Loreto-Kapelle
in ALTOMÜNSTER
Adresse: 85250 Altomünster, Jörgerring 8
Lage der Kirche
auf der Landkarte ...
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Beschreibung
Als der erste
Friedhof in Altomünster an der Klosterkirche zu klein geworden
war, legte man 1735 einen weiteren Friedhof im Zentrum des Ortes
an. Das Grundstück dazu konnte nach zähen Verhandlungen
vom Bäcker Andreas Fendt erworben werden.
Loretokapelle 1737
In diesem Friedhof ließ zwei Jahre später, also 1737,
der damalige Birgittenprior Dr.Jakob Scheckh (Priorat von 1724-1755),
auf Wunsch der Äbtissin Candida II Schmied eine Kapelle erbauen.
Dr. Scheckh stammte übrigens aus dem nahen Deutenhofen. Sie
wurde der Muttergottes geweiht und nach dem "Haus Mariens" im italienischen
Wallfahrtsort Loreto benannt.
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Heute ist das Türmchen leer. Die
Schwingungen der Glocke haben dazu geführt, dass sich der Dachreiter
nach hinten neigte (siehe Bild oben). Deshalb wurde ein Glockenstuhl an
der Friedhofsmauer errichtet, in dem die älteste Glocke Altomünsters
aus dem Jahr 1587 hängt.
Die Kapelle diente zunächst der Marienverehrung und war geistiges
Zentrum der Marienbruderschaft in Altomünster.
Als 1803/04 das Kloster säkularisiert wurde, bettete man die in den
Gruften und unter dem Pflaster des Klosters begrabenen Mönche und Nonnen
in diesen Friedhof um, um die Klostergebäude besser verkaufen zu können.
Wer möchte schon Gräber unter einem zivil genutzten Gebäude
haben.
1872 wurde der Friedhof aufgelassen.
Die Kapelle wurde im Jahr 1856 renoviert.
Kriegergedächtniskapelle
1921
1921 hat man die Marienkapelle zu
einer Kriegergedächtniskapelle für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs umgestaltet.
Zum Schutz des Portals erhielt sie damals eine Vorhalle. Bei der Einweihungsfeier
der renovierten Kapelle am 28. August 1921 hielt der später (am 3.
Mai 1987) selig gesprochene Pater Rupert Mayer aus München die
Festpredigt.
Glocke
1939 (1929) wurde an der westlichen Friedhofsmauer ein monumentales Kriegerkreuz
mit Glockenstuhl errichtet. Dort hängt die älteste Glocke Altomünsters.
Sie wurde 1587 zusammen mit vier weiteren Glocken von Herzog Wilhelm V.
(1579-1598) für die Klosterkirche Altomünster gestiftet und von
Martin (oder Dionys?) Frey in
München gegossen. Die übrigen vier Glocken von 1587 wurden z.T.
geraubt, zu neuer Glocke umgegossen oder für andere Glocken drangegeben.
Glocke
von 1587
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Überlebt hat nur diese
Glocke, die bis 1929 im Turm der Klosterkirche hing und dort als
Sterbeglocke erklang. Sie wurde am 1.10.1929 von Bäckermeister
Albert Schleich gekauft und für die Kriegergedenk-stätte
an der Loreto-Kapelle in Altomünster gestiftet. 12)
Als
im Zweiten Weltkrieg alle übrigen Glocken aus Altomünster
abgeliefert werden mussten, hängte man diese Frey-Glocke für
einige Jahre wieder in den Kirchturm der Klosterkirche, wo sie zusammen
mit einer Eisenbahnschiene (!), die mit dem Hammer angeschlagen
wurde, für den Uhrenschlag sorgte. Nach dem 2.Weltkrieg kam
die Glocke wieder zurück
in die Kriegergedenkstätte, wo sie noch heute zu sehen ist
(siehe Bild links).
Prof.Dr.Klaus
Peter Zeyer beschrieb die Glocke in seinem Aufsatz "Die Glocken
der Pfarr- und Klosterkirche St. Alto wie folgt:
"Die Glocke hat einen Durchmesser von 76
cm und eine Höhe von 71 cm einschließlich Krone. An der
Ostseite zur Kapelle hin befindet
sich ein kleines Hinweisschild mit der Aufschrift:
'Den im Weltkrieg gefallenen Helden von
Altomünster; gestiftet von Bäckermeister Albert Schleich
und
dessen Ehefrau Anna, Altomünster 1930".
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Die Inschrift auf
der Glocke lautet: "MARTE FREY IN MINCHEN GOS MICH". Auf
der Südseite befindet sich das bayerische Herzogswappen, das
links oben und rechts unten den Pfälzer Löwen und rechts
oben und links unten das Rautenwappen zeigt. An der Nordseite sind
der Heilige Petrus und der Heilige Paulus abgebildet und durch ihre
Attribute Schlüssel bzw. Schwert zu identifizieren. Darunter
befindet sich eine weitere Inschriften: "SEPTIES IN DIE LAVDEM
DIXI TIBI" und "PSAL I CXVII; MDLXXXVII". Die Inschrift
ist aus dem Psalm 119 entnommen, von dem sich das täglich siebenmalige
Stundengebet vieler Orden ableitet. Die Glocke könnte früher
in der Klosterkirche diese sieben Gebetszeiten angekündigt haben.
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Bis zum Jahr 1930 diente sie dort
als Sterbeglocke. Heute wird die Glocke am Volkstrauertag zur Ehre und zum
Andenken an die Toten von Krieg und Gewalt von Hand geläutet.
Der Platz für das Kriegerkreuz mit Glocke wurde übrigens gezielt
ausgewählt. An dieser Stelle befand sich nämlich das Grab der
Fam. Pascolini, aus der der Räuber Kneissl mütterlicherseits stammte.
Dass dieses Grab verschwand, kam allen entgegen.
Eine frühere
Glocke der Loretokapelle ist derzeit im Museum Altomünster ausgestellt.
Sie dürfte um das Jahr 1740 gegossen worden sein. Die Glocke
wurde von Papst Benedikt XIV (1740 bis 1758) geweiht und blieb auch nach
der Säkularisation (1803) in Altomünster. Im Zweiten Weltkrieg
musste sie 1942 abgeliefert werden. Sie wurde aber nicht eingeschmolzen
und kam 1947 wieder nach Altomünster zurück. Bis 1992 hing sie
im Turm der Loretokapelle. Seither ist sie im Museum Altomünster
ausgestellt. Auf dem Holzjoch der Glocke ist die Jahreszahl "1856" vermerkt.
Das Datum weist nach Klaus Peter Zeyer aber nicht auf das Gussjahr sondern
auf das Jahr der Renovierung der Loretokapelle hin.
Seit 1945 wird in der Loretokapelle
auch der Gefallenen und der Vermissten des Zweiten Weltkrieges gedacht.
Die Kapelle ist von über 80 schmiedeeisernen Kreuzen aus dem
17.bis 19.Jh. umgeben, die wie stumme Zeugen ihrer Zeit über die
Ruhe des Gottesackers wachen. Einige von ihnen sind über 300 Jahre
alt. In ihrer Gesamtheit bilden sie ein in unserer Gegend einmaliges Ensemble
schmiedeeiserner Friedhofsgestaltung. Daneben erinnern noch zwölf
steinernen Grabdenkmäler an Verstorbene.
In den Jahren 1977 (und nochmals von 1990 bis 2001) wurde die Loretokapelle
renoviert. Die Kreuze hat um 2010 Josef Schweighart entrostet und
frisch gestrichen. Träger und damit Finanzier ist die Gemeinde Altomünster.
15)
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Denkmal
Die Kapelle gehört
zu den Baudenkmälern in der Marktgemeinde Altomünster
14) .
In der Denkmalliste ist sie unter der AktenNummer D-1-74-111-15; Jörgerring
8; 1737; Umbau zur Kriegergedächtniskapelle 1921 Friedhofsanlage mit 82
schmiedeeisernen Grabkreuzen (17.–19. Jahrhundert) und 12 steinernen Grabdenkmälern
des 19. Jh." aufgeführt.
Innenausstattung
Deckenstuck
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Das
Innere der Kapelle ist mit einer Flachdecke überzogen.
Sie ist mit einigen Stuckelementen
verziert. |
An der vorderen Wand ist über
dem Altar ein großes Kruzifix angebracht, flankiert von Marmortafeln
mit den Namen der
in beiden Weltkriegen Gefallenen und Vermissten aus Altomünster.
Kruzifix
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Das
Kruzifix im barocken
Stil soll noch aus dem Ende des 17.Jh. stammen. Der lebens-große
Corpus ist mit einer Inkarnatfassung versehen, die mit ihrer
Blautönung auf den bereits eingetretenen Tod hinweist.
Jesus trägt die Dornenkrone. Auf dem Körper sind außer
der Seitenwunde keine Verletzungen zu sehen. |
Trauerfigur
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In
den Ecken stehen Trauerfiguren
aus Stein, die vormals an Gräbern angebracht waren. |
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Inzwischen ist an der Frontseite ein
Kruzifix (siehe Bild links)angebracht
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Muttergottes
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An der rechten
Wand steht eine Madonnenfigur
auf einem Sockel. Sie ist in ein rot-grün-blaues Gewand gekleidet
und wendet ihren traurigen Blick nach oben. |
Opferstock
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An den hintersten Bänken
ist ein ausgesprochen schöner Opferstock
angebracht. Es handelt sich um einen mit verzierten Eisenbändern
und massiven Vorhängeschlössern gesicherten Holzblock
(=Stock), der innen ausgehöhlt ist. Er dient der Aufnahme
von Geldspenden (Opfergaben).
Opferstöcke gibt es schon
seit vielen Jahrhunderten. Im Jahr 1213 ordnete Papst Innozenz III.
das Aufstellen von Opferstöcken an, um damit den Kreuzzug von
Damiette (1217–1221) zu finanzieren. 13)
In den Kirchen des Landkreises Dachau gibt es viele unterschiedliche,
außerordentlich interessante Opferstöcke. Wenn Sie sich
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Am Eingangsportal ist noch das alte Türschloss
erhalten, auch wenn es wegen der modernen Schließanlage seine
ursprüngliche Funktion eingebüßt hat.
Ich habe die schönsten alten Türschlösser in den Kirchen
des Dachauer Landes zusammengestellt.
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Türschloss
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Epitaphe
Bemerkenswert sind die an der Außenseite
eingelassenen Grabplatten, die großenteils an ehemalige Pfarrer in
Altomünster erinnern. Die dem Wind und Wetter ausgesetzten Steinplatten
sind z.T. schon stark verwittert.
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Hinweis: Epitaphe
gibt es in unseren Kirchen erst seit dem 14. Jh. als Gedächtnismal
für einen oder mehrere Verstorbenen in Form einer Steinplatte,
die innen oder außen an der Kirchenwand senkrecht aufgestellt
wird. Epitaphe wurden für diesen Zweck eigens angefertigt und
können künstlerisch aufwändig gestaltet sein; sie sind
normalerweise keine früheren Grabplatten.
Epitaph kommt aus dem Griechischen (Epi bedeutet bei, auf und taphos
bedeutet Grab). Das Epitaph ist trotz seiner Wortbedeutung "beim
Grab" kein Grabmal, weil sich i.d. Regel weder dahinter noch
darunter ein Grab befindet.
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1808
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1856
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1823
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1869
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1865
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1855
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1844
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Matth.Ludwig
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- Epitaph
für Prior Matthäus Ludwig (einziges Grabmal von Prioren
von Altomünster)
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Den
Text auf dem Epitaph kann ich nicht entziffern.
Lebensdaten: Joh.Evangelist Matthäus Ludwig wurde am 25.Dez.1727
auf dem Bauernhof in Eitelsried, Pfarrei Mammendorf, geboren. Er besuchte
das Jesuitengymnasium St.Michael in München und wurde 1751 zum
Priester geweiht. Noch im gleichen Jahr wurde er nach Rom entsandt
und dort 3 Jahre später zum Oberen der römischen Filiale
der Birgittiner ernannt. 47 Jahre seines Lebens verbrachte er in der
ewigen Stadt. 1798 wurde er von den Franzosen vertrieben und kehrte
nach Altomünster zurück. Dort wurde er im Alter von 71 Jahren
zum Prior gewählt. Der Greis nahm das Amt nur mit Widerstreben
an, verwaltete es aber dann mit viel Einsicht und Geduld, bis 1803
die Aufhebung des Klosters erfolgte. Danach versah er noch fünf
Jahre die Stelle eines Beichtvaters für die im aufgehobenen Kloster
noch verbliebenen Birgittinnen. "Der gute und liebe Mann"
so hieß es, "starb am 25.Juni 1808 abends gegen 8 Uhr".
16)
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- Epitaph für Franz
Joseph Jörger
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Der Text auf dem Epitaph lautet:
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"Denkmal
des ehrengeachteten Herrn Franz Joseph Jörger, gewesenen
bürgerlichen Handelsmann dahier, welcher zu Rastadt in
Baden geboren, und den 29.Dez. 1831 im 69. Lebensjahre nach
Empfang aller heiligen Sterbesakramente gestorben ist. Noch
jetzt zollen die Bürger hiesigen Marktes dem Verblichenen
großen Dank für seine damals zur Zeit des französischen
Revolutionskrieges von 1796-1815 geleisteten Dienste. Diesem
folgten Seine theuere Gattin Elisabetha Jörger, geborene
Sailer von Mittenwald, welche den 11.März 1856 mit den
Trostungen unserer heiligen Religion im 70.Lebensjahre entschlafen
ist, wie auch zwei Enkel, Johann Bap.Jörger, geb.6.März
1829, gest. 3.Febr.1835 und Franziska Jörger, geb. 16.Juni
und gest. 19.Juni 1831. R.I.P. Aus kindlicher Liebe und Dankbarkeit
widmen dieses Denkmal ihre noch lebenden drei Söhne und
dessen Nachfolger M.Duschl." |
Der Kaufmann Jörger war
1787 aus Baden zugezogen und beherrschte als einziger perfekt die
französische Sprache. Als am 26.August 1796 die Franzosen in
Bayern einfielen und große Verwüstungen anrichteten,
konnte Franz J. Jörger den Ort und das Kloster Altomünster
durch geschickt geführte Verhandlungen mit dem französischen
Kommandeur vor der Plünderung bewahren. Prof.Dr.Liebhart schreibt
, als sich am 26.Aug.1796 ein französischer Trupp von 26 Reitern
von ihrem Quartier in Taxa kommend Altomünster näherte,
ging ihnen Franz Joseph Jörger entgegen und lud sie zum Mittagsmahl
ein. Er erreichte, dass der Markt von der Zwangsabgabe verschont
blieb. Das Kloster Altomünster aber musste 550 Gulden zahlen.
An den Folgetagen verlangten die Franzosen Brotlieferungen. Auch
da kam F.J. Jörger zum Einsatz. Er erreichte direkt beim Kommandeur
in Taxa einen Nachlass der verlangten Lieferung, dessen verminderter
Wert immer noch 700 Gulden betrug. Voller Stolz vermerkte Jörger
in seinen Erinnerungen: "So ist
die Bürgerschaft vor einer zu beförchtenden Exekution
befreyt worden". 11)
Im Zweiten Koalitionskrieg
1800 kamen die Franzosen erneut und lagerten in einer Stärke
von 6000 Mann bei Hohenzell. Sie forderten 3000 Gulden für
das Absehen von der Brandschatzung des Ortes. Doch Jörger konnte
die Offiziere wieder von ihrer Forderung abbringen. Vor Freude küsste
der Kämmerer Kröppmaier (wohl Korbinian Grepmayr) dem
Husarenkapitän die Stiefel. 11)
Das Kloster
musste seine 3000 Gulden zahlen und hatte damit, ohne es zu ahnen,
für beide Kommunitäten bezahlt. Denn 6000 Gulden hätten
nicht dem vorgeschriebenen Reglement entsprochen.
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- Epitaph für Pfarrer Joh.Bapt.
Fischer
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Text: "Hier ruht
der hochw.Herr Joh.Bapt. Fischer, gewes. Pfarrer dahier,
geb. 7.Juni 1794, gest. 27.Jan.1855, R.I.P."
Pfarrer Fischer war ein Hutmacher-Sohn aus Altomünster. In einem
Bericht heißt es: "Ein Jahr vor seinem Tode war das Staatsauge
auf das Herrenklostergebäude gerichtet, um es als zweites Zwangsarbeitshaus
diesseits des Rheins zu verwenden, wozu aber das Ordinariat die Zustimmung
verweigerte". |
- Epitaph für den Schreinermeister
Franz Schleipfer
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Text: "Hier
ruhet der ehrengeachtete Herr Franz Schleipfer, gewes. Schreinermeister
dahier, welcher versehen mit den heiligen Sterbesakramenten
am 21.Juni 1869 im 63.Lebensjahre sanft im Herrn entschlief." |
- Epitaph für die Brauerfamilie
Nißl
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Text:"Hier
Ruhen die ... des Nißlich ; Huepbaurischen Familien-Benefiziums
und Wohlthäter des Marktes Altominster, der ehrengeachtete Sebastian
Nißl, gewesener bürgerlicher Bierbräuer allhier und
dessen Ehegattinn, die Ehr- und Tugendsame Maria Anna
Nüßl, gebohrne Huenbauer. Er, gebohren zu Weiling bey Ingolstadt
(?) .... 1735..... gestorben 9ten Juny 1813. Sie ....
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- Epitaph für Pfarrer Johann Georg
Heimfelner
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Text: "Ruhestätte
des in Gott selig entschlafenen Hochwürdigen Wohlgebornen Herrn
Georg Heimfelner, gew. Pfarrers in Altomünster, geb. den 24.April
1777, gest. den 28.Juni 1844 R.I.P."
Heimfelner stammte aus Burghausen. Er war schon 60 Jahre alt,
als er die Pfarrei Altomünster übernahm. Er liegt an der
Westseite der Kapelle begraben. Interessant ist ein Bericht, den sein
Vorgänger im Amt über ihn geschrieben hat. "Man machte
sich hohe Einbildungen vom neuen Pfarrer. Sie (die Gläubigen)
begannen, ihn aufs höchste zu erheben und den alten Pfarrer samt
seinem 32 (jährigen) Wirken zu nichts zu machen. Die oberen
Gänge der Pfarrkirche durften zu meiner Zeit nicht betreten werden,
namentlich nicht von den Kindern; nun aber lief alles ohne Unterschied
hinauf und machte die Kirche während des Gottesdienstes einem
Theater und einer Kinderstube ähnlich. Was sagt und denkt denn
der Herr Pfarrer Heimfelner ? Er sagt, es gehe ihn nichts an, und
hört und sieht nichts davon !" |
- Epitaph
für Mathias Duschl
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Mathias
Duschl war der Schwiegersohn des o.a. Franz Joseph Jörger.
Text: "Ruhestätte des in Gott selig entschlafenen ehrengeachteten
Herrn Mathias Duschl
gewesener bürgerlicher Handelsmann von Altomünster.
Derselbe war geboren in Pfarrkirchen den 10.Jänner 1801 und starb
nach Empfang der heiligen Sterbesakramente in Altomünster am
25.April 1865.
Als edler Menschenfreund und rastloser Geschäftsmann als Wohlthäter
der Armen und Bedrängten,als Beiständer der Raths- und Hilfsbedürftigen,
sowie auch nicht minder als unbescholtener Haus- und Familienvater,
war er geachtet von allen die ihn kannten. Ruhe seiner Asche !
Seine Ehefrau Franziska Duschl, verw.Jörger, geb. Schmid geb.
2.7.1797 in Alberzell, gest. 7.10.1883 "
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Epitaph für Andreas Westhof
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Pater
Andreas Westhof - so Prof.Liebhart- kam aus dem Kölner Birgittenkloster
Maria Sion nach Altomünster. Nach der Säkularisation und
der damit verbundenen Aufhebung des Klosters 1803 gehörte er
zu den fünf Patres, die unter dem letzten Prior P.Matthäus
Ludwig zusammen blieben und weiterhin die Seelsorge des fortbestehenden
Nonnenkonvents aufrecht hielten. Andreas Westhof wurde nach dem Tod
des Priors Ludwig dessen Nachfolger als Leiter der Seelsorgestelle.
Text:
"Störet nicht
der guten sanften Schlummer
Stille Thräne fließ auf diese Ruhstadt her!
Hier verschläft der Dulder jeden Kummer.
Und kein Ungestühm verfolget ihn hier mehr.
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Blumen
neigen plötzlich ihre Krone
Von der Sonne heißen Strahl versengt
So verblich der Edle reif dem Lohne
Der das Leben durch den Tod empfängt. |
Hier erwarten eine glorreiche Auferstehung
die Gebeine des hochwürdigen Herrn Andreas Westhof
Priester des Ordens der Heilig. Brigitte
Professus in dem Kloster Sion zu Köln am Rhein
Klosterfrauen Beichtvater in Altomünster
Den 27.May 1811 in seinem 44.Lebensjahr entschlief. R.I.P."
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Hans Schertl
Quellen:
01) Festschrift zum 1200jährigen St.Alto-Jubiläum,
1930
02) Dachauer Neueste vom 9.11.1977,
03) Dachauer Neueste vom 11.11.1977,
04) Dachauer Neueste vom 15.11.1977,
05) Dachauer Neueste vom 6./7.3.1993,
06) Dachauer SZ vom 6.9.2001,
07) Gästeführer Siegfried Sureck, bei der
Kirchenführung am 9.9.2007
08) Dachauer SZ 26.7.2012 (Fendt, Ren.Kreuze)
09) Prof.Dr.Klaus Peter Zeyer, Die Glocken der Pfarr-
und Klosterkirche St. Alto, Kulturspiegel Altoland, Nr. 41, September
2013
10) Prof.Dr.Klaus Peter Zeyer, Glocken von Altomünster,
Amperland 2015, 51. Jahrgang, Heft 4, S. 455-461 (Glocke v.1740)
11) Prof.Dr.Wilh. Liebhart "Franzosenzeit"
1796 und 1800 Dachau, Hohenzell, Altomünster im Krieg" Kulturspiegel
Altoland 2015
12) Anton Mayr, Altoland, 1998
13) Hans Kratzer, Milde Gaben, harte
Strafen, SZ vom 20.1.2021 (Opferstock)
14)
Liste der Baudenkmäler
in der Marktgemeinde Altomünster, Internetzugriff 2023
15)
Pfarrgemeinderat
Altomünster, Pastoralkonzept der Pfarrei Altomüster, Stand 2017
16)
Thomas
Führer, P.Matthäus Ludwig, letzter Prior des Klosters der Birgittiner
in Altomünster, Amperl.1969/5
20 Bilder: Hans Schertl
12.3.2022
Loretowallfahrt
Loreto ist der drittwichtigste
Wallfahrtsort in Italien und einer der wichtigsten der katholischen Welt.
Die Basilika überspannt das Heilige Haus und eine Schwarze Madonna.
In dem Haus soll Maria, die Mutter Jesu, geboren worden sein und bis zu
ihrer Hochzeit mit Josef dort gelebt haben. Es wurde vermutlich von einer
Kaufmannsfamilie Angeli (zu deutsch: Engel) aus Epirus im Jahre 1291/1294
nach Loreto transportiert. So könnte die Sage entstanden sein, dass
es von Engeln dorthin gebracht wurde. Das Haus erhielt dort den Namen
"domus lauretana", was entweder von einem "Lorbeerhain" abgeleitet ist
oder von einer Frau namens Laureta, auf deren Besitz das Haus aufgebaut
war. Die Wallfahrt nach Loreto entstand Anfang des 14. Jh. Nach dem Wallfahrtsort
Loreto ist übrigens die Lauretanische
Marienlitanei benannt.
Die Loretoverehrung setzte sich zunächst im Volksglauben durch. Im
Jahr 1554 kamen die Jesuiten nach Loreto, die eifrig die Verehrung des
heiligen Hauses (Casa sancta) propagierten. Durch sie entstanden
in vielen Ländern Nachbildungen der Loreto-kapellen mit eigenen Wallfahrten.
Wenn die Friedhofskapelle in Altomünster tatsächlich als Loretokapelle
geplant und nach den für Loretokapellen vorgeschriebenen Maßen
gestaltet worden ist, müsste der Kirchenbau früher folgende
Größe gehabt haben:
Länge 9,25 m, Breite 4,1 m und Höhe 5 m.
Ob dies der Fall war, ist mir nicht bekannt. Heute ist der Raum jedenfalls
nicht so hoch. Doch möglicherweise hat man die Decke erst beim Umbau
in eine Kriegergedächtniskapelle (1921) eingezogen.
In unserer Gegend steht eine Kapelle mit den Loretomaßen in Burgstall
direkt an der Landkreisgrenze.
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