25) Anton Landersdorfer, Das Bistum
Freising in der bayerischen Visitation des Jahres 1560, 1986
26) Jakob Mois, Joh.Georg Dieffenbrunner,
1986
27) Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler,
Bayern IV: München und Oberbayern, 1990
28) Robert Böck, Wallfahrt im Dachauer Land, Bd 7
der Kulturgeschichte des Dachauer Landes 1991
29) Markus Bogner, Chronik von Haimhausen,
1991 (Steintafel vor Altar)
30) Georg Brenninger, Freisinger Künstler
und Kunsthandwerker vor 1800
Georg Ellinger stammte angeblich aus Tüssling,
erhielt 1654 das Bürgerrecht und verheiratete sich 1657 in Freising.
Kurz danach dürfte er nach Moosburg gezogen
sein.
31) Bauer/Rupprecht, Corpus der barocken Deckenmalerei
in Deutschland,1996
32) Dr. Lothar Altmann, Barocke Deckenmalerei im Landkreis
Dachau, Amperland 1998/3
33) Hans Schnell und Karl Wilhelm, Die Glocken der Pfarrei
Haimhausen, 2002
34) Madonna, Das Bild der Muttergottes,
Ausstellungskatalog Freising, 2003 (Choraltarmadonna)
35) Eckhard Bieger, Das Bilderlexikon
der christlichen Symbole, 2008
36) Ausstellung 400 Jahres Schlossareal Haimhausen, 2006
37) Künstler in Haimhausen im
Barock und Rokoko, Ausstellung 2014 (Conrad Eberhard)
38) Markus Bogner, Aus der Geschichte
der Ortsteile von Haimhausen, 1974
39) Sabine John/Dr.Stefan Nadler, Dokumentation
zu Bau-, Ausstattungs- und Restaurierungsgeschichte, 2017
40) Dendrochronologisches Labor Veronika
Siebenlist-Kerner, Bad Birnbach vom 20.9.1989
Eindeutig ist die Datierung von vier Proben vom
Chor. Bei dreien ist die Fällung im Herbst/ Winter 1659/60 erfolgt,
bei
einer im Frühjahr 1660.
41) Oberbayerisches Archiv für
vaterländische Geschichte, Band 6, S. 364
42) Kunstwerk der Woche, Münchner
Kirchenzeitung 8.12.2019, Nr.49
43) Der Isargau, Zeitschrift für
Heimatgeschichte und Volkstum,1929,Heft 2, S.53 ff.
44)Bernhard Skrabal, 2021
45) Robert Böck, Die Marienkirche
zu Inhausen, zur Sonderprägung des Weihnachtstalers 1989
46) Lorenz von Westenrieder,
Statistische Beschreibung des churfürstl. Landgerichts Dachau, München,
1792, S. 54
Diese Beschreibung ist die erste materialreiche
und für lange Zeit detaillierteste Schilderung des Dachauer Landes.
Westenrieder bediente sich der Ende des 18.Jh.
in Mode gekommenen literarischen Form der Reisebeschreibung. Seine
persönlichen Beobachtungen untermauerte
er Zahlen aus der Dachsbergischen Volksbeschreibung von 1771-81).
so Dr.Michael Stephan in "Das Dachauer
Land in früheren historisch-statistisch-topographischen Landesbeschreibungen,
Amperland 1993
47) Organ index, freie Wiki-Orgeldatenbank,
Internetseite, 2022 (Orgel)
48) Freisinger Wochenblatt zugleich
Amtsblatt für Freising, Moosburg und Dachau-19.01.1866 (Jahrtagsstiftung)
49) Freisinger Tagblatt-Freisinger
Nachrichten - Amtsblatt der Stadt Freising und des Kreises Freising- 4.1.1874
(J.Kindle)
50) Regensburger Zeitung vom 01.01.1843
u. Bayerische Landbote vom 01.01.1843 (Benef.Waltl)
51) Wendelstein : Rosenheimer Tagblatt;
Tageszeitung für Landwirtschaft, Gewerbe und Handel; offizielles Amts-
und
Nachrichtenblatt für alle Behörden
vom 28.03.1878 (Maurus Weidenauer)
52) Wendelstein : Rosenheimer Tagblatt
; Tageszeitung für Landwirtschaft, Gewerbe und Handel vom 20.11.1886
(Nodler)
53) "Im 17. und 18. Jahrhundert
galt Augsburg als das Zentrum der Silber- und Goldschmiede. Mehr als 200
Meister dieser Zunft
|
waren
hier ansässig und exportierten ihre Schöpfungen in die gesamte
Welt. Sowohl der österreichische als auch der bayerische Hof
zählten zu den finanzkräftigen Kunden und ließen virtuose
Objekte für ihre Kunstsammlungen kreieren. Aber nicht nur das!
...Der Pinienzapfen wird als Punze zum Zeichen dieser ersten Adresse
für Gold und Silber. Aufgrund dieser Marke und der sogenannten
Meistermarken ist es möglich, heute jedes Objekt exakt seinem
Schöpfer zuzuordnen. " - Glanzvolle Objekte sind Synonym
der Kreativität der Meister, aber auch Ausdruck eines ästhetischen
Empfindens, das zur Grundlage des Mäzenatentums wurde."
- Quelle: Informationstafel im Schloss Unterwittelsbach,
2023 |
54)
Die Tora (22:24) schreibt vor, Tiere nicht zu kastrieren: "Und in Euerem
Land dürfet Ihr das nicht tun"
55) Liste aller Benefiziaten von 1573
bis 1796, Diözesanarchiv, Bestand:
AA001/3 Signatur: AA001/3, PfarrA8900,
93 Bilder: Hans Schertl
13.5.2024
Schriftverkehr
über die Renovierung 1660
26)
von Jakob
Mois
I. Gesuch des Pfarrers an das
Ordinariat Freising, praes. am 22.3.1660
Laut Bericht des Pfarrers Johann Krauthover von Haimhausen (an das
Ordinariat) haben seit nunmehr etlichen Jahren "in der Weitte
und nahenten orthen, Hoch und niedern standts Persohnen ein sonderbare
affection" gegen das im Choraltar zu Inhausen aufgestellte Muttergottesbild
gezeigt, "das hierauß der algemeinen mainung nach erscheint,
dises vor ein Miraculos bilt zehalten". Da "solches unbezweifelte
Miraculos bilt" in einem schlechten Choraltar nicht würdig untergebracht
sei und auch die beiden Seitenaltäre baufällig sind, habe der
Hofmarksherr Franz Albrecht von und zu Haimhausen sich entschlossen, das
Gotteshaus zu besserem Ansehen zu bringen:
1. der Chor, in welchem das Gnadenbild steht, sei bloß 18 Schuh
hoch und soll auf 27 Schuh erhöht werden; ein neuer schöner
Choraltar soll darin Platz finden, in dessen Mitte das
"Miraculos bilt" gesetzt werden wir, rings herum aber die 15
Geheimnisse
des Rosenkranzes "gar schön von khupfer, versilbert
und in schwarz baisten (=gebeiztem) Holz (vom Grafen gestiftet);
außerdem soll der Altar, neben anderen Cirata
mit 2 großgeschnitzten biltern als S.Joannes und S.Franciscus"
versehen
werden.
|
Originaltexte:
39)
"1.° den Chor alwo das Miraculos bilt stehet vnd derZeit bloß
von der Erden 18 schuech hoch vf 27 zuerhehern, aldahin einen schönen
Chor Altar vnd in die Mitte dess vilbedeuttes Miraculos bilt vnser
Lieben Frauen zesözen, rings herumb mit den 15 gehaimbnußen
des Leidens Christi vnd anderm zubesözen, alsdan neben andern
Cirata mit 2 großgeschnizten biltern als S: Joannes vnd St:
Franciscus zuuersechen |
2. der rechte Seitenaltar soll "mit
einem gemalten stuckh St. Joseph und Maria auch Jesum" geziert werden.
|
2.° rechter Handt ein seiten altar mit einem gemallenen stuckh
St: Joseph vnd Maria auch Jesum vnd |
3. der linke Seitenaltar "auch
gemallner Joachim, Anna und Maria" bekommen.
|
3.°
vf linkher seiten auch gemallner Joachim Anna vnd Maria machen zlassen." |
Die Handwerksleute hätten bereits
die nötigen Visiere gemacht und der Überschlag belaufe sich
auf 1114 fl. 42 x.- dazu gebe Herr Franz Albrecht v.Haimhausen 600 fl.
und wolle den Chor "mit Märmlstain" (= Marmor) auspflastern
und das Mariengnadenbild mit versilberten getriebenen Kupferreliefs mit
Darstellungen der 15 marianischen Rosenkranz-Geheimnisse umgeben lassen.
lassen. - Über der Sakristei aber soll ein Oratorium für die
verwitwete Frau Kurfürstin gebaut werden, da diese (von Schleißheim
aus) das Gotteshaus öfter besuche und dort ihre Andacht ungestört
verrichten könnte.
II. Antwort des Ordinariats
vom 10.Mai 1660
In der Antwort des Ordinariats vom 10.Mai 1660 wird die Anschaffung der
3 Altäre zwar genehmigt, doch bekam der Pfarrer einen strengen Verweis,
weil die Altäre - wie das Ordinariat von anderer Seite erfahren hatte
- bereits angefertigt waren, bevor um die Lizenz eingegeben worden war.
Auch die Erweiterung des Chores und das Oratorium wurden gestattet.
Jedoch
die erbetenen Baumstämme aus der Hochstiftswaldung von Ottenburg
bekam der Pfarrer nicht, denn durch einen großen Brand in Ismaning
musste das Holz den dortigen Untertanen zur Wendung der größten
Not verabreicht werden.
|
Hinweise.
Es scheint dann aus dem Umbau des Chors doch nichts geworden
zu sein, denn der gotische Chor in Inhausen steht noch heute
unverändert.
Aber das Oratorium wurde eingebaut. In diesem Zusammenhang wurde
außen am Chor eine ansehnlich Treppe errichtet, über
die die Kurfürstengattin, aber auch die Hofmarksherren
und ihr Gefolge das Oratorium an der Nordseite des Altar-raums
erreichen konnte ohne gemeinsam mit den einfachen Leuten die
Kirche betreten zu müssen. Auch durch die Sakristei wollten
sie nicht zu ihren Plätze gehen, sondern einen unkontrollierten
und unbeobachteten Zugang haben. Im nebenstehenden Kupferstich,
den Michael Wening um 1700 erstellt hat, ist die Treppe gut
zu erkennen. (siehe rechts). Sie ist heute nicht mehr vorhanden. |
|
|
Das Oratorium hat man also gebaut,
im Übrigen den Altarraum nicht verändert. Die Altäre aber
wurden aufgestellt und auch den "Kostenüberschlag" sowie
die ausführenden Künstler und Handwerker erfahren wir:
|
"Maler: Geörgen
Ellinger, burger und Maller zu Mospurg der Visier gemeß von
den 3 Altärn gemachten geding nach
413 fl.
Bildthauer: Paullusen Hörndle, burger und Bilthauer zu Freysing
von disen 3 altärn dem geding nach 180 fl.
Khistler: Hannsen Taubmayr. Burger und Khistler
zu gedachtem Freysing auch von beriehrten 3 Altärn vermög
gedings 150 fl. " |
Verzeichnis
der Kunstdenkmale des Königreiches
Bayerns 1895
Mit der Kirche in
Inhausen befasste sich auch das Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreiches
Bayerns, das Gustav von Bezold und Dr.Berthold Riehl im Auftrage des kgl.Staatsministeriums
des Innern, für Kirchen- und Schulangelegenheiten erstellt haben.
Im Bericht heißt es:
|
Architektur: "Kirche
spätgotische Anlage: am Aeusseren erhalten, das Innere 1761
umgestaltet. Einschiffig; Chor eingezogen, zwei Langjoche und Schluss
in drei Achteckseiten (ursprünglich ein Langjoch und fünf
Achteckseiten). Sakristei an der Nordseite des Chores ein späterer
Anbau. Thurm an der Westseite. Das Langhaus mit einem Spiegelgewölbe,
der Chor mit einem Tonnengewölbe und mit Stichkappen bedeckt.
Am Aeusseren schlanke Stützpfeiler. Der Thurm ist in seinem
unteren Theil quadratisch - auf ein glattes Untergeschoss folgt
ein zweites, welches auf den freistehenden Seiten je vier zu zweien
übereinanderstehende Flachnischen, die unteren mit Eselsrücken,
die oberen mit nach einwärts gekrümmten Bogenlinien geschlossen
hat - in seinem oberen Theil achteckig. Acht Giebel und Spitzdach.
Gothisches, sehr einfaches Nordportal von einem (späteren)
Vorzeichen theilweise bedeckt. Südportal vermauert".
Ausstattung: "Das unbedeutende Deckenfresko stellt dar,
wie die Erdtheile der Himmelskönigin huldigen bez. Tieffenbrunner
1761. Choraltar von ca. 1670. Rings um die Nische des modernen Madonnenbildes
sind 15 in Silber getriebene oben halbrunde Tafeln gruppirt, 15
Rosenkranzgeheimnisse darstellend. Um 1670. Gut. H. 35 br.35,5 cm
(mit Rahmen h.55, br.45 cm).
Seitenaltäre einfach, gut. Innen an der Nordwand des Chores
einfacher Grabstein des Hanns Albrecht Buttler von und zu Haimhausen
+4.April 1659 H.77, br.48 cm.
In der Sakristei: Kelch, Silber mit grossen Blumen verziert, von
1692. Kelch, Silber, mit Band- und Pflanzenwerk verziert; Augsburger
Arbeit; Marke IL. (Johannes Lincker oder Johannes Lauterer oder
Jakob Lutz). Ampel, Silber, durchbrochen, mit großen Blumen
verziert, um 1700." 53)
|
Gutachten
des Generalkonservatoriums in München
über den Zustand der Kirche in Inhausen
vom 26.4.1913 39)
Generalkonservatorium an Kirchenverwaltung Inhausen:
|
"Die
ursprünglich gotische Anlage der Kirche hat sich am Äußeren
größtenteils erhalten, während das Innere 1761 umgestaltet
wurde. Das Interieur ist im Wechsel des Geschmackes der einzelnen
Stilperioden interessant: Altäre aus der 2ten Hälfte des
17. Jahrhunderts in dem Reichtum ihrer Figuren charakteristisch u.
im Aufbau gut gelöst. Hochaltarantependium in Gips??, vermutlich
vom beginnenden 18. Jahrhundert, Kanzel aus der ersten Hälfte
des 18. Jahrhunderts, ?? , Kanzelstiege dagegen Rococo, 1761. Die
zierliche Dekorationsmanier des frühen Rococo zeigt dann ferner
noch das niedliche Gehäuse der Orgel. Die auf hoher Hohlkehle
ruhende Decke des Langhauses schmückt ein einziges großes
Deckenbild, von stuckimitierenden Dekorationen umgeben, darstellend
die Verherrlichung Mariens durch die Erdteile, eine flott gelöste
Illustration zu dem Psalmvers: Beatam me dicerent omnes generationes;
bezeichnet Tiefenbrunner Ao. 1761. Am Chorgewölbe umgibt wiederum
farbimitierende Muschelwerkmalerei, grau in grau, auf Rosagrund, in
den Stichkappen das Bild 'Moses an dem brennenden Dornbusch' auf dem
Gewölbescheitel. (Näheres über die Kirche s. Kunstdenkmäler
Oberbayerns, S. 303).
Eine
Innenrestauration dieser schönen Kirche wäre sehr wünschenswert.
Diese Renovierung sollte sich in erster Linie auf das große
Langhausdeckenbild erstrecken, welches an manchen Stellen
Schäden aufweist. Ob einzelne Schäden von vorigem schlechtem
Dachzustand herrühren, wäre zu untersuchen. Die Restauration
der Altäre u. sonstigen Einrichtungsgegen-stände kann
sich vermutlich an verschiedenen Partien auf Reinigung beschränken.
Alle Wandflächen wären rein kalkweiß zu tünchen.
Die Renovierung der Gemälde an der Langhausdecke u. jene am
Chorgewölbe sollte nur von einer tüchtigen, mit solchen
Arbeiten vertrauten Kraft erfolgen. Notwendig erscheint dann auch
die Beschaffung eines neuen Tabernakels für den Hochaltar anstelle
der gegenwärtigen, ?den gotischen, sehr unschönen u. auch
liturgisch ungeeigneten Anlage.
Freilich
würden nach einer sachgemäßen Innenrestauration
die bunten Tapetenfenster u. die unschönen Fenster im
Chor noch mehr stören als jetzt. Es wäre daher sehr angezeigt,
wenn mit der seinerzeitigen Gesamtrestauration im Innern diese Fenster
entfernt u. an ihre Stelle einfache Blankverglasung mit rheinischem
oder Antikglas in Sechseck- oder Rundverbleiung kämen. Nur
auf diese Weise wird die ursprüngliche Stimmung im Interieur
wieder erlangt werden, u. nur dann wird auch die schöne im
Laufe der auf die Erbauung folgenden Jahrhunderte zum Schmucke des
Innern beschaffte Ausstattung in den Gemälden u. Einrichtungsgegenständen
zu ihrer vollen Geltung gelangen.
Wenn einmal an die Innenrestauration dieser Kirche, die Vor??en
besitzt, gegangen wird, wolle uns zuvor noch Mitteilung gemacht
werden, damit wir uns bezüglich der Kostenanschläge, der
geeigneten Kräfte etc. äußern können..."
|
Renovierung
der Kirche ab 1949
39)
Schriftverkehr mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Landratsamt
sowie Handwerkerrechnungen
07.07.1949:
Schreiben des Pfarramts an das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege
|
"Infolge
der Einwirkungen des Krieges und ganz besonders durch das Unwetter
des Jahres 1946 wurde das Dach der Filialkirche in Inhausen so schwer
beschädigt, daß bei starkem Regen das Wasser in das Innere
der Kirche dringt und für das Deckengemälde eine Gefahr
wird. Bereits ... 1939 war eine Neubedachung eingeleitet, konnte aber
der Zeitverhältnisse wegen, damals nicht mehr ausgeführt
werden. ... Es müßte eine Neubedachung vorgenommen werden.
Das bisherige Dach der Kirche besteht aus Mönch - Nonnen Ziegeln.
... Das zur Neueinlattung nötige Holz ist bereits vorhanden.
..." |
16.07.1949:
Antwort
des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege
|
"Die
beabsichtigte Entfernung des Mönch- Nonnendaches wäre
für das Bauwerk ein ganz großer Verlust, der unter allen
Umständen vermieden werden muß. Die Neueindeckung mit
Biberschwänzen, die zwar unter dem Drang der Verhältnisse
durch Reg. Entschließung schon einmal genehmigt war, ist glücklicherweise
bisher unterblieben. Sie wäre heute nicht mehr zu rechtfertigen,
da das benötigte Ziegelmaterial wieder hergestellt wird. Wir
nennen Ihnen zum Bezug die Firma Schätz in Neuötting.
Das Dach ist wohl stellenweise sehr defekt; wir glauben aber doch,
daß noch große Partien erhalten werden können.
Bei ordnungsgemäßer Verlegung im Kalkmörtel ist
das Dach für sehr lange Zeit wieder gesichert. Die Verschieferung
der Turmspitze, die im 19. Jahrhundert erfolgte, hat dem Turm seine
ganze Schönheit genommen. Die alte Schindeleindeckung soll
noch darunter liegen; sie hätte damals nur ausgebessert werden
sollen.
Dringend erforderlich ist auch die Erneuerung der Fenster. Dabei
sind die ohnehin defekten farbigen Scheiben, die neben anderen unerfreulichen
Dingen das 19. Jahrhundert hereinbrachte, zu entfernen und durch
Sechseckverbleiung (stehend) unter Verwendung von Antikglas weiß
zu ersetzen. (Muster hinter dem Choraltar). Wir würden wünschen,
daß sich dann eine Innenrestaurierung anschließen würde, um die
nicht viel besuchte Wallfahrtskirche, die heute heruntergekommen
aussieht, in einen würdigen Stand zu versetzen. ..." Dringender
Rat, die Arbeiten noch vor Eintritt des Winters durchzuführen da
die Fresken schon empfindlich gelitten haben."
ergänzendes
Schreiben des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege vom
20.7.1949 an das Pfarramt:
"Angebot von Mönch-Nonne-Ziegeln zu Werkspreisen. "Die Konstruktion
der Ziegel ermöglichen es, daß sie auch noch angebunden werden können.
Im Notfall wäre also auch eine provisorische Umlegung ohne Kalkmörtel
möglich. Die Ziegel sind künstlich gerauht, sodaß Patina anwächst."
|
03.08.1949: Kostenvoranschlag
des Glasermeisters Julius Brendle aus Lohhof über Reparatur der Kirchenfenster
in sechseckiger
Bleiverglasung mit Neuantikglas weiß in
stehenden Reihen (5,23 qm Neuglas) über DM 3006.- für acht Fenster.
08.08.1949: Kostenvoranschlag
der Schlosserei Anton Bredl über DM 609,10 für Erneuerung der
Dachrinnen aus verzinktem
Eisenblech.
19.08.1949:
Schreiben des Pfarramts Haimhausen an das Bayerische Landesamt für
Denkmalpflege:
|
Am
1.9. beginnen die Arbeiten in Inhausen. Erneuerung des Daches nach
Anweisung des BLfD in Mönch-Nonne-Deckung. Auch die stark beschädigten
Dachrinnen und Ablaufrohre müssen erneuert werden. "Die Kirchenfenster
rechts vom Hauptaltar können mit den zur Zeit vorhandenen Mitteln
ebenfalls erneuert werden und zwar durch Sechseckverbleiung (stehend)
unter Verwendung von Antikglas weiß. ..." Bitte um Prüfung der drei
Kostenvoranschläge." |
19.08.1949:
Kostenvoranschlag des Maurermeisters Josef Kopfmüller aus Jarzt:
|
"369
qm Preisel ausbeßern bzw. neu aufmörteln DM 1660,05 für
Gerüst an- und abfahren sowie aufstellen DM 120,00 Sa. DM 1780,05
1. Die fehlenden Preisel sind von der Kirchenverwaltung zu liefern.
2. Bei obigen Preis ist sämtliches Material wie Sand, Zement,
Kalk sowie Stellen des Gerüstes mit inbegriffen ..."
|
29.08.1949:
Schreiben des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege:
|
"Unter
den Materialien, die der Voranschlag von Josef Kopfmüller aufführt,
befindet sich Zement. Es ist zu vermuten, daß er für das Aufmörteln
der Mönch- und Nonnenziegel in reinem Zement oder in Kalkmörtel
mit Zementbeimischung gedacht ist. Da das zu Schwundspannungen führen
kann, wodurch das Ziegelmaterial häufig reißt, wird ausdrücklich
darauf hingewiesen, daß nur reiner Kalkmörtel verwendet werden darf."
|
20.09.1949:
Kostenvoranschlag des Maurermeisters Josef Wallner aus Ottershausen:
|
"1)
Gerüstaufstellen beiderseits 180.-
2) Die alten Mönch u. Nonnen abnehmen (Nordseite) reinigen u. lagern
im Dachspeicher 170 qm 255.-
3) Auflatten der vorhandenen Dachlatten mit liefern der Nägel 544
lfdm 108,80
4) Setzen der vorhandenen neuen Mönch u. Nonnen mit liefern des
Materials 170 qm 1105.-
5) Südseite ausbessern mit vorhandenen alten Mönch u. Nonnen 170
qm 680.-
6) Presbyterium: Das Dach Ausbessern u. setzen der abgehenden Firstziegel
pauschal 120.-
Summe 2448,80 DM"
Die Arbeiten wurden in den Inhausener Kirchenrechnungen 1948/49
und 1949/50 abgerechnet.
|
13.10.1949:
Genehmigung der Regierung von Oberbayern zur Durchführung von Instandsetzungsmaßnahmen
an der Kirche Inhausen:
|
"Genehmigt
wurde im Einverständnis mit dem Ordinariat und dem BLfD die Instandsetzung
des Daches und die Erneuerung der Dachrinnen sowie der durch Kriegseinwirkung
beschädigten Fenster der Kirche.
"Das Landesamt für Denkmalpflege macht besonders darauf aufmerksam,
daß zur Verlegung der Mönch- und Nonnenziegel nur reiner Kalkmörtel
(allenfalls unter Beigabe von Kuhhaar aus Sumpfkalk und gewaschenem
Sand, ohne Zementbeigabe, zur Verwendung kommen darf, wenn nicht
unerfreuliche Schwundspannung auftreten sollen. Wegen der Fenster
bemerkte das Landesamt für Denkmalpflege, daß sich die ursprünglich
vorgeschlagene Rechteckform der Verglasung lediglich auf die damals
vorgesehene Notlösung mit Farbglas bezog. (...)"."
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15.10.1949:
Schreiben der Regierung von Oberbayern an das Landratsamt Dachau:
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"Entschließung:
Instandsetzung von Dach und Fenstern wird im Einvernehmen mit dem
Ordinariat genehmigt.
Das Landesamt für Denkmalpflege macht besonders darauf aufmerksam,
daß zur Verlegung der Mönch- und Nonnenziegel nur reiner Kalkmörtel
(allenfalls unter Beigabe von Kuhhaar aus Sumpfkalk und gewaschenem
Sand, ohne Zementbeigabe, zur Verwendung kommen darf, wenn nicht
unerfreuliche Schwundspannungen auftreten sollen. Wegen der Fenster
bemerkte das Landesamt ..., daß sich die ursprünglich vorgeschlagene
Rechteckform der Verglasung lediglich auf die damals vorgesehene
Notlösung mit Farbglas bezog. ..."
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22.04.1950:
Empfehlungen des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege für
eine Innenrenovierung:
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"Unser
Referent hat kürzlich nach der Dachinstandsetzung und der Erneuerung
der Kirchenfenster im Chor nochmals die Kirche besucht. Hiezu möchten
wir folgendes mitteilen:
Mit der begonnenen Verglasung dürfte im Schiff nicht fortgefahren
werden. Der Durchmesser der Scheiben ist zu klein ausgefallen und
die Bleibreite zu schmal. Dadurch wirken die Fenster nicht gut.
Vor weiteren Vergebungen von Fenstern ersuchen wir uns die Unterlagen
vorzulegen.
Gleichzeitig möchten wir raten, baldmöglichst an die ohne besondere
Kosten mögliche Entfeuchtung der Kirche heranzugehen, die
als Voraussetzung für eine spätere Innenrestauration anzusprechen
wäre. Hierzu wäre rings um die Kirche ein sog. 'Schottergraben'
anzulegen: Aufgraben in ca. 50 cm Breite bis in Fundamenttiefe und
Wiedereinfüllen mit grobem Rollkies.
Der Besuch veranlaßt uns auch nochmals zu überprüfen, ob die der
Kirche zur Verfügung stehenden Mittel es erlauben würden, eine Restaurierung
des durch Wasserschäden gefährdeten Deckenbildes von Dieffenbrunner
und am besten eine anschließende Inneninstandsetzung durchzuführen.
Wir haben bereits ... 1913 auf die Notwendigkeit der Restaurierung
des Deckenbildes hingewiesen. Durch das so lange Jahre defekte Dach
haben sich die Schäden am Bilde bedeutend vermehrt. Seinerzeit haben
wir auch in unserem Gutachten uns ausführlich über die Bedeutung,
die dem Innenraum der Kirche von Inhausen zukommt, geäußert und
Weisungen zu einer Restaurierung gegeben; diese sollen im folgenden
noch ergänzt werden.
Zu allen Putzausbesserungen und zur Innentünchung kann nur
ein mehrjähriger, möglichst holzgebrannter Sumpfkalk verwendet werden.
Alle Lichtleitungen sind unter Putz zu verlegen. Die elektrischen
Wandarme im Chor sind zu beseitigen.
Die Herausnahme der später eingebauten 2. Empore wäre ein
Gewinn für das Innere.
Die Beseitigung der störenden Farbfenster im Schiff ist eine
unbedingte Voraussetzung für eine Innenrestaurierung. Hiedurch wird
das Deckenbild wieder genügend Licht erhalten. Die Verbleiung der
neuen Fenster erfolgt in Rundform (Scheibendurchmesser ca. 16 cm)
unter Verwendung von Antikglas weiß.
Beim Hochaltar wie bei den Seitenaltären sind die originalen
Marmorierungen und Fassungen freizulegen. Das Gold wird nur gereinigt.
Der Kauf eines alten, zum Hochaltar passenden Tabernakels von einer
Kirche, in der er überflüssig wäre, sollte in die Wege geleitet
werden. Höchst bedauerlich ist es, daß anscheinend nicht festzustellen
ist, wo das alte Gnadenbild der Kirche hingekommen ist.
Der jetzt über dem Chorbogen hängende St. Michael soll auf
den Kanzeldeckel verlegt werden. Beim Auferstehungs-christus ist
ebenfalls die originale Fassung freizulegen. Die Kommunionbank wird
abgelaugt und nur gewachst. Dasselbe wäre bei der Einrichtung der
Sakristei nötig. Die Eingangstüre kann durch Abnahme der schlechten
Ornamentik verbessert werden. Im Chor liegt noch das alte Marmorpflaster,
das die ganze Kirche sicher einmal besessen hat. Die heute im Schiff
liegenden, noch dazu viel zu kleinen Solnhofener Platten brachten
eine Verarmung des schönen Innenraumes mit sich."
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1953: Stellungnahme der v. Hanielsche Kirchenstiftungsverwaltung
Haimhausen
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Die v. Hanielsche Kirchenstiftungsverwaltung Haimhausen weigert
sich mit Hinweis auf die wenig ergiebige bzw. für viele Objekte
zuständige Stiftung die vom BLfD wegen mangelnden Lichtes und
fehlender Lüftungsmöglichkeit gewünschte Auswechslung
der Tapetenfenster des 19. Jahrhunderts in Inhausen und Einsetzen
von Sechseck-verbleiung in Antikglas mit Kosten von 900 DM durchzuführen.
Es müsse, so das Schreiben vom 1.6.1953 beim Ausflicken der
Fenster mit normalem Fensterglas bleiben. Der Pfarrer scheint die
Sechseckverbleiung zu fördern. Keine weitere Entscheidung im
Akt, nur Aktennotiz von Prof. Blatner auf einem Schreiben der Hanielschen
Kirchenstiftungs-verwaltung vom 12.4.1954: "Leider wurden bei der
Erneuerung der Kirchenfenster von Inhausen trotz meiner genauen
Angaben wiederum Winkeleisen verwendet."
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Die
Benefiziaten von Inhausen
55)
Die Kirche von Inhausen wurde kurz
nach ihrer Fertigstellung 1457 mit einem umfangreichen Benefizium bedacht
und konnte sich aus dessen Erträgen einen eigenen Benefiziaten leisten.
Im Diözesanarchiv befindet sich eine Aufstellung
aller Benefiziaten von 1573 bis 1796. Kaplan Hugo Strasser hat 1901 in
seiner Chronik Nova et vetera de parochia Haimbhusiaria noch einige weitere
Benefiziaten benannt und beschrieben. Die meisten Inhaber dieses Benefiziums
sind auch in Inhausen gestorben und liegen dort begraben. Ihre Namen sind
auf den Epitaphien zu lesen, die in die Westwand der Kirche auf der Innenseite
eingelassen sind.
Das Recht, die Benefiziaten auszuwählen und zu bestellen oblag in
den ersten vier Jahrhunderten dem Bischof von Freising.
(bei
blauem Text bringt ein Klick weitere Informationen
Resigniert = regulär ausgeschieden / versetzt
ab
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Installation
am
|
bis
|
Grund
des Ausscheidens
|
Name
|
Sonstiges
|
1457
|
18.11. |
|
|
Meixner Liebhard |
|
|
|
1573 |
resigniert |
Arnold
Paulus |
|
1573
|
|
1578
|
Ämtertausch |
Gelb
Wolfgangus |
|
1578
|
03.02. |
1578 |
resigniert |
Feller Joannes |
|
1578
|
19.12. |
1589 |
resigniert |
Schädl Joannes |
|
1589
|
07.02. |
1591 |
resigniert |
Kaz
Joannes |
|
1591
|
19.04. |
1614 |
resigniert |
Winklmair
Joannes |
|
1614
|
20.12. |
1642 |
gestorben |
Schildhauser
Caspar |
|
1642
|
23.02. |
1653
|
gestorben |
Asenpronner
Caspar |
|
1653
|
01.12. |
1656
|
(ausgeschieden |
Pen
Alexander |
|
1656
|
05.12. |
1666
|
gestorben |
Krauthofer Joannes |
|
1666
|
28.05. |
1667
|
resigniert |
Straßberger
Jacobus |
|
1667
|
25.04. |
1670
|
Ämtertausch |
Sailler
Joannes |
|
1670
|
25.08. |
1672
|
Ämtertausch |
Schmidt
Balthasar |
|
1672
|
02.06. |
1684
|
gestorben |
Schrankh
Michael |
|
1684
|
24.10 |
1693 |
resigniert |
Mayr
Balthasar |
Beschwerden wegen Vernachlässigung der Seelsorge; Wirtshausbesuche;
Schulden; Verkauf von Kircheneigentum |
1693
|
19.12. |
1707
|
(befördert)
|
König
Joseph |
|
1707
|
30.07. |
1730
|
gestorben |
Pacher
Anton |
|
1730
|
25.10. |
1736
|
gestorben |
Friebeis
Balthasar |
|
1736
|
31.10 |
1737
|
(befördert) |
Haunspeckh
Joan.Jac. |
|
1737
|
12.09. |
1747
|
gestorben |
Daimer
Jacob |
damals war das
Benefiziatenhaus in einem sehr gutem Bauzustand |
1747
|
29.05. |
1750
|
gestorben |
Hormayr
Joann Sebast. |
|
1750
|
06.08. |
1778
|
gestorben |
Paxner
Nicolaus |
Beschwerde
wegen ausstehender Mietzahlungen |
1778
|
03.03. |
1782
|
gestorben |
Gschwendinger
Franc. |
|
1782
|
17.06. |
1784
|
(ausgesch.) |
Sifferlinger
Franc. |
|
1784
|
06.12. |
1786
|
gestorben |
Göttl
Josef Placidius |
|
1786
|
10.05. |
1787
|
Ämtertausch |
Sailer
Bartholomäus |
|
1787
|
26.09. |
1792
|
gestorben |
Nutz
Georg Udalric |
|
1792
|
06.09. |
1796
|
gestorben |
Groß
Petrus |
|
1796
|
20.06. |
1805
|
gestorben |
Murr Philippus |
|
|
|
1809
|
gestorben |
Schreiber
Michael |
|
|
|
|
|
Ostler
Joannes Evang. |
|
1815
|
20.04. |
1822
|
resigniert |
Hofmann
Matth. |
ein
Einkommen betrug 400 fl. |
1822
|
10.01. |
|
gestorben
|
Maurer
Maximilian |
wurde vom Beneficium zu
Zeilhofen dispensirt |
<1843
|
|
1848 |
gestorben
|
Waltl Dr.Johann Georg
|
erhielt
im Dez. 1842 die Ehrenmünze des königl.Bayer. Ludwgs-Ordens
50)
|
<1873/74> |
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Kindle
Joseph |
aus Triesen/Fürstent.
Lichtenstein
Priesterweihe:18.12.1824
|
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<1878 |
resigniert |
Maurus
Weidenauer |
wurde
1878 nach Stain versetzt
51) |
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<1886 |
gestorben |
Nadler
Karl Theodor |
vorher
Pfarrer von Buchbach |
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<1913 |
gestorben |
Grinzinger Michael
|
Epitaph
aus Sandstein (70x46 cm) |
<1931>
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Obermeier |
beklagt den schlechten
Zustand der Kirche |
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<1965 |
gestorben |
Hörl Josef
|
Epitaph
aus Marmor (69x40 cm) |
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Restaurator
Anton Mack
der 1989 die Restaurierung der Inhauser Kirche geleitet
hat
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