Pfarrkirche
St. Peter in DACHAU
85221 Dachau, St.-Peter-Str. 5
Lage der Kirche
auf der Landkarte ...
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alle
Kirchen und Kapellen in der Stadt Dachau auf der Landkarte
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Kurzbeschreibung
Datenblatt
Als im Jahr 1937 die Stadtpfarrei
St.Jakob auf über 10.000 Seelen angewachsen war, wurde beschlossen,
im Neubaugebiet Augustenfeld eine eigene Pfarrei St.Peter
zu gründen und dort eine Kirche zu bauen.
Im Hinblick auf die kirchenfeindliche Herrschaft der Nationalsozialisten
und die damit verbundenen Geldsorgen musste der Architekt Franz
Xaver Huf nach seiner Aussage "die Form und Ausstattung der
Kirche so einfach wie möglich halten".
Die Bauzeit war mit
nur einem Jahr sehr kurz. Am 4.9.1938 wurde das Gottes-haus
durch Kardinal Michael Faulhaber geweiht. Die offizielle Gründung
der Pfarrei St. Peter erfolgte allerdings erst nach dem Ende
des Zweiten Weltkriegs.
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Vortragekreuz
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Die ersten Glocken in dem massigen, 26 m hohen
Turm mussten 1943 zum Einschmelzen abgeliefert werden; die heutigen Glocken
wurden 1951 beschafft.
Inneneinrichtung
Blickpunkt der Kirche sind
die Wandge-mälde im Chorraum
und an der üblichen Stelle von Seitenaltären. Sie stammen
von dem bekannten Münchener und Dachauer Kunstmaler Otto Graßl
und sollen nach dem Willen des Künstlers durch strenge Form-
und unaufdringliche Farbgebung an früh-christliche Kunstwerke
erinnern.
Über dem Hochaltar
thront im Gemälde der Kirchenpatron, St.Petrus.
Er sitzt auf einem Schiff (mit Anker) und hat die Füße
auf einen Felsen gestützt. In seinen Händen hält
er das Papstkreuz und die Himmels-schlüssel.
Über ihm ist Christus als der
Auferstan-dene in himmlischer Glorie abgebildet. Als Boten
Gottes reichen Engel ein Fischernetz zum Menschenfischer Petrus
hinab.
Zu beiden Seiten von Petrus
sind Kirchenväter u. Kirchenlehrer dargestellt
Links stehen:
- der hl. Bonaventura (mit Abtsstab,
- der hl. Augustinus (mit Kind/Engel)
- Papst Gregor der Große (mit Taube).
rechts sind zu sehen:
- St.Ambrosius (mit Bienenkorb)
- St.Hieronymus (mit Löwen)
- St.Thomas v.Aquin (mit offenem Buch)
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Vergrößerung von
10 Details (Wandbilder,Kanzel,Tabernakel,Taufstein) per Mouseklick
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Nach dem Konzil wurde in den 1970er
Jahren ein schön gestalteter Altar
aus Steinblöcken aufgestellt, der aus dem Boden herauszuwachsen scheint.
An der Stelle von Seitenaltären sind Fresken von Maria
und Josef zu sehen.
Auch die Kreuzwegbilder
wurden von Otto Graßl (auf Holz) gemalt.
Die Kirche bietet 200 Kirchenbesuchern
einen Sitzplatz.
Die letzte Renovierung wurde
im März 2022 abgeschlossen.
Pfarrverband
Seit Dez.2012 bilden die Dachauer Pfarreien St.Peter und Heilig Kreuz
einen Pfarrverband.
Ab 2025 sollen die beiden
Dachauer Pfarrverbände, "Hl Kreuz und St. Peter" und "St.
Jakob", zur Stadtkirche zusammengeführt werden. Die Gründung
der Stadtkirche Dachau hat schon mit einem gemeinsamen Gottesdienst am
1. Advent 2023 in St. Jakob begonnen und dürfte wohl zwei Jahre dauern.
Die Gottesdienstordnung für diesen Pfarrverband finden sie
hier...
Die Gottesdienstordnungen aller Pfarreien im Landkreis Dachau können
Sie hier erfahren...
Was
noch interessiert
Die Gottesdienstordnung
finden
Sie hier...
..........................................................................................................
Alfons Vogelmeier u. Miriam
Verweyen, haben 2024 im Rahmen des Projekts "Kirchen-Einblicke"
eine mehrteilige Kirchenführung durch St.Peter in Dachau auf
Youtube veröffentlicht; klicken
Sie hier...
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Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen
und kunsthistorischen Hinweisen
Geschichte
Als im Jahr 1937 die Stadtpfarrei
St.Jakob auf über 10.000 Seelen angewachsen war, wurde beschlossen,
im Neubaugebiet Augustenfeld (einer früheren Moosgegend, die im 19.Jh.
trockengelegt und nach der Tochter des ersten Bayerischen Königs
Maximilian I.. benannt wurde) eine eigene Pfarrei St.Peter zu gründen
und dort eine Kirche zu bauen.
Im Hinblick auf die kirchenfeindliche Herrschaft der Nationalsozialisten
und die damit verbundenen Geldsorgen musste der Archi-tekt Franz Xaver
Huf nach seiner Aussage "die Form und Ausstattung der Kirche so einfach
wie möglich halten". Die Bauzeit war rekordverdächtig kurz.
Am 7.November 1937 hatte Prälat Pfanzelt den ersten Spatenstich getan.
Bei der Grundsteinlegung am 12.Dez. 1937 durch den Prälaten Dr. Nicolaus
Brehm war die Kirche schon halb fertig (mehr
darüber....). Nach nicht einmal einem Jahr war der Bau vollendet.
Am 4.9.1938 wurden aus der Mutterkirche
St.Jakob Reliquien der Katakombenheiligen
Martialis, Redempt us und Clementia in die neue Kirche übertragen
und das Gotteshaus durch Kardinal Michael Faulhaber geweiht. In seiner
Predigt wies der Kardinal darauf hin, dass Dachau nun eine Drei-Apostel-Pfarrei
geworden sei: Sie stehe von jetzt an nicht nur unter dem Schutz von Jakobus
und Johannes, sondern auch unter dem des hl.Petrus, der bereits zu Lebzeiten
von Jesus immer ein besonders eifriger Verfechter des Glaubens gewesen
sei.
Die offizielle Gründung der Pfarrei St. Peter erfolgte allerdings
erst am Ende des Zweiten Weltkriegs, am 20.Januar 1945.
Das erste Geläute im massigen,
26 m hohen Turm, das aus vier Glocken bestand, kam aus der Jakobskirche.
Doch alle Glocken mussten 1943 zum Einschmelzen abgeliefert werden. Die
heutigen Glocken wurden 1951 beschafft
...mehr über die Glocken von St.Peter..
Pfarrer
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1945-1950 |
Johann Winhardt
(vorher ab Okt.1939 als Expositus/Pfarrvikar)
...mehr über Johann Winhard finden Sie
hier...
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1950-1971 |
Nikolaus Schwankl
Über das 25jährige Priesterjubiläum von Pfarrer Schwankl
im Jahr 1962 gibt es einen Zeitungsbericht.
Wenn Sie ihn lesen möchten, klicken Sie
hier..
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1971-1990 |
Raimund Dettenthaler
...mehr über Dettenthaler finden
Sie hier...
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Priestergrab
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1990-1991 |
Eckehard
Jockel
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1991-1996 |
Leiter der Pfarrei: Diakon
Fritz Königer
...mehr über Königer finden Sie hier...
Seelsorger der Pfarrei: OStR Reinhold Langenberger
...mehr über Langenberger finden
Sie hier...
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1996-2011 |
Dominik
Bartsch
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2011-2023 |
Cornelius
Heinrich Denk |
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seit
1.9.2023 |
Jasper
Gülden |
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Renovierungen:
1980 (große Renovierung und Umstellung der Einrichtung auf die Anforderungen
durch das II.Vat.Konzil und
2022 (Innenrenovierung: Fresken, Kreuzweg, Innenanstrich, Kassettendecke,
Deckenleuchten, Audio-Videoanlage, Heizung,
Altarbeleuchtung, finanziert
aus Mitteln des Fördervereins) 17)
Inneneinrichtung
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Länge der
Kirche 37,25 m (Kirchenschiff 26,80 m, Altarraum 10,45
m)
Breite der Kirche: Kirchenschiff: 12,35 m, Altarraum: 8,05 m
Höhe der Kirche: Kirchenschiff: 8,35 m, Altarraum: 10,05
m (+ Höhe von 4 Altarstufen)
200 Sitzplätze im Kirchenschiff |
Die Innenausstattung
bestand zunächst nur aus Leihgaben.
- Der Holzaltar und eine Kreuzigungsgruppe kamen aus aus dem Kloster Indersdorf.
- An der Stelle der Seitenaltäre hingen Wandbilder aus der Jakobskirche
in Dachau; diese Bilder von Franz J.Wurm (1816-1865)
wurden später an St.Jakob zurückgegeben und sind
dort seit 1986 die Altarblätter
der Seitenaltäre.
- Die weiteren Ausstattungsgegenstände wurden nach dem Krieg neu
angeschafft und erst im Laufe der Jahre vervollständigt.
Wandgemälde
Blickpunkt der heutigen Kirche sind
die Wandmalereien im Chorraum und hinter den Seitenaltären.
Sie stammen von dem bekannten Münchener und Dachauer Kunstmaler Otto
Graßl und sollen nach dem Willen des Künstlers durch strenge
Form- und unauf-dringliche Farbgebung an frühchristliche Kunstwerke
erinnern. ... mehr über Otto Graßl...
Kirchenvater
ist die Bezeichnung für frühchristliche Schriftsteller,
die in ihren Schriften die christ-liche Lehre begründeten.
Sie verbanden die Evangelien mit den Schriften der Apostolischen Väter,
kirchlichen Geboten und Entscheidungen der Konzile und schufen so
einen standardisierten Korpus christlicher Lehren.
Zu den Kirchenvätern zählen in der katholischen Kirche die
Ambrosius, Augustinus, Papst Gregor I. und Hieronymus
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Kirchenlehrer ist in
der katho-lischen Kirche die Bezeichnung für bedeutende kirchliche
Lehrer (derzeit 30).
Mit der Verleihung des Titels,
der sich vom lateinischen doctor ecclesiae ableitet, erkennt die
katholische Kirche den Beitrag einer Person zur Lehre und zum Verständnis
des Glaubens an.
Diese muss ein kanonisierter Heiliger oder eine Heilige sein und
sich durch ihre Rechtgläu-bigkeit sowie durch ihre Gelehr-samkeit
ausgezeichnet haben.
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Zu den Kirchenlehrern
gehören u.a. Thomas von Aquin sowie der bei uns weniger bekannte,
aber in Italien hochverehrte hl.Bonaventura. Seit 1970 gibt es auch
weibliche Kirchenlehrer-innen : Teresa von Avila und Katharina von
Siena, dazu Hildegard von Bingen, (seit 2012). |

Auferstandener
Christus
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Über
Petrus ist Christus als
der Auferstandene in himmlischer Glorie abgebildet.
Als Boten Gottes reichen Engel ein Fischernetz zum Menschenfischer
Petrus hinab.
Darunter stehen die Worte "Tu es Petrus, et super hanc
Petram aedificabo ecclesiam meam, et portae inferi non praevalebunt
adversus eam " (Du bist der Fels, auf den ich meine Kirche
bauen werde, und die Pforten der Hölle werden sie nicht
überwältigen). |
St.Petrus
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Über
dem Hochaltar thront der Kirchenpatron St.Petrus,
auf einem Schiff (mit Anker) sitzend, die Füße auf
einen Felsen gestützt. In seinen Händen hält
er das Papstkreuz mit den drei Querbalken und die beiden Himmelsschlüssel.
Er ist -wie in den meisten Petrusdarstellungen seit dem 4.Jahrhundert
- mit rundem Kopf und grauem, krausen Haarkranz sowie Bart dargestellt.
09)
Hinweise: Die drei Querbalken des Papstkreuzes symbolisieren
die drei päpstlichen Gewalten: die Priester-, Hirten- und
Lehrgewalt.
Diese sog.Himmelsschlüssel, die der Künstler
der Petrus-Darstellung in die Hand drückte, haben den Heiligen
im Brauchtum zum Himmelspförtner gemacht. In der christlichen
Symbolik repräsentieren die Schlüssel aber die Vollmacht
auf Erden und im Himmel zu lösen und zu binden. Deshalb
die beiden Schlüssel. Nach Matthäus 16,19 sagte Jesus
zu Petrus: "Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches
geben. Was du binden wirst auf Erden, wird gebunden sein im
Himmel, und was du lösen wirst auf Erden, wird gelöst
sein im Himmel".
Der Anker diente in biblischer Zeit nicht nur zum Festmachen,
sondern auch zum Manövrieren des Schiffes. Er symbolisierte
deshalb die göttliche Hilfe gegen die Bedrängnis der
Christen in der Zeit der Verfolgung. Damals verwendete man ihn
(mit Querbalken) als heimliches Zeichen für das Kreuz.
Er war das Zeichen der Hoffnung während der Verfolgung.
Dann verschwand der Anker als Symbol für die nächsten
tausend Jahre. Erst im 15.Jh erhielt er wieder seine frühere
Symbolik. 13)
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Links und rechts von Petrus Kirchenväter
und Kirchenlehrer.
Links
stehen
- der hl. Bonaventura (mit Abtsstab - er war Ordensgeneral der Franziskaner),
- der hl. Augustinus (mitte, mit einem Kind, das eine Schöpfkelle
in der Hand hält; damit wollte es das Meer ausschöpfen) und -
Papst Gregor der Große (mit Heilig-Geist-Taube als Hinweis
auf die Legende, er sei bei der Verfassung einer seiner Schriften
vom Heiligen Geist in Gestalt einer Taube inspiriert worden).
Bonaventura - Augustinus -
Papst Gregor I.
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Bonaventura
(1221-1274) soll als Kind von Franz von Assisi geheilt worden sein.
Der gab ihm auch seinen Ordens-namen, als er ausrief: "oh buona
ventura","oh gute Fügung". Später war er
zusammen mit Thomas v.Aquin Professor in Paris. Aufgrund seiner
Gelehrsamkeit wurde Bonaventura 1257 zum Ordensgeneral der Franziskaner
gewählt. Ihm wird die Einführung des Ave Maria zur Vesper
zugeschrieben.
Augustinus
(354-430) ist der bedeutendste der vier latei-nischen Kirchenväter.
Er gelangte auf allerlei Irrwegen zum christlichen Glauben und wurde
387 vom hl. Ambrosius in Mailand getauft. 394 wurde er zum Bischof
von Hippo bei Karthago geweiht.
Durch seine zahlreichen Schriften entwickelte er sich zum geistigen
Führer der abendländischen Kirche. Er starb am 28.8.430
während der Belagerung Hippos durch den Vanda-lenkönig
Geiserich.
Nach der Legende traf Augustinus, der immer das Geheimnis der Dreifaltigkeit
ergründen wollte, am Meeresstrand ein Kind, das mit einer Muschelschale
das Wasser des Meeres auszuschöpfen versuchte. Als Augustinus
das Kind auf die Aussichtslosigkeit seines Tuns aufmerksam machte,
erwi-derte es, dass sein Tun nicht weniger aussichtslos sei als
der Versuch, das Wesen der Dreifaltigkeit Gottes zu ergrün-den.
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Gregor I. der
Große (540-604) lenkte als Papst von 590 an 14 Jahre lang kraftvoll
und zielbewusst die Kirche. Er leitete die Christianisierung Englands in
die Wege, stellte mit den Westgoten und Langobarden ein gutes Einvernehmen
her, baute die kirchliche Armenpflege auf, erneuerte die Liturgie und bemühte
sich um die römische Sängerschule. Durch seine zahlreichen Schriften
beeinflusste er die Theologie bis in die Aufklärungszeit. Nach der
Legende hat ihn bei einer seiner Schriften der Heilige Geist in Gestalt
einer Taube inspiriert.
Auf
der rechten Seite
sind die Heiligen
- Ambrosius (mit Bischofsstab und Bienenkorb - Hinweis auf Bienen-Legende),
- Hieronymus (mit Löwen, dem er einen Dorn aus seiner Tatze gezogen
hatte und
- Thomas von Aquin (mit geöffnetem Buch in beiden Händen)
zu sehen.
Ambrosius
(339-397) aus Trier war Bischof von Mailand. Hier zeigte er, sich
als hervorragender Seelsorger. Dem Staate gegenüber vertrat
er die Selbstständigkeit der Kirche. Seine zahlreichen Schriften
aus den Gebieten des Glaubens, der Katechese, Moral und Askese und
die von ihm gedichteten Hymnen ließen Ambrosius zu einem der
Wegbereiter der mit-telalterlichen christlichen Kultur werden.
Nach der Legende war ihm als Bub ein Schwarm Bienen um den Mund
geflogen, ohne ihm zu schaden. Möglicherweise ist aber der
Bienenkorb ein Hinweis auf einen Fleiß und seine Be-redsamkeit
in Glaubensfragen. Vielleicht ist er aber auch eine Veranschaulichung
seines Namens (ambrosium: die Wabe des himmlischen Honigs).
Hieronymus
(347-420) aus Dalmatien, führte drei Jahre lang in der Wüste
Chalkis (Ostsyrien) ein Einsiedlerleben, bevor er 379 zum Priester
geweiht wurde. Von 382 bis 385 war er Sekretär von Papst Damasus
I. Nach dessen Tod gründete er 386 bei Bethlehem vier Klöster.
Hieronymus hat das Alte Testament aus dem Hebräischen und Griechischen
und das Neue Testament aus dem Griechischen ins Lateinische neu
übersetzt.
Nach der Legende zog Hieronymus einem Löwen einen Dorn aus
seiner Tatze, worauf das Tier aus Dankbarkeit bei ihm blieb.
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Ambrosius (mit Bienenkorb)
- Hieronymus (mit Löwen) - Tomas Aquin (mit Buch)
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Thomas von Aquin
(1226-1274), kam mit fünf Jahren als
"Oblate", als gottgeweihtes Kind, zu den Benediktinern ins Kloster
auf dem benachbarten Montecassino. Dort war sein Onkel Abt; der sollte ihn
für eine große Karriere präparieren. Mit 14 Jahren studierte
Thomas in Neapel und lernte dort den jungen Domi-nikanerorden kennen. Gegen
den Willen der Eltern trat er 1243 in diesen Orden ein. Er lehrte in Paris
und in Italien und war später im Vatikan tätig. Dort entstand
sein bekanntestes Werk, die bis heute wegweisende "Summa Theologiae",
das "Lehrbuch der Theologie". Thomas war der wohl größte
katholische Theologe. Er bemühte sich in seinen Werken Glaube und Vernunft,
Philosophie und Theologie zusammen zu bringen, war ein glasklarer Denker
von höchster analytischer Intelligenz. Sein plötzlicher Tod auf
dem Weg zum Konzil von Lyon ließ das Gerücht entstehen, er sei
vergiftet worden.
Evangelistensymbole
am Chorbogen
In den Winkeln des Chorbogens sind die biblischen Symbole der vier
Evangelisten angebracht.
Dazwischen stehen die Worte: "Sanctus, sanctus, sanctus Dominus Deus
omnipotens", zu deutsch: "Heilig, heilig, heilig, Herr, allmächtiger
Gott". |
Evangelistensymbole:
Markus-Löwe, Johannes-Adler, Lukas-Stier, Matthäus-Mensch.
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Die vier Symbole
geflügelter Mensch, geflügelter Löwe, geflügelter
Stier und Adler reichen zurück bis in den babylonischen Mythos.
Dort stellten sie die vier Astralgötter Nergal (Flügellöwe),
Marduk (Flügelstier), Nabu (Mensch) und Mimurta (Adler) dar,
die vor den Heiligtümern Wache hielten.
Im Alten Testament werden sie in den Gottesvisionen Ezechiels (Ez
1,1-14), im Neuen Testament in |
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der Offenbarung
des Johannes (Kap.4 Vers 7) als die vier Lebewesen, die rings um Gottes
Thron stehen, erwähnt. Zuerst bildete man sie nur im Zusammenhang
mit dem thronenden Christus ab.
Als Evangelistensymbole dienen sie erst seit dem frühen Mittelalter.
Seit Hieronymus (347-420) werden sie wie folgt gedeutet:
- Der geflügelte Mensch (nicht Engel !) bei Matthäus
weist auf den Stammbaum Jesu und auf dessen Geburt
(mit deren Bericht das Matthäusevangelium beginnt) hin.
- Der geflügelte Löwe ist Sinnbild für Markus,
weil das Markusevangelium mit der Predigt des Johannes in der
Wüste, dem Lebensraum des Löwen, beginnt und
weil sein Evangelium die Kraft der Auferstehung und
Todesüberwindung betont.
- Der geflügelte Stier (als Opfertier) des Lukas
galt als Zeichen für den Beginn des Lukas-Evangeliums,
das mit dem Opfer des Zacharias einsetzt und das am innigsten
auf den Opfertod Christi hindeutet.
- Den Adler des Johannes versteht man als Symbol für
den spirituellen Höhenflug des Johannes-Evangeliums,
das mit den Worten beginnt "Im Anfang war das Wort und
das Wort war bei Gott und Gott war das Wort". |
Zelebrationsaltar
Nach dem Konzil wurde im Rahmen
der großen Renovierung Jahren ein schön gestalteter Altar
aus Steinblöcken aufgestellt, der aus dem Boden herauszuwachsen scheint.
Die Errichtung des Zelebrationsaltars
geht zurück auf die Liturgiereform, die durch die Beschlüsse
des 2.Vatikanische Konzils ausgelöst wurde. Der Zelebrationsaltar
bedeutet eine Rückkehr zu den Wurzeln der Eucharistiefeier:
Ob es schon im Urchristentum, während der Verfolgung in den
ersten Jahrhunderten, Altäre gegeben hat, ist in der Theologie
umstritten. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die
Christen heimlich in den Wohnungen trafen und dort ihre Versam-mlungen
abhielten.
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Zelebrationsaltar
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Hier war wohl der Tisch der
Mittelpunkt. Der Kirchenhistoriker Prof.Stefan
Heid 16)
glaubt,
dass sich die Christen schon immer in einem ausschließlich
für den religiösen Kult bestimmten Raum mit einem Altar
getroffen haben. In jeder Stadt habe es nur einen Gottesdienstraum
gege-ben, in dem sich alle umwohnenden Christen ge-troffen hätten.
Möglicherweise gab es -je nach Verfolgungssituation- auch beide
Formen neben-einander. In jedem Fall ist davon auszugehen, dass
der Altartisch frei aufgestellt und von allen Seiten zugänglich
war.
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Ab dem 8. Jh.
wich die Tischform immer mehr der Blockform. Dies kam der Entwicklung
entgegen, im Altar Reliquien von Märtyrern und Heiligen beizusetzen.
Der zelebrierende Priester stand hinter dem Altar, sodass seine Handlungen
während der Messfeier für die ganze Gemeinde sichtbar waren.
Als der Altar dann im 11.Jh eine Rückwand mit hohen Altaraufbauten
(Retabeln) erhielt und weiter an die Ostwand rückte, wandte der
Priester der Gemeinde den Rücken zu. Dies wurde in der katholischen
Kirche durch eine Litur-giereform erst vor 55 Jahren wieder rückgängig
gemacht.
Der Zelebrationsalter ersetzt nun liturgisch voll den Hochaltar. 12) |
An der rechten Seite des Altarraums ist
der in die Wand eingefügte Grundstein noch zu sehen. Er trägt
die Jahreszahl 1937.
Fresken
von Maria und Josef am Chorbogen
Auf der linken
Seite ein Bild des Heiligen Josef,
kraftvoll - nicht als alter Mann, wie er so oft in der christlichen
Kunst erscheint. Er hält einen Hobel in der Hand, sein Sohn Jesus,
der neben ihm steht, trägt den Zimmermanns-winkel.
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Hinweis: Joseph
war der Vater Jesu - oder Ziehvater Jesu, da nach altchristlicher
Überzeugung Jesus der Sohn Gottes ist und durch den Heiligen
Geist im Schoß der Jungfrau Maria gezeugt wurde. Joseph
stammte aus dem Geschlecht des Königs Davids, aus dem nach
dem Zeugnis des Alten Testaments der Messias hervorgehen werde.
Er lebte als Zimmermann in Nazareth. Gedenktag: 19. März |
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St.Josef
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Der
Marienaltar (links) wird durch ein Gemälde der Muttergottes
im Stil des Petrusbildes geprägt.
Maria neigt ihr Haupt dem Kind zu. Jesus hält eine Schriftrolle
in der linken Hand und macht mit der Rechten
einen Segensgestus.
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Muttergottes
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Vergrößerung von
3 Details (Orgel, Altar, Kreuzweg) per Mouseklick
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Vor dem Altar steht
auf einem Steinsockel der schön gestaltete zylinderförmige
Tabernakel frei
im Raum.
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Tabernakel
ist das lateinische Wort für Zelt. Die seit dem 12.
Jh übliche Bezeich-nung führt zurück zur
Bundeslade der Israeliten zur Zeit Mose, die ebenfalls
in einem Zelt untergebracht war. |
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Tabernakel
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Der Tabernakel
dient bereits seit frühchristlicher Zeit (unter anderem
Namen) zur Aufbewahrung verwandelter Hostien für die Sterbenden.
Im hohen Mittelalter wurde er auch Ort der Anbetung und Verehrung
Christi in der Gestalt dieses eucharistischen Brotes. Der Ort
und die Form der Aufbewahrung änderten sich im Laufe der
Jahrhunderte häufig. Das Tridentinische Konzil (1545-63)
ordnete die Aufstellung des Tabernakels auf dem Altar an. Doch
diese Vorschrift wurde in Deutschland, wo man lange daran festhielt,
die heiligen Hostien in Wandschränken und Sakramentshäuschen
aufzubewahren, erst im 18. Jahrhundert umgesetzt. Das 2. Vatikanische
Konzil (1962-65) lässt dies wieder zu. Deshalb werden in
modernen oder modernisierten Kirchen Tabernakel häufig
in die Wand eingelassen oder stehen frei auf einer Säule.
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Die
einfache Holzkanzel mit ihrem etwas schmucklosen Deckel wird schon
seit Jahren nicht mehr benutzt. Sie kann durch die unter der Kanzel befindlichen
Türe und ein an das Kirchenschiff angebautes abgerundetes Treppenhaus
betreten werden.
Taufstein
Vor dem Altar steht der achteckige
Taufstein mit Kupferdeckel,
in den das Auge Gottes (das Auge als Symbol für die Wachsamkeit Gottes
über den Menschen) und die Buchstaben Alpha und Omega eingraviert
sind.
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Hinweis: Die achteckige
Form symbolisiert die Wiedergeburt als Christ durch das Sakrament
der Taufe. Die Zahl acht und das Achteck werden als Symbol für
Erneuerung, Wiedergeburt und Herrschaft (in dem Fall des Christentums)
angesehen werden. Die Zahl symbolisiert auch den Tag der Taufe als
den achten persönlichen Schöpfungstag.
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Taufstein
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Auch
die Kreuzwegbilder (70
x 70 cm) wurden von Otto Graßl auf Holzuntergrund gemalt. Sie
entstanden in den Jahren 1952-1954, in der "abstrakten Phase"
des Malers.
Vergrößerung
der Bilder per Mouseklick.
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1. Station
Jesus wird von Pilatus
zum Tod verurteilt
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2. Station
Jesus nimmt das Kreuz
auf seine Schultern
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3. Station
Jesus fällt zum ersten Mal
unter dem Kreuze
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4. Station
Jesus begegnet
seiner Mutter Maria
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5. Station
Simon v.Cyrene hilft Jesus
das Kreuz tragen
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6. Station
Veronika reicht Jesus
das Schweißtuch dar
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7. Station
Jesus fällt zum zweiten Mal
unter dem Kreuze
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8. Station
Jesus tröstet die
weinenden Frauen
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9. Station
Jesus fällt zum dritten Mal
unter dem Kreuze
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10. Station
Jesus wird seiner
Kleider beraubt
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11. Station
Jesus wird ans
Kreuz geschlagen
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12. Station
Jesus stirbt am Kreuz
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Signatur von
Otto Graßl
an der 14.Station
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13. Station
Jesus wird vom Kreuz abgenommen
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14. Station
Jesus wird ins Grab gelegt
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Wenn Sie mehr über den Kreuzweg und seine Darstellungen in Kirchen
des Landkreises erfahren wollen, klicken
Sie hier...
Orgel
Auf der mit 7,35 m sehr
tiefen Empore steht die Orgel. Es ist das dritte Instrument in
der Kirche.
- Die ersten 13 Jahre (von
1938 bis 1951) wurde
der Gesang der Gemeinde nur von einem Har-
monium begleitet.
- Die erste Pfeifenorgel, ein relativ kleines
Instrument mit nur 8 Registern, war 1951
gekauft worden und leistete ihren Dienst
rd. 30 Jahre lang.
|
Orgel
|
- Als
1984/85 genügend Geld vorhanden war,
erwarb man die heutige
Orgel, eine elek-
trische Schleifladen-Orgel mit drei Manualen
und 32 Registern.
Sie war 1967 in Passau von der Fa.Eisen-
barth für die Kirche in Wolfratshausen erbaut
worden. Als dort 1985 eine neue Orgel ange-
schafft wurde, hat man die alte Orgel nach St.
Peter verkauft.
Die Verbindung kam durch den damaligen
Pfarrer Dettenthaler zustande, der in
Wolfratshausen Kaplan gewesen war. 19)
|
Die Orgel gehört zu den größten des Dachauer Landes (nach
Dachau/Mariä Himmelfahrt, Dachau/ St.Jakob und Indersdorf).
|
Die Orgel hat folgende Disposition:
08)
, 18)
I. Hauptwerk: Rohrgedeckt
16', Prinzipal 8', Koppelflöte 8', Prinzipal 4', Gemshorn 4',
Oktav 2',
( C-g''') Mixtur
6-fach 11/3', Trompete 8'
II. Oberwerk: Holzflöte
8', Harfpfeife 8', Prinzipal 4', Blockflöte 4', Waldflöte
2', Quinte 22/3', Terz 13/5',
Scharff
4-fach 1', Musette 8'
III.Brüstungspositiv:Gedackt 8', Quintade 8', Rohrflöte
4', Prinzipal 2', Spitzflöte 11/3', Zimbel 3-fach 1/2',
Schalmey 4'
Pedal:
Prinzipalbass
16', Subbass 16', Oktavbass 8', Gedacktbass 8', Choralbass 4'
(C-f') Hintersatz
4-fach 22/3', Posaune 16', Kleintrompete 4'
Koppeln:
II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, 2 freie Kombinationen,
1 freie Pedalkombination, Tutti, Crescendo
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Allgemeines
zur Orgel - Mit ihren vielen Pfeifen, die über ein Gebläse
zum Klingen gebracht werden, steht die Orgel meist im rückwärtigen
Bereich der Kirche auf der Empore. Sie hielt erst allmählich
Einzug in die Kirchen, weil sie bis in das 11. Jh. als profanes (weltliches)
Instrument galt, das für das höfische Zeremoniell verwendet
wurde. Erst ab dem 13. Jh wurde es zur Regel, in allen bedeutenden
Kirchen Orgeln zu errichten. Heute gehört eine Orgel zur Ausstattung
fast jeder Kirche. Mit ihrer Klangvielfalt und Klangfülle trägt
sie zur Verschönerung des Gottesdienstes bei. Der Orgelprospekt,
die Schauseite der Orgel, wurde früher meist durch Künstler
gestaltet. Im Barock und im Klassizismus, deren Epochen unsere ältesten
Orgeln im Landkreis Dachau angehören, wurde der Prospekt mit
reicher Ornamentik verziert. Heute setzt sich immer mehr der Freipfeifenprospekt
durch, der allein durch die harmonische Anordnung der Pfeifen wirkt. |
Krippe
In der Weihnachtszeit
(bis zum Fest Mariä Lichtmess am 2.Febr.) steht eine Krippe.
Sie wurde 1990 von der Pfarrei als sehr kleines Ensemble gekauft und
seither kontinuierlich erweitert. Derzeit (2011) besteht sie aus 67
Einzelfiguren. |
|
Heiliges
Grab
Seit einigen Jahren wird am Karfreitag
wieder ein Heiliges Grab im abgedunkelten
Haupteingang der Kirche aufgebaut.
Nach der um 15 Uhr beginnenden
Karfreitagsliturgie wird die Monstranz mit dem Allerheiligsten über
dem Heiligen Grab aufgestellt. Darunter liegt eine Figur des Leichnams
Christi im beleuchteten und von Blumen umgebenen Grab.
Der Brauch des Hl.Grabes stammt aus der Barockzeit und diente der
Veran-schaulichung des Heilsgeschehens.
Viele farbige Glaskugeln vor den Ker-zen, tauchen den Kirchenraum
in ein mystisches Licht.
Die Glaskugeln waren früher mit farbigem Wasser gefüllt.
Hinter ihnen wurden Öllampen angezündet. Dadurch entstand
eine magische, theatralische Wirkung.
|
Heiliges Grab
|
Hinweis: Die ersten
Heiligen Gräber entstanden durch Wallfahrer, die aus dem Heiligen
Land zurückkehrten und Nachbildungen des historischen Gra-bes
errichteten. Eine Hochblüte er-lebte der Brauch in der durch
das Konzil von Trient (1545-63) einge-leiteten Gegenreformation.
Die Jesu-iten sahen im Heiligen Grab ein "spectaculum sacrum",
ein heiliges Schauspiel, das für die Gläubigen das Heilsgeschehen
eindrucksvoll veran-schaulichte.
Spectacula sacra waren in der gan-zen Barockzeit ein beliebtes Mittel
der Glaubensverkündigung. Die Kulissen der Heiligen Gräber
wurden im Laufe der Zeit immer größer.
|
Es entstanden fantastische Scheinarchitekturen
mit biblischen Landschaften, mit Engeln und Wachsoldaten; im Zentrum Felsen-grotten,
in die man eine Figur von Christi Leichnam legte. In manchen Pfarreien standen
fromme Bürger, als römische Soldaten oder als Engel verkleidet,
am Grab.
In der Zeit der Aufklärung und der Säkularisation (ca. 1780-1820)
wurde das spectaculum sacrum verboten. Doch staatliche Verbote haben in
Glaubenssachen meist keine große Wirkung. Ab der Mitte des 19.Jh.
lebte der Brauch wieder auf und führte zu einem neuen Höhepunkt;
die Pfarreien wetteiferten miteinander in der prunkvollen Ausgestaltung.
15)
Erst nach dem 2.Vatikanischen Konzil (1962-65) kam der Brauch zum Erliegen,
weil er nicht mehr zur neuen Liturgie der Kartage passte. Leider wurden
damals viele der Kulissen verbrannt oder entsorgt. Denn in den letzten Jahren
werden in vielen Kirchen wieder Heilige Gräber aufgestellt. Wenn auch
die kunsthistorischen Gründe für die Renaissance des Brauchs überwiegen,
so kommen doch am Karfreitag Abend und Karsamstag Vormittag viele Gläubige
in die Kirche, um sich in dieser, alle Sinne berührenden Umgebung,
in das Leiden und Sterben Christi zu vertiefen. Inzwischen gibt es im Landkreis
Dachau wieder mehrere Kirchen, in denen ein Hl.Grab errichtet wird. Im Jahr
2007 waren dies neben Hirtlbach noch Altomünster, Dachau-Mariä-Himmelfahrt,
Dachau-Heilig-Kreuz, Dachau-St.Jakob, Ebertshausen, Kloster Indersdorf,
Langenpettenbach, Weichs und Riedenzhofen. Wenn Sie interessiert sind, klicken
Sie hier...
mehr über die Pfarrei St.Peter und ihre Aktivitäten erfahren
Sie von der Homepage
der Pfarrei.
Hans Schertl
Quellen :
01) Dachauer Nachrichten v. 5.12.1951, vom 11.12.10.1952
und vom 5.05.1962
02) Nikolaus Schwankl, St.Peter Dachau - Kirche und
Pfarrgemeinde, 1963
03) Heimatbuch des Landkreises Dachau, 1970
04) Prof.Dr.Ottilie Thiemann-Stoedtner,
Zum Gedenken an den Dachauer Maler Otto Grassl, Amperland 1976-2
05) Unser Dachauer Land, Beilage der Dachauer Nachrichten
vom April 1998 (Kreuzweg)
06) Gerhild Düring, Dachauer Nachrichten vom 25.8.1998
07) Karl Müller, Rienshofen, 2002
08) Georg Brenninger, Die Glocken
der Kirchen im Dekanat Dachau, Amperland 2005/1
09) Sabine Remiger,Münchner
Kirchenzeitung v. 3.9.2006 (Petrus)
10) Dachauer SZ vom 30.11.1976 (Graßl), vom 1.8.1988
(Pfarrer), vom 19.4.2002, vom 12.12.2007
11) Internetseite der Pfarrei St.Peter, 2011 (Krippe,
Hl.Grab, Orgeldisp)
12) Dr Heisig, Kunstreferat des
Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt 2014 (Zelebr ersetz
Hochaltar)
13) Eckhard Bieger, Das Bilderlexikon
der christlichen Symbole, 2008 (Anker)
14) Innenmaße: Messung durch
den Verfasser 2016/04
15) Münchner Kirchenzeitung
vom 25.3.2015 (Historik Hl.Grab)
16) Prof. Stefan Heid, Das Ende
einer Legende, Zeitschrift Herder Korrespondenz 4/2019 S. 37-39
17) Innenrenovierung in Rekordzeit,
Dachauer Nachrichten vom 18.3.2022
18) Organ index, freie Wiki-Orgeldatenbank,
Internetseite, 2022 (Orgel)
19) Alfons Vogelmeier u. Miriam
Verweyen, Kirche digital erleben, Kirchenführung
St.Peter in Dachau, 2024
35 Bilder: Hans Schertl

4,3,2025
Die
Glocken von St.Peter
Die ersten Glocken, die 1938 von
der Mutterpfarrei St.Jakob mitgegeben wurden, mussten 1942 zum Einschmelzen
abgeliefert werden. Nach dem Krieg wurde im Jahr 1950 für neue Glocken
gesammelt. Schon ein Jahr später konnten vier neue Bochumer Stahlglocken
angeschafft und am 4. Adventsonntag, dem 23. Dezember 1951, durch Prälat
Friedrich Pflanzelt feierlich geweiht werden. Das Geläute umfasst
die Töne f-g-a (Tedeum-Motiv: Großer Gott wir loben dich) oder
d-f-g-a (Motiv der liturgischen Präfation "Per omnia saecula
saeculorum").
Die größte Glocke ist
die Christusglocke. Sie wiegt 26 Zentner. An ihrer Krone steht
die Inschrift: "Kyrie eleison - Christe eleison - Kyrie eleison",
und an ihrem Schlagrand: "Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit.
Amen". Ihr Grundton ist das d'.
Die zweitgrößte Glocke
ist die Petrusglocke. Sie wiegt 15 Zentner. Ihre Krone trägt
die Inschrift: "Sancte Petre, ora pro nobis". An ihrem unteren
Rand stehen die Worte aus dem Petrusbrief: "Ihr seid ein auserwähltes
Geschlecht, ein königliches Priestertum". Der Grundton ist das f'.
Die 3. Glocke ist die Muttergottes-
oder Ave-Maria-Glocke mit 14 Zentnern und dem Ton g'. Sie trägt
die Inschriften: "Sancta Maria, Dei Genitrix, ora pro nobis" und "Siehe,
ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Worte".
Die 4. und kleinste Glocke mit
8 Zentnern und dem Grundton a' ist die Johannes- oder Sterbeglocke.
Johannesglocke heißt sie - auch zum Andenken an den ersten, so früh
verstorbenen Pfarrer von St. Peter. An ihrer Krone stehen die Worte: "Sancte
Joannes Baptista ora pro nobis" und an ihrem unteren Rande: "Herr gib
ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen".
Die Töne f-g-a ergeben das
kirchenmusikalische Tedeum-Motiv - "Großer Gott, wir loben dich".
Die Töne aller vier Glocken d-f-g-a bilden das liturgische Motiv
der Präfation - "Per omnia saecula sacculorum" - "Von Ewigkeit zu
Ewigkeit".
aus Nikolaus Schwankl, St.Peter Dachau
- Kirche und Pfarrgemeinde, 1963

Otto
Graßl (1891-1976) 04)
Otto Graßl ist ein Künstler,
dessen gesamtes, vielfachen Wandlungen unterworfenes Schaffen im
Religiösen wurzelt. Der 1891 geborene Künstler hatte an
der Neugründung der christlichen Kunst Anfang der zwanziger
Jahre einen Hauptanteil. Er war nahezu in jeder Glaspalastausstellung
vertreten; für viele Kirchen in Deutschland schuf er das Altarbild
oder die Kreuzwegstationen und er erhielt dafür viele Auszeichnungen.
Er wurde als feinfühlig und empfindsam für alle echten
künstlerischen Bewegungen seiner Zeit beschrieben.
Otto Grassl wuchs als Sohn
des Münchner Antiquars und Kunsthändlers Karl Engelbrecht
auf und erwarb deshalb schon im Kindesalter historisches und maltechnisches
Wissen. 1906, im Alter von 15 Jahren, begann er seine künstlerische
Ausbildung an der Gewerbeschule München und setzte sie 1908
an der Akademie für angewandte Kunst unter den Professoren
Julius Dietz und Maximi-lian Dasio fort. 1912 war er auf der Frühjahrsausstellung
der Sezession München vertreten. In den Jahren 1915-1916 studierte
er an der Akademie der Bildenden Künste unter den Professoren
Franz von Stuck und Max Dörner. Ab 1926 war er zwei Jahre lang
Fachlehrer für kirchliche Malerei und Aktzeichnen an der Städtischen
Gewerbeschule. Danach war er als freiberuflicher Maler tätig
und schuf eine Vielzahl von Altargemälden und Kreuzwegbildern.
1942 zog er nach Dachau und gehörte dort ab 1943 der Künstlervereinigung
(KVD) an.
|
 |
Als junger Künstler setzte
sich Graßl als einer der ersten mit dem Expressionismus als
Möglichkeit für christliche Malerei auseinander. Ihm blieb die
"Spiegelung der Schatten unserer Zeit" im scheinbar historisch
begründeten Kirchenbild nicht verborgen. Die Zwiespältigkeit
und Heimatlosigkeit es modernen Menschen taucht in Graßls Bildern
aus dem Heiligenleben immer wieder in grauenhaft-phantastischen Teufelsfratzen
und Dämonengestalten auf. Gegenstand des künstlerischen Bemühens
war - auch in jenen Bildern, die so manchen gar nicht gefielen - immer
der Mensch als leidendes Geschöpf Gottes, das nur durch die Liebe
Gottes erlöst wird. Dies, und nicht nur die Tatsache, dass er in
Kirchen malt, macht Graßl zum religiösen und christlichen Künstler.
Für 21 Kirchen malte der Künstler
Altarbilder, darunter 12 Kreuzwege. Mit der Malerei in der Kirche St.Peter
in Dachau nahm Otto Graßl den stilistischen Duktus des Gotteshauses
auf, als eine ausgewogene Verbindung von moderner Sachlichkeit und herge-brachten
ländlichem Kirchenstil Rücksicht. Er arbeitete mit sparsamsten
malerischen Mitteln. Alles erinnert an die Malerei in den alten romanischen
Kirchen. Graßl arbeitete mit Keim-Mineralfarben, die, wie
er meinte, "zuweilen ihre Mucken haben", aber - was wichtig ist - steinhart
werden, lichtbeständig und gegen Feuchtigkeit unempfindlich sind.
Diese in Pulverform vorliegenden Farben wurden in einem Fixativ aufgelöst
und mit dem Pinsel auf die trockene Wand aufgetragen. Grassls Komposition,
mit spar-samsten, malerischen Mitteln zu arbeiten, die großen Figuren
einfach und ohne Hintergrund an die Wand zu setzen, passt sich wohltuend
dem grundlegenden Stil des Gotteshauses an.
 |
Das Muttergottes und St. Josef
sind frei von jeder Versüßlichung dargestellt. Sie wurden
in denselben lichten Farben gemalt, nur eine Nuance heller, damit
dem Bild an der Rückwand des Presbyteriums gewissermaßen
keine Konkurrenz gemacht wird.
Naturalistische Malerei hätte
die Architektur dieser Kirche geschwächt und nicht zum Geistigen,
sondern zum Profanen und Historischen geführt, erklärte
der Künstler bei der Fertigstellung im Jahr 1952.
Otto Graßl, der kleine Mann mit der Baskenmütze, starb
durch einen Unglücksfall wahrscheinlich am 22. Nov. 1976. Er
war wohl bei einem Spaziergang an der Amperböschung gestürzt
und ist vermutlich erfroren. Seine Leiche wurde erst Tage später
gefunden. Wenige Wochen zuvor war er ins Altenheim Marienstift gezogen.
Sein Grab befindet
sich auf dem Stadtfriedhof in Dachau.
Auf dem schon etwas verwitterten Familien-Grabstein ist zu lesen:
"Grassl Otto Kunstmaler *26.4.1891 + 22.11.1976
Franziska *13.12.1896 + 24.1.1949
Mathilde *11.10.1917 + 19.12.1990"
|
Grundsteinlegung
Am 7.November 1937 hatte der Stadtpfarrer
von St.Jakob, Prälat Friedrich Pfanzelt den ersten Spatenstich getan.
Fünf Wochen später, am 12.Dezember, wurde durch den Prälaten
Nicolaus Brehm der Grundstein gelegt. Der Bau war zu diesem Zeitpunkt
aber schon so weit fortgeschritten, dass die Feier etwas seltsam anmutete.
Die Wände waren schon mehrere Meter hoch aufgemau-ert. Vom Turm stand
der erste Stock und diente als Empore. Selbst die Sakristei war schon
in Gebrauch. Der feierliche Gottes-dienst anlässlich der Grundsteinlegung
wurde in der halbfertigen Kirche gefeiert, die mit Fahnen und Girlanden
geschmückt war. An der rechten Seite des Altarraums ist der in die
Wand eingefügte Grundstein mit der Jahreszahl 1937 noch zu
sehen
Pfarrer
Johann Winhardt
1945-1950
Johannes
Winhart wurde am 19. März 1903 in Glonn bei Grafing als Sohn eines
angesehenen Landwirts und Bäckermeisters geboren. Er studierte in
Metten, München und Freising und empfing 1928 am Fest Peter und Paul
im Dom zu Freising die Priesterweihe. Sein erstes priesterliches Wirken
war in Aubing, Massenhausen, Inkofen, Baumgarten, Reichertshausen, Hörgertshausen
und in Maria-Dorfen. 1936 wurde er Kaplan in der Pfarrei St. Jakob in
Dachau und 1939 durch den dortigen Stadtpfarrer, Friedrich Pfanzelt, zum
exponierten Kooperator für die entstehende Tochtergemeinde St. Peter
in Dachau-Augustenfeld bestimmt. Kardinal Faulhaber ernannte ihn schließlich
1945 zum Stadtpfarrer. In einer schweren und gefahrvollen Zeit war es
seine Aufgabe, einerseits für die Ausstattung der neu erbauten Kirche
zu sorgen und sich andererseits der Seelsorge zu widmen. Die vielen Sorgen
und Kümmernisse waren wohl auch eine wesentliche Ursache für
seinen frühen und plötzlichen Tod am 9. März 1950.
Quelle:
Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt
Lebenslauf
von Pfarrer Schwankl
Pfarrer in St.Peter von 1950-1971
Nikolaus Schwankl wurde am 16. April
1904 in München als Sohn eines Werkmeisters einer Großbäckerei
als erstes von fünf Kindern geboren. Nach der Volksschule erlernte
er zunächst das Kunsthandwerk eines Porzellanmalers, das er fast
zehn Jahre lang in der weltbekannten Staatlichen Bayrischen Porzellanmanufaktur
Nymphenburg ausübte. Die häufige Begegnung mit un-gläubigen
und kirchenfeindlichen Menschen einerseits und die aktive Mitgliedschaft
im kath. Jugendverein und Jungmännerbund St. Wolfgang andererseits
ließen in ihm den Wunsch reifen Priester zu werden.
Nach dem Spätberufenenstudium in Fürstenried und Innsbruck wurde
er schließlich am 2. Mai 1937 durch Kardinal Faulhaber im Dom zu
Freising zum Priester geweiht. Die ersten Stationen seines priesterlichen
Wirkens waren Deining, Kiefersfelden, Wolfratshausen, München, Waging
und Glonn bei Grafing, bevor er 1949 als Kooperator nach St. Jakob in
Dachau berufen wurde.
Nach dem plötzlichen Tod von Stadtpfarrer Johannes Winhart wurde
er zu dessen Nachfolger ernannt und am 6. August 1950 durch Stadtpfarrer
Friedrich Pfanzelt feierlich in sein Amt eingeführt. Seelsorge und
gottesdienstliches Leben der Pfarrei
St. Peter wurden in der Folgezeit maßgeblich von ihm geprägt.
Am 5.September 1971 ging Pfarrer Nikolaus Schwankl aus gesundheitlichen
Gründen in den Ruhestand. Er starb schließlich am 11. März
1982 kurz vor Vollendung seines 78. Lebensjahres.
Quelle: Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt
Zwölf Jahre
für die Gemeinde St. Peter
Weg eines Spätberufenen - 25jähriges Priesterjubiläum
von Stadtpfarrer Schwankl
Dachauer Nachrichten vom 05.05.1962
Nikolaus Schwankl
Pfarrer in St.Peter v. 1950-1971
|
D a c h a u - Morgen,
Sonntag, kann Stadtpfarrer Nikolaus Schwankl das Fest seines 25jährigen
Priesterjubiläums begehen. Er wird es inmitten seiner Geimeinde St.
Peter feiern, mit der er zusammen diesen Jubeltag mit einem Festgottesdienst
um 8.30 Uhr beginnt. Um 08.30 Uhr wird ein Pfarrfamilienabend stattfinden.
Nikolaus Schwankl ging den Weg des Spätberufenen zum Priestertum der
katholischen Kirche, denn er, der als Sohn des Werkmeisters einer
Großbäckerei am 16. April 1904 in München geboren wurde, erlernte
nach Beendigung der Volksschule das schöne Kunsthandwerk eines Porzellanmalers,
das er fast zehn Jahre lang in der weltbekannten Staatlichen Porzellanmanufaktur
Nymphenburg ausübte.
Doch den damals mitten im katholischen Jugendleben stehenden Nikolaus,
der aktiv in der Pfarrei St. Wolfgang als Jungmann tätig war,
zog es eines Tages zum Priestertum, wozu ihn besonders auch die häufige
Begegnung mit kirchenfeindlichen und ungläubigen Menschen veranlasste.
Viereinhalb Jahre widmete er sich dem Spätberufenenstudium im
erzbischöflichen Spätberufenenseminar in München-Fürstenried,
das der spätberufene Priester und frühere Kooperator an
St. Jakob in Dachau, Anton Kothieringer, damals gerade gegründet
hatte und leitete. |
Weiter bereitete er sich auf das Priestertum
an der Theologisch-Philosophischen Fakultät der Jesuiten an der Universität
Innsbruck und als Konviktor des dortigen Canisianums vor. Am 2. Mai 1937
wurde Nikolaus Schwankl von Kardinal Faulhaber im Dom zu Freising zum
Priester geweiht. Seine Primiz beging er dann in seiner Heimatpfarrkirche
St. Wolfgang in München am 9. Mai 1937. Die ersten Stationen seines priesterlichen
Wirkens in der Erzdiözese München - Freising waren: Deining, Kiefersfelden,
Wolfratshausen, München, Waging und Glonn bei Grafing. Im September 1949
wurde er als erster Kooperator nach St. Jakob in Dachau berufen.
Nikolaus Schwankl war damals auch der einzige erreichbare Priester, als
Stadtpfarrer Winhart plötzlich vom Tode ereilt wurde, dem er noch bedingungsweise
die letzte Ölung spenden konnte. Nachfolger von Pfarrer Winhart Am 11.
Mai 1950 wurde er vom Kardinal zum Nachfolger von Stadtpfarrer Winhart
bestellt und am Sonntag, den 6. August 1950 durch Prälat Friedrich Pfanzelt
feierlich in die Kirche und die Gemeinde St. Peter eingeführt. Zwei profilierte
Kapläne, zuerst fünf Jahre lang Kaplan Konrad Kowollik, und dann, ebenso
fünf Jahre lang, Kaplan Dr. Walter Diezingcr, unterstützten Stadtpfarrer
Nikolaus Schwankl in den vergangenen zwölf Jahren seines so segensreichen
Wirkens für die Stadtpfarrei St. Peter. Nikolaus Schwankl ist in den Jahren
seines priesterlichen Wirkens in St. Peter allen seinen Pfarrangehörigen
der geistige Vater geworden und hat vor allem immer wieder das Gotteshaus
verschönern lassen. Die "Dachauer Nachrichten", deren langjähriger Leser
Stadtpfarrer Schwankl ist, gratuliert ihm zu seinem silbernen Priesterjubiläum
und wünscht, dass er noch viele Jahre segensreich für St. Peter und damit
für Dachau wirken kann.
(Recherchiert von Hubert Eberl,
Bergkirchen)
Pfarrer
Raimund Dettenthaler
Pfarrer in St.Peter: 1971-1990
Raimund Dettenthaler
wurde am 7. März 1933 in München geboren und wuchs im Gebiet
der Pfarrei St. Anna auf. Nach Kriegsende besuchte er zunächst
das Progymnasium in Kloster Schäftlarn und wechselte 1951 auf
das Wilhelmsgymnasium in München, wo er 1954 seine schulische
Laufbahn mit dem Abitur abschloss. Danach trat er in das Priesterseminar
in Freising ein und studierte an der dortigen Phil. Theol. Hochschule.
Im Jahre 1960 wurde er schließlich im Dom zu Freising durch
Kardinal Josef Wendel zum Priester geweiht. Sein priesterlicher Dienst
führte ihn über Grainau, Aufkirchen, Obertaufkirchen, Oberhaching,
Wolfratshausen und München St. Peter im Jahre 1971 als Pfarrer
nach St. Peter in Dachau. Während seiner Dachauer Zeit war er
10 Jahre Dekan des Dekanats Dachau und gleichzeitig Landkreisdekan.
Die Pfarrei St. Peter verdankt ihm u.a. den Bau des Pfarrheims und
die 1985 feierlich eingeweihte Orgel. Im Jahre 1990 wechselte er schließlich
nach Aufkirchen am Starnberger See, wo er bereits zu Beginn seines
priesterlichen Wirkens als Pfarrvikar tätig gewesen war. Seit
dem 1. September 2001 befindet er sich nun im Ruhestand.
Er starb am 11.11.2019 und wurde im Priestergrab auf dem Waldfriedhof
Dachau begraben. |
Priestergrab
am Waldfriedhof
|
Quelle:
Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt
Diakon
Fritz Koeniger
in St.Peter:
1991-1996
Fritz Koeniger wurde 1935 in Mering
bei Augsburg geboren. Er ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen
Söhnen. Nach dem Studium der Sozialarbeit arbeitete er 25 Jahre lang an
der Caritas-Kreisstelle Dachau. Zu seinen Aufgaben gehörte dabei vor allem
die Beratung von Hilfesuchenden in den verschiedensten Notsituationen
und daraus resultierend der Aufbau von dringend notwendigen sozialen Diensten
und Einrichtungen. Aus dieser Erfahrung mit vielfältigem Leid wuchs bei
ihm die Bereitschaft, sich der Kirche als Diakon voll zur Verfügung zu
stellen. Nach Jahren der Vorbereitung weihte ihn Kardinal Julius Döpfner
1970 zum Diakon. 17 Jahre lang übte er diesen Dienst nebenberuflich in
der Pfarrei Hl. Kreuz in Dachau aus. Ab September 1988 wirkte er als hauptberuflicher
Diakon in der Pfarrei St. Ulrich in Unterschleißheim. Als wegen des akuten
Priestermangels in unserer Erzdiözese nicht mehr alle Pfarreien mit hauptamtlichen
Priestern besetzt werden konnten, wurde er vom Erzbischöflichen Ordinariat
gebeten, ab 1. März 1991 die Leitung der Kirchenverwaltung der Pfarrei
St. Peter in Dachau zu übernehmen. Dabei wurde er nebenberuflich von Pfarrer
Reinhold Langenberger unterstützt. Im Jahre 1996 ging er aus gesundheitlichen
Gründen in den Ruhestand.
Quelle:
Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt

Jasper
Gülden, Pfarrvikar
im Pfarrverband St.Peter und Heilig-Kreuz
Auszug
aus dem Pfarrverbandsbrief
Advent 2023
Der neue Pfarrvikar Jasper Gülden stellt sich den Gläubigen
vor:
Liebe
Leserinnen und Leser, seit dem 1. September bin ich als Ihr Pfarrvikar
im Pfarrverband Dachau – Hl. Kreuz und St. Peter im Einsatz. Zunächst
als ihr Aushilfspriester und jetzt in meiner neuen Funktion, durfte
ich die beiden Gemeinden bereits kennenlernen. Ich freue mich daher
auf viele weitere Begegnungen in meiner Zeit bei Ihnen.
Mit
diesem Grußwort möchte ich mich vorstellen, damit Sie auch mich etwas
besser kennenlernen.
Mein Name ist Jasper Gülden. Geboren in Bonn und aufgewachsen bei und
in Ulm, führte mich mein Weg zur Priesterweihe, die ich 2020 in München
empfing. Dieser Weg war für mich jedoch nicht von Anfang an klar.
Nach dem Abitur 2011 studierte ich zunächst ein Jahr Theaterwissenschaft
und Kunstgeschichte, da ich mich in meiner Jugend sehr für Schauspiel
und Kunst begeisterte. Als sich mein Berufsziel von der Kunst zur Kirche
wandelte, erlebte ich das aber nicht als einen so großen Bruch, wie
man vielleicht denken mag. Ein Kunstwerk steht immer für mehr, als man
sehen kann; es steht für eine verborgene Wirklichkeit, die der Künstler
darzustellen versucht. Dass da mehr ist, als das, was man offensichtlich
sehen kann, ist im Glauben nicht anders.
Dieser Glaube ist für mich immer wichtiger geworden und das möchte ich
auch weitergeben, weshalb ich schließlich Priester geworden bin. Die
ersten drei Jahre als Priester war ich als Kaplan im Pfarrverband Dachau-St.
Jakob tätig. Wie Pfarrer Dr. Benjamin Gnan in seinem Grußwort zum Sommerpfarrverbandsbrief
geschrieben hat, sollen nun diese beiden Dachauer Pfarrverbände, "Hl
Kreuz und St. Peter" und "St. Jakob", zur Stadtkirche
zusammengeführt werden. In diesem Prozess, zur Gründung einer Stadtkirche,
bin ich nun bei Ihnen als Pfarrvikar. Die Gründung der Stadtkirche beginnt
mit einem gemeinsamen Gottesdienst am 1. Advent in St. Jakob, zu dem
die Gemeindemitglieder aus allen Pfarreien der Stadt Dachau eingeladen
sind. Der Prozess der Gründung der Stadtkirche wird wohl insgesamt zwei
Jahre dauern, in denen wir langsam zusammenwachsen.
Schon jetzt profitieren wir davon, dass die Seelsorgeteams der beiden
Pfarrverbände immer besser miteinander vernetzt sind. Was dieser Prozess
mit sich bringen wird und wie es nach der Gründung der Stadtkirche sein
wird, lässt sich jetzt noch nicht sicher sagen. Ich wünsche uns aber
allen, dass wir mit großer Offenheit und freudiger Erwartung dieser
Entwicklung entgegengehen und die Chancen dieses Prozesses erkennen.
Ihr Jasper Gülden, Pfarrvikar

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