Filialkirche
St.Georg und Maria in EBERSBACH
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Kurzbeschreibung
Der Ort
Ebersbach wird erstmals in einer Urkunde des Jahres 853 als
Eparespah (Bach des Eberhard) genannt.
Die Filialkirche St.Georg und Maria der
Pfarrei Weichs wurde 300 Jahre später, im Jahr 1158
erstmals urkundlich erwähnt.
Bis 1915 war Ebersbach pfarrlich zweigeteilt: Die Einwohner, die
südlich der Kirche wohnten, gehörten zur Pfarrei Vierkirchen,
der (größere) Rest der Ebersbacher dagegen zur Pfarrei
Weichs. Heute ist der ganze Ort eine Filiale von Weichs.
Politisch war Ebersbach ab 1818 Teil der Gemeinde Asbach.
Die Kirche St.Georg
und Maria besitzt im Altarraum einen spätgotischen Teil. Im
Übrigen ist sie ein Bau ausgehenden 17.Jh.
Auf der Westmauer sitzt seit
1741 ein relativ großer
Dachreiter
mit einer Zwiebelkuppel. Der starke Balken, auf dem der Dachreiter
mit seiner Ostwand ruht, wird durch einen mit Kapitellen versehenen
runden Holzpfeiler im Kirchenschiff gestützt.
Die Glocken
mussten im Jahr 1942 zum Einschmelzen abgeliefert werden.
Nach dem 2.Weltkrieg kam aus Weichs eine Glocke, die den Weltkrieg
in der Pfarrkirche unversehrt überstanden hatte. Die
übrige(n) Glocke(n) wurden in der Nachkriegszeit beschafft.
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An der Südwand steht in einer
spitzbogigen Nische die Figur des hl.Josef mit dem Jesuskind auf
dem Arm hinter einer kleinen Gittertüre.
Die letzte Renovierung wurde
innen 1967, außen 1978 durchgeführt.
Inneneinrichtung
Der Altarraum wird
von einem schönen Netzgewölbe
mit noch erhaltenen Schlusssteinen
überdeckt.
Hochaltar/Choraltar
- im Auszug ein Bild vom Herzen Mariens
- in der Mittelnische eine gotische Muttergottes-
figur
im Strahlenkranz (sog.Schöne Madonna)
flankiert von zwei kleineren
Petrus- und Paulusfiguren
- Assistenzfiguren sind
St.Georg mit einem Drachen und
St. Florian mit einem brennendem Haus.
Die Seitenaltäre sind Papst
Silvester und St.Christophorus geweiht, deren Figuren in den Altarnischen
stehen.
Das Deckengemälde im Kirchenschiff
vom Maler Hausinger zeigt den Kirchenpatron St.Georg beim siegreichen
Kampf mit dem Drachen, bei dem er die Königstochter vor dem
Opfertod rettet.
An den Wänden stehen
Figuren des hl.Josef und des hl.Georg.
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Die Figuren- und Bilderausstattung
spiegelt die Beliebtheit von Heiligen in der bäuerlichen Bevölkerung
wider.
Baudenkmal
Die Kirche
gehört zu den schützenswerten Baudenkmälern. In der vom
Landesamt für Denkmalpflege herausgegebenen Liste der Baudenkmäler
in Weichs 21)
wird
sie mit folgenden Worten beschrieben: "D-1-74-151-10; Dorfstraße
12;Saalbau mit wenig eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor und Giebelreiter,
Chor spätgotisch, Langhaus Ende 17. Jahrhundert, Turm 1741; mit Ausstattung".
Was
noch interessiert...
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Ebersbach
liegt am sog. Dachauer Jakobsweg, den Dachau-Agil mit dem europäischen
Jakobswegzeichen ausgeschildert hat. Die Karte mit dem Verlauf
des Weges finden
Sie hier...
Die Wege der Jakobspilger sind ein System von ausgeschilderten
und in Führern beschriebenen Pilgerwegen, die von vielen
Ausgangspunkten kommend, quer durch Europa bis nach Pamplona
und von dort in einer Route nach Santiago de Compostela führen.
Sie orientieren sich in der Regel an den historisch nachweisbaren
Routen mittelalterlicher Jakobspilger. |
Gottesdienstzeiten
erfahren Sie auf der Internetseite des Pfarrverbands Weichs/Petershausen/Vierkirchen.
Klicken Sie hier...
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Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen
und kunsthistorischen
Hinweisen
Der Ort Ebersbach
wird erstmals in einer Urkunde des Jahres 853 unter der Bezeichnung
Eparespah (Bach des Eberhard) schriftlich genannt. Ebersbach war damals
Ort einer Verhandlung zwischen Bischof Erchanbert (835-854) und einem
gewissen Eraloh.
Ebersbach wird auch in den Urkunden Nrn. 1416 und 1417 der Freisinger
Traditionen erwähnt:
- Nach der Urkunde Nr. 1416 tauschte der Edle Maganus mit dem unfreien
Priester Walto und dessen Schirmherrn Aripo
ein Gut in Ebersbach gegen ein anderes Gut in Gundelshausen
bei Abens.
- Die zweite Urkunde Nr. 1417 stiftete Priester Walto seinen Besitz zu
Ebersbach (Heberesbach) dem Kreuzaltar im Dom zu
Freising; zu seinem und siner Nichte Hiltipurg Seelenheil, wie
es heißt. Die Stiftung wurde aber erst nach dem Tode von Walto
und von Luitpert rechtskräftig, d.h. beide besaßen noch
das lebenslängliche Nutzungsrecht.
Diese beiden Urkunden wurde in der Zeit zwischen 1024 und 1031
ausgestellt. Sie sind zeitlich nicht genau zu bestimmen, weil darin das
Erstellungsdatum nicht genannt ist. Wenn man die Lebensdaten der beim
Vertragsabschluss anwesenden Zeugen kennt, kann man den Zeitraum eingrenzen.
Die Begründung der Schenkung "zum Seelenheil" muss nicht
bedeuten, dass Waldo ein besonders großer Sünder gewesen wäre.
Sie war notwendig, um der Schenkung Rechtssicherheit zu geben. Denn die
weltliche Obrigkeit war nicht begeistert, dass die Kirche durch diese
Schenkungen immer mächtiger wurde. Deshalb regelte sie im damals
geltenden Gesetz, dem Lex Baiuvariorum, dass einer sein Vermögen
nur dann der Kirche überschreiben darf, wenn dies "zur Erlösung
seiner Seele" geschehe (und nachdem mit den Söhnen geteilt worden
war).
Bei der insgesamt
250 Jahre dauernden dreimaligen bayerischen Teilung in den Jahren 1255
bis 1505 gehörte Ebersbach
zu Niederbayern. Grenze war die Glonn, die auch später noch, bis
1803, die Grenze zwischen den Landgerichten Kranzberg (zu dem Ebersbach
gehörte) und Dachau bildete. 14)
Geschichte
der Kirche
Kirche
um 1158
In Ebersbach wird wohl schon um 853 eine Kirche oder Kapelle gestanden
sein. Schließlich kam damals ein Bischof zu (Schenkungs-) Verhandlungen
aus Freising hierher. Zu dieser Zeit waren die Kirchen i.d.R. aus Holz
gebaut, sodass sich kaum Reste erhalten haben.
Ausdrücklich wurde die Filialkirche St. Georg (und Maria) der Pfarrei
Weichs wurde erst im Jahr 1158 (dem Gründungsjahr Münchens)
in einer Urkunde des Bischofs Otto des Großen erwähnt.
19) Die
Urkunde enthält eine Aufzählung der Schenkungen an das Domkapitel.
Dort heißt es: "dos Ecclesiae quae est in praedio Decani Al.(berti)
apud Edespach". Nach Freudensprungs Buch "Oertlichkeiten des
Bisthums Freising" ist das Wort Edespach verdruckt; es müsste
stattdessen Eberspach heißen. Das Domkapitel, der engste Mitarbeiterstab
des Bischofs, war eine eigenständige juristische Person, die selbst
Besitz haben konnte.
Matrikel von 1315
01)
In der Konradinischen
Matrikel von 1315 ist St.Georg nicht namentlich genannt; dort
heißt es nur: "Weichs habet II filias". Die Buchstelle
mit der Aufzählung der zwei Filialkirchen ist leider nicht mehr leserlich.
Matrikel von 1524 01)
Die Sunderndorfer'sche
Matrikel von 1524, in der insbesondere die Patronate erfasst wurden, spricht
von "S.Georgii in Eberspach cum sepulturis", also mit Friedhof.
Ebersbach war eine von fünf Filialen von Weichs.
Visitationsbericht von 1560
Im Jahr 1560 ordnete der Freisinger
Bischof Moritz von Sandizell auf Druck des bayerischen Herzogs Albrecht
V. eine Visitation, eine umfassende Überprüfung aller Pfarrer
und Pfarreien an. Die Visitation wurde durch bischöfliche und durch
herzogliche Bevollmächtigte durchgeführt. Grund war die durch
die Reformation Luthers (1517) entstandene religiöse Unruhe,
die jedenfalls in Teilen des Bistums zur Zerrüttung des geistlichen
Lebens geführt hatte. Durch die Visitation wollte der Bischof einen
detaillierten Einblick in die religiöse Situation der Pfarreien gewinnen.
Insbesondere sollte festgestellt werden, ob die Pfarrer und die Gläubigen
noch die katholische Lehre vertraten oder der neuen Lehre anhingen. Daneben
interessierte die Prüfer die Lebensführung der Pfarrer sowie
Umfang und Qualität ihrer religiösen Kenntnisse.
Im
Bericht über die Pfarrei Weichs ist auch Ebersbach kurz erwähnt.
Die Filialkirche St.Georgius hatte ein eigenes kleines Einkommen (neben
dem der Pfarrei) in Höhe von 3 Gulden, 5 Schilling und 8 Pfennig.
Die Kirchenrechnung erstellte das Landgericht Kranzberg. Das Vermögen
der Kirche betrug (nach den offensichtlich kurz vorher
durchgeführten Baumaßnahmen) vier Gulden ("resst über
gethanen paw 4 fl. ").
In der Kirche standen 3 Altäre, die wohl damals gerade bemalt
wurden ("hat 3 altär, werden zierlich mit guetem Ornat versehen).
Das Sakramentshaus war nicht verschließbar, aber es brannte
das Ewige Licht davor. Das Allerheiligste und die heiligen Öle
wurden liturgisch rein behandelt. Das Taufwasser befand sich in einem
Krug ("Baptismus ist in aim krueg"). An liturgischen Geräten
und Gewändern waren vorhanden: ein Kelch mit Corporal, 2 Messbücher,
ein zerrissenes Liturgiebuch, eine Monstranz aus Messing ("aine
messinge monstrantz") und zwei Messgewänder ("2 ornät").
Jahrtagsstiftungen gab es nicht ("hat kain gestifften jartag").
Der Pfarrer (von Weichs) hielt "alle zwelf pottentäg und
zur Khirchweihe meß". |
Auszug aus einer
Landkarte vom Jahr 1655
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Von den Grundstücken des Gotteshauses
war nichts verkauft. Der Mesner "ist vleissig", heißt
es. Auch der letzte Satz des Berichts lässt an eine Baumaßnahme
um 1560 denken: "Die kirch wol erbaut und stet in andern dingen wol".
Wenn Sie den ganzen Bericht von 1560 über die Visitation in der Pfarrei
Weichs (in heutigem Deutsch) lesen möchten, klicken
Sie hier...
Matrikel 1738/40 01)
Erstaunlicherweise
ist in der Schmidt'schen
Matrikel von 1738/40 von einer Filialkirche "St.Johannis
et Pauli in Eberspach" die Rede. Den beiden Heiligen, Märtyrern
aus dem 4.Jh (nicht mit den gleichnamigen Aposteln zu verwechseln) war
auch der Hochaltar geweiht. Die Seitenaltäre waren auch damals schon
St.Silvester und St.Christophorus gewidmet. Patrozinium war der 26.Juni,
der Festtag von Johannes und Paulus. Gottesdienste wurden an den Festtagen
der Apostel und am St.Georgstag (23.April) gehalten. Im Turm hingen zwei
Glocken. Im Friedhof stand ein Beinhaus. Außerdem war vermerkt,
dass sich "das Vermögen dises Gottshauses in letzter Rechnung
auf 1.572 fl. 16 kr. 5 hl entworffen" hat. Das war viel Geld für
so eine kleine Kirche.
1868
war über Ebersbach als Teil der Gem.Asbach Folgendes in der Landes-
und Volkskunde des Königreichs Bayern zu lesen:
" Gemeinde Asbach,
245 Einw., 85 Gebäude in 2 Orten:
Asbach,
Pfarrdorf, Dekanat Scheyern, 118 Einwohner, 14 Gebäude, 1 Kirche.
Ebersbach,
Dorf, Pfarrei Vierkirchen u. Weichs, 127 Einw., 39 Gebäude."
Beschreibung 1884
In der Statistischen Beschreibung des Erzbistums München und Freising
von Anton Mayer und Georg Westermayer aus den Jahren 1870 bis 1884 ist
im Kapitel über die Pfarrei Weichs auch die Filialkirche St.Georg
in Ebersbach enthalten. Im Dorf selbst wohnten damals 63 Seelen (in 13
Häusern). Die Wege zur 3 km entfernten Pfarrkirche seien großenteils
beschwerlich, besonders bei nasser Witterung, schreibt Westermayer. Und
weiter über die Kirche:
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"An der Districtsstraße
nach Petershausen gelegen. Erbauungsjahr unbekannt. Restaurirt 1869-1872.
Styl im Presbyterium ursprünglich gothisch, später Renaissance.
Geräumigkeit zureichend. Baupflicht hat die Kirche. Kuppelthurm
mit 2 Glocken. Darauf folgende Inschriften: a) auf der größeren
Glocke: 'Zu Gottes Ehre gos mich Michael Langenegger
in München anno 1714'b) auf der kleineren: "Matthäus
Schneider in München gos mich 1640". 3 Altäre. Gottesdienst
nur am Patrozinium. Stiftungen: 1 Jahrtag, 7 Jahrmessen. Meßner
ist ein Gütler des Ortes. Kirchenvermögen: 4.900 Mark".
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Beschreibung
1895
Die Kirche von Ebersbach ist auch im Verzeichnis der Kunstdenkmale des
Königreichs Bayern kurz erwähnt, dessen Dachauer Teil 1888 von
Prof. Gustav von Bezold und Dr. Georg Hager bearbeitet und 1895 von Betzold
und Dr. Riehl im Auftrag des Königl.Bayer. Innenministeriums herausgegeben
wurde. Dort heißt es auf Seite 287:
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Kirche.
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Drei
Altäre vom Ende des 17. Jahrhunderts. |
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Zwei
Paar Messingleuchter mit drei Ringen am Schaft, das eine Paar 37,
das andere 27 cm hoch. 15. Jahrhundert. |
Pfarrzugehörigkeit
Bis 1915 war Ebersbach pfarrlich zweigeteilt: Die Einwohner, die südlich
der Kirche wohnten, gingen über den Glonnsteg nach Vierkirchen in
ihre Pfarrkirche St.Jakob zum Gottesdienst, der (größere) Rest
der Ebersbacher dagegen nach Weichs.
An Sonn- und Feiertagen gab es in der Zeit, während der die Leute
in der Kirche waren, eine Brandwache mit Hellebarde.
Die letzte Renovierung wurde
innen 1967, außen 1978 durchgeführt. Der größte
Teil davon wurde in Eigenleistung der Dorfbewohner erbracht.
Baubeschreibung
Die Kirche ist ein kleiner, flachgedeckter
Saalbau
des ausgehenden 17.Jh. Der leicht eingezogene, dreiseitig geschlossene
Chor ist spätgotisch.
Auf der Westmauer sitzt seit
1741 ein relativ großer Dachreiter
mit einer Zwiebelkuppel. Der starke Balken, auf dem der Dachreiter
mit seiner Ostwand ruht, wird durch einen mit Kapitellen versehenen
runden Holzpfeiler im Kirchenschiff
gestützt.
Die Glocken aus Ebersbach mussten im Jahr 1942 zum Einschmelzen
abgeliefert werden. Nach dem Krieg kam eine Glocke, die den Weltkrieg
in der Pfarrkirche unversehrt überstanden hatte, aus Weichs
nach Ebersbach.
Die übrige(n) Glocke(n) wurden in der Nachkriegszeit beschafft.
Aus den Werkverzeichnissen der Glockengießer und aus der Kirchenbeschreibung
von 1884 ist bekannt, dass Michael Langenegger im Jahr 1714
eine Glocke für Ebersbach gegossen hat. Wahrscheinlich war
Michael ein Verwandter des berühmteren Joh.Matthias Langenegger
(tätig 1701-1717).
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Josefsfigur
an der Südwand
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An der äußeren
Südwand steht in einer spitzbogigen Nische die Figur des hl.
Josef mit dem Jesuskind auf dem Arm hinter einer kleinen Gittertüre
(Bild ganz oben rechts).
Neben der vergitterten Eingangstüre hängt ein großes
Holzkreuz ohne Corpus.
Hinter dem Altar lässt ein Rundbogenfenster
Licht in den Chorraum. Die Tür unter dem Fenster wurde von
außen zugemauert.
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Inneneinrichtung
Altarraum
Netzgewölbe
im Chor
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Der Altarraum wird
von einem schönen Netzgewölbe
überspannt. Die Gewölberippen enden an der Mauer auf Konsolen.
Die Vielzahl der Rippen im Netzgewölbe ist nicht -wie z.B. beim
Kreuzrippengewölbe- allein der Statik geschuldet, sondern dient
auch der Zierde. Zwischen den Rippen liegen, noch unter Putz, gotische
Blumengebinde, die aus Kostengründen noch nicht freigelegt werden
konnten.
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"Das sich
selbst tragende Gewölbe fasziniert bis heute jeden Betrachter. Seine
Elemente müssten herabstürzen und werden doch durch ein geniales
System der Kräfteableitung zusammengehalten. Das Gewölbe ist nicht
nur eine technische Hochleistung, sondern vermittelt, mehr als eine Flache
Decke es vermag, Schutz und Geborgenheit", schreibt die Deutsche
Stiftung Denkmalschutz. 18)
Die Schlusssteine
des Gewölbes sind relifiert; wahrscheinlich waren Heilige
oder Engel abgebildet.
Schlusssteine verkeilen das gebogene Mauerwerk und geben dem statischen
Gefüge den entschei-denden Halt. Neben seiner bautechnischen
Aufgabe hat der Schlussstein auch eine religiöse Bedeutung. Denn
Paulus schreibt im Epheserbrief (Eph. 2,19-22) :"Ihr seid das Fundament
der Apostel und Propheten gebaut. Der Schlussstein ist Jesus Christus
selbst. Durch ihn wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst
zu einem heiligen Tempel im Herrn (Eph. 2,20-22). Und Goethe lässt
in Faust II den Kaiser zum Erzbischof sagen: "Wenn ein Gewölbe
sich dem Schlußstein anvertraut, dann ist`s mit Sicherheit für
ewige Zeit erbaut". |
Schlusssteine
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Choraltar
Der
prächtige barocke Choraltar mit gewendelten Säulen
und hohem Auszug auf dem Gebälk, stammt aus dem zu Ende gehenden
17. Jh. 19)
Der Mittelteil des Altaraufbaus ist relativ breit. Dies liegt auch
daran, dass neben der zentralen Muttergottesfigur noch zwei weitere
Heiligenfiguren innerhalb der Säulen stehen.
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Choraltar
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Der Auszug wird von einer Strahlenmonstranz
mit dem eingravierten Marienmonogramm gekrönt.
Im Altarauszug befindet sich
zwischen Voluten und Wendelsäulchen ein hochovales Bild der
Muttergot-tes, die auf die Darstellung ihres Herzens
hinweist. Durch das Herz bohrt sich ein Schwert.
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Herz-Mariens
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Die Herz-Marien-Darstellung
verbreitete sich in unseren Kirchen nach der Einführung des Herz-Jesu-Festes
durch Papst Clemens XIII. im Jahr 1765.
Sie ist als Ergänzung zur Herz-Jesu-Darstellung gedacht. Das
Herz ist Zeichen für die mütterliche Liebe. Das Schwert
erinnert an das Simeonwort im Lukasevangelium (2,35) bei der Darstellung
im Tempel: "Dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen".
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Mittelpunkt des Choraltars
ist eine gotische Muttergottesfigur
vor einem großen Strahlenkranz, von silbrigem Gewölk
umgeben. Sie stammt aus der 2. Hälfte des 15. Jh.
Maria ist in das rot-blau-goldene Gewand gekleidet. Auf ihrem
Haupt trägt sie über dem langen Haar eine gotische Königskrone.
In den Armen räkelt sich ganz entspannt das nackte Jesuskind.
Maria hat ihren rechten
Fuß etwas nach vorn gestellt. Die waagerechten Achsen (Becken,
Schul-tern) sind gleichsinnig verschoben. Der Kopf ist der erhöhten
Schulter zugeneigt.
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gotische
Muttergottes
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So ergibt
sich eine S-Krümmung, die die steigende Körperbewegung
im Sinne des gotischen, auf die Vertikale gerichteten Willens betont.
Der reiche Faltenwurf ist so gestaltet, dass er auf das Jesuskind
zuläuft.
Die Muttergottesfigur in Ebersbach gehört zu den sog. "schönen
Madonnen", die im "weichen Stil" geschnitzt wurden.
Solche Madonnen wurden vor allem in Böhmen hergestellt. In
den Kirchen des Dachauer Landes finden wir sie (z.T. in Kopie) auch
in Hohenzell, Prittlbach und Weichs. Den "weichen Stil kennzeichnet
eine feingliedrige, elegante und anmutige Gebärdensprache und
die weiche, üppige Farbgebung der dargestellten Personen.
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Flankiert
wird die Muttergottesstatue von zwei
kleineren Figuren, die zwischen der Muttergottes und den Wendelsäulen
stehen. Sie sind in Stiefeln abgebildet, in den Händen halten
sie neben der Bibel ein Schwert bzw. einen Kreuzstab. Nach der Inventarliste
sollten es die Wetterheiligen Johannes und Paulus sein, die 1738 sogar
als Kirchenpatrone bezeichnet wurden. |
Märtyrer
Johannes und Paulus
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Nach
Auskunft des langjährigen Kirchen-pflegers und Bürgermeisters
Georg Hailer könnte es sich nach einer Vertauschungs-aktion durch
einen früheren Kooperator auch um St.Petrus und St.Paulus handeln.
Dies würde die Attribute Buch, Schwert und Bischofsstab
erklären. Allerdings wird St.Petrus in der Kunst seit dem 4.Jh
meist mit einem krausen Haarbüschel, umgeben von einem Haarkranz
dargestellt. |
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Dies ist hier
nicht der Fall. Auf einem nicht sehr deutlichen Foto aus der Zeit
vor dem 2.Weltkrieg haben die dort stehenden Figuren jedenfalls keine
Attribute in den Händen; möglicherweise sind es auch andere
Figuren als die heutigen. |
St.Georg
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Auf Außenpostamenten
sehen wir Figuren der Heiligen
- Georg (links), der den Drachen
zu seinen Füßen mit der Lanze tötet und und
- Florian, der hier erstaunlicherweise eine Krone trägt
(rechts).
St. Georg ist im römischen Soldatengewand mit buntem Federbusch
auf dem Helm dargestellt. Mit seiner Lanze durchbohrt er einen sich
um seine Füßen ringelnden Drachen.
Hinweis: St.Georg war Soldat des römischen Heeres zur Zeit Kaiser Diokletians und wurde um ca. 304 in Nikodemien oder Lydda
enthauptet. In der Ostkirche wird er als "Großmärtyrer"
verehrt. Bei uns gilt der hl. Georg vor allem als Patron der Pferde
(Georgiritt). |
St.Florian
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Der hl.Florian
ist in Ebersbach -ganz ungewöhnlich- mit einer barocken Krone
auf dem Haupt dargestellt.
In der linken Hand hält er ein großes Schwert. Mit der
rechten Hand gießt er aus einem Eimer Wasser auf ein brennendes
Haus zu seinen Füßen. Was Schwert und Krone zu bedeuten
haben, ist mir nicht bekannt.
Hinweis: St.Florian war um das Jahr 304 Offizier der zweiten italienischen
Legion des römischen Heeres. Wegen seines Glaubens wurde er verhaftet
und nach vielen Martern mit einem Mühlstein um den Hals in die
Enns geworfen. In seiner Jugend soll er ein brennendes Haus durch
sein Gebet gerettet haben. |
Auf dem Foto
aus der Zeit vor dem 2.Weltkrieg ist deutlich zu erkennen, dass in der
Predella unter der Muttergottesfigur ein hoher Tabernakel in (neu)barocken
Form stand.
Damals war
auch die Vorderseite des Altars, das Antependium, mit marmoriertem
Holz verkleidet, verziert mit vergoldeten Leisten, die einen Kreis mit
Kreuz bildeten. Zum Altar führten zwei Stufen (derzeit eine Stufe).
Heiligenfiguren
an den Wänden des Altarraums
An den Wänden des Altarraums
stehen noch zwei Heiligenfiguren auf Postamenten: St.Josef und St.Georg
Josefsfigur
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Die Figur des hl.Josef,
stand früher in der Gemeindekanzlei. Der Heilige hält in
der Hand einen Hobel und einen Winkel, ein Hinweis auf den Zimmermannsberuf
Josefs. Die Figur wurde im 20.Jh geschnitzt.
Hinweis: Joseph war der Vater Jesu - oder Ziehvater Jesu, da
nach altchristlicher Überzeugung Jesus der Sohn Gottes ist und
durch den Heiligen Geist im Schoß der Jungfrau Maria gezeugt
wurde. Joseph stammte aus dem Geschlecht des Königs Davids, aus
dem nach dem Zeugnis des Alten Testaments der Messias hervorgehen
werde. Er lebte als Zimmermann in Nazareth. |
Die Figur von St.Georg
ist im gotischen Stil geschnitzt. Der rotwangige Heilige wird als
Ritter dargestellt, mit Harnisch und Eisenhandschuhen. Dazu trägt
er ein vergoldetes, im Schulterbereich mit Edelsteinen besetztes Gewand.
In der Hand hält er eine Lanze, mit der er den Kopf des Drachens
zu seinen Füßen durchbohrt hat. Sein rechter Fuß
hält den Drachen nieder. Die Figurengruppe zeigt den Sieg des
Guten über das Böse. |
Georgsfigur
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Die Kirche besitzt keinen Zelebrationsaltar.
Links am Chorbogen steht der neue Ambo.
Von hier aus werden Lesungen, Predigten und Kantorengesänge vorgetragen.
Hinweis: Ambo (griech.ambon = erhöhter Rand) war im Frühchristentum und Mittelalter
die erhöhte Plattform an der altchristlichen Chorschranke in
der Kirche zum Vorlesen und Vorsingen liturgischer Texte (Epistel,
Evangelium). |
Ambo
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Ab dem 14. Jh. wurde die
Funktion des Ambos von der Kanzel übernommen. In neuester Zeit
hat der Ambo die Kanzel wieder abgelöst und ist fester Bestandteil
in der Ausstattung der Kirchen. |
Sakristei
Hinweis:
In der Sakristei werden die Paramente (Messgewänder) und die für
die Kirche benötigten Gerätschaften
aufbewahrt.
In der Sakristei ziehen sich Priester und Ministranten vor dem Gottesdienst
die liturgischen
Gewänder
über. Im Begriff Sakristei steckt übrigens das lateinische Wort
"sacer", mit der Bedeutung "heilig,
geweiht".
altes Türschloss
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Die Chorglocke
(Sakristeiglocke) neben dem Sakristeizugang (mit der der Beginn des
Gottesdienstes eingeläutet wird), ist mit einem doppelbalkigen
Kreuz und Rocaillen verziert.
Die Sakristeitüre besitzt noch ein kunstvolles altes Schloss
mit einer interessanten Mechanik.
Wenn Sie noch andere alte Kirchentürschlösser aus dem Dachauer
Land sehen möchten, klicken Sie hier...
|
Sakristeiglocke
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Kirchenschiff
/Langhaus
Das
im 17.Jh angebaute Langhaus besitzt eine einfache Flachdecke. Bis
1971 war diese mit Holzbrettern versehen.
Deckengemälde
Die
Decke ist mit einem großen Fresko
verziert, das 1971 der damals 94jährige Maler Hausinger (signiert,
siehe unten) geschaffen hat. Es stellt den hl. Georg dar, der vom
Pferd aus den Drachen (=das Böse bzw. die muslimische Bedrohung)
tötet und so die Königstochter (Sinnbild für die Kirche),
die im Gemäldehinter-grund jubelnd die Hände empor reißt,
vor dem Opfertod rettet. Nach der Legende hauste in einem See vor
der Stadt Silena in Lybia ein Drache, dem die Einwohner täglich
Lämmer opfern mussten. Als keine Tiere mehr aufzutrei-ben waren,
wurden die Söhne und Töchter geopfert. |
St.Georg
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Eines
Tages traf das Los die Königstochter. Nach einem Herz zerreißenden
Abschied von den Eltern ging sie an den See vor der Stadt. Da erschien
St.Georg, nachdem er alle Martern überstanden hatte, gevierteilt
und vom Erzengel Michael wieder zum Leben erweckt worden war. Als
der Drache auftauchte, schwang Georg mit dem Zeichen des Kreuzes die
Lanze und durch-bohrte das Untier, das zu Boden stürzte. Eine
Besonder-heit ist die braune Farbe des Pferdes. Üblicher-weise
wird St.Georg in der Kunst immer auf einem Schimmel reitend dargestellt.
Der Schimmel, als weißes Pferd, ist ein Symbol für das
Gute. |
Signatur
|
Hinweis: Der Drache
ist ein Wesen, das viele Völker in ihren Mythen (Lindwurm) kennen.
In China gilt er als glücksbringend, bei uns im Westen als Bedrohung.
Sein Name kommt vom Griechischen drakon = "furchtbar Blickender".
Im Alten Testament wird er als Verkörperung des Bösen und
als Teufel bezeichnet. Auch Augustinus schrieb: "Der Satan ist
ein Löwe im Angriff und ein Drache im Hinterhalt-Legen".
In der Apokalypse bedroht er die Frau, die gerade ein Kind geboren
hatte. In der religiösen Kunst wird er häufig zusammen mit
dem hl.Michael, dem hl. Georg und der hl.Margarete abgebildet. Bei
frühen Darstellungen ist der Drache meist schlangenartig und
oft mehrköpfig wiedergegeben, seit dem Spätmittelalter eher
echsenförmig, oft mit Fledermausflügeln und feurigem Atem.
Die Ähnlichkeit der in der religiösen Kunst dargestellten
Drachen mit den Sauriern ist frappierend. Zwar war den Menschen des
Mittelalters nicht bekannt, dass es Saurier gegeben hat. Doch Skelettfunde
dieser Tiere nährten die Gewissheit über die Existenz und
das Aussehen der Drachen. Erst 1840 wurden die Saurier als eigene
Spezies eingeordnet. |
Seitenaltäre
Die Seitenaltäre wurden 1733
von dem Kranzberger Trio Hans Ströber, Georg Westermayr und Thaddäus
Kopf gebaut.
Interessant ist, dass sie vor dem 2.Weltkrieg nicht wie heute quer, sondern
längs zur Außenwand aufgebaut waren.
Die beiden Seitenaltäre und der Kreuzweg sollten vor 40 Jahren verkauft
werden und konnten nur dank des entschiedenen Widerstands der Kirchenverwaltung
für die Kirche in Ebersbach gerettet werden.
Auf dem Altartischen der Seitenaltäre steht jeweils ein Kruzifix,
an dessen Sockel ein Totenschädel zu sehen ist. Der Schädel
stellt die Gebeine von Adam, dem ersten Menschen, dar.
Grab Adams unter
dem Kreuz |
Hinweis:
Nach apokryphen Schriften sollen durch das Erdbeben, das beim Tode
Christi einsetzte, die Gebeine des "alten Adam" am Fuße des
Kreuzes Christi zutage getreten sein. Die
Apokryphen
berichten weiter, dass Noah durch seinen Sohn Sem und seinen Enkel
Melchisedek die Gebeine Adams aus der Bestattungshöhle holen
ließ und zum Mittelpunkt der Welt, nach Golgatha, gebracht,
um sie dort erneut zu begraben. Dabei soll sich die Erde von selbst
in Form eines Kreuzes geöffnet haben. Nach der Typologie, der
Lehre der Gegenüberstellung des NT (Antitypus) und des AT (Typus),
bedeutet diese Darstellung der Gebeine Adams unterhalb des Kreuzes
auch die Überwindung des Alten Bundes durch den Neuen Bund. |
Linker
Seitenaltar
Im Altarauszug
des linken Seitenaltars ist -ähnlich wie am Hochaltar- ein vergoldetes
Monogramm Mariens zu sehen. Das sind die Buchstaben des Namens "Maria"
ineinander geschrieben. |
Marienmonogramm
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Gekrönt wird der
Altar durch eine vergoldete Strahlenmonstranz aus Holz. |
Auf dem linken
Seitenaltar steht eine große Figur von Papst Silvester
I., mit der Tiara (Papstkrone) auf dem Kopf, dem Hirtenstab
in der Hand und dem Kopf eines Stieres zu seinen Füßen.
Der Stier hat eine Legende als Hintergrund. Darin wird von einem Streitgespräch
berichtet, das Silvester mit zwölf jüdischen Rabbinern führte,
weil die römische Kaiserin Helena ihren inzwischen getauften
Sohn Kon-stantin zum Judentum bekehren wollte. |
Papst Silvester I.
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Silvester obsiegte
im religiösen Disput gegen elf der gelehrten Juden; der Zwölfte
tötete einen Stier, um ihn wieder zum Leben zu erwecken und so die
Kraft seines jüdischen Glaubens zu beweisen. Dem Rabbiner misslang
die Totenerweckung. Silvester dagegen gab dem Tier das Leben zurück,
worauf die 12 Rabbiner und die Kaiserin Helena sich sofort taufen
ließen. |
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Hinweis:
Silvester war der erste Papst, der nach der Verfolgung zum Papst gewählt
wurde. Seine Verehrung als Heiliger beruht auf einer Reihe von Irrtümern
und Legenden. Die Behauptung, er habe Kaiser Konstantin vom Aussatz
geheilt und getauft, ist historisch nicht haltbar, ebenso wenig wie
die Geschichte von der Konstantini-schen Schenkung, die sich als Fälschung
herausstellte. Silvester wirkte während seiner Amtszeit bei wichtigen Glaubensentscheidung nicht mit Er nahm weder an der Reichssynode
in Arles (gegen Donatisten) teil noch am 1. Konzil von Nicäa, wo es
um die Wesensart Christi und die Auseinandersetzung mit den Arianern
ging. Den Synodalen von Arles schrieb er, er könne die Apostelgräber
in Rom nicht im Stich lassen. Wahrscheinlich wollte er sich nicht
den Vorwürfen stellen, er sei während der diokletianischen Verfolgung
vorübergehend vom Glauben abgefallen. |
Im Altarauszug
in goldenen Buchstaben das Jesus-monogramm IHS. Darunter ist
ein Herz mit den drei Kreuzesnägeln figürlich dargestellt. |
Jesusmonogramm
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Die Zeichen IHS
sind übrigens griechische Buchstaben (das H ist ein Eta) und
bedeuten "JHS(OUS)"=Jesus. Andere Deutungen sind: "Jesus,
hominum salvator" (lateinisch "Jesus, Erlöser der Menschen")
oder auch volkstümlich "Jesus, Heiland, Seligmacher".
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Die große
Figur auf dem rechten Seitenaltar stellt den vor einigen Jahren
vom Vatikan in den Legendenstatus versetzten Christophorus
dar, der das Jesuskind auf seinen Schultern trägt. In der linken
Hand hält er einen Baumstamm als Gehstock. |
Christophorus
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Christophorus
ist eine Legendengestalt, die im aktuellen Heiligenkalender nicht
mehr enthalten ist. Er soll als Offerus den mächtigsten Herrn
der Erde gesucht, am Ende seiner Suche ein Kind über einen Fluss
getragen haben, das immer schwerer wurde, sodass er zu ertrinken drohte.
Das Kind war Jesus. In der Vorstellung früherer Jahrhunderte war Christophorus
vor allem für die Bewahrung vor einem jähen Tod zuständig. |
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Die Volksfrömmigkeit
besagte, wer ein Bild oder eine Figur von St.Christophorus erblickt,
wer ein Bild von St.Christophorus erblickt, werde an diesem Tag nicht
unversehen (= ohne Empfang der Sterbesakramente) sterben. Gedenktag:
25. Juli |
per Mouseklick zu
den Beschreibungen
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An Wänden
des Kirchenschiffs hängen im hinteren Teil schöne
Kreuzwegbilder aus
dem 19.Jh.
Als Maler könnte Anton Huber
d.Ältere (1830-1889) in Frage kommen, der auch die Kreuzweg-stationen
in der Pfarrkirche von Petershausen, sowie von Ober- |
Kreuzwegbild
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weilbach und Riedenzhofen geschaffen
hat.
An der Nordwand ein großes ba-rockes Kruzifix
mit einer schrägen Inschriftentafel über dem Körper des toten
Christus.
Das geneigte Haupt Jesu ist von dem nur göttlichen Personen
vor-behaltenen dreistrahligen Heiligen-schein umgeben. |
Wandkruzifix
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Unter dem Kreuz ist eine Kartusche
mit Goldrand angebracht, in der die Worte "In cruce salus"
zu lesen ist. Es ist der Beginn des Rufs im Kar-freitags-Gottesdienstes:
"Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung".
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Opferstock
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Im hinteren Bereich der Kirchenbänke
(8 + 6 Reihen) ist ein noch sehr urtümlich wirkender Opferstock
angebracht. Das
Türchen, aus dem das Geld vom Mesner entnommen werden kann,
ist mit schweren Eisenbändern und massiven Vorhängeschlössern
gesichert. Zudem wird der Einwurfschlitz mit einem Metallbügel
geschützt, der das Fischen nach dem Geld erschwert.
Opferstöcke gibt es schon
seit vielen Jahrhunderten. Im Jahr 1213 ordnete Papst Innozenz III.
das Aufstellen von Opferstöcken an, um damit den Kreuzzug von
Damiette (1217-1221) zu finanzieren.
20)
Der Name Opferstock
rührt daher, dass der Opferstock aus einem großen ausgehöhlten
Holzstock besteht, der mit Metall ummantelt ist. Der Stock ist im
unteren Bereich ausgehöhlt. Von dort ist im massiven
Holz ein schmaler Schlitz bis zum oberen Ende herausgearbeitet,
durch den das Geld in die Höhlung fällt. Von dort kann
das Geld herausgenommen werden.
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Opferstock-Inneres
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In den Kirchen des Landkreises Dachau gibt es viele unterschiedliche, außerordentlich
interessante Opferstöcke. Wenn Sie sich dafür interessieren, klicken
Sie hier..
Erst seit kurzer
Zeit steht eine Figur des Apostels Andreas
an der Südwand des Kirchenschiffs. Der mit dem für ihn
typischen langen Bart dargestellte Heilige stützt sich auf
das nach ihm benannte x-förmige Andreaskreuz. Der Legende nach
soll Andreas an einem solchen Kreuz das Martyrium erlitten haben.
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St.Andreas
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Hinweis: Der Apostel Andreas
war der Bruder des Simon Petrus, wie dieser von Beruf Fischer; er
stammte aus Bethsaida (Johannesevang. 1, 14) oder Kapernaom (Markus
1, 29). Er war der erste, den Jesus als seinen Jünger berief;
zuvor war er Anhänger Johannes', des Täufers. Nach Jesu
Himmelfahrt lehrte er in Griechenland und wirkte zahlreiche Wunder.
Als er die Frau des röm. Statthalters Ägeas zum Christentum
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bekehrte und ihr
eheliche Enthaltsamkeit anriet, ließ ihn Ägeas an ein Schrägbalkenkreuz
binden, an dem er nach zwei Tagen, während der er weiter predigte,
verstarb. |
Emporenbrüstung
Die Emporenbrüstung ist mit
13 Apostelbildern verziert,
die -wie das Deckengemälde- vom Maler Hausinger stammen (1971). Die
Apostel halten ihre für sie typischen Attribute in den Händen,
die meist auf die Art ihres Martyriums hinweisen. Jakobus der Ältere
wird wegen der großen Santiagowallfahrt als Pilger dargestellt.
Matthäus hält nicht nur einen Speer in der Hand sondern auch
und Buch (Bibel) mit Zeichnungen von päpstlichen Insignien. Er hat
als Evangelist in Kap. 16 Vers18 die Jesusworte überliefert: "Du
bist Petrus der Fels und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen".
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Johannes-Thomas
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Petrus/Paulus-Andreas
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Jakobus Ä-Jakobus
M
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Bartholomäus-Philippus
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Simon - Thaddäus
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Matthäus-Mathias
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Hinweis: Die
Evangelien (z.B. Matt.10,2) nennen die Namen der Zwölf Apostel zu Lebzeiten
Jesu: Petrus, Andreas, Jakobus d.Ä, Johannes, Jakobus d.J, Philippus,
Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Thaddäus, Simon und Judas
Ischarioth. Matthias wurde nach dem Tod von Judas ausgelost (Ap1,15). Dem
hl.Paulus, der hier hinter Petrus
dargestellt wird, wurde durch die Urkirche im Jahr 258 die Apostelwürde
ehrenhalber verliehen. Deshalb sind hier in Ebersbach 13 Apostel abgebildet.
Eine Besonderheit ist Johannes. Er wird in der Textkartusche unter dem Bild
als Johannes Evangelist bezeichnet und konsequent auch mit dem Kelch abgebildet.
Der deutet auf einen Giftanschlag hin, den der Evangelist überlebt
hat. Früher glaubte man, der Evangelist und der Apostel seien eine
Person gewesen; 1971, als die Bilder gemalt wurden, gingen die Theologen
aber schon lange von verschiedenen Personen aus. Das Bild entsprach somit
nicht mehr der gängigen Lehrmeinung.
Orgel
Seit Juli 2017 besitzt die
Kirche eine neue Orgel. Die alte zweichörige
Tischorgel, die 1972 gebraucht gekauft worden war, hatte
ausgedient.
Auch das neue Instrument vom Typ "Positiv fünfchörig"
ist nicht neu. Es wurde 1963 gebaut und stand bisher im Kloster
Fürstenfeld. Für 6000 Euro -alles freiwillige Spenden,
insbesondere des FC Ebersbach- konnte die Orgel gekauft und nach
einer Überholung bei Orgelbauer Kaps in Eichenau in der Georgskirche
aufgestellt werden. Pfarrvikar Dr.Clement Obielu (in
Weichs: 2005-2020) segnete
die Orgel im Rahmen einer Feierstunde, bei der Wast Kottermair das
Instrument erstmals öffentlich spielte.
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alte
Orgel
1972-2017
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Aus den Kirchenrechnungen ist ersichtlich,
dass der Freisinger Gürtler Jakob Margetsch im Jahre 1765 eine Kreuzpartikel
für Ebersbach renovierte. Ob diese Partikel noch vorhanden sind,
ist mir nicht bekannt.
Hans Schertl
Quellen:
01)
Dr.Martin v.Deutinger, Die älteren Matrikeln des Bistums Freysing,
1849/50
0
2) Heyberger,
Landes- und Volkskunde des Konigreichs Bayern, 1868 (Ort 1868)
0
3) Mayer-Westermayer,
Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, 1880
0
4) Mathias
Steinberger, Die Pfarrei Vierkirchen, 1879
0
5) Bezold/Riel,
Kunstdenkmale des Königreichs Bayern, 1895
0
6) Dachauer
Nachrichten vom 30.7.1981
0
7) Gemeinde
Weichs - So war's bei uns, 1984
0
8) Max
Gruber, Im Amperland tätige Glockengießer, Amperland 1984/2
(Michael Langenegger)
0
9) Georg
Brenninger, Kunsthandwerker der Barockzeit in den Kirchen des Gerichtes
Kranzberg, Amperland 1987/2
10)
Anton Landersdorfer,
Das Bistum Freising in der bayerischen Visitation des Jahres 1560, 1986
11
) Gemeinde
Weichs, So war's bei uns, 1989 (Brandwache)
12
) Georg
Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bayern IV, 1990
1
3) Liebhart/Pölsterl,
Die Gemeinden des Landkreises Dachau, Bd 2 der Kulturgeschichte des Dachauer
Landes, 1991
14) Prof.
Dr.Wilhelm Liebhart, Das Landgericht Dachau in der frühen Montgelaszeit,
Amperland 1994
15
) Georg
Hailer, Kirchenpfleger und Altbürgermeister, 2002
16
) Sabine
Remiger,Münchner Kirchenzeitung v. 3.9.2006 (Petrus)
17
) Heinz
Nefzger, Sie klingt großartig, die neue Orgel, Dachauer Nachrichten
vom 4.8.2017 (neue Orgel)
18)
Der gebaute Himmel, Monumente, Magazin für Denkmalkultur in Deutschland,
Dez. 2018
19)
Hier
sind die Männer in der Mehrzahl, Dachauer Nachrichten vom 18./19.07.1977
20) Hans Kratzer,
Milde Gaben, harte Strafen, SZ vom 20.1.2021
(Opferstock)
21)
Liste der_Baudenkmäler
in der Gemeinde Weichs
41 Bilder: Hans Schertl
27.3.2022
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