Hofkapelle
St.Peter in EDENHOLZHAUSEN
Kurzbeschreibung
Der Weiler
Edenholzhausen wird urkundlich erstmals im Jahr 1330 unter der
Bezeichnung Holtzhousn und 1477 als Ödenholzhausen erwähnt..
Der erste schriftliche Hinweis auf die Kapelle
St.Peter beim Bergbauern in Edenholzhausen stammt von der Sunderndorfer'schen
Matrikel aus dem Jahr 1524.
Wahrscheinlich
wurde der Bau in den Jahren um 1590 vergrößert
und mit einem kleinen Dachreiter versehen.
1646, noch während des Dreißigjährigen
Krieges, hat man die Kirche barockisiert und dabei den heute noch
vorhan-denen Altar eingebaut.
In der Zeit
der Aufklärung (1785-1805) sollte die bau-fälligen
Kapelle abgerissen werden. Doch der Bergbauer
übernahm das Gotteshaus und wahrte dadurch seinen Fortbestand.
Die Kapelle
ist 12 Meter lang, 6,50 Meter breit und 5 bis 7 Metern hoch.
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Die Außenseite wird von einer
Sonnenuhr geziert. Der nur geringfügig eingezogene
Chor hat einen dreiseitigen
Abschluss.
Auf dem Westgiebel sitzt ein Dachreiter,
in dem sehr alte Glocken aus den Jahren 1593 und
1596 (Glockengießerei Wolfgang Steger ; Sohn) hängen.
Inneneinrichtung
Der einzige Altar der Kirche wurde
im Jahr 1646 von Hans Lidl aus Oberroth erstellt. Er wird von zwei gewendelten
Säulen getragen und von einem "gesprengten" Dreiecksgiebel
überdacht.
Im Giebel die Darstellung eines Herzens Jesu - in der rundbogigen Mittelnische
des Altars die Figur des Kirchenpatrons St.Petrus.
Der Heilige im Papstornat hält in der rechten Hand einen großen
Himmelsschlüssel. Auf dem Kopf trägt er die Tiara, die dreistöckige
Papstkrone.
Assistenzfiguren am Altar sind
der hl.Sebastian (an
den Marterbaum gebunden und von Pfeilen durchbohrt) und
die Muttergottes (mit
dem Jesuskind auf dem Arm und auf dem Haupt eine Königskrone).
per Mouseklick zu den Beschreibungen
An der rechten Seitenwand eine Skulptur
des hl.Leonhard (möglicherweise von Philipp
Augustin aus Indersdorf 1720).
Die Figuren werden aus Sicherheitsgründen nur zu den wenigen Gottesdiensten
in die Kirche gebracht.
Links hängt ein Kruzifix. Darunter steht
eine Mater dolorosa.
Das Deckengemälde
zeigt die Muttergottes als Himmelskönigin. Auf ihrem Schoß sitzt
das Jesuskind, das segnend die rechte Hand hebt. Die Füße von
Maria ruhen auf der Mondsichel. Im unteren Teil ist Edenholzhausen zu sehen.
Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen
Hinweisen
Der Weiler Edenholzhausen
erscheint urkundlich erstmals im Jahr 1330 als Holtzhousn (bei Ottmarshart)
und 1477 als Oedenholczhawsen.
Man darf aber annehmen, dass Edenholzhausen wohl schon über 1000
Jahre alt ist; schließlich führte ganz in der Nähe die
Römerstraße vorbei und südwestlich des Weilers fand man
zwei Grabhügel aus der Hallstattzeit (750-400 v.Chr.).
1817 gab es in Edenholzhausen
3 Häuser mit 22 Einwohnern. 16)
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"Edenholzhausen liegt in der Gemeinde Schwabhausen und
gehört zur Pfarrei Arnbach. Es hat
zwei
Höfe, den Talbauern Glas und den Bergbauern Göttler. Früher
gab es hier drei Höfe. Sie
lagen abseits vom Verkehr in einer "Ode" im Wald,
im Holz; daher der Ortsname Edenholzhausen.
Auch heute steht noch genug Wald dort. Den Hang hinauf zum
Berghof gibt er mit mächtigen
Eschen dem Kirchlein den Hintergrund. Prächtige Kirschbäume
davor fangen das Kleinod eines
angestammten Bauernadels ein, die Kapelle des Bauernhofs Göttler.
Das stille, behäbig breit
stehende Kirchlein in ein wahrhaft mittelalterlicher Traum.
"
beginnt Karlmax Küppers seinen Aufsatz "Aus
den Aufgaben der Heimatpflege im Lkr.Dachau
im Jahr 1966
17)
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Geschichte
der Kapelle
Matrikel 1524 01)
Der erste schriftliche Hinweis auf die Kapelle St.Peter beim Bergbauern
in Edenholzhausen stammt aus dem Jahr 1524, als in der Sunderndorfer'schen
Matrikel (Verzeichnis der Kirchen des Bistums Freising) bei der Pfarrei
Arnbach die Filialkirche "s.Petri in Oedenholzhausen sine sepultura"
(ohne Friedhof) erwähnt wird. In der Konradinischen Matrikel von
1315 fehlt noch ein Hinweis auf dieses Gotteshaus. Es dürfte somit
zwischen 1315 und 1524 errichtet worden sein.
Visitationsbericht von 1560
Im Jahr 1560 hatte der Freisinger Bischof eine Visitation, eine umfassende
Überprüfung aller Pfarrer und Pfarreien angeordnet.
Die Visitation wurde durch bischöfliche und durch herzogliche Bevollmächtigte
durchgeführt. Grund war die durch die Reformation Luthers (1517)
entstandene religiöse Unruhe, die jedenfalls in Teilen des Bistums
zur Zerrüttung des geistlichen Lebens geführt hatte.
Im Bericht über die Pfarrei Arnbach ist auch die Filialkirche St.Petrus
in Edenholzhausen kurz erwähnt. Der Bauzustand der Kirche sei gut
("Ist nit paufellig und wol versehen"). Weiter heißt es:
"Hat kain Meßner, kain Kelch, kain Sacrament (Allerheiligstes).
Hat ain Meßgwandt". Dennoch wurde hier alle zwei Wochen eine
Messe gelesen. Das Einkommen der Kirche betrug nur 45 d (=Pfennig),
das waren nicht einmal 1/5 Gulden.
Man nimmt an, dass die Kapelle damals nur aus dem heutigen Chor
bestand. Wenn dies zutrifft, müsste sie noch in gotischer Zeit verlängert
worden sein. Ein denkbarer Zeitpunkt könnten die Jahre um 1590
gewesen sein, als für den kleinen Dachreiter zwei Glocken gegossen
wurden.
Als 1641 der Arnbacher Pfarrer ein Verzeichnis
über die in der Pfarrei vorhandenen Gerätschaften anlegte, konnte
er bei Edenholzhausen nur ein Meßbuch, zwei schlechte Messgewänder,
ein Paar gläserne Opferkandl und eine Albe aufzählen; "sonst
nichts und zu erbarmen, das(s) so gar nichts bey diesem Khirchl ist",
heißt es dort. Möglicherweise war diese Armut auch ein Ergebnis
des 30jährigen Krieges, der in Edenholzhausen schwer wütete.
Dies ist der Tatsache zu entnehmen, dass für die gebrandschatzten
Höfe Thalerhof (der dem Kloster Indersdorf gehörte) und Bergbauer
(gehörte der Kirche Prittlbach) neue Siedler vom Samerberg bei Rosenheim
geholt werden mussten, weil die Einheimischen umgebracht worden waren.
Die neuen Bauern waren die Brüder Simon, Georg und Caspar Thaler.
Noch vor dem Ende des 30jährigen Krieges, im Jahr 1646, wurde
die Kapelle barockisiert und dabei der heutige Altar eingebaut.
Aus dem Jahr 1654 ist bekannt,
dass neue Messgewänder gekauft wurden. Nach der Kirchenrechnung hat
man beim Schneider Georgen Mänhardt "ain Meßgewanndt von
Rodt und Weisßfarben um 9 fl. 30 kaufft" und "dann von
Thomasen Knab, Handlsman zu Freysing ain Faiglplaubs (violett)
Mesßgewanndt um 6fl. 30 erkaufft".
Altarweihe 1707
Am 24. Juli 1707 kam der Fürstbischof Johann Franz von Eckher nach
Edenholzhausen und weihte den Altar in der Kirche. Vorher hatte er am
selben Tag 3 Altäre in Schwabhausen benediziert und dort die Firmung
gespendet. Das Weihedatum bedeutet aber nicht zwingend, dass der Altar
erst kurz vorher neu beschafft oder renoviert worden wären. Es könnte
auch sein, dass 60 Jahre vorher - im 30jährigen Krieg - der Altar
von Soldaten entweiht und in den Jahren danach wieder hergestellt worden
ist. Ab 1652 saßen nacheinander zwei nachgeborene Wittelsbacher
Prinzen (Albrecht Sigismund von Bayern und Joseph Clemens von Bayern)
auf dem Freisinger Bischofsthron, die mangels Bischofsweihe das geistliche
Amt des Bischofs nicht ausüben konnten; Albrecht Sigismund besaß
nicht einmal die Priesterweihe. Warum aber auch die Weihbischöfe
Johann Fiernhammer (1630-1663), Johann Kaspar Kühner (1665-1685) und Simon
Judas Thaddäus Schmidt (1687-1691) keine Weihen durchführten und
keine Firmungen spendeten, müsste noch erforscht werden. Möglicherweise
hatte die Firmung beim Klerus und beim Volk kein hohes Ansehen. Dies jedenfalls
hatten die Bischöfe schon 200 Jahre früher, um 1560, beklagt.
14)
Nach 40 Jahren kam 1695 mit Franz Eckher jedenfalls wieder ein echter
Bischof an die Regierung, für den nach so langer Zeit ohne Kirchen-
und Altarweihen und ohne Firmungen viel zu tun war. Dieser kunstsinnige
Bischof regierte sein Bistum von der Reisekutsche aus; er unternahm viele
Pastoralreisen selbst in kleinste Dörfer seines Bistums.
Die Weihe der Altäre am 24.7. in Schwabhausen und Edenholzhausen
war Teil einer intensiven Weihewoche, die den Bischof innerhalb der 7
Tage vom 19. bis 25.7. in die Kirchen von Altomünster , Oberzeitlbach,
Kleinberghofen , Westerholzhausen, Niederroth, Weyhern, Oberroth, Armetshofen,
Schwabhausen Edenholzhausen und Welshofen führte. Dabei weihte er
die Kirche in Westerholzhausen sowie in den anderen Kirchen 24 Altäre
und spendete fünfmal die Firmung (an 416 Firmlinge).
Matrikel
1738/40 01)
In den Jahren 1738/40, hatte der Freisinger Kanonikus
(Domherr) Schmidt alle Pfarreien der Diözese Freising besucht und
in der nach ihm benannten Schmidt'schen
Matrikel auch die Filialkirchen kurz beschrieben. Zur
"Ecclesia filialis s.Petri in Edenholzhausen" bemerkte er, die
Kirche sei sehr reparaturbedürftig. Sie habe einen Altar, der dem
hl.Petrus geweiht sei. Gottesdienste würden am Kirchweihfest, das
auf den Sonntag nach der Oktav des Festes Corporis Christi (= Fronleichnam)
falle, sowie am Patrozinium (=29.Juni) gefeiert. Außerdem
bestehe hier die Mess-Stiftung eines unbekannten Stifters; für das
Lesen der Messe erhalte der Pfarrer von Arnbach die Einnahmen aus der
Verpachtung einer Wiese in der Größe von zwei Morgen (= 1/2
ha). Aus einer Visitationsakte von 1705 gehe hervor, dass außerdem
jeden 2.Januar ein Gottesdienst gefeiert werde. Eine Sakristei fehle.
Im Turm hingen zwei geweihte Glocken. Die Einnahmen und Ausgaben verwalteten
der Pfarrer von Arnbach und der Landpfleger von Dachau. Der Bericht schließt
mit dem einzigen Satz in deutscher Sprache: "Das Vermögen dises
Gottshauses ist in letzter Rechnung auf 363 fl. (=Gulden) beloffen".
Das war für eine reparaturbedürftige Kapelle kein hoher Betrag.
Umbau 1777
Vielleicht wegen des fehlenden Geldes dauerte es noch fast 40 Jahre, bis
die Reparatur durchgeführt wurde. Inzwischen war der Dachstuhl auf
einer Seite eingefallen. Der Pfarrer wandte sich 1772 an den Geistlichen
Rat und beklagte sich über den miserablen Bauzustand des Kirchleins.
Er wage es nicht mehr, zu zelebrieren, aus Furcht ("wegen forcht")
erschlagen zu werden. Der als Gutachter beauftragte Pfarrer von Hirtlbach
kam zum Ergebnis, dass es besser sei, das Kirchlein von Grund auf neu
zu erbauen. Der Dachstuhl und die hölzerne Decke seien durchgefault,
das Kirchenpflaster durch Feuchtigkeit zerstört und die Kirchenmauern
auf der Innenseite grasgrün von Algenbewuchs. Doch es dauerte noch
fünf weitere Jahre, bis die Kapelle wieder hergestellt war. 1777
wurden die Umfassungsmauern um 5 Schuh (ca.1,50 m) erhöht, neue Fensterstöcke
eingebaut und ein neuer Dachstuhl aufgesetzt. Obwohl praktisch die obere
Hälfte der Kirche ausgetauscht worden war, blieb der Altar bei der
Arbeit unversehrt, sodass eine erneute Kirchweihe (mit all ihren Kosten)
nicht notwendig war.
Abrisspläne
1805
In den Jahren um 1784-1805, also in der Zeit der Aufklärung, wurde
über einen Abriss der kurz vorher erbauten Kapelle diskutiert. Der
Geistliche Rat des Kurfürsten empfahl, die Kirche zu demolieren und
ihr Vermögen der Pfarrei Arnbach zu überschreiben. Warum es
dazu nicht kam, weiß man nicht. 20 Jahre später, am Ende der
Säkularisation,
griff das Landgericht Dachau den Abrissplan wieder auf. Es hielt die Kapelle
für ganz entbehrlich, da nur zwei Gottesdienste im Jahr darin abgehalten
wurden. Mit der Verwendung des Materials für den Schulhausbau sei
der Allgemeinheit ein besserer Dienst geleistet, als wenn die Kapelle
zwecklos dastehen und doch immer wieder Unterhaltskosten erfordern würde.
Sogar der damalige Ortspfarrer von Arnbach erklärte sich damit einverstanden.
Doch auch dieses Mal blieb die Kapelle stehen. Im Jahr 1805 wurde
das Gotteshaus an den Hof des Bergbauern abgegeben und so vor der Zerstörung
bewahrt.
Beschreibung
1817
Eine Pfarrbeschreibung von Pfarrvikar Josef Pöttinger aus dem Jahr
1817 stellt die Kapelle St.Peter kurz in tabellarischer Form vor:
1. Die Kapelle ist sehr klein, unansehnlich, ärmlich
2. hat nur einen Altar St.Petrus
3. Das Patrozinium fällt am Feste der Hl.Apostel Petrus und Paulus
4. das Kirchweihfest am Sonntag nach Fronleichnahm
5. außer dem obengenannten (1 Gottesdienst) wird in Edenholzhausen
auch am 2.Januar und am Montag in der ...woche daselbst
der Gottesdienst gehalten
Edenzholzhausen hatte damals 22 Katholiken, die in 3 Häusern wohnten,
Umbau 1873
Im Jahr 1873, also rd. 100 Jahre nach der Erbauung, ließen die neuen
Besitzer (Familie Späth) die Kapelle restaurieren. Man nimmt heute
an, dass damals das Deckengemälde entstand und die 1981 wieder entfernte
Sakristei mit Schleppdach an der Südseite angebaut wurde. Maria Hildebrandt
berichtet in der Ortschronik von einem "Skandal", der sich während
dieser Restaurierung ereignet hatte: Am Nachmittag des Kirchweihsonntags,
so berichtet der Arnbacher Pfarrer an das Ordinariat, "schlichen
sich die Mägde des Bergbauern ohne Wissen der Hausleute in die offene
Kirche und tanzten in den beiden engen Gängen um die Betstühle
herum, wozu ein fremder Knabe mit einer Ziehharmonika Musik machte. Mannspersonen
waren nicht beteiligt. Der Pfarrer bat das Ordinariat um Anweisung, wie
der Frevel zu ahnden sei. Doch dort winkte man ab: da die betreffenden
Personen bereits gehörig getadelt worden seien, könne man von
weiteren Maßnahmen absehen.
Beschreibung
1874 02)
In der Statistischen Beschreibung des Erzbistums München und Freising
vom Beneficiaten an der Domkirche Anton Mayer aus dem Jahr 1874 ist auch
die Capelle in Oedenholzhausen enthalten. Zu ihr gehörten 23 Dorfbewohner
(Seelen), die in 2 Häusern wohnten. Zur Kapelle schreibt Mayer: "Erbauungsjahr
unbekannt. Byzantinischer Stil (?) Baupflicht der Eigenthümer. Sattel-Thurm
mit 2 kleinen Glocken. 1 Altar. Gottesdienste am Patrozinium, am 2.Januar
und am Montag in der Kreuzwoche. Stiftungen: 52 Wochenmessen. Meßner
ist der Eigenthümer".
Umbau 1981
Ein Jahrhundert nach den letzten Umbau wurde die Hofkapelle in den Jahren
1981/82 völlig renoviert und 1982 neu eingeweiht. Schon 1960 hatte
man vom Landesamt für Denkmalpflege den schlechten baulichen Zustand
der Kapelle und die Gefährdung der Standsicherheit des Baues festgestellt.
1981 brach man die Sakristei an der Südseite ab, erneuerte die Fundamente,
deckte das Dach mit Mönch-und Nonnenziegeln, und restaurierte den
Altar und die Figuren. Leitender Architekt war Hans Zaglauer (1933-2015).
Baubeschreibung
Die mit "Mönch und Nonnen"-Ziegeln
gedeckte Kapelle ist 12 Meter lang, 6,50 Meter breit und 5 bis 7 Metern
hoch.
Der nur geringfügig eingezogene
Chor hat einen dreiseitigen
Abschluss.

Glockenseile
an der Treppe
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Auf dem Westgiebel sitzt ein
Dachreiter
mit Satteldach, in dem sehr alte Glocken aus den Jahren 1593 und
1596 hängen. Sie wurden von der Glockengießerei Wolfgang
Steger ; Sohn
(Mch) gegossen.
Die Firma Wolfgang Steger war wohl die bedeutendste Glockengießere
in ihrer Zeit. Sie bekam nach dem Brand des Freisinger Doms im Jahr
1563 den Auftrag, acht Glocken mit einem Gesamtgewicht von über
9 Tonnen zu liefern; darunter die noch heute erhaltene größte
Glocke mit dem Namen "Stürmerin". Es war der größte
Glockenauftrag der Renaissancezeit. Steger stattete auch die Kirchen
in Vierkirchen, Inhausen, Petershausen, Rettenbach und Jedenhofen
mit Glocken aus.
Im hinteren Bereich der Kirche hängen die Glockenseile,
durch die die beiden Glocken am unteren Ende der Treppe per Hand
geläutet werden.
Eine Auflistung der ältesten
Glocken im Landkreis finden
sie hier...
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Glockenseile
an der Decke
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Denkmal
Die
Kirche gehört zu den Baudenkmälern
der Gemeinde Schwabhausen 15)
.
In der Denkmalliste ist sie unter der AktenNummer D-1-74-143-19; "Saalbau
mit eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor und Giebelreiter, im Kern
spätgotisch, wohl um 1590 erweitert, 1646 barockisiert und 1777 verändert;
mit Ausstattung." aufgeführt.
Innenausstattung
Der einzige Altar
der Kirche wurde im Jahr 1646 von Hans Lidl aus Oberroth erstellt. Er wird
von zwei mit Weinranken und Reben umrankten Säulen getragen und von
einem "gesprengten" Dreiecksgiebel
überdacht.
In
der Mitte des Giebels die Darstellung eines Herzens Jesu mit Kreuz
im ovalen Rahmen.
Unter dem Retabel steht der rundbogige Tabernakel aus Holz,
marmoriert und vergoldet. An der Frontseite der Türe sind die
Buchstaben JHS zu lesen. |
Altar
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Hinweis: IHS das ist das Namenssymbol Jesu.
Es kann auf zwei Arten gedeutet werden:
- als Anfangsbuchstaben des in griechischen Groß-
buchstaben geschriebenen Namens Jesu (JHSOUS);
- als Anfangsbuchstaben von "Jesus, hominum salva-
tor" das bedeutet: "Jesus, Erlöser der Menschen".
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In
der rundbogigen Mittelnische befindet sich vor einem blauen, mit Sternen
besetzten Hintergrund die Figur des Kirchenpatrons St.Petrus.
Der Heilige ist im päpstlichen Ornat dargestellt.
Er hält in der linken Hand den Papststab, in der rechten Hand
einen großen Himmelsschlüssel mit doppeltem Schlüsselbart.
Auf dem Kopf trägt er die Tiara, die dreistöckige Papstkrone. |
Petrusfigur
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Hinweis: Der Himmelsschlüssel,
den der Künstler der Petrus-Darstellung in die Hand drückte,
hat den Heiligen im Brauchtum zum Himmelspförtner gemacht. In
der christlichen Symbolik repräsentieren die Schlüs-sel
aber die Vollmacht auf Erden und im Himmel zu lösen und zu binden.
Deshalb auch der doppelte Schlüsselbart. Nach Matthäus 16,19
sagte Jesus zu Petrus: "Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches
geben. Was du auf Erden binden wirst, wird im Himmel gebunden sein,
und was du auf Erden lösen wirst, wird im Himmel gelöst
sein". Diese Vollmacht wurde in wei-terer Folge auf den Kreis der
Jünger und den Klerus übertragen. Festtag: 29.Juni. |
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Die Tiara, die dreifache Krone, entstand aus der phrygischen
Zipfelmütze des iranischen Hofzeremoniells des 5.Jh.v.Chr. In
den ersten Jahrhunderten des Christentums waren Papst und Klerus barhäuptig.
Die Tiara wurde erstmals im 8.Jh erwähnt. Ihre heutige Form stammt
aus dem 14.Jh. Es gibt mehrere Deutungen für die drei-fache Krone:
Die eine besagt, sie sei das Gegenstück zu den weltlichen
drei Kronen des Kaisers (Königskrone von Aachen,
Krone der Langobarden und die Kaiserkrone von Rom).
Eine andere Deutung weist auf das dreifache päpstliche
Amt hin: lehren, lenken und heiligen.
Wieder eine andere bezieht die Tiara auf die drei Reiche der
Kirche: Die streitende Kirche auf Erden, die
leidende Kirche im Fegefeuer, die triumphierende
Kirche im Himmel.
Schließlich werden die drei Kronen auch als Symbol der
Dreieinigkeit Gottes gesehen.
Früher wurde dem neugewählten Papst die Tiara mit den Worten
überreicht: "Empfange die dreifach gekrönte Tiara und
wisse, dass Du der Vater der Fürsten und Könige, der Lenker
des Erdkreises und der Vikar Jesu Christi, unseres Erlösers,
auf Erden bist". Seit 1964 trägt der Papst keine Tiara mehr.
Paul VI. schenkte seine Krone den amerikanischen Katholiken als Dank
für die großherzigen Spenden zugunsten der Armen in der
Welt. |
Assistenzfiguren

St.Sebastian
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Assistenzfiguren
am Altar wurden vor wenigen Jahren in ihrem Platz getauscht. Es stehen
nun
- links der hl.Sebastian
(an den Marterbaum gebunden und von Pfeilen durchbohrt) sowie
- rechts die Muttergottes
(mit dem Jesuskind auf dem Arm und auf dem Haupt eine Königskrone
im
gotischen Stil).
Hinweis: Sebastian soll nach der Legende im 3.Jh.ein Offizier
der kaiserlichen Garde gewesen sein. Auf Befehl des Kaisers Diokletian
wurde er wegen seines Glaubens mit Pfeilen durchschossen. Er erholte
sich aber durch die Pflege von St.Irene, der Witwe des Märtyrers
Kastulus, bekannte sich erneut zu seinem Glauben und wurde daraufhin
mit Keulen erschlagen. Auf seine Anrufung hin, soll eine Pestepidemie
abgewendet worden sein. Der heilige Sebastian wird deshalb
als Pestpatron und -der Pfeile wegen- als Patron der Schützenbruderschaften
verehrt. Festtag: 20.Januar |

Muttergottes
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Die Figuren werden aus Sicherheitsgründen
nur an Festtagen in der Kirche aufgestellt.
Altarkreuz
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Das
Altarkreuz in Edenholzhausen
hat eine Besonderheit. In seinem Sockel ist ein kleiner Reliquienschrein
eingearbeitet. Das Behältnis ist ein ausgehöhlter Holzblock,
der nach vorne offen ist.
Hinter einem gebauchten Vorsatz mit goldumrahmter Öffnung ist
die von Klosterarbeit aus Silberdraht umgebene Reliquie
zu sehen. Auf dem Cedula ist deutlich zu lesen, dass die Partikel
von einem Heiligen namens "Maximi(lian)" stammen.
Dabei handelt es sich um einen sog. Katakombenheiligen. Der Begriff
hat folgenden Hintergrund: Die in den Katakomben Roms im 16.Jh.
gefundenen anonymen Gebeine wurden mit einem Namen versehen und
als Märtyrergebeine verkauft.
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Geborgen
in Gottes Hand
Seit 2023 wird in der Kirche
eine künstlerische Arbeit der Bildhauerin Christiane Demenat
ausgestellt.
Die Kunstwerk symbolisiert das Thema "In Gottes Hand sind wir
geborgen" bzw. das Bibelwort "In deine Hände befehle ich
meinen Geist" (Psalm 31,16).
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Die
Bildhauerin Christiane Demenat
hatte von 2004 bis 2019 ihr "Landatelier" hier in Edenholzhausen
in einem alten Stallgebäude eingerichtet. Hier gab sie auch
Fortbildungskurse für andere Künstler. 13)
Anfangs arbeitete sie fast ausschließlich mit Stein, später
erweiterte sie ihre künstllerische Tätigkeit auf andere
Materialien und auf Lichtinstallationen.
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Figuren an den Seitenwänden
An der rechten
Seitenwand eine Skulptur des hl.Leonhard
(möglicherweise von Philipp Augustin aus Indersdorf
1720). Er ist in ein weites, schwarzes Mönchsgewand mit blau-weißem
Collar gekleidet. Die Haltung seiner rechten Hand lässt darauf
schließen, dass seine Finger früher einen Abtsstab umschlossen.
Der Maler und Bildhauer Philipp Augustin aus Indersdorf schnitzte
für Edenholzhausen auch eine Figur von St. Georg sowie zwei Hochaltarengel.
04)
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St.Leonhard
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Leonhard
(in Bayern einer der 14 Nothelfer) lebte um das Jahr 500 als Einsiedler
und später als Abt
in Frankreich. Regelmäßig besuchte er die Gefangenen und
erreichte beim König Clodwig I., dass viele von ihnen freigelassen
wurden. Deshalb galt er ursprünglich als Schutzpatron derer,
"die in Ketten liegen", also der Gefangenen - und der Geisteskranken,
die man bis ins 18. Jahrhundert ankettete. Als die Leonhardsverehrung
nach Deutschland kam, verehrte man ihn wegen der Ketten, mit denen
er in Frankreich abgebildet war, als Patron der Haustiere, weil man
diese Ketten als Viehketten missdeutete. In Bayern erreichte die Leonhardsverehrung
im 19.Jahrhundert ihren Höhepunkt. Festtag: 6.November |
Kruzifix
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An der linken Seite
hängt ein schön gestaltetes Kruzifix
im barocken Stil. Der Corpus ist als Inkarnat (=hautfarbig)
gefasst. Aus den Wunden der Hände, der Füße, der Knie,
der Seite und an der Stirn unter der Dornenkrone tropft das Blut.
Das im Wind flatternde Lendentuch (perizoma) ist vergoldet.
Darunter steht eine schmerzhafte Muttergottes, eine Mater
dolorosa. Sie ist in ein blau-rotes Gewand gekleidet. Auf
ihrem Haupt eine als Haube gestaltete Krone. Sie hat ihre Hände
über der Brust in Gebetshaltung überkreuzt. |
Mater
dolorosa
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Deckengemälde
Das
Deckengemälde zeigt in
einem Fresko die Muttergottes als Himmelskönigin auf Wolken thronend.
Sie ist in ein rotes Kleid und einen blauen Mantel gekleidet. Auf
dem Haupt trägt sie eine barocke Königskrone. In der rechten
Hand hält sie ein Zepter als Zeichen der Königswürde.
Auf ihrem Schoß sitzt das Jesuskind, das segnend die rechte
Hand hebt.
Die Füße von Maria ruhen auf der Mondsichel.
Unter den Wolken sind auf Erden die Häuser von Edenholzhausen
zu sehen. |

Maria
Himmelskönigin
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Hinweis:
Rot und Blau sind die traditionellen Marienfarben. Rot für den
königlichen Anspruch, Blau für die hohe Wertschätzung
(im Mittelalter brauchte man für die Herstellung der blauen Malfarbe
Lapislazuli).
Die Mondsichel erinnert an Maria als der Frau aus der Offenbarung
des Johannes (Offb.12,1) "von der Sonne umkleidet, den Mond zu ihren
Füßen. |
Nische
an der linken Seitenwand
Anna
selbdritt
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In die linke
Seitenwand ist in eine Nische eingelassen. Dort steht eine frisch
renovierte Anna-selbdritt-Statue.
Anna und Maria im Hintergrund schauen auf den jungen Johannes d.Täufer,
den Cousin Jesu, der dem Jesuskind ein Salbölgefäß
überreicht.
Während der Zeit der Renovierung war in der Nische eine Steinplatte
mit dem Relief einer Muttergottesdarstellung
nach Art des Passauer Mariahilfbildes befestigt.
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Figurennische
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Neben
der Nische hängt seit den 2020er Jahren ein Marienbild.
Es zeigt die Muttergottes, die unter einem angedeuteten Steinbogen
im Freien an einem steinernen Lesepult steht.
Maria liest in der darauf liegenden Bibel; von
oben fallen (Gnaden-)Strahlen auf die Szene herab.
Diese
Darstellung wird in der Kunst häufig beim der Thematik "Mariä
Verkündigung" verwendet.
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Maria
ist von einem Heiligenschein umgeben.
Sie trägt ein langes blaues Kleid, das die Farbwarnehmung des
Betrachters hauptsächlich bestimmt.
Maria wird seit der Renaissance in blauen Gewändern dargestellt.
Blau war früher ein Luxus. Anfangs wurde es aus dem teuren Lapislazuli
gewonnen, das aus fernen Ländern importiert und oft in Gold aufgewogen
werden musste. Es war kostbar und so geeignet, wie Gold eine himmlische
Farbe zu werden.
Später wich man auf die billigeren Grundstoffe Azurit oder Smalte
aus, die aber nicht so haltbar sind. 18)
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An den beiden Seitenwänden hängen
die Ölgemälde der 14 Kreuzwegstationen
in vergoldeten Holzrahmen.
Die Edenholzhausener Kreuzwegbilder gehören zu den Bildern,
für die der bekannte Nazarener-Maler Joseph von Führich
aus Wien (1800-1876) die Vorlage geschaffen hat.
Der Professor für
historische Komposition an der Wiener Akademie Joseph von Führich
(auch "Theologe mit dem Stifte" genannt) war durch seine
Kreuzwegbilder im "harmonischen und farbintensiven Flächenstil"
13)
(1844/46) international bekannt
geworden.
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Kreuzwegbilder
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Als Kupferstiche verbreiteten
sie sich über ganz Europa und unzählige Maler (darunter
auch Anton Huber für Petershausen, Franz Mayr für Kreuzholz-hausen
und Anton Rick für Röhrmoos) benutzten sie als Vorlage
für ihre Kreuzwegtafeln. Aus diesem Grund gleichen sich die
Kreuzwegbilder in mind. 22 Kirchen des Dachauer Landes in hohem
Maße.
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1.
Station
Jesus wird von Pilatus zum
Tode verurteilt
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2.
Station
Jesus nimmt
das Kreuz
auf seine Schultern
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3.
Station
Jesus fällt
zum ersten Mal
unter dem Kreuze
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5.
Station
Simon v.Cyrene
hilft Jesus
d. Kreuz tragen
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6.
Station
Veronika reicht
Jesus das
Schweißtuch dar
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7.
Station
Jesus fällt
zum zweiten Mal
unter dem Kreuze
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9.
Station
Jesus fällt
zum dritten Mal
unter dem Kreuze
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Als Kreuzweg werden die aufeinanderfolgenden bildlichen oder plastischen
Darstellungen bezeichnet, die meist aus vierzehn Stationen der Leidensgeschichte
Jesu, angefangen von der Verurteilung durch Pilatus bis hin zur Grablegung,
bestehen. Seinen Ursprung
hat der Kreuzweg im Brauch der Pilger, bei Wallfahrten nach Jerusalem den
Leidensweg Jesu auf der "Via Dolorosa" nachzugehen. Im späten
Mittelalter wurde die Kreuzverehrung insbesondere durch den hl.Franziskus
von Assisi gefördert, der durch die Stimme des Gekreuzigten vom Kreuz
in St.Damiano zu einem christlichen Leben bekehrt wurde. Seit dieser Zeit
wurden Kreuzwegandachten als Ersatz für die Pilgerfahrt ins Heilige
Land abgehalten. Die Stationen bildeten dafür die Leidensstätten
Jesu nach. Auf diese Weise konnte der letzte Weg Jesu vor Ort nachgegangen
und sein Leiden anschaulicher betrachtet werden. Kreuzwegdarstellungen in
Deutschland entstanden erstmals in und bei Klosterkirchen, auf Anhöhen
und bei Wallfahrtsorten, insbesondere in der Nähe von Franziskanerklöstern.
Mit der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert hielten sie als Kreuzwegbilder
Einzug in die Innenräume der Pfarrkirchen und verbreiteten sich zunehmend.
Papst Clemens XII. erkannte im Jahr 1731 mit seinem Breve "Unterweisungen
über die Art, wie man den Kreuzweg abhalten soll" diese Form des
Kreuzwegs als kanonisch an und bedachte ihn mit großzügigen Ablässen.
Wenn Sie sich eine Zusammenstellung
von Kreuzwegbildern aus den Kirchen des Dachauer Landes ansehen und mehr
über die Geschichte des Kreuzwegs erfahren möchten, klicken Sie
hier...
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Die
Apostelkreuze
bestehen aus gleich-schenkligen orangen Kreuzen mit lilien-förmigen
Kreuzbalken-Enden.
Lilien und Kreuz sollen Schöpfung und Er-lösung symbolisieren.
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Die Apostelleuchter sind einfache
Kerzenhalter aus neuerer Produktion.
Die Apostelkreuze erinnern an das in der Apokalypse (21,14)
beschriebene himmlische Jerusalem, dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen
mit den Namen der zwölf Apostel errichtet sind. Die Kirche sieht
sich als Vorläuferin des himmlischen Jerusalems. An den Apostelkreuzen
wurde die Kirche bei ihrer Weihe mit Chrisam gesalbt. Am Kirchweihfest
oder bei anderen hohen Festen werden die Apostelkerzen angezündet.
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Wenn Sie die Apostelleuchter
und Apostelkreuze
in den Kirchen unsere Gegend vergleichen möchten,
klicken Sie hier....
Portal
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Die Türe am Eingangsportal
besitzt noch ein kunstvolles altes Schloss
mit einer interessanten Mechanik. Es wird in seiner eigentlichen
Funktion von einem modernen Schloss unterstützt.
Wenn Sie noch andere alte Kirchentürschlösser aus dem
Dachauer Land sehen möchten, klicken Sie hier...
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Türschloss
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Bittgang
03)
Im Juni 1981 wurde die Renovierung
der Kirche mit einem feierlichen Gottesdienst abgeschlossen. Zu diesem
Gottesdienst zogen die Pfarrangehörigen aus Arnbach in Form eines
Bittgangs nach Edenholzhausen. Damals beschlossen die Arnbacher, diesen
Bittgang alljährlich am Samstag vor dem Fest des Kirchenpatrons St.Petrus
(29.Juni) zu wiederholen. Inzwischen machen sich auch die Angehörigen
der Pfarreien Schwabhausen und Oberroth auf den Weg nach Edenholzhausen,
sodass sich der Bittgang zu einer Art Sternwallfahrt entwickelt hat.
Im Jahr 2011, zum 30.Bittgang, haben die Schönbrunner Sänger
und Stubnmusi den Gottesdienst, die Schönbrunner Blasmusik das anschließende
gesellige Beisammensein (mit Bewirtung) musikalisch umrahmt. Eine kleine
Bilderausstellung zeigte Fotos von den 30 Bittgängen.
Über die 30jährige Geschichte des Bittgangs hat der Vorsitzende
des Pfarrgemeinderats Arnbach, Herr Hefele, einen Bericht geschrieben.
Wenn Sie ihn lesen möchten, klicken sie hier...
Hans Schertl

Quellen:
01)
Dr.Martin v.Deutinger, Die älteren
Matrikeln des Bistums Freysing, 1849/50
02)
Mayer-Westermayer,
Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, 1874
03)
Dachauer
Nachrichten vom 3./4.9.1966 und vom 20.6.2011 (Bittgang)
04)
Max
Gruber, Bis gegen 1800 im Amperland wirkende Maler, Amperland 1982/1
(Augustin)
05)
Jakob
Mois,Konsekrationsbuch des Fürstbischofs Eckher, 1982 (Altarweihe
1707)
06)
Max Gruber, Im Amperland tätige Glockengießer,
Amperland 1984/2 P
07)
Putz/Niederle, Kirchen und Kapellen im Gemeindebereich Schwabhausen,
1988
08)
Heimatbuch des Landkreises und der Stadt Dachau, 1971
09)
Anton Landersdorfer, Das Bistum Freising in der bayerischen
Visitation des Jahres 1560, 1986
10)
Mayr/Breitenberger, Arnbach einst und heute, 2004
11)
Schwabhausen, Chronik eines Dorfes - Von der Poststation zur Großgemeinde,
2005
12)
Hr.Hefele, die Kapelle, 2011 Christoph Kürzeder, Wie immer
nur anders, Diözesanmuseum 2012 bis 2022 (Katalog)
13) Renate Zauscher, Abschied vom
Landatelier, SZ vom 20.7.2019. mehr zur Bildhauerin Christiane Demenat
finden Sie hier ...
14) Anton Landersdorfer, Das Bistum
Freising in der bayerischen Visitation des Jahres 1560, 1986 S.162: "Was
die Firmung und
die Letzte Ölung angeht, "welche
nun laider ein guete zeit heer wenig dem christlichen volckh mitgetaillt
sein worden" wollte
man Traktate verfassen, die die Spendung
dieser Sakramente behandeln."
15) Liste der Baudenkmäler
in der Marktgemeinde Schwabhausen, Internetzugriff 2023
16) Josef Pöttinger, Beschreibung
der Pfarrei Arnbach 1817, Diözesanarchiv, Bestand: AA001/3 Lokalia-1409-1951
Signatur AA001/3,PfarrA1697
17) Karlmax
Küppers "Aus den Aufgaben der Heimatpflege im Lkr.Dachau",
Amperbote 1966/2
18)
Die Königin der
Farben, Süddeutsche Zeitung vom 10.8.2024 (Lapislazuli)
36 Bilder: Hans Schertl

26.8.2024
Entstehungsgeschichte
des Bittgangs nach Edenholzhausen
12)
Die Hofkapelle der Familie Göttler,
hier in Edenholzhausen musste wieder einmal dringend renoviert werden.
In Eigeninitiative der Familie Göttler und in Absprache mit dem Amt
für Denkmalpflege, mit Jagdfreunden und freiwilligen Helfern, wurde
die Kapelle in circa 3 Jahren gründlich renoviert. Das Dach mit Dachziegeln:
Mönch und Nonnen neu eingedeckt. Als endlich die Arbeiten beendet
waren, sah man erst, was für ein Schmuckstück entstanden war.
Da kam auch der allgemeine Gedanke, die renovierte Hofkapelle der Familie
Göttler, feierlich einzuweihen. Die Einweihung fand am Samstag den
10.Juli 1982 statt. Mit einem festlichen Bittgang durch die Fluren von
Arnbach, mit sämtlichen kirchlichen Fahnen, allen Fahnenabordnungen
der Vereine, Schützen, Veteranen und Feuerwehr, mit Pfarrer Bernd
Habenschaden vom Pfarrverband Erdweg und vielen Ministranten aus Arnbach,
ebenso mit einem Bittgang von Schwabhausen mit Pfarrer Horst Sommer, wurde
der Festtag bei sommerlichen Temperaturen begonnen.
Um 19.00 Uhr zelebrierten gemeinsam,
Pfr. Bernd Habenschaden und Pfr. Horst Sommer vor der Hofkapelle unter
sehr großer Anteilnahme der Bevölkerung den Festgottesdienst
mit musikalischer Begleitung. Auch Landrat Hans-Jörg Christmann und
Bürgermeister Josef Baumgartner waren mit ihren Frauen anwesend.
Anschließend, war im Garten hier oben gemütliches Beisammensein
bei anhaltenden sommerlichen Temperaturen bis spät in die Nacht.
Was eigentlich nicht vorgesehen
war, wurde nun fester alljährlicher Bestandteil hier in Edenholzhausen.
Seit dem Jahr 1982 wurde der Bittgang alljährlich" 21 Mal durch die
Fluren und 9 Mal am neu errichteten Gehweg von Arnbach, bei jeder Witterung
abgehalten. Als Termin wurde immer ein Samstag ausgewählt, der dem
Fest, Peter und Paul, am nächsten ist. Ab und zu gab es auch Terminverschiebungen.
Die Pfarrei Schwabhausen, war bei den 30 Bittgängen immer mit dabei
und jedes Mal stark vertreten. Ein herzliches "Vergelts-Gott" dafür.
Die Pfarrei Oberroth zum 2.Mal, aber immer mit Fahnenabordnungen. Es hat
sich vom 1.Bittgang im Jahre 1982 mit Pfarrer Bernd Habenschaden bestätigt:
Wir werden mit Pfr. Habenschaden, keinen Schaden haben. Und siehe da,
seit 29 Jahren, wird das kleine Edenholzhausen beim alljährlichen
Bittgang der Mittelpunkt der Gemeinde Schwabhausen. Der 29.Bittgang am
26.Juni 2010 war verbunden mit der Feier: 875 Jahre Schwabhausen mit der
Blaskapelle Schwabhausen.
Viele Geistliche waren schon anwesend:
Pfr. Bernd Habenschaden und Pfr. Horst Sommer waren der Anfang. es folgten:
Pfr. Otto Wiegele, Pfr. Josef Schinagl, Pfr.Adm.Kpl.Daniel Reichel, außerdem
Pfr. Schumann, Pfr. Dr. Etukuri, Pfr. Jean de Djö, Pfr. Paul Inje,
Pater Josef, Professor in Rom, Kurat Hack und viele Kapläne vom Pfarrverband
Erdweg.
Musikalisch waren anwesend:
Arnbacher Kirchenchor, Schwabhauser Kirchenchor, Schwabhauser Männersingrunde,
musikalische Begleitung von Cilly Bassing, Schwabhauser Blaskapelle, Landfrauenchor
Dachau, 2 Mal Harmonikaverein Wurmlingen, die jungen Bläser Seratiner
und heute zum 30.Bittgang: Die Schönbrunner Blasmusik und die Schönbrunner
Sänger.
Zum Schluss möchte ich noch
besonders erwähnen: Unsere Herbergsfamilie Göttler, beim Bergbauer
genannt, die uns seit 29 Jahren, mit Rat und Tat zur Seite steht. Anton
Lerchl, dem Organisator und Chef der 30 Bittgänge, dem keine Arbeit
zu viel, zu schwierig oder zu schwer ist.

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