zur Landkreiskarte                      Kirchen i.d.Marktgem. Altomünster

Filialkirche St. Alban in LAUTERBACH b. Altomünster


Navi-Adresse: 85250 Altomünster, Lauterbach 2
Lage der Kirche auf der Landkarte ...


Kurzbeschreibung

Der Ort und die Kirche Lauterbach, ("an einem lauteren, reinen Bach") wurden schriftlich erstmals im Jahr 1150 erwähnt.

Diese Kirche soll schon um 1020 aus Stein gebaut worden sein. Mauerteile davon sind im Eingangsbereich noch vorhanden. Zu dieser Zeit waren die meisten Kirchen noch aus Holz gebaut.

1418 wird Lauterbach erstmals als eigene Pfarrei im Bistum Augsburg beschrieben.

Nach dem 30-jährigen Krieg hatte es keinen eigenen Pfarrer mehr, sondern wurde von den jew. Pfarrherren der Nachbarpfarrei Aufhausen verwaltet.

Aber Lauterbach soll bis heute offiziell eine eigene Pfarrei mit allen pfarrli-chen Rechten geblieben sein. Derzeit wird es seelsorgerisch von der Pfarrei Schiltberg mitbetreut.

Lauterbach gehörte schon immer zur Diözese Augsburg (Dekanat Aichach-Friedberg).

Die heutige Kirche stammt zum Teil (Chor) aus der Zeit der Spätgotik (15./16.Jh).
Das Langhaus wurde im 18.Jh gebaut. Dabei wurde die Kirche barock ausgestattet. Diese Ausstattung im Stil des Spätbarock ist besonders gelungen und beeindruckt noch heute die Besucher.

Die letzte Renovierung wurde in den Jahren 1990 bis 2001 unter großer finanzieller und körperlicher Beteiligung der Dorfbevölkerung durchgeführt.

Innenausstattung

Die Kirche ist ein flach gedeckter, dreiachsiger Saalbau mit feiner Rokokoausstattung aus der Zeit um 1765. Der von einem Stuckateur der Wessobrunner Schule aufgebrachte Stuck enthält viele Rocailleformen.

Beschreibung der KreuzwegbilderBeschreibung der KreuzwegbilderBeschreibung der KreuzwegbilderBeschreibung der KreuzwegbilderBeschreibung der KreuzwegbilderBeschreibung des Stephanus-AltarsBeschreibung des Alban-AltarsBeschreibung der Deckengemälde im ChorBeschreibung der  DeckengemäldeBeschreibung der Sebastiansfigur
per Mouseklick zu den Beschreibungen


Die Deckengemälde schuf 1765 der Maler Ignaz Baldauf aus Inchenhofen (sign.), der als ländlicher Gefolgsmann von Matthäus Günther bezeichnet wird.
- Im Chor zeigen die Gemälde König David und Abigail,
- im Kirchenschiff wird Maria als Helferin der Leidenden dargestellt.

Altäre
Choraltar

Mittelpunkt des prächtigen Hochaltars ist wieder die Muttergottesstatue, die Mittelpunkt der früheren Wallfahrt war und die man beim Umbau im 18.Jh. entfernt hatte.
Neben den Altardurchgängen stehen halbhohe Schnitzfiguren der Heiligen Stephanus und Sebastian aus dem 15. Jh.

Seitenaltäre:
- Der linke Seitenaltar ist dem hl. Stefan geweiht. Er ist auf dem Altarblatt dargestellt,
- Das Altarblatt des rechten Altars zeigt den hl.Alban bei seiner Verklärung im Himmel.

An der Nordseite ist die prächtige Rokokokanzel mit geschwungenem Kanzelkorb angebracht. An der Stirnseite des Schalldeckels ist das Zeichen für die Heiligste Dreifaltigkeit zu sehen.

In der Kirche werden folgende Heilige in Bild oder als Figur dargestellt:
- St. Sebastian, Figur am Choraltar - St.Alban, im Bild am Seitenaltar - St.Maria auf Deckenfresko
- St. Stephanus im Bild am Seitenaltar - St.Maria als Figur am Choraltar  
- St. Stephanus, Figur am Choraltar - St.Maria als Figur an Seitenwand König David und Abigail


Denkmal
Die Kirche gehört zu den Baudenkmälern der Marktgemeinde Altomünster 12) .
In der Denkmalliste ist sie unter der AktenNummer D-1-74-111-48; "Saalbau mit eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor, im nördlichen Winkel Turm mit Oktogon und Zwiebelhaube, im Kern romanisch (um 1020?), Chor 15. Jahrhundert, Langhaus und Umgestaltung um 1765; mit Ausstattung" aufgeführt.



W
as noch interessiert...

Gottesdienstzeiten erfahren Sie auf der Internetseite des Pfarreiengemeinschaft Schiltberg. Klicken Sie hier...
....................................................................................
Glockengeläute
Von den Glocken der Kirche St.Alban gibt es Audioaufnahmen im Internet. Wenn Sie das Glockengeläute hören möchten, klicken Sie hier


Ausführliche Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen Hinweisen

Geschichte der Kirche


Ort und Kirche Lauterbach, ("an einem lauteren, reinen Bach") wurden schriftlich erstmals im Jahr 1150 erwähnt, als ein Marquart und eine Irmingart ihr Besitztum in "Luterpach" mit Kirche an das Kloster Scheyern gaben. Diese Kirche dürfte schon um 1020 aus Stein gebaut worden sein. Mauerteile davon sind im Eingangsbereich noch vorhanden. Das Gotteshaus von 1020 war eine Eigen-kirche der Adeligen, denen der große Hof beim "Bauern" gehörte. Sie stellten einen eigenen Priester an und überließen ihm zu seinem Lebensunterhalt Felder und Wiesen zur Bearbeitung.



Pfk.Aufhausen

1418 wird Lauterbach erstmals als eigene Pfarrei beschrieben. Bis 1630 hielt der Lauterbacher Pfarrer die Sonntagsmesse abwechselnd in Aufhausen und in Lauterbach.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg hatte Lauterbach aber keinen eigenen Pfarrer mehr, sondern wurde -wohl auch wegen ihrer geringen Größe-von den Pfarrherren der Nachbarpfarrei Aufhausen mitbetreut.
Aber Lauterbach soll bis heute offiziell eine eigene Pfarrei mit allen pfarrlichen Rechten geblieben sein. Derzeit wird es seelsorgerisch von der Pfarrei Schiltberg mitbetreut (mit den im Landkreis Dachau gelegenen Orten Arnberg, Asbach, Haag, Randelsried und Schmelchen).
Lauterbach gehörte schon immer zur Diözese Augsburg.

In der Zeit der Spätgotik (15./16.Jh) wurde eine neue Kirche gebaut. Aus dieser Zeit stammt der heutige Chor mit zwei Achsen und abgesetzten Stützpfeilern an den Außenwänden.

Im Dreißigjährigen Krieg, der in unserer Gegend von 1632-1648 gewütet hat, wurden Dorf und Kirche schwer mitgenommen.

Es dauerte 100 Jahre bis wieder Geld für Renovierung und Neuausstattung im Rokokostil vorhanden war. 1765 wurde das Kirchenschiff errichtet und das Innere barockisiert.


Beschreibung 1895
Die Kirche St.Alban in Lauterbach ist auch im Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreichs Bayern erwähnt, dessen Aichacher Teil 1888 von Prof. Gustav von Bezold und Dr. Georg Hager bearbeitet und 1895 von Betzold und Dr. Riehl im Auftrag des Königl.Bayer. Innenministeriums herausgegeben wurde. Darin wird sie übrigens als "Pfarrkirche" geführt.
  "Pfarrkirche.
Deckenbild im Chor: David und Abigail, im Schiff: Maria als Trösterin der Betrübten. Bez. Ignaz Baldauf 1765.
Neben dem Hochaltar zwei bemalte Holzfiguren,
links Paulus in der Rechten das Schwert, in der Linken ein Buch. H. 102 cm;
rechts S. Sebastian, in langem Lockenhaar und weitem Mantel, die Rechte über dem Kopf, die Linke abwärts an den
         Baum gebunden. Höhe vom Fuss bis zur rechten Hand: 118 cm."
Diese Beschreibung dürfte auch 1895 nicht richtig gewesen sein. Die erwähnte Figur des hl.Paulus, mit Schwert und Buch ist tatsächlich eine Darstellung des hl.Stephanus. Das Schwert ist ein etwas stilisierter Palmzweig; das Buch ist die Bibel und besagt dem Betrachter, dass die dargestellte Person ein Verkünder des Evangeliums war.


Im zwiebelgedeckten Kirchturm hängen drei Glocken.
Eine davon ist schon über 260 Jahre alt; sie wurde 1752 von der Glockengießerei Kraus in München gegossen.
Eine weitere Glocke stammt aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg.
Von den Glocken der Kirche St.Alban in Lauterbach gibt es Audioaufnahmen im Internet 06). Wenn Sie das Glockengeläute hören möchten, klicken Sie hier...


Renovierungen sind aus den Jahren 1909, 1965 bekannt.
Die letzte Renovierung wurde in den Jahren 1990 bis 2001 unter großer finanzieller und körperlicher Beteiligung der Dorfbevölkerung durchgeführt. Bischof Viktor Josef Dammertz weihte die Kirche Ende Juni 2001 im Rahmen eines Festgottesdienstes mit über 500 Teilnehmern neu ein und lobte die aus 7 Bauernhöfen bestehende intakte Dorfgemeinschaft, die mit Ludwig Riedlberger und Kaspar Stegmair an der Spitze diese außerordentliche Leistung erbrachte.


Innenausstattung

Altarraum

Die Kirche ist ein flach gedeckter, dreiachsiger Saalbau mit feiner Rokokoausstattung aus der Zeit um 1765.

Der von einem unbekannten Stuckateur der Wessobrunner Schule aufgebrachte Stuck enthält viele Rocailleformen.


Altarraum mit Choraltar
Der Altarraum ist nicht eingezogen und von einem Tonnengewölbe mit Stichkappen überwölbt.
Die Gewölbe stützen sich auf Konsolen oder Wandpfeilern.


Deckengemälde im Altarraum


Im Chor zeigt das Deckengemälde von Ignaz Baldauf aus Inchenhofen (1765, sign) die Geschichte von König David und Abigail.
Abigail besänftigte den Zorn König Davids, so wie Maria auf dem Langhausgemälde den Zorn Gottes mäßigt und Fürbitte leistet (damals war man sich der Barmherzigkeit Gottes nicht so sicher).

Deckengemälde
König David und Abigail
Vor einem bergigen Hintergrund kniet Abigail, reich gekleidet, vor David und weist auf Ballen und Krüge, die ihre Knechte von Pferd und Kamelen abgeladen haben; die Waren sind als Geschenk für David gedacht. David, in der Kleidung eines Kriegers, neigt sich zu Abigail mit Gesten der Achtung und Vereh-rung. Das Bild ist in lebhaften und frischen Farben gehalten. Diese Farben sind so fein differenziert, dass auch zurückhaltende Farbtöne in den Gewändern Leuchtkraft entfalten.
  Abigail ist eine alttestamentarische Frauenfigur, erst Gemahlin Nabals, dann nach dessen Tod Frau von König David. Der reiche Viehzüchter Nabal verweigerte den Leuten König Davids den von ihnen geforderten Proviant. David, der vor König  Saul auf der Flucht war, machte sich daraufhin auf den Weg, um Nabal zu töten. Nabals Frau, die schöne und kluge Abigail, zog mit einer kleinen Karawane, mit Lebensmitteln und Geschenken reich beladen, David entgegen und flehte um das Leben ihres Mannes. Als Nabal erfuhr, wie knapp er dem Tod entronnen, starb er vor Schreck. Die begehrenswerte Witwe Abigail aber wurde Davids Frau. Das Motiv "Abigail vor David" ist ein oft verwendetes Thema in der Malerei..... mehr zu Abigail..... / ...mehr zu Ignaz Baldauf....


Choraltar / Hochaltar

Mittelpunkt des prächtigen Hochaltars ist wieder die Muttergottesstatue, die Mittelpunkt der früheren Wallfahrt war und die beim Umbau im 18.Jh. entfernt worden war.

Muttergottes
Die jüngere Originalfigur des Altars, die 1794 von Joseph Wohlgemuth aus Schrobenhausen geschnitzt wurde, ist an der Außenmauer in Emporennähe angebracht.


Maria Königin


An den luftigen Altardurchgängen stehen halbhohe Schnitzfiguren der Heiligen Sebastian und Stephanus aus dem 15. Jh.
Sebastian ist an einen Baum gefesselt; sein Körper ist von Pfeilen durchbohrt. In Lauterbach sehen wir eine der wenigen voll
   bekleideten Sebastiansfiguren; meist wird der Heilige am Marterbaum nur mit einem Lendentuch bekleidet dargestellt.
St.Stefanus auf der rechten Seite hält in der einen Hand die Bibel, in der anderen Hand einen grünen Märtyrerpalmzweig.
   Der sonst übliche Stein fehlt.

St.Sebastian
St.Sebastian soll nach der Legende im 3.Jh. ein Offizier der kaiserlichen Garde gewesen sein. Auf Befehl des Kaisers Diokletian wurde er wegen seines Glaubens mit Pfeilen durchschossen. Er erholte sich aber durch die Pflege von St.Irene, der Witwe des Märtyrers Kastulus, bekannte sich erneut zu sei-nem Glauben und wurde daraufhin mit
 
St.Stephanus war einer der Diakone der urchristlichen Gemeinde in Jerusalem, die neben der Glaubensverkündigung auch für die sozialen Belange der Ge-meinde zuständig waren. Durch eine seiner Predigten geriet Stephanus mit den Juden in Konflikt. Sie brachten ihn vor den Hohen Rat. Die in Apostelgeschichte wiedergegebene, eindrucksvolle Rede

St.Stephanus
Keulen erschlagen. Auf seine Anrufung hin, soll eine Pestepidemie abgewendet worden sein. Sebastian wird deshalb als Pestpatron verehrt. Gedenktag: 20.Januar belegt, dass Stephanus noch vor Paulus den univer-sellen Anspruch des Christentums verkündete. Stepha-nus wurde als Lästerer verurteilt und von der aufge-brachten Menge gesteinigt. Gedenktag: 26.Dezember


K
irchenschiff bzw. Langhaus

Seitenaltäre

Die beiden Seitenaltäre stammen vom Schrobenhausener Kunstschreiner Anton Wiest (1766).


Linker Seitenaltar


Der linke Seitenaltar ist dem hl. Stephanus geweiht.

Seine Verklärung im Himmel ist Thema des Altarblatts (Ölgemälde). Stefanus ist in das typische Gewand eines Diakons gekleidet (kurze Ärmel und seitlicher Schlitz). Ein Engel hält den Märtyrerkranz bereit.

Stephanusaltar
Hinweis: Der Kranz war das Ehrenzeichen des sieg-reichen Athleten, z.B. bei den Olympischen Spielen der Antike in Form eines Gewindes aus Laub, Blumen u.ä. Das Christusmonogramm war in der frühen Kirche öfters von einem Kranz umgeben und bezeichnete so Christus als den Sieger über den Tod (daher häufig auf Sarkophagen) oder -da die siegreichen römischen Kaiser den Lorbeerkranz trugen- als Kyrios, den Herrn der Welt. Als Siegeszeichen gebührte der Kranz auch den Märtyrern wie Stephanus.

In der Predella die kleine Figur eines Heiligen mit Schwert (hl. Paulus ?), daneben zwei Reliquienkästchen.
Im Altarauszug eine figürliche Heilig-Geist-Taube.
Hinweis: Die Gestalt der Taube für die künstlerische Darstellung des Heiligen Geistes gründet sich auf den Bericht der Taufe Jesu im Neuen Testament. Danach fuhr der Heilige Geist in leiblicher Gestalt auf Jesus hernieder wie eine Taube (Lk., 3,22). Obwohl dies nur bedeutet, dass sich der Geist bewegte wie eine Taube, nicht aber aussah wie ein Vogel, wählte man die Taube als Symbol für die sonst nur schwer greifbare dritte Person Gottes. Das Konzil von Nicäa im Jahr 325 hat dies sogar empfohlen. Papst Benedikt XIV verbot 1745 die Darstellung der dritten göttlichen Person in Menschengestalt, wie sie vereinzelt immer noch vorkam (so z.B. im Deckengemälden der Schlosskapellen in Haimhausen und Unterweilbach).


Rechter Seitenaltar

Im Auszug ein Dreieck als Sinnbild der Dreifaltigkeit.
Der rechte Seitenaltar ist ein Alban-Altar.

Das Ölgemälde zeigt St. Alban auf Wolken mit einem Schwert zwischen den Knien und der Märtyrerpalme in der linken Hand. Auch hier wiederum ein Engel mit dem Märtyrerkranz.

Albanaltar

Im Hintergrund wird das Martyrium des hl.Alban am Rande der Stadt Mainz gezeigt. St. Alban trägt sein Haupt zu der Stelle, an der er begraben werden möchte.



St.Alban


Deckenbilder im Kirchenschiff

Das Deckenfresko im Langhaus stellt das Thema Maria als Helferin der Leidenden dar. Auch dieses mit Stuck umrahmte Fresko malte Ignaz Baldauf im Jahr 1765 (sign.). Der Schauplatz ist ein Hof, von weit gespannten Bögen und Säulen umgeben.
(Ich habe das Fresko in drei Fotos aufgeteilt: Oben - unten links - unten rechts).


A. Oben

Himmelskönigin
Im oberen Teil des Bildes thront Maria als Himmelskönigin mit dem Kind auf dem Arm auf Wolken. Engel mit Rosen und einem Füllhorn mit goldener Kette (gegen Armut), Münzen, Ähren (Feldfrucht), Ölzweig (Frieden). Ein Putto mit Rosen hält ein Schild, dessen Inschrift mit zwei Ehrentiteln Mariens das Thema der Darstellung nennt: "Du Trösterin der Betriebten und Heill der Krancken"

Der untere Teil des Bildes ist dem Betrachter in der Gegenansicht zugewandt. Hier stehen die Menschen, die um ihre Bitte flehen: Sie verkörpern die verschiedenen Nöte und Krankheiten.

B. Unten links
Auf der linken Seite (siehe Bild nebenan)
hebt vor einem Pfeiler ein bäuerlich gekleidetes Mädchen mit
   großem Hutreif flehend seine Hand.
Daneben sieht man eine vornehme Frau in weiß gepuderter
   Perücke, aber einfachem Wallfahrergewand.
Dahinter steht eine offenbar Wahnsinnige mit gesträubten
   Haaren.
Als letzter in der Gruppe, ein junger Mann, mit einer gespreng-
   ten Kette in der einen Hand u. einem Blatt in der anderen,
   auf dem zu lesen ist:"Du hast meine Banden zerbrochen"
   (Psalm 116,16).
Unter dieser Gruppe sitzt auf den Stufen eine Mutter mit zwei
   Kindern. Das Mädchen hält einen Zettel mit der Inschrift "Brod"
   in der Hand, das kleinere Kind weist mit der Hand auf die
   geschlossenen Augen (die Blindheit spielt bei den Bittflehenden
   eine große Rolle, siehe auch St.Alban-Bründl).
In der Mitte steht als zentrale Figur ein junger Mann mit
   gefalteten Händen. Hinter ihm segnet ein Priester eine
   Sterbende. Am Kopfteil des Bettes fleht ihr Mann zu Maria.
   Am Fußende des Bettes sieht man eine junge Frau mit
   verbundenem Auge.


Menschen mit Krankheiten und Nöten flehlen zu Maria

C. Unten rechts

Bittflehende
Auf der rechten Seite hebt eine junge Mutter ihren Säugling zu Maria empor. Daneben kniet eine Frau mit erhobenen Armen.
Im Vordergrund hält ein junger Mann die Hände des vor ihm liegenden Vaters, der unter Krämpfen leidet.
Weiter rechts ist ein Mann mit eingebundenem Fuß und Krücke zu sehen, dahinter ein weiterer Mann und ganz rechts eine kranke, im Bett liegende Greisin mit ihrer bäuerlich gekleideten Tochter.


zur Beschreibung der Orgelzur Beschreibung der Muttergottesfigurzur Beschreibung der Kreuzwegbilderzur Beschreibung des KanzelkreuzesKanzelzur Beschreibung des Deckengemäldes: Maria Himmelsköniginzur Beschreibung des Stefanus-Altarszur Beschreibung des rechten Seitenaltars
Vergrößerung von 7 Details (Altäre, Gemälde, Kreuzweg, Kanzel, Figuren, Orgel)
per Mouseklick

Kanzel

An der Nordseite ist die prächtige Rokokokanzel mit geschwungenem Kanzelkorb angebracht.
Der Korb ist durch Felderungen mit vergoldetem Rahmen gegliedert.
An der Stirnseite des Schalldeckels ist das Zeichen für die Heiligste Dreifaltig-keit, auf der Unterseite eine Darstellung des Heiligen Geistes, die Taube im Strahlenkranz, zu sehen.


Kanzel 1765
  Hinweis: Die Predigt wurde in altchristlicher Zeit -ähnlich wie heute- von einem Ambo aus gehalten. Ab dem 13. Jh. baute man Kanzeln, die zumeist seitlich im Mittelschiff ihren Platz haben, dort, wo die Gemeinde versammelt ist. Von hier aus konnten die Prediger auch von oben herab sprechen, was ihren Worten größere Wirkung verleihen sollte. Spätestens seit dem 2.Vatikanischen Konzil 1962 werden Kanzeln nicht mehr benutzt.

Kanzelkreuz

Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein kleines sog. Kanzelkreuz befestigt. Die Kreuzbalken haben dreipass-
förmige Enden, ein Hinweis auf die Entstehung des Kunstwerks in der Stilepoche des Historismus.

Das Kreuz nennt man auch Kanzelkreuz, weil es in der Regel der Kanzel gegenüber Kanzelkreuz an der Wand angebracht ist. Es erinnert den Prediger an den 1.Korintherbrief (1,3), in dem der hl.Paulus schreibt: "Wir predigen Christus als den Gekreuzigten". Die Ansprache soll nicht weltliche Dinge, sondern den Tod und die Auferstehung Christi zum Inhalt haben.

Kanzelkreuz



Opferstock

An der Emporensäule ist der schöne alte Opferstock mit seinen massiven Schlössern befestigt.

Es ist ein schwerer, mit Eisenbändern, Beschlägen und massiven Vorhängeschlössern gesicherter säulenartiger Behälter aus Holz, der zur Aufnahme von Geldspenden dient.

Opferstock

Opferstöcke gibt es schon seit vielen Jahrhunderten. Im Jahr 1213 ordnete Papst Innozenz III. das Aufstellen von Opferstöcken an, um damit einen Kreuzzug (den 5.Kreuzzug von 1217 bis 1221) zu finanzieren. 11).

In den Kirchen des Landkreises Dachau gibt es viele unterschiedliche, außerordentlich interessante Opferstöcke. Wenn Sie sich dafür interessieren, klicken Sie hier..

 

Kirchenbänke

Kirchenbankwange

 

Die Wangen der Kirchenstühle sind mit geschnitzten Ornamenten verziert.

In den Kirchen des Dachauer Landes gibt es eine Vielzahl von Mustern, mit denen die Kirchenbankwangen verziert sind. Wenn Sie die Muster vergleichen wollen, klicken Sie hier...

 

Kreuzwegbilder

An den Seitenwänden hängen interessante Kreuz-wegbilder im Rokokorahmen.
Diese Kreuzwegbilder in Lauterbach sind Papierdrucke der berühmten Kreuzwegdarstellungen des Wiener Malers Prof.Gebhard Fugel für die Josefskirche in München, die zunächst vom Münchner Kunstverlag Max Hirmer, später vom Kunstverlag Agathon bis nach dem 2.Weltkrieg herausgegeben wurden.
Die 14 monumentalen Kreuzwegdarstellungen, die von Gebhard Fugel in den Jahren 1903-1908 gemalt wurden, hatten in der zeitgenössischen Kunstszene Aufsehen erregt. Sie seien in einer wundersamen Koloristik komponiert, die Schauer der göttlichen Heilstat auf unsere Seelen niedersenkt", schwärmte ein Zeitgenosse.

In einem ausführlichen Aufsatz der Zeitschrift "Archiv für die Christliche Kunst" aus dem Jahr 1910 heißt es:
  "... der Maler hat sich -was wir ihm zum höchsten Lobe anrechnen dürfen- bemüht, den in stark betonter Realistik gemalten Bildern religiösen und frommen Geist einzuhauchen und dennoch einen groben und abstoßenden unverklärten Realismus zu vermeiden. ... Die Christusdarstellungen sind ansprechend und edel, mit großer Hingabe, Liebe und Ehrfurcht behandelt. Fugel läßt in der äußeren Erscheinung des Herrn die göttliche, übermenschliche Würde nicht vermissen, und das ist für die katholische Kunst von entscheidender Bedeutung. Dieser Christus steht über uns: zu ihm können wir aufschauen. Der Grundgedanke dieses Bildes: die Freiwilligkeit des Leidens, die ungebrochene Kraft in mutiger Uebernahme des Leidens ist vom Meister Fugel glänzend herausgehoben und durchgeführt worden.."


Am 13.Juni 1944 wurden die Josephskirche in München und mit ihr die Kreuzwegstationen durch Bomben zerstört. So haben sich leider nur die Abdrucke erhalten, die übrigens auch in der Marienkapelle bei Weyhern in der Nähe von Indersdorf und in Oberndorf bei Oberzeitlbach hängen.

Wenn Sie mehr über den Kreuzweg und seine Darstellungen in Kirchen des Landkreises erfahren wollen, klicken Sie hier...


Orgel

Die barocke Empore mit der Orgel besitzt eine geschwungene Brüstung und wird durch zwei weißen Säulen gestützt.

Die Orgelbank (mit einem Manual) ist an der Schmalseite angebracht.



Vorhaus

Ignaz Baldauf aus Inchenhofen malte 1765 auch das 'Wandbild im äußeren Eingangsbereich der Kirche. Thema der Darstellung ist die Erlösung der armen Seelen durch den gegeißelten Heiland, der im oberen Teil des Bildes als Wiesheiland (Christus an der Geißelsäule) abgebildet wird. 

Erlösung der armen Seelen
Hinweis: Die ersten Darstellungen von Jesus an der Geißelsäule entstanden zwar schon im Mittelalter. In den Landkreis Dachau gelangten vereinzelte Bilder jedoch erst im 17.Jh. Die große Verbreitung dieser Darstellungen setzte noch 100 Jahre später, nach dem Wunder in der Wies (1738) ein. Der Heiland auf dem Bild beim Wiesbauern bei Steingaden soll Tränen vergossen haben. Daraufhin begann eine Wallfahrt und die berühmte
  Wieskirche wurde gebaut. Die meisten der rd. 15 Geißelheiland-Darstel-lungen im Landkreis Dachau wurden nach dem Vorbild des Wies-Heilands gestaltet; so auch in Lauterbach.



Wallfahrt


St.Alban-Brünnlein
Lauterbach war bis ins 18. Jh hinein eine kleine Wallfahrt zur Muttergottes und zum hl. Alban.
Östlich hinter der Friedhofsmauer befindet sich das gemauerte Brunnenhäuschen des St. Alban-Brünnleins mit "gsundem Wasser" gegen Augenleiden. Dort haben die Wallfahrer wohl Wasser getrunken und mitgenommen oder mit dem Wasser die Augen benetzt.
Diese Wallfahrt besteht aber schon lange nicht mehr. Die Quelle ist seit 1955 nicht mehr intakt, weil Ober-flächenwasser das an sich saubere Quellwasser verunreinigt. Das Brunnenhäuschen wurde aber im Zuge der letzten Renovierung wieder hergestellt. Im Inneren ist ein Bild des hl.Alban angebracht, die Kopie eines Bild-ausschnitts des Altarblatts auf dem rechten Seitenaltar in der Kirche.

St. Alban wird nur selten als Kirchenpatron gewählt. Sein Patronat kommt im Dachauer Landkreis nur noch in Eisenhofen (Gem.Erdweg) vor. Alban war ein griechischer Missionar, der über Mailand und das Aostatal über die Alpen nach Mainz kam und dort im Jahr 406 beim Angriff der Vandalen auf Mainz enthauptet.
..mehr über St.Alban...


T
ag des offenen Denkmals 2002


Am 8.September 2002, dem Tag des offenen Denkmals, wurde die neu renovierte Kirche der Öffentlichkeit vorgestellt.

In den Kirchen von Aufhausen und Lauterbach veranstaltete man stündlich abwechselnd Führungen. Außerdem wurde der frühere Kirchweg, der die beiden Orte miteinander verband und der in einer halbstündigen Wanderung durch eine reizvolle Landschaft über Berg und Tal führt, für diesen Tag wieder belebt.


Klicken zur Vergrößerung
Bis 1630 war hielt der Lauterbacher Pfarrer die Sonntagsmesse abwechselnd in Aufhausen und in Lauterbach. Der Kirchweg für die Besucher der Messe im jeweils anderen Ort führte über den St. Johannisberg.

Hans Schertl

Quellen :
Bezold/Riel, Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, 1895
Fritz Mayer/Rudolf Wagner, Der Altlandkreis Aichach, 1979
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bayern IV, 1990
Bauer/Rupprecht, Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland, 1996
Wilhelm Liebhart, Altomünster, Kloster, Markt und Gemeinde, 1999
Dachauer Nachrichten vom 30.6.2001, und vom 5.9.2002
Heidi Stegmair, Infoblatt zum Tag des offenen Denkmals am 8.9.2002
Dachauer SZ vom 9.9.2002
http://www.altomuenster.de/Kirche,Kultur-Verein/Kirche/KatholischesPfarramt.aspx (Pfarramt)
http://www.schwabenmedia.de/Kirchen/Schiltberg/Lauterbach-st-alban.php?style=styleG (Glockengeläute)
11) Hans Kratzer, Milde Gaben, harte Strafen, SZ vom 20.1.2021
(Opferstock)
12) Liste der Baudenkmäler in der Marktgemeinde Altomünster, Internetzugriff 2023

25 Bilder : Hans Schertl (2002,2005)

Kirchen und Kapellen im Dachauer Land - ein virtuelles Guckloch durch die verschlossene Kirchentür

9.3.2018


David und Abigail
(Buch Samuel, 25.Kapitel, Vers 1-35)

1  David aber machte sich auf und zog hinab in die Wüste Maon.
2  Und es war ein Mann in Maon, der hatte seine Tätigkeit in Karmel, und der Mann hatte sehr großes Vermögen und
    besaß dreitausend Schafe und tausend Ziegen. Und es begab sich, dass er eben seine Schafe schor in Karmel.
3  Der Mann hieß Nabal, seine Frau aber hieß Abigail. Und sie war eine Frau von Verstand und schön von Angesicht,
    der Mann aber war roh und boshaft in seinem Tun und war einer von Kaleb.
4  Als nun David in der Wüste hörte, dass Nabal seine Schafe schor,
5  sandte er zehn seiner Leute aus und sprach zu ihnen: geht hinauf nach Karmel, und wenn ihr zu Nabal kommt,
    so grüßt ihn freundlich in meinem Namen
6  und sprecht zu meinem Bruder: Friede sei mit dir und deinem Hause und mit allem, was du hast!
7  Ich habe gehört, dass du Schafschur hast. Nun, deine Hirten sind mit uns zusammen gewesen; wir haben ihnen nichts
    zuleide getan, und sie haben nichts vermisst, solange sie in Karmel gewesen sind.
8  Frage deine Leute danach, die werden's dir sagen. Und lass meine Leute Gnade finden vor deinen Augen, denn wir
    sind an einem Festtag gekommen. Gib deinen Knechten und deinem Sohn David, was du zur Hand hast.
9  Und als die Leute Davids hingekommen waren und in Davids Namen alle diese Worte mit Nabal geredet hatten und
    ruhig warteten,
10 antwortete Nabal den Knechten Davids: Wer ist David ? Und wer ist der Sohn Isais ? Es gibt jetzt viele Knechte,
    die ihren Herren davongelaufen sind.
11 Sollte ich mein Brot und mein Wasser nehmen und mein Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe,
    und Leuten geben, von denen ich nicht weiß, wo sie her sind?
12 Da wandten sich die Leute Davids um und gingen ihres Weges. Und als sie zu ihm zurückkamen, sagten sie ihm das alles.
13 Da sprach David zu seinen Männern: Gürte sich ein jeder sein Schwert um! Und jeder gürtete sich sein Schwert um, und
    auch David gürtete sich sein Schwert um, und etwa 400 Mann zogen ihm nach, aber zweihundert blieben bei dem Tross. 14 Aber der Abigail, Nabals Frau, sagte es einer von den Leuten und sprach: Siehe, David hat Boten gesandt aus der Wüste,
    unsern Herrn zu grüßen, er aber hat sie angeschrien.
15 Aber die Männer sind uns doch sehr nützlich gewesen und haben uns nichts zuleide getan, und wir haben nichts vermisst,
    solange wir mit ihnen umherzogen, wenn wir auf dem Felde waren,
16 sondern sie sind wie Mauern um uns gewesen Tag und Nacht, solange wir die Schafe in ihrer Nähe gehütet haben.
17 So bedenke nun und sieh zu, was du tust; denn es ist gewiss ein Unheil beschlossen über unsern Herrn und über sein
    ganzes Haus. Er aber ist ein heilloser Mensch, dem niemand etwas zu sagen wagt.
18 Da eilte Abigail und nahm zweihundert Brote und zwei Krüge Wein und fünf zubereitete Schafe und fünf Maß Röstkorn
    und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen und lud alles auf Esel
19 und sprach zu ihren Leuten: Geht vor mir her; siehe, ich will sogleich hinter euch her kommen. Und sie sagte ihrem
    Mann Nabal nichts davon.
20 Und als sie auf dem Esel ritt und hinab zog im Schutz des Berges, siehe, da kam David mit seinen Männern ihr entgegen,
    sodass sie auf sie stieß.
21 David aber hatte gedacht: Nun hab ich alles umsonst behütet, was der da in der Wüste hat, so dass nichts vermisst
    wurde von allem, was er hat; und er vergilt mir Gutes mit Bösem!
22 Gott tue David dies und noch mehr, wenn ich ihm bis zum lichten Morgen einen übriglasse, der männlich ist, von allem,
    was er hat.
23 Als nun Abigail David sah, stieg sie eilends vom Esel und fiel vor David nieder und beugte sich zur Erde
24 und fiel ihm zu Füßen und sprach: Ach, mein Herr, auf mich allein falle die Schuld! Lass deine Magd reden vor deinen
    Ohren und höre die Worte deiner Magd!
25 Mein Herr errege sich nicht über Nabal, diesen heillosen Menschen; denn wie sein Name, so ist er: er heißt 'Tor',
    und Torheit ist bei ihm. Ich aber, deine Magd, habe die Leute meines Herrn nicht gesehen, die du gesandt hast.
26 Nun aber, mein Herr, so wahr der HERR lebt und so wahr du selbst lebst: der HERR hat dich davor bewahrt, in Blutschuld
    zu geraten u.dir mit eigener Hand zu helfen. So sollen deine Feinde u.alle, die meinem Herrn übelwollen, wie Nabal werden!
27 Hier ist die Segensgabe, die deine Magd meinem Herrn gebracht hat; das soll den Leuten gegeben werden, die meinem
    Herrn folgen.
28 Vergib deiner Magd die Anmaßung! Der HERR wird meinem Herrn ein beständiges Haus bauen, denn du führst des
    HERRN Kriege. Es möge nichts Böses an dir gefunden werden dein Leben lang.
29 Und wenn sich ein Mensch erheben wird, dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu trachten, so soll das Leben
    meines Herrn eingebunden sein im Bündlein der Lebendigen bei dem HERRN, deinem Gott, aber das Leben deiner Feinde
    soll er fortschleudern mit der Schleuder.
30 Wenn dann der HERR meinem Herrn all das Gute tun wird, was er dir zugesagt hat, und dich zum Fürsten bestellt hat
    über Israel,
31 so wird das Herz meines Herrn frei sein von dem Anstoß und Ärgernis, dass du unschuldiges Blut vergossen und dir
    selber geholfen habest. Und wenn der HERR meinem Herrn wohl tun wird, so wollest du an deine Magd denken.
32 Da sprach David zu Abigail: Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, der dich heute mir entgegen gesandt hat,
33 und gesegnet sei deine Klugheit, und gesegnet seist du, dass du mich heute davon zurückgehalten hast,
    in Blutschuld zu geraten und mir mit eigener Hand zu helfen.
34 Wahrlich, so wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, der mich davor bewahrt hat, übel an dir zu tun: wärest du nicht
    eilends mir begegnet, so wäre dem Nabal bis zum lichten Morgen nicht einer, der männlich ist, übriggeblieben.
35 Also nahm David aus ihrer Hand, was sie ihm gebracht hatte, und sprach zu ihr: Zieh mit Frieden hinauf in dein Haus;
    sieh, ich habe auf deine Stimme gehört und dein Antlitz wieder erhoben.
36 Als aber Abigail zu Nabal kam, siehe, da hatte er ein Mahl zubereitet in seinem Hause wie eines Königs Mahl, und
    sein Herz war guter Dinge, und er war sehr betrunken. Sie aber sagte ihm nichts, weder wenig noch viel, bis an den
    lichten Morgen.
37 Als es aber Morgen geworden und die Betrunkenheit von Nabal gewichen war, sagte ihm seine Frau alles.
     Da erstarb sein Herz in seinem Leibe, und er ward wie ein Stein.
38 Und nach zehn Tagen schlug der HERR den Nabal, dass er starb.
39 Als David hörte, dass Nabal tot war, sprach er: Gelobt sei der HERR, der meine Schmach gerächt hat an Nabal
    und seinen Knecht abgehalten hat von einer bösen Tat! Der HERR hat dem Nabal seine böse Tat auf seinen Kopf vergolten.
    Und David sandte hin und ließ Abigail sagen, dass er sie zur Frau nehmen wolle.
40 Und als die Knechte Davids zu Abigail nach Karmel kamen, redeten sie mit ihr und sprachen: David hat uns zu dir
    gesandt, dass er dich zur Frau nehme.
41 Sie stand auf und fiel nieder auf ihr Angesicht zur Erde und sprach: Siehe, deine Magd ist bereit, den Knechten
    meines Herrn zu dienen und ihre Füße zu waschen.
42 Und Abigail machte sich eilends auf und setzte sich auf einen Esel, und ihre fünf Mägde gingen hinter ihr her.
    Und sie zog den Boten Davids nach und wurde seine Frau.