Deckenfresken im Altarraum
Hinweise zu den einzelnen
Deckenbildern im Altarraum
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Das
Hauptbild stellt den hl.
Kastulus in der Glorie dar. Der mit Rüstung und kurzem
Soldatenmantel gekleidete Heilige thront auf Wolken. Er hält
in seiner Hand eine Fahne mit Kreuz.Mit der Rechten deutet er auf
seinen Schild, der von einem Putto gehalten wird. Auf dem Schild ist
das Wappen von Moosburg (Rosen) zu sehen, wo über 800 Jahre lang
die Gebeine von Kastulus in der Kirche aufbewahrt worden waren.
Weitere den Heiligen umschwebenden Engel tragen seinen Helm, Märtyrerkranz
und -palme sowie die Embleme der Tugenden, die dem hl. Kastulus zugeschrieben
werden:
- ein Stabbündel für die Eintracht (Kastulus setzte sich
für den Zusammenhalt der Kirchengemeinden Roms ein)
- ein Zepter mit dem Auge Gottes als Sinnbild für die von Gott
verliehene Weisheit
- ein Säulenstumpf für die Standhaftigkeit beim Martyrium
- ein Krüglein und ein Trinkgefäß für die Mäßigung
- ein Spiegel mit Schlangengift für die Klugheit des Heiligen
als früherer Berater des Kaisers Diokletian.
- was das Dreieck, der Zirkel, die Kugel und das Fernrohr bedeuten,
ist nicht überliefert. |
In den beiden Medaillons
links und rechts vom Hauptgemälde werden das Martyrium und der
Tod von Kastulus dargestellt.
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Martyrium
(links): Kastulus hängt in einem Holzrahmen und wird von Henkersknechten
mit Bleikolben und Ruten geschlagen. Im Vordergrund kniet ein Knabe
am Boden mit den Kleidern des Heiligen. Rechts auf dem Sockel eine
Jupiterstatue, der Kastulus hätte opfern sollen.Text:O, Gott
dieß ist der herrlich Tag / Den ich allzeit begehr |
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Tod von Kastulus (rechts):
Vor einem Palast mit Zuschauern stoßen die Henkersknechte den
Heiligen mit Lanzen und Stangen in die Grube, in der er lebendig begraben
wurde. Text: "Ich sag dir dank o Herr Jesu Christ - daß
du mich würdig gemacht." |
Hinter dem Hochaltar ist in Medaillons
dargestellt: |
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- Translation des Kastulus
(= Überführung der Gebeine)
Papst Eugen sitzt unter einem Baldachin und übergibt zwei
Männern, Albinus und Reinpertus die Gebeine von Kastulus
zum Transport nach Bayern. Den Bestimmungsort Moosburg soll dann ein
Esel gefunden haben, den man mit den Gebeinen freien Lauf
ließ. |
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- Grabwunder
Das andere Bild zeigt den Sarkophag unter einem Baldachin
und Bittflehende, die ein Wunder erhoffen. Am Sarkophag befindet sich
das Moosburger Rosenwappen. Text unter dem Bild: "Nach
dem Tod bei dem Grab S.Castl. Gott vielen die Gesundheit
gab"
Hinweis:
Der Name Sarkophag stammt vom griechischen "Sarkophagos"
und bedeutet so viel wie "Fleisch fressend". Diese ungewöhnliche
Bezeichnung weist auf das Material des Sarkophags, den Kalkstein,
hin. Der soll die Bestatteten -mit Ausnahme der Zähne- innerhalb
von 40 Tagen verwesen lassen.
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In vier weiteren Medaillons mit
Schriftkartuschen wird Kastulus als Wundertäter dargestellt.
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Über
dem Hochaltar links: Kastulus als Helfer
in Feuersnöten. Ein Bauernpaar steht vor einem brennenden
Haus und blickt flehend zum Himmel. Der Legende nach half Kastulus
vielen Menschen in Feuersnöten, die seine Hilfe erflehten.
Text: Das Feuer Text: "Das Feür nit mehr weitter brint -
wo S.Castl.fürbitt findt" |
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rechts: Kastulus hilft Seefahrern
im Sturm. Ein Schiff mit der Wittelsbacher Rautenfahne schwimmt
im aufgewühlten Meer. Zwei Männer an Deck flehen in großer
Not zum Himmel. Der Legende nach soll der bayerische Herzog in Seenot
geraten sein. Einer seiner Diener, der aus Schrobenhausen stammte,
gab ihm den Ratschlag, sich an Kastulus zu wenden.
Text unter dem Bild: "Im Meer und grosser - Wassergfahr- Hilft
Castl. auch für war". |
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am Chorbogen links: Kastulus als Erretter
von der Pest. Vor einem Haus steht eine Frau. Sie erhebt ihre
Hände flehend zum Himmel. Hinter dem Haus liegen Leichen. Hintergrund
ist eine schreckliche Pestilenz, die im Jahr 1403 in Schwaben gewütet
hat. In ihrer Angst wandte sich Barbara Kolerin aus Entrang bei Kaufbeuren
an St.Kastulus und wurde von der Krankheit verschont.
Text:Dem bößen Lufft / vnd Pestilentz / wehret Castl den
Sententz |
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rechts: das Brotwunder
des Kastulus. Auf der linken Seite des Bildes rasten zwei Pilger unter
einem Baum vor einem Dorf. Von rechts kommt ein Mädchen mit Broten
herzu. Sie beißt in eines der Brote. Nach der Legende rasteten
die Heiligen Albinus und Reinpertus bei der Überführung
der Gebeine des Kastulus von Rom nach Bayern im Dorf Schiltern bei
Haag. Eine Müllerin ließ ihnen durch ihre Tochter ein Brot
bringen. Als das Mädchen versuchte, von einem der Brote zu essen,
verwandelte es sich in einen Stein.
Text: "Die Erdt das Brodt gibt allgemin - durch Castl.wird es
zu Stein" |

Deckenfresken im Kirchenschiff
Hinweise
zu den einzelnen Deckenbildern im Kirchenschiff:
(Vergrößerung der Bilder durch Mouseklick)
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Das
große Mittelbild (4,55 x 2,60m) zeigt die
"Krönung Mariens" und Maria als Fürbitterin
für das Dorf.
Das
langgestreckte Gemälde stellt in der oberen Ausbuchtung die
Heilig-Geist-Taube im Strahlenkranz dar. Darunter halten Christus
mit dem Kreuz im Arm und Gottvater mit dem dreieckigen Heiligenschein
gemeinsam eine Krone über das Haupt von Maria, die auf Wolken
von Engeln empor getragen wird.
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vorne
links: Regina Patriarcharum
(Königin der Patriarchen). Unter einem Regenbogen sind Abraham,
Jakob und Noah dargestellt.
Text: "Und am siebenten Tag kam die Taube / APO. C11.V 9".
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vorne
rechts: Regina Prophetarum.
König David mit Harfe vor der Bundeslade auf dem Wagen. Rechts
Moses mit Hörnern und Gesetzestafeln. Rechts die Köpfe der
Propheten Jesaias, Jeremias, Daniel und Ezechiel.
Text: "sie priesen Gott durch ihre Stimme /APO. C IV. V2"
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Mitte
links: Regina Apostolorum.
Oben sind um eine Kugel die Attribute der vier Evangelisten zu sehen
(Löwe/Markus , Adler/Johannes, Engel/Matthäus und Stier/Lukas).
Darunter die Apostel, die an ihren Attributen zu erkennen sind: Simon
mit Säge, Philippus mit Kreuzstab, Johannes mit Buch, davor kniend
Jakobus der Ältere in Pilgertracht, Jakobus der Jüngere
mit Walkerstange, Petrus in der Mitte mit Schlüsseln, Andreas
mit Balkenkreuz, Bartholomäus mit Messer, Matthias mit Hellebarde
und Thomas mit Lanze.
Text: "Ihr Schall ist aufgangen in alle Land / APO. C 17-V 6".
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Mitte
rechts: Regina Martyrum.
Über einem hohen Berg erscheint eine weiß gekleidete Gestalt.
Um den Berg herum eine große Schar von Märtyrern. Kastulus
ist an der Ritterrüstung mit Fahne zu erkennen. Vor ihm liegen
Spaten und Hacke. Weiter zu erkennen sind Florian mit Wasserschaff,
Sebastian mit Pfeilen, Achatius mit Dornengesträuch, Laurentius
mit Rost und Georg mit dem Spieß.
Text: "Unter ihnen ward geben ein weiß Ehrenkleid APO.
c. 5V3". |
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Hinten
links: Regina Confessorum:
Am Himmel erscheint Maria als das apokalyptische Weib über einer
großen Schar von Bekennern vor zwei Kirchen. Die Bekenner sind
als Bischöfe, Mönche, Nonnen, Weltpriester dargestellt.
Maria Magdalena ist an ihren Attributen Totenkopf und Kreuz zu erkenne.
Text: Es erschien ein groß Zeichen im Himmel / APO. C 12. V.
1." |
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Hinten rechts: Regina
Virginum. Über einem steilen Hügel erscheint das
apokalyptische Lamm vor einer großen Anzahl von heiligen Jungfrauen.
Text: "Den sie sein Jungfrauen und folgen / APOCK V 3".
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Das Fresko
über der Orgel zeigt die hl. Maria und den hl. Kastulus als
die Patrone von Puchschlagen.
Auf Wolken sitzt Christus und ist im Begriff ein Blitz-bündel
mit Pestpfeilen auf das am unteren Bildrand abgebildete Puchschlagen
zu schleudern. Maria steht hinter Jesus und bittet um Verschonung.
Rechts kniet Kastulus in Ritterkleidung mit Fahne in den Händen
und hält seinen Schild abwehrend gegen die Blitze. |
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Das
Vertrauen der Menschen der damaligen Zeit in das göttliche Erbarmen
war nicht so ausgeprägt, wie das Vertrauen auf den Einfluss der
Heiligen. Über dem Bild der Text: "Auxilium Christianorum"
(Schutz der Christen). |
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Daneben ist ein
Wappen mit einem Mohren
und der Aufschrift "17 M.S.P. ae C. 29" (Matthäus Schwarz
Parochiae Creutzholzhausen 1729) gemalt. Das Wappen ist das des Auftraggebers
der Gemälde, Pfarrer Schwarz (Mohr = Schwarz). Der Mohr ist Symbol
für den Namen des Pfarrers Schwarz.
Bei dem Gemälde handelt sich um einen nackten Buben mit weißem
Lendenschurz und Kopfschmuck; in der rechten Hand einen Pfeil oder
Spieß haltend, die Linke in die Hüfte gestemmt. 08) |
Die
sechs Bilder in den Stichkappen

06. 9.2013
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