Pfarrkirche
St. Nikolaus in ARNBACH
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Kurzbeschreibung
Die Pfarrkirche St. Nikolaus steht auf
einer ummauerten Anhöhe inmitten des Friedhofs.
Eine erste Kirche in Arnbach wurde schon im Jahr 851 urkundlich
erwähnt.
In der Konradinischen
Matrikel (1315) wird Arnbach (mit der Filialkirche
in Weyhern) als selbstständige Pfarrei aufgeführt. Seit
1970 gehört sie zum Pfarrverband Erdweg.
Die jetzige Kirche St.
Niko-laus wurde 1388 gebaut und wahrscheinlich
am 6.12. dieses Jahres, dem Festtag des Patrons St.Nikolaus,
geweiht. Übrigens hieß auch der Weihbischof Nikolaus.
In der Zeit des Barocks
(um 1740) wurde die Kirche von Grund auf umgebaut.
Aus dieser Zeit stammt größten-teils auch die Einrichtung.
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Detail aus dem Epitaph
von 1604
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Ein weiterer Umbau fand um 1850
statt, den der Künstler Balthasar Kraft aus Pfaffenhofen leitete.
Seit 1970 bildet die Pfarrei Arnbach mit den Pfarreien Walkertshofen,
Welshofen, Kleinberghofen, Hirtlbach und Großberghofen den Pfarrverband
Erdweg. |
Die Kirche ist ein Saalbau
mit einem von Stützpfeilern
gestützten
Altarraum. Der 28 m hohe Turm mit Satteldach ist an der Nordseite
der Kirche zwischen Chor und Langhaus angebaut. In ihm hängen drei
Glocken; darunter eine, die 1551 gegossen wurde.
An den Außenwänden und im Altarraum sind mehrere Grabplatten
aus den Jahren 1443, 1485, 1604 sowie weitere Steine bis 1780 angebracht.
Innenausstattung
Der Altarraum ist innen mit
einem allerdings barockisierten und mit Stuck und einigen Gemälden
reich verzierten Kreuzgewölbe
überdeckt.
Der 1740 errichtete barocke Hochaltar
ist umrahmt von vergoldeten Säulen. Auf ihnen ruht der Altaraufsatz
mit einer Statue des hl. Nikolaus. Mittelpunkt des Altars ist aber
das große, von Balthasar Kraft geschaffene Altargemälde,
das die Huldigung der Heiligen Drei-Könige an Jesus darstellt.
Die Decke im Kirchenschiff ist flach gedeckt und mit feinem Stuckwerk
überzogen.
Eine Besonderheit der Kirche
sind die Reliefs in der Predella der Seitenaltäre. Sie
gehören zu den ältesten Teilen der Einrichtung (15.Jh)
und stellen die Beweinung Christi nach der Abnahme vom Kreuz sowie
den Tod Mariens dar.
In der Kirche stehen relativ
wenige Heiligenfiguren. Neben Maria sind St.Leonhard, der
Patron für das Vieh (mit Ketten), St.Josef, der Patron für
Handwerker und für einen guten Tod (mit Aaronstab) und Bruder
Konrad, Patron in allen Nöten (mit Kruzifix) zu finden.
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per Mouseklick zu den Beschreibungen
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Die Kirche war mehrere Jahrhunderte
lang die Hofmarkskirche der Herren aus dem Geschlecht der Gepeckh, die
in einer mächtigen Burg oberhalb der Kirche residierten; daran erinnern
vor allem die vielen Epitaphe im Innenraum und an der Außenmauer
der Kirche. Aber auch in dem von zumindest ab 1340 bis 1781 bestehenden
Turm-artigen Schloss gab es eine der Muttergottes geweihte Schlosskapelle
("Zu Unserer Lieben Frau").
Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen
Hinweisen
Geschichte
des Ortes
Die Ortschaft Arnbach wurde erstmals
im Jahr 851 als "Arehpac" in einer Schenkungsurkunde erwähnt,
die in der Urkundensammlung "Freisinger Traditionen" die Zeiten
überstanden hat. Der 7. Freisinger Bischof Erchanbert (835-854) tauschte
damals mit dem Laien Antarmar Grundbesitz. Der Bischof erhielt Liegenschaften
in Affoltrapah (Allfalterbach) und gab ihm gehörenden Besitz in Arnbach
ab. Als Arehpac wurde früher ein Bach bezeichnet, der in einem kastenähnlichen
Gerinne verläuft, wie dies zum Betreiben einer Mühle notwendig
ist.
Im Jahr 1568 veröffentlichte
der Kartograph Philipp Apian 24 Landtafeln, die zusammen
eine Landkarte (im Maßstab 1:144.000) des noch mittelalterlichen
Bayern bildeten. Die Genauigkeit der Landkarten wurde erst im 19.
Jh übertroffen; noch Napoleon benutzte sie für den Einmarsch in
Bayern.
Philipp Apian wurde 1531 in Ingolstadt als Sohn des aus Sachsen
stammenden Mathematikprofessors Peter Bienewitz (latinisiert:Apian)
geboren und trat die Nachfolger seines Vaters an der Universität
Ingolstadt an. Sein Lebenswerk war die erste Landesaufnahme des
Herzogtums Bayern. Apian musste 1568 nach Tübingen emigrieren,
weil er der Reformation zugetan war. Er starb dort 1589.
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In der Karte und in der begleitenden
Landesbeschreibung sind nur die bedeutenden Orte mit Gebäuden dargestellt.
Dazu gehörte auch Arnbach, dessen Bedeutung vor allem im Geschlecht
der Geböcks lag. Sie hatten das Schloss einige Zeit vor Apians Veröffentlichung
renoviert und mit Erkern versehen. Apians Zeichnungen sind, wie Dr.Peter
Dorner schreibt, authentische Ansichten der betreffenden Schlösser
und Burgen. Das Schloss in Arnbach war schon damals ein hochragendes Gebäude
mit Satteldach und vier Erkern. Diese Silhouette blieb bis zum Abbruch des
Schlosses 1781 erhalten.
Geschichte
der Pfarrkirche
Mittelalter
In der Tauschurkunde von 851 ist auch die erste Kirche in Arnbach
erwähnt. Nach Auffassung von Alois Angerpointner war sie schon keine
Eigenkirche der Edlen von Arnbach mehr, sondern gehörte zu den Kirchen
des Bistums Freising mit bischöflichem Besetzungsrecht. Sie dürfte
aber bei den Ungarneinfällen zwischen 907 und 955 oder beim Krieg
1143 zerstört worden sein. 1143 zog Kaiser Konrad III gegen den Dachauer
Grafen Konrad II. und verwüstete dabei die gesamte Gegend zwischen
Dachau und Freising.
Während die erste, vielleicht
auch die zweite Kirche noch aus Holz gebaut waren, dürfte wohl spätestens
im 13.Jh die erste Steinkirche errichtet worden sein. Jedenfalls sind
Teile dieser romanischen Kirche in die Nachfolgekirchen übernommen
worden und heute noch vorhanden.
Matrikel
1315
Die Pfarrei Arnbach wird erstmals in der Konradinischen
Matrikel von 1315 als "Ernpach" mit einer Filialkirche
in "Weyern" schriftlich genannt. Auch in mehreren Urkunden der
Jahre 1384 und 1388 wird Arnbach als Pfarrort erwähnt. Darin ist
von Herrn Jörg, Kirchher und von H.H. Gorig der Vrssinger Kyrchher
zu Aernpach die Rede.
Die jetzige Kirche St. Nikolaus
wurde 1388 gebaut und wahrscheinlich am 6.12. dieses Jahres,
dem Festtag des Patrons, geweiht. Übrigens hieß auch
der Bischof, der die Kirche weihte, Nikolaus. Da der Freisinger
Fürstbischof Berthold von Wehingen als Kanzler der österreichischen
Herzöge fungierte, nahm Weihbischof Nikolaus die bischöflichen
Aufgaben in der Diözese wahr.
Einige Teile des Vorgängerbaues
wurden übernom-men. Dadurch ergab sich eine Achsverschiebung
zwischen Altarraum und Langhaus, die am Chorbogen auch heute noch
42 cm beträgt.
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Michael Wening hat im Jahr
1717, kurz vor seinem Tod, auch das Schloss und die alte Kirche
Arnbach auf Kupfer gestochen.
Als Patron der Pfarrkirche
hat Wening übrigens nicht Nikolaus von Myra, sondern Nikolaus
von Tolentin genannt, einen Augustinermönch aus dem 13.Jh,
der vor allem im 17. und 18.Jh verehrt worden war.
"In der Schloß Capell wird U.L.Frau als Schutzpatronin
verehrt", schreibt Wening.
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Der Kartograph
Michael Wening (*11.7.1645 in Nürnberg, + 18.4.1718 in München)
war Hofkupferstecher in München. Sein Hauptwerk ist die vierbändige
"Historico-topographica descriptio Bavariae", eine ausführliche
Beschreibung des Kurfürsten- und Herzogtums Ober- und Niederbayern,
mit rd. 750 Kupferstichen bayerischer Schlösser, Klöster
und Kirchen.
Finanziell lohnte sich die Arbeit nicht. Dazu schrieb er: "Ich
hab mit Herzeleid ansehen müssen, wie ich in dieses Werkh über
6000 Gulden hineingesteckt, doch seyne frucht in hoechster noth brodlos
nit hab genüßen können, sodaß ich die Zeit seither
schier hätt krepieren muessen". |
Matrikel
1524
In der Sunderndorfer'schen
Matrikel von 1524 werden neben den Filialkirchen auch die Kirchenpatrone
genannt. Arnbach war schon damals S.Nicolai" geweiht. Die Filialkirche
in Weyern war eine Marienkirche ("B.Virginis in Weiern"), die
zweite Filialkirche im Weiler Edenholzhausen, die in dieser Matrikel erstmals
genannt wird, hatte St.Peter als Patron; sie besaß auch damals keinen
Friedhof ("Ödenholzhausen sine sepultura"). Pfarrherr und
damit Empfänger der Einnahmen war Wolfgang Decker; die Seelsorgearbeit
versah Vikar (= Vertreter) Othmar Eschay gegen eine hoffentlich
angemessene Entlohnung. Diese Arbeitsteilung war schon mehrere Jahrhunderte
alt und hatte früher wegen allzu niedriger Bezahlung der Vikare zur
bitteren Armut des einfachen Klerus geführt. Erst ein Beschluss der
bayerischen Provinzialsynode von 1418, die Vikare müssten ein anständiges
Einkommen erhalten, hat die Ungleichheit im Einkommen etwas abgemildert.
Das Besetzungsrecht für die Pfarrei Arnbach (=wer wird offizieller
Pfarrer und erhält die Einnahmen der Pfarrei) lag beim Freisinger
Bischof. Mehrfachbesetzungen, d.h. die Übertragung mehrerer Pfarreien
an einen Pfarrherrn (Pfründehäufungen), waren die Regel.
Ein Vikar durfte aber seit 1418 nur noch eine Pfarrei seelsorgerisch betreuen;
auch das war bis dahin wegen des Hungerlohns der Vikare möglich.
Die Pfarrei Arnbach hatte 1524 insgesamt 145 Communicantes, d.s. Gläubige
nach der Erstkommunion. Das Pfarrhaus und die Wirtschaftsgebäude
waren in gutem baulichem Zustand ("sunt bene aedificata").
Visitationsbericht
von 1560
Im Jahr 1560 hatte der Freisinger Bischof eine Visitation, eine umfassende
Überprüfung aller Pfarrer und Pfarreien angeordnet. Die Visitation
wurde durch bischöfliche und durch herzogliche Bevollmächtigte
durchgeführt. Grund war die durch die Reformation Luthers (1517) entstandene
religiöse Unruhe, die jedenfalls in Teilen des Bistums zur Zerrüttung
des geistlichen Lebens geführt hatte. Durch die Visitation wollte der
Bischof einen detaillierten Einblick in die religiöse Situation der
Pfarreien gewinnen. Insbesondere sollte festgestellt werden, ob die Pfarrer
und die Gläubigen noch die katholische Lehre vertraten oder der neuen
Lehre anhingen. Daneben interessierte die Prüfer die Lebensführung
der Pfarrer sowie Umfang und Qualität ihrer religiösen Kenntnisse.
Im Bericht über Arnbach ist zu lesen, die Pfarrei sei dem Freisinger
Domherrn Adeltzhauser übertragen. Die Seelsorge vor Ort übe aber
Vicar Joannes Deckher aus, der erst kurz vorher aus Hirtlbach hierher
in seinen Heimatort Arnbach versetzt worden war ("seid Liechtmessen
allda, vor zu Hurtlpach cooperator gewesen"). Deckher war der Sohn
des früheren Arnbacher Pfarrers (siehe Matrikel 1524). Er musste von
den 150 Gulden Pfarrei-Einnahmen immerhin 60 Gulden an den Pfarrherrn Adeltzhauser
abgeben (=Absentgeld). Die Überprüfung seiner katholischen Einstellung
durch die Visitatoren führte bis auf wenige kleine Einschränkungen
zu einem positiven Ergebnis.
In seinem Privatleben
wird er als verantwortungsbewusst beschrieben, doch der einschränkend
formulierte Zusatz "allein, er hab ain köchin, kain kindt"
läßt ein Unbehagen über die an Lichtmess begonnene
Zweisamkeit im Pfarrhaus erkennen. Die 185 Pfarrangehörigen (Communicantes)
erhalten ein Lob. Sie spendeten in angemessenem Umfang ("halten
sich mit Opfer wol"), verhielten sich im Gottesdienst vorbildlich
und beichten zweimal im Jahr ("Pfarrleut miessen 2mal peichten").
Sie verlangten nicht die Kommunion unter beiderlei Gestalten (wie
die Protestanten). Das siebte Sakrament, die Krankensalbung, damals
letzte Ölung genannt, werde aber sehr selten in Anspruch genommen
(weil die Kranken fürchteten, nach dem Empfang sterben zu
müssen).
Das Pfarrhaus, das Mesnerhaus und die Pfarrkirche befänden sich
in gutem baulichen Zustand, schreiben die Visitatoren, Gottesdienste
würden zweimal in der Woche gefeiert.
Wenn Sie an weiteren Details der Visitation interessiert sind, klicken
Sie hier.
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Ausschnitt aus der Karte des
Freisinger Geografen Georg Philipp Finckh von 1655
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Altarweihe 1704
Der 19.Mai 1704 war ein großer Feiertag für die Pfarrgemeinde
Arnbach. An diesem Tag war der Fürstbischof Johann Franz von Eckher
zu Gast. Er weihte die drei Altäre in der Kirche und spendete 214
Kindern das Sakrament der Firmung. Das Weihedatum bedeutet aber nicht
zwingend, dass die Altäre erst kurz vorher neu beschafft oder renoviert
worden wären. Es ist vielmehr anzunehmen, dass 60 Jahre vorher -
im 30jährigen Krieg - die Altäre von Soldaten entweiht und in
den Jahren danach wieder hergestellt worden sind. Doch ab 1652 saßen
nacheinander zwei nachgeborene Wittelsbacher Prinzen (Albrecht Sigismund
von Bayern und Joseph Clemens von Bayern) auf dem Freisinger Bischofsthron,
die mangels Bischofsweihe das geistliche Amt des Bischofs nicht ausüben
konnten; Albrecht Sigismund besaß nicht einmal die Priesterweihe.
Nach 40 Jahren kam 1695 mit Franz Eckher wieder ein echter Bischof an
die Regierung, für den nach so langer Zeit ohne Kirchenweihen und
ohne Firmungen viel zu tun war. Dieser kunstsinnige Bischof regierte sein
Bistum von der Reisekutsche aus; er unternahm viele Pastoralreisen selbst
in kleinste Dörfer seines Bistums. In seiner Regierungszeit von 1695
bis 1727 hat er 174 Kirchen (darunter Jarzt, Pellheim, Ebertshausen, Hirtlbach,
Straßbach, Lauterbach, Westerholzhausen und Kollbach), ca. 1.100
Altäre und 734 Priester (= 23 pro Jahr) geweiht.
Neubau 1730
In der Zeit des Barocks (im Jahr 1730) wurde die Kirche von Grund
auf umgebaut. Der Kirchenraum wurde um 8 Fuß (2,33 m) verlängert
und etwas erhöht, die bis dahin nur 1 1/2 Meter tiefe Empore erweitert,
höhere Fenster eingebaut, der Chorbogen vergrößert und
ein neuer Dachstuhl aufgesetzt. Die alte, weiter westlich gelegene Sakristei
wurde abgerissen und die heutige Sakristei neu gebaut. Durch die neue
Lage konnte nun der Zugang zur Kanzel aus dem Kirchenraum in die Sakristei
verlegt werden. Aus dieser Zeit stammt größtenteils auch die
Einrichtung. Lediglich die schon 1704 neu errichteten Seitenaltäre,
das Taufbecken und die Kanzel blieben erhalten. Über die Baumaßnahmen
(Planung, Auswahl der Firmen und Künstler) entschied wohl Baron Geböckh/Gepeckh
selbst ohne den Pfarrer mit einzubeziehen. Dies beklagt jedenfalls der
damalige Pfarrer Johann Franz von Baumgarten in einem Beschwerdebrief
an den Freisinger Bischof. Als verantwortlicher Maurermeister erscheint
in den Kirchenrechnungen Johann Derffler aus Hirtlbach. Die Zimmererarbeiten
erledigte Jacob Renenauer aus Glonn. Die Einweihung der Kirche fand am
28.10.1731 statt.
Schmidt'sche
Matrikel 1738/40
Nur wenige Jahre nach dem Umbau, in den Jahren 1738/40, besuchte der Kanonikus
Schmidt aus Freising die Pfarreien der Diözese und erstellte die
nach ihm benannte Schmidt'sche
Matrikel. Über die Pfarrei "s.Nikolai in Arnbach"
berichtete er, das Präsentations-recht (Vorschlagsrecht für
die Besetzung einer Pfarrerstelle) wechselt monatlich zwischen dem bayerischen
Hof und dem Bistum Freising. Das bedeutete: Bei einer Erledigung der Pfarrei
z.B. durch den Tod des Pfarrers in einem ungeraden Monat mit ungerader
Zahl durfte der Herzog, in einem Monat mit gerader Zahl der Bischof die
Stelle mit einer Person seiner Wahl neu besetzen.
Weihnachtstaler
1988
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Weiter schreibt Schmidt, der
damalige Pfarrer von Arnbach heiße Joannes Franz Baron von
Paumgarthen; er sei 1731 eingesetzt worden. Das Pfarrhaus sei ein
neuer und formschöner Bau, wenn auch noch nicht ganz fertiggestellt.
Auch die Wirtschaftsgebäude zeigten keine Schäden.
Die Zahl der Gläubigen (Communicantes) hatte sich in den letzten
200 Jahren trotz der Gräuel im 30jährigen Krieg auf von
145 auf 270 fast verdoppelt. Die Kirche besaß weiterhin die
beiden Filialen in "Weyarn et in Edenholzhausen", zu denen
noch die Kapelle im Schloss kam. Das Kirchengebäude selbst
wird von Schmidt als frisch renoviert und bereits konsekriert beschrieben.
Sie hatte -wie heute- drei Altäre. Der Hochaltar hatte St.Nikolaus
zum Patron. In ihm befanden sich Reliquien der Heiligen Pankratius,
Sebastian und Florian. Die Seitenaltäre waren der Muttergottes
(Verlobung Mariens) und dem Kreuz Christi geweiht. Das Kirchweihfest
fiel auf den Sonntag vor dem Fest der Apostel Simon und Judas (28.Okt).
Am Friedhof stand ein Beinhaus. Im Turm hingen drei geweihte Glocken.
Die Einnahmen und Ausgaben verwalteten der Pfarrer und der Schlossherr
gemeinsam.
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Ehemalige
Schlosskapelle
In der Schmidt'schen
Matrikel wird auch die Kapelle im Schloss Arnbach erwähnt. Es sei ein
alter Bau; weder die Kapelle noch der einzige Altar (Dreifaltigkeitsaltar)
darin seien geweiht. Am Montag und am Dienstag nach dem Dreifaltigkeitsfest
würden eine Lobmeß und eine Seelmess zu ewigen Zeiten aufgrund
einer Stiftung des "Reverendissimi et Celsissimi Principis et Episcopi
Frisingensis Viti Adami" (des aus Arnbach stammenden Freisinger
Bischofs Veit Adam Gepeckh) gehalten.
Auch Benefiziat Anton Mayer hat in der Diözesanbeschreibung aus dem
Jahr 1874 die frühere Kapelle erwähnt. Sie sei nach seinen Erkenntnissen
der hl.Jungfrau Maria geweiht gewesen. Doch damals gab es die Kapelle schon
ein Jahrhundert lang nicht mehr: sie war 1781 mit dem Schloss 1781 abgebrochen
worden.
Pfarrer Prof.Jakob Salat (1802-1821)
In den Jahren von 1802 bis 1821 wurde die Pfarrgemeinde von einem der
prominentesten Philosophen dieser Zeit seelsorgerisch betreut. Pfarrer
Prof.Jakob Salat war ein Anhänger der Aufklärung, trat gegen
Wunderglauben, formelhafte Gebete und Wallfahrten auf. Kirchenrechtlich
galt er sogar als Rebell, weil er den Pflichtzölibat für Priester
ablehnte. Kein Wunder, dass man ihn der Ketzerei und Gottlosigkeit anklagte.
Auch als Schriftsteller ist Prof.Salat bekannt geworden. Die Titel seiner
Bücher klingen wie ein Programm: "Die Aufklärung in
Baiern im Kontraste mit der Verfinsterung im ehem.Hochstifte Augsburg"
und "Die Fortschritte des Lichts in Baiern". Jakob Salat
war während seiner Seelsorgetätigkeit in Arnbach zugleich Professor
in München und in Landshut. Da konnte es nicht ausbleiben, dass Klagen
wegen seiner kurzen Anwesenheitszeiten in Arnbach laut wurden. Aber Salat
hielt zunächst noch an der Pfarrstelle fest, weil sie ihm als "ländliches
Orplid, als mögliche Zufluchtstätte" diente, wenn ihm der
Professorenstreit zusetzte. Erst 1821 gab er die Pfarrei auf, um sich
voll seiner Professur zu widmen. Er wollte den Arnbachern durch die Zusage
einer 1000 Gulden-Spende für den Schulneubau in guter Erinnerung
bleiben. Doch verkehrte sein Verhalten die Absicht ins Gegenteil. Weil
seiner Meinung nach ein falscher Bauplatz gewählt wurde, verweigerte
er die Spende und musste gerichtlich gezwungen werden, wenigstens die
Hälfte zu zahlen.
Nachfolger von Pfarrer Salat wurde übrigens ein ehemaliger Mönch
aus Andechs. Das Königl.Bayerische Intelligenzblatt meldete damals:
"Seine Majestät der König haben vermdg. allerhöchster
Entschließung ddo. 19.October, dem geistlichen Rath und Professor
an der Universität zu Landshut, Priester Jacob Salat, die Niederlegung
seiner Pfarrey zu Arnbach, Landgerichts Dachau bewilliget, und diese Pfarrey
dem Exreligiosen des aufgelösten Benedictiner-Stifts zu Andechs,
Priester Michael Niclas, verliehen."
Beschreibung
1820 42),
43)
Der bischöfliche Registrator Martin von Deutinger erstellte im Jahr
1820 eine "Tabellarische Beschreibung des Bisthums Freysing nach
Ordnung der Decanate". Sie enthält auch einen Kurzbeschreibung
der einzelnen Pfarreien.
Grundlage dafür waren die 1817 von jedem Pfarrer nach einem vorgegebenen
Muster eingereichten Pfarrbeschreibungen.
Die Tabellarische Beschreibung blieb bis zum Werk von Anton Mayer und
Georg Westermayer 05)
die ausführlichste Darstellung.
Sie wurde von der bischöflichen General-Vicariats-Kanzley ohne Namensnennung
von Deutinger herausgegeben.
Die Pfarrei Arnbach wird darin wie folgt beschrieben:
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"Arnbach,
Säcul.Pf. (=Monatspfarrei) mit 1 Coadjutor. Pfarrkirche Patron
hl.Nicol.; ; Kw (=Kirchweihfest) Sonntag vor Simon und Judas.
Oedenholzhausen: Patron Petrus; Kw: Sonntag nach Fronleichnamsoctav
Weihern: Gottesdienste an Frauenfesten; Patron Unsere Frau (Sonnatag
nach Mart.), Kw. Sonntag vor Laurentius
Seelenzahl:
Pfarrei Arnbach: |
348
Gläubige in
|
65
|
Häusern |
Ort
Arnbach: |
229 Gläubige in
|
48
|
Häusern |
Weiler
Grubhof |
21
Gläubige in
|
3
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std |
Einöde
Oedenholzhausen: |
22
Gläubige in
|
3
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std |
Einöde
Rienshofen: |
23
Gläubige in
|
3
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/2 Std
|
Weiler
Weichern: |
53 Gläubige in
|
9
|
Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/2 Std"
|
|
Statistik
In den alten Matrikeln, Beschreibungen und Zeitungsberichten werden immer
wieder Zahlen genannt, die sich auf die Bevölkerung, die Seelen (Pfarreiangehörige),
Häuser, Anwesen, Gebäude oder Familien beziehen. Leider ist
die Bezugsgröße dieser Zahlen sehr unterschiedlich; sie sind
deshalb nicht immer vergleichbar. So beziehen sich die Werte teils auf
die Ortschaft oder die Gemeinde, teils auf die Pfarrei.
In den statistischen
Jahrbüchern wird Arnbach wie folgt beschrieben:
1840: "Arnbach, Pfarrdorf,
46 Häuser, 233 Einwohner, Dekanat Egenhofen"
1852: "Arnbach mit 60 Familien und 276 Seelen"
1867:
Gemeinde mit 285 Einwohnern, 80 Gebäuden
Ortschaft mit 264
Einwohnern in 68 Geb. (dazu Grubhof
21/12)
1868: "Arnbach, Pfarrdorf, Dekanat Egenhofen, 243 Einw., 60
Gebäude, 1 Kirche, Schule"
1874: "Arnbach, 242 Gläubige, 45 Häuser"
1933:
Gemeinde mit 337 Einwohnern
1939: Gemeinde mit 321 Einwohnern
Beschreibung
1874/80
Kirche und Pfarrei Arnbach
sind auch in der "Statistischen Beschreibung des Erzbisthums München-Freising"
aus der Zeit um 1874-84 enthalten, die zunächst der Benefiziat Anton
Mayer und -nach dessen Tod 1877- Pfarrer Georg
Westermayer als Buch veröffentlichten. Diese
bisher umfangreichste Diözesanbeschreibung sollte in erster Linie
den praktischen Bedürfnissen der Diözesan- und Staatsverwaltung
dienen. Daneben hat das Werk in Form von "kleinen Notizen" die Ergebnisse
der aufblühenden orts- und lokalgeschichtlichen Forschung sowie die
gedruckten Quellen und die von Heckenstaller und Deutinger gesammelten
Unterlagen im Archiv des Erzbistums verwertet. Erste Grundlage dieser
"Mosaikarbeit" waren Mitteilungen der Pfarrämter.
Text:
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Geographie: "Die Pfarrei hatte damals 381 Seelen in 61
Häusern. Davon wohnten im Ort Arnbach selbst: 242 Gläubige
in 45 Häusern (zum Vergleich: 1840 hatte Arnbach 233 Seelen
in 46 Häusern), in Grubhof 21 /3, in Edenholzhausen 23 /2,
in Rienshofen 23 /2 und in Weyhern 72 /9. Die Pfarrei hat einen Umfang
von 1 1/2 Stunden".
Pfarrei: "Arnbach ist eine Wechselpfarrei (= das Präsentationsrecht
wechselte nach jedem Erledigungsfall zwischen dem Bischof in Freising
und dem Kurfürsten in München). Die Kirchenrechnung
weist bei 2173 Gulden Einnahmen und 116 Gulden Lasten einen jährlichen
Reinertrag von 2057 Gulden aus. Das Widum (=der Pfarrbauernhof)
hat Grundstücke von 123 Tagwerk (=41 ha) der Bonität
9 aus. Das 1735 errichtete Pfarrhaus ist geräumig. Die Ökonomiegebäude
sind zureichend. Der Stadel sehr alt".
Kirche: "Die Kirche liegt an der Districtsstraße
von Freising nach Friedberg. Erbauungsjahr unbekannt. Wieder wurde
sie restaurirt im jahr 1868. Renaissance-Stil. Schönes Plafond-Gemälde
(=Deckengemälde). Geräumigkeit genügend. Sattel-Thurm
mit 3 Glocken vom Jahr 1527 von Wolfgang Stöger, vom Jahr 1551
und vom Jahr 1855, letztere von F.Gößner in Mch. 3 Altäre.
Orgel mit 6 Registern. Gottesdienste: Regelmäßig mit Ausnahme
der Frauenfeste (=Marienfeste), welche nach Weihern treffen.
Stiftungen: 23 Jahrtage, 13 Jahrmessen, 28 Quatembermessen (Quatembertage
sind Mi, Frei, Sa nach: 1.Fastensonntag, Pfingsten, 3.Septembersonntag
und 3.Adventssonntag). Meßner und Cantor ist der Lehrer.
Cemeterium (=Friedhof) ohne Capelle. Kirchenvermögen 1870
rd. 13.000 Gulden". |
Beschreibung 1895
Mit der Arnbacher Kirche befasste sich auch das Verzeichnis der Kunstdenkmale
des Königreiches Bayerns, das Gustav von Bezold und Dr.Berthold Riehl
im Auftrage des kgl.Staatsministeriums des Innern, für Kirchen- und
Schulangelegenheiten erstellt haben. Wenn Sie den gesamten Text lesen
möchten, klicken Sie hier...
1897 - Aufgabe des Pfarrbauernhofs
Pfarrer Andreas Plöbst
war wohl der letzte Betreiber der Pfarr-Ökonomie in Arnbach.
Als er resignierte, d.h. sein Amt aufgab, hat man das gesamte Pfarrhof-Inventar
von drei Zugpferden, 2 Ochsen, 2 Zuchstieren und 14 Kühe, über
Chaisen, Heuwägen, Bierschlitten, Truhenwagen, eine Dreschmaschine,
10 Geschirre bis zu 500 Zentnern Heu, 5 Dienstbotenbetten und zwei
Butterfässern "gegen Barzahlung an die Meistbietenden
versteigert".
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Versteigerungsangebot
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Die Pfarrei
Arnbach gehörte Jahrhunderte lang zum Dekanat Egenhofen. 1871 wurde
sie mit den im Landkreis Dachau liegenden Pfarreien Oberroth, Schwabhausen,
Walkertshofen und Welshofen dem Dekanat Sittenbach zugeteilt. Ab 1924
hieß dieses Dekanat Altomünster (wegen "der vormals angesehenen
Abtei und der vom hl.Bonifatius geweihten Kirche") und seit 1973
Indersdorf.
Am 1.2.1970 schloss sich Arnbach mit den Pfarreien Walkertshofen, Großberghofen
(Expositur), Welshofen und Hirtlbach zum Pfarrverband Erdweg zusammen,
dem ersten Pfarrverband in der Erzdiözese München und Freising.
Größere Restaurierungen
wurden 1770, 1832, 1851, 1868 und 1932, 1966, 1972, 1985 (außen)
und 1995-2000 (innen) durchgeführt.
Berichte aus der Pfarrei
Zeitungen haben in den letzten 120 Jahren immer wieder auch aus dem Pfarrleben
von Arnbach berichtet. Diese Berichte befassen sich nicht unmittelbar
mit dem Kirchengebäude, vermitteln aber einen ergänzenden Eindruck
aus der damaligen Zeit. So wird im Amperboten von 1893 über ein Goldenes
Priesterjubiläum von Pfarrer Plöbst berichtet oder von der Kriegerdenkmal-Einweihung
1928. Wenn Sie an den Berichten interessiert sind, klicken
Sie hier...
Baubeschreibung
Die Pfarrkirche St. Nikolaus steht auf
einer ummauerten Anhöhe inmitten des Friedhofs.
Die Kirche in St.Nikolaus in Arnbach
hat wie die meisten Kirchen in unserer Gegend einen rechteckigen Grundriss.
Sie gehört architektonisch zu den Nachfahren der römischen Basilika,
eines säkularen Gebäudes, in dem ein hoher Amtsträger Petitionen
entgegennahm, Erlaubnisse erteilte oder zu Gericht saß. Die frühen
Christen mussten sich nach ihrer Legalisierung im 4.Jh entscheiden, welche
Form ihre Gotteshäuser haben sollten; der römische Tempel war
für die christliche Liturgie ungeeignet. Während die Christen
im Osten die Rundgebäude bevorzugten, wählten sie in Rom und
Italien das vorhandene und gewohnte Versammlungsgebäude, die rechteckige
Basilika mit einer überwölbten Ausbuchtung ganz vorne, unter
der der Versammlungsleiter saß. Architektur und Ritus beeinflussen
sich gegenseitig. Die römische Messliturgie ist -so Jesuitenpater
Eckhart Bieger- wohl auch unter dem Einfluss der Architektur eine Prozessionsliturgie
geworden. Einzug, Evangelienprozession, Vorbringen der Gaben, Kommunionempfang
und Auszug sind noch heute erhalten. Vor 1564 gab es zusätzlich Reliquienprozessionen
zu den Seitenaltären. Alle diese Prozessionen heben die wichtigen
Teile des Gottesdienstes heraus. Für eine solche Prozessionsliturgie
ist nach Bieger das langgestreckte Rechteck mit seinen langen Wegen besser
geeignet, als eine runde, kompakte Kirche mit einem Altar in der Mitte.
Für die Kirchenform der üblichen Kirche bis zur Zeit des 2.Vatikanischen
Konzils hat sich unter Theologen auch der Ausdruck "Buskirche"
eingebürgert: Der Pfarrer ist der Busfahrer, die Gläubigen die
Passagiere. Durch das Konzil hat sich der Busfahrer zu den Passagieren
umgedreht. 40)
Die 20 m lange und 12 m breite
Kirche in Arnbach ist ein Saalbau
mit eingezogenem,
dreiseitig geschlossenem Chor. Das Kirchenschiff besitzt drei, der Altarraum
zwei Achsen/Joche.
Missionskreuz
|
An der Nord-Außenseite hängt
ein Missionskreuz
aus Eisen mit einer Mater Dolorosa (schmerzhaften Gottesmutter)
aus dem 20.Jh.
Ein weiteres Missionskreuz
nach Art eines Wegkreuzes steht frei neben dem Vorhaus. Es ist durch
ein schwungvoll gestaltete Dachung vor den Unbilden der Witterung
geschützt. Unter dem Corpus Jesu steht eine kleine Muttergottesfigur.
Ein Blechschild weist auf den Grund für die Kreuzaufstellung
hin: "Andenken an die heilige Mission vom 4. Juli bis 11.Juli
1954".
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Missionskreuz
|
Der 28 m hohe
Turm mit seinem 1986 erneuerten Satteldach ist an der Nordseite der
Kirche zwischen Chor und Langhaus angebaut. Der Turm mit quadratischem
Grundriss gehört zumindest in seinem unteren Teil zu den ältesten
Teilen der Kirche. Er könnte noch vom Vorgängerbau der 1388
errichteten Kirche stammen. Das Erdgeschoss war ursprünglich von
einem Kreuzgewölbe mit Gewölberippen überdeckt. Evtl. war
dort früher die Sakristei untergebracht. Das Gewände des Portals
(das zur Tür hin mehrfach abgetreppte Mauerwerk) ist noch erhalten.
An der Süd- und der Nordseite des Turms sind die Ziffernblätter
der Uhr angebracht.
Hinter den Schallfenstern (nur Ost- Süd-
und Nordseite) hängen im Turm drei Glocken.
-
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Die kleinste
Glocke ist zugleich die älteste. Sie ertönt beim Mittagsläuten.
Sie trägt die Aufschrift "SUSANA HAIS ICH WOLFGANG STEGER
GOSS MICH 1527". Diese Glocke war von Wolfgang Steger
in München für das Arnbacher Schloss gegossen worden
und kam 1781, nach dem Abbruch des Schlosses, in den Kirchturm. 18)
|
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Die zweite Glocke
wurde 1948 bei der Firma Czudnochowsky
in Erding gegossen. Sie trägt auf der Vorderseite das Bild des
Kirchenpatrons St.Nikolaus und die Aufschrift: "LÄUT LIEB
UND FRIED IN JEDES HAUS DU KIRCHPATRON ST.NIKOLAUS".
Auf der Rückseite ist der Text "Mich goss Karl Czudnochowsky
J.Bachmair Nachf. zu Erding/Obby 1948" zu lesen. |
-
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Die dritte Glocke
hängt seit 1950 in der Glockenstube des Turmes. Sie ist die Marienglocke
und trägt den Text:
" MARIA BREIT DEN MANTEL AUS GEGOSSEN IM HL.JAHR 1950" sowie
ein Bild der Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem Arm. Sie hält
in der rechten Hand ein Zepter; ihre Füße ruhen auf einer
Mondsichel. Die Glocke wiegt 450 kg. |
Seit 1963 ist ein elektrisches Läutwerk
eingerichtet.
Eine große Glocke, die 1551 von Erasmus Gepeckh zu Arnbach
gestiftet und von Sebastian Rosenkranz in München
gegossen wurde, war mit der Aufschrift ihres Stifters und einer Kreuzigungsgruppe
verziert. Leider musste diese Glocke 1940 zum Einschmelzen für Kriegszwecke
abgeliefert werden. Mit ihr verschwand auch die Glocke von 1928, die eine
im Ersten Weltkrieg eingeschmolzene Glocke von 1855 ersetzt hatte. ... mehr
über Sebastian Rosenkranz...
Eine Auflistung der ältesten Glocken im Landkreis finden sie hier.
. )
Die Sakristei ist an die
Südseite des Altarraums angebaut; im Obergeschoss ist ein Oratorium
untergebracht. Sie wird von einem Pultdach überdeckt, das vom Hauptdach
heruntergezogen ist.
Epitaphe
an der Außenwand
In die Außenseiten der Kirchenwand
sind mehrere Epitaphe (Grabplatten) aus den Jahren 1443, 1485, 1609 sowie
weitere Platten aus späterer Zeit bis zum Jahr 1780 eingelassen.
1430
|
Das
älteste und wohl größte Epitaph ist derzeit am Eingang
zum Leichenhaus zu sehen. Es wurde für den im Jahr 1430 am St.Colomanstag
(=13.Oktober) verstorbenen Edlen Wilhelm
Landtsidler errichtet.
Die Wappen zeigen einen Schwan mit Krone. Auf ihm steht: "Anno
Dmi 1430 starb Wilhelm Ländsidler am St.Colomannstag"
|
1609
|
Eine Rotmarmorplatte
(101 x 51 cm) mit größerem Wappen (Löwe und Helm)
und vier kleineren Wappen erinnert an die 1609 gestorbene Frau Regina
des Edlen Balthasen, eine Landrichterstochter aus Landau.
Text: "Ano 1609 Den 13 Martij starb die Edl ehrtugendreich
Frau Regina Fürstin
des Edlen vnd veste Herr Balthasen Fürsten des Frtl drtl Landrichtern
Zu Landau seeligen erbliche Tochter. Deren vnd alen Christglaubigen
Seelen Gott der Allmechtig gnedig vnd barmherzig sein wolle. Amen" |
1731
|
Geschweiftes Epitaph aus
Rotmarmor (90 x 62 cm) für Pfarrer Dr. Franz Bernhard
Kiendle 1731.
Oben ist ein Kelchrelief, unten ein Löwenwappen eingraviert.
Text:
"Sub hoc tulo jacet Adm.R.Nob: & Clariss:D.Franc.Bern
Kiendle SS Theolg.Doctor Parochus in Arnbach Viglantissimus
Pro Dei et Magnae Mariae Honore ac gregis salute Zelossimus obiit
Anno Sal. MDCCXXXI" |
|
Im modernen Priestergrab
(91 x 143 cm) aus rosa Marmor mit aufgesetztem Kreuz sind bestattet:
Leonhard Schmid, Pfarrer von 1897-1910, gest.1942
Josef Mayr, Pfarrer von 1911-1931, gest.1946
Ludwig Moll, Pfarrer von 1931-1949, gest.1949
Georg Wüst, Pfarrer von 1949-1954, gest.1946
Josef Singer, Pfarrer von 1954-1959, gest.1946 |
Innenausstattung
Altarraum
Der außen mit Stützpfeilern
gestützte Chor ist innen mit einem -allerdings barockisierten - Kreuzgewölbe
mit Stichkappen
überdeckt. Bis 1730 hatte die Decke noch Gewölberippen, die
dann bei der großen Barockisierung abgeschlagen wurden. In die rechte
Seitenwand ist ein kleines Sakramentshäuschen eingelassen. Über
dem Sakristeieingang ein Oratorium, in dem die Schlossherrschaften vom
gemeinen Volk ungesehen und unbelästigt der hl.Messe beiwohnen konnten.
Christus
v.Balth.Kraft
|
In den 1730 von Max Härtl
angebrachten reichen Stuck hat der Maler Kraft
Balthasar (1820-1889) im Jahr 1859 mehrere Deckengemälde
integriert: Jesus Christus,
auf Wolken schwebend, hat ein geöffnetes Buch (Evangelium)
vor sich liegen. Er wird als Richter dargestellt, der seine Kreuzigungswunden
zeigt.
|
Stuck v. 1730
|
Im zweiten Gemälde
ist der hl
Michael mit dem Flammenschwert dargestellt. An den Seiten
sind auf den Stichkappen Bilder von Posaune spielenden Engeln
zu sehen, umgeben von Blattgirlanden mit Blüten. Diese Stichkappen-Fresken
sollen schon im 18.Jh, also bald nach dem Umbau 1730 entstanden sein.
|
St.Michael
v. Balth.Kraft
|
Balthasar Kraft war nicht nur als Maler
in Arnbach tätig. Als die Kirche um das Jahr 1850 in den Stilformen des Historismus
völlig verändert werden sollte, legte er einen überzeugenden
Restaurierungsentwurf vor, der die Erhaltung und Vervollständigung
des überkommenen barocken Erscheinungsbildes zum Inhalt hatte. Dieser
Entwurf, der die Ausmalung der Decken und ein neues Altarblatt am Choraltar
vorsah, wurde dann auch großenteils verwirklicht. Kraft bewahrte
so die barocke Kirche in Arnbach vor dem Schicksal, das eine Reihe anderer
Kirchen wie z.B. Günding, Biberbach, Großinzemoos usw. traf.
mehr über den Maler Balthasar Kraft. .
An der linken Chorwand haben sich aus der
Zeit um 1700 Wandmalereien (Jüngstes Gericht) erhalten, die
aber im letzten Jh. übertüncht wurden. Noch älter sollen
Nikolausbilder an den übrigen Wänden im Altarraum und im Langhaus
sein. Sie wurden 1859 sogar renoviert, im Jahr 1932 aber ebenfalls übertüncht.
Fotos sind nicht erhalten.
Choraltar
|
Der 1730 errichtete
barocke Hochaltar wurde bei
der Renovierung 1965-67 entfernt und 1997 nach altem Vorbild neu rekonstruiert
und wieder eingebaut. Er ist umrahmt von jeweils zwei vergoldeten
Säulen und einem vergoldeten Pilaster. Auf ihnen ruht das mächtige
Gebälk und der noch von 1731 stammende Altaraufsatz mit vier
schwebenden Putten.
Säulen in der Kirche haben nicht nur statische Aufgaben. Sie
sind auch Symbol für den Zusammenhang von Oben und Unten, sie
verbinden Himmel und Erde. Deshalb ist die Säule vor allem an
Altären eine beliebte Bauform.
Der Mittelteil des Aufsatzes besteht aus einem Baldachin, unter dem
eine Halbfigur des hl. Nikolaus
(im Bischofsornat, mit Buch und drei goldenen Kugeln) auf die Gläubigen
herabblickt. Diese Figur war schon im 16.Jh geschnitzt, aber erst
1730 in den damals neuen Altar eingefügt wurde. Der Baldachin
symbolisiert schon seit dem Altertum Würde und Heiligkeit der
darunter |
St.Nikolaus im Altaraufsatz
|
stehenden Gestalt. Mittelpunkt des
Altars ist aber das 166 x 127 cm große, von Balthasar Kraft
im Jahr 1860 (sign) geschaffene Altargemälde
(Öl auf Leinwand), das die Huldigung der drei Weisen aus dem Morgenland
(Heiligen Drei-Könige) an das Jesuskind darstellt:
In eine Palast-artigen
Gebäude hat Maria auf einem steinernen Thron in einer Nische
Platz genommen. Sie ist in ein rotes Kleid und einen blauen Mantel
gekleidet. |
Huldigung der 3 Weisen
|
Dies sind die traditionellen
Marienfarben: Rot für die königliche Würde, blau als
Zeichen der Kostbarkeit (die blaue Farbe wurde im Mittelalter aus
Lapislazuli hergestellt). |
Das Jesuskind auf ihrem Schoß
erscheint schon etwas älter und sitzt bereits. Es blickt auf die Weisen
und breitet Hände segnend aus. Josef steht mit dem Rücken zum
Betrachter unter ihr. Rechts treten die drei Weisen heran. Einer huldigt
dem Jesuskind kniend, die beiden anderen stehen hinter ihm und halten ihre
Geschenke (wohl Weihrauch und Myrrhe in den Schiffchen) in den Händen.
|
Hinweis:
Die Bibel spricht nur von Magiern (Sterndeutern) aus dem Morgenland.
Die Zahl wird darin nicht genannt. In frühen Schriften ist von
bis zu 12 Magiern die Rede; durchgesetzt hat sich aber die Zahl drei,
nach der Anzahl der Geschenke. Diese Geschenke versinnbildlichen die
Würden Christi: Gold=König, Weihrauch=Gott, Myrrhe=Arzt,
Tod, Erlösung. Ab dem 4.Jh, als das Weihnachtsfest eingeführt
wurde, entstanden Legenden um die Herkunft der Magier. Zu Königen
wurden sie erst um das Jahr 975 als ihnen die Künstler Kronen
aufsetzten. Zur gleichen Zeit entstanden ihre Namen Kaspar, Melchior
und Balthasar. Ab dem 12. Jh wurde einer schwarz dargestellt, weil
sie die Bewohner der drei damals bekannten Erdteile und damit die
ganze Welt symbolisieren sollten. Einige Apokryphen
schildern den Besuch der Magier bis zu zwei Jahre nach Jesu Geburt;
deshalb wird das Kind manchmal schon etwas größer dargestellt,
wie hier in Arnbach. Der kniende König vor dem Kind ist Zeichen
der Anerkennung des größeren Herrschers Christus. Die Myrrhe,
der kostbare, bitter schmeckende Saft des Myrrhebaumes wurde in der
Antike wegen ihres aromatischen Geruchs hochgeschätzt. Die Myrrhe
war Bestandteil des Salböls, das zu Zeiten Jesu verwendet wurde.
Myrrhe wird auch heute noch für Kosmetika verarbeitet. |
Der Altarblock (Stipes) dürfte
noch aus der Zeit vor 1388 stammen. Unter dem heutigen Antependium
sind noch Ornamente aus der Zeit um 1600 zu sehen. Erhalten hat sich auch
noch ein Teil des hölzernen Antependiums aus gotischer Zeit mit Schnitzereien.
Im Altar sind die Reliquien der Heiligen Pankratius, Sebastian und Florian
eingebettet.
Der prächtige, vergoldete Tabernakel
(ebenfalls in der Werkstatt von Balthasar Kraft gefertigt) besitzt
drei Nischen, die durch Pilaster getrennt und von wohl neubarocken
Ornamentrahmen umgeben sind. |
Tabernakel
|
Hinter der
Mittelnische mit dem Kruzifix ist der eigentliche Tabernakel (wohl
als Drehtabernakel) verborgen.
Auf dem Tabernakel sind das Buch mit den sieben Siegeln und dem
darauf ruhenden Lamm Gottes angebracht.
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|
Hinweis: Die Darstellung
greift ein Thema aus den Geheimen Offenbarungen (Apokalypse, 5,1 ff)
der Bibel auf. Darin beschreibt Johannes eine Vision, in der Gott
eine Buchrolle mit sieben Siegeln in der Hand hält, die niemand
öffnen konnte. Allein der "Löwe aus Judas Stamm und Nachkomme
Davids" sei dazu berechtigt. Da kam ein Lamm, das aussah, als ob es
geschlachtet worden war und öffnete die Siegel. Die Buchrolle
ist das Buch des Lebens, in dem die Namen der Gerechten und der Sünder
eingetragen sind und das die Ereignisse enthält, die am Weltende
geschehen werden. Das Lamm stellt Jesus dar, der auch der Löwe
von Juda und Lamm Gottes genannt wird. In der christlichen Kunst wird
Christus in Anlehnung an Textstellen im Alten (Jesaja 53,7) und Neuen
Testament (Joh.1, 29) schon seit dem 4. Jh. symbolisch als Opferlamm
dargestellt. Die Kreuzfahne als Zeichen des Sieges taucht jedoch erst
seit dem 10./11. Jh. in der Kunst auf. |
Putto am
Tabernakel
|
In
den beiden Seitennischen mit Muschelverzierung schweben Putten
mit Blumenkränzen um die Stirn. Sie halten dem Betrachter Schriftbänder
entgegen. Auf einem davon ist der Text "Heilig, heilig, heilig,
singt dem Gotteslamm" zu lesen, das andere ist unbeschrieben. |
Putto am
Tabernakel
|
|
Die
Engelsfiguren, die zu beiden Seiten des Tabernakels angebracht sind,
stellen nicht nur eine Verzierung dar; sie sind auch auf die Gestaltung
der Bundeslade der Israeliten in biblischer Zeit zurückzuführen, die
als Vorgänger des Tabernakel angesehen wird. Die Bundeslade war von
zwei Engeln eingerahmt; sie mussten aus Gold bestehen (Ex, 37,7-9). |
100 Jahre lang, von 1860 bis 1966, waren links und rechts des Hochaltars
zwei Beichstuhlportale aus Holz angebracht, die vom Altar bis
zu den Außenwänden reichten. Auf diesen Seitenteilen standen
Figuren der Heiligen Leonhard und Joseph, die jetzt auf der Empore ihren
Platz gefunden haben.
Vortragekreuz
Hinter dem Hochaltar
hängt hoch im Chorschluss ein großes Vortragekreuz
im Stil des frühen 18.Jh, in seiner Funktion durch den langen
senkrechten Kreuzbalken zu erkennen. Es wird auch heute noch bei
Prozessionen und Bittgängen vorangetragen. |
Vortragekreuz
|
Hinweis: Vortragekreuze
werden beim Kirchenein- und Auszug, Prozessionen, Wallfahrten
sowie bei Beerdigungen vorangetragen. Dies geht zurück auf
das Jesuswort "Wer mein Jünger sein will, der verleugne
sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach".
Bei Gebetsprozessionen (Bittgängen, Kreuzweg) wird der Corpus
des Kreuzes zu den nachgehenden |
|
betenden Menschen
gedreht, damit sie den Gekreuzigten vor Augen haben. Bei anderen
Prozessionen, z.B. an Fronleichnam und beim Ein- und Auszug zeigt
der Corpus in die Gehrichtung, d.h., er weist ihnen den Weg. Die
ältesten Vortragekreuze stammen schon aus dem 6.Jh.
|
Epitaphe
Hinter dem Hochaltar sind mehrere große
Epitaphe (Gedenksteine) aus dem
17. und 18. Jh. in die Wand eingelassen. Leider ist bei den älteren
der Epitaphe der eingravierte Text kaum noch zu entziffern.
|
Hinweis: Epitaphe
gibt es in unseren Kirchen erst seit dem 14. Jh. als Gedächtnismal
für einen Verstorbenen in Form einer Steinplatte, die innen oder
außen an der Kirchenwand senkrecht aufgestellt wird. Epitaphe
(griech. Grabinschrift) wurden für diesen Zweck eigens angefertigt;
sie sind keine früheren Grabplatten. Das Epitaph ist auch kein
Grabmal, weil sich weder dahinter noch darunter ein Grab befindet.
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15.Jh
|
Rotmarmorplatte (178 x 81 cm ) mit
großem Wappen in der Mitte und vier kleineren Wappen in den
Ecken für Jörg Urfaer
zu Arenpach und seine Frau Anna Annazellerin aus dem 15.Jh. (die
Jahreszahl 14. ist unleserlich geworden). Auf den Wappen sind zu
sehen: Boot, Palme, Helm, Rauten, gekreuzte Morgensterne, Vogel.
Text:
"Hie ligt begraben der Edl und vesst Jorg Urfaer zu arenpach
Anna Annazellerin sein Hawsfraw"
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1604
|
Rotmarmorplatte
(174 x 91 cm) für den Landrichter Adam
Gepeckh mit Vogelwappen und Helmbusch.
Text: "Den 10 Martij Ano 1604 starb der Edl und Gestreng Her
Adam Gepeckh zu Arnpach frtl. dtl. Landtrichter zu Dachau welcher
sabt seinen baiden verstorbnen hausfrauen, und anderen Gepeckhen in
Gott allda seelib rueen. denen sein bfallen Christglaubigen Seelen
gott genad." Darunter das Wappen der Gepeckh".
Über dem Text ein Totenschädel mit gekreuzten Oberschenkelknochen.
Auf dem Schädel steht eine abgelaufene Sanduhr. Außen stehen
Leuchter mit ausgeblasenen Kerzen. Alle dargestellten Motive deuten
auf den Tod hin.
Sie sind auch Zeichen der Ermahnung zur Buße und Anruf der Ewigkeit.
Neben
den Leuchtern zwei Wappenschilde. |
1654
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Rotmarmorplatte (119 x 71 cm) für Johann
Caspar Grinin und seine Frau Catharina, geb.Gepeck.
Text: "Anno 1654 den 11 Maij Ist gestorben der Woll Eld
und Gestreng Herr Johann Caspar Grinin zu Niederrain Liefering und
Malez Salzburgerischer Landtzmann Ihr Hochfürstlich Drtl. Pfleger
zu Eisenhofen.
Anno 16 den starb die Edl und
Streng sein Eheliche Ehefrau Anna Catharina Griningin Geborne Gepöckhin.
Der Allmechtig Gott Wolle dise und allen Christglaübigen Seelen
genedig und Barmhertzig sein Amen"
Im unteren Teil des Epitaphs das Allianzwappen der beiden Verstorbenen:
links das des Ehemanns Grimming, der Pfleger der Freisinger Hofmark
Eisenhofen war, rechts das der Ehefrau aus dem Geschlecht der Gepeckh.
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1754
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Kalksteinplatte (100 x 74 cm) für Anna
Maria Freyin v.Geböck.
Text: "Hier ruhet die hoch und Wohlgebohrne
Anna Maria Freyin v.Geböck auf Arnbach
Gebohrne Gräfin von Fränking, Gestorben den 6 May a.o. 1754
R.in P."
Darüber die farbigen Wappen der Verstorbenen und ihres Ehemannes.
|
|
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|
Aus
der Familie Geböckh, auch Gepeckh geschrieben, kam der bedeutende
Freisinger Fürstbischof Veit Adam Gepeckh, der 1584 auf
Schloss Arnbach als Sohn des Indersdorfer Klosterrichters und späteren
Dachauer Landrichters Adam von Gepeckh geboren worden war.
Er hatte in Dillingen Jura und
Theologie studiert, arbeitete im Domkapitel, dem engsten Mitarbeiterstab
des Bischofs, und war um 1609 zum Priester geweiht worden. Die ersten
Jahre als Priester verbrachte er in der Pfarrei Hirtlbach. Im Jahr
1618 wurde er trotz des Widerstands des bayerische Kurfürst Maximilian
I. und trotz moralischer Bedenken wegen seines "unkanonisches
Vorlebens" (mehrfache Vaterschaft) zum Bischof gewählt und
geweiht. Obwohl das Bistum hohe Kriegskosten zu tragen hatte, sanierte
Veit Adam die Finanzen des Fürstbistums. Er reduzierte die Hofhaltung
auf einen bescheidenen Rahmen und verwirklichte im Bistum die Grundsätze
des Konzil von Trient (=Gegenreformation).
Das im Jahr 1781 abgebrochene
Schloss Arnbach um 1700.
|
Dazu gehörte die
Einführung
-
|
liturgischer
Bücher, damit die Liturgie im Bistum einheitlich
gefeiert wurde, |
-
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von
regelmäßigen Visitationen (Überprüfungen)
der Pfarreien |
-
|
der
sog. Kinderlehre (Religionsunterricht) |
-
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einer
mindestens einstündigen (!) Predigt bei Hauptgottesdiensten
|
-
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Neuordnung
der Lebensführung der Geistlichen und der Kampf gegen
die heimlichen Ehen der Priester. Dass dies zu dieser
Zeit noch notwendig war, überrascht. Denn schon seit
1563 hat die Kirche nur noch die mit dem priesterlichen
Segen geschlossene Ehe als einzig gültige Eheform anerkannt
(Konzil von Trient -Dekret "Tametsi", 11. November
1563). Vorher gab es auch die sog. Winkelehe, die "in
den Winkeln eines Raumes" ohne priesterliche Mitwirkung
durch gegenseitiges Eheversprechen geschlossen wurde.
Sie war vor Gott gültig, denn das Sakrament der Ehe
wird von den Eheleuten selbst gespendet. |
|
Veit Adam Gepeckh förderte
auch die Künste und ließ den Dom durch große Künstler
(u.a. Peter Paul Rubens) im Stil der Spätrenaissance und des
Frühbarocks umgestalten. Im 30jährigen Krieg war er zwar
neutral; doch Freising wurde erst von den bayerischen Truppen besetzt
und kurz vor Kriegsende (im Juni 1648) von den Schweden und Franzosen
erobert und geplündert. Als zuständiger Diözesanbischof
hatte er 1629 die Dachauer Jakobskirche und am 7. November 1638
die Münchner Mariensäule eingeweiht. Er starb 1651 und
ist in der Fürstenkapelle des Freisinger Doms begraben.
|
Fenster
Die Rundbogenfenster des Chorraums enthalten
vier Glasgemälde von
Syrius Eberle, Dachau aus dem Jahr 1932: u.a.
Christi Geburt
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Und das Wort ist Fleisch geworden
"Dem Andenken meiner Mutter gewid. v. frr.Pfr. Josef Mayr"
- Krippendarstellung mit Josef und Maria (ein gleiches Bild hat
Syr.Eberle auch für die Kirchen in Westerndorf, Palsweis, Taxa
und in Odelzhausen erstellt - Vergleich
?).
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Du meine Mutter und ich Dein Kind
"Gestiftet v.Johann Kellerer Grubhof"
Maria mit dem göttlichen Sohn auf dem Schoß. Neben ihr
die leere Krippe.
|
Muttergottes
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St.Isidor
|
Was der
Mensch sät, wird er ernten
"Gestiftet v.Bürgermeister J.Sandmann"
Der hl.Isidor betet vor einem Feldkreuz, während ein Engel
das Pflügen der Felder übernimmt. Isidor lebte im 12. Jh.
als Knecht bei einem Baron. Seine Mitknechte verpetzten ihn, weil
er ständig betete. Als in sein Herr kontrollierte, sah er einen
Engel mit zwei weißen Stieren pflügen, während Isidor
im Gebet an Rand des Feldes kniete.
Ein gleiches Bild ist in der Kirche von Langenpettenbach zu sehen,
das Eberle 1926 gefertigt hat. |
|
Lasset die Kleinen zu mir kommen.
"Dem Andenken meines Sohnes Leonhard gewid. v.Anton Kraus"
Darstellung des Bibeltextes bei Lukas (18,16), Mtt, 19,14 und Mk.10,14:
" Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kinder
zu mir kommen und wehret es ihnen nicht; denn für solche ist
das Reich Gottes".
|
Jesus
und die Kirnder
|
Fenster im Kirchenschiff
Die hohen Fenster im Kirchenschiff sind oben geschweift und zartfarbig
verglast.
Sie enthalten folgende Inschriften:
Hinten rechts: "Hl.Leonhard und Luzia bitte für uns" -
"Gestiftet v.d.Eltern d. H.H.Pfr. L.Moll 1932"
Hinten links: "Hl.Georg bitte für uns"
- "Dem Andenken meines verstorb.Mannes gewid. V.Maria Meir"
Mitte links: "Hl.Dominikus bitte für
uns" - gestiftet v.d.Dominikanerinnen M.Sabina u. M.Mathäa Ebner"
Vor 1932 waren 50 Jahre lang farbige Mosaikglasfenster eingesetzt gewesen.
Links neben dem Altar steht
der Taufstein
aus dem 17.Jh; er besteht aus Holz und wurde marmoriert gefasst.
1996 wurde er renoviert. Auf dem Deckel ist eine Täufergruppe
(Jesus und Johannes) aus Holz in Lüsterfassung angebracht.
Johannes tauft den vor ihm knienden Jesus mit einer Schale. In der
Hand hält er einen Kreuzstab mit einem Inschriftenband.
2009 wurde das hölzerne Taufbecken mit einem Edelstahleinsatz
ausgestattet.
|
Taufsteinfiguren
|
Hinweis:
Die Taufe der frühen Christen fand ursprünglich
im Freien statt, überall dort, wo fließendes oder stehendes
Wasser vorhanden war. Mit der Verlegung der Taufe in den Kircheninnenraum
schuf man dort eigene Taufbecken. Als sich im 11.Jh die Praxis der
Kindertaufe weitgehend durchsetzte, begann manmit der Errichtung erhöhter
Taufgefäße; die Bodenbecken erwiesen sich für die
Kindertaufe als weniger geeignet. Das Taufbecken ist meist aus Stein;
hier in Arnbach wurde das hölzerne |
|
Becken
mit einem Steinmuster bemalt. Es hat in der Regel eine achteckige
Form, weil die Zahl acht und das Achteck als Symbol für Erneuerung,
Wiedergeburt und Herrschaft angesehen werden. Taufbecken und Deckel
sind meist mit ornamentalem oder architektonischem Zierrat geschmückt.
In der Barockzeit wurde auf dem Deckel häufig die Taufe Jesu
figürlich dargestellt. Sie ist Vorbild für das Taufsakrament
und geht auf Empfehlungen des Konzils von Trient (1545 bis 1563) zurück.
|
An
der Nordwand des Altarraums ist eine stark verzierte Ewig-Licht-Leuchte
mit Rocaillemotiven
angebracht. Sie stammt aus der Hoch-Zeit des Rokoko.
|
Hinweis: Das rote
Öllämpchen, das stets im Altarraum brennt, gilt oft
als Erkennungsmerkmal eines katholischen Gotteshauses. Früher
gab es solche Lichter nur an den Märtyrergräbern.
Mit der wachsenden Verehrung der aufbewahrten Eucharistie hat
sich etwa seit dem 13. Jh der Brauch des "Ewigen Lichtes"
vor dem Tabernakel, wo das Allerheiligste aufbewahrt wird, herausgebildet,
nachdem der Johanniter-Ritterorden das Ewige Licht von den Kreuzzügen
aus dem Heiligen Land |
|
Ewig-Licht-Ampel
|
|
mitgebracht hatten. Durch
sein dauerndes Brennen weist es darauf hin, dass in der Kirche geweihte
Hostien aufbewahrt werden. Meist sind die von der Decke herabhängenden
Ampeln aus Silber oder versilberten Material gebaut, in eleganten
Formen und mit vielen grazilen Verzierungen versehen. |
Zelebrationsaltar
Vor einigen Jahren wurde ein neuer
Zelebrationsaltar aus rotem Marmor mit vergoldeter Metallfassung
aufgestellt.
Hinweis:
Der Altar war das Symbol des heidnischen Gottesdienstes. Das
lateinische Wort adolere = verbrennen bezeichnet die ursprüngliche
Bedeutung als Stätte zur Verbrennung der Opfer. Die ersten Christen
hatten keinen Altar. Jesus versammelte die Seinen um den Tisch, und
das hielten auch die Christen während der ersten Jahrhunderte
so; zur Eucharistiefeier konnte jeder beliebige Tisch dienen. |
Zelebrationsaltar
|
Im 4.Jh wurde das Opfer
Jesu in das Tischgeschehen hineingenommen und der Altar eingeführt.
Er war meist aus Stein, frei aufgestellt und von allen Seiten zugänglich.
Ab dem 8. Jahrhundert weicht die Tischform immer mehr der Blockform.
Dies kommt der Entwicklung entgegen, im Altar Reliquien von Märtyrern
und Heiligen beizusetzen. Der zelebrierende Priester stand hinter
dem Altar, sodass seine Handlungen während der Messfeier für
die ganze Gemeinde sichtbar waren. |
|
Als der Altar
dann im 11.Jh eine Rückwand mit hohen Altaraufbauten (Retabeln)
erhielt und weiter an die Ostwand rückte, wandte der Priester
der Gemeinde den Rücken zu. Dies ist in der katholischen Kirche
durch eine Liturgiereform erst vor 55 Jahren wieder rückgängig
gemacht worden. Der Zelebrationsalter ersetzt nun liturgisch voll
den Hochaltar. 40)
|
Kreuzpartikelmonstranz
Keuzpartikel
|
Zu
den Gottesdiensten wird auf den Zelebrationsaltar eine sonst außerhalb
der Kirche unterge-brachte Kreuzpartikelmonstranz
gestellt. Die Reliquie im vierpass-förmigen Schaugefäß
ist in ein von Verzierungen aus Silberfäden umgebenes kleines
Kristallkreuz eingearbeitet.
Die versilberte Messing-Monstranz wurde im 18.Jh erstellt und im 20.Jh
verändert.
Bergkristall in Kreuzform als Einfassung einer Kreuzpartikel ist seit
Jahrhunderten verbreitet. Während der Edelstein in der Antike
als wertvoller Heil- und Zauberstein galt, ist er im
Christentum ein Zeichen für die Auferstehung Christi.
Hinweis: Kreuzreliquien waren früher besonders wertvoll; schließlich
galt das Kreuz Christi als kostbarste Reliquie der Christenheit. Die
hl.Helena, Mutter von Kaiser Konstantin, soll im Jahr 326 nach der
Legende das Kreuz Christi aufgefunden haben. Größere Kreuzpartikel
kamen ab 950 nach Deutschland; die meisten wurden aber im 17. und
18.Jh erworben. Es handelt sich meist um Berührungsreliquien,
d.h., der Holzsplitter war an der Originalpartikel angelegt worden. |
Kreuzpartikel
-Detail-
|
Langhaus
/ Kirchenschiff
Decke
im Kirchenschiff
Das Langhaus oder
Kirchenschiff besitzt eine Flachdecke mit dichtem, sehr farbigen
Rahmenstuck
und Rankenfüllung (1740). Das Deckengemälde
im Langhaus (von Balthasar Kraft, 1859) stellt die Aufnahme Mariens
in den Himmel dar. |
Mariä Aufnahme
in den Himmel
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Die Muttergottes
wird von (dem Anschein nach schwer arbeitenden) Engeln in den Himmel
emporgehoben. Das Bild ist eine Kopie nach einem von Guido
Reni (1575-1642) im Jahr 1631 gemalten Bild, das heute in der Alten
Pinakothek ausgestellt ist.
Guido Reni war ein italienischer Maler und Radierer; er lebte in
Bologna, arbeitete aber auch in Rom und Neapel.
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Seitenaltäre
Die Seitenaltäre aus dem Jahr
1704 sind hochbarocke Säulenretabel. Das Holz ist größtenteils
vergoldet.
Die Aufsätze bestehen aus gesprengten Segmentgiebeln, die
hölzerne Gloriolen mit den Monogrammen von Jesus (IHS) und Maria
(MRIA) umgeben. Von 1860 bis 1966 befanden sich in den Aufsätzen
noch Gemälde zwischen zwei Säulchen. Sie waren von Balthasar
Kraft aufgesetzt worden. Das Auszugsbild am Marienaltar hatte das Thema
der Vermählung Mariens zum Inhalt, das Auszugsbild am südlichen
Kreuzaltar die Auferstehung Christi.
Eine Besonderheit sind die hohen Predellen,
in denen sehr gute gotische Holzreliefs aus
der Zeit um 1500 angebracht sind.
Linker
Seitenaltar
Durch die oben erwähnte Achsverschiebung
beim Neubau 1388 hat der linke Seitenaltar etwas weniger Platz als der
rechte. Deshalb ist dort zum Ausgleich das Außenmauerwerk etwas
ausgehöhlt worden. Zudem ist der linke Altar um 6,5 cm breiter
als der rechte Altar und ragt so etwas weiter in die Öffnung unter
dem Chorbogen hinein.
Der linke Altar
war schon immer der Marienaltar. In der Hauptnische ist eine Halbfigur
der Gottesmutter Maria
aufgestellt. Sie wurde in gotischer Zeit am Ende des 15.Jh geschnitzt.
Maria hält das Jesuskind auf ihrem rechten Schoß, das in
seiner Schreitbewegung sehr lebendig wirkt. Maria ist in ein rot-blau-goldene
Gewand gekleidet. Auf ihrem Haupt trägt sie eine Königskrone.
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Muttergottes 15.Jh
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Der Strahlen-kranz (Aureole)
hinter Maria wurde 1966 hinzugefügt, als man die Figur in die
Mittelnische des Seitenaltars stellte. Er war notwendig, um die
geringe Größe der Figur auszugleichen.
Von 1860 bis 1932 stand eine andere Muttergottes-figur am Altar.
Danach war bis 1966 ein 130 x 80 cm großes Altarblatt mit
einer Darstellung der Hl.Familie (1932) im barocken Stil vom Maler
und Restaurator M. Gottschalk in der Mittelnische angebracht. Der
Maler Gottschalk hatte ein Jahr zuvor die Kreuzwegstationen in St.
Michael, Langenpettenbach geschaffen.
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Das Relief in der
Predella des linken Seitenaltars stellt den Tod
Mariens dar (Ende 15.Jh).
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Tod Mariens
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In der Beschreibung
der Kunstdenkmäler Bayerns heißt es: "Um die im Bette
liegende heilige Jungfrau Maria sind die Apostel versammelt. Johannes
kniet vorne links, den einen Arm der Gottesmutter umfassend. Ein Apostel
hält den Weihwasserkessel. Ein anderer Apostel kniet am Ende
des Bettes und liest aus einem Buch Sterbegebete vor". |
Rechter
Seitenaltar
Mittelpunkt des
rechten Seitenaltars ist vor dem blauen Hintergrund der Nische
eine Figur des Auferstandenen
mit der Siegesfahne in der Hand in einem die ganze Figur umgebenden
Strahlenkranz (Aureole). Christus segnet den Betrachter mit der erhobenen
rechten Hand, an der die Wundmale zu erkennen sind. |
Auferstandener
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Die teilvergoldete
Figur wurde im 16.Jh geschnitzt, der Kopf später überarbeitet.
Die Fahne gilt seit dem 10./11. Jh. als Zeichen des Sieges über
den Tod. Besonders in der Barockkunst erfreute sie sich als Attribut
großer Beliebtheit. In der Kunst des süd-deutschen Raums gehört
die dreispitzig endende Fahne (ähnlich dem karolingischen Königsbanner)
zur Ostersymbolik.
|
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Hinweis: Der Figurentypus
des Auferstandenen entwickelte sich aus dem Erbärmde-Heiland.
Dieser wiederum geht der Überlieferung zufolge zurück auf
Papst Gregor den Großen, dem bei einer Messe über dem Altar
die Leidenswerkzeuge Christi und der lebend aus der Grabkufe aufsteigende
Schmerzensmann erschienen sein soll. Aus den Wundmalen habe sich das
Blut in den auf dem Altar stehenden Kelch ergossen. Die Figur wird
auch Erbärmdechristus oder lat.imago pietatis genannt. Der aufrecht
stehende, mit einem Lendentuch bekleidete und oftmals die Dornenkrone
tragende Christus zeigt seine Wunden. Aus dieser Darstellung des Erbärmde-Heilands
entwickelte sich der Salvator Mundi, der Welterlöser oder der
Auferstandene mit der Siegesfahne in der Hand, dessen Gesichtszüge
mehr die Glorie als die Schmerzen widerspiegeln. |
In der Predella
wird die Beweinung Christi
nach der Kreuzabnahme (Ende 15.Jh) dargestellt. In der Beschreibung
der Kunstdenkmäler Bayerns heißt es: "Maria und Johannes
stützen den Oberkörper des Gekreuzigten. |
Beweinung Christi
|
Zu Füßen
des Leichnams stehen Maria Magdalena und eine der klagenden Frauen.
Eine weitere klagende Frau ist auch zwischen Johannes und Maria, sodass
zu beiden Seiten der Gottesmutter je zwei Figuren stehen und die Gottesmutter
so den Mittelpunkt der Kompo-sition bildet. Besonders ist der Faltenwurf
der Madonna hervorzuheben". |
|
Hinweis: Die Beweinung
Christi wird in der Bibel nicht erwähnt. In der Kunst finden
sich die ersten Darstellungen erst rd. 1000 Jahre nach Christi Tod,
nachdem Symeon Metaphrastes dieses Ereignis in seinem Buch beschrieben
hat. Nördlich der Alpen kommt die Darstellung erst im 13. Jh
auf. Die Grablegung in der Predella eines Altars soll die Gegenwart
des gekreuzigten Herrn betonen. |
Der rechte Seitenaltar war früher dem Heiligen Kreuz geweiht. An Stelle
des Auferstandenen stand z.B. im Jahr 1900 eine Kreuzigungsgruppe im Mittelpunkt
des Altars. Von 1932 bis 1966 war dort ein 130 x 80 cm großes Altarblatt
vom Maler und Restaurator M. Gottschalk mit einem Bild des hl.Franziskus,
der das Kreuz umarmt, zu sehen.
per Mouseklick zu den
Beschreibungen
|
An den Seitenwänden
des Kirchenschiffs hängen die 1858 gemalten und 1996 restaurierten
Bilder der vierzehn
Kreuzwegstationen
(Öl auf Leinwand) im vergoldeten Rahmen. Sie sind 48,5
cm hoch und 38,5 cm breit. |
Kreuzwegbild
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Apostelleuchter
Dazwischen sind
die schmiedeeisernen Apostelleuchter
angebracht. Apostelkreuze an der Wand fehlen.
Hinweise: Die Apostelleuchter erinnern an das in der Apokalypse
(21,14) beschriebene himmlische Jerusalem, dessen Mauern auf
zwölf Grundsteinen mit den Namen der zwölf Apostel
errichtet sind.
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Apostel-leuchter
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Die Kirche sieht sich
als Vorläuferin des himmlischen Jerusalems. An den Apostelkreuzen
wurde die Kirche bei ihrer Weihe mit Chrisam gesalbt.
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Die Kirche hat keine Kanzel mehr;
sie wurde 1966 entfernt und nach Emmering verkauft. Dort ist sie in der
Pfarrkirche St.Pankratius zu sehen. Beim großen Umbau von 1730 war
die damals schon vorhandene Kanzel, -vermutlich aus Kostengründen-
zunächst übernommen und erst 60 Jahre später, 1792 gegen
eine neue Kanzel im damals zeitgemäßen barocken Stil ausgetauscht
worden.
Kreuzigungsgruppe
An der Nordseite
ein großes Kruzifix.
Es wurde 1998 von Bildhauermeister Westermeier geschaffen.
An dieser Stelle, gegenüber der damaligen Kanzel, waren schon
früher mindestens zwei "Kanzelkreuze" mit einer Muttergottesfigur
darunter angebracht. Das erste wird in einem Inventarverzeichnis aus
dem Jahr 1826 genannt. Dieses Kreuz wurde 1860 abgenommen und durch
eine neue Gruppe ersetzt. Das zweite, 1860 angebrachte Kruzifix wurde
später an eine Kirche im Münchner Hasenbergl verkauft.
|
Hinweis: In den
frühchristlichen Kirchen wurde das Kreuz ohne den Corpus
des Gekreuzigten angebracht. Dann aber wurde Christus am Kreuz
als lebender und über den Tod triumphierender, göttlicher
Sieger mit geöffneten Augen und in aufrechter Haltung dargestellt.
Erst im hohen Mittelalter (etwa seit dem 12. Jh) setzte sich
die Abbildung des leidenden und toten Gekreuzigten, die Betonung
des Menschseins Jesu durch, wie wir es von unseren Kirchen kennen. |
|
Kanzekreuz
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Unter
dem Kruzifix steht eine Mater
dolorosa, die trauernde Mutter Maria. Auch sie stammt von
Bildhauer Westermeier. Das sonst bei diesen Darstellungen übliche
Schwert in der Brust fehlt. |
Mater dolorosa
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Kirchenstühle
Die
Kirchenstühle (links 11, rechts 10 Bankreihen) dürften
-wie die 1965 entfernte Kanzel- um 1740 von der Kistlerfamilie Prugger
gefertigt worden sein. Sie wurden 1965 restauriert. Die Stuhlwangen
sind mit einem Akanthusmuster
verziert, das dem vieler Kirchenstühle im Dachauer Land
entspricht. |
Kirchenbankwange
|
Es trat erstmals 1695
in Glonn auf und wurde ab 1717 auch in Ainhofen, Albersbach, Arnzell,
Aufhausen, Bergkirchen, Hilgertshausen, Markt Indersdorf, Ottmarshart,
Pasenbach, Pipinsried, Walkertshofen, Weichs, Westerholzhausen und
in Westerndorf verwendet |
Empore
Auf der Empore mit ihrer in der Mitte
vorkragenden verputzten Brüstung stehen Figuren von drei Heiligen aus
dem 17. und 20.Jh:
St. Leonhard mit Abtsstab, Buch und Viehkette im schwarzen
Habit der Benediktiner
|
Hinweis:
Leonhard (in Bayern einer der 14 Nothelfer) lebte um
das Jahr 500 als Einsiedler und später als Abt in Frankreich.
Regelmäßig besuchte er die Gefangenen und erreichte
beim König Clodwig I., dass viele von ihnen freigelassen
wurden. Deshalb galt er ursprünglich als Schutzpatron derer,
"die in Ketten liegen", also der Gefangenen - und der Geisteskranken,
die man bis ins 18. Jahrhundert ankettete. Als die Leonhardsverehrung
nach Deutschland kam, hat man ihn wegen der Ketten, mit denen
er in Frankreich abgebildet war, als Patron der Haustiere verehrt,
weil man diese Ketten als Viehketten missdeutete. In
Bayern erreichte die Leonhardsverehrung im 19.Jh ihren Höhepunkt.
Man nannte ihn auch
den bayerischen Herrgott. Am Leonhardstag, dem 6. November werden
Leonhardiritte abgehalten und Tiersegnungen vorgenommen.
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St.Leonhard
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St.
Josef mit einem feinen Gewand gekleidet und einem blühenden
Aaronstab in der Hand.
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Hinweis:
Legenden aus dem 2. Jh berichten von der Brautwerbung Josephs.
Demnach war Maria Tempeljungfrau in Jerusalem und sollte einem
Mann verheiratet werden, der sie unberührt lassen würde
("Josephs-Ehe"). Jeder Bewerber - allesamt waren Witwer - sollte
einen Stab auf dem Altar des Tempels niederlegen. Josephs Stab
grünte und blühte wie einst der des Hohepriesters
Aaron (4 Mos.17,1-13); zudem ließ sich eine Taube als
Zeichen der göttlichen Bestätigung auf seinem Kopf
nieder. |
|
St.Josef
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Bruder Konrad von Parzham im
Ordensgewand der Kapuziner.
|
Hinweis:
Konrad von Parzham (1818-1894) wirkte 41 Jahre lang im Kloster
Altötting als Pförtner, wo er mit Tausenden von Wallfahrern
zu tun hatte, die mit vielerlei Anliegen und Bitten zu ihm kamen.
Aber auch Kinder aus vielen armen Altöttinger Familien
kamen bettelnd an die Pforte; keines von ihnen ging leer aus.
1934 wurde Konrad von Papst Pius XI. heiliggesprochen. Damals
wurden in unseren Kirchen viele Figuren dieses Volksheiligen
aufgestellt. |
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Bruder Konrad
|
Die Orgel
mit zwei Manualen wurde um das Jahr 1924 angeschafft. Es handelt
sich um ein gebrauchtes Stück, das von Willibald Siemann aus
München gebaut worden war. Die Orgel hat eine Kegellade mit pneumatischer
Traktur.
|
Orgelprospekt
|
Der mit rechteckigen Flachfeldern
verzierte Prospekt ist dreiteilig, mit einem höheren Mittelteil.
Da die Orgel für die vorhandene Empore zu hoch war, musste die
Decke aufgeschlagen werden. |
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Disposition der Orgel im Jahr
1975
Manual (C-f'''): Principal 8', Salizet 8', Lieblich Gedeckt
8', Octave 4', Pastorflöte
4', Octave 2', Mixtur 2'+ 1 1/3'+ 1'
Pedal: (C-d'): Subbaß 16'
|
Siemann-Orgeln stehen übrigens
auch in Ainhofen, Kreuzholzhausen, Randelsried, Giebing und Sulzemoos. Siemann
zählte seinerzeit zu den ersten Adressen im bayerischen Orgelbau.
Die Siemann-Orgel ersetzte eine Vorgängerorgel von 1797, die in der
balkonartigen Vorbuchtung der Empore aufgestellt war.
|
Hinweis: Mit ihren
vielen Pfeifen, die über ein Gebläse zum Klingen gebracht
werden, steht die Orgel meist im rückwärtigen Bereich der
Kirche auf der Empore. Sie hielt erst allmählich Einzug in die
Kirchen, weil sie bis in das 11. Jahrhundert als profanes (weltliches)
Instrument galt, das für das höfische Zeremoniell verwendet
wurde. Erst ab dem 13. Jh wurde es zur Regel, in allen bedeutenden
Kirchen Orgeln zu errichten. Heute gehört eine Orgel zur Ausstattung
fast jeder Kirche. Mit ihrer Klangvielfalt und Klangfülle trägt
sie zur Verschönerung des Gottesdienstes bei. Der Orgelprospekt,
die Schauseite der Orgel, wurde früher meist durch Künstler
gestaltet. Im Barock und im Klassizismus, deren Epochen unsere ältesten
Orgeln im Landkreis Dachau angehören, wurde der Prospekt mit
reicher Ornamentik verziert. Heute setzt sich immer mehr der "offene"
Orgelprospekt durch, der allein durch die harmonische Anordnung der
Pfeifen wirkt. |
Beinhaus
Im Vorhaus mit Nord- und Südzugang
liegen an der Rückseite in einer vergitterten, schmalen Nische einige
Totenschädel. Sie erinnern an das frühere Beinhaus (Karner),
das möglicherweise hier oder an anderer Stelle neben der Kirche eingerichtet
war.
|
Hinweis: Das Beinhaus
oder Karner (lat.carnarium=Fleischkammer) war vom Mittelalter bis
zum 19.Jh. eine meist an die Kirche in der Nähe des Eingangs
angebaute, zweigeschossige Friedhofskapelle, in deren Untergeschoss
die Gebeine der schon lange Verstorbenen aufbewahrt wurden, um Neuzugängen
Platz zu machen (Zweitbestattung). Ursprünglich hatte jeder Pfarrfriedhof,
neben an oder unter der Kirche einen Karner. Auf den Synoden von Münster
und Köln (1279/1280) wurden sie zwingend vorgeschrieben. In früheren
Jahrhunderten war die Lebenserwartung niedrig und die Kindersterblichkeit
hoch; 42 Prozent der Kinder starben im ersten Lebensjahr
44)
. Deshalb gab es damals im Verhältnis
zur Bevölkerungszahl mehr Beerdigungen als heute.
Friedhöfe waren immer um die Kirche herum angelegt und
kaum erweiterungsfähig. Im Jahr 1058 beschränkte man die
Grenzlinien der Friedhöfe auf 60 Schritte im Umkreis des Altars
für Hauptkirchen und 30 Schritte für Kapellen. Weiter entfernt
konnte man sich des Segens der im Altar ruhenden Reliquien und der
Fürbitte des Heiligen nicht sicher sein. So war es üblich,
die Gräber schon nach 5 bis 10 Jahren wieder zu verwenden. Zudem
gab es keine Familiengräber; der nächste Tote erhielt das
frei werdende Grab. Manche Totenschädel in den Beinhäusern
wurden auch bemalt oder mit Inschriften versehen, um sie der Anonymität
zu entreißen. Karner waren besonders in Bayern, Österreich
und Ungarn verbreitet; sie standen an katholischen und protestantischen
Gotteshäusern. In den letzten hundert Jahren wurden die Karner
abgerissen bzw. in Lourdeskapelle, Abstellräume oder Vorhäuser
umgewandelt. In manchen Kirchen wie hier in Arnbach erinnert aber
noch eine Nische mit einigen Totenköpfen an die frühere
Trauerkultur. Die aufgestapelten Gebeine sollen die Kirchenbesucher
an die Vergänglichkeit des Menschen ermahnen. |
Pfarrhof
Der
Pfarrhof mit seinen vielen Fenstern wurde 1735 unter dem Pfarrer Freiherrn
J.Franz v.Paumgarten erbaut und war bis 1970 bewohnt. Danach verfiel
er zusehends. 1978 diente er noch als Kulisse für die Aufnahmen
zum Film "der Ruepp". |
|
In den Jahren
1980 bis 1982 wurde er saniert und erstrahlt nun wieder im alten Glanz.
Der Pfarrhof wird vor allem für Fortbildungsveranstaltungen und
als Begegnungsstätte genutzt. Überregional bekannt sind
die "Arnbacher Gespräche", die das Katholische Landvolk
alljährlich hier veranstaltet. |
Im März 1894 wurde das "gesammte Pfarrhof-Inventar gegen
Baarzahlung an die Meistbietenden versteigert". Grund war die Beendigung
der seelsorgerlichen Tätigkeit (Resignation) von Andreas Pfarrer Plöbstl.
Die Versteigerung wurde über Plakate und Zeitungsanzeigen angekündigt.
Das Plakat hat sich
noch erhalten. Danach wurden folgende Gegenstände angeboten:
|
3 Zugpferde
2 Ochsen,
14 Kühe, darunter 4 Kälberkühe
und 1 mit Kalb,
2 Zuchtstiere
4 Jungrinder,
1 Mutterschwein mit 9 Ferkeln,
1 trächtig. Mutterschwein,
50 Hennen mit Hahn,
1 Göppeldreschmaschine,
1 Zweispänner-Chaise,
1 Kutschwagerl, 3 Heuwägen,
2 Truhenwägen, 1 Bierwägerl,
1 Rennschlitten, 3 Kothschlitten,
3 Pflüge, 3 Eggen,
2 Odelfässer, 1 Schneckensäule,
2
Windmühlen,
1 Zweispänner-Chaisengeschirr,
2 Einspänner-Chaisengeschirre,
|
zur Vergrößerung
des Plakats klicken
|
4 Paar Fuhrgeschirre,
1 Paar Ackergeschirre,
2 Paar Ochsengeschirre,
500 Zentner Heu,
300 Zentner Grummet,
mehrere Parthieen Stroh,
mehrere Parthieen Holz,
mehrere Parthieen Bretter und Läden,
5 Dienstbotenbetten,
1 Dezimalwaage,
mehrere Schäffel Kartoffel,
1 Buttermaschine,
1 Butterfaß und noch viele hier nicht genannte Baumannsfahrnisse
und Hauseinrichtungsgegenstände.
Hierzu
ladet Kaufsliebhaber freundlichst ein der Eigentümer
|
Wenn Sie sich Bilder von weiteren alten
Pfarrhöfen anschauen möchten, klicken Sie hier.
.
Nach einer Liste des Landesamt für
Denkmalpflege gibt es im Bereich der westlichen Friedhofsmauer Reste eines
unterirdischen Gangs, der in Zusammenhang mit sog. Schrazllöchern
steht. Mehr über Schrazllöcher.
.
Hans Schertl
Quellen:
01)
Michael Wening,
"Historico-topographica descriptio Bavariae", Band 1, 1701
02)
Königl.Bayerisches
Intelligenzblatt für den Isarkreis, 1821 (Pfr.Niclas)
03)
Siebert,
Das Königreich Bayern-topograph.-statistisch in lexicographischer
und tabellarischer Form dargestellt",S.28, 1840
04)
Dr.Martin
v.Deutinger, Die älteren Matrikeln des Bistums Freysing, 1849/50
05)
Pleickhard/Stumpf,
Bayern ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches
1852 (Statistik)
06)
Arthur
v. Ramberg,Joseph Heyberger, Topograph.-statist.Handbuch d. Königreichs
Bayern, Band 5, 1867 (Statistik)
07)
Heyberger,
Landes- und Volkskunde des Konigreichs Bayern, 1868
08)
Mayer-Westermayer,
Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, 1874
09)
Bezold/Riel,
Kunstdenkmale des Königreichs Bayern, 1895
10
Amperbote
vom 5.1.1897 (Versteigerung)
11)
Theodor
Bitterauf, Die Traditionen des Hochstifts Freising, 1909 (Nr. 729)
12)
Dachauer
Nachrichten vom 3./4.9.1966;
13)
Dachauer
Nachrichten vom
9./10.2.2008
14)
Dr.Peter
Dorner, Renaissancebild einer Landschaft, Amperland 1968 (Apian 1568)
15)
Georg
Brenninger, Orgeln und Orgelbauer im Landkreis Dachau, Amperland 1975/2
16)
Georg
Brenninger: Orgeln in Altbayern. Bruckmann, München 1982, ISBN 3-7654-1859-5.
17)
Jakob
Mois,Konsekrationsbuch des Fürstbischofs Eckher, 1982 (Altarweihe
1707)
18)
Max Gruber, Im Amperland tätige Glockengießer, Amperland 1984/2
(Steger, Rosenkranz)
19) Anton Landersdorfer, Das Bistum Freising
in der bayerischen Visitation des Jahres 1560, 1986
20) Josef Mass, Geschichte des Erzbistums München
und Freising, 1986 (Vikariatseinkommen)
21)
Putz/Niederle, Kirchen und Kapellen im Gemeindebereich Schwabhausen, 1988
22)
Angerpointner, 600 Jahre Pfarrkirche St.Nikolaus in Arnbach, 1988
23)
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bayern IV: München
und Oberbayern, 1990
24)
Robert Böck,Wallfahrt im Dachauer Land, Bd 7 der Kulturgeschichte
des Dachauer Landes, 1991
25)
Anton Landersdorfer, Biblisch Biographisches Lexikon, Band XV, 1999
26)
Heinrich u.Margarete Schmidt, Die vergessene Bildersprache christlicher
Kunst, 1981 (Aaronstab)
27)
Dachauer SZ vom 13.2.2002
28)
Balthasar Kraft-ein beinahe vergessener Kirchenmaler u.Bildhauer des 19.Jh
(www.rspaf.pfaffenhofen.de/kraft.htm)
29)
Mayr/Breitenberger, Arnbach einst und heute, 2004
30)
Münchner Kirchenzeitung v. 30.10.2005 (Erlass von 1058)
31)
Dr.Konrad Lotter, Ein Philosoph auf der Kanzel, Amperland 2006/2 (Jakob
Salat)
32)
Dr.Peter Dorner, Burgen u.Schlösser in Deutschl. u.deutschsprachigen
Ländern u.Regionen (www.burgeninventar.de)
33)
Dachauer Nachrichten vom 19.2.2009 (Taufstein)
34)
Eckart Bieger, Das Bilderlexikon der christlichen Symbole, 2011 (Bauform)
35)
Bruno Reudenbach,Gia Toussaint, Reliquiare im Mittelalter, 2011 (Bergkristall)
36)
Künstler in Haimhausen im Barock und Rokoko, Ausstellung 2014 (Wening)
37)
Dr.Thomas Horst, Gericht und Herrschaft in Bayern, aus Fürstliche
Koordinaten, 2014 (Apian)
38)
Dr.Mich.Rademacher, Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871-1990, www.verwaltungsgeschichte.de/,
2015 (Statistik 33,39)
39)
Corinna Erhard, Wo sind die Glocken vom Glockenbach?, Münchner Merkur
vom 14.06.12, (Rosenkranz)
40)
Dr Heisig, Kunstreferat des Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt
2014 (Buskirche,Zelebr ersetz Hochaltar)
41)
Oberbayerisches Archiv
für vaterländische Geschichte, herausg.v.historischen Verein
von und für Obb.-1843
42)
Martin von Deutinger, Tabellarische
Beschreibung des Bisthums Freysing nach Ordnung der Decanate, 1820
43)
Peter Pfister, Von Arbeo zum Internet, Katalog zur Ausstellung
"75 Jahre Diözesanarchiv Mch/Freising", 1999
44)
Prof.
Dr.Wilhelm Liebhart, Das Landgericht Dachau in der frühen Montgelaszeit,
Amperland 1994
61 Bilder: Hans Schertl (59), Hubert Eberl (2)
9.3.2018
Balthasar
Kraft
Kirchenmaler und Bildhauer
Balthasar Kraft wurde am 14. August 1820
in Pfaffenhofen a.d.Ilm geboren. Er erlernte zunächst den Beruf des
Schreiners, später den des Lithographen (Steindruckers). 1853 gründete
er die "Kunstanstalt für kirchliche Arbeiten" in Pfaffenhofen, in
der er Figuren und Gegenstände (z.B. Altaraufbauten, Beichtstühle)
zur kunstvollen Ausstattung von Kirchen herstellte.
Spezialitäten von ihm waren
Lourdes-Grotten und "Heilige Gräber", mit denen er über die
Grenzen des Landes hinaus bekannt wurde. Er erwarb sich auch Anerkennung
auf dem Gebiet der Kirchenmalerei. So war er in Pfaffenhofen selbst, aber
auch in Ilmendorf, Gachenbach, Hohenbercha, Pörnbach, Eisenhut, Wollbach,
Waidhofen und schließlich in Arnbach, Mühldorf bei Petershausen
(Seitenaltäre 1877/78) und in Weyhern tätig, wo er 1871 Seitenaltarblätter,
die Chorraumdecke und den Hochaltar gestaltete.
Balthasar Kraft starb 69jährig
am 11. März 1889 in seiner Geburtsstadt Pfaffenhofen.
Wolfgang
Steger
Glockengießer
Der
Glockengießer Wolfgang Steger wurde in der Zeit von 1520 bis 1596
genannt. Zusammen mit seinem Sohn, bei dem es sich um den Sixtus (genannt
zwischen1565 bis 1619) gehandelt haben könnte (Glocken für Petershausen
und Rettenbach), belieferte er mehrere Kirchen des Landkreises Dachau
mit Glocken. Von den beiden
Glocken für Arnbach ist nur die kleinere und ältere noch erhalten.
Sie trägt die Aufschrift "SUSANA HAIS ICH WOLFGANG STEGER GOSS
MICH 1527". Diese Glocke war von Wolfgang Steger
in München für das Arnbacher Schloss gegossen worden und
kam 1781, nach dem Abbruch des Schlosses, in den Kirchturm. 18)
Steger
goss für folgende Kirchen im Dachauer Land Glocken: Arnbach (1527
und 1551), Mittermarbach (1531), Etzenhausen, Inhausen (1551,1566), Vierkirchen
(1554), Amperpettenbach (1557), Ampermoching (1560), Biberbach (1560),
Edenholzhausen (1596). Wohl nur noch von Sixtus kamen die Glocken für
Breitenau (1610), Jedenhofen (1614 und 1561 ?). Steger war wohl der bedeutendste
Glockengießer seiner Zeit. Das zeigt auch ein Bericht über
die Freisinger Domglocke:
Der Freisinger Bischof Moritz von Sandizell hatte nach einer Brandkatastrophe
1563 acht Glocken mit einem Gesamtgewicht von über 9 Tonnen an den
Münchener Glockengießer Wolfgang Steger in Auftrag gegeben.
Mit diesem - was die Anzahl der Glocken betrifft - größten
Glockenauftrag der Renaissancezeit kam der Glockengießer an die
Grenze seines Könnens: einerseits gelang ihm mit der größten
Glocke (Stürmerin oder Marienglocke, Nominal c1) eine echte "Jahrhundertglocke",
die wegen ihres Werts auch in Zeiten der Glockenbeschlagnahmungen immer
im Turm verblieb; andererseits scheinen Steger drei Glocken beim Guss
zu tief geraten zu sein, so dass zwei jeweils klangidentische Glockenpaare
entstanden: Marien- und Kreuzglocke auf e1, und Lantpert- und Nonnosusglocke
auf g1; über die Alexanderglocke (b1) lässt sich nur spekulieren.
Sebastian
Rosenkranz
Glockengießer
Sebastian
Rosenkranz hat im Jahr 1551
eine große,
von Erasmus Gepeckh zu Arnbach gestiftete Glocke gegossen.
Er leitete fast
30 Jahre lang das Stadtgießhaus am Glockenbach (nahe
dem heutigen Südfriedhof) mit
Kalk-Ofen an der Glockenstraße (heutige Pestalozzistraße).
Er setzte Leuchter instand, fertigte Büchsen an, goss Glocken und
arbeitete im Zeughaus. Noch heute bewahrt das Münchner Stadtmuseum
eine "Rosenkranzglocke" auf; die Bezeichnung geht auf ihre Funktion
während des Rosenkranz-Betens im Dom zurück. Man verwendet damals
das Bronzegussverfahren auch im Kanonenbau. In Kriegszeiten wurden Glocken
zu Kanonen geschmolzen. Zudem nutzten Glockengießer die Erfindung
des Schwarzpulvers für ihre Zwecke, indem sie in der Herstellung
diverser Geschütze wetteiferten. Sie produzierten Kugeln und Büchsen,
weshalb sie anfangs auch als Büchsengießer bezeichnet wurden.
Verzeichnis
der Kunstdenkmale des Königreiches Bayerns
1895
Mit der Arnbacher Kirche befasste sich auch das Verzeichnis der Kunstdenkmale
des Königreiches Bayerns, das Gustav von Bezold und Dr.Berthold Riehl
im Auftrage des kgl.Staatsministeriums des Innern, für Kirchen- und
Schulangelegenheiten erstellt haben. Im Bericht heißt es:
|
"Kirche. Auf dem südlichen
Seitenaltar ein neu bemaltes Holzrelief, die Beweiung Christi darstellend.
Maria und Johannes stützen den Oberkörper; zu den Füssen
des Leichnams Maria Magdalena und eine der klagenden Frauen; eine
weinende Frau auch zwischen Johannes und Maria, so dass zu beiden
Seiten der Mutter Gottes je zwei Figuren stehen und diese den Mittelpunkt
der Composition bildet. Gute Arbeit von ca. 1500, an der namentlich
der Faltenwurf der innig empfundenen Maria hervorzuheben ist. H.
46 cm.
Ein zweites dem Anfang des 16.Jh entstammendes und gleichfalls neu
bemaltes Holzrelief zeigt den Tod Mariä. Um die im Bette liegende
hl.Jungfrau sind die Apostel versammelt; ,Johannes kniet, den einen
Arm der Maria fassend, ein Apostel hält den Weihwasserkessel,
Petrus hält das Aspergill, ein Apostel kniet zu Enden des Bettes
und liest aus einem Buche die Sterbegebete. L. 70, H.41 cm. Wenig
beschädigt.
Grabsteine:
Innen an der nördlichen Chorwand:
- Anno.dni.MCCCCXXX starb. wilhalm.lantsidler.an.sand.kolomans.tag.
Darunter das Wappen. L.196, br.96 cm.
- Ebenda Grabstein des Jorgn vrfaer.zu arenpach.anna annazelleri.
sei.hausfraw. Mit den Familienwappen; an den vier
Ecken die Ahnenwappen. H.184, br.79 cm. 15.Jh.
- Daneben Grabstein des Joh.Caspar Grinig zu Niderrain, Lifering
auf Midetz Salzburgerischer Landtsmann. Ihr Hoch Fürstl.Dchl.
Pfleger zu Eysenhofen, gest.11.Mai 1654 u.seiner Ehefrau Anna Catharina,
geb.Gepöckhin (ohne Todesdatum). Mit den beiden Wappen. Rother
Marmor. H.120, br.72cm.
Innen an der südl.Chorwand:
-Grabstein des Adam Gepeckh zu Arnpach Landtrichter zu Dachau +
10.März 1604, welcher sambt seinen verstorbenen Hausfrawen
und anderen Gepeckhen in Gott allda seelich ruen". Familien-
und Ahnenwappen, letztere in den vier Ecken. Rother Marmor. H. 177,
br.92 cm.
Innen an der Nordwand des Schiffs:
-Grabstein des "Walthauser (Balthasar) Widtmann Pfarrer zu
Arnpach" +7.März 1626, mit dem Reliefbild des Verstorbenen
in rothem Marmor, H.90, br.52 cm.
- Grabstein der Jungfrau Regina Fürstin, des Balthasar Fürst
Landrichter zu Landau Tochter +13.März 1609; rother Marmor
H.49 cm.
- Grabstein des Pfarrers Hanns Daschinger +23.Februar, Anfang des
17.Jh, mit der Reliefhalbfigur des Verstorbenen, in rothem Marmor.
H.80, br.42 cm. "
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Kurz-Beschreibung
von Arnbach 1843 41)
vom historischen
Verein von und für Oberbayern
"Arnbach, das Pfarrdorf an
der Glon im Landgericht Dachau, gehörte ehemals zu den vielen Besitzungen
der Eisenhofer an der Glan oder Glon. Im Jahre 1340 war Ritter Eberhard
von Ausenhoven mit Haus gesessen zu Arnpach oder Arnbach, und 1414 saß
daselbst Asam von Eusenhofen, Conrad des Hofmeisters Sohn. Noch im XV.
Jahrhundert erschienen die Preysinger als Besitzer von Arnpach, und Christoph
Preysinger trug im Jahre 1486 sein Schloß und Gut zu Arnpach dem
Herzog Georg in Landshut zu Lehen auf. (Urkundlich.) Den Preysingern folgten
die Geböck. Wolfgang Gepöck zu Arnpach kommt i.J. 1522 als Land-
und Marktrichter in Dachau vor, und in den Jahren 1588 und 96 Adam Gepöck
zu Arnpach auch als Landrichter in Dachau. Diese adeliche Familie kam
nachhin den Freyherrnstand, und besaß Arnpach noch i. Jh. 1778.
Die Schloßkapelle ist U.L.Frau und die Hofmarkkirche dem heiligen
Nikolaus von Tolentin geweiht; zur Hofmarks- und Pfarrkirche gehörten
als Filialen i.J. 1754 die Kirchen U.L.Frau zu Weyern und St.Peter zu
Edenholzhausen. Der Ort besitzt dermal ein Patrimonialgericht IIr Klasse."
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Berichten
aus dem Pfarrleben Visitationsbericht
1560
28.2.2017
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