Marterl
beim Past in Westerndorf
Zeitungsberichte über den Totschlag
recherchiert
von Hubert Eberl, Bergkirchen
Schwurgerichtsverhandlung
gegen Dienstknecht Karl Simmet von Neustift
Amperbote vom 5.10.1889
Teil 2
..
die Wirtschaft; am Scheideweg blieben sie noch eine Zeit plaudernd stehen, als
plötzlich fünf Personen unter Fluchen und Schimpfen im Trab daher gelaufen kamen,
darunter die drei Beschuldigten. Simmet, der bereits im Wirtshaus geäußert hatte:
"Wenn ich hin werde, frage ich nichts dann auch," und beim Verlassen der Wirtsstube
ausrief: "Gefehlt ist`s jetzt alleweil; aufpassn tu ich gar nicht mehr; erstechen
tu ich alleweil einen und wenn die Gedärme am Messer hängen bleiben!", bewaffnete
sich mit einem Zaunprügel, stieß mit Past zusammen und versetzte demselben mit
seiner Waffe zwei zu wuchtige Schläge auf den Kopf, dass Past niederstürzte
und lautlos liegen blieb. Als Brandmair dies bemerkte und mit Rücksicht auf
seinen vorausgegangenen Streit mit Simmet von diesem eine ähnliche Behandlung
befürchtete, griff er rasch nach dessen Prügel, erhielt jedoch von rückwärts
einen Schlag auf den Kopf und einen zweiten über den Rücken. Als Verabfolger
dieser Prügel werden Hörmann und Kopf bezeichnet. Die Schläge, welche dem Brandmair
zugefügt wurden, haben weitere Folgen als Schmerzgefühl nicht nach sich gezogen,
hingegen waren jene, welche Simmet den Past versetzte, von solcher Wucht, dass
sie eine ausgediente Zertrümmerung der rechten Hälfte der Schädels verursachten,
eine Zerreißung von Blutgefäßen bewirkten und eine Gehirnlähmung herbeiführten.
Von der niedrigen, rohen Gesinnung des schon oft vorbestraften Simmet gibt folgende
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