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Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von INDERSDORF meist recherchiert
von Hubert Eberl, Bergkirchen
Primiz
in Indersdorf (Johann Herzog) Wie im vorigen Jahr, so hat die Gemeinde Indersdorf auch heuer wieder das Glück, einen neugeweihten Priester aus ihrer Mitte hervorgehen zu sehen. Es ist dies der Hochwürden Herr Johann Nep. Herzog, der letzten Sonntag, den 16. Juni dahier sein erstes heiliges Messopfer hielt. Die Hochachtung und Liebe zu ihm zeigte sich schon am Tag seiner Rückkunft in die Heimat. War hier schon der Empfang würdig und feierlich, so gestaltete sich der Primiztag selbst erst recht zu einem wahren Fest- und Freudentage. Alles wetteiferte um dem hohen Feste die gehörige äußere Ausstattung zu geben, und dass dies gelungen ist, davon legten der prachtvolle Altar, die schöne Dekorierung der Häuser, die gute Musik ein gutes Zeugnis ab. Der Himmel selbst begünstigte das Fest in der erfreulichen Weise. Eine große Schar von Menschen zog von allen Seiten herbei, um demselben beizuwohnen. - Alle gingen gewiss mit der Überzeugung wieder fort, dass der Primiztag des Hochwürden Johann Nep. Herzog ein schöner, feierlich-ernster und erbaulicher war.
Primiz
in Indersdorf (Josef Sittler) Von
Indersdorf wird dem Amperbote geschrieben: Verflossenen Sonntag den 22.
Juli fand die Primizfeier des hochwürdigen Herrn Josef Sittler statt.
Obgleich die Witterung manches zu wünschen übrig ließ, hatte sich eine
große Zahl Andächtiger aus nah und fern eingefunden, um dieses seltene
Fest verherrlichen zu helfen. Die gesamte Einwohnerschaft hatte es sich
zur Aufgabe gemacht, durch aufstellen von Triumphbögen und Zieren der
Häuser mit Kränzen und Fahnen das ihrige zum würdigen Verlauf dieses,
besonders für die allgemein geachtete Familie Sittler, so hoch erhebenden
Festes beizutragen.
Primiz
in Indersdorf (Karl Heuring) Das erste heilige Messopfer begehen am 7. Juli der Primiziant, Herr Karl Heuring in Kloster Indersdorf, am 14. Juli der Primiziant Herr Josef Riedel in Arnzell und am 27. Juli Herr Primiziant Herr Leonhard Fischhaber in Indersdorf. Am Sonntag, den 30. Juni werden die drei Herren gemeinsam in Indersdorf ihren Einzug halten, und feierlichst empfangen werden.
Die
Beisetzungsfeierlichkeiten für H.H. Geistlichen Rat Ramlo
Was Hochwürden
Herr geistlicher Rat Ramlo gewesen ist, was er uns durch sein Leben und
Beispiel vorgemacht, sollen wir alle, Klerus und Volk nachahmen. Zum Schluss
möchte ich wünschen, dass der teuere Verblichene in diesem Augenblick,
indem wir trauernd und klagend an seinem Grab stehen, schon in die Schar
der Seligen eingegangen ist und jubelnd und triumphierend den dreifaltigen
Gott schauen darf, den Heiland, den er so oft im Leben durch 41 Priesterjahre
getragen hat, die schauen darf, die er so oft ein Marienlied gesungen,
und auch alle die, die er wohl vorbereitet hat für die Ewigkeit.
Gar wünsche ich von ganzem Herzen, dass dem so sei! Namens der Marktgemeinde
Indersdorf legte Herr Bürgermeister Herzinger "dem Ehrenbürger
und Pfarrvorstand" einen prächtigen Kranz mit Widmungsschleife auf
das Grab nieder. Desgleichen Herr Kirchenverwalter Hillreiner für
die Kirchenverwaltung der Pfarrei Indersdorf. In tiefbewegten Worten schilderte
dann Hochwürden Herr geistlicher Rat Pfaffenbichler, Superior, München,
namens der barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul und der
Marienanstalt Indersdorf den lieben Heimgegangenen, wie er sich durch
Jahrzehnte hindurch als lieber, guter Vater bewiesen habe. Unermesslich
sei der Verlust, den Anstalt und Schwestern erlitten. Hochwürden
Herr geistlicher Rat Ramlo sei für die Schwestern und Kinder der
bethlemitische Stern gewesen, der sie hingeführt habe zum Gotteskind
in der Krippe, um den Schwestern die Liebe zum Kind und Opfermut für
dasselbe zu lehren und den Kindern im Hinblick auf das Gotteskind und
dessen Jugendleben im Haus zu Nazareth ein Beispiel zu zeigen, wie sie
sein und werden sollen.
Primiz
in Indersdorf Trotz des ungemein schlechten Wetters,
das dem Primiztag des Neupriesters, Hochwürden Herrn Leonhardt
Wackerl von Ottmarshart beschieden war, hatten sich wohl an die 2500
Personen aus nah und fern in Indersdorf eingefunden. Gar viele ließen
es sich nicht nehmen, obwohl es in Strömen regnete, vor dem Pfarrhof
auf die Ankunft des Hochwürden Herrn Primizianten zu warten. Nun begann das feierliche Hochamt, bei dem dem H.H. Primizianten Wackerl als Diakon und als Subdiakon assistierten die H.H. Primizianten Johann Wirthmüller aus Odelzhausen und Johann Siemseder aus Taufkirchen. Als Patrinus waltete Hochwürden Herr Pfarrer Eckl seines Amtes. Unter der Direktion des Herrn Lehrers Roll brachte der Kirchenchor in wirklich mustergültiger Weise die Stein`sche Festmesse in C zur Aufführung, so dass das erste heilige Messopfer des Hochwürden Herrn Primizianten zu einer selten schönen Feierstunde wurde. Nach Beendigung des heiligen Messeopfers sang der Chor das: "Gegrüßet seist du Königin" von Thielen. Während dessen knüpfte der Hochwürden Herr Primiziant an die Fahnen des Veteranenvereines Indersdorf, des katholischen Burschenvereins Indersdorf, des Marienvereins Indersdorf, des katholischen Arbeitervereins Dachau, des Arbeiter-Krankenunterstützungsvereins Indersdorf, und des Rauchklubs Indersdorf schöne Erinnerungsbänder. Hierauf folgte die feierliche Erteilung des päpstlichen Segens durch H.H. Primizianten Wackerl, nachdem zuvor H.H. Pfarrer Eckl das diesbezügliche Breve des Heiligen Vaters Pius XI. verlesen hatte, nach welchem im heurigen Jahr alle neugeweihten Priester an ihrem Primiztag im Anschluss an das erste heilige Messeopfer den päpstlichen Segen erteilen dürfen. Nach dem folgenden, mächtig durch die herrlichen Räume der Klosterkirche brausenden: "Großer Gott loben dich!" erteilten die H.H. Primizianten Wackerl, Wirthmüller und Siemseder nochmals den Primizsegen. Und nun wurde der Neugeweihte wieder im Triumphzug zum Pfarrhof zurückgeleitet. Unter den äußerst zahlreichen Festgästen, bei denen sich viele geistliche Herren mit dem Herrn Dekan Höckmayer an der Spitze befanden, sahen wir außer den bereits genannten hochwürdigen Herren, H.H. Pater Michael Huber, O.S.B., aus Metten (ein Vetter des H.H. Wackerl), frühere Landtagskollegen des Vaters des Primizianten, so aus Bruck und Altötting, die Herren Oberzollrat Abgeordneter Gierl, Oberlandesgerichtsrat Walter, viele Freunde aus München und Dachau und so weiter. Der kirchlichen Feier folgte im Fuchsbüchlersaal ein den heutigen Zeitverhältnissen angepasstes Mahl, das von Herrn Gastwirt Waldinger sehr gut bereitet worden war. Die Kapelle des katholischen Burschenvereins Indersdorf sorgte unter der Direktion des Hochwürden Herrn Expositus Bachmeier für eine sehr gute Tafelmusik, während die H.H. Pfarrer Eckl, Stadtpfarrer Wackerl und Pater Michael Huber in ernsten und launigen Worten die Bedeutung des Tages würdigten. Einer stimmungsvollen Nachmittagsandacht in der Klosterkirche folgte eine allgemeine Familienunterhaltung, an der Festgäste und Pfarrangehörige in derart großer Zahl teilnahmen, dass der große geräumige Saal überfüllt war. Ein Zeichen übrigens für die Beliebtheit, deren sich die Familie Wackerl erfreut. Für Unterhaltung war bestens gesorgt durch das Konzert der Burschenkapelle, durch Liedervorträge des Musik- und Gesangsvereins Indersdorf und durch köstliche deklamatorische und gesangliche Vorträge von Mitgliedern des Marienvereins und von Zöglingen der Marienanstalt, deren Schwestern im Verein mit dem Herrn Pfarrmesner Winkler auch für den prächtigen Altar- und Kirchenschmuck sorgten. Leider waren die Vorbereitungen für den Schmuck des Feldaltars vor der Mariensäule usw. umsonst getroffen. Kloster Indersdorf und Ottmarshart rankten übrigens im schönsten Festschmuck und waren zahlreiche Triumphbögen errichtet worden. Alles in allem, die Primizfeier war trotz der Ungunst der Witterung eine sehr erhebende und eindrucksvolle und wird sie darum auch allen Teilnehmern unvergessen bleiben.
Der vorübergehend hier als Kooperator angewiesene Hochwürden Herr Dr. Dr. Stefan Steinbacher ist mit oberhirtlicher Genehmigung ab 15. Juli von dieser Stelle wieder entbunden. Als Nachfolger ist Hochwürden Herr Alfons Frank, Aushilfspriester bei Sankt Klemens in München, ernannt. Hochwürden Herr Dr. Dr. Steinbacher wird in nächster Zeit wieder eine Reise nach Brasilien zu mehrjährigem Aufenthalt antreten. Dr. Steinbacher war bereits schon Jahre in Brasilien tätig, kennt infolgedessen Land uns Leute aus eigenem Erleben und will dort seine begonnenen Studien fortsetzen und vervollkommnen. Die Angehörigen der Pfarrei Indersdorf sehen mit Bedauern den in der kurzen Zeit sehr liebgewordenen Priester scheiden und wünschen ihm zu seiner neuen Tätigkeit Glück und Erfolg.
Am
Grab des Pfarrherrn Pfarrer Eckel Als am Mittwochabend die Glocken
von der Klosterkirche und von der Kirche von Markt Indersdorf zusammenklangen,
da kündeten sie der ganzen Pfarrei Indersdorf, dass der Pfarrherr,
Pfarrer Eckel, verschieden sei. Viele Hunderte kamen deshalb am vergangenen
Samstag nach Kloster Indersdorf, nicht bloß aus der Pfarrei, sondern
weit darüber hinaus, um dem verstorbenen Priester das letzte Geleit
zu geben. Am Freitag war der Verstorbene in seinen Pfarrhof gebracht worden,
wo man ihn inmitten von Blumen im Priesterornat aufgebahrt hatte.
Was der Verstorbene in Ausübung seines hohen Amtes in Kirche und Schule wirkte, komme in der überwältigenden Teilnahme an seinem letzten Gang zum Ausdruck. Die Kirchen in Markt Indersdorf und Glonn wurden durch seine Initiative einer großen Renovierung unterzogen. Mit besonderer Hingabe förderte er die Pflege von Musik, Gesang und Theaterspiel. Seine besondere Sorge galt der Marienanstalt und ihren Zöglingen. Seinen hohen Beruf als Priester erfüllte er mit dem ganzen Einsatz seiner Persönlichkeit, mit welcher er sich auch die Wertschätzung seiner Pfarrkinder erwarb. Die Grabrede endete mit dem Fürbittgebet. Nachdem der Kirchenchor unter Leitung seines Chorregenten Holdenried am Grab seines Förderers und Pfarrherrn sein schönes Grablied gesungen hatte, folgte die Niederlegung der Kränze. Für die Kirchenverwaltung widmete Matthias Gschendtner dem toten Pfarrherrn mit der Niederlegung eines Kranzgewindes einen letzten herzlichen Gruß. In Vertretung des erkrankten Bürgermeisters Steiger sprach Bürgermeister Aschbichler von Ried für die Gemeinden Indersdorf, Glonn, Ried und Strassbach, für die er einen Kranz niederlegte. Nachdem der Kath. Burschenverein ebenfalls des toten Pfarrherrn mit der Niederlegung eines Kranzes gedacht hatte, sprach die kleine Märkl ein Abschiedsgedicht. Die Marktschule gedachte durch Lehrer Hobelsberger mit einem Kranz ihres verstorbenen Religionslehrers. Chorregent Holdenried legte für den Kirchenchor mit warmen Nachruf einen Kranz nieder. Ebenso widmeten Kränze der Kath. Arbeiterverein und die Leibervereinigung, worauf ein Zögling der Marienanstalt in Versen Abschiedsworte sprach. Den Dank der Marienanstalt und des Vereins Kinderfürsorge kleidete Prälat Pfaffenbichler als Präses in herzliche Worte. So nahm die ganze Pfarrgemeinde Abschied von ihrem Pfarrherrn, der nun in ihrer Mitte der einstigen Auferstehung entgegenschläft.
40jähriges
Priesterjubiläum von Pfarrer Ranner
Am Grab des Geistlichen Rates
Ranner Indersdorf - An den Folgen einer schweren Krankheit starb in Planegg Geistlicher Rat Balthasar Ranner, frr. Pfarrer von Indersdorf, im Alter von 65 Jahren. Er wurde nach Indersdorf übergeführt und in der Leichenhalle des Kreiskrankenhauses aufgebahrt. Am Ortseingang segnete Dekan Beyer den toten Pfarrer ein. Unter zahlreicher Beteiligung aus allen Bevölkerungsschichten der Pfarrei wurde der Verstorbene am Montag in Kloster Indersdorf zu Grabe getragen. Im langen Trauerzug, der sich vom Krankenhaus zum Pfarrfriedhof bewegte, sah man mehr als 50 Geistliche, unter ihnen Weihbischof Dr. Johannes Neuhäusler, die Prälaten Pfanzelt und Nissl sowie viele Kurskollegen vom Weihejahr 1912. Sämtliche Vereine bekundeten ihre Teilnahme mit Fahnenabordnungen. Mitglieder des katholischen Burschenvereins trugen den Sarg. Die Beerdigung nahm Dekan Beyer unter Assistenz von Pfarrer Antholzner, Kirchseeon (der kurze Zeit als Kooperator in Indersdorf tätig war) und Pfarrer Huber, Langenpettenbach, vor. Der Offiziator Dekan Beyer schilderte am
Grabe den schweren Verlust, den die Seelsorge durch den Heimgang des Geistlichen
Rates erlitten hat. Vielseitig begabt, übte er eine Fülle von Funktionen
aus, so als Seelsorger, Dirigent des Kirchenchores, Beichtvater der Barmherzigen
Schwestern, Instruktor der Studenten, Direktor des Dritten Ordens, Religionslehrer
an der Haushaltungs- und Landvolkshochschule. Ferner betätigte er sich
als Mitarbeiter einer kirchlichen Zeitschrift auch schriftstellerisch.
Nach der Karfreitagspredigt befiel ihn starkes Unwohlsein und bald musste
er erfahren, dass eine heimtückische Krankheit schon weit vorgeschritten
war. Als Hilfspriester in Sauerlach, Hausham, Isen und Mammendorf, fünf
Jahre Pfarrer in Hummel, zwölf Jahre in Indersdorf und weitere fünf Jahre
dem Wohl und Wehe der Pfarrei aufs engste verbunden, war er allen seiner
Sorge Anvertrauten ein guter Hirte. Dr. Johannes Erik Müller
40 Jahre Bischof Indersdorf - Dr. Johannes Erik Müller, der bis zum Jahr 1957 der Oberhirte der Katholiken Schwedens war, dann aber wegen seines hohen Alters in seine bayerische Heimat zurückkehrte und Wohnsitz im Marienheim in Indersdorf nahm, kann heute, Montag, sein 40jähriges Bischofsjubiläum begehen. Der Kirchenchor von Indersdorf wird den Dankgottesdienst, der in der Hauskapelle des Marienheims stattfindet, mit seinem Gesang verschönen. Den segensreichen Lebenslauf des Jubilars hatten wir bereits ausführlich anlässlich seines 85.Geburtstages am 14. November vergangenen Jahres geschildert. Heute wollen wir etwas aus der Tätigkeit Erzbischof Müllers in Schweden berichten. Am 7. Januar 1923 wurde
Domkapitular Dr. Müller von dem damaligen Nuntius in Bayern, Eugenio
Pacelli, dem späteren Papst Pius XII., in der Münchner Liebfrauenkirche
zum Bischof geweiht. Nur fünf Pfarreien mit 4.000 Katholiken und
zehn Priestern fand Bischof Müller bei seiner Ankunft in Schweden
vor; sie waren weit über das große Land verstreut, das flächenmäßig
fast so groß ist wie Deutschland vor dem Kriege. Als Erzbischof
Dr. Müller 1957 den Hirtenstab niederlegte, waren es neunzehn Pfarreien
mit 60 Priestern und rund 26.000 Katholiken. Die Ausweitung und Intensivierung
der katholischen Seelsorge im protestantischen Schweden war die Hauptaufgabe
Bischof Müllers. Neben Hilfskräften für die ständig
wachsenden Aufgaben konnte er auch Priester aus seiner bayerischen Heimat
und der Schweiz gewinnen, die nach Schweden kamen und ihn in der Seelsorgearbeit
unterstützten. Allerdings war auch finanzielle Hilfe notwendig, denn
die katholische Kirche in Schweden war arm. Deswegen ging Dr. Müller
auf Kollektenreisen und sprach von vielen Kanzeln bayerischer Gotteshäuser,
um die Herzen der Gläubigen für die Unterstützung seiner
Seelsorgearbeit in Schweden zu gewinnen. Besonders bitter war es für
den Bischof, als während der Zeit des Naziregimes und des zweiten
Weltkrieges die finanzielle Hilfe aus Deutschland immer geringer wurde
und schließlich ganz ausblieb. 22 Zentner
schwere Glocke für Indersdorf -
Bei strömenden Regen erhielt die neue Glocke kürzlich durch Erzbischof Dr. Erich Müller ihre Weihe. Seiner Ansprache legte Geistlicher Rat Dekan Beyer das Leitwert von Schillers Lied von der Glocke zu Grunde. "Die Lebenden rufe ich, die Toten beklage ich, die Blitze breche ich." Der Dekan wies auf die Bedeutung des nunmehr vollständigen Glockengeläuts hin, das die Pfarrgemeinde voll und ganz zur Verherrlichung Gottes aufrufe und dankte herzlichst für alle Spenden, die die Anschaffung der neuen Glocke ermöglicht hatten. Besonderen Dank schulde er dem Erzbischof, der die Weihe vornahm. Ferner dankte er Kaplan Durner und der Pfarrkirchenverwaltung, insbesondere Kirchenpfleger Hans Pest für seine umsichtigen Mühewaltungen. Erzbischof Müller ließ es sich nicht nehmen, auch zu den, trotz des schlechten Wetters zahlreich erschienenen Gläubigen, zu sprechen. Er dankte für die vielen Gebete während seiner zweimonatigen schweren Krankheit und wünschte, dass die Glocke allen eine "Himmelsglocke" werden möge. Der Kirchenchor sang zu Beginn der Weihe das Lied "Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre". Die Glocke wird am Mittwoch, 29. August, aufgezogen und am gleichen Tag findet die Augustinus-Statue in der Nische zwischen den beiden Türmen ihren Platz. Die Statue hat das Marienheim zur Verfügung gestellt. Sie wurde dank einer Spende neu gefasst. Der heilige Augustinus wird vielfach mit einem flammenden Herz in der Hand dargestellt. Diese Tatsache hatte Dekan Beyer in den Mittelpunkt seiner Predigt am vergangenen Sonntag gestellt.
Abschied von Pfarrer Hintermeyer Indersdorf - Bei großer Anteilnahme der Bevölkerung fand auf dem Pfarrfriedhof Pfarrer Konrad Hintermeyer seine letzte Ruhe. In der Pfarrkirche, zelebrierte Prälat, Domkapitular Thalhammer aus München den feierlichen Seelengottesdienst, dem auch Erzbischof Dr. Erich Müller beiwohnte.
Indersdorf - Gestern, Montag
den 5.Mai, starb um 7.45 Uhr Erzbischof Dr. Johannes Evangelist Erik Müller
im 88. Lebensjahr im Kloster Indersdorf, wo er seit dem 23. April 1957
seinen Lebensabend verbrachte und mit fürsorglicher Liebe von den Barmherzigen
Schwestern betreut wurde. Am vergangenen Dienstag zelebrierte der greise
Kirchenfürst noch die heilige Messe. Dann wurde er plötzlich krank. Noch
dachte man nicht daran, dass es seine letzten Erdentage sein werden. Am
1. April traf den Erzbischof dann aber ein Schlaganfall und er wurde linksseitig
gelähmt. Eine Bewusstlosigkeit überfiel ihn, und er wurde auch seiner
Sprache beraubt. Dann aber kam Erzbischof Müller wieder zu Bewusstsein
und wurde mit den heiligen Sterbesakramenten der Kirche versehen. Da der
greise ehemalige Oberhirte von Schweden merkte, daß es bald in die
Ewigkeit gehen würde, betete er noch bis in die Nacht hinein den Rosenkranz.
Während der ganzen Zeit weilte sein Neffe, Caritasdirektor Müller, bei
ihm und zelebrierte noch am Montagmorgen im Schlafzimmer des Todkranken
die heilige Messe. Eine Viertelstunde danach gab Erzbischof Müller seinen
Geist auf. Der Tod trat am Montag gegen 7.45 Uhr ein.
Indersdorf - Still und bescheiden, wie es auch im Leben seine Art war, hat Erzbischof Dr. Erik Müller am vergangenen Donnerstag für immer aas Dachauer Land verlassen. Zahlreiche Gläubige aus Indersdorf erwiesen dem Toten die letzte Ehre, als der Sarg aus der Nikolauskapelle getragen wurde, um in den Liebfrauendom nach München überführt zu werden. Frauen und Männer mit Kindern auf dem Arm oder an der Hand säumten die Pforte zum Marienheim, durch die 1958 der greise Bischof geschritten war, um bei den Schwestern des Klosters seinen Lebensabend zu verbringen und die er nun als Toter verließ. Die Mädchen der Mittelschule standen in weißen Blusen und schwarzen Röcken Spalier, als sieben Totenwärter vom Bestattungsamt München den Sarg von der Nikolauskapelle durch den Flur zu der vor dem Hause wartenden schwarzen Limousine trugen. Den Trauerzug führten die Ministranten und der Klerus von Indersdorf an. Von den Türmen der Klosterkirche verkündeten die Glocken den Abschied des Erzbischofs von Indersdorf. Nach wenigen Minuten rollte der Wagen ab. Einsam war die letzte Fahrt des Bischofs durch das Dachauer Land. Niemand stand nm Straßenrand, nur mancher Bauer hielt beim Pflügen auf den Feldern den Traktor an und blickte dem lautlos vorbeirollenden Wagen nach. In Ried dagegen wanderte ein bärtiger Kapuziner der Straße entlang, sah den Totenwagen kommen, blieb stehen, setzte sein Körbchen ab und winkte dem Auto freundlich zu. Als es hinter einer Kurve schon längst verschwunden war, grüßte der wandernde Ordensmann noch immer den toten Erzbischof, der seine Wanderschaft auf Erden nun beendet hat. Antlaßtag
im Kloster Indersdorf Der
Antlaß oder der Antlaßtag war der Gründonnerstag. Es ist eigentlich das
deutsche Wort für diesen Tag, das bereits im Althochdeutschen vorkommt.
Es konnte zunächst jede Befreiung und jede Entlastung von irgendeiner
Verbindlichkeit bedeuten; dann aber die Erlassung von Sünde, die Beichte
schlechthin, den Ablass, die Nachlassung zeitlicher Sündenstrafen - und
letztlich die Lossprechung öffentlicher Büßer von ihrem Vergehen und ihren
Kirchenstrafen.
Dasselbe bewiesen die Indersdorfer Urkunden, die Urkunde Nr. 1766 vom 24.4.1505, in der es heißt, dass Hans Pietinger, der ein Leben lang dem Propst treu gedient hatte, "zu morgen ein halbe mass wein, den man yber hof speyst (neben anderen hohen kirchlichen Festtagen) an dem antlasstag" bekommen solle, und die Urkunde Nr. 1860 v. 28. 3.1516, dass dem "Clas Pranntmair, derzeit thorwart …. dem, nachdem er eine gute Zeit diener ist gewesen" dieselbe Vergünstigung zugestanden wurde, nämlich "man gibt ihm zur morgen malzeit 1/2 mass Wein, den man yberhof speyst … am antlasstag". In der obigen Aufzeichnung wird genau beschrieben, wer wem die Füße zu waschen habe und was jeder Chorherr dem zu geben habe, dem er die Füße gewaschen habe, nämlich einen Pfennig; die Kinder bekamen aber nur zwei Heller. Schon das alte Sprichwort: "Auf Heller und Pfennig" lässt uns erahnen, dass wir den Pfennig auf keinen Fall mit dem heutigen Geldstück vergleichen dürfen. Ein Pfund Schweinefleisch kostete z. B. 1447 fünf Pfennige. Es wären noch die Antlaßeier zu erwähnen, nämlich die Eier, die am Gründonnerstag gelegt wurden. Solche Eier wurden bevorzugt zur Speisenweihe am Ostersonntag gebracht, um dann an die Hausgenossen verteilt zu werden. Sie sollten den, der sie bekam, vor allem vor Leibschäden bewahren. Daher hat eint sorgsame Hausmutter, wenn sie unter den für; die Hausgenossenschaft bestimmten geweihten Eiern nur einige Antlaßeier gehabt hatte, sich diese wohl zu merken versucht, um sie vorzugsweise dem Hausvater und den Mannsleuten zuzuwenden. Pfarrei
Indersdorf vor großen Bauvorhaben Indersdorf/Glonn -
Die ersten beiden Pfarrgemeindeversammlungen mit Pfarrer Kauf für
die Pfarrangehörigen von Markt Indersdorf und für die Pfarrangehörigen
von Glonn wurde kürzlich abgehalten. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats,
Oberlehrer Bachhuber leitete die Versammlung für Markt Indersdorf
in der Gastwirtschaft Steidle. In der Gastwirtschaft Hohenester in Glonn
leitete Pfarrgemeinderatsmitglied Anton Limmer die Versammlung. Er begrüßte
insbesondere Pfarrer Kauf und Pfarrkirchenpfleger Berghammer, der über
die Bauvorhaben der Pfarrei Aufschluss gab. Der Bau des Pfarrheims steht
kurz vor Baubeginn, nachdem alle Auflagen erfüllt wurden, wird der
Bau, der 600 000 DM kostet, vom Ordinariat schlüsselfertig erstellt.
Die Pfarrei muss für die Einrichtung des Heims aufkommen. Im Keller
wird die Heizung untergebracht, im Erdgeschoß befinden sich die
Gruppenräume und im ersten Stock der Saal mit ca. 180 qm Fläche.
Die schwere Eichentür mit Kupferblech, an der Arkadenseite der Pfarrkirche
angebracht, war zur Vorbeugung von Verunreinigungen dieses Vorraums notwendig
und kostete 5500 DM, wobei sich das Ordinariat mit 3000 DM beteiligte.
Der Heizung, die auf 110000 DM zu stehen kommt, konnte erst durch die
großzügige Spende von 45 000 DM näher getreten werden;
das Ordinariat München beteiligt sich mit 30 000 DM an den Kosten,
den Rest bringt die Pfarrgemeinde auf. Sobald die Renovierung der Marktkirche
abgeschlossen ist - man rechnet mit Mai - wird mit dem Einbau der Heizung
in der Pfarrkirche begonnen, die während dieser Zeit für die
Gottesdienste nicht zur Verfügung steht. Es handelt sich um eine
Warmluftheizung mit einer Luftbefeuchtungsanlage zum Schutz der Gemälde
und Fresken, wobei man mit einer Temperatur von 8 bis 10 Grad rechnet.
Die Renovierung der Marktkirche (Dachstuhlerneuerung, Aufhängung
der Stuckdecke. Renovierung der Gemälde etc.) verursachte 1970 und
1971 126 000 DM wovon 102 000 DM auf Zuschüsse entfielen. 24000 DM
brachte die Pfarrei selbst auf. In diesem Jahr steht der neue Außenputz
für Turm und Kirchenschiff an, wie auch die Kupfereindeckung des
Turmes. Die Außenrenovierung mit ca. 90 000 DM wird vom Ordinariat
getragen, für die Innenrenovierung, die man auf ca. 30 000 bis 35
000 DM schätzt, wird abermals die Pfarrgemeinde zur Kasse gebeten.
Die ebenso notwendige Imprägnierung der alten Figuren wird auf einen
späteren Zeitpunkt verschoben. Die Erneuerung der Turmuhr (12000
DM) hat die Gemeinde übernommen. Für die Marktkirche ist eine
elektrische Fußbankheizung geplant, die jedoch erst erstellt wird,
wenn alle anderen Arbeiten angeschlossen sind. Die Leitungen für
die Heizung werden bereits jetzt bei der Innenrenovierung vorgesehen.
In einem äußerst schlechten Zustand befindet sich die Filialkirche
Ottmarshart. Wenn hier nicht umgehend etwas geschieht, ist dieses Kirchlein
auf luftiger Höh dem Verfall preisgegeben. Die Außenrenovierung
kommt auf 70 000 DM, das Ordinariat genehmigte einen Zuschuss von 35000
DM. Etwas besser, aber ebenfalls renovierungsbedürftig trifft man
die Filialkirche in Albersbach an, wo ebenfalls an einigen Seiten der
Außenputz erneuert werden muss. Kostenpunkt 45000 DM, ein Zuschuss
vom Ordinariat konnte hierfür heuer jedoch nicht gewährt werden.
Die Filialkirche Glonn ist so weit m Ordnung, lediglich die Imprägnierung
der Figuren steht demnächst an. Ebenfalls befindet sich die fünfte
Filialkirche der Pfarrei Straßbach in bester Ordnung.
Kirche
Mariä Himmelfahrt in Markt Indersdorf wird saniert
München/Markt Indersdorf, In
den Dachräumen von Haupt- und Seitenschiffen sowie in den Dachbereichen
der Türme werden Arbeiten zur Ertüchtigung, zum baulichen Brandschutz
sowie Reparaturen an der bestehenden Konstruktion vorgenommen. Nachdem
im laufenden Jahr hauptsächlich Außenarbeiten erfolgen und ein erster
Teil der Elektroarbeiten erledigt werden soll, stehen 2017 Innenarbeiten
an. Einen Schwerpunkt stellt hier die Restaurierung Zuletzt war das in Teilen aus dem 12. Jahrhundert datierende Kirchengebäude in den 1970er und 1980er Jahren einer Generalsanierung unterzogen worden. 1996 wurde die Rosenkranzkapelle nach einem Wasserschaden im darüber liegenden Zeichensaal der Realschule saniert. 2010 wurde der Hochaltar statisch ertüchtigt, 2011 der Dachstuhl im Bereich der Kuppel über dem Hochaltar instandgesetzt. Im Zuge dieser Arbeiten wurde das Fresko in der Kuppel restauratorisch bearbeitet. (uq) Quelle: https://www.erzbistum-muenchen.de/news/bistum/Kirche-Mariae-Himmelfahrt-in-Markt-Indersdorf-wird-saniert-29549.news |