Johann
Bapt. Straub (1704-1784)
Der Rokokobildhauer
Johann Baptist Straub,
geb.am 1 Juni 1704 in Wiesensteig (Schwäbische Alb) als Sohn
des Bildhauers und Malers Johann Georg Straub und dessen Ehefrau Anna
Maria. Er erlernte von 1718-1722 beim Vater das Bildhauerhandwerk. Die
nächsten vier Jahre verbrachte er beim Münchener Hofbildhauer
Gabriel Luidl. Erste dekorative Arbeiten entstehen unter Joseph Effner
an der Münchener Residenz (1726/27). Danach war er in Wien (Schwarspanierkirche)
erstmals selbstständig tätig, bevor er zum hofbefreiten Bildhauer
ernannt wurde. 1737 heiratete er Maria Theresia Späth, die Tochter
des Kupferstechers Franz Xaver Josef Spät.
Joh.Bapt.Straub kam auf Einladung des Hofbildhauers Andreas Faistenberger
zurück nach München und wurde von Kurfürst Karl Albrecht
v.Bayern, dem späteren Kaiser Karl VII., zum Hofbildhauer ernannt.
Er stattete vor allem in Oberbayern Kirchen und Klöster aus und leitete
eine Bildhauerwerkstatt in München, die zum Maßstab für
kommende Generationen wurde. Bei ihm lernten z.B. Ignatz Günther
(1725-1775) , Roman Anton Boos (1733-1810) und Christian Jorhan (1727-1804)
In
seiner weiteren Laufbahn wirkte er
1738-39: in München (Tabernakel in St.Anna im Lehel)
1739-41: in Dießen (Inneneinrichtung),
1741-45: in Fürstenzell (Tabernakel in der Klosterkirche)
1745: in Gauting (Seitenaltar in der
Frauenkirche)
1743-68: in Berg am Laim (vier Altäre der Pfarrkirche St.Michael),
1748-57: in Kloster Reisach (Nebenaltäre)
1752-59: in Andechs (Benedikt-und Rassoaltar),
1752: in Bichl (Hochaltar der Pfarrkirche)
1752-59: in Grafrath (Hochaltar von St.Rasso)
1755-64: in Schäftlarn (Klosterkirche),
1757-65: in Ettal (Kanzel und Seitenaltäre in der Klosterkirche)
1760: in Bergkirchen
(Figuren v. Anna u.Joachim ??)
1763: in Polling (Hochaltarumbau in
der Klosterkirche)
1765-70: in Altomünster (1765
Hochaltar, 1766-1769 weitere Altäre,
1770
die 12 Apostelfiguren)
1770: in München (Figuren am Marienaltar
in der Michaelskirche)
1770-73: in München (Hochaltar St.Georg, Bogenhausen) |
Apostel
Bartholomäus in Altomünster
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Joh.Bapt.Straub
starb am 15. Juli 1784 in München; er ist auf dem Alten Südlichen
Friedhof begraben.
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Straub
arbeitete mit vielen anderen bedeutenden Künstlern zusammen;
z.B. mit Joh.Michael Fischer (1692-1766), Joh.Bapt. Gunezrhainer
(1692-1763) und Joh.Bapt.Zimmermann (1680-1758)
Neben
Ignaz Günther
war er der Hauptmeister der Plastik des 18. Jahrhunderts in München.
Er schuf vor allem Bildwerke für Altäre, die zu den bedeutendsten
Arbeiten des bayerischen Rokoko gehören. Das Besondere an der
Kunst von Joh.B. Straub seien die Figuren, heißt es, die sich
direkt aus der Form zu entwickeln scheinen. Meist sind die Figuren
weiß gefasst mit wenigen Vergoldungen, wie in Altomünster
(s.o.)
Trotz der vielen Werke, die er der Nachwelt hinterlassen hatte,
war sein langes Leben von Mühsal und Leid geprägt. Von
seinen 5 Kindern aus erster Ehe mit Maria Theresia Späth und
weiteren 10 Kinder mit seiner zweiten Ehefrau, einer Tochter des
Hofgerichtsadvokaten Johann Schluttendorfer, überlebten nur
zwei Töchter.
Als
sein Eigentum konnte er nur das Haus an der Hundskugel nennen. Dennoch
strahlte Straub eine unglaubliche Güte und Freundlichkeit aus, die
sogar in einige seiner Werke aufging.
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St.Joachim in Bergkirchen
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Quellen:
Max Gruber,
Im Amperland tätige Bildhauer, Amperland 1987/1
Bernh.
Engel, Fern aller Erdenschwere, Dachauer SZ v. 30.12.2014
http://www.muenchenwiki.de/wiki/Johann_Baptist_Straub,2014
http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Baptist_Straub,2014
http://www.whoswho.de/bio/johann-baptist-straub.html,2014
31.12.2014
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