Alte
Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von JARZT
Recherchiert von Hubert
Eberl, Bergkirchen und Hans Schertl
Jahr
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Ereignis
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zum
Bericht
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1821
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Suche nach Erben v.Pfr.Müller, Kurfürstl. gnädigst
privilegirte Münchner-Zeitung v.8.1.1821 |
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1867
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Neue
Glocken für Jarzt -Landshuter Zeitung vom 10.02.1867 |
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Todesanzeige
für Pfarrer Fumy - Der Volksbote für den Bürger
und Landmann v. 14.02.1867 |
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1874
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Brand
im Jarzter Schloss - Freisinger Tagblatt -Freisinger Nachrichten
vom
20.10.1875 |
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1875
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Primiz
in Jarzt - Freisinger Tagblatt vom 23.7.1875 |
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Tod
der Mutter von Pfarrer Rößle -Bayerischer Kurier-6.09.1875
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1877
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Versteigerung
des Schlosswirts-Anwesens
- Freisinger Tagblatt vom 27.03.1877 |
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1902
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50.
Priesterjubiläum von Kaspar Rößle in Jarzt
- Amperbote vom 26.07.1902 |
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1924
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50
Jahre Orgelzieher - der blinde Sepp Weinsteiger- Dachauer Nachr.
vom 25.11.1924 |
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1950
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25-jähriges
Pfarrjubiläum von
Pfr.Bauer - Dachauer
Nachrichten vom 23.10.1950 |
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1952
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Pfarrer
Bauer 40 Jahre Priester - Dachauer Nachrichten vom 11.07.1952
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1958
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Tausende
bei Primiz von B.Weichselbaumer - Dachauer Nachrichten vom 16.07.1958
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1964
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Großer
Bahnhof für den neuen Pfarrer -
Dachauer Nachrichten vom 07.04.1964 |
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Neuer
PfarrerAnton Mayer feierlich installiert -
Dachauer Nachrichten vom 21.04.1964 |
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1976
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Filialkirche
Westerndorf renoviert - Dachauer
Nachrichten vom 02.08.1976 |
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Nach
dem Tod von Müller- Suche
nach Erben
Kurfürstlich gnädigst privilegirte Münchner-Zeitung-Münchner
Wochen- oder Anzeigsblatt vom 8.1.1821
75)

Neue
Glocken für Jarzt 1867
Landshuter Zeitung-niederbayerisches Heimatblatt für Stadt und Land
vom 10.02.1867

Neuer bayerischer Kurier für Stadt und Land vom 05.03.1867
Der Volksbote
für den Bürger und Landmann vom 16.03.1867


Todesanzeige
für Pfarrer Michael
Fumy
Der Volksbote für den Bürger und Landmann vom 14.02.1867

Versteigerung
des Nachlasses von Pfr. Fumy
Freisinger
Wochenblatt-zugleich Amtsblatt für Freising, Moosburg u. Dachau v.19.+26.05.1867
Nach
der Beerdigung wurden die Mobilien von Pfarrer Fumi öffentlich
versteigert. Die Aufzählung der Einzelstücke bzw. der Vieheinheiten
in der Bekanntmachung über die Versteigerung ergibt einen guten
Eindruck über den Haushalt des Pfarrers und die Einrichtung des
Pfarrhofs. 82)

Brand
im Jarzter Schloss
Freisinger Tagblatt -Freisinger Nachrichten-Amtsblatt der Stadt Freising
u. aller Behörden des Kreises Freising v. 19.11.1874
Freising, 19.Nov. Es wird uns berichtet, daß bei dem jüngsten
Brandunglücke in Jarzt die Feuerwehr von Jarzt, Appercha und Kranzberg
pflichteifrigst und mit Anstrengung aller Kräfte 36 Stunden lang
ununterbrochen am Brandplatze gearbeitet hat. Abgebrannt ist das Schloßgebäude
allein, gerettet wurden aber die anstoßenden Gbäude.
Freisinger
Tagblatt vom 20.11.1874 und und Passauer Tagblatt 20.11.1874
Freising,
20.Nov. Ueber den großen Brand in Jarzt werden uns von freundlicher
Hand noch folgende Einzelheiten berichtet:
Am letzten Sonntag Abends (= 15.11.1874) gegen 6 1/4 Uhr entstand im Schloßgebäude
zu Jarzt und zwar im Tanzboden, in dem 60 bis 70 Schffl. Waizen sich befanden,
Feuer, das sich bei sehr großem Wassermangel innerhalb einer halben
Stunde über das ganze herrliche Gebäude verbreiten konnte und
dasselbe auch innerhalb einiger Stunden gänzlich zerstörte.
Die örtliche freiwillige Feuerwehr von Jarzt und Apercha erschien
mit ihrer Druckspritze schnell auf dem Bandplatze, etwas später auch
die freiwillige Feuerwehr von Kranzberg, ebenfalls mit ihrer guten Druckspritze.
Diesen beiden Feuerwehren sowohl als auch dem günstigen Luftzuge
ist es bei dem so großen Wassermangel zu verdanken, daß die
Nebengebäude vom Feuer verschont blieben.
So lobend noch das eifrige und tüchtige Commando des Bürgermeisters
von Jarzt, der einer der Ersten war, die auf dem Brandplatze erschienen,
sowie die thätige Mitwirkung der meisten Ortsbewohner von Jarzt und
Apercha zu erwähnen ist, so sehr muß auch die Unthätigkeit
und das gleichgiltige Benehmen der aus andern Orten herbeigeströmten
Masse gerügt werden.
Das Bewegliche des Brandgebäudes konnte so ziemlich Alles gerettet
werden; dennoch aber dürfte der durch das Feuer angerichtete Schaden
sehr beträchtlich ein, da außer dem oben erwähnten Waizen
mit dem herrlichen und alterthümlichen Schloßgebäude auch
werthvolle Kunstwerke so z.B. Wandbilder (Feldzüge v. Max Emanuel
darstellend) und prachtvoll eingelegte Fußböden zerstört
wruden. Ueber die Entstehung des Brandes verlautet noch nichts Bestimmtes;
doch dürfte vielleicht der in der Nähe des Tanzbodens stehende
Kamin die Ursache des Brandes gewesen sein.
Primiz
eine Unterbrucker Neupriesters
in Jarzt 1875
Freisinger
Tagblatt vom 23.7.1875 48)


Tod
der Mutter von Pfarrer Rößle
Bayerischer Kurier-6.09.1875 71)

Versteigerung
des Schlosswirts-Anwesens
Freisinger Tagblatt und Freisinger Nachrichten vom 27.03.1877
50.
Priesterjubiläum von
Kaspar Rössle in Jarzt
Amperbote vom 26.07.1902
Der
Magdalenentag war für die Pfarrei Jarzt ein hoher Freudentag. An demselben
beging der hochw. Herr Dekan Kaspar Rössle sein 50jähriges Priesterjubiläum.
Die ganze Pfarrei hatte sich in Festschmuck gehüllt; die Häuser waren
sinnig geziert und schon an der Grenze der Pfarrei begrüßten Triumphpforten
die Festegäste von nah und fern. Um 8 Uhr traf Sn. Excellenz der hochwürdigste
Herr Erzbischof zur Feier ein, begleitet von Festwagen und einer
Anzahl schmucker Reiter. Vor dem Pfarrhaus statteten erst 2 Kinder den
schuldigen Dank ab für die 35 Jahre segensvollen Wirkens des hochw. Herrn
Dekan in Jarzt und brachten die Wünsche der Kinder zum Ausdruck.
Hierauf bewegte sich ein Festzug in nachstehender Reihenfolge zu Kirche:
Musik, die Schuljugend, die Geistlichkeit (etwa 30 Priester), dann
der Jubilar, begleitet vom Vertreter des kgl. Bezirksamtes und vom hochw.
Kammerer des Kapitels, zuletzt Se. Excellenz unter dem Baldachin. In der
Kirche hielt hochw. Herr Pfarrer Steierl von Vilsheim die Festpredigt
über die Beweggründe für den Eintritt ins Priestertum. Es folgte die Festmesse
des Jubilars unter großer Assistenz, zum Schluss das Te Deum und der Segen
vom hochwürdigsten Oberhirten. Nach der Rückkehr von der kirchlichen Feier
fand vor der Freitreppe des Pfarrhauses ein herzlicher Huldigungsakt für
den Jubilar statt. Namens der Gemeinde drückte Herr Bürgermeister den
Dank aus und übergab als Andenken von der dankbaren Pfarrgemeinde ein
herrliches Messgewand. Vor der ganzen Festversammlung dekorierte der kgl.
Bezirksamtsassessor von Freising den Jubilar mit der Verdienstmedaille
und brachte ein Hoch auf den Regenten aus. Nun fand der gute Jubilar kaum
Worte genug, um zu danken für all die Ehren und Beweise von Liebe und
Dankbarkeit, mit denen er soeben überhäuft worden war. – Um ½ 1 Uhr vereinte
die Festgäste ein Freudenmahl in Unterbruck. Dabei boten die Musikkapelle,
ein auserlesenes Streichquartett und ein kräftiger Männerchor,
der in der Kirche schon Herrliches geleistet, recht angenehme Unterhaltung;
zwischen hinein Ansprachen ernsten und heiteren Inhalts; es half alles
zusammen, um dem Jubilar und dessen Gästen den Festtag unvergesslich zu
machen. Möge der liebenswürdige Herr Dekan noch manches Jahr zur Freude
und zum Segen seiner anhänglichen Pfarrgemeinde wirken, bis er ein Jubiläum
begehen kann, wie es am 9. September in Hohenkammer gefeiert wird, wo
der hochw. Herr geistliche Rat Anton Merk sein 50jähriges Pfarrerjubiläum
begeht.

Ein
eigenartiges Jubiläum
Dachauer Nachrichten vom 25.11.1924
Ein
eigenartiges Jubiläum wurde am Sonntag, den 16. November hier begangen;
die bekannteste Persönlichkeit von Jarzt und Umgebung ist der blinde
Sepp, Josef Weinsteiger, der sich seit 50 Jahren als Orgelzieher verdient
macht und lange Zeit auch daneben noch takt- und treffsicher mit seiner
guten Tenorstimme mitgesungen hat. Lehrer Vitztum hat ihn seiner Zeit
zu diesem Dienst abgerichtet und deshalb ist auch sein Sohn mit vier Kunstzitherspielern
erschienen, um dem blinden Sepp das Jubiläum zu verschönern, der im Blindeninstitut
München musikalisch ausgebildet wurde. Nicht nur den blinden Sepp hat
das Quintett durch seine flotten Weisen entzückt, auch die erschienenen
Gäste, besonders die Buschenwelt, fand großes Gefallen an dem Gebotenen;
die Zither ist und bleibt eben ein Volksinstrument. Der Festredner würdigte
in launigen Worten die unschätzbaren Verdienste des Blinden und erinnerte
an all die Organisten, die des Sepp Kunst schon in Anspruch genommen;
und am Schluss der Ansprache ließ man den Sepp leben und in einem donnernden
Mu, das den Sepp zu Tränen rührte; denn in diesem Wort liegt für ihn ein
ganzes Paradies eingeschlossen, und wer den Sepp eine Freude machen will,
begrüßt ihn mit diesem seinem Lieblingswort Mu. Der Blinde lebt eben ein
anderes Leben als wir; er denkt, fühlt und rechnet anders. Das gab sich
auch in den Worten zu erkennen, mit denen er seinen Dank ausdrücken wollte.
Nachdem er zuvor der Musik seine Anerkennung ausgesprochen hatte, versicherte
der 72jährige Greis in allem Ernst, er sei ganz gerne bereit, noch mal
50 Jahre die Orgel zu treten; dann sei er gerade 122 Jahre alt. - Der
Glückliche kennt keine Zeit und hat keine Vorstellung vom Raum; so sagt
er mit Vorliebe von sich, er sei 150 Meter groß und der Kirchturm 300
Meter hoch. - Sepp, Mu! -

25jähriges
Pfarrjubiläum von Pfarrer Bauer
Dachauer Nachrichten vom 23.10.1950
Jarzt
- Morgen (Dienstag) sind es 25 Jahre her, dass Pfarrer Bauer nach Jarzt
kam. Am 26. März 1884 wurde der Jubilar in Mögling, Kreis Erding, als
Bauernsohn geboren. Seine Studienzeit verbrachte er in Freising und München.
Als Kooperator war er in verschiedenen Orten tätig. Am 15. Oktober 1925
wurde er als Pfarrer in die Pfarrei Jarzt berufen, wo er am 24. Oktober
seinen feierlichen Einzug hielt. Große Sorgen warteten hier auf ihn. 1929
konnte Pfarrer Bauer trotz vieler Schwierigkeiten die Vergrößerung der
Pfarrkirche durchführen. Auch in den Filialkirchen Appercha, Fahrenzhausen,
Westerndorf, Lauterbach und Unterbruck schaffte er nach und nach Ordnung.
Die Exposituskirche in Weng lag ebenfalls unter seiner Obhut. 1947 wurde
Pfarrkirche neu ausgemalt und 1949 konnten zwei neue Glocken angeschafft
werden. Die Filialkirche Fahrenzhausen konnte 1947 renoviert werden und
die Kirchen in Westerndorf und Lauterbach erhielten Glocken. Auch eine
Mission fand 1949 statt. 1950 erneuerte man sämtliche Gebäude des Pfarrhofes.
Nach Kriegsende gründete Pfarrer Bauer den katholischen Burschenverein
wieder. Eine große Zahl Schulkinder erhalten durch ihn Religionsunterricht.
Als kleine Anerkennung für seine Leistungen überreichte der Gemeinderat
dem Jubilar ein Geschenk.
Pfarrer Bauer 40 Jahre Priester
Dachauer Nachrichten vom 11.07.1952
Ankündigung
Jarzt
- Am Sonntag, 13. Juli, begeht Pfarrer Johann Nep. Bauer sein 40jähriges
Priesterjubiläum. Er wurde am 26. März 1884 als Bauernsohn in Mögling,
Kreis Erding, geboren. 1912 erhielt der Jubilar die Priesterweihe durch
Kardinal Franz v. Bettinger. Im Juli des gleichen Jahres feierte Bauer
seine Primiz. Zunächst folgte eine Tätigkeit als Aushilfspriester in Salzburghofl. bei Freilassing, Niederbergkirchen bei Mühldorf, Kirchdorf an der Amper
und Wippenhausen. 1925 erhielt Bauer die Pfarrei Jarzt. Nachdem er vorher
noch eine Reise nach Rom unternommen hatte, zog der Pfarrherr am Raffaelstag
in seinen neuen Wirkungskreis ein.
Appercha,
Lauterbach, Fahrenzhausen, Westerndorf, Weng und Unterbruck gehören zum
Pfarrbezirk, der zu den größten im Kreis Freising zählt. 1234 Pfarrkinder
sind zu betreuen. Zu dieser umfassenden Seelsorgertätigkeit kommt noch
die Bewirtschaftung eines 60 Tagwerk großen Bauernhofes. Besonders während
der Kriegsjahre, als es keine Dienstboten gab, leistete Pfarrer Bauer
schwerste körperliche Arbeit, um den Hof zu erhalten. Seine stete Hilfsbereitschaft,
sein Eifer und seine Ausdauer brachten dem Jubilar die Liebe und Wertschätzung
der ganzen Pfarrgemeinde ein, die er äußerst gewissenhaft betreut.
Auf seine Initiative hin wurde die Kirche 1929 erweitert, die Ausmalung
der Kirche durch den Garmischer Maler Heinrich Pischl durchgeführt, zwei
Glocken beschafft und der 150 Jahre alte Pfarrhof erneuert. Anlässlich
seines 40jährigen Priester Jubiläums und eines 27jährigen Wirkens als
Pfarrherr in der Gemeinde wird der Bürgermeister am Sonntag Pfarrer Bauer
zum Ehrenbürger ernennen. Der Festtag wird um 8.15 Uhr mit der Aufstellung
zum Kirchenzug am Kriegerdenkmal beginnen. Um 8.30 Uhr wird ein levitiertes
Hochamt von Pfarrer Korbinian Aigner, Hohenbercha, gehalten. Prediger
ist Pfarrer Josef Wallner, Kiefersfelden, der 1929/30 als Kooperator in
Jarzt wirkte. Nach einer feierlichen Vesper um 14 Uhr findet um 15 Uhr
in der Schlosswirtschaft ein geselliges Beisammensein statt.
Bericht
von der Feier
Dachauer Nachrichten vom 17.07.1952
Jarzt - Die Pfarrgemeinde Jarzt beging kürzlich das 40jährige Priesterjubiläum
ihres Seelsorgers Johann Nepomuk Bauer. Der Ort hatte ein festliches Kleid
angelegt, Triumphbögen waren errichtet worden und Fahnen flatterten von
den Masten. In den frühen Morgenstunden weckten Böllerschüsse die Bevölkerung.
Vor dem geschmückten Pfarrhof hatte der Festzug Aufstellung genommen,
an der Spitze die Schuljugend, gefolgt von der Pfarrjugend, den Festjungfrauen,
dem Burschenverein Jarzt, den Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehr
Jarzt, Fahrenzhausen, Lauterbach und den Bannern und Standarten der Schützenvereine
Jarzt und Fahrenzhausen. Der Sportverein Unterbruck, der Kriegerverein,
der VdK, die Studenten der Pfarrei schlossen sich an.
Nachdem die Geistlichkeit der ganzen Umgebung den Jubilar aus dem Hause
geleitet hatte, beglückwünschten
ihn zwei weißgekleidete Mädchen und überreichten ihm das Myrthenkränzchen,
das für den Tag den Jubilar schmücken sollte. Dann geleitete der große
Festzug, an dem auch die Kirchenverwaltung von Jarzt, Fahrenzhausen, Amperpettenbach
und Lauterbach sowie die Gemeindeverwaltungen teilnahmen, Pfarrer Bauer
zur Pfarrkirche, welche die Gläubigen gar nicht fassen konnte.
Unter dem wuchtigen Choral "Laudate Dominum", gesungen vom Kirchenchor
Jarzt, zog der Jubilar ein. Am Altar überreichte ihm das weißgekleidete
Mädchen Anni Bauer das Missale und nach einer kurzen Andacht bestieg Pfarrer
Josef Wallner, Kiefersfelden, einst einer der ersten Kaplane von Jarzt,
die Kanzel, um seinem ehemaligen Pfarrherrn die Festpredigt zu halten.
Unter Assistenz der Pfarrherren Aigner von Hohenbercha und Ziller von
Kranzberg hielt Pfarrer Bauer ein levitiertes Hochamt, das der Kirchenchor
Jarzt, verstärkt durch eine Musikkapelle unter Leitung von Chormeister
Liedl, Weng, mit der "Missa stella maris" von Griesbacher und einem Choralwerk
verschönten. Anschließend wurde am Kriegerdenkmal der Gefallenen gedacht.
In der Schlosswirtschaft war ein festliches Mahl bereitet worden. Am Nachmittag
vereinigte eine feierliche Vesper nochmals alle Festteilnehmer in der
Pfarrkirche. Anschließend wurde der Jubilar in einer Pfarrfamilienfeier
in der Schlosswirtschaft geehrt. Die Reihe der Gratulanten wollte hier
nicht abreißen.
Als erster gratulierte Kirchenpfleger Siebler, Jarzt, Lehrer Pollack übermittelte
die Glückwünsche der Lehrerschaft, ferner gratulierten die Jugend, die
Ministranten, die verschiedenen Vereine und übergaben Blumen und Geschenke.
Bürgermeister Schmid überreichte dem Jubilar, nachdem er in einer Ansprache
dessen große Verdienste um die Pfarrgemeinde gewürdigt hatte, die Ehrenbürgerurkunde
und übermittelte die Glückwünsche der Gemeinde. Stadtpfarrer Hell von
St. Silvester-München, der aus der gleichen Pfarrei Steinkirchen stammt
wie Pfarrer Bauer und ihn auch als Primlziant an den Altar geleitet hatte,
erzählte in launigen Worten aus der Jugendzeit des Jubilars. Pfarrer Wallner,
Kiefersfelden, gratulierte und Geistlicher Rat Dekan Seidenberger, Hohenkammer,
überbrachte seine Glückwünsche und die des gesamten Dekanats Weihenstephan.
Pfarrer Aigner benützte das Fest, um Pfarrer Bauer herzlich zu danken
für die Mitbetreuung der Gemeinde Hohenbercha in der Zeit, in der Pfarrer
Aigner als politischer Gefangener hinter Stacheldraht saß. Pfarrer Bauer
dankte mit bewegten Worten allen, die mithalfen, seinen Ehrentag zu einem
derartigen Fest zu gestalten. Wie er betonte, wolle er es nicht versäumen,
seinem Herrgott zu danken, der ihm die Gnade zuteil werden ließ, Priester
zu werden. Schließlich dankte er noch seinem Kirchenchor und der Schuljugend,
die ihm am Vorabend des Jubeltages im Lampionschein ein Ständchen gebracht
hatte; er versicherte, dass seine ganze Liebe stets ihr gelten werde.
Dem offiziellen Teil der Feier schloss sich noch ein gemütliches Beisammensein
an.

Tausende
bei der Primiz in Jarzt
Erstes Messopfer von Bernhard Weichselbaumer - Starke Anteilnahme
Dachauer Nachrichten vom 16.07.1958
Jarzt
(de) - Unter außergewöhnlich großer Anteilnahme der Bevölkerung feierte
der Neupriester Bernhard Weichselbaumer in Jarzt sein erstes hl.
Meßopfer. Ein wolkenloser, blauer Himmel wölbte sich über der Ortschaft,
als der Primiziant zu dem im Freien aufgebauten Altar geleitet wurde.
Ein Strom von Fahrzeugen ergoss sich schon in aller Frühe in den geschmückten
Ort. Die Zahl der Autos wurde auf rund zweitausend geschätzt, zwei große
Wiesen reichten kaum aus, um sie alle aufzunehmen. Die Schätzungen über
die Zahl der anwesenden Personen bewegen sich zwischen 8000 und 10000.
Der große Andrang erklärt sich einmal aus der Beliebtheit des Primizianten,
dann aber auch aus dem Umstand, dass Jarzt seit nahezu hundert Jahren
keinen Priester mehr hervorgebracht hatte. Es ist deshalb kein Wunder,
dass die Pfarrei nichts unterließ, um das Fest von Bernhard Weichselbaumer,
das sie zugleich auch als ihr Fest betrachtete, würdig zu gestalten.
Ein
herrlicher Primizaltar, gekrönt von einer Christusfigur, erwartete den
Neupriester. Davor hatten zwei Dutzend Vereinsfahnen Aufstellung genommen,
zu Tausenden standen die Gläubigen in der großen Wiese. Die musikalische
Ausgestaltung des Messopfers hatte der Kirchenchor von St.-Peter und Paul
(Freising-Neustift) übernommen, der unter Leitung von Chorregent Stephan
Graßl die Bläsermesse von Mitterer zur Aufführung brachte. Die Festpredigt
hielt der Onkel das Primizianten, Hochschulprofessor Dr. Hamp, der früher
an der Philosophisch-theologischen Hochschule in Freising gelehrt hat.
Er warnte in seiner Predigt vor der Abstumpfung durch die Gewohnheit.
Das Alltägliche werde uninteressant und das sei eine große Gefahr, der
auch der Priester gegenüberstehe. Aber genauso wie der Priester jeden
Tag vor den Altar treten müsse, als sei es das erste und auch das letzte
Mal, müsse auch die Gemeinde mehr tun, als nur der gewohnten Religionsübung
nachgehen. Der Prediger sprach dann davon, dass man von der Arbeit des
Priesters eigentlich wenig sehe, die Misserfolge dagegen träten deutlich
zutage. In diesem Zusammenhang richtete der Geistliche an alle Gläubigen
die Bitte, es ihren Priestern nicht zu schwer zu machen. "Lasst den guten
Willen, den die Priester haben, nicht, vergebens sein - sondern beantwortet
ihn mit dem guten Willen von eurer Seite!" Zu Beginn seiner Predigt hatte
Professor Dr. Hamp an den -Tod des Vaters von Bernhard Weichselbaumer
im Jahre 1953 erinnert.

Großer
Bahnhof für den neuen Pfarrer Mayer
Ganz Jarzt, Unterbruck, Fahrenzhausen, Oberndorf, Westerndorf, Lauterbach
und Appercha war da
Dachauer Nachrichten vom 07.04.1964
Jarzt - Die Gemeindebürger
von Jarzt, Unterbruck. Fahrenzhausen, Oberndorf, Westerndorf, Lauterbach
und Appercha haben wieder einen Pfarrherrn: Am vergangenen Wochenende
zog Pfarrer Anton Mayer feierlich in seine neue Pfarrkirche in Jarzt ein.
Den Pfarrangehörigen ist Anton Mayer kein Fremder mehr, denn er war
schon einmal Kooperator in Jarzt.
Die Gemeinden Unterbruck und Jarzt bereiteten dem neuen Pfarrer einen
großen Empfang. Der Regen konnte die vielen Bürger der Gemeinden
Unterbruck und Jarzt - viele kamen auch aus den umliegenden Ortschaften
- nicht abhalten, dem neuen Pfarrer einen ersten Willkommensgruß
zu entbieten. Schon eine Stunde vor seiner Ankunft standen die Menschen
mit Regenschirmen auf den Straßen und warteten auf seine Ankunft.
Selbst die Landpolizei Freising hatte zwei Wagen abgeordnet, damit der
Pfarrer, der in Unterbruck ankommen und von dort aus nach Jarzt weiterfahren
sollte, ohne Hindernisse seinen Einzug in Jarzt halten könne.
Als Pfarrer Mayer in Unterbruck ankam, wurde er von Expositus Friedrich
Reitz aus Weng, Bürgermeister Simon Schwarz und Oberlehrer Giller
aus Jarzt begrüßt. Auch die Bürgermeister Knorr (Fahrenzhausen)
und Zacherl (Oberndorf) richteten Grußworte an den Pfarrer. Kinder
sagten Gedichte auf und überreichten ihm Blumen. Dann fuhr die Wagenkolonne
durch zwei Girlandenbögen in das blumengeschmückte Jarzt ein,
wo er von der Bürgerschaft erwartet und von der Kapelle Ganter aus
Haimhausen musikalisch willkommen geheißen wurde. Im feierlichen
Zug mit den Feuerwehren aus Jarzt-Appercha, Lauterbach und Fahrenzhausen,
der Mädchengruppe, dem Burschenverein, den Schützenvereinen
von Lauterbach, Fahrenzhausen und Jarzt und dem Krieger- und Veteranenverein
Unterbruck ging es dann hinauf zur Pfarrkirche, die auf einer Anhöhe
über Jarzt liegt. Mit Blumen und Gedichten empfingen die Schulkinder
Anton Mayer vor dem Gotteshaus. Am Kircheneingang begrüßte
Aushilfspfarrer Dr. Hogger aus München den neuen Seelsorger, der
anschließend eine Segensandacht hielt.

Neuer
Pfarrer in Jarzt Anton Mayer feierlich installiert
Dachauer Nachrichten vom 21.04.1964
Jarzt
- Am vergangenen Sonntag fand die Installation des neuen Pfarrers Anton
Mayer durch Dekan Kämmerer und Geistlichen Rat Seidenberger von Hohenkammer
in der Pfarrkirche Jarzt statt. Mit einem Festzug vom Kriegerdenkmal in
Jarzt wurde der neue Pfarrherr von der Schuljugend, den Vereinen, Kirchenpflegern,
Bürgermeistern mit Gemeinderäten sowie seinen Eltern und Verwandten zur
Kirchenpforte begleitet. Dekan Kämmerer übergab ihm den Schlüssel zur
Pfarrkirche. Er wies auf das 38jährige segensreiche Wirken seines Vorgängers
hin und ermunterte ihn, den Weg zum Wohle der Pfarrpemeinde und zur Ehre
Gottes weiterzugehen.
Nach
dem Öffnen der Kirchentüre zogen die Gläubigen unter den Klängen Orgel
in das geschmückte Gotteshaus ein. Mit einem levitierten Hochamt unter
Mitwirkung von Dr. Hogger vom erzbischöflichen Ordinariat aus München,
Pfarrvikar Expositus Reitz aus Weng beendete Pfarrer Mayer seine Installation.
Anschließend trafen sich die Gaste zu einem familiären Mittagsessen in
der geschmückten Wirtsstube der Gastwirtschaft Hahnrieder in Fahrenzhausen.
Kirchenpfleger Bürgermeister Schwarz hieß Pfarrer Mayer im Namen der Pfarrgemeinde
und der Kirchenpflegschaft herzlich willkommen, dankte dem Dekan für die
Installationsfeier, ferner Dr. Hogger für seine Aushilfe an Sonn- und
Feiertagen seit Oktober 1963. Er hat die Gottesdienste trotz seiner vielen
Arbeit als Assistent des Finanzdirektors des erzbischöflichen Ordinariates
in München feierlich und innig gestaltet, sagte Schwarz. Ein herzliches
"Vergelt's Gott" sprach er den seit Juli vorigen Jahres in der Gemeinde
tätigen Vikaren Pfarrer Egger aus Neufahrn und Expositus Reitz aus Weng
aus. Im Namen der Schuljugend, der Lehrerschaft und der Schulleitung Fahrenzhausen
dankte Hauptlehrer Göllner Expositus Reitz für den Religionsunterricht
in der Schule, und Pfarrer Egger. Im Namen der Katholischen Landjugend
begrüßte Helmut Rauch Pfarrer Mayer als neuen Präses. Der Kirchenchor
trug dem Seelsorger ein Ständchen als Willkommengruß vor. Pfarrer Egger
erzählte von Geistlichen Rat Bauer einige Episoden. Abschließend versprach
Pfarrer Mayer, seine ganze Kraft zur Ehre Gottes und zum Wohle aller Einwohner
von Jarzt einzusetzen.

Peter
und Paul in neuem Glanz
Filialkirche Westerndorf mit erheblichen Kosten renoviert
Dachauer Nachrichten vom 02.08.1976
Haimhausen
- Im Nordosten der Gemeinde Haimhausen findet man den Ortsteil Westerndorf.
Seine den Heiligen Peter und Paul geweihte Kirche wurde mit einem erheblichen
Kostenaufwand innen und außen renoviert. Aus einer kleinen Kapelle ist
die vom Ortsfriedhof umgebene Kirche einst entstanden. Seit der Renovierung
kommt die Schönheit des gleichzeitig wuchtig wie auch elegant wirkenden
Baus wieder zur Geltung. Wurde der Ort Westerndorf erstmals um 1315 erwähnt,
so stammt die wertvolle Ausstattung der Kirche aus dem 15. Jahrhundert.
Erwähnenswert ist eine Madonnenfigur, die den Hochaltar ziert; sie trägt
das Kind mit der Weltkugel auf dem Arm. Im Vorraum der Kirche befindet
sich eine Schädelstätte, Mahnung an die Vergänglichkeit des Daseins. Strahlend
in den Farben Weiß und Gelb gehalten, schmiegt sich die Kirche an die
umliegenden Höfe. Zwei der alten Bauernhäuser, das Haus vom Kuttendreuer
mit dem Laubengang und das vom Mesner mit dem schönen Barockgiebel sind
besonders sehenswert.

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