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Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in DACHAU

KelchbecherTurm 32 m hochChor-spätgotischzur Kirchentür 
Adresse: 85221 Dachau Am Heideweg 3
Lage der Kirche auf der Landkarte ...
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alle Kirchen und Kapellen in der Stadt Dachau auf der Landkarte


Kurzbeschreibung

Die Pfarrei Mariä Himmelfahrt entstand nach dem Zweiten Weltkrieg, als der neue Stadtteil Dachau-Süd errichtet wurde. 1956 hat man sie als Kuratie von der Pfarrei St.Jakob abgetrennt und 1959 zur selbstständigen Pfarrei erhoben.

Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt liegt an der Ecke Heideweg/Pfarrer-Kölbl-Straße im Süden der Stadt.
Sie wurde in den Jahren 1954 bis 1956 nach Plänen Friedrich Haindls gebaut und am 30.9.1956 nach zweijähriger Bauzeit von Weihbischof Neuhäusler eingeweiht.
Die Innenausstattung wurde in den folgenden acht Jahren komplettiert.

An der modernen Außenfassade sind Keramikplatten mit verschiedenen Darstellungen zum Thema "Menschen der heutigen Zeit auf dem Weg zu Christus" angebracht. Entwurf und Ausführung lagen in den Händen des Dachauer Keramikers und Bildhauers Gerd von Stokar.

Im 45 m hohen Turm hängen sechs Glocken, die eines der "klangschönsten Großgeläute in der Erzdiözese München und Freising" bilden.

Die seit dem Bau nahezu unveränderte Kirche steht seit 1996 als wichtiges Baudenkmal aus den Fünfziger-Jahren des 20.Jahrhunderts unter Denkmalschutz. In der Denkmalliste wird sie wie folgt beschrieben: "Aktenzeichen: D-1-74-115-97 Am Heideweg 1; Am Heideweg 3. Kath. Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt, erbaut von Friedrich F. Haindl, 1958. nachqualifiziert"  33)


Die letzte große Renovierung wurde in den Jahren 2002-2007, die letzte Neuausstattung 2014 durchgeführt.
2020 bröckelte am Turm der Putz, vor allem im Bereich des Glockenstuhls mit seinen durch das Läuten hervorgerufenen Erschütterungen. Auch die Ziffernblätter der Uhr hatten 37 Jahre nach der letzten Reparatur wieder Schäden. 31)

Innenausstattung

Der moderne Kirchenbau wird durch den stark eingezogenen Chor mit der großen Marienfigur an der Rückwand, Glasbausteinen an den Seitenwänden und durch große weiße Wandflächen im Kirchenschiff geprägt.

Die Chorrückwand und die Decke im Langhaus sind mit moderner Al-Secco-Malerei des Dachauer Künstlers Richard Huber geschmückt.

Der neue Zelebrationsaltar, der Ambo und das Taufbecken wurden 2014 aus prismenförmigen Aluminiumplatten in zeitgenössischen Formen erstellt. Der bisherige Choraltar, der schon alle Kriterien des Zelebrationsaltars erfüllte, wurde um 1 Meter nach hinten gerückt. Auf ihm steht nun der Tabernakel.

Die Seitenaltäre sind in Nischen angebracht, deren Rückwände durch Mosaike von Wilhelm Dieninghoff gestaltet sind. Der linke Seitenaltar ist dem hl. Josef, dem Patron der Arbeiter geweiht. Am rechten Seitenaltar sind der leidende Christus, ein Atompilz und ein Wachturm zu sehen (sog. "Heimkehreraltar").

Die Kanzel im Stil der 1950er Jahre war wohl eine der letzten, die im Dachauer Land errichtet wurde.
An der Wand gegenüber wurde 2018 ein Kruzifix angebracht, das vorher in der Kirche St.Johann hing.

Die Kreuzwegbilder wurden vom Goldschmied-Ehepaar Therese und Erhard Hössle aus Ebertshausen in Emailtechnik erstellt.


per Mouseklick zu den Beschreibungen Glasbausteineneue Leuchtenneue Leuchtenneue Leuchtenneue LeuchtenAmbolinker SeitenaltarHeimkehreraltarDeckenmalereiChoraltarGlasbausteineKreuzwegbilderAmboTaufbereichKanzelkreuzChoraltar


Die große Orgel von der Fa. Kaps aus Eichenau besitzt drei Manuale und 41 Register. Das Instrument mit mehr als 2500 Pfeifen wurde 2015 eingebaut.

Zwischen Kirchenraum und Turm wurde für die Gottesdienste am Werktag ein Kirchensaal gebaut. Dort ist die alte Orgel aus der Filialkirche St.Johannes Evangelist untergebracht.
Im Untergeschoss des Turmes ist eine Marienkapelle eingerichtet.

Seit 01.05.2011 gehört die Pfarrei zum Pfarrverband Dachau/St. Jakob.

Die Gottesdienstordnung finden Sie hier...


Ausführliche Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen Hinweisen

Geschichte der Pfarrei


Kirche von Osten
Schon Ende des 19.Jh kamen Bestrebungen auf, im Unteren Markt Dachau eine Kirche zu bauen. 1900 wurde deshalb ein "Filial-Kirchenbauverein" gegründet. Doch erst 1933 hat errichtete hier in der Schillerstraße eine kleine Kirche, die dem Evangelisten Johannes geweiht war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der neue Stadtteil Dachau-Süd erbaut. Hier wohnten insbesondere Heimatvertriebene und Flüchtlinge. Durch die Zunahme der Bevölkerung wurde die Pfarrei St.Jakob zu groß. Dachau-Süd sollte deshalb eine eigene Pfarrei werden. Die Kirche St.Johannes war als Pfarrkirche zu klein.

So wurde von 1954-56 eine neue Pfarrkirche gebaut. Am 16.Sept.1956, 2 Wochen vor der Weihe des Gotteshauses, trennte man den Stadtteil als Kuratie von der Pfarrei St.Jakob ab, erhob ihn am 21.4.1957 zur Pfarrkuratie und am 15.August 1959 zur selbstständigen Pfarrei. Zu dieser neuen Pfarrei kam auch die Kirche St.Johannes Evangelist als Filiale. Seit dem Jahr 2000 wird diese Kirche von der griechisch-orthodoxen Gemeinde genutzt.

 

2018 hatte die Pfarrgemeinde rd. 6.000 Mitglieder.

Als Pfarrer wirkten in Mariä Himmelfahrt:
1954 - 1988: Josef Kölbl
                   dazu von 1983-1993 Diakon Albert Wenning (*1951, +2021)
1988 - 1992: Janusz Zurawski (Pfarrvikar)
1992 - 1998: Carl-Friedrich Burkert
1998 - 2007: Reinhold Langenberger  12)
                   Pfarrer Langenberger ist im Priestergrab auf dem Waldfriedhof begraben
2007 - 2011: Wolfgang Borm (Pfarradministrator)

Seit 01.05.2011 gehört die Pfarrei zum Pfarrverband Dachau - St. Jakob.
Seitdem wirkten dort:

2011 - 2019: Wolfgang Borm
    seit 2019: Dr.Benjamin Gnan


Priestergrab am Waldfriedhof

 

Geschichte der Kirche

Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt an der Pfarrer-Kölbl-Straße wurde in den Jahren 1954 bis 1956 nach Plänen Friedrich Ferdinand Haindls aus München von der Baufirma Otto Reischl aus Dachau  01) gebaut (Kosten: 600.000 DM).
 

Die Architektenfamilie Haindl führt schon in dritter Generation ein Architekturbüro. Da alle Architekten den Vornamen Friedrich trugen/tragen, ist das Werksverzeichnis der Familie nicht einfach zu lesen.
Der Gründer Friedrich Haindl wurde jedenfalls 1872 in Piding bei Reichenhall geboren Er absolvierte eine Lehre als Holzbildhauer in Berchtesgaden und war dann in mehreren Werkstätten in München als Bildhauer tätig. Es folgte eine Ausbildung zum Architekten und Tätigkeiten in den Büros Prof. Romeis (München), Prof. Moritz (Köln), Deininger und dem Baubüro der Reichsbahn. 1911 gründete er das eigene Architekturbüro.
Der Sohn Friedrich Ferdinand Haindl (1910-2002) studierte an der Technischen Hochschule München u. a. bei Robert Vorhoelzer und German Bestelmeyer. Schon während des Studiums arbeitete er im väterlichen Büro. Nach Ab-schluss des Studiums folgte die Referendarausbildung in München. Der abschließende Staatskonkurs zum Regierungs-baumeister erfolgte 1938 in Berlin. Seit 1935 bearbeitete Friedrich F. Haindl eigene Aufträge - vornehmlich Groß- wohnanlagen und Kirchen, aber auch viele Wettbewerbe. Nach dem Wehrdienst 1939 bis 1945 war er wieder als selbstständiger Architekt tätig. Von 1948 bis 1956 war Friedrich F. Haindl als Dozent für Entwurf am Polytechnikum (heute Fachhochschule) tätig. Haindl hat mindestens 23 Kirchen und verschiedene andere öffentliche Gebäude geplant. Darunter auch die Kirchen St.Anna in Karlsfeld (1952) sowie Mariä Himmelfahrt (1954) und Hl.Kreuz in Dachau (1963).
1951 wurde der Enkel Friedrich Carl Haindl geboren, der ebenfalls Architekt wurde und in dritter Generation mit Kollegen das Architekturbüro Haindl in München führt(e).

Am 10.Oktober 1954 legte Weihbischof Dr. Johannes Neuhäusler den Grundstein und konsekrierte (weihte) den Bau zwei Jahre später, am 30.September 1956.  01)

Über die Grundsteinlegung und Weihe hatte die Pfarrei Himmelfahrt auf ihrer früheren Internetseite mehrere Bilder veröffentlicht, die Sie sich hier anschauen können ...

Das Patrozinium Mariä Himmelfahrt wurde gewählt, weil Dachau damals noch keine Marienkirche besaß. Die übrigen drei Kirchen im ursprünglichen Stadtgebiet sind den Aposteln Petrus, Jakobus und St. Johannes geweiht. Mitterndorf mit seiner Pfarrkirche St.Nikolaus und Maria wurde erst 1972 eingemeindet.
Die Ausstattung der Kirche wurde in den nächsten Jahren komplettiert.



Baubeschreibung


An der modernen Außenfassade sind Keramikplatten mit verschiedenen Darstellungen zum Thema "Menschen der heutigen Zeit auf dem Weg zu Christus" angebracht. Entwurf und Ausführung lagen in den Händen des Dachauer Keramikers und Bildhauers Gerd von Stokar. 11)

Keramikplatten an der Außenfassade

Der Künstler wurde am 3.10.1922 in Donauwörth geboren. Von 1952 bis 1958 leitete er den Betrieb der Schwäbischen Majolika-Manufaktur in Krumbach. 1958 übersiedelte er nach Dachau und führte hier die staatlich anerkannte Lehrwerkstätte für Keramik und Keramische Bildhauerei. Die Gestaltung der Außen-fassade der Kirche Mariä Himmelfahrt war eines seiner Hauptwerke. 1962 wanderte die Familie mit den Kindern Ulrike und Thomas nach Afrika (Ghana und Nigeria) aus. Gerd von Stokar hatte dort bis 1974 eine Professur an einer Universität inne. Der Künstler verstarb am 04.05.1986 in Kufstein; er ist auf dem Waldfriedhof in Dachau begraben. Die Stadt hat an seinem Grab eine Bronzeplakette mit dem Dachauer Stadtwappen anbringen lassen.


Das schwere Metallportal ist mit reliefartigen Verzierungen geschmückt. Es handelt sich
- um ein Kreuz,
- um das Auge im Dreieck als Symbol für die Hl.Dreifaltigkeit und
- um den Erdkreis mit drei parallelen Wellenlinien.
Die Türklinken haben Fischform.11)
Der Grundriss des Kirchenschiffs zeigt ein langgezogenes Achteck mit angefügtem Altarraum.

Das Dach ist sehr steil; der Dachstuhl ist "in höchster Zimmermannskunst konstruiert". Nach der Pfarrbeschreibung von Dieter Reinke ist der Dachstuhl "filigran und besteht aus relativ schwach dimensionierten Holzbalken". Die Statik wurde 1954 auf dem untersten Level berechnet. 11)

In dem etwas vom Kirchenschiff abgesetzten 45 m hohen Turm hängen sechs in den Jahren 1958 u. 1963 von der Fa. Perner/Passau gegossene Bronzeglocken, die elektronisch gesteuert werden. Das Geläute ist nicht nur das größte in der Region, sondern wird auch zu den "klangschönsten Großgeläuten in der Erzdiözese Mch-Freising" gezählt. Insbesondere die große Glocke soll nach einer Aussage im Internet einen "gewaltigem und sehr voluminösen Klang haben, gepaart mit einem sehr kräftigen und singenden Anschlag".
Über die Glockenweihe 1958 gibt es einen Zeitungsbericht, den Sie lesen können, wenn Sie hier klicken..

Sechs Glocken
Name der Glocke
Jahr
Gewicht
Ton
Durchmesser
Aufschrift auf der Glocke
Heiliggeist-Glocke (Festglocke)
1963
2800 kg
H
167,5 cm
Ich lege meinen Geist in euch, damit ihr zum Leben erwachet.
Marien-Glocke
1958
1570 kg
d'
141,5 cm
Aufschrift: Patronin voller Güte, uns alle Zeit behüte
Hedwigs-Glocke(Angelusglocke)
1958
825 kg
fis'
113 cm
Herr, du bist meine Zuflucht in den Tagen der Trübsal.
Josefs-Glocke(Wandlungsglocke)
1958
496 kg
a'
94 cm
Unser Hände Werk lass gelingen, o Herr.
Herzjesu-Glocke(Totenglocke)
1958
336 kg
h'
84 cm
Ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen.
Schutzengel-Glocke (Taufglocke)
1958
211 kg
d''
71 cm
Begleite uns auf allen Wegen.

Im Internet gibt es vom Glockengeläute in Mariä Himmelfahrt eine interessante Videoaufnahme 18) . Wenn Sie sie hören und sehen möchten, klicken Sie hier...

Der Bayerische Rundfunk hat am 15.August 2023 in seiner Sendereihe ZWÖLFUHRLÄUTEN die Kirche und die Glocken von Maria Himmelfahrt in Dachau vorgestellt. Hier können Sie die Rundfunksendung hören....


Um die Schalllöcher herum gruppieren sich die Stundenanzeigen der großen Turmuhr von der Fa. Neher aus München (1960, 10.000 DM). Die Zeiger sind 4 m bzw. 2,5 m lang.

Die Kirche steht als wichtiges Baudenkmal aus den Fünfziger-Jahren des 20.Jahrhunderts seit 1996 unter Denkmalschutz. Sie ist nahezu unverändert im Stil und Zustand der Entstehungszeit erhalten geblieben. Als zeittypisch für die 50er Jahre gelten die Fenster aus Beton-Glas-Elementen im Altarraum, die Form der Kanzel und der Apostelleuchter, die asymmetrische Empore sowie das steile Dach.

Renovierungen

1987

2002- 2005

 

 

 

 

- grundlegende Sanierung des Glockenturms
- Sicherung der Aufhängung der Glocken und ihrer Klöppel,
- Instandsetzung der Turmuhr
- neue Heizungsanlage im Kirchenraum
- Abriss der baufälligen Sakristei und Neubau
- Bau eines Kirchensaals mit einem Foyer und Nebenräumen
- Restaurierung der Madonna über dem Hochaltar
- Ausbesserung der Kirchenbänke
- neue Kapelle (Marienkapelle) im Turm
   (im nebenstehenden Grundriss-Bild rot umrandet) 11)

2006- 2007 unter den Architekten Christoph Wollmann und Anton Mang:
- Innenraum geweißelt, Deckengemälde von Richard Huber saniert
- Malereien in der Apsis und an der Brüstung der Empore neu ausgeführt.
- Neuer Ambo aufgestellt
- Beichtstuhl renoviert
- Erneuerung der gesamten Elektroanlage und die Beleuchtung der Kirche
Über den Festgottesdienst zur Wiedereröffnung der Pfarrkirche nach der Renovierung durch Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger am 25. März 2007 hatte Dieter Reinke einen ausführlichen Bericht in die frühere Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt eingestellt. Sie können ihn hier sehen ...
2014

- Taufbecken und Osterleuchter werden von ihrem ihren Platz unter der Empore nach vorne gestellt.
- Neugestaltung des Altarraums (neuer Volksaltar, alter Altar zurückgesetzt, Tabernakel auf alten Altar, Taufstein)
Über die Arbeiten zur Umgestaltung des Altarraums hatte Dieter Reinke eine Bilderserie auf die frühere Website der Pfarrei Mariä Himmelfahrt gestellt. Sie sind hier zu finden ...

 

Kirche steht unter Denkmalschutz

Die seit dem Bau 1954 im Stil und Zustand nahezu unveränderte Kirche steht seit 1996 als wichtiges Baudenkmal aus den Fünfziger-Jahren des 20.Jahrhunderts unter Denkmalschutz. Dieter Reinke hatte die Gründe dafür auf der früheren Internetseite der Pfarrei 30) wie folgt beschrieben:
 

"Mit 40 Jahren schon unter Denkmalschutz! (Ein erster Überblick)
Der Architekt Friedrich Haindl (1910-2002) war ein geradezu routinierter Kirchenplaner. Er hat nicht nur in Dachau-Süd die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, sondern bis in die 70er-Jahre des vorigen Jahrhunderts etliche weitere Kirchen in Oberbayern gebaut, u. a. St. Anna in Karlsfeld, Herz Jesu in Neuhausen (abgebrannt; ersetzt auf grandiose Weise von den Architekten Allmann Sattler Wappner), Maria Immaculata in Harlaching, St. Bernhard in Ramersdorf, St. Wolfgang in Landshut, St. Nikolaus in Schwaiganger bei Murnau, Pius in Moosburg und Heilig Kreuz in Dachau-Ost.

Bei der Planung von Mariä Himmelfahrt in Dachau kamen sowohl traditionelle wie auch zeittypische Elemente zur Anwendung. Traditionell sind beispielsweise der achteckige Grundriss des Kirchenschiffs (schon seit dem Barock nicht unüblich), die vorgelagerte Apsis, das umlaufende Gesims und die Doppelsäulen. Zeittypisch für die 50er-Jahre des 20. Jh. sind die Fenster aus Beton-Glas-Elementen links und rechts in der Apsis, die schmiedeeisernen Apostelleuchter und die Kommunionbank. Haindl setzte fast identische Betongusssteine zum Beispiel auch bei den hohen Fenstern links im Mittelschiff seiner Kirche St. Jakob am Anger in München ein.

Die Außenansicht gibt sich konventionell. Ein gewaltiges Steildach krönt den Bau. Im Dachstuhl wurde ein Fachwerk in höchster Zimmermannskunst konstruiert. Allerdings würde man heute ein derart riskant leichtes Gebilde wohl nicht mehr wagen: Die Holzbalken sind relativ schwach dimensioniert. Die Statik wurde 1954 auf dem untersten Level berechnet.
Im Innenraum fallen sogleich die formale Klarheit und der enorme Anteil weißer Wandflächen auf. In diesem Zusammenhang muss wohl erwähnt werden, dass bei der Einweihung 1956 nur sehr wenig von der Innenausstattung schon vorhanden war. Erst seit Anfang der 60er-Jahre füllte sich das Innere nach und nach. Die Statue der in den Himmel auffahrenden Gottesmutter Maria, die heute den Gesamteindruck wesentlich beherrscht, wurde erst 1961 fertig. Die Orgel kam immerhin bereits 1959 hinzu, die Seitenaltäre 1960/61, der Kreuzweg 1962, Taufbecken und Osterleuchter 1963/64.

Ungewöhnlich, aber überzeugend gelungen, ist die asymmetrische Anordnung der geschwungenen Orgelempore, die gemeinsam mit der Kanzel eine ausgewogene, harmonische Komposition hervorbringt. Mariä Himmelfahrt ist überhaupt eine der letzten Kirchen, die noch eine Kanzel erhielten.
Dass die Kirche seit 1996 unter Denkmalschutz stand, hing natürlich in erster Linie damit zusammen, dass sie nahezu unverändert im Stil und Zustand der Entstehungszeit erhalten geblieben war. Sie war bis Herbst 2014 ein Unikum, weil der Hochaltar trotz der Vorschriften des 2. Vatikanischen Konzils an seiner ursprünglichen Stelle verblieben war. Er wurde nicht weiter nach vorne in Richtung der Gemeinde versetzt und erhielt auch nachträglich keinen zusätzlichen Volksaltar. Der Tabernakel wurde konzilskonform vom Hochaltar auf eine "Stele" rechts vor dem Altarraum umgesiedelt."


Innenausstattung

Altarraum

Der moderne Kirchenbau wird durch den stark eingezogenen Chor mit der großen Marienfigur an der Rückwand und Beton- Glaselementen an den Chorseitenwänden sowie den hohen weißen Wandflächen im Kirchenschiff geprägt.

Die Wandmalerei in der Apsis war zwar schon beim Neubau 1956 angebracht worden. Doch mit den Jahren wurde sie schadhaft. Bei der Renovierung hat man eine Restaurierung versucht, doch die Malerei konnte nicht erhalten werden. Deshalb hat man sie -so Dieter Reinke in seiner Kirchenführung 30) - " vollständig neu, aber originalgetreu ausgeführt. Die Altarrückwand war an mehreren Stellen stark beschädigt. Eine Teilsanierung kam nicht in Frage, weil ein Konglomerat aus alten und neu bemalten Flächen die Komposition und den Gesamteindruck gestört hätte. Für die Neugestaltung der Emporenbrüstung dienten alte Fotos, auf denen das ursprüngliche 'Strick-muster' erkennbar war, als Vorlage".

Blickpunkt der Kirche ist die drei Meter hohe Figur der in Himmel auffahrenden Maria, der Kirchenpatronin.

Die Skulptur aus Zirbelholz stammt aus der Hand des Bildhauers Prof. Lorch aus München (1961).
Sie wurde von Richard Huber passend zu der von ihm gestalteten Rückwand und der Decke im Kirchenschiff gefasst, d.h. bemalt.


Muttergottes v.Richard Huber
Vor einem sternenbesetzten Strahlenkranz schwebt die in Gewänder mit den traditionellen Marienfarben Rot, Blau und Gold gekleidete Muttergottes nach oben und breitet ihre Hände aus. Ihre Augen sind den Gläubigen zugewandt. Die Arme sind zum Gebet ausgebreitet.



C
horaltar

Der elegante Choraltar aus Stein scheint aus dem Boden herauszuwachsen. Er steht relativ nah an der Chorrückwand und ist deshalb weit entfernt von den Gläubigen im Kirchenschiff. Die Zelebration ist von beiden Seiten aus möglich. Bis zur Liturgiereform war der Altar entsprechend dem damaligen Ritus verwendet worden; der Priester stand mit dem Rücken zu den Gläubigen. Nach dem II. Vaticanischen Konzil wurde er ohne Aufwand in einen Zelebrationsaltar (sog.Volksaltar) umgewandelt; der Priester stellt sich zur Feier des Messopfers nur auf die andere Seite, mit dem Gesicht zum Volk.

Allerdings stand der Altar nach wie vor weit entfernt von den Gläubigen. Deshalb stellte man im Jahr 2014 einen neuen Volksaltar an die Stufen des Altarraums und rückte den Choraltar um einen Meter weiter in Richtung Ostwand. 11)
Der Tabernakel hat nun wieder -wie beim Neubau 1956- auf dem Altar seinen Platz gefunden.

 


Choraltar seit 2014

Zeittypisch für die 50er-Jahre des 20. Jahrhunderts sind die hohen Fenster aus Beton-Glas-Elementen links und rechts in der Apsis. Die Betongusssteine gleichen in ihrer Form denen in der Kirche St.Jakob am Anger in München, die 1957 ebenfalls von Architekt Haindl ge-plant wurde.

Glasbausteine

Tabernakel

Der Tabernakel wurde vom Goldschmied Ernst Zick aus München angefertigt. Das würfelförmige Gehäuse steht auf einer mit geometrischen Formen verzierten Stele. Auf der Türe des Tabernakels sind das Jesus-zeichen "IHS" im Dreieck zu sehen, umgeben von Weinranken und Getreideähren, den Symbolen für Brot und Wein.

Tabernakel

In den ersten Jahren (ab 1954) stand der Tabernakel auf dem Hochaltar. Die Messe wurde vom Priester mit dem Rücken zum Volk gefeiert.
Von 1970 bis 2014 wurde der Choraltar als Volksaltar genutzt; der Priester zelebrierte zum Volk hin. Da hätte der Tabernakel auf dem Altartisch die Sicht zum Priester behindert. Deshalb stellte man ihn auf eine Stele an der rechten Seite des Altarraums.

Als 2014 ein neuer Zelebrationsaltar aufgestellt wurde, erhielt der Tabernakel wieder seinen Platz auf dem alten, weiter nach hinten gerückten Choraltar.
Hinweis: Tabernakel ist das lateinische Wort für Zelt. Die seit dem 12. Jh übliche Bezeichnung führt zurück zur Bundeslade der Israeliten zur Zeit Mose, die ebenfalls in einem Zelt untergebracht war. Der Tabernakel dient bereits seit frühchristlicher Zeit (unter anderem Namen) zur Aufbewahrung verwandelter Hostien für die Sterbenden. Im hohen Mittelalter wurde er auch Ort der Anbetung und Verehrung Christi in der Gestalt dieses eucharistischen Brotes. Der Ort und die Form der Aufbewahrung änderten sich im Laufe der Jahrhunderte häufig. Das Tridentinische Konzil (1545-63) ordnete die Aufstellung des Tabernakels auf dem Altar an. Doch diese Vorschrift wurde in Deutschland, wo man lange daran festhielt, die heiligen Hostien in Wandschränken und Sakramentshäuschen aufzubewahren, erst im 18. Jahrhundert umgesetzt. Das 2. Vatikanische Konzil (1962-65) lässt dies wieder zu. Deshalb werden in modernen oder modernisierten Kirchen Tabernakel häufig in die Wand eingelassen oder stehen wie hier in Mariä Himmelfahrt frei auf einer Säule.


Zelebrationsaltar


Im Rahmen der Sanierungsarbeiten 2007 hatte man einen neuen Ambo aufgestellt. Im Jahr 2014 kam auch ein in Form und Material passender Zelebra-tionsaltar dazu.
Beide bestehen aus prismenförmigen, 15 mm bzw. 8 mm starken Aluminiumplatten, die je nach Beleuch-tung und Standort des Betrachters in verschiedenen Farbenuancen schillern. Die geometrischen, poly-gonen Formen übersetzen nach Dieter Reinke die in der Wandbemalung der Kirche vorherrschenden Dreiecke und Rauten in die dritte Dimension.


Zelebrationsaltar u. Ambo
seit 2014

Altar (2014) und Ambo (2007) sowie das Taufbecken (2014) wurden von den Architekten Christoph Wollmann und Anton Mang entworfen. Sie alle lehnen sich an Richard Hubers Gestaltung der Rückwand des Presbyteriums an.
Die Ausführung übernahm Kunstschmiedemeister Matthias Larasser-Bergmeister aus Langwied bei Ebersberg.
Die Einzelteile von Altar und Ambo wurden verschraubt, weil Löten oder Schweißen Farbspuren hinterlassen hätte.

 

In dem Altar sind in einem Reliquienbehälter Partikel der Gebeine des sel. Otto von Freising und des sel. Kaspar Stanggassinger "beigesetzt".
Otto war von 1138 bis 1158 Bischof von Freising. Er gilt als einer der bedeutendsten Geschichtsschreiber des Mittelalters. Der 1998 selig gesprochene Kaspar Stanggassinger (1871-1899) war Redemptoristenpater und ein begnadeter Pädagoge in der Priester-ausbildung.


Altarweihe
2014

Hinweis: Die im Rahmen des II.Vatikanischen Konzils erlassenen Richtlinien für die Gestaltung
liturgischer Ausstattungen enthalten folgende Regelungen:
"Die Ausführung von Altar, Ambo, Priestersitz und anderer liturgischer Ausstattungen sollen gestalterisch anspruchsvoll, eigenständig und qualitätsvoll sein und mit der Architektur und der künstlerischen Ausstattung des Bestandes harmonieren. Die Neugestaltung ist unter Verwendung der Ausdrucksmittel zeitgenössischer Kunst von Architekten oder Künstlern in modernen Formen durchzuführen. Er soll 'feststehend' sein, das bedeutet, er ist mit dem Boden dauerhaft verbunden. Der neue Hauptaltar muss frei stehen und leicht umschreitbar sein . Der Zelebrationsaltar ist der Hauptaltar. Bestehende Altäre (bisheriger 'Hochaltar' oder 'Seitenaltäre') sind würdevoll zu respektieren"


A
mbo

Der jetzige Ambo wurde 2007 angeschafft; man wollte den bisherigen, der aus einer anderen Kirche stammte, wieder zurückgeben. 30)
Der Ambo als "zweites Zentrum des christlichen Gottesdienstes" ist in die Stufenanlage des Altarraums integriert und steht zwei Stufen tiefer als der Altar; dies wird als Bewegung um zwei Schritte auf die Gläubigen zu interpretiert. Dieter Reinke schreibt dazu: Die polygone Form des Ambos "nimmt die geometrischen, polygonen Formen der Wandbemalung in der Apsis auf und fügt sich hierdurch wie selbstverständlich in die denkmalgeschützte ÜUng ein. Die Aluminiumhaut schillert je nach der Beleuchtung und dem Standort des Betrachters in den gedeckten Farbtönen von Richard Hubers Wandgemälde oder in changierenden Silbergrautönen ." 11)

Der neue Ambo erfüllt die kirchlichen Gestaltungs-richtlinien, nach denen eine künstlerische Beziehung zum Altar gefordert wird; der Ambo solle an einem geeigneten Platz im Kirchenraum stehen und als Ort der Wortverkündigung deutlich hervortreten. Um die Evangelienprozession, die den Höhepunkt des Wortgottesdienstes unterstreiche, zu ermöglichen, solle der Ambo in einiger Entfernung vom Vorsteherplatz eingerichtet werden.

Ambo
Altar und Ambo gehörten zusammen, blieben aber zwei, voneinander verschiedene, jedoch einander zugeordnete liturgische Orte. Eine Einheit im formalen Bereich sei sinnvoll, gestalterische Elemente und die Wahl des Materials unterstreiche diese Einheit.
Der frühere Ambo stammte aus einer anderen Kirche und wurde zurückgegeben.
 

Hinweis: Der Ambo (griech.ambon = erhöhter Rand) war im Frühchristentum und Mittelalter die erhöhte Plattform an der altchristlichen Chorschranke in der Kirche, zum Vorlesen und Vorsingen liturgischer Texte (Epistel, Evangelium); ab dem 14. Jh. wurde die Funktion des Ambos von der Kanzel übernommen. In neuester Zeit ist der Ambo wieder fester Bestandteil in der Ausstattung der Kirchen. "Die Verkündigung der Lesungen und des Evangeliums sowie die Predigt erfolgen wiederum von dem bereits in der Liturgie des ersten Jahrtausends bekannten Ambo, dem als 'Tisch des Wortes' ein hoher Rang zukommt", heißt es in der Liturgiekonstitution des II.Vaticanums Sacrosanctum concilium (SC 124). Deshalb wurden nach dem Konzil (um 1970) in allen Kirchen Ambos (Lesepulte) aufgestellt. Ambos sind der Ersatz für die nicht mehr benutzte Kanzel.

zur Geschichte der Zelebrationsaltäre hier klicken...



Taufbereich

   Taufbecken

Der Taufort wurde im November 2014 aus dem südwestlichen Bereich des Kirchenschiffs nach vorne, links neben den Altarraum umgesiedelt. Das neue Taufbecken besteht wie der Zelebrationsaltar und der Ambo aus prismenförmigen,
8 mm starken Aluminiumplatten. Es ist Teil der Neugestaltung des Altarraums Ende 2014.

Im ehem. Taufbereich hinten rechts sind seit 2007 Messingschreine in die Wand eingelassen, in denen die heiligen Öle aufbewahrt werden. Die Schreine wurden in der Kunstschmiede Bergmeister in Langwied bei Ebersberg gefertigt,

                      aus der auch der Ambo und der Volksaltar stammen. 15)

In den Schreinen wird neben dem Krankenöl, dem oleum infirmorum, auch das Chrisam-Öl aufbewahrt, das bei der Taufe und der Firmung Verwendung findet. Es besteht aus Olivenöl, dem zur Verbesserung des Geruchs Balsam beigemischt wird. Der geistliche Sinn der Beimischung besteht darin, dass die mit Chrisam Gesalbten, die Christen, den "Wohlgeruch Christi", nämlich das Evangelium, verbreiten sollen.

Schrein für hl.Öle


Osterkerze

 

 

 

 

Hinter dem Taufbecken steht auf einem kunstvollen Emailleständer die Osterkerze, die bei der Taufe in das Taufwasser getaucht wird. Sie ist mit roten Wachselementen verziert: Mit dem ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets (Alpha und Omega), darunter einem Kreuz mit roten Wachsnägeln, die an die Wundmale Jesu erinnern sowie mit der jeweiligen Jahreszahl. Die Osterkerze ist Symbol für den auferstandenen Christus. Sie wird in der Osternacht im Exultet besungen. An ihr wird bei der Tauffeier die Taufkerze entzündet.

Die Osterkerze besteht aus gebleichtem Bienenwachs. Erstmals erwähnt im Jahr 384, war sie in den ersten Jahrhun-derten nur mit Blumen und Blättern, seit dem 9.Jh. mit dem ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets (Alpha und Omega) geschmückt. Die roten Wachsnägel sind Zutaten aus neuerer Zeit.
In dem reinen "Leib" der Kerze aus teurem Bienenwachs sah man ein Sinnbild für die menschliche Natur Christi oder für seinen verklärten Leib nach der Auferstehung, während man die Flamme als Zeichen seiner göttlichen Natur auffasste. Die Flamme sollte nicht mehr von brennenden, übelriechenden Tierleibern genährt werden, sondern von reinen, wohl-riechenden Elementen (Bienenwachs, Öl und Papyrus für den Docht).
28)

Wenig bekannt ist, dass die Osterkerze einen Bezug zur Jungfräulichkeit Mariens hat. Die Verbindung schafft die "jungfräuliche" Biene, die das Material der Kerze, das Bienenwachs erzeugt.
Papst Gelasius (492-496) formulierte für die Osterkerze ein poetisches Weihegebet, das einem Hymnus gleicht: 27)
  "Sie ist nicht durch fleischliches Fett befleckt, nicht durch eitle Salbe besudelt, nicht mit unheimlichem Feuer in Berührung gewesen. ... Die Bienen sind nicht üppig im Verbrauchen. Überaus keusch ist ihre Fortpflanzung. Sie zaubern ihre Zellen hervor, indem sie mit einer Flüssigkeit, dem Wachs, die Mauern aufführen... Mit den Füßen lesen sie die Blumen ab und keinerlei Schaden kannst Du auf den Blüten finden. Die Nachkommenschaft lesen sie mit dem Munde auf, sie kosten aber nichts davon... die Jungfrauschaft ist bei ihnen fruchtbar ohne eigentliche Geburt. Auf gleichem Wege in die Welt zu kommen, würdigte sich er Herr, als aus Liebe zur Jungfrauschaft sein Ratschluß feststand, eine leibliche Mutter zu haben".

Früherer Taufbereich
Vor einigen Jahrzehnten war rechts neben dem Eingang ein Taufbereich eingerichtet worden. Das Taufbecken aus Messing -es stammte ebenfalls von den Künstlern Hößle aus Ebertshausen-
 01) stand bis 2007 in einer eigenen Nische, deren blaue Rückwand mit der Heilig-Geist-Taube vor einem Kreuz bemalt war.
   
Taufbecken
2007 wurde das Taufbecken zusammen mit der Osterkerze rechts vom Eingang auf einer hellen, kreis-runden Steinplatte, die im Boden ein-gelassen ist, aufgestellt.
Das alte Taufbecken mit dem Tauf-wasser befindet sich noch immer dort.



Buntglasfenster

Dahinter ein Fenster mit Glasgemälden.
Das Buntglasfenster wurde an der Stelle eines früheren Seiteneingangs eingebaut. Es zeigt eine Heilig-Geist-Taube als Symbol für die Taufe. Darunter der rote Buchstabe "M" unter einer gelben Krone (Sinnbild für Maria). Die beiden Glasgemälde waren schon seit längerer Zeit im Turmbereich eingebaut. 11)
 Nun hat man sie mit einigen Ergänzungen zu einem Fenster in der Kirche zusammengefügt.


Ewig-Licht


Ewig-Licht-Ampel
Das Ewig-Licht ist nicht -wie in barocken Kirchen- in eine Ampel integriert, sondern wird in einer Schale präsentiert. Sie ist an der linken Wand des Altarraums über dem Ambo angebracht. Hinweis: Das rote Öllämpchen, das stets im Altarraum brennt, gilt oft als Erkennungsmerkmal eines katholischen Gotteshauses. Früher gab es solche Lichter nur an den Märtyrergräbern. Mit der wachsenden Verehrung der aufbewahrten Eucharistie hat sich etwa seit dem 13. Jh der Brauch des "Ewigen Lichtes" vor dem Tabernakel, in dem das Allerheiligste aufbewahrt wird, herausgebildet. Das Ewige Licht war vom Johanniter-Ritterorden von den Kreuzzügen aus dem Heiligen Land mitgebracht worden. Durch sein dauerndes Brennen weist es darauf hin, dass in der Kirche geweihte Hostien aufbewahrt werden.


Chorglocke/Sakristeiglocke/Kredenztisch

Hinter der Sakristeitüre hängt eine große Chorglocke.
Sie ist mir Reliefs geschmückt, die verschiedene Mariendarstellungen zeigen. Die Chorglocke gibt das akustische Zeichen für den Beginn des Gottesdienstes. Sie wird geläutet, wenn Priester und Ministranten die Sakristei verlassen und den Chor betreten.
Bis 2015 war die Glocke vor der Sakristeitüre im Altarraum angebracht.

Hinweis: In der Sakristei werden die Paramente (Messgewänder) und die für die Kirche benötigten Gerätschaften
            aufbewahrt. In der Sakristei ziehen sich Priester und Ministranten vor dem Gottesdienst die liturgischen
            Gewänder über. Im Begriff Sakristei steckt übrigens das lateinische Wort "sacer", mit der Bedeutung "heilig,
            geweiht".


Chorglocke
Links im Kirchenschiff ist zwischen St.Josefsaltar und Presbyterium ein in die Wand "Gabentisch" eingearbeitet, die so genannte "Kredenz". Die Kredenz dient zur Bereithaltung der liturgischen Geräte für die Eucharistiefeier. Auch das Lektionar und andere liturgische Bücher können vor und nach den Lesungen und Gebeten auf dem Kredenztisch abgelegt werden. Die feierliche Reinigung der liturgischen Gefäße nach der Kommunionausteilung kann am Altar oder ebenfalls an der Kredenz stattfinden.


Kirchenschiff / Langhaus


Die Bezeichnung des Langhauses als Kirchenschiff ist darauf zurückzuführen, dass die Kirchenväter die Gemeinschaft der Glaubenden als Schiff bezeichneten, das die Gläubigen aus dem Sturm der Zeit und den gefährlichen Wogen des Schicksals rettet.

Die Decke im Langhaus ist mit moderner Malerei geschmückt. Auch sie stammt vom Dachauer Künstler Richard Huber. Sie wurde nicht als Fresko sondern als Al-Secco-Malerei (Farbe auf trockenem Grund) ausgeführt. Diese Technik ist nicht so haltbar.

Deckengemälde
von Richard Huber

2007 wurde das Gemälde restauriert. Dabei hat man eine Wärmedämmung und Lüftungsschächte für das Dach eingebaut, die Malerei gereinigt und die beschä- digten Stellen retuschiert.  

Dieter Reinke beschrieb Ursachen der Beschädigung und die Rettungsmaßnahmen wie folgt:
30)

  "Das Deckengemälde von Richard Huber, das die Raumatmosphäre des achteckigen Langhauses wesentlich mitbestimmt, litt seit Langem unter störenden und zerstörerischen Rissen. Und helle Flecken beeinträchtigten mehr und mehr die Wirkung. Die Farbe begann sich vom Untergrund zu lösen, denn Huber hatte die Arbeit vor gut 50 Jahren nicht in der Technik des Fresko -also nicht auf noch feuchtem Putz- ausgeführt, sondern 'al secco'. Unter einer Holzbalkendecke befinden sich Bretter, auf deren Unterseite der Putz aufgetragen ist. Auf dem getrockneten Putz haftet die Farbe aber nicht über Jahrzehnte. An vielen Stellen ließ sich bereits die Farbe wie Puder weg-wischen. Wenn im Winter die Kälte vom Dach her mit der wärmeren Innentemperatur in Berührung kam, traten im Holz außerdem Spannungen auf, die sich verhängnisvoll auswirkten: Sie verursachten die Risse. Künftig soll die neu eingebaute Wärmedämmung unter dem Dach dieses Problem abstellen. Und Lüftungsschächte mit automatischen Klappen, die sich oberhalb der Decke hinter den vier schwarzen Dreiecken verbergen, sorgen für ein gesundes Klima. Zwei Restauratoren haben die Fugen im Mörtel geschlossen, den Untergrund gesichert, die gesamte Fläche mit feinen Pinseln vom Staub gereinigt und die beschädigten Stellen retuschiert."

 

Seitenaltäre

Die einfachen Seitenaltäre sind in Nischen angebracht. Die Rückwände bestehen aus Mosaiken,
die von Wilhelm Dieninghoff (1903-1984) im Jahr 1961 gelegt wurden. Mehr zum Künstler Dieninghoff...

Die Mosaiken wurden ebenfalls 2007 restauriert. Dieter Reinke berichtete in seiner Internetkirchenführung 30) dazu Folgendes:
  "Die Mosaiken der Seitenaltäre waren von Haus aus absichtlich aus stumpf wirkendem Naturstein -mit einigen wenigen glasierten Stücken dazwischen- erstellt worden. Ein Jahrzehnte später aufgebrachter Firnisüberzug sollte wohl dem Anblick nachträglich Glanz verleihen. Dieser Belag wurde nunmehr abgenommen, weil er dem Werk Schaden zufügte und außerdem unansehnlich vergilbt war. Bei der Restaurierung der Verfügung ging man sehr behutsam vor und führte sie dezent und nicht in einem einheitlichen Grauton aus, um zu vermeiden, dass das Fugengitter beim Hinsehen dominiert."

 

Linker Seitenaltar

Der linke Seitenaltar ist dem hl. Josef geweiht. Seine Figur ist in der Mitte der Rückwand zu erkennen. Der Heilige sitzt auf einem thronähnlichen Stuhl. Sein Haupt ist von einem vergoldeten Heiligenschein umgeben. In den Händen hält Josef Latte und Axt, Attribute, die auf seinen Zimmermannsberuf hinweisen.

Diese Darstellungsform ist relativ neu. Früher war Josef meist mit einer Lilie oder einem blühenden Josefsstab abgebildet oder als Ziehvater mit dem Jesuskind.

St.Josefsaltar

Heute wird Josef meist als Handwerker gezeigt; er ist seit 1955 auch Patron der Arbeiter. Dazu als Inschrift den Wahlspruch der Benediktiner: Bete und arbeite (ora et labora).
Umrahmt wird St.Josef von stilisierten Fabrikgebäuden. Das rechte soll die Papierfabrik in Dachau darstellen, den ersten und ältesten Großbetrieb in der Stadt, der viele Arbeitsplätze bot, bis er 2007 geschlossen wurde.

Das Mosaik am linken Seitenaltar entwarf Otto Graßl (1891-1976), der auch die Fresken in der Kirche St.Peter in Dachau gestaltete.



Rechter Seitenaltar

Der rechte Seitenaltar ist der sog. "Heimkehreraltar" oder auch Ecce-Homo-Altar.
In der Mitte sitzt die Mosaikfigur des gegeißelten Heilands, dem die Soldaten
- einen roten Mantel umgehängt,
- ein Schilfrohr als Zepterersatz in die Hand gegeben
- und eine Krone aus Dornen auf sein Haupt gedrückt haben.
Eingerahmt ist Christus von einem Atompilz und von einem Wachturm mit Stacheldraht.


Heimkehreraltar

Der Atompilz symbolisiert die weit verbreiteten Ängste der Menschen in der 2.Hälfte des 20.Jh vor einem Krieg zwischen Ost und West mit Atomwaffen. In der Zeit um 1960/61, als der Altar errichtet wurde, waren viele Menschen überzeugt, dass ein solcher Krieg unvermeid-lich sei (Kubakrise).
Erst der Zusammenbruch der Kommunistischen Herrschaft um 1990 ließ diese Ängste erlöschen. Der Wachturm mit Stacheldraht erinnert nach Dieter Reinke "an das Leid, das Menschen durch den Verlust der Freiheit und ihrer Würde erfahren mussten und noch
  müssen". Das trifft hier in Dachau natürlich besonders auf die Opfer des Konzentrationslagers zu. Erinnert wird damit aber auch an die Kriegsgefan-genen im Zweiten Weltkrieg. Die letzten deutschen Gefangenen in der Sowjetunion waren wenige Jahre zuvor, 1955, entlassen worden. Diese Heimkehrer sollen aus Dankbarkeit für die glückliche Rückkehr zu den groß- zügigsten Spendern für die Innenausstattung der Kirche gezählt haben (deshalb die Bezeichnung "Heimkehreraltar").
Das Mosaik entwarf der Dachauer Maler Richard Huber (1902-1982), dessen Kunstwerke auch in anderen Kirchen des Dachauer Landes zu sehen sind.



Kreuzwegbilder

Die Kreuzwegbilder wurden 1962 11) vom Goldschmied-Ehepaar Therese und Erhard Hössle aus Ebertshausen in Emailtechnik geschaffen. 01) Sie zählen zu den bemerkenswertesten Kunstwerken in der Kirche.
Ehrhard Hössle lehrt(e) an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Er baute zusammen mit Werner Kraus die größte (begehbare) Kamera der Welt, ein Kunstobjekt, mit dem Menschen die Möglichkeit gegeben wird, sich darin zu fotografieren.


Bei den Kreuzwegbildern in Dachau handelt sich um 19 x 19 cm große Zellenschmelz-Emailplatten. Auf einer Eichenholzplatte sind ein dünnes Messingblech und -seit 2007-eine Ausgleichsschicht fixiert. Darauf ist das Bild aus Emaille und Schildpatt aufgebracht. 11)


Wegen der starken Temperatur- und Luftfeuchtigkeits-Schwankungen waren die Bilder nach 40 Jahren zer-bröselt und wurden 2007 von Elena Agnini aus Mün-chen mit großer Kunstfertigkeit restauriert. Dabei wurde der Untergrund um eine zusätzliche Schicht aufgestockt, die Materialbewegungen auffangen und dämpfen kann. Nur zwei Tafeln des Kreuzwegs, die nicht mehr zu retten waren, mussten anhand der ver-bliebenen minimalen Reststücke mit viel Einfühlungs-vermögen und Erfahrung mühevoll rekonstruiert werden. 11)

Die Stationen sind nicht nummeriert; sie beginnen vor dem rechten Seitenaltar und folgen dem Urzeigersinn bis zum linken Seitenaltar.

Während der mehrjährigen Renovierung der Emailbilder waren die Kreuzwegstationen
in der Kirche durch Kinder-zeichnungen ersetzt.

Kreuzwegbild 2006
Eine gute Idee mit guten Ergebnissen

Wenn Sie sich eine Zusammenstellung von Kreuzwegbildern aus den Kirchen des Dachauer Landes ansehen und mehr über die Geschichte des Kreuzwegs erfahren möchten, klicken Sie hier...

1. Station
Jesus wird von Pilatus verurteilt
2. Station
Jesus nimmt das Kreuz
auf seine Schultern
3. Station
Jesus fällt zum ersten
Mal unter dem Kreuze
4. Station
Jesus begegnet
seiner Mutter Maria
5. Station
Simon v.Cyrene hilft
Jesus d. Kreuz tragen
6. Station
Veronika reicht Jesus das Schweißtuch dar
7. Station
Jesus fällt zum zweiten
Mal unter dem Kreuze
8. Station
Jesus tröstet die
weinenden Frauen
9. Station
Jesus fällt zum dritten
Mal unter dem Kreuze
10. Station
Jesus wird seiner
Kleider beraubt
11. Station
Jesus wird ans
Kreuz geschlagen
12. Station
Jesus stirbt am Kreuz
13. Station
Jesus wird vom
Kreuz abgenommen
14. Station
Jesus wird
ins Grab gelegt

 


Apostelleuchter
Bei den Kreuzwegbildern sind die schmiedeeisernen Apostelleuchter angebracht. Sie erinnern an das in der Apokalypse (21,14) beschriebene himmlische Jerusalem, dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen mit den Namen der zwölf Apostel errichtet sind. Die Kirche sieht sich als Vorläuferin des himmlischen Jerusalems.

Apostelleuchter

 

Kanzel

An der linken Seite ist eine Kanzel im eleganten Stil der 1950er Jahre angebracht. Es war wohl die letzte Kanzel, die in eine Kirche im Dachauer Land eingebaut wurde. In den wenigen später errichteten Kirchen (z.B. Tandern) hat der Ambo die Kanzel abgelöst. Bei vielen Renovierungen der 1950er bis 1970er Jahren wurde die Kanzel abgetragen.

Hinweis: In altchristlicher Zeit wurde die Predigt -ähnlich wie heute- von einem Ambo aus gehalten. Ab dem 13. Jh. baute man Kanzeln, die zumeist seitlich im Mittelschiff ihren Platz haben, dort, wo die Gemeinde versammelt ist. Von hier aus konnten die Prediger auch von oben herab sprechen, was ihren Worten größere Wirkung verleihen sollte. Spätestens seit dem 2.Vatikanischen Konzil 1962 werden Kanzeln nicht mehr benutzt.

Kanzel




Kruzifix

Gegenüber der Kanzel hängt seit 2018 an der rechten Wand ein Kruzifix aus dem 18.Jh. Der Corpus Jesu ist aus Holz geschnitzt und farbig gefasst. Das Kruzifix stammt aus der ehemaligen Filialkirche St. Johannes Evangelist.
Dort hing es wohl von der Erbauung der Kirche 1933 bis zum Herbst 2000, als man die Kirche der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde St. Stephanos zur Nutzung übergeben hat. 15)
In der Zeit von 2000 bis 2018 war das Kreuz außerhalb der Kirche gelagert.

Kruzifix
  

neue Leuchtenneue Leuchtenneue Leuchtenneue Leuchtenzur Beschreibung der DeckenmalereiBeichtstuhlOpferstockzur Beschreibung der OrgelApostelleuchterneue LeuchtenErinnerungstafelGebetbuchständerÖlezur Beschreibung des GnadenstuhlsAmboKanzel

per Mouseklick auf das Bild zu den jeweiligen Beschreibungen

Im Zuge der Renovierung 2007 hat man im Kirchenschiff auch neue Lampen eingebaut.

Leuchten
Der Beichtstuhl wurde 2007 restauriert und 2014 von seinem früheren Standort an der Rück-wand wenige Meter weiter in die bisherige Taufbeckennische verlegt. Er schließt nun bündig mit der Wand ab.

Beichtstuhl
Neben dem Beichtstuhl ist eine Erinnerungstafel für den ersten Pfarrer Josef Kölbl in die Wand eingelassen. Er hatte die Pfarrei in den ersten 32 Jahren maßgebend geprägt.

Erinnerungstafel
Die Gebetbücher (Gotteslob) werden in einem formschönen Ständer in der Nähe des Eingangs aufbewahrt.

Gebetbuchständer


Gnadenstuhl

Rechts neben dem Portal befindet sich eine gotische Figurengruppe, die als Gnadenstuhl bekannt ist. Auf der Darstellung hält der bärtige Gottvater den toten Sohn unter der Schulter und präsentiert ihn so dem Betrachter. Jesus, mit langem, bis zum Bauchnabel reichendem Kopf-haar, ist mit den fünf Wundmalen der Kreuzigung gezeich-net. Die sonst übliche Heilig-Geist-Taube fehlt. Vielleicht war sie auch am vorhergesehenen Standort in der Kulisse angebracht.

Gnadenstuhl

Die Lanzenwunde ist hier -medizinisch richtig- auf der linken Seite zu sehen. Sonst wird diese Wunde oft auf der rechten Körperseite dargestellt.
Die Skulptur soll aus der Schule des bedeutenden Bild-hauers Erasmus Grasser (1450-1518) stammen, der u.a. die Moriskentänzer am Münchner Rathaus ge-schnitzt hat. Anhaltspunkte für diese Annahme sind die Übereinstimmungen in den Augenpartien oder bei der Haltung der Füße des toten Christus mit den entsprech-enden typischen Elementen bei anderen Figuren aus der Werkstatt Grassers. Die Figurengruppe aus Birnbaumholz

  befand sich ursprünglich in einer Kapelle in Österreich, die durch einen Brand zerstört wurde. Ein Bauer rettete damals die Skulptur und stellte sie in seinem Haus auf. Jahrhunderte später tauchte die Figur im Kunsthandel auf. Dort konnte sie die Pfarrei sie dank einer großherzigen Spende von Michael Aigner kaufen. Die Figur ist noch weitgehend original. Kein Teil musste nachgeschnitzt werden. 11)

Hinweis
: Der Gnadenstuhl ist ein Darstellungstypus der göttlichen Dreifaltigkeit in der christlichen Kunst. Gott Vater präsentiert Christus den Betrachtern als denjenigen, der für ihre Sünden am Kreuz gestorben ist. Der Heilige Geist, der zwischen Gott und Christus steht, vermittelt zwischen beiden. Die Aussage des Gnadenstuhls kann mit den Worten "Zugang zu Gott nur über Jesus Christus" beschrieben werden. Das Wort Gnadenstuhlwurde zuerst von Martin Luther geprägt. Gnadenstuhl entspricht dabei der Übersetzung der Formel von thronum gratiae, die sich im Hebräerbrief (9,5) findet. Dort beschreibt Paulus die Bundeslade: "Oben darüber aber waren die Cherubim der Herrlichkeit, die überschat-teten den Gnadenthron". Die Anfänge des künstlerische Gnadenstuhl-Motivs sind auf Illustrationen des um 1120 ent-standenen Messkanons zu finden. Der Gnadenstuhl gilt als die bedeutendste mittelalterliche Bildschöpfung für die Darstellung der Dreifaltigkeit.


Über den Erwerb der Schnitzfigur hat Pfarrer Langenberger am 25.3.2007 in der Pfarrkirche einen interessanten mündlichen Bericht gegeben. Sie können den Bericht als Audioaufnahme hören. In der früheren Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt war dieser Bericht auch schriftlich festgehalten. So können Sie den Bericht wahlweise auch hier nachlesen....


Opferstock
Neben der Eingangstür hängt ein schön gestalteter Opferstock aus Schmiedeeisen. In den Kirchen des Landkreises Dachau gibt es viele unterschiedliche, außerordentlich interessante Opferstöcke. Wenn Sie sich dafür interessieren, klicken Sie hier..

Opferstock


Orgel

Seit Oktober 2015 besitzt die Kirche eine neue Orgel.
Diese neue Orgel wurde 2015 von der Fa Christoph und Matthias Kaps aus Eichenau gebaut. Sie ist mit 3 Manualen, 41 Registern 25)

und 2530 Pfeifen die größte Orgel im Dachauer Land (noch vor den Orgeln in St.Jakob, Indersdorf und St.Peter). Die Orgelweihe durch Weihbischof Bernhard Haßlberger fand am 25.Oktober 2015 unter Mitwirkung des Münchner Musik-Professors Karl Maureen statt
. 21), 23) Der bezeichnete die Orgel als Instrument, das "in seiner klanglichen und technischen Qualität internationale Vergleiche nicht zu scheuen braucht".
Auch in der Presse wurde das neue Instru-ment in höchsten Tönen gepriesen:
"Durch die Verwendung hochwertigster Mate-rialien, modernster Technik und meisterhafter Verarbeitung wurde ein hervorragendes In-strument geschaffen. Das klangliche Ergebnis darf als Meisterleistung bezeichnet werden - darin sind sich die Experten schon jetzt einig".
 
Die neue Kaps- Orgel v. 2015
Das Münchner Kirchenfernsehen (Sankt Michaelsbund) hat die Entstehung der Kaps-Orgel von Mariä Himmelfahrt begleitet und sämtliche Bauphasen dokumentiert. Die Sendung wurde am 31.10.2015 im Landes-fenster von RTL Bayern ausgestrahlt. Im Internet ist bei youtube ein 18-minütiger Bericht über den Bau der Kirchenorgel in Maria Himmelfahrt zu finden.
Wenn Sie interessiert sind, klicken Sie hier...


Die neue Orgel war notwendig geworden, weil sich das frühere, 1959 eingebaute Instrument in einem sehr schlechten technischen Zustand befand. Ein Teil der dünnwandigen Pfeifen war wegen des hohen Bleianteils zusammengesackt und konnte die Tonhöhe nicht mehr halten; die 1300 Ledermembranen waren trocken und undicht geworden, viele Elektrokontakte oxidiert. Zudem hatte das Instru-ment -als Geburtsfehler- eine "ungünstige Klangabstrahlung zum Spieltisch". Eine Reparatur war nicht mehr möglich.11)

Technische Daten:
Maße: Höhe 7,46 m, Breite 7,50 m,
         Tiefe 2,70 m.
Gewicht: 10 Tonnen,
2530 Pfeifen (darunter:
                   2016 Metallpfeifen,
                    248 Holzpfeifen,
                    266 Zungenpfeifen)
Größte Pfeife 5,30 m, 85 kg,
Kleinste Pfeife 5 mm, 10 g
Spieltisch mit 3 Manualen und
mechanischer Spieltraktur

mehr Daten zur neuen Orgel

 Disposition der neuen Orgel (nach Angaben der Hersteller Kaps):
 Hauptwerk I. Manual C-g3
       Bourdon 16', Principal 8',Gamba 8', Gedeckt 8', Soloflöte 8',Octave 4',Nachthorn 4',
       Quinte 2' 2/3,Superoctav 2', Mixtur 4-Fach 2', Cornett 4-Fach 4', Trompete 8'  
 Positiv II. Manual C-g3
       Rohrflöte 8', Quintade 8', Principal 4', Holzflöte 4', Sesquialter 2-fach 2',
       Doublette 2', Sifflöte 1' 1/3, Scharff 3-fach 1' 1/3, Dulcian 8',
 Schwellwerk III. Manual C-g3
       Geigenprincipal 8', Hohlflöte 8', Salicional 8', Schwebung 8', Fugara 4', Traversflöte 4',        Nasat 2' 2/3, Flöte 2', Terz 1' 3/5, Mixtur 4-fach 2', Trompette harm.8', Oboe 8'
 Pedal C-f'
       Untersatz 32', Principalbass 16', Subbass 16', Octavbass 8', Gedecktbass 8',
       Choralbass 4', Bombarde 16', Trompete 8'
 Koppeln
       II - I, III - I, III - II, III - I 16', III - II 16',
       III 16', III 4', I - P, II - P, III - P, III - P 4'

Viele weitere Daten finden Sie in einem von der Orgelfirma Kaps erstellten Detailbericht mit Bildern von der Herstellung der Orgel. Der Bericht war auf der früheren Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt veröffentlicht. Er wurde in die neue Internetseite des Pfarrverbands Dachau nicht übernommen; die Pfarrei genehmigte aber den Veröffentlichung auf dieser Internetseite Kirchen und Kapellen im Dachauer Land.
Wenn Sie den Bericht lesen möchten, klicken Sie hier...

Frühere Orgel von 1959-2009 3)
Die von der Fa. Staller aus Grafing hergestellte Orgel wurde 1959 als erste Orgel der Kirche für 36.000 DM beschafft und fügt sich mit ihrem ge-schwungenen Prospekt harmonisch in den Kirchen-raum ein. Die asymmetrische Form entsprach dem Stil der 1950er-Jahre. Sie war am 26.07.1959 von Diözesanmusikdirektor Prälat Heinrich Wismeyer eingeweiht worden.

bisherige Orgel von 1959
Die Orgel besaß zwei Manuale und lediglich 28 Register. Die mittleren Pfeifen bestanden aus Kupfer.
Nach 44 Jahren war der technische Zustand der Orgel -wie oben erwähnt- sehr mangelhaft geworden. Das Instrument konnte nur noch bei bestimmter Witterung gespielt werden. Ab 2009 war sie nicht mehr funktionsfähig.
Im Oktober 2013 wurde die Orgel abgebaut und an einen Sammler aus Holzkirchen verkauft.
11)
  Über den Abbau der Orgel hatte Dieter Reinke einen Bildbericht auf der früheren Website der Pfarrei Mariä Himmelfahrt veröffentlicht. Wenn Sie sich die Bilder ansehen möchten, klicken Sie hier...


Notorgel von 2009-2015
Im Januar 2009 hat-wie oben beschrieben- die alte Orgel von 1959 nicht mehr funktioniert. Glücklicherweise besaß die Pfarrei seit Juli 2006 eine Kleinorgel aus der Kirche der ehemaligen Benediktinerabtei Auhausen bei Oettingen. Die Orgel war 1977 als Chororgel von der Firma Steinmeyer in Oettingen gebaut und in Auhausen nur wenig gespielt worden.
Schon vor 2009 war die Kleinorgel bereits während der Renovierung der Pfarr-kirche im Pfarrheim als Ersatzinstrument im Einsatz. Die kostengünstig angeschaffte Orgel sollte eigentlich die schadhafte elektronische Orgel im Caritas-Altenheim Marienstift ablösen. Nun wurden ihre Dienste in der Pfarrkirche benötigt.

Über den Einsatz dieser Notorgel hatte Dieter Reinke einen Bericht mit vielen Bildern auf der früheren Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt veröffentlicht. Wenn Sie ihn lesen möchten, klicken Sie hier...

Kleinorgel

 

 Ausstattung an Ostern und Weihnachten
Auferstandener


Auferstandener


In der Osterzeit stand am Chorbogen eine schöne Figur des auferstandenen Christus, im gotischen Stil, der seine Kreuzigungswunden zeigt und den Betrachter segnet.
Seit 2007 steht die Figur im Pfarrhaus.
Ihre Stelle nimmt seither eine moderne Figur des Auferstandenen mit Siegesfahne ein.

Hinweis: Der Figurentypus des Auferstandenen entwickelte sich aus dem Erbärmde-Heiland. Dieser wiederum geht der Überlieferung zufolge zurück auf Papst Gregor den Großen, dem bei einer Messe über dem Altar die Leidenswerkzeuge Christi und der lebend aus der Grabkufe aufsteigende Schmerzensmann erschienen sein soll. Aus den Wundmalen habe sich das Blut in den auf dem Altar stehenden Kelch ergossen. Die Figur wird auch Erbärmdechristus oder lat.imago pietatis genannt. Der aufrecht stehende, mit einem Lendentuch bekleidete und oftmals die Dornenkrone tragende Christus zeigt seine Wunden. Aus dieser Darstellung des Erbärmde-Heilands entwickelte sich der Salvator Mundi, der Welterlöser oder der Auferstandene mit der Siegesfahne in der Hand, dessen Gesichtszüge mehr die Glorie als die Schmerzen widerspiegeln.


neue Figur

 

Weihnachtskrippe
   
   Krippe 2003  
    
An Weihnachten wird beim Josefsaltar die Krippe aufgebaut. Die Krippe wurde 1946 angeschafft; seit vielen Jahren wird sie von der Familie Reischl betreut, die auch die Kulissen selbst angefertigt hat. 11)

Peter Schwankhart hatte in der früheren Internetseite von Mariä Himmelfahrt einen Bericht über die Krippen in der Kirche verfasst. Hier können Sie ihn lesen ...
   

        
   Krippe  2005


K
elch und Kreuzreliquiar

Einer der ältesten Kunstgegenstände der Pfarrei ist ein 25 cm hoher Kelch aus dem Jahr 1920, der aus aus versilbertem und vergoldetem Kupfer besteht. Er besitzt, wie Erwin Kopf in seiner "Aktuellen Kunsttopografie" 32) schreibt, "einen runden, gewölbten Fuß mit breitem Standring, einen birnenförmigen Nodus (eine knaufartige Verdickung) am hohen Schaft und eine hohe Kuppa (Trinkschale) mit Ähren und Weinlaubmotiv bzw. -ranken und Akanthuslaub". Am Fuß des Kelches befinden sich drei Medaillons im geschweiften Rahmen:
Kreuzigung, Hochzeit von Kanaan, Jesus als Zimmermann.
In die Fußunterseite sind die Worte "Joseph Hoeckmayr, Parochus" "Cosmas Leyrer / Fec. 1918-1920" eingraviert.
Es war der von Cosmas Leyrer gestaltete Primizkelch von Joseph Höckmayr, der 1933 für die Ausstattung der damals neu erbauten Filialkirche St.Johann gespendet wurde.

Aus der gleichen Zeit wie der Primizkelch (1920) stammt ein 36 cm hohes Kreuzreliquiar, das noch in der Formensprache des Historismus gestaltet wurde. Mit ihm spendet der Priester den Wettersegen. Auch es besteht aus vergoldetem Kupferguss und besitzt einen runden Fuß und Akanthusdekor. An den dreipassförmigen Kreuzbalkenenden und an der kreisrunden Einfassung der Kreuzreliquie (mit Cedula "S.Crucis") sind grüne Steine angebracht.


Kirchensaal

Im Rahmen der Restaurierungsarbeiten von 2002 bis 2007 wurde im Pfarrgarten ein separater Anbau errichtet. Er ist mit der Kirche durch ein Glasdach verbunden. In diesem Anbau wurde der sog. Kirchensaal eingerichtet. Es handelt sich um einen Raum mit 50 Sitzplätzen, in dem an Werktagen, wenn die Zahl der Kirchenbesucher sehr gering ist, Gottesdienste stattfinden.

   Kirchensaal

Außerdem können dort andere Veranstaltungen abgehalten werden. Dies ist wichtig, weil das Pfarrheim sehr weit von der Kirche entfernt ist.
Große Teile des Raumes sind mit Holz verkleidet. Die linke Seite besteht aus einer durchgehenden Fensterfront mit Blick in den Pfarrgarten. Die Ausstattung ist sehr schlicht. Blickfang sind lediglich die alte Orgel aus der Johanneskirche und eine Madon-nenfigur. An der Rückseite hängen rote Bänder mit auf Stoff gedruckten Bildern aus dem Pfarrleben.


   Kirchensaal
An der Seite steht eine geschnitzte Madonnenfigur (Maria Königin). Die Figur ist nicht gefasst. Maria trägt das segnende Jesuskind auf dem Arm. Das Kind hält einen Reichsapfel in der linken Hand, das Zeichen für den Herrschaftsanspruch über die Welt. Deshalb hielt auch der deutsche Kaiser den mit einem Kreuz geschmückten Reichsapfel in der linken Hand. 29)

   Madonnenfigur
Die königliche Eigenschaft Mariens unterstreicht auch das Zepter in ihrer Hand (in der Aufnahme links noch nicht vorhanden). Dieses Zepter und zwei Finger der rechten Hand fehlten lange Zeit; sie wurden im Jahr 2008 wieder hinzugefügt.
Die Figur stand viele Jahre in der heutigen Turmkapelle, später auf dem rechten Seitenaltar im Kirchenschiff.

Die Orgel kommt aus der Filialkirche St.Johannes Evange-list. Diese Kirche wird seit 2000 von der griechisch-ortho-doxen Gemeinde genutzt. Die orthodoxe Liturgie kennt nur den Gesang; sie hat für eine Orgel keine Verwen-dung.


   Orgel
Die Renovierung des 1963 angeschafften Instruments war schwierig, doch sie gelang - mit starker Eigenbeteiligung durch Orgelbaumeister Kaps aus Obermenzing (2005).
Die Orgel mit 5 Registern wurde sogar noch mit zusätzlichen Basspfeifen (von der Fa.Steinmeyer aus Öttingen) komplettiert. Das Klangvolumen ist nun ideal für die Begleitung der Gesänge im Kirchensaal.

An der Rückseite hängen rote Bänder mit auf Stoff gedruckten Bildern aus dem Pfarrleben.

Pfarrer Langenberger
bei der Erstkommunion

Grundsteinlegung durch
Weihbischof Neuhäusler


Glockenweihe

klicken Sie auf die Bilder;
sie werden dann vergrößert.

Weitere interessante und wissenswerte Details finden Sie auf der Internetseite über den Kirchensaal, die Dieter Reinke für die frühere Website der Pfarrei Mariä Himmelfahrt erstellt hat. Sie können sie hier finden...

 

Marienkapelle im Turm

   Turmkapelle
Die Turmkapelle ist der Muttergottes geweiht. Die heutige Kapelle wurde im Rahmen der Sanierungsarbeiten um das Jahr 2002 errichtet. An der Rückwand hängen naive Votivbilder. Unter dem Fenster ist ein Lichtspalier aufgebaut, auf das Opferkerzen gestellt werden können.

   Votivbild
Schmuckstück der Marienkapelle im Turm ist eine farbig gefasste "Sitzende Madonna" aus Lindenholz, die in gotischer Zeit, um 1450, wahrscheinlich in Niederbayern geschnitzt wurde. Maria, mit einer mittelalterlichen Krone auf dem Haupt und mit einem faltenreichen Mantel beklei-det, sitzt auf einem Thron. In ihrem linken Arm hält sie das nackte Jesuskind, das auf ihrem Schoß steht. Mit der rechten Hand umgreift sie einen Apfel, Symbol für Maria als neue Eva.

   Madonna 1450

Die Figur, die in den letzten 250 Jahren in einem Gutshof in Niederbayern stand, wurde im Jahr 2002 aus Spenden-mitteln erworben. In einer kunsthistorischen Expertise zu dieser Muttergottesfigur heißt es: "Ihr Blick, der etwas schwermütig in die Ferne schweift, scheint bereits den Erlösungstod ihres Sohnes vor Augen zu haben und weist somit auf die Passion Christi hin. Auch die Haltung des Christusknaben wird weniger durch kindliche Unbefangen-heit als durch wissende Voraussicht bestimmt.

  Trotz der auf die Passion abspielenden Stimmung vermittelt die Figuren-gruppe den Eindruck von Güte und christlicher Hoffnung". 11)


Über den Kauf der Schnitzfigur hat Pfarrer Langenberger am 25.3.2007 in der Pfarrkirche einen interessanten mündlichen Bericht gegeben. Sie können den Bericht als Audioaufnahme hören. In der früheren Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt war dieser Bericht auch schriftlich festgehalten. Hier können Sie den Bericht auch nachlesen....

Feuer in der Marienkapelle
Im Jahr 2010 hat es in der Marienkapelle im Turm mit starker Rauchentwicklung gebrannt. Ursache war ein in Brand geratenes Gebetbuch. Als Ursache des Feuers wurde Brandstiftung vermutet.
Über diesen Brand hat Dieter Reinke einen kleinen Bericht geschrieben. Wenn Sie ihn lesen möchten, klicken Sie hier...

                            Musikalische Veranstaltungen

In der Kirche werden neben der den Gottesdienst begleitenden Chormusik des Kirchenchors immer wieder Konzerte anderer Künstler mit religiöser oder klassischer Musik aufgeführt. Von einem dieser Konzerte, einem Nachtkonzert des Dachauer Kammerchors hatte Dieter Reinke einen Bericht in die frühere Website der Pfarrei eingestellt. Wenn Sie den Bericht lesen möchten, klicken Sie hier...


Internetseite des Pfarrverbands Dachau
Der Pfarrverband Dachau St.Jakob, zu dem die Pfarrei Maria Himmelfahrt gehört, besitzt hat auch eine Homepage
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Hans Schertl


Quellen:
01) Georg Brenninger, Kunsttopographie des Erzbistums München und Freising, 1982
02) Dachauer Nachrichten vom 30.9.1981
03) Georg Brenninger: Orgeln in Altbayern. Bruckmann, München 1982, ISBN 3-7654-1859-5.
04) Robert Böck,Wallfahrt im Dachauer Land, Bd 7 der Kulturgeschichte des Dachauer Landes, 1991
05) Unser Dachauer Land, Heimatbeilage der Dachauer Nachrichten, 9/1996
06) Dachauer Nachrichten vom 19.8.2002
07) Dachauer SZ vom 6.5.2003
08) Dachauer SZ vom 12.9.2003
09) Dachauer SZ vom 11.2.2004,
10) Dachauer Nachrichten vom 9.6.2005,
11) Dieter Reinke, Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Dachau, 2007
12) Sonderpfarrbrief für Dekan Reinhold Langenberger, 2007
13) Vier Pfarreien verbünden sich, Dachauer Nachrichten vom 20.7.2011
14) Gregor Schiegl, Meister der Steinchen, SZ vom 3.9.2012
15) Dieter Reinke, Okt.2013 (Chrisam), Juni 2018 (neues Kruzifix)
16) Dachauer SZ vom 18.10.2013 (neue Orgel)
17) Dachauer Nachrichten vom 19./20.10.2013
18) http://www.youtube.com/watch?v=B_jwYgwTNX0; 2014-10-30(Video des Glockengeläutes)
19) http://www.augsburger-allgemeine.de/krumbach/Kuenstlerfamilie-mit-Krumbacher-Wurzeln-id15877906.html (v.Stokar)
20) Dr Heisig, Kunstreferat des Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt 2014 (Zelebr ersetz Hochaltar)
21) Dachauer Nachrichten vom 14.Oktober 2015 (neue Orgel, Einweihung)
22) Dachauer Nachrichten vom 26.10.2015 (Orgelrenovierung)  
23) Münchner Kirchenzeitung v. 1.11.2015 (Orgeleinweihung)
24) Internetseite des Architekturbüros Haindl, Zugriff 2016
25) Liste_von_Orgeln_in_Oberbayern, Zugriff 2016 (41 Register)
26) Dorothea Friedrich, Die himmlische Konzertmaschine, Dachauer SZ vom 27. Dezember 2017 (Maureen)
27) Sigrid Gensichen, Auratisierte Materie, in: Die Eremitage von Schloss Favorite Rastatt, 2018
28) https://de.wikipedia.org/wiki/Osterkerze
29) Eckhard Bieger, Das Bilderlexikon der christlichen Symbole, 2008
30) Dieter Reinke in der früheren (2020 abgeschalteten) Website der Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Kirchenführung im Internet
31) Bernhard Hirsch, Der Putz bröckelt, Dachauer Nachrichten vom 14./15./16. 8.2020
32) Erwin Kopf,
Aktuelle Kunsttopografie für die Pfarrei Mariä Himmelfahrt
     Der Künstler Cosmas Leyrer (1858-1936), ein Gießer aus München, fertigte für Franz von Stuck zahlreiche Kunstwerke an.
     Quelle: Bayerisches Nationalmuseum, Objektdatenbank
33) Liste der Baudenkmäler -Regierungsbezirk Oberbayern Landkreis Dachau Große Kreisstadt Dachau

82 Bilder: Dieter Reinke (3), (Pfarrei Mariä Himmelfahrt (17), Hans Schertl (62)

Kirchen und Kapellen im Dachauer Land - ein virtuelles Guckloch durch die verschlossene Kirchentür

4.2.2022


Fünf Mahner zum Frieden in der Stadt
Weihbischof Dr. Neuhäusler weiht die Glocken von Maria-Himmelfahrt
Dachauer Nachrichten vom 01.04.1958

Dachau - Viele hundert Gläubige, nicht nur aus der Kuratie Maria Himmelfahrt, sondern auch von den anderen Pfarreien der Stadt Dachau, hatten sich am Palmsonntagnachmittag am Heideweg in Dachau-Süd eingefunden, um an der Weihe der fünf neuen Glocken durch Weihbischof Dr. Johannes Neuhäusler teilzunehmen. Die Geistlichkeit erwartete den Bischof vor der Kirche, um ihn im feierlichen Zug in das Gotteshaus zu geleiten. Prälat Pfanzelt hatte es sich nicht nehmen lassen, trotz seiner Erkrankung zur Glockenweihe zu kommen und traf kurz vor Dr. Neuhäusler vor der Kirche ein und nahm gleich im Presbyterium Platz.
Um 15 Uhr fuhr der Wagen mit dem hohen Gast vor. Kurat Kölbl begrüßte den Weihbischof, worauf sich die Priester in die Kirche begaben. Voran gingen Buben mit Palmbuschen, es folgten die Banner der katholischen Jugend, die Ministranten und die Geistlichkeit, darunter die Pfarrherren Schwankl von St Peter, Mühlhauser von St-Anna in Karlsfeld, Studienrat Metzger, Kaplan Eggendinger, als Diakon Pater Grösmar von Birkeneck und als Subdiakon der Minorit Reichelmayer, ein zukünftiger Neupriester aus Dachau. Auch Kämmerer Eicher erschien zu Beginn der Weihefeierlichkeiten im Gotteshaus. Weihbischof Dr. Neuhäusler war mit seinem Sekretär, Domvikar Dr. Stich, erschienen.
Die fünf neuen Glocken hatten vor den Stufen des Altars ihren Platz bekommen und waren mit Blumen geschmückt. Auf dem Erz sah man die Abbildungen der Heiligen, denen die Glocke gewidmet war. In der Mitte stand die schwerste, die den Namen "Maria, Schutzpatronin Bayerns" erhielt. Die zweitgrößte Glocke bekam den Namen der heiligen Hedwig als Patronin der schlesischen Heimatvertriebenen, die dritte Glocke den Namen des heiligen Joseph, die vierte wurde als Sterbeglocke "Herz Jesu" genannt während die fünfte zur Schutzengelglocke erklärt wurde.
Die fünf Glocken wurden von der Glockengießerei Rudolf Perener aus Passau hergestellt und mit Perner-Läutemaschinen ausgestattet. Sie sind auf die Töne d, fis, a, h, d, gestimmt. Nachdem der Weihbischof die entsprechenden liturgischen Gewänder angelegt hatte, begann er mit der Weihe der Dinge, die für die Weihe der Glocken gebraucht werden. Vorher sangen die Priester gemeinsam die Bußpsalmen. Wasser mit Salz gemischt, Chrisam und Krankenöl sowie Thymian und Myrrhen bekamen die Weihe. Laudate dominum
Dann schritt der Bischof die Stufen des Altars hinunter und versah die fünf erzenen Rufer mit Weihwasser, salbte sie mit dem Krankenöl und dem Chrisam. Zuletzt wurde unter jede Glocke ein Weihrauchfass gestellt um das Innere mit dem geweihten Rauch zu erfüllen. Kurat Kölbl las für die Gläubigen vor, um welchen Vorgang es sich gerade handelte, als Weihbischof Dr. Neuhäusler die heiligen Handlungen vornahm. Der Kirchenchor sang äußerst präzise das "Laudate dominum" (Lobet dem Herrn) und dann sang wieder gemeinsam das Kirchenvolk.
Als die Weihehandlung beendet war, hielt der Bischof vor dem Altar mit Hirtenstab und Mytra die Festpredigt. "Ich freue mich mit euch", sagte er, "dass durch die Rührigkeit eures Pfarrers und eure Wohltätigkeit es seit der Einweihung des Gotteshauses vor eineinhalb Jahren doch nur eine kleine Weile bis zur Weihe der fünf Glocken gedauert hat. Ich möchte allen, die dazu beigetragen haben. Aber so anerkennenswert dieser Eifer auch ist, die Opferbereitschaft darf nicht nachlassen. Der Weihbischof erinnerte daran, dass man nicht nur die Glocken hören, sondern auch ihren Ruf verstehen und befolgen sollte, da wir alle durch die vielen täglichen Sorgen in Gefahr seien, zu vergessen, dass der Glockenruf hinweise auf die Wahrheit die Gnade und den Glauben. Leider gäbe es auch Menschen, die heutzutage das Geläut der Kirchenglocken als lästigen I arm empfänden und sogar wegen Ruhestörung Prozesse angestrengt hätten, um das Läuten zu verhindern. "Gerade aber am Sonntag klingen alle Glocken zusammen, um zu sagen: "Habt den Mut den Sonntag wieder dem Herrn, der Kirche, der Familie und dem Frieden zurückzugeben". Ich habe es bei der Weihe den Glocken ganz besonders gewünscht dass nicht wieder ein Krieg kommt und sie zerstört Sie mögen nur den Frieden verkünden für die ganze Stadt Dachau mit ihren Pfarreien und Kuratien Frieden künden zwischen Alteingesessenen und Neubürgern. Deswegen ist eine von ihnen auch der heiligen Hedwig, der Schützpatronin Schlesiens geweiht. Legt daher eure Hände in Friedfertigkeit zusammen, um einander zu helfen. Mag auch die Stadt Dachau noch in weitere Pfarreien aufgeteilt werden müssen, aber nach wie vor soll der Geist der ganzen Bevölkerung eins sein im Glauben und im Dienste Gottes." Der Weihbischof richtete dann noch an die Gläubigen die Bitte, mitzuhelfen zur weiteren Verschönerung des neuen Gotteshauses, in dem noch sehr viel fehle.
Nach dem gemeinsam gesungenem Lied "Großer Gott wir loben dich" zog der Bischof wieder mit der Geistlichkeit aus dem Gotteshaus, darunter als Vertreter der Stadt Kulturreferent Burghart und Stadtrat Bruno Rathai.
Heute Probeläuten
Wie wir aus dem Pfarrhaus am Heideweg erfuhren, sind bereits am Montag gegen Mittag zwei Glocken auf den Turm aufgezogen worden. Heute Abend werde man die ersten Töne erklingen lassen, damit dann zur Auferstehungsfeier an Ostern das gesamte Geläut erstmals über die Stadt erklingen kann. In d, fis, a, h und d werden dann die fünf erzenen Rufer zusammentönen, um das Osterfest in Dachau-Süd einzuläuten.


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