zur Landkreiskarte ausführliche Beschreibung Kirchen i.d.Marktgem. Altomünster
Pfarrkirche St. Georg in THALHAUSEN
Als im Jahr 1892 Teile der Decke herab fielen, beschloss man den völligen Neubau einer Kirche im damals modernen Stil des Historismus (hier Neuromanik). Die Weihe fand am 16.5.1905 statt. Die Kirche in Thalhausen
ist eine der wenigen Kirchen im Dachauer Land, die sowohl außen
als auch innen in einem einheitlichen Stil erbaut und ausgestattet sind.
Vergleichbar sind lediglich die zur gleichen Zeit errichtete Kirche in
Kammerberg und die etwas ältere Kirche in Unterbruck, die aber beide
schon zum Lkr. Freising gehören.
In der Kirche werden folgende Heilige als Figuren oder im Gemälde dargestellt:
Denkmal Die Pfarrei Thalhausen gehört
mit den Pfarreien Mauerbach und Gallenbach zur Pfarreiengemeinschaft Klingen.
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Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen Hinweisen
Der Ort Thalhausen liegt im Tal der oberen Weilach. Er wurde erstmals um 1030 als "Talenhus" (Häuser des Talo) erwähnt. Damals schenkte ein Edler namens Udalscalch aus Elsendorf bei Mainburg als Bevollmächtigter des Grafen Konrad und seiner Gemahlin Hiltegart Güter (sieben Bauernhöfe) in Talenhus mit Leibeigenen dem Kloster Kühbach. Die Gräfin Hiltegart hatte eine besondere Beziehung zum Kloster. Denn sie war in erster Ehe mit dem Stifter des Klostergründers Adalbero verheiratet gewesen. Prof.Dr. Liebhart schreibt dazu 10): "Die Schenkung war eine Seelgerätstiftung, d.h., sie erfolgte für das Seelenheil Graf Konrads, Gräfin Hiltegarts, aber auch für das des Klostergründers Adalbero und seiner Söhne. Das Kloster verpflichtete sich zum ewigen Stiftergedächtnis, konkret für eine Grablege und einen festlichen Jahrtag." Im 13.Jh nannte man den Ort Talnhusen,
1346 Tallenhausen, 1517 Talnhausen und 1737 Thallhausen. Das Dorf war
bis 1803 überwiegend dem Kloster Kühbach grunduntertan. Wenn
auch im 18.Jh. das Kloster in Altomünster Grundbesitz hier erwarb.
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Mittelalterliches
Patronat
02)
Von 1460
bis 1507 war die Pfarrei Thalhausen mit der Pfarrei Haag vereinigt.
Apiankarte 1568
1842: verlängerte man den Kirchenbau nach Westen 06) 1892: Als 50 Jahre später, 1892, Teile der Decke herabfielen, wurde beschlossen, die Kirche völlig neu zu errichten.
Neubau 1895
10) Die Pfarrei, die schon seit alter
Zeit die Einöden Teufelsberg und Schielach umfasst, gehört zum
Bistum Augsburg und wird von Klingen aus seelsorgerisch
betreut. Orkan 1958 11)
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Unwetter und Hagelschlag
gab es natürlich auch schon früher, auch wenn sie nicht so schlimm
gewesen sein mögen, wie das Unwetter 1958.
Jedenfalls können wir dem Mirakelbuch von Inchenhofen
entnehmen, dass es 1583 und 1584 schweren Hagelschlag in Thalhausen gegeben
haben muss. Denn Leonhard Zettel hat sich bei St.Leonhard dafür bedankt,
dass in den beiden Jahren, in denen "sehr große Steine aus den Regenwolken
gefallen" sind, seine Felder verschont blieben. Zettl hatte aber auch das
Gelübde abgelegt, in solchen Fällen eine Wallfahrt nach Inchenhofen
zu unternehmen und jedesmal ein Pfund Wachs zu opfern. Der Text im Mirakelbuch
lautet: 19)
"X. Obwoln zu Thalhausen zwey Jahr nacheinander sehr grosse Stain auß den Regenwolcken gefallen, haben sie doch Leonhardi Zettels Feldern kein Schaden zugefügt, weiln er solche dem Inchenhofischen Leonhardo eyfrig empfohlen, mit Gelübd dessen Capellen zwey Jahr Pilgrambsweiß zubesuchen, und jedesmal ein Pfung Wachs zuopffern." |
Die Kirche ist in den Stilformen
des Historismus erbaut, der 1905 bei Sakral- und Repräsentati-onsbauten
noch modern war. Der Historismus lehnte sich in idealisierender Weise
an die mittel-alterlichen Stile an, an Byzanz, die Romanik, die Gotik
und teilweise auch an die Renaissance und den Barock. Aus allen diesen
Stilepochen wurden Formenelemente herausgezogen und daraus ein historisierendes
Bauwerk geschaffen. Bei der Kirche in Thalhausen handelt es sich um eine
neuromanische Kirche, d.h. es wurden vorwiegend Stilelemente der Romanik,
die bei uns von 1100 bis 1400 dauerte, verwendet. Gut erkennbar ist dies
außen an den Bogenfriesen und im Inneren an den bogenförmigen
Elementen (Kirchenstuhlwangen, Tabernakel, Oratori-umsfenster). |
Sakristei und Chor/Altarraum |
An der Südseite
der Kirche steht mit einigem Abstand zur Mauer ein großes Kruzifix
mit vergoldetem Corpus und dreipassförmigen Kreuzbalkenenden. Seitlich
dahinter sind an der Kirchenmauer die Steintafeln mit den Namen der
in den Weltkriegen Gefallenen aus Thalhausen angebracht. Hinweis: Ein Kruzifix (crux= Kreuz, fixum= angeheftet) ist die Darstellung des am Kreuz hängenden Christus. In den frühchristlichen Kirchen wurde das Kreuz ohne den Corpus (Körper) des Gekreuzigten angebracht, weil die Kreuzigung als eine schändliche und würdelose Art der Hinrichtung galt (wie vor kurzem bei uns der Galgen). Auch in der jüdischen Tradition war nach dem Alten Testament (Buch Dtn 21,22) jeder Gekreuzigte (ans Holz Gehängte) ein "von Gott Verfluchter".Ab dem 4.Jh wurde Christus am Kreuz als lebender und über den Tod triumphierender, göttlicher Sieger mit geöffneten Augen und in aufrechter Haltung dargestellt. Erst im hohen Mittelalter (etwa seit dem 12. Jh) setzte sich die Abbildung des leidenden oder toten Gekreuzigten und damit die Betonung des Menschseins Jesu durch, wie wir es von unseren Kirchen kennen. |
Innenausstattung
Der halbrund schließende
Altarraum besitzt zwei Achsen.
Die Decke und die Wände sind, dem Stil des Historismus entsprechend,
voll mit Fresken in kräftigen Farben bemalt. Die Deckenmalereien aus dem Jahr 1898 stammen von Karl Döttl, der im selben Jahr auch die Kuppel der Aussegnungshalle im Münchner Nordfriedhof ausmalte. 17) Döttl war auch als Konservator am Nationalmuseum beschäftigt. |
Mittelpunkt der bemalten
Apsis (dem östlichen Teil des Chors) ist -vor einem tiefblauen
Hintergrund- ein Rundbild. Darin ist das Auge Gottes im Dreieck zu sehen,
umgeben von einem Strahlenkranz. Zwischen die beiden äußeren Rahmen des Bildes hat der Künstler folgenden Text geschrieben: "In aeternum Domine, verbum tuum permanet in coeli" (Dein Wort o Herr, wird im Himmel für alle Ewigkeit bestehen). |
Hinweis: Das Auge Gottes im Dreieck verdankt seine Existenz der Scheu früherer Jahrhunderte, Gottvater zu personifizieren. In der Frühzeit des Christentums trat der Lebensquell an die Stelle Gottes, später eine Wolke als Hand Gottes. Erst seit der Neuzeit ist das Auge Gottes im Dreieck gebräuchlich. In der Kunst unserer Gegend ist es seit dem 18.Jh verbreitet. Es symbolisiert gleichzeitig die Dreifaltigkeit und wird deshalb oft auch Dreifaltigkeitsauge genannt. Personifiziert, als würdiger alter Mann mit langem Bart, wird Gottvater erst seit dem Barock (17.Jh) dargestellt. |
Auch der
westliche (dem Kirchenschiff zugewandte) Teil des Altarraums ist bemalt.
Mittelpunkt des quadratischen Deckengemäldes
ist ein weiteres Rundbild mit der Darstellung des Gotteslammes. Vier Engel
stützen dieses Bild, von dem Strahlen in die vier Ecken des Jochs ausgehen.
Diese Strahlen sind mit Blumenmustern ausgefüllt. Die Rahmen, die das
Decken-gemälde umgeben, bestehen aus Ornamentmalerei. Hintergrund
des Deckengemäldes ist ein blauer Sternenhimmel, wie er im 19.Jh gerne
gemalt wurde, um die Unendlichkeit Gottes vor Augen zu führen. |
Die Wände des Altarraums sind mit blaugrüner Farbe bemalt. Sie sind durch weiße Linien in Felder eingeteilt, die mit christlichen Motiven wie Jesusmonogramm oder Kreuzen ausgemalt sind. An der Südseite ist über der Sakristei ein Oratorium eingebaut. Das Verbindungsfenster zwischen Oratorium und Altarraum ist durch einen Pfeiler in zwei Rundbögen geteilt. |
Die Altäre stammen vom Bildhauer Balthasar Schmitt (1858-1942) und gehören zu den qualitätsvollsten der damaligen Zeit. 10) Der Hochaltar im Stil strenger Romanik besitzt kein Retabel. An dessen Stelle ist der große Tabernakel aus Stein getreten, der mit seiner schreinähnlichen Form und den beiden Relieftafeln die Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Solche Schreinaltäre waren in der Frühgotik große Mode. In der ersten gotischen Kathedrale in Saint Denis und im Kölner Dom stehen die Reliquienschreine direkt auf dem Hauptaltar. An den beiden äußeren Teilen des Tabernakelschreins in Thalhausen sind Reliefs angebracht: |
links: wird die Anbetung
der drei Weisen gezeigt, mit den Überschriften:
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rechts:
die Beweinung Jesu nach der Kreuz-abnahme mit den Inschriften "Tolle filium unigenitum" und "offeres in holo-caustum" (auf Deutsch: nimm den einzigen Sohn - du sollst ihn als Brandopfer darbringen). In der Münchener Kunstszene erhielt der Altar hervorragende Kritiken; in Thalhausen soll man weniger begeistert gewesen sein. |
Prof. Liebhart zitiert
in der Chronik von Altomünster 06)
dazu
einen Zeitungsbericht von 1899: "Das Ganze gleicht einem romanischen Reliquienschrein, dessen Mitte den Tabernakelraum in Doppeltheilung enthält und von einem St. Gregorius (Georgius ?) gekrönt wird. Die Evangelien- seite enthält die Anbetung der hl. 3 Könige in erschütternder Einfachheit und Kindlichkeit (...). Die Grabesruhe des Herrn im Schoße der Mutter, als Seitenstück der Anbetung, atmet bei allem Realismus doch christliche, geläuterte Tragik, welche im Schmerze nicht untergeht". |
Der Hochaltar ist dem hl. Georg, dem Patron der Kirche geweiht. Auf dem Tabernakel steht die Figur
des Namenspatrons in Ritterrüstung. Er stützt sich auf eine
mächtige Lanze, die einen Drachen zu Füßen des Heiligen
durchbohrt.
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Hinweise: Georg war Soldat des römischen Heeres zur Zeit Kaiser Diokletians und wurde um ca. 304 in Nikode-mien oder Lydda enthauptet. Bei uns wird der hl. Georg vor allem als Patron der Pferde verehrt (Georgiritt). Meist wird er als Ritter dargestellt, der einen Drachen tötet. Nach der Legende hauste in einem See vor der Stadt Silena in Lybia ein Drache, dem die Einwohner täglich Lämmer und später Kinder opfern mussten. Da erschien St.Georg, nachdem er alle Martern überstanden hatte, gevierteilt und vom Erzengel Michael wieder zum Leben erweckt worden war und tötete das Untier. Fest: 23.4. |
Der Drache ist ein Wesen, das viele Völker in ihren Mythen (Lindwurm) kennen. In China gilt er als Glück bringend, bei uns im Westen als Bedrohung. Sein Name kommt vom Griechischen drakon = "furchtbar Blickender". Im Alten Testament wird er als Verkörperung des Bösen und als Teufel bezeichnet. In der Apokalypse bedroht er die Frau, die gerade ein Kind geboren hatte. In der religiösen Kunst wird er häufig zusammen mit dem hl.Michael, dem hl. Georg und der hl.Margarete abgebildet. Bei frühen Darstellungen ist der Drache meist schlangenartig und oft mehrköpfig wiedergegeben, seit dem Spätmittelalter eher echsenförmig, oft mit Fledermausflügeln und feurigem Atem. Die Ähnlichkeit der in der religiösen Kunst dargestellten Drachen mit den Sauriern ist frappierend. Zwar war den Menschen des Mittelalters nicht bekannt, dass es Saurier gegeben hat. Doch Skelettfunde dieser Tiere nährten die Gewissheit über die Existenz und das Aussehen der Drachen. Erst 1840 wurden die Saurier als eigene Spezies eingeordnet. |
Im Altarraum ist das neugotische
Chorgestühl, verziert
mit ornamentalen Mustern, noch gut erhalten.
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Am Zugang zur Sakristei
hängen die Chor-glocken,
die das akustische Zeichen für den Beginn des Gottesdienstes geben.
Es handelt sich um drei kleine Glocken sowie um drei Schellen, die mit einem Metall-Zugband zum Klingen gebracht werden. Die Chorglocken werden geläutet, wenn Priester und Ministranten die Sakristei verlassen und den Chor/Altarraum betreten. |
In der Nähe des Chorbogens hängt die Ewig-Licht-Ampel, wohl aus versilbertem Messing. Hinweis: Das rote Öllämpchen, das stets im Altarraum brennt, gilt oft als Erkennungsmerkmal eines katholi-schen Gotteshauses. Früher gab es solche Lichter nur an den Märtyrergräbern. Mit der wachsenden Verehrung der aufbewahrten Eucharistie hat sich etwa seit dem 13. Jh der Brauch des "Ewigen Lichtes" vor dem |
Tabernakel, in dem das Allerheiligste aufbewahrt wird, herausgebildet. Das Ewige Licht war vom Johanniter-Ritterorden
von den Kreuzzügen aus
dem Heiligen Land mitgebracht worden. |
Auch die Innenseite
des Chorbogens ist bemalt. Das Rundgemälde
im Scheitelpunkt stellt Christus dar, mit Heiligenschein und den auf ihn
gemünzten Buchstaben Alpha u. Omega. |
Hinweis:
Diese beiden Zeichen sind der erste und letzte Buchstabe des griechischen
Alphabets. Sie beziehen sich auf Kap.1 Vers 8 der Offenbarung: "Gott der Herr sagt, ich bin das Alpha und das Omega, der ist und der war und der kommt, der Herr der ganzen Welt." |
Die frühchristliche
Kunst hat die Alpha- und Omegazeichen im Besonderen auf Christus bezogen;
zum einen, weil er nach Offb.22,13 als kommender Richter dasselbe aussagte
und zum anderen, um die von den Arianern bestrit-tene Wesensgleichheit (Göttlichkeit)
von Christus mit Gottvater zu betonen. Unter dem Chorbogen ist eine Stange mit der Rosenkranzmadonna befestigt. Die bäuerliche Schnitzarbeit stellt die Muttergottes dar, die im rechten Arm ihr auf der Weltkugel stehendes Kind hält. Maria ist in das traditionelle rot-blaue Gewand gekleidet. Ein Kranz von 20 kleineren und 4 größeren Kugeln umgibt die Figurengruppe. ....mehr zum Rosenkranz finden Sie hier.... Hinweis: Rot und Blau sind die traditionellen Marienfarben. Rot für den königlichen Anspruch, Blau für die hohe Wertschätzung (im Mittelalter brauchte man für die Herstellung der blauen Malfarbe Lapislazuli). |
Das Kirchenschiff
besitzt eine Kassettendecke
mit braunen Rahmenleisten und blauer Hintergrundfarbe. Die Felder sind mit ornamentalen Zeichnungen ausgemalt. |
Von der Decke hängt
ein runder Leuchter im malerischen Stil des Historismus, der aber mit
Glühlampen bestückt ist.
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Das Kirchenschiff wird
durch 10 rundbogige Fenster (an der Süd- und der Nordseite jeweils
vier, an der Westseite zwei) erhellt. An der Westseite befindet sich noch
ein Rundfenster, das innen durch die Orgel verdeckt wird. In der Architektur
werden Rundfenster auch "oeil de boeuf" (Ochsenauge) genannt.
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(Altarraum rechts): Maria
ist mit gesenktem Blick abgebildet. In der linken Hand hält sie -als
Zeichen ihrer Königs-würde- ein Zepter. Das brennende Herz in
ihrer rechten Hand ist von einem Kranz aus Rosenblüten umgeben; im
Herz steckt ein Schwert, zum Zeichen für die Schmerzen, die sie entsprechend
der Weissagung Simeons erdulden musste. Das Herz Mariens gilt auch als Zeichen
für die mütterliche Liebe. |
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(vorne rechts): Josef
hält in der Hand eine Lilie. Seit dem Mittelalter gelten weiße
Lilien als Symbol für Reinheit und Keuschheit. In der Hand Josefs soll
diese Blume letztendlich besagen, dass Josef eine nach ihm benannte "Josefsehe"
führte und er deshalb nicht der natürliche Vater Jesu gewesen
sein konnte. Hinweis: Joseph war der Vater Jesu - oder Ziehvater Jesu, da nach altchristlicher Überzeugung Jesus der Sohn Gottes ist und durch den Heiligen Geist im Schoß der Jungfrau Maria gezeugt wurde. Joseph stammte aus dem Geschlecht des Königs Davids, aus dem nach dem Zeugnis des Alten Testaments der Messias hervorgehen werde. Er lebte als Zimmermann in Nazareth. Seit dem Mittelalter gelten weiße Lilien als Symbol für Reinheit und Keuschheit. Festtag: 19.März |
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(mitte rechts): St.Isidor
hat seine Hände zum Gebet gefaltet. Im Arm hält er einen Holzrechen. Hinweis: Isidor lebte im 12. Jh. als Knecht bei einem Baron. Seine Mitknechte verpetzten ihn, weil er ständig betete. Als sein Herr feststellen wollte, ob dies stimme, sah er der Überlieferung nach zwei weiße Stiere, von einem Engel geleitet, pflügen, während Isidor im Gebet daneben kniete. Der Rechen weist ihn als sog. Bauernheiligen aus. Festtag: 15.Mai |
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(hinten rechts): St.Florian
mit gelocktem, langem Haar ist in eine römische Rüstung gekleidet.
In der Hand hält er ein hölzernes Wasserschaff. Hinweis: St.Florian war um das Jahr 304 Offizier der zweiten italienischen Legion des römischen Heeres. Er war in St.Pölten in Oberösterreich stationiert. Nachdem der Christ geworden war, trat er aus der Armee aus. Wegen seines Glaubens wurde er verhaftet und nach vielen Martern mit einem Mühlstein um den Hals in die Enns geworfen. In seiner Jugend soll er ein brennendes Haus durch sein Gebet gerettet haben; aber erst im 15. Jh setzte sich diese Überlieferung durch, die heute seine Bedeutung als Schutzpatron vor Feuersgefahr begründet. Festtag: 4.Mai |
Die Retabel (= Altaraufbauten) der Seitenaltäre sind dreiflügelige Tafeln mit erhöhten Mittelteilen, auf denen Maria und Anna dargestellt sind. In den Außenflügeln der Seitenaltäre sind vier männliche Heilige, links zwei Ordensleute (Dominikus?), rechts zwei Bischöfe (Ulrich?), zu sehen. Die Altartafeln in Thalhausen haben große Ähnlichkeit mit denen in der Pfarrkirche von Giebing, die zur gleichen Zeit entstanden sind. Linker Seitenaltar
...mehr zu Pieta
-Darstellungen in den Kirchen des Landkreises...
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Figuren
und Bilder
an den Wänden des Kirchenschiffs
Nach dem Verzeichnis der Kunstdenkmale
des Königreichs Bayern 1895 standen damals noch zwei weitere Heiligenfiguren
aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts in der Kirche: |
Die Kreuzwegbilder
(Ölgemälde auf Holz) wurden 1904 von Georg Steiniger
aus Schielach gestiftet.
10)
Der Maler ist mir nicht bekannt. |
Jesus
wird auf allen Bildern konsequent in einem weißen Gewand dargestellt.
Die Häupter der heiligen Personen (Jesus, Maria, Johannes, Veronika,
Magdalena) sind von einem goldenen Heiligenschein umgeben. Ein Kind trägt
in den Bildern 7 und 8 die Inschriftentafel in der Hand, die später
über Jesus am Kreuz befestigt wurde.
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1. Station
Jesus wird zum Tod verurteilt |
2. Station
Jesus nimmt das Kreuz auf sich |
3. Station
Jesus fällt das erste Mal unter dem Kreuze |
4. Station
Jesus begegnet seiner betrübten Mutter |
5. Station
Simon v.Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen |
6. Station
Veronika reicht Jesus das Schweißtuch |
7. Station
Jesus fällt das zweite Mal unter dem Kreuze |
8. Station
Jesus redet zu den weinenden Frauen |
9. Station
Jesus fällt das dritte Mal unter dem Kreuze |
10. Station
Jesus wird seiner Kleider beraubt |
11. Station
Jesus wird an das Kreuz genagelt |
12. Station
Jesus stirbt am Kreuze |
13. Station
Der Leichnam Jesu wird vom Kreuz herabgenommen |
14. Station
Jesus wird in das Grab gelegt |
Mehr über Kreuzwege und ihre Darstellung erfahren Sie hier.... |
per Mouseklick zu den Beschreibungen |
Hinweis: Apostelleuchter erinnern an das in der Apokalypse (21,14) beschriebene himmlische Jerusalem, dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen mit den Namen der zwölf Apostel errichtet sind. Die Kirche sieht sich als Vorläuferin des himmlischen Jerusalems. Eine Zusammenstellung der schönsten Apostelleuchter in den Kirchen des Landkreises Dachau sehen Sie hier.... |
An der nördlichen (linken) Seitenwand hängt ein großes Kruzifix. Der Künstler hat sich dabei an alte romanische Vorlagen gehalten: Die Beine des Korpus liegen nebeneinander am Kreuzstamm auf, jeder Fuß ist von einem Nagel durchbohrt, zusammen mit den Nägeln der Arme also vier, daher die Bezeichnung "Viernageltypus". Diese Darstellung war in den ersten 1200 Jahren des Christentums üblich. Seit der Gotik werden die Beine des Gekreuzigten auf Darstellungen im Allgemeinen nicht mehr nebeneinander, sondern übereinandergeschlagen wiedergegeben. Das Lendentuch (Perizoma), das Jesus trägt, gleicht einem Rock. Es weist, wie in der Zeit der Romanik, nur Längsfalten auf und unterscheidet sich nachdrücklich von den vergoldeten Lendentüchern aus der Barockzeit mit ihren gebauschten, flatternden, manchmal auch gedrehten Enden. Ganz in der Tradition der Romanik hängt Christus auch in hoheitsvoller Haltung am Kreuz; er ist nicht als Schmerzensmann dargestellt. Unter dem Kreuz steht die schmerzhafte Muttergottes, die Mater dolorosa. In ihrer linken Brust steckt ein Schwert. Es erinnert das Simeonwort im Lukasevangelium (Kap 2,35) bei der Darstellung im Tempel: "Dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen". |
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Prozessionslaternen
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In der Weihnachtszeit steht auf dem linken Seitenaltar eine kleinere Krippe mit geschnitzten, unbemalten Figuren und einem großartigen Panoramahintergrund. Wenn Sie sich für Krippen in den Kirchen des Dachauer Landes interessieren, klicken Sie hier.... |
Hans Schertl
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31.1.2022
Quellen :
19) Dallmayr, Martin, "Synopsis Miraculorvm Et Beneficiorum Seu Vincula Charitatis, Lieb-Bänder vnd Ketten-Glider, Welche berührt, und ubernatürlich an sich gezogen der wunderthätige Magnet, Abbt und Beichtiger S.Leonardus, durch dessen himmlische Kraft bey dem ferr. und weltberümbten Gottshaus zu Inchenhofen in ObermBayrn, von vier hundert Jahren her, über 3000 Wunderzaichen und Gutthaten geschehen" MDZ 20) Liste der Baudenkmäler in der Marktgemeinde Altomünster, Internetzugriff 2023
64 Bilder: Hans Schertl Aus dem kirchen-
und lokalgeschichtliche Monumentalwerk "Das Bisthum Augsburg"
Pfarrei
Thalhausen ( 231 Seelen) I.Pfarrsitz II. Pfarrgeschichte III. Pfarrkirche IV. Eingepfarrte Orte, die Einöden 1.Teufelsberg
2 Höfe, 18 Seelen, 1/2 Stunde nordöstlich. V. Gemeinde-
und Schulverband VI. Pfarrdodation
(Superrevision Fassion v. 1859) Der Pfarrhof, hinlänglich geräumig, mit gesonderten Oekonomie-Gebäuden, liegt etwas von der Kirche entfernt.
Die
Pfarrer der Pfarrei Thalhausen 10)
Versteigerung
des Nachlasses von Pfarrer Biechler
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