Pfarrkirche
Mariä Himmelfahrt in DACHAU
Adresse: 85221 Dachau
Am Heideweg 3
Lage der Kirche
auf der Landkarte ...
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alle
Kirchen und Kapellen in der Stadt Dachau auf der Landkarte
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Kurzbeschreibung
Die Pfarrei Mariä Himmelfahrt entstand nach dem Zweiten
Weltkrieg, als der neue Stadtteil Dachau-Süd errichtet wurde.
1956 hat man sie als Kuratie von der Pfarrei St.Jakob abgetrennt
und 1959 zur selbstständigen Pfarrei erhoben.
Die Pfarrkirche Mariä
Himmelfahrt liegt an der Ecke Heideweg/Pfarrer-Kölbl-Straße
im Süden der Stadt.
Sie wurde in den Jahren 1954 bis 1956 nach Plänen Friedrich
Haindls gebaut und am 30.9.1956 nach zweijähriger Bauzeit
von Weihbischof Neuhäusler eingeweiht.
Die Innenausstattung wurde in den folgenden acht Jahren komplettiert.
An der modernen Außenfassade
sind Keramikplatten mit verschiedenen Darstellungen zum Thema "Menschen
der heutigen Zeit auf dem Weg zu Christus" angebracht. Entwurf
und Ausführung lagen in den Händen des Dachauer Keramikers
und Bildhauers Gerd von Stokar.
Im 45 m hohen Turm
hängen sechs Glocken, die eines der "klangschönsten
Großgeläute in der Erzdiözese München und Freising"
bilden.
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Die seit dem Bau nahezu unveränderte
Kirche steht seit 1996 als wichtiges Baudenkmal aus den Fünfziger-Jahren
des 20.Jahrhunderts unter Denkmalschutz. In der Denkmalliste wird
sie wie folgt beschrieben: "Aktenzeichen: D-1-74-115-97 Am Heideweg
1; Am Heideweg 3. Kath. Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt, erbaut von Friedrich
F. Haindl, 1958. nachqualifiziert" 33)
Die letzte große Renovierung
wurde in den Jahren 2002-2007, die letzte Neuausstattung 2014 durchgeführt.
2020 bröckelte am Turm der Putz, vor allem im Bereich des Glockenstuhls
mit seinen durch das Läuten hervorgerufenen Erschütterungen.
Auch die Ziffernblätter der Uhr hatten 37 Jahre nach der letzten
Reparatur wieder Schäden.
31)
Innenausstattung
Der moderne Kirchenbau wird durch
den stark eingezogenen Chor mit der großen Marienfigur
an der Rückwand, Glasbausteinen an den Seitenwänden und durch
große weiße Wandflächen im Kirchenschiff geprägt.
Die Chorrückwand
und die Decke im Langhaus sind mit moderner Al-Secco-Malerei
des Dachauer Künstlers Richard Huber geschmückt.
Der neue Zelebrationsaltar,
der Ambo und das Taufbecken wurden 2014 aus prismenförmigen Aluminiumplatten
in zeitgenössischen Formen erstellt. Der bisherige Choraltar, der
schon alle Kriterien des Zelebrationsaltars erfüllte, wurde um 1
Meter nach hinten gerückt. Auf ihm steht nun der Tabernakel.
Die Seitenaltäre
sind in Nischen angebracht, deren Rückwände durch Mosaike von
Wilhelm Dieninghoff gestaltet sind. Der linke Seitenaltar ist dem hl.
Josef, dem Patron der Arbeiter geweiht. Am rechten Seitenaltar sind der
leidende Christus, ein Atompilz und ein Wachturm zu sehen (sog. "Heimkehreraltar").
Die Kanzel
im Stil der 1950er Jahre war wohl eine der letzten, die im Dachauer Land
errichtet wurde.
An der Wand gegenüber wurde 2018 ein Kruzifix angebracht,
das vorher in der Kirche St.Johann hing.
Die Kreuzwegbilder
wurden vom Goldschmied-Ehepaar
Therese und Erhard Hössle aus Ebertshausen in
Emailtechnik erstellt.
per Mouseklick zu den Beschreibungen
Die große Orgel von der Fa. Kaps aus
Eichenau besitzt drei Manuale und 41 Register. Das Instrument mit mehr
als 2500 Pfeifen wurde 2015 eingebaut.
Zwischen Kirchenraum und Turm wurde
für die Gottesdienste am Werktag ein Kirchensaal
gebaut. Dort ist die alte Orgel aus der Filialkirche St.Johannes Evangelist
untergebracht.
Im Untergeschoss des Turmes ist eine Marienkapelle
eingerichtet.
Seit 01.05.2011 gehört die Pfarrei
zum Pfarrverband Dachau/St. Jakob.
Die Gottesdienstordnung finden
Sie hier...
Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen Hinweisen
Geschichte
der Pfarrei
Kirche
von Osten
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Schon Ende des
19.Jh kamen Bestrebungen auf, im Unteren Markt Dachau eine Kirche
zu bauen. 1900 wurde deshalb ein "Filial-Kirchenbauverein"
gegründet. Doch erst 1933 hat errichtete hier in der Schillerstraße
eine kleine Kirche, die dem Evangelisten Johannes geweiht war. Nach
dem Zweiten Weltkrieg wurde der neue Stadtteil Dachau-Süd erbaut.
Hier wohnten insbesondere Heimatvertriebene und Flüchtlinge.
Durch die Zunahme der Bevölkerung wurde die Pfarrei St.Jakob
zu groß. Dachau-Süd sollte deshalb eine eigene Pfarrei
werden. Die Kirche St.Johannes war als Pfarrkirche zu klein.
So wurde von 1954-56 eine
neue Pfarrkirche gebaut. Am 16.Sept.1956, 2 Wochen vor der Weihe
des Gotteshauses, trennte man den Stadtteil als Kuratie von der
Pfarrei St.Jakob ab, erhob ihn am 21.4.1957 zur Pfarrkuratie und
am 15.August 1959 zur selbstständigen Pfarrei. Zu dieser
neuen Pfarrei kam auch die Kirche St.Johannes Evangelist als Filiale.
Seit dem Jahr 2000 wird diese Kirche von der griechisch-orthodoxen
Gemeinde genutzt.
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2018 hatte die Pfarrgemeinde rd. 6.000 Mitglieder.
Als Pfarrer wirkten in Mariä Himmelfahrt:
1954 - 1988: Josef Kölbl
dazu
von 1983-1993 Diakon Albert Wenning
(*1951, +2021)
1988 - 1992: Janusz Zurawski (Pfarrvikar)
1992 - 1998: Carl-Friedrich Burkert
1998 - 2007: Reinhold
Langenberger 12)
Pfarrer
Langenberger ist im Priestergrab
auf dem Waldfriedhof begraben
2007 - 2011: Wolfgang Borm (Pfarradministrator)
Seit 01.05.2011 gehört die Pfarrei zum Pfarrverband Dachau
- St. Jakob.
Seitdem wirkten dort:
2011 - 2019: Wolfgang Borm
seit 2019: Dr.Benjamin Gnan
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Priestergrab
am Waldfriedhof
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Geschichte
der Kirche
Die Pfarrkirche
Mariä Himmelfahrt an der Pfarrer-Kölbl-Straße wurde in
den Jahren 1954 bis 1956 nach Plänen Friedrich Ferdinand Haindls
aus München von der Baufirma Otto Reischl aus Dachau 01)
gebaut (Kosten:
600.000 DM).
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Die Architektenfamilie Haindl
führt schon in dritter Generation ein Architekturbüro.
Da alle Architekten den Vornamen Friedrich trugen/tragen, ist das
Werksverzeichnis der Familie nicht einfach zu lesen.
Der Gründer Friedrich Haindl wurde jedenfalls 1872 in
Piding bei Reichenhall geboren Er absolvierte eine Lehre als Holzbildhauer
in Berchtesgaden und war dann in mehreren Werkstätten in München
als Bildhauer tätig. Es folgte eine Ausbildung zum Architekten und
Tätigkeiten in den Büros Prof. Romeis (München), Prof. Moritz
(Köln), Deininger und dem Baubüro der Reichsbahn. 1911 gründete
er das eigene Architekturbüro.
Der Sohn Friedrich Ferdinand Haindl (1910-2002) studierte
an der Technischen Hochschule München u. a. bei Robert Vorhoelzer
und German Bestelmeyer. Schon während des Studiums arbeitete
er im väterlichen Büro. Nach Ab-schluss des Studiums folgte
die Referendarausbildung in München. Der abschließende
Staatskonkurs zum Regierungs-baumeister erfolgte 1938 in Berlin.
Seit 1935 bearbeitete Friedrich F. Haindl eigene Aufträge -
vornehmlich Groß- wohnanlagen und Kirchen, aber auch viele
Wettbewerbe. Nach dem Wehrdienst 1939 bis 1945 war er wieder als
selbstständiger Architekt tätig. Von 1948 bis 1956 war
Friedrich F. Haindl als Dozent für Entwurf am Polytechnikum
(heute Fachhochschule) tätig. Haindl hat mindestens 23 Kirchen
und verschiedene andere öffentliche Gebäude geplant. Darunter
auch die Kirchen St.Anna in Karlsfeld (1952) sowie Mariä Himmelfahrt
(1954) und Hl.Kreuz in Dachau (1963).
1951 wurde der Enkel Friedrich Carl Haindl geboren, der ebenfalls
Architekt wurde und in dritter Generation mit Kollegen das Architekturbüro
Haindl in München führt(e).
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Am 10.Oktober 1954
legte Weihbischof Dr. Johannes Neuhäusler den Grundstein und
konsekrierte (weihte) den Bau zwei Jahre später, am 30.September
1956. 01)
Über die Grundsteinlegung und Weihe hatte die Pfarrei Himmelfahrt
auf ihrer früheren Internetseite mehrere Bilder veröffentlicht,
die Sie sich hier
anschauen können ... |
Das Patrozinium Mariä
Himmelfahrt wurde gewählt, weil Dachau damals noch keine Marienkirche
besaß. Die übrigen drei Kirchen im ursprünglichen Stadtgebiet
sind den Aposteln Petrus, Jakobus und St. Johannes geweiht. Mitterndorf
mit seiner Pfarrkirche St.Nikolaus und Maria wurde erst 1972 eingemeindet.
Die Ausstattung der Kirche wurde in den nächsten Jahren komplettiert.
Baubeschreibung
An der modernen Außenfassade sind Keramikplatten
mit verschiedenen Darstellungen zum Thema "Menschen der heutigen Zeit
auf dem Weg zu Christus" angebracht. Entwurf und Ausführung lagen
in den Händen des Dachauer Keramikers und Bildhauers Gerd von Stokar.
11)
Keramikplatten an der Außenfassade
|
Der Künstler wurde am
3.10.1922 in Donauwörth geboren. Von 1952 bis 1958 leitete
er den Betrieb der Schwäbischen Majolika-Manufaktur in Krumbach.
1958 übersiedelte er nach Dachau und führte hier die staatlich
anerkannte Lehrwerkstätte für Keramik und Keramische Bildhauerei.
Die Gestaltung der Außen-fassade
der Kirche Mariä Himmelfahrt war eines seiner Hauptwerke. 1962
wanderte die Familie mit den Kindern Ulrike und Thomas nach Afrika
(Ghana und Nigeria) aus. Gerd von Stokar hatte dort bis 1974 eine
Professur an einer Universität inne. Der Künstler verstarb
am 04.05.1986 in Kufstein; er ist auf dem Waldfriedhof in Dachau
begraben. Die Stadt hat an seinem Grab eine Bronzeplakette mit dem
Dachauer Stadtwappen anbringen lassen.
|
Das schwere Metallportal ist mit reliefartigen Verzierungen geschmückt.
Es handelt sich
- um ein Kreuz,
- um das Auge im Dreieck als Symbol für die Hl.Dreifaltigkeit und
- um den Erdkreis mit drei parallelen Wellenlinien.
Die Türklinken haben Fischform.
11)
Das Portal musste 2024 wegen einer gebrochenen Seitenwange renoviert werden.
34)
Der Grundriss des Kirchenschiffs zeigt ein langgezogenes Achteck mit angefügtem
Altarraum.
Das Dach ist sehr steil;
der 13 m hohe Dachstuhl ist "in höchster Zimmermannskunst konstruiert".
Nach der Pfarrbeschreibung von Dieter Reinke ist der Dachstuhl "filigran
und besteht aus relativ schwach dimensionierten Holzbalken". Die
Statik wurde 1954 auf dem untersten Level berechnet. 11)
Bei
der Renovierung im Jahr 2024 hat man festgestellt, dass einzelne Sparren
nur eine Stärke von 6x12 cm aufweisen und sich -wohl auch dadurch-
die Dachkonstruktion in Richtung Hauptportal verschoben hat.
Das Dach ist mit Biberschwanzplatten gedeckt; sie wurden 2024 renoviert,
weil "es nur eine Frage der Zeit sei, dass bei einem Sturm das ganze
Dach abgedeckt" werde.
34)
Die
Mängel am Dach und am Turm wurden 2024 behoben.
34)
In
dem etwas vom Kirchenschiff abgesetzten 45 m hohen Turm hängen
sechs in den Jahren 1958 u. 1963 von der Fa. Perner/Passau gegossene
Bronzeglocken, die elektronisch
gesteuert werden. Bis 2024 hingen die Glocken in einem Glockenstuhl
aus Stahlträgern; dann wurde ein neuer Glockenstuhl aus Holz
eingebaut, weil der die Schwingungen der Glocken nicht so stark auf
das Mauerwerk überträgt.
34)
Das Geläute ist nicht nur das größte in der Region,
sondern wird auch zu den "klangschönsten Großgeläuten
in der Erzdiözese Mch-Freising" gezählt. Insbesondere
die große Glocke soll nach einer Aussage im Internet einen "gewaltigem
und sehr voluminösen Klang haben, gepaart mit einem sehr kräftigen
und singenden Anschlag".
Über die Glockenweihe 1958 gibt es einen Zeitungsbericht, den
Sie lesen können, wenn Sie hier klicken.. |
Sechs
Glocken
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Name der Glocke
|
Jahr
|
Gewicht
|
Ton
|
Durchmesser
|
Aufschrift auf
der Glocke
|
Heiliggeist-Glocke (Festglocke)
|
1963
|
2800 kg
|
H
|
167,5 cm
|
Ich lege meinen Geist
in euch, damit ihr zum Leben erwachet. |
Marien-Glocke |
1958
|
1570 kg
|
d'
|
141,5 cm
|
Aufschrift:
Patronin voller Güte, uns alle Zeit behüte |
Hedwigs-Glocke(Angelusglocke) |
1958
|
825 kg
|
fis'
|
113 cm
|
Herr, du bist meine Zuflucht
in den Tagen der Trübsal. |
Josefs-Glocke(Wandlungsglocke)
|
1958
|
496 kg
|
a'
|
94 cm
|
Unser Hände Werk
lass gelingen, o Herr. |
Herzjesu-Glocke(Totenglocke) |
1958
|
336 kg
|
h'
|
84 cm
|
Ihr werdet Ruhe finden
für eure Seelen. |
Schutzengel-Glocke (Taufglocke) |
1958
|
211 kg
|
d''
|
71 cm
|
Begleite uns auf allen
Wegen. |
Im Internet gibt es vom Glockengeläute
in Mariä Himmelfahrt eine interessante Videoaufnahme 18)
.
Wenn Sie sie hören
und sehen möchten, klicken
Sie hier...
Der Bayerische
Rundfunk hat am 15.August 2023 in seiner Sendereihe ZWÖLFUHRLÄUTEN
die Kirche und die Glocken von Maria Himmelfahrt in Dachau vorgestellt.
Hier können Sie die
Rundfunksendung hören....
Um
die Schalllöcher herum gruppieren sich die Stundenanzeigen der großen
Turmuhr von der Fa. Neher aus München (1960, 10.000 DM). Das
Ziffernblatt der Uhr hat einen Durchmesser von 5,50 Metern und ist eines
der größten in Bayern; die Zeiger sind 4 m bzw. 2,5 m lang.
2024 erhielt der Ziffernkreis aus römischen Zahlen aus Denkmalschutzgründen
wieder seine ursprüngliche Farbe "Eisenglimmer".
An der Spitze
des Turms ist ein 4,80 Meter hohes und 3,60 m breites Kreuz angebracht,
das 2024 renoviert wurde. 34)
Die Kirche steht als wichtiges Baudenkmal
aus den Fünfziger-Jahren des 20.Jahrhunderts seit 1996 unter Denkmalschutz.
Sie ist nahezu unverändert im Stil und Zustand der Entstehungszeit
erhalten geblieben. Als zeittypisch für die 50er Jahre gelten die
Fenster aus Beton-Glas-Elementen im Altarraum, die Form der Kanzel und
der Apostelleuchter, die asymmetrische Empore sowie das steile Dach.
Renovierungen
1983
1987
|
Komplette
Renovierung des Turms
34)
Außenrenovierung
der Kirche
34)
|
|
2002- 2005
|
- grundlegende Sanierung des
Glockenturms
- Sicherung der Aufhängung der Glocken und ihrer Klöppel,
- Instandsetzung der Turmuhr
- neue Heizungsanlage im Kirchenraum
- Abriss der baufälligen Sakristei und Neubau
- Bau eines Kirchensaals mit einem Foyer und Nebenräumen
- Restaurierung der Madonna über dem Hochaltar
- Ausbesserung der Kirchenbänke
- neue Kapelle (Marienkapelle) im Turm
(im nebenstehenden Grundriss-Bild rot umrandet)
11)
|
2006-
2007 |
unter
den Architekten Christoph Wollmann und Anton Mang:
- Innenraum geweißelt, Deckengemälde von Richard Huber
saniert
- Malereien in der Apsis und an der Brüstung der Empore neu ausgeführt.
- Neuer Ambo aufgestellt
- Beichtstuhl renoviert
- Erneuerung der gesamten Elektroanlage und die Beleuchtung der Kirche
Über den Festgottesdienst zur Wiedereröffnung der Pfarrkirche
nach der Renovierung durch Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger
am 25. März 2007 hatte Dieter Reinke einen ausführlichen
Bericht in die frühere Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt
eingestellt. Sie
können ihn hier sehen ...
|
2014 |
-
Taufbecken und Osterleuchter werden von ihrem ihren Platz unter
der Empore nach vorne gestellt.
- Neugestaltung des Altarraums (neuer Volksaltar, alter Altar zurückgesetzt,
Tabernakel auf alten Altar, Taufstein)
Über die Arbeiten zur Umgestaltung des Altarraums hatte Dieter
Reinke eine Bilderserie auf die frühere Website der Pfarrei
Mariä Himmelfahrt gestellt. Sie
sind hier zu finden ...
|
2024 |
Außenrenovierung
wegen folgender Schäden: 34)
- Mauerschäden (Risse und hoher Cloridanteil im Beton) am Turm;
- Glocken müssen ausgewuchtet und auf einen neuen Glockenstuhl
aus Holz gehängt werden, damit ihre Schwingungen
die Stabilität des Turms nicht schädigen;
- Dachkonstruktion über dem Kirchenschiff hat sich verschoben,
neue Dachziegel mit Kirchenbibern; angefaulte
Gratsparren durch Zimmerei Frank ersetzt.
- Hauptportal steht wegen gebrochener Seitenwange schief;
- Sanierung des 4,80 m hohen Turmkreuzes durch die Fa. Dürr aus
Rothenburg o.d.Tauber (neues Blattgold, Verankerg)
- Renovierung der zweiteiligen Kugel an der Turmspitze wegen Korrosion
durch die Fa. Nüssel aus München
- Die römischen Zahlen auf dem Ziffernblatt der Turmuhr erhalten
wieder ihre ursprüngliche Farbe "Eisenglimmer".
Kosten 1 Mio €. (Diözese: 855.000, Pfarrei 145.000 €)
34)
|
Kirche
steht unter Denkmalschutz
Die seit dem Bau 1954 im Stil und
Zustand nahezu unveränderte Kirche steht seit 1996 als wichtiges
Baudenkmal aus den Fünfziger-Jahren des 20.Jahrhunderts unter Denkmalschutz.
Dieter Reinke hatte die Gründe dafür auf der früheren Internetseite
der Pfarrei 30)
wie folgt beschrieben:
|
"Mit
40 Jahren schon unter Denkmalschutz! (Ein erster Überblick)
Der Architekt Friedrich Haindl (1910-2002) war ein geradezu routinierter
Kirchenplaner. Er hat nicht nur in Dachau-Süd die Pfarrkirche
Mariä Himmelfahrt, sondern bis in die 70er-Jahre des vorigen
Jahrhunderts etliche weitere Kirchen in Oberbayern gebaut, u. a.
St. Anna in Karlsfeld, Herz Jesu in Neuhausen (abgebrannt; ersetzt
auf grandiose Weise von den Architekten Allmann Sattler Wappner),
Maria Immaculata in Harlaching, St. Bernhard in Ramersdorf, St.
Wolfgang in Landshut, St. Nikolaus in Schwaiganger bei Murnau, Pius
in Moosburg und Heilig Kreuz in Dachau-Ost.
Bei
der Planung von Mariä Himmelfahrt in Dachau kamen sowohl traditionelle
wie auch zeittypische Elemente zur Anwendung. Traditionell sind
beispielsweise der achteckige Grundriss des Kirchenschiffs (schon
seit dem Barock nicht unüblich), die vorgelagerte Apsis, das
umlaufende Gesims und die Doppelsäulen. Zeittypisch für
die 50er-Jahre des 20. Jh. sind die Fenster aus Beton-Glas-Elementen
links und rechts in der Apsis, die schmiedeeisernen Apostelleuchter
und die Kommunionbank. Haindl setzte fast identische Betongusssteine
zum Beispiel auch bei den hohen Fenstern links im Mittelschiff seiner
Kirche St. Jakob am Anger in München ein.
Die
Außenansicht gibt sich konventionell. Ein gewaltiges
Steildach krönt den Bau. Im Dachstuhl wurde ein Fachwerk
in höchster Zimmermannskunst konstruiert. Allerdings
würde man heute ein derart riskant leichtes Gebilde wohl
nicht mehr wagen: Die Holzbalken sind relativ schwach dimensioniert.
Die Statik wurde 1954 auf dem untersten Level berechnet.
Im Innenraum fallen sogleich die formale Klarheit und der
enorme Anteil weißer Wandflächen auf. In diesem
Zusammenhang muss wohl erwähnt werden, dass bei der Einweihung
1956 nur sehr wenig von der Innenausstattung schon vorhanden
war. Erst seit Anfang der 60er-Jahre füllte sich das
Innere nach und nach. Die Statue der in den Himmel auffahrenden
Gottesmutter Maria, die heute den Gesamteindruck wesentlich
beherrscht, wurde erst 1961 fertig. Die Orgel kam immerhin
bereits 1959 hinzu, die Seitenaltäre 1960/61, der Kreuzweg
1962, Taufbecken und Osterleuchter 1963/64.
|
|
Ungewöhnlich,
aber überzeugend gelungen, ist die asymmetrische Anordnung der
geschwungenen Orgelempore, die gemeinsam mit der Kanzel eine ausgewogene,
harmonische Komposition hervorbringt. Mariä Himmelfahrt ist überhaupt
eine der letzten Kirchen, die noch eine Kanzel erhielten.
Dass die Kirche seit 1996 unter Denkmalschutz stand, hing natürlich
in erster Linie damit zusammen, dass sie nahezu unverändert im
Stil und Zustand der Entstehungszeit erhalten geblieben war. Sie war
bis Herbst 2014 ein Unikum, weil der Hochaltar trotz der Vorschriften
des 2. Vatikanischen Konzils an seiner ursprünglichen Stelle
verblieben war. Er wurde nicht weiter nach vorne in Richtung der Gemeinde
versetzt und erhielt auch nachträglich keinen zusätzlichen
Volksaltar. Der Tabernakel wurde konzilskonform vom Hochaltar auf
eine "Stele" rechts vor dem Altarraum umgesiedelt." |
Innenausstattung
Altarraum
Der moderne Kirchenbau wird durch
den stark eingezogenen Chor mit der großen Marienfigur an
der Rückwand und Beton- Glaselementen
an den Chorseitenwänden sowie den hohen weißen Wandflächen
im Kirchenschiff geprägt.
Die Wandmalerei in der Apsis
war zwar schon beim Neubau 1956 angebracht worden. Doch mit den Jahren
wurde sie schadhaft. Bei der Renovierung hat man eine Restaurierung versucht,
doch die Malerei konnte nicht erhalten werden. Deshalb hat man sie -so
Dieter Reinke in seiner Kirchenführung
30)
-
" vollständig neu, aber originalgetreu ausgeführt. Die
Altarrückwand war an mehreren Stellen stark beschädigt. Eine
Teilsanierung kam nicht in Frage, weil ein Konglomerat aus alten und neu
bemalten Flächen die Komposition und den Gesamteindruck gestört
hätte. Für die Neugestaltung der Emporenbrüstung dienten
alte Fotos, auf denen das ursprüngliche 'Strick-muster' erkennbar
war, als Vorlage".
Blickpunkt der Kirche ist
die drei Meter hohe Figur der in Himmel auffahrenden Maria,
der Kirchenpatronin.
Die Skulptur aus Zirbelholz stammt aus der Hand des Bildhauers Prof.
Lorch aus München (1961).
Sie wurde von Richard Huber passend zu der von ihm gestalteten
Rückwand und der Decke im Kirchenschiff gefasst, d.h. bemalt.
|
Muttergottes
v.Richard Huber
|
Vor
einem sternenbesetzten Strahlenkranz schwebt die in Gewänder
mit den traditionellen Marienfarben Rot, Blau und Gold gekleidete
Muttergottes nach oben und breitet ihre Hände aus. Ihre Augen
sind den Gläubigen zugewandt. Die Arme sind zum Gebet ausgebreitet.
|
Choraltar
Der elegante Choraltar
aus Stein scheint aus dem Boden herauszuwachsen. Er steht relativ
nah an der Chorrückwand und ist deshalb weit entfernt von den
Gläubigen im Kirchenschiff. Die Zelebration ist von beiden Seiten
aus möglich. Bis zur Liturgiereform war der Altar entsprechend
dem damaligen Ritus verwendet worden; der Priester stand mit dem Rücken
zu den Gläubigen. Nach dem II. Vaticanischen Konzil wurde er
ohne Aufwand in einen Zelebrationsaltar (sog.Volksaltar) umgewandelt;
der Priester stellt sich zur Feier des Messopfers nur auf die andere
Seite, mit dem Gesicht zum Volk.
Allerdings stand der
Altar nach wie vor weit entfernt von den Gläubigen. Deshalb
stellte man im Jahr 2014 einen neuen Volksaltar an die Stufen
des Altarraums und rückte den Choraltar um einen Meter
weiter in Richtung Ostwand. 11)
Der
Tabernakel hat nun wieder -wie beim Neubau 1956- auf dem Altar
seinen Platz gefunden.
|
Choraltar
seit 2014
|
Zeittypisch für die 50er-Jahre des 20. Jahrhunderts sind
die hohen Fenster aus Beton-Glas-Elementen links und rechts
in der Apsis. Die Betongusssteine gleichen in ihrer Form denen
in der Kirche St.Jakob am Anger in München, die 1957 ebenfalls
von Architekt Haindl ge-plant wurde. |
|
Glasbausteine
|
Tabernakel
Der
Tabernakel wurde vom
Goldschmied Ernst Zick aus München angefertigt. Das würfelförmige
Gehäuse steht auf einer mit geometrischen Formen verzierten Stele.
Auf der Türe des Tabernakels sind das Jesus-zeichen "IHS"
im Dreieck zu sehen, umgeben von Weinranken und Getreideähren,
den Symbolen für Brot und Wein. |
Tabernakel
|
In den ersten Jahren (ab 1954)
stand der Tabernakel auf dem Hochaltar. Die Messe wurde vom Priester
mit dem Rücken zum Volk gefeiert.
Von 1970 bis 2014 wurde der Choraltar als Volksaltar genutzt; der
Priester zelebrierte zum Volk hin. Da hätte der Tabernakel
auf dem Altartisch die Sicht zum Priester behindert. Deshalb stellte
man ihn auf eine Stele an der rechten Seite des Altarraums.
|
|
Als 2014 ein neuer
Zelebrationsaltar aufgestellt wurde, erhielt der Tabernakel wieder
seinen Platz auf dem alten, weiter nach hinten gerückten Choraltar.
Hinweis: Tabernakel ist das lateinische Wort für Zelt. Die seit
dem 12. Jh übliche Bezeichnung führt zurück zur Bundeslade
der Israeliten zur Zeit Mose, die ebenfalls in einem Zelt untergebracht
war. Der Tabernakel dient bereits seit frühchristlicher Zeit
(unter anderem Namen) zur Aufbewahrung verwandelter Hostien für
die Sterbenden. Im hohen Mittelalter wurde er auch Ort der Anbetung
und Verehrung Christi in der Gestalt dieses eucharistischen Brotes.
Der Ort und die Form der Aufbewahrung änderten sich im Laufe
der Jahrhunderte häufig. Das Tridentinische Konzil (1545-63)
ordnete die Aufstellung des Tabernakels auf dem Altar an. Doch diese
Vorschrift wurde in Deutschland, wo man lange daran festhielt, die
heiligen Hostien in Wandschränken und Sakramentshäuschen
aufzubewahren, erst im 18. Jahrhundert umgesetzt. Das 2. Vatikanische
Konzil (1962-65) lässt dies wieder zu. Deshalb werden in modernen
oder modernisierten Kirchen Tabernakel häufig in die Wand eingelassen
oder stehen wie hier in Mariä Himmelfahrt frei auf einer Säule.
|
Im Rahmen der Sanierungsarbeiten
2007 hatte man einen neuen Ambo
aufgestellt. Im Jahr 2014 kam auch ein in Form und Material passender
Zelebra-tionsaltar dazu.
Beide bestehen aus prismenförmigen, 15 mm bzw. 8 mm starken
Aluminiumplatten, die je nach Beleuch-tung und Standort des Betrachters
in verschiedenen Farbenuancen schillern. Die geometrischen, poly-gonen
Formen übersetzen nach Dieter Reinke die in der Wandbemalung
der Kirche vorherrschenden Dreiecke und Rauten in die dritte Dimension.
|
Zelebrationsaltar
u. Ambo
seit 2014
|
Altar (2014) und Ambo (2007)
sowie das Taufbecken (2014) wurden von den Architekten Christoph
Wollmann und Anton Mang entworfen. Sie alle lehnen
sich an Richard Hubers Gestaltung der Rückwand des Presbyteriums
an.
Die Ausführung übernahm Kunstschmiedemeister Matthias
Larasser-Bergmeister
aus Langwied bei Ebersberg.
Die Einzelteile von
Altar und Ambo wurden verschraubt, weil Löten oder Schweißen
Farbspuren hinterlassen hätte.
|
|
In dem Altar sind in einem
Reliquienbehälter Partikel der Gebeine des sel. Otto von Freising
und des sel. Kaspar Stanggassinger "beigesetzt".
Otto war von 1138 bis 1158 Bischof von Freising. Er gilt
als einer der bedeutendsten Geschichtsschreiber des Mittelalters.
Der 1998 selig gesprochene Kaspar Stanggassinger (1871-1899)
war Redemptoristenpater und ein begnadeter Pädagoge in der
Priester-ausbildung.
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Altarweihe 2014
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|
Hinweis: Die im Rahmen des
II.Vatikanischen Konzils erlassenen Richtlinien für die Gestaltung
liturgischer Ausstattungen enthalten folgende Regelungen:
"Die Ausführung von Altar, Ambo, Priestersitz und anderer
liturgischer Ausstattungen sollen gestalterisch anspruchsvoll, eigenständig
und qualitätsvoll sein und mit der Architektur und der künstlerischen
Ausstattung des Bestandes harmonieren. Die Neugestaltung ist unter
Verwendung der Ausdrucksmittel zeitgenössischer Kunst von Architekten
oder Künstlern in modernen Formen durchzuführen. Er soll
'feststehend' sein, das bedeutet, er ist mit dem Boden dauerhaft
verbunden. Der neue Hauptaltar muss frei stehen und leicht umschreitbar
sein . Der Zelebrationsaltar ist der Hauptaltar. Bestehende Altäre
(bisheriger 'Hochaltar' oder 'Seitenaltäre') sind würdevoll
zu respektieren"
|
Ambo
Der
jetzige Ambo wurde 2007 angeschafft; man wollte den bisherigen, der aus
einer anderen Kirche stammte, wieder zurückgeben. 30)
Der Ambo als "zweites Zentrum
des christlichen Gottesdienstes" ist in die Stufenanlage des Altarraums
integriert und steht zwei Stufen tiefer als der Altar; dies wird als Bewegung
um zwei Schritte auf die Gläubigen zu interpretiert. Dieter Reinke
schreibt dazu: Die polygone Form des Ambos "nimmt die geometrischen,
polygonen Formen der Wandbemalung in der Apsis auf und fügt sich
hierdurch wie selbstverständlich in die denkmalgeschützte Umgebung
ein. Die Aluminiumhaut schillert je nach der Beleuchtung und dem Standort
des Betrachters in den gedeckten Farbtönen von Richard Hubers Wandgemälde
oder in changierenden Silbergrautönen ." 11)
Der neue Ambo erfüllt die kirchlichen Gestaltungs-richtlinien,
nach denen eine künstlerische Beziehung zum Altar gefordert wird;
der Ambo solle an einem geeigneten Platz im Kirchenraum stehen und
als Ort der Wortverkündigung deutlich hervortreten. Um die Evangelienprozession,
die den Höhepunkt des Wortgottesdienstes unterstreiche, zu ermöglichen,
solle der Ambo in einiger Entfernung vom Vorsteherplatz eingerichtet
werden. |
Ambo
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Altar und Ambo
gehörten zusammen, blieben aber zwei, voneinander verschiedene,
jedoch einander zugeordnete liturgische Orte. Eine Einheit im formalen
Bereich sei sinnvoll, gestalterische Elemente und die Wahl des Materials
unterstreiche diese Einheit.
Der frühere Ambo stammte aus einer anderen Kirche und wurde zurückgegeben.
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Hinweis: Der Ambo (griech.ambon
= erhöhter Rand) war im Frühchristentum und Mittelalter
die erhöhte Plattform an der altchristlichen Chorschranke in
der Kirche, zum Vorlesen und Vorsingen liturgischer Texte (Epistel,
Evangelium); ab dem 14. Jh. wurde die Funktion des Ambos von der
Kanzel übernommen. In neuester Zeit ist der Ambo wieder fester
Bestandteil in der Ausstattung der Kirchen. "Die Verkündigung
der Lesungen und des Evangeliums sowie die Predigt erfolgen wiederum
von dem bereits in der Liturgie des ersten Jahrtausends bekannten
Ambo, dem als 'Tisch des Wortes' ein hoher Rang zukommt",
heißt es in der Liturgiekonstitution des II.Vaticanums Sacrosanctum
concilium (SC 124). Deshalb wurden nach dem Konzil (um 1970) in
allen Kirchen Ambos (Lesepulte) aufgestellt. Ambos sind der Ersatz
für die nicht mehr benutzte Kanzel.
zur Geschichte der Zelebrationsaltäre hier
klicken...
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Taufbereich
Taufbecken
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Der
Taufort wurde im November 2014 aus dem südwestlichen Bereich
des Kirchenschiffs nach vorne, links neben den Altarraum umgesiedelt.
Das neue Taufbecken besteht
wie der Zelebrationsaltar und der Ambo aus prismenförmigen,
8 mm starken Aluminiumplatten. Es ist Teil der Neugestaltung des
Altarraums Ende 2014.
Im ehem. Taufbereich hinten
rechts sind seit 2007 Messingschreine
in die Wand eingelassen, in denen die heiligen Öle aufbewahrt
werden. Die Schreine wurden in der Kunstschmiede Bergmeister
in Langwied bei Ebersberg gefertigt,
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aus
der auch der Ambo und der Volksaltar stammen. 15)
In den Schreinen wird neben dem Krankenöl, dem oleum infirmorum,
auch das Chrisam-Öl aufbewahrt, das bei der Taufe und der Firmung
Verwendung findet. Es besteht aus Olivenöl, dem zur Verbesserung
des Geruchs Balsam beigemischt wird. Der geistliche Sinn der Beimischung
besteht darin, dass die mit Chrisam Gesalbten, die Christen, den "Wohlgeruch
Christi", nämlich das Evangelium, verbreiten sollen.
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Schrein für hl.Öle
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Osterkerze
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Hinter dem Taufbecken steht
auf einem kunstvollen Emailleständer die Osterkerze,
die bei der Taufe in das Taufwasser getaucht wird. Sie ist mit roten
Wachselementen verziert: Mit dem ersten und letzten Buchstaben des
griechischen Alphabets (Alpha und Omega), darunter einem
Kreuz mit roten Wachsnägeln, die an die Wundmale Jesu erinnern
sowie mit der jeweiligen Jahreszahl. Die Osterkerze ist Symbol für
den auferstandenen Christus. Sie wird in der Osternacht im Exultet
besungen. An ihr wird bei der Tauffeier die Taufkerze entzündet.
Die Osterkerze besteht aus gebleichtem Bienenwachs. Erstmals erwähnt
im Jahr 384, war sie in den ersten Jahrhun-derten nur mit Blumen
und Blättern, seit dem 9.Jh. mit dem ersten und letzten Buchstaben
des griechischen Alphabets (Alpha und Omega) geschmückt.
Die roten Wachsnägel sind Zutaten aus neuerer Zeit.
In dem reinen "Leib" der Kerze aus teurem Bienenwachs
sah man ein Sinnbild für die menschliche Natur Christi oder
für seinen verklärten Leib nach der Auferstehung, während
man die Flamme als Zeichen seiner göttlichen Natur auffasste.
Die Flamme sollte nicht mehr von brennenden, übelriechenden
Tierleibern genährt werden, sondern von reinen, wohl-riechenden
Elementen (Bienenwachs, Öl und Papyrus für den Docht).
28)
Wenig bekannt ist, dass die Osterkerze einen Bezug zur Jungfräulichkeit
Mariens hat. Die Verbindung schafft die "jungfräuliche"
Biene, die das Material der Kerze, das Bienenwachs erzeugt.
Papst Gelasius (492-496) formulierte für die Osterkerze ein
poetisches Weihegebet, das einem Hymnus gleicht:
27)
|
"Sie
ist nicht durch fleischliches Fett befleckt, nicht durch eitle
Salbe besudelt, nicht mit unheimlichem Feuer in Berührung
gewesen. ... Die Bienen sind nicht üppig im Verbrauchen.
Überaus keusch ist ihre Fortpflanzung. Sie zaubern ihre
Zellen hervor, indem sie mit einer Flüssigkeit, dem Wachs,
die Mauern aufführen... Mit den Füßen lesen
sie die Blumen ab und keinerlei Schaden kannst Du auf den Blüten
finden. Die Nachkommenschaft lesen sie mit dem Munde auf, sie
kosten aber nichts davon... die Jungfrauschaft ist bei ihnen
fruchtbar ohne eigentliche Geburt. Auf gleichem Wege in die
Welt zu kommen, würdigte sich er Herr, als aus Liebe zur
Jungfrauschaft sein Ratschluß feststand, eine leibliche
Mutter zu haben". |
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Früherer
Taufbereich
Vor einigen Jahrzehnten war rechts neben dem Eingang ein Taufbereich
eingerichtet worden. Das Taufbecken aus Messing -es stammte ebenfalls
von den Künstlern Hößle aus Ebertshausen- 01)
stand
bis 2007 in einer eigenen Nische, deren blaue Rückwand mit der Heilig-Geist-Taube
vor einem Kreuz bemalt war.
Taufbecken
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2007
wurde das Taufbecken
zusammen mit der Osterkerze rechts vom Eingang auf einer hellen, kreis-runden
Steinplatte, die im Boden ein-gelassen ist, aufgestellt.
Das alte Taufbecken mit dem Tauf-wasser befindet sich noch immer dort.
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Buntglasfenster
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Dahinter ein Fenster mit Glasgemälden.
Das Buntglasfenster
wurde an der Stelle eines früheren Seiteneingangs eingebaut.
Es zeigt eine Heilig-Geist-Taube als Symbol für die Taufe. Darunter
der rote Buchstabe "M" unter einer gelben Krone (Sinnbild
für Maria). Die beiden Glasgemälde waren schon seit längerer
Zeit im Turmbereich eingebaut. 11)
Nun
hat man sie mit einigen Ergänzungen zu einem Fenster in der Kirche
zusammengefügt. |
Ewig-Licht
Ewig-Licht-Ampel
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Das Ewig-Licht
ist nicht -wie in barocken Kirchen- in eine Ampel integriert,
sondern wird in einer Schale präsentiert. Sie ist an der linken
Wand des Altarraums über dem Ambo angebracht. Hinweis: Das rote
Öllämpchen, das stets im Altarraum brennt, gilt oft als
Erkennungsmerkmal eines katholischen Gotteshauses. Früher gab
es solche Lichter nur an den Märtyrergräbern. Mit der wachsenden
Verehrung der aufbewahrten Eucharistie hat sich etwa seit dem 13.
Jh der Brauch des "Ewigen Lichtes" vor dem Tabernakel, in dem das Allerheiligste aufbewahrt wird, herausgebildet. Das Ewige Licht war vom Johanniter-Ritterorden
von den Kreuzzügen aus dem Heiligen Land mitgebracht worden.
Durch sein dauerndes Brennen weist es darauf hin, dass in der Kirche
geweihte Hostien aufbewahrt werden. |
Chorglocke/Sakristeiglocke/Kredenztisch
Hinter
der Sakristeitüre hängt eine große Chorglocke.
Sie ist mir Reliefs geschmückt, die verschiedene Mariendarstellungen
zeigen. Die Chorglocke gibt das akustische Zeichen für den Beginn
des Gottesdienstes. Sie wird geläutet, wenn Priester und Ministranten
die Sakristei verlassen und den Chor betreten.
Bis 2015 war die Glocke vor der Sakristeitüre im Altarraum angebracht.
Hinweis: In der Sakristei werden die Paramente (Messgewänder)
und die für die Kirche benötigten Gerätschaften
aufbewahrt.
In der Sakristei ziehen sich Priester und Ministranten vor dem Gottesdienst
die liturgischen
Gewänder über. Im Begriff Sakristei steckt übrigens
das lateinische Wort "sacer", mit der Bedeutung "heilig,
geweiht".
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Chorglocke
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Links im Kirchenschiff
ist zwischen St.Josefsaltar und Presbyterium ein in die Wand "Gabentisch"
eingearbeitet, die so genannte "Kredenz". Die Kredenz
dient zur Bereithaltung der liturgischen Geräte für die
Eucharistiefeier. Auch das Lektionar und andere liturgische Bücher
können vor und nach den Lesungen und Gebeten auf dem Kredenztisch
abgelegt werden. Die feierliche Reinigung der liturgischen Gefäße
nach der Kommunionausteilung kann am Altar oder ebenfalls an der Kredenz
stattfinden. |
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Kirchenschiff
/ Langhaus
Die Bezeichnung des Langhauses als Kirchenschiff ist darauf zurückzuführen,
dass die Kirchenväter die Gemeinschaft der Glaubenden als Schiff
bezeichneten, das die Gläubigen aus dem Sturm der Zeit und den gefährlichen
Wogen des Schicksals rettet.
Die Decke
im Langhaus ist mit moderner Malerei geschmückt.
Auch sie stammt vom Dachauer Künstler Richard Huber.
Sie wurde nicht als Fresko sondern als Al-Secco-Malerei (Farbe
auf trockenem Grund) ausgeführt. Diese Technik ist nicht
so haltbar.
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Deckengemälde
von Richard Huber
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2007 wurde
das Gemälde restauriert. Dabei hat man eine Wärmedämmung
und Lüftungsschächte für das Dach eingebaut, die
Malerei gereinigt und die beschä- digten Stellen retuschiert.
Dieter Reinke beschrieb Ursachen der Beschädigung und die
Rettungsmaßnahmen wie folgt:
30)
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"Das
Deckengemälde von Richard Huber, das die Raumatmosphäre
des achteckigen Langhauses wesentlich mitbestimmt, litt seit Langem
unter störenden und zerstörerischen Rissen. Und helle
Flecken beeinträchtigten mehr und mehr die Wirkung. Die Farbe
begann sich vom Untergrund zu lösen, denn Huber hatte die
Arbeit vor gut 50 Jahren nicht in der Technik des Fresko -also
nicht auf noch feuchtem Putz- ausgeführt, sondern 'al secco'.
Unter einer Holzbalkendecke befinden sich Bretter, auf deren Unterseite
der Putz aufgetragen ist. Auf dem getrockneten Putz haftet die
Farbe aber nicht über Jahrzehnte. An vielen Stellen ließ
sich bereits die Farbe wie Puder weg-wischen. Wenn im Winter die
Kälte vom Dach her mit der wärmeren Innentemperatur
in Berührung kam, traten im Holz außerdem Spannungen
auf, die sich verhängnisvoll auswirkten: Sie verursachten
die Risse. Künftig soll die neu eingebaute Wärmedämmung
unter dem Dach dieses Problem abstellen. Und Lüftungsschächte
mit automatischen Klappen, die sich oberhalb der Decke hinter
den vier schwarzen Dreiecken verbergen, sorgen für ein gesundes
Klima. Zwei Restauratoren haben die Fugen im Mörtel geschlossen,
den Untergrund gesichert, die gesamte Fläche mit feinen Pinseln
vom Staub gereinigt und die beschädigten Stellen retuschiert." |
Seitenaltäre
Die einfachen Seitenaltäre
sind in Nischen angebracht. Die Rückwände bestehen aus Mosaiken,
die von Wilhelm Dieninghoff (1903-1984) im Jahr 1961 gelegt wurden.
Mehr zum Künstler Dieninghoff...
Die Mosaiken
wurden ebenfalls 2007 restauriert. Dieter Reinke berichtete in seiner
Internetkirchenführung 30)
dazu Folgendes:
|
"Die
Mosaiken der Seitenaltäre waren
von Haus aus absichtlich aus stumpf wirkendem Naturstein -mit einigen
wenigen glasierten Stücken dazwischen- erstellt worden. Ein Jahrzehnte
später aufgebrachter Firnisüberzug sollte wohl dem Anblick
nachträglich Glanz verleihen. Dieser Belag wurde nunmehr abgenommen,
weil er dem Werk Schaden zufügte und außerdem unansehnlich
vergilbt war. Bei der Restaurierung der Verfügung ging man sehr
behutsam vor und führte sie dezent und nicht in einem einheitlichen
Grauton aus, um zu vermeiden, dass das Fugengitter beim Hinsehen dominiert." |
Der
linke Seitenaltar
ist dem hl. Josef geweiht. Seine Figur ist in der Mitte der
Rückwand zu erkennen. Der Heilige sitzt auf einem thronähnlichen
Stuhl. Sein Haupt ist von einem vergoldeten Heiligenschein umgeben.
In den Händen hält Josef Latte und Axt, Attribute, die auf
seinen Zimmermannsberuf hinweisen.
Diese Darstellungsform ist relativ neu. Früher war Josef meist
mit einer Lilie oder einem blühenden Josefsstab abgebildet oder
als Ziehvater mit dem Jesuskind. |
St.Josefsaltar
|
Heute wird Josef meist als
Handwerker gezeigt; er ist seit 1955 auch Patron der Arbeiter. Dazu
als Inschrift den Wahlspruch der Benediktiner: Bete und arbeite
(ora et labora).
Umrahmt wird St.Josef von stilisierten Fabrikgebäuden. Das
rechte soll die Papierfabrik in Dachau darstellen, den ersten und
ältesten Großbetrieb in der Stadt, der viele Arbeitsplätze
bot, bis er 2007 geschlossen wurde.
Das Mosaik am linken Seitenaltar entwarf Otto
Graßl (1891-1976), der auch die Fresken in der Kirche
St.Peter in Dachau gestaltete.
|
Der
rechte Seitenaltar
ist der sog. "Heimkehreraltar" oder auch Ecce-Homo-Altar.
In der Mitte sitzt die Mosaikfigur des gegeißelten Heilands,
dem die Soldaten
- einen roten Mantel umgehängt,
- ein Schilfrohr als Zepterersatz in die Hand gegeben
- und eine Krone aus Dornen auf sein Haupt gedrückt haben.
Eingerahmt ist Christus von einem Atompilz und von einem Wachturm
mit Stacheldraht. |
Heimkehreraltar
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Der Atompilz
symbolisiert die weit verbreiteten Ängste der Menschen in der
2.Hälfte des 20.Jh vor einem Krieg zwischen Ost und West mit
Atomwaffen. In der Zeit um 1960/61, als der Altar errichtet wurde,
waren viele Menschen überzeugt, dass ein solcher Krieg unvermeid-lich
sei (Kubakrise).
Erst der Zusammenbruch der Kommunistischen Herrschaft um 1990 ließ
diese Ängste erlöschen. Der Wachturm mit Stacheldraht
erinnert nach Dieter Reinke "an das Leid, das Menschen durch
den Verlust der Freiheit und ihrer Würde erfahren mussten und
noch
|
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müssen".
Das trifft hier in Dachau natürlich besonders auf die Opfer des
Konzentrationslagers zu. Erinnert wird damit aber auch an die Kriegsgefan-genen
im Zweiten Weltkrieg. Die letzten deutschen Gefangenen in der Sowjetunion
waren wenige Jahre zuvor, 1955, entlassen worden. Diese Heimkehrer
sollen aus Dankbarkeit für die glückliche Rückkehr
zu den groß- zügigsten Spendern für die Innenausstattung
der Kirche gezählt haben (deshalb die Bezeichnung "Heimkehreraltar").
Das Mosaik entwarf der Dachauer Maler Richard
Huber (1902-1982), dessen Kunstwerke auch in anderen Kirchen des
Dachauer Landes zu sehen sind. |
Die
Kreuzwegbilder wurden 1962 11)
vom Goldschmied-Ehepaar Therese und Erhard Hössle aus
Ebertshausen in Emailtechnik geschaffen. 01)
Sie
zählen zu den bemerkenswertesten Kunstwerken in der Kirche.
Ehrhard Hössle lehrt(e) an der Akademie der Bildenden Künste
in Nürnberg. Er baute zusammen mit Werner Kraus die größte
(begehbare) Kamera der Welt, ein Kunstobjekt, mit dem Menschen die
Möglichkeit gegeben wird, sich darin zu fotografieren.
Bei den Kreuzwegbildern in Dachau handelt sich um 19 x 19 cm große
Zellenschmelz-Emailplatten. Auf einer Eichenholzplatte sind ein
dünnes Messingblech und -seit 2007-eine Ausgleichsschicht
fixiert. Darauf ist das Bild aus Emaille und Schildpatt aufgebracht.
11)
Wegen der starken Temperatur- und Luftfeuchtigkeits-Schwankungen
waren die Bilder nach 40 Jahren zer-bröselt und wurden
2007 von Elena Agnini aus Mün-chen mit großer
Kunstfertigkeit restauriert. Dabei wurde der Untergrund um eine
zusätzliche Schicht aufgestockt, die Materialbewegungen
auffangen und dämpfen kann. Nur zwei Tafeln des Kreuzwegs,
die nicht mehr zu retten waren, mussten anhand der ver-bliebenen
minimalen Reststücke mit viel Einfühlungs-vermögen
und Erfahrung mühevoll rekonstruiert werden. 11)
|
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Die
Stationen sind nicht nummeriert; sie beginnen vor dem rechten
Seitenaltar und folgen dem Urzeigersinn bis zum linken Seitenaltar.
Während
der mehrjährigen Renovierung der Emailbilder waren
die Kreuzwegstationen
in der Kirche durch Kinder-zeichnungen
ersetzt.
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Kreuzwegbild
2006
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Eine gute Idee mit guten
Ergebnissen |
Wenn Sie sich eine Zusammenstellung
von Kreuzwegbildern aus den Kirchen des Dachauer Landes ansehen und
mehr über die Geschichte des Kreuzwegs erfahren möchten,
klicken Sie hier...
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1.
Station
Jesus wird von Pilatus verurteilt
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2.
Station
Jesus nimmt das Kreuz
auf seine Schultern
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3.
Station
Jesus fällt zum ersten
Mal unter dem Kreuze
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4.
Station
Jesus begegnet
seiner Mutter Maria
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5.
Station
Simon v.Cyrene hilft
Jesus d. Kreuz tragen
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6.
Station
Veronika reicht Jesus das Schweißtuch dar
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7.
Station
Jesus fällt zum zweiten
Mal unter dem Kreuze
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8.
Station
Jesus tröstet die
weinenden Frauen
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9.
Station
Jesus fällt zum dritten
Mal unter dem Kreuze
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10.
Station
Jesus wird seiner
Kleider beraubt
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11.
Station
Jesus wird ans
Kreuz geschlagen
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12.
Station
Jesus stirbt am Kreuz
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13.
Station
Jesus wird vom
Kreuz abgenommen
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14.
Station
Jesus wird
ins Grab gelegt
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Apostelleuchter
Bei den Kreuzwegbildern
sind die schmiedeeisernen Apostelleuchter
angebracht. Sie erinnern an das in der Apokalypse (21,14) beschriebene
himmlische Jerusalem, dessen Mauern auf zwölf Grundsteinen mit
den Namen der zwölf Apostel errichtet sind. Die Kirche sieht
sich als Vorläuferin des himmlischen Jerusalems. |
Apostelleuchter
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An der linken
Seite ist eine Kanzel im
eleganten Stil der 1950er Jahre angebracht. Es war wohl die letzte
Kanzel, die in eine Kirche im Dachauer Land eingebaut wurde. In
den wenigen später errichteten Kirchen (z.B. Tandern) hat der
Ambo die Kanzel abgelöst. Bei vielen Renovierungen der 1950er
bis 1970er Jahren wurde die Kanzel abgetragen.
Hinweis: In altchristlicher Zeit wurde die Predigt -ähnlich
wie heute- von einem Ambo
aus gehalten. Ab dem 13. Jh. baute man Kanzeln, die zumeist
seitlich im Mittelschiff ihren Platz haben, dort, wo die Gemeinde
versammelt ist. Von hier aus konnten die Prediger auch von oben
herab sprechen, was ihren Worten größere Wirkung verleihen
sollte. Spätestens seit dem 2.Vatikanischen Konzil 1962 werden Kanzeln nicht mehr benutzt.
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Kanzel
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Gegenüber
der Kanzel hängt seit 2018 an der rechten Wand ein Kruzifix
aus dem 18.Jh. Der Corpus Jesu ist aus Holz geschnitzt und farbig
gefasst. Das Kruzifix stammt aus der ehemaligen Filialkirche St.
Johannes Evangelist.
Dort hing es wohl von der Erbauung der Kirche 1933 bis zum Herbst
2000, als man die Kirche der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde St.
Stephanos zur Nutzung übergeben hat. 15)
In der Zeit von 2000 bis 2018 war das Kreuz außerhalb der
Kirche gelagert.
|
Kruzifix
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Gnadenstuhl
Rechts
neben dem Portal befindet sich eine gotische Figurengruppe, die als
Gnadenstuhl bekannt
ist. Auf der Darstellung hält der bärtige Gottvater den
toten Sohn unter der Schulter und präsentiert ihn so dem Betrachter.
Jesus, mit langem, bis zum Bauchnabel reichendem Kopf-haar, ist mit
den fünf Wundmalen der Kreuzigung gezeich-net. Die sonst übliche
Heilig-Geist-Taube fehlt. Vielleicht war sie auch am vorhergesehenen
Standort in der Kulisse angebracht. |
Gnadenstuhl
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Die Lanzenwunde ist hier
-medizinisch richtig- auf der linken Seite zu sehen. Sonst wird
diese Wunde oft auf der rechten Körperseite dargestellt.
Die Skulptur soll aus der Schule des bedeutenden Bild-hauers Erasmus
Grasser (1450-1518) stammen, der u.a. die Moriskentänzer
am Münchner Rathaus ge-schnitzt hat. Anhaltspunkte für
diese Annahme sind die Übereinstimmungen in den Augenpartien
oder bei der Haltung der Füße des toten Christus mit
den entsprech-enden typischen Elementen bei anderen Figuren aus
der Werkstatt Grassers. Die Figurengruppe aus Birnbaumholz
|
|
befand
sich ursprünglich in einer Kapelle in Österreich, die durch
einen Brand zerstört wurde. Ein Bauer rettete damals die Skulptur
und stellte sie in seinem Haus auf. Jahrhunderte später tauchte
die Figur im Kunsthandel auf. Dort konnte sie die Pfarrei sie dank
einer großherzigen Spende von Michael Aigner kaufen. Die Figur
ist noch weitgehend original. Kein Teil musste nachgeschnitzt werden.
11)
Hinweis: Der Gnadenstuhl ist ein Darstellungstypus der göttlichen
Dreifaltigkeit in der christlichen Kunst. Gott Vater präsentiert
Christus den Betrachtern als denjenigen, der für ihre Sünden
am Kreuz gestorben ist. Der Heilige Geist, der zwischen Gott und Christus
steht, vermittelt zwischen beiden. Die Aussage des Gnadenstuhls kann
mit den Worten "Zugang zu Gott nur über Jesus Christus"
beschrieben werden. Das Wort Gnadenstuhlwurde zuerst von Martin Luther
geprägt. Gnadenstuhl entspricht dabei der Übersetzung der
Formel von thronum gratiae, die sich im Hebräerbrief (9,5) findet.
Dort beschreibt Paulus die Bundeslade: "Oben darüber aber
waren die Cherubim der Herrlichkeit, die überschat-teten den
Gnadenthron". Die Anfänge des künstlerischen Gnadenstuhl-Motivs
sind auf Illustrationen des um 1120 ent-standenen Messkanons zu finden.
Der Gnadenstuhl gilt als die bedeutendste mittelalterliche Bildschöpfung
für die Darstellung der Dreifaltigkeit. |
Über den Erwerb der Schnitzfigur hat Pfarrer Langenberger am 25.3.2007
in der Pfarrkirche einen interessanten mündlichen Bericht gegeben.
Sie können den Bericht als Audioaufnahme
hören. In der früheren Internetseite der Pfarrei Mariä
Himmelfahrt war dieser Bericht auch schriftlich festgehalten. So können
Sie den Bericht wahlweise auch
hier nachlesen....
Neben der Eingangstür
hängt ein schön gestalteter Opferstock
aus Schmiedeeisen. In den Kirchen des
Landkreises Dachau gibt es viele unterschiedliche, außerordentlich
interessante Opferstöcke. Wenn Sie sich dafür interessieren,
klicken Sie hier.. |
Opferstock
|
Orgel
Seit Oktober 2015
besitzt die Kirche eine neue Orgel.
Diese neue Orgel wurde 2015 von der Fa Christoph und Matthias Kaps aus
Eichenau gebaut. Sie ist mit 3 Manualen, 41 Registern
25)
und 2530 Pfeifen die größte Orgel im Dachauer Land (noch
vor den Orgeln in St.Jakob, Indersdorf und St.Peter). Die Orgelweihe
durch Weihbischof Bernhard Haßlberger fand am 25.Oktober 2015
unter Mitwirkung des Münchner Musik-Professors Karl Maureen statt.
21), 23)
Der
bezeichnete die Orgel als Instrument, das "in seiner klanglichen und
technischen Qualität internationale Vergleiche nicht zu scheuen
braucht".
Auch
in der Presse
wurde das neue Instru-ment in höchsten Tönen gepriesen:
"Durch die Verwendung hochwertigster Mate-rialien, modernster
Technik und meisterhafter Verarbeitung wurde ein hervorragendes
In-strument geschaffen. Das klangliche Ergebnis darf als Meisterleistung
bezeichnet werden - darin sind sich die Experten schon jetzt
einig". |
Die neue Kaps- Orgel v. 2015
|
Das
Münchner Kirchenfernsehen (Sankt Michaelsbund) hat die
Entstehung der Kaps-Orgel von Mariä Himmelfahrt begleitet
und sämtliche Bauphasen dokumentiert. Die Sendung wurde
am 31.10.2015 im Landes-fenster von RTL Bayern ausgestrahlt.
Im Internet ist bei youtube ein 18-minütiger Bericht
über den Bau der Kirchenorgel in Maria Himmelfahrt zu
finden.
Wenn Sie interessiert sind, klicken
Sie hier... |
|
Die neue Orgel war notwendig geworden, weil sich das frühere, 1959
eingebaute Instrument in einem sehr schlechten technischen Zustand befand.
Ein Teil der dünnwandigen Pfeifen war wegen des hohen Bleianteils
zusammengesackt und konnte die Tonhöhe nicht mehr halten; die 1300
Ledermembranen waren trocken und undicht geworden, viele Elektrokontakte
oxidiert. Zudem hatte das Instru-ment -als Geburtsfehler- eine "ungünstige
Klangabstrahlung zum Spieltisch". Eine Reparatur war nicht mehr
möglich.
11)
Technische Daten:
Maße: Höhe 7,46 m, Breite 7,50 m,
Tiefe 2,70
m.
Gewicht: 10 Tonnen,
2530 Pfeifen (darunter:
2016 Metallpfeifen,
248 Holzpfeifen,
266 Zungenpfeifen)
Größte Pfeife 5,30 m, 85 kg,
Kleinste Pfeife 5 mm, 10 g
Spieltisch mit 3 Manualen und
mechanischer Spieltraktur
mehr Daten zur neuen Orgel
|
Disposition
der neuen Orgel (nach Angaben der Hersteller Kaps):
Hauptwerk I. Manual C-g3
Bourdon 16', Principal
8',Gamba 8', Gedeckt 8', Soloflöte 8',Octave 4',Nachthorn
4',
Quinte 2' 2/3,Superoctav
2', Mixtur 4-Fach 2', Cornett 4-Fach 4', Trompete 8'
Positiv II. Manual C-g3
Rohrflöte 8', Quintade
8', Principal 4', Holzflöte 4', Sesquialter 2-fach 2',
Doublette 2', Sifflöte
1' 1/3, Scharff 3-fach 1' 1/3, Dulcian 8',
Schwellwerk III. Manual C-g3
Geigenprincipal 8',
Hohlflöte 8', Salicional 8', Schwebung 8', Fugara 4', Traversflöte
4', Nasat 2' 2/3, Flöte
2', Terz 1' 3/5, Mixtur 4-fach 2', Trompette harm.8', Oboe
8'
Pedal C-f'
Untersatz 32', Principalbass
16', Subbass 16', Octavbass 8', Gedecktbass 8',
Choralbass 4', Bombarde 16',
Trompete 8'
Koppeln
II - I, III - I, III
- II, III - I 16', III - II 16',
III 16', III 4', I -
P, II - P, III - P, III - P 4' |
Viele
weitere Daten finden Sie in einem von der Orgelfirma Kaps erstellten
Detailbericht
mit Bildern von der Herstellung der Orgel. Der Bericht war auf der
früheren Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt veröffentlicht.
Er wurde in die neue Internetseite des Pfarrverbands Dachau nicht
übernommen; die Pfarrei genehmigte aber den Veröffentlichung
auf dieser Internetseite Kirchen und Kapellen im Dachauer Land.
Wenn Sie den Bericht lesen möchten, klicken
Sie hier...
Frühere Orgel von 1959-2009
3)
Die von der Fa. Staller aus Grafing hergestellte Orgel
wurde 1959 als erste Orgel der Kirche für 36.000 DM beschafft
und fügt sich mit ihrem ge-schwungenen Prospekt harmonisch in
den Kirchen-raum ein. Die asymmetrische Form entsprach dem Stil der
1950er-Jahre. Sie war am 26.07.1959 von Diözesanmusikdirektor
Prälat Heinrich Wismeyer eingeweiht worden. |
bisherige
Orgel von 1959
|
Die Orgel besaß zwei Manuale und lediglich 28 Register. Die
mittleren Pfeifen bestanden aus Kupfer.
Nach 44 Jahren war der technische Zustand der Orgel -wie oben erwähnt-
sehr mangelhaft geworden. Das Instrument konnte nur noch bei bestimmter
Witterung gespielt werden. Ab 2009 war sie nicht mehr funktionsfähig.
Im Oktober 2013 wurde die Orgel abgebaut und an einen Sammler aus
Holzkirchen verkauft. 11)
|
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Über
den Abbau der Orgel hatte Dieter Reinke einen Bildbericht auf der
früheren Website der Pfarrei Mariä Himmelfahrt veröffentlicht.
Wenn Sie sich die Bilder ansehen möchten, klicken
Sie hier... |
Notorgel von 2009-2015
Im Januar 2009 hat-wie oben beschrieben- die alte Orgel von 1959 nicht
mehr funktioniert. Glücklicherweise besaß die Pfarrei seit
Juli 2006 eine Kleinorgel aus der Kirche der ehemaligen Benediktinerabtei
Auhausen bei Oettingen. Die Orgel war 1977 als Chororgel von der Firma
Steinmeyer in Oettingen gebaut und in Auhausen nur wenig gespielt
worden. Schon vor 2009
war die Kleinorgel bereits während der Renovierung der Pfarr-kirche
im Pfarrheim als Ersatzinstrument im Einsatz. Die kostengünstig
angeschaffte Orgel sollte eigentlich die schadhafte elektronische
Orgel im Caritas-Altenheim Marienstift ablösen. Nun wurden ihre
Dienste in der Pfarrkirche benötigt.
Über den Einsatz dieser Notorgel hatte Dieter Reinke einen Bericht
mit vielen Bildern auf der früheren Internetseite der Pfarrei
Mariä Himmelfahrt veröffentlicht. Wenn Sie ihn lesen möchten,
klicken Sie
hier... |
Kleinorgel
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Ausstattung
an Ostern und Weihnachten
Auferstandener
Auferstandener
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In der Osterzeit stand am
Chorbogen eine schöne Figur des auferstandenen
Christus, im gotischen Stil, der seine Kreuzigungswunden
zeigt und den Betrachter segnet.
Seit 2007 steht die Figur im Pfarrhaus.
Ihre Stelle nimmt seither eine moderne Figur des Auferstandenen
mit Siegesfahne ein.
Hinweis: Der Figurentypus
des Auferstandenen entwickelte sich aus dem Erbärmde-Heiland.
Dieser wiederum geht der Überlieferung zufolge zurück
auf Papst Gregor den Großen, dem bei einer Messe über
dem Altar die Leidenswerkzeuge Christi und der lebend aus der Grabkufe
aufsteigende Schmerzensmann erschienen sein soll. Aus den Wundmalen
habe sich das Blut in den auf dem Altar stehenden Kelch ergossen.
Die Figur wird auch Erbärmdechristus oder lat.imago pietatis
genannt. Der aufrecht stehende, mit einem Lendentuch bekleidete
und oftmals die Dornenkrone tragende Christus zeigt seine Wunden.
Aus dieser Darstellung des Erbärmde-Heilands entwickelte sich
der Salvator Mundi, der Welterlöser oder der Auferstandene
mit der Siegesfahne in der Hand, dessen Gesichtszüge mehr die
Glorie als die Schmerzen widerspiegeln.
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neue
Figur
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Weihnachtskrippe
Krippe 2003 |
An Weihnachten
wird beim Josefsaltar die Krippe
aufgebaut. Die Krippe wurde 1946 angeschafft; seit vielen Jahren
wird sie von der Familie Reischl betreut, die auch die Kulissen
selbst angefertigt hat. 11)
Peter Schwankhart hatte in der früheren Internetseite von Mariä
Himmelfahrt einen Bericht über die Krippen in der Kirche verfasst.
Hier können
Sie ihn lesen ...
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Krippe
2005
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Kelch und Kreuzreliquiar
Einer
der ältesten Kunstgegenstände der Pfarrei ist ein 25 cm hoher
Kelch aus dem Jahr 1920, der aus versilbertem und vergoldetem Kupfer besteht.
Er besitzt, wie Erwin Kopf in seiner "Aktuellen Kunsttopografie"
32)
schreibt,
"einen runden, gewölbten Fuß mit breitem Standring, einen
birnenförmigen Nodus (eine knaufartige Verdickung) am hohen Schaft
und eine hohe Kuppa (Trinkschale) mit Ähren und Weinlaubmotiv bzw.
-ranken und Akanthuslaub". Am Fuß des Kelches befinden sich
drei Medaillons im geschweiften Rahmen:
Kreuzigung, Hochzeit von Kanaan, Jesus als Zimmermann.
In die Fußunterseite sind die Worte "Joseph Hoeckmayr, Parochus"
"Cosmas Leyrer / Fec. 1918-1920" eingraviert. Es
war der von Cosmas Leyrer gestaltete Primizkelch von Joseph Höckmayr,
der 1933 für die Ausstattung der damals neu erbauten Filialkirche
St.Johann gespendet wurde.
Aus der gleichen Zeit wie der Primizkelch (1920) stammt ein 36 cm hohes
Kreuzreliquiar, das noch in der Formensprache des Historismus gestaltet
wurde. Mit ihm spendet der Priester den Wettersegen. Auch es besteht aus
vergoldetem Kupferguss und besitzt einen runden Fuß und Akanthusdekor.
An den dreipassförmigen Kreuzbalkenenden und an der kreisrunden Einfassung
der Kreuzreliquie (mit Cedula "S.Crucis") sind grüne Steine
angebracht.
Kirchensaal
Im Rahmen der Restaurierungsarbeiten
von 2002 bis 2007 wurde im Pfarrgarten ein separater Anbau errichtet. Er
ist mit der Kirche durch ein Glasdach verbunden. In diesem Anbau wurde der
sog. Kirchensaal eingerichtet.
Es handelt sich um einen Raum mit 50 Sitzplätzen, in dem an Werktagen,
wenn die Zahl der Kirchenbesucher sehr gering ist, Gottesdienste stattfinden.
Kirchensaal |
Außerdem
können dort andere Veranstaltungen abgehalten werden. Dies
ist wichtig, weil das Pfarrheim sehr weit von der Kirche entfernt
ist.
Große Teile des Raumes sind mit Holz verkleidet. Die linke
Seite besteht aus einer durchgehenden Fensterfront mit Blick in
den Pfarrgarten. Die Ausstattung ist sehr schlicht. Blickfang sind
lediglich die alte Orgel aus der Johanneskirche und eine Madon-nenfigur.
An der Rückseite
hängen rote Bänder mit auf Stoff gedruckten Bildern aus
dem Pfarrleben.
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Kirchensaal
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An der Seite steht
eine geschnitzte Madonnenfigur
(Maria Königin). Die Figur ist nicht gefasst. Maria trägt
das segnende Jesuskind auf dem Arm. Das Kind hält einen Reichsapfel
in der linken Hand, das Zeichen für den Herrschaftsanspruch über
die Welt. Deshalb hielt auch der deutsche Kaiser den mit einem Kreuz
geschmückten Reichsapfel in der linken Hand. 29)
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Madonnenfigur
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Die königliche
Eigenschaft Mariens unterstreicht auch das Zepter in ihrer Hand (in
der Aufnahme links noch nicht vorhanden). Dieses Zepter und zwei Finger
der rechten Hand fehlten lange Zeit; sie wurden im Jahr 2008 wieder
hinzugefügt.
Die Figur stand viele Jahre in der heutigen Turmkapelle, später
auf dem rechten Seitenaltar im Kirchenschiff.
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Die
Orgel kommt aus der Filialkirche St.Johannes Evange-list. Diese Kirche
wird seit 2000 von der griechisch-ortho-doxen Gemeinde genutzt. Die
orthodoxe Liturgie kennt nur den Gesang; sie hat für eine Orgel
keine Verwen-dung.
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Orgel
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Die Renovierung
des 1963 angeschafften Instruments war schwierig, doch sie gelang
- mit starker Eigenbeteiligung durch Orgelbaumeister Kaps aus Obermenzing
(2005).
Die Orgel mit 5 Registern wurde sogar noch mit zusätzlichen
Basspfeifen (von der Fa.Steinmeyer aus Öttingen) komplettiert.
Das Klangvolumen ist nun ideal für die Begleitung der Gesänge
im Kirchensaal.
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Weitere interessante und wissenswerte Details finden Sie auf der Internetseite
über den Kirchensaal, die Dieter Reinke für die frühere
Website der Pfarrei Mariä Himmelfahrt erstellt hat. Sie können
sie hier finden...
Turmkapelle
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Die
Turmkapelle ist der
Muttergottes geweiht. Die heutige Kapelle wurde im Rahmen der Sanierungsarbeiten
um das Jahr 2002 errichtet. An der Rückwand hängen naive
Votivbilder. Unter
dem Fenster ist ein Lichtspalier aufgebaut, auf das Opferkerzen gestellt
werden können. |
Votivbild
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Schmuckstück
der Marienkapelle im Turm ist eine farbig gefasste "Sitzende
Madonna" aus Lindenholz, die in gotischer Zeit, um 1450,
wahrscheinlich in Niederbayern geschnitzt wurde. Maria, mit einer
mittelalterlichen Krone auf dem Haupt und mit einem faltenreichen
Mantel beklei-det, sitzt auf einem Thron. In ihrem linken Arm hält
sie das nackte Jesuskind, das auf ihrem Schoß steht. Mit der
rechten Hand umgreift sie einen Apfel, Symbol für Maria als neue
Eva. |
Madonna 1450
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Die Figur, die in den letzten
250 Jahren in einem Gutshof in Niederbayern stand, wurde im Jahr
2002 aus Spenden-mitteln erworben. In einer kunsthistorischen Expertise
zu dieser Muttergottesfigur heißt es: "Ihr Blick, der
etwas schwermütig in die Ferne schweift, scheint bereits den
Erlösungstod ihres Sohnes vor Augen zu haben und weist somit
auf die Passion Christi hin. Auch die Haltung des Christusknaben
wird weniger durch kindliche Unbefangen-heit als durch wissende
Voraussicht bestimmt.
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Trotz der auf
die Passion abspielenden Stimmung vermittelt die Figuren-gruppe den
Eindruck von Güte und christlicher Hoffnung". 11)
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Über den Kauf der Schnitzfigur hat Pfarrer Langenberger am
25.3.2007 in der Pfarrkirche einen interessanten mündlichen Bericht
gegeben. Sie können den Bericht als Audioaufnahme
hören. In der früheren Internetseite der Pfarrei Mariä
Himmelfahrt war dieser Bericht auch schriftlich festgehalten. Hier können
Sie den Bericht auch
nachlesen....
Feuer
in der Marienkapelle
Im
Jahr 2010 hat es in der Marienkapelle im Turm mit starker Rauchentwicklung
gebrannt. Ursache war ein in Brand geratenes Gebetbuch. Als Ursache des
Feuers wurde Brandstiftung vermutet.
Über diesen Brand hat Dieter Reinke einen kleinen Bericht geschrieben.
Wenn Sie ihn lesen möchten, klicken
Sie hier...
Musikalische
Veranstaltungen
In
der Kirche werden neben der den Gottesdienst begleitenden Chormusik
des Kirchenchors immer wieder Konzerte anderer Künstler mit
religiöser oder klassischer Musik aufgeführt. Von einem
dieser Konzerte, einem Nachtkonzert des Dachauer Kammerchors hatte
Dieter Reinke einen Bericht in die frühere Website der Pfarrei
eingestellt. Wenn Sie den Bericht lesen möchten, klicken
Sie hier...
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Internetseite
des Pfarrverbands Dachau
Der Pfarrverband Dachau St.Jakob, zu dem die Pfarrei Maria Himmelfahrt
gehört, besitzt hat auch eine Homepage
Wenn Sie mehr über die Gottesdienstzeiten, die haupt- und nebenamtlichen
Mitarbeiter und die sonstigen Aktivitäten in der Pfarrei und im Pfarrverband
erfahren
wollen: klicken
Sie hier...
Hans Schertl
Quellen:
01)
Georg Brenninger, Kunsttopographie
des Erzbistums München und Freising, 1982
02)
Dachauer Nachrichten vom 30.9.1981
03)
Georg Brenninger: Orgeln in
Altbayern. Bruckmann, München 1982, ISBN 3-7654-1859-5.
04) Robert
Böck,Wallfahrt im Dachauer Land, Bd 7 der Kulturgeschichte des Dachauer
Landes, 1991
05) Unser
Dachauer Land, Heimatbeilage der Dachauer Nachrichten, 9/1996
06) Dachauer
Nachrichten vom 19.8.2002
07) Dachauer
SZ vom 6.5.2003
08) Dachauer
SZ vom 12.9.2003
09) Dachauer
SZ vom 11.2.2004,
10) Dachauer
Nachrichten vom 9.6.2005
11)
Dieter Reinke, Die Pfarrkirche
Mariä Himmelfahrt in Dachau, 2007
12)
Sonderpfarrbrief für
Dekan Reinhold Langenberger, 2007
13) Vier
Pfarreien verbünden sich, Dachauer Nachrichten vom 20.7.2011
14) Gregor
Schiegl, Meister der Steinchen, SZ vom 3.9.2012
15)
Dieter Reinke, Okt.2013 (Chrisam),
Juni 2018 (neues Kruzifix)
16) Dachauer
SZ vom 18.10.2013 (neue Orgel)
17) Dachauer
Nachrichten vom 19./20.10.2013
18)
http://www.youtube.com/watch?v=B_jwYgwTNX0;
2014-10-30(Video des Glockengeläutes)
19) http://www.augsburger-allgemeine.de/krumbach/Kuenstlerfamilie-mit-Krumbacher-Wurzeln-id15877906.html
(v.Stokar)
20)
Dr Heisig, Kunstreferat des
Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt 2014 (Zelebr ersetz
Hochaltar)
21)
Dachauer Nachrichten vom 14.Oktober
2015 (neue Orgel, Einweihung)
22) Dachauer
Nachrichten vom 26.10.2015 (Orgelrenovierung)
23)
Münchner Kirchenzeitung
v. 1.11.2015 (Orgeleinweihung)
24) Internetseite
des Architekturbüros Haindl,
Zugriff 2016
25)
Liste_von_Orgeln_in_Oberbayern,
Zugriff 2016 (41 Register)
26) Dorothea
Friedrich, Die himmlische Konzertmaschine, Dachauer SZ vom 27. Dezember
2017 (Maureen)
27)
Sigrid Gensichen, Auratisierte Materie, in: Die Eremitage von Schloss
Favorite Rastatt, 2018
28)
https://de.wikipedia.org/wiki/Osterkerze
29)
Eckhard
Bieger, Das
Bilderlexikon der christlichen Symbole, 2008
30)
Dieter
Reinke in der früheren (2020 abgeschalteten) Website der Pfarrei
Mariä Himmelfahrt, Kirchenführung im Internet
31)
Bernhard Hirsch, Der Putz bröckelt,
Dachauer Nachrichten vom 14./15./16. 8.2020
32)
Erwin Kopf, Aktuelle
Kunsttopografie für
die Pfarrei Mariä Himmelfahrt
Der Künstler Cosmas Leyrer (1858-1936),
ein Gießer aus München, fertigte für Franz von Stuck zahlreiche
Kunstwerke an.
Quelle: Bayerisches Nationalmuseum, Objektdatenbank
33)
Liste
der Baudenkmäler
-Regierungsbezirk
Oberbayern Landkreis Dachau Große Kreisstadt Dachau
34)
Bernhard Hirsch,
Umfangreiche Kirchenrenovierung, Dachauer Nachrichten vom 6.8.2024 u.
11.11.2024 (Renovierung)
82 Bilder: Dieter Reinke (3), (Pfarrei Mariä Himmelfahrt (17),
Hans Schertl (62)
4.2.2022
Fünf
Mahner zum Frieden in der Stadt
Weihbischof Dr. Neuhäusler weiht die Glocken von Maria-Himmelfahrt
Dachauer Nachrichten vom 01.04.1958
Dachau - Viele hundert
Gläubige, nicht nur aus der Kuratie Maria Himmelfahrt, sondern auch
von den anderen Pfarreien der Stadt Dachau, hatten sich am Palmsonntagnachmittag
am Heideweg in Dachau-Süd eingefunden, um an der Weihe der fünf
neuen Glocken durch Weihbischof Dr. Johannes Neuhäusler teilzunehmen.
Die Geistlichkeit erwartete den Bischof vor der Kirche, um ihn im feierlichen
Zug in das Gotteshaus zu geleiten. Prälat Pfanzelt hatte es sich
nicht nehmen lassen, trotz seiner Erkrankung zur Glockenweihe zu kommen
und traf kurz vor Dr. Neuhäusler vor der Kirche ein und nahm gleich
im Presbyterium Platz.
Um 15 Uhr fuhr der Wagen mit dem hohen Gast vor. Kurat Kölbl begrüßte
den Weihbischof, worauf sich die Priester in die Kirche begaben. Voran
gingen Buben mit Palmbuschen, es folgten die Banner der katholischen Jugend,
die Ministranten und die Geistlichkeit, darunter die Pfarrherren Schwankl
von St Peter, Mühlhauser von St-Anna in Karlsfeld, Studienrat Metzger,
Kaplan Eggendinger, als Diakon Pater Grösmar von Birkeneck und als Subdiakon
der Minorit Reichelmayer, ein zukünftiger Neupriester aus Dachau. Auch
Kämmerer Eicher erschien zu Beginn der Weihefeierlichkeiten im Gotteshaus.
Weihbischof Dr. Neuhäusler war mit seinem Sekretär, Domvikar Dr. Stich,
erschienen.
Die fünf neuen Glocken hatten vor den Stufen des Altars ihren Platz bekommen
und waren mit Blumen geschmückt. Auf dem Erz sah man die Abbildungen der
Heiligen, denen die Glocke gewidmet war. In der Mitte stand die schwerste,
die den Namen "Maria, Schutzpatronin Bayerns" erhielt. Die zweitgrößte
Glocke bekam den Namen der heiligen Hedwig als Patronin der schlesischen
Heimatvertriebenen, die dritte Glocke den Namen des heiligen Joseph, die
vierte wurde als Sterbeglocke "Herz Jesu" genannt während die fünfte zur
Schutzengelglocke erklärt wurde.
Die fünf Glocken wurden von der Glockengießerei Rudolf Perener aus Passau
hergestellt und mit Perner-Läutemaschinen ausgestattet. Sie sind auf die
Töne d, fis, a, h, d, gestimmt. Nachdem der Weihbischof die entsprechenden
liturgischen Gewänder angelegt hatte, begann er mit der Weihe der Dinge,
die für die Weihe der Glocken gebraucht werden. Vorher sangen die Priester
gemeinsam die Bußpsalmen. Wasser mit Salz gemischt, Chrisam und Krankenöl
sowie Thymian und Myrrhen bekamen die Weihe. Laudate dominum
Dann schritt der Bischof die Stufen des Altars hinunter und versah die
fünf erzenen Rufer mit Weihwasser, salbte sie mit dem Krankenöl und dem
Chrisam. Zuletzt wurde unter jede Glocke ein Weihrauchfass gestellt um
das Innere mit dem geweihten Rauch zu erfüllen. Kurat Kölbl las für die
Gläubigen vor, um welchen Vorgang es sich gerade handelte, als Weihbischof
Dr. Neuhäusler die heiligen Handlungen vornahm. Der Kirchenchor sang äußerst
präzise das "Laudate dominum" (Lobet dem Herrn) und dann sang wieder gemeinsam
das Kirchenvolk.
Als die Weihehandlung beendet war, hielt der Bischof vor dem Altar mit
Hirtenstab und Mytra die Festpredigt. "Ich freue mich mit euch", sagte
er, "dass durch die Rührigkeit eures Pfarrers und eure Wohltätigkeit es
seit der Einweihung des Gotteshauses vor eineinhalb Jahren doch nur eine
kleine Weile bis zur Weihe der fünf Glocken gedauert hat. Ich möchte allen,
die dazu beigetragen haben. Aber so anerkennenswert dieser Eifer auch
ist, die Opferbereitschaft darf nicht nachlassen. Der Weihbischof erinnerte
daran, dass man nicht nur die Glocken hören, sondern auch ihren Ruf verstehen
und befolgen sollte, da wir alle durch die vielen täglichen Sorgen in
Gefahr seien, zu vergessen, dass der Glockenruf hinweise auf die Wahrheit
die Gnade und den Glauben. Leider gäbe es auch Menschen, die heutzutage
das Geläut der Kirchenglocken als lästigen I arm empfänden und sogar wegen
Ruhestörung Prozesse angestrengt hätten, um das Läuten zu verhindern.
"Gerade aber am Sonntag klingen alle Glocken zusammen, um zu sagen: "Habt
den Mut den Sonntag wieder dem Herrn, der Kirche, der Familie und dem
Frieden zurückzugeben". Ich habe es bei der Weihe den Glocken ganz besonders
gewünscht dass nicht wieder ein Krieg kommt und sie zerstört Sie mögen
nur den Frieden verkünden für die ganze Stadt Dachau mit ihren Pfarreien
und Kuratien Frieden künden zwischen Alteingesessenen und Neubürgern.
Deswegen ist eine von ihnen auch der heiligen Hedwig, der Schützpatronin
Schlesiens geweiht. Legt daher eure Hände in Friedfertigkeit zusammen,
um einander zu helfen. Mag auch die Stadt Dachau noch in weitere Pfarreien
aufgeteilt werden müssen, aber nach wie vor soll der Geist der ganzen
Bevölkerung eins sein im Glauben und im Dienste Gottes." Der Weihbischof
richtete dann noch an die Gläubigen die Bitte, mitzuhelfen zur weiteren
Verschönerung des neuen Gotteshauses, in dem noch sehr viel fehle.
Nach dem gemeinsam gesungenem Lied "Großer Gott wir loben dich" zog der
Bischof wieder mit der Geistlichkeit aus dem Gotteshaus, darunter als
Vertreter der Stadt Kulturreferent Burghart und Stadtrat Bruno Rathai.
Heute Probeläuten
Wie wir aus dem Pfarrhaus am Heideweg erfuhren, sind bereits am Montag
gegen Mittag zwei Glocken auf den Turm aufgezogen worden. Heute Abend
werde man die ersten Töne erklingen lassen, damit dann zur Auferstehungsfeier
an Ostern das gesamte Geläut erstmals über die Stadt erklingen kann. In
d, fis, a, h und d werden dann die fünf erzenen Rufer zusammentönen, um
das Osterfest in Dachau-Süd einzuläuten.
weiter
zum
Künstler Dieninghoff...
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