zur Landkreiskarte              ausführl.Beschreibg           Kirchen in Dachau


Pfarrkirche St. Peter in DACHAU

mehr zu St.Petrus....
85221 Dachau, St.-Peter-Str. 5
Lage der Kirche auf der Landkarte ...

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alle Kirchen und Kapellen in der Stadt Dachau auf der Landkarte


Kurzbeschreibung
                             Datenblatt

Als im Jahr 1937 die Stadtpfarrei St.Jakob auf über 10.000 Seelen angewachsen war, wurde beschlossen, im Neubaugebiet Augustenfeld eine eigene Pfarrei St.Peter zu gründen und dort eine Kirche zu bauen.
Im Hinblick auf die kirchenfeindliche Herrschaft der Nationalsozialisten und die damit verbundenen Geldsorgen musste der Architekt Franz Xaver Huf nach seiner Aussage "die Form und Ausstattung der Kirche so einfach wie möglich halten".

Die Bauzeit war mit nur einem Jahr sehr kurz. Am 4.9.1938 wurde das Gottes-haus durch Kardinal Michael Faulhaber geweiht. Die offizielle Gründung der Pfarrei St. Peter erfolgte allerdings erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Kreuzigungsgruppe -zur Vergrößerung bitte klickenTod Mariens  - zur Vergrößerung bitte klickenlinker Seitenaltar - zur Vergrößerung bitte klickenrechter Seitenaltar-zur Vergrößerung bitte klickenDeckenfresken-zur Vergrößerung bitte klickenMarienfigur auf dem Altar zur Vergrößerung bitte klicken
Vortragekreuz


Die ersten Glocken in dem massigen, 26 m hohen Turm mussten 1943 zum Einschmelzen abgeliefert werden; die heutigen Glocken wurden 1951 beschafft.

Inneneinrichtung

Blickpunkt der Kirche sind die Wandge-mälde im Chorraum und an der üblichen Stelle von Seitenaltären. Sie stammen von dem bekannten Münchener und Dachauer Kunstmaler Otto Graßl und sollen nach dem Willen des Künstlers durch strenge Form- und unaufdringliche Farbgebung an früh-christliche Kunstwerke erinnern.

Über dem Hochaltar thront im Gemälde der Kirchenpatron, St.Petrus. Er sitzt auf einem Schiff (mit Anker) und hat die Füße auf einen Felsen gestützt. In seinen Händen hält er das Papstkreuz und die Himmels-schlüssel.
Über ihm ist Christus als der Auferstan-dene in himmlischer Glorie abgebildet. Als Boten Gottes reichen Engel ein Fischernetz zum Menschenfischer Petrus hinab.

Zu beiden Seiten von Petrus sind Kirchenväter u. Kirchenlehrer dargestellt
Links
stehen:
- der hl. Bonaventura (mit Abtsstab,
- der hl. Augustinus (mit Kind/Engel)
- Papst Gregor der Große (mit Taube). 
rechts sind zu sehen:
- St.Ambrosius
(mit Bienenkorb)
- St.Hieronymus
(mit Löwen)
- St.Thomas v.Aquin (mit offenem Buch)


Vergrößerung von 10 Details (Wandbilder,Kanzel,Tabernakel,Taufstein)  per Mouseklick zur Beschreibung des Tabernakels zur Beschreibung des rechten Seitenaltars zur Beschreibung des linken Seitenaltars zur Beschreibung des Taufsteins zur Beschreibung des Zelebrationsaltars zur Beschreibung des Kreuzwegs zur Beschreibung des Kreuzwegszur Beschreibung der Evangelistensymbolezur Beschreibung der Evangelistensymbolezur Beschreibung der KanzelApostelfigur -zur Vergrößerung bitte klickenrechter Seitenaltar-zur Vergrößerung bitte klicken

Nach dem Konzil wurde in den 1970er Jahren ein schön gestalteter Altar aus Steinblöcken aufgestellt, der aus dem Boden herauszuwachsen scheint.
An der Stelle von Seitenaltären sind Fresken von Maria und Josef zu sehen.

Auch die Kreuzwegbilder wurden von Otto Graßl (auf Holz) gemalt.

Die Kirche bietet 200 Kirchenbesuchern einen Sitzplatz.

Die letzte Renovierung wurde im März 2022 abgeschlossen.

Pfarrverband
Seit Dez.2012 bilden die Dachauer Pfarreien St.Peter und Heilig Kreuz einen Pfarrverband.
Ab 2025
sollen die beiden Dachauer Pfarrverbände, "Hl Kreuz und St. Peter" und "St. Jakob", zur Stadtkirche zusammengeführt werden. Die Gründung der Stadtkirche Dachau hat schon mit einem gemeinsamen Gottesdienst am 1. Advent 2023 in St. Jakob begonnen und dürfte wohl zwei Jahre dauern.

Die Gottesdienstordnung für diesen Pfarrverband finden sie hier...
Die Gottesdienstordnungen aller Pfarreien im Landkreis Dachau können Sie hier erfahren...


Ausführliche Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen Hinweisen


Geschichte

Als im Jahr 1937 die Stadtpfarrei St.Jakob auf über 10.000 Seelen angewachsen war, wurde beschlossen, im Neubaugebiet Augustenfeld eine eigene Pfarrei St.Peter zu gründen und dort eine Kirche zu bauen.
Im Hinblick auf die kirchenfeindliche Herrschaft der Nationalsozialisten und die damit verbundenen Geldsorgen musste der Archi-tekt Franz Xaver Huf nach seiner Aussage "die Form und Ausstattung der Kirche so einfach wie möglich halten". Die Bauzeit war rekordverdächtig kurz.
Am 7.November 1937 hatte Prälat Pfanzelt den ersten Spatenstich getan. Bei der Grundsteinlegung am 12.Dez. 1937 durch den Prälaten Dr. Nicolaus Brehm war die Kirche schon halb fertig (mehr darüber....). Nach nicht einmal einem Jahr war der Bau vollendet.

Am 4.9.1938 wurden aus der Mutterkirche St.Jakob Reliquien der Katakombenheiligen Martialis, Redemptus und Clementia in die neue Kirche übertragen und das Gotteshaus durch Kardinal Michael Faulhaber geweiht. In seiner Predigt wies der Kardinal darauf hin, dass Dachau nun eine Drei-Apostel-Pfarrei geworden sei: Sie stehe von jetzt an nicht nur unter dem Schutz von Jakobus und Johannes, sondern auch unter dem des hl.Petrus, der bereits zu Lebzeiten von Jesus immer ein besonders eifriger Verfechter des Glaubens gewesen sei.
Die offizielle Gründung der Pfarrei St. Peter erfolgte allerdings erst am Ende des Zweiten Weltkriegs, am 20.Januar 1945.

Das erste Geläute im massigen, 26 m hohen Turm, das aus vier Glocken bestand, kam aus der Jakobskirche. Doch alle Glocken mussten 1943 zum Einschmelzen abgeliefert werden. Die heutigen Glocken wurden 1951 beschafft
...mehr über die Glocken von St.Peter..


Pfarrer
1945-1950

Johann Winhardt
(vorher ab Okt.1939 als Expositus/Pfarrvikar)
...mehr über Johann Winhard finden Sie hier...

 
1950-1971

Nikolaus Schwankl
Über das 25jährige Priesterjubiläum von Pfarrer Schwankl im Jahr 1962 gibt es einen Zeitungsbericht.
Wenn Sie ihn lesen möchten, klicken Sie hier..

 
1971-1990

Raimund Dettenthaler
...mehr über Dettenthaler
finden Sie hier...


Priestergrab
1990-1991 Eckehard Jockel
1991-1996

Leiter der Pfarrei: Diakon Fritz Königer
...mehr über Königer finden Sie hier...

Seelsorger der Pfarrei: OStR Reinhold Langenberger
...mehr über Langenberger finden Sie hier...

1996-2011 Dominik Bartsch
 
2011-2023 Cornelius Heinrich Denk  
seit 1.9.2023 Jasper Gülden  


Renovierungen
:
1980 und
2022 (Innenrenovierung: Fresken, Kreuzweg, Innenanstrich, Kassettendecke, Deckenleuchten, Audio-Videoanlage, Heizung,
        Altarbeleuchtung, finanziert aus Mitteln des Fördervereins) 17)


Inneneinrichtung

Innenmaße

  Länge der Kirche 37,25 m (Kirchenschiff 26,80 m, Altarraum 10,45 m)
Breite der Kirche: Kirchenschiff: 12,35 m, Altarraum: 8,05 m
Höhe  der Kirche: Kirchenschiff: 8,35 m, Altarraum: 10,05 m (+ Höhe von 4 Altarstufen)
200 Sitzplätze im Kirchenschiff

Die Innenausstattung bestand zunächst nur aus Leihgaben (Kreuzigungsgruppe und Figuren aus dem Kloster Indersdorf); sie wurde nach dem Krieg neu angeschafft und erst im Laufe der Jahre vervollständigt.


Wandgemälde

Blickpunkt der Kirche sind die Wandmalereien im Chorraum und hinter den Seitenaltären. Sie stammen von dem bekannten Münchener und Dachauer Kunstmaler Otto Graßl und sollen nach dem Willen des Künstlers durch strenge Form- und unauf-dringliche Farbgebung an frühchristliche Kunstwerke erinnern. ... mehr über Otto Graßl...
Kirchenvater ist die Bezeichnung für frühchristliche Schriftsteller, die in ihren Schriften die christ-liche Lehre begründeten.

Sie verbanden die Evangelien mit den Schriften der Apostolischen Väter, kirchlichen Geboten und Entscheidungen der Konzile und schufen so einen standardisierten Korpus christlicher Lehren.

Zu den Kirchenvätern zählen in der katholischen Kirche die Ambrosius, Augustinus, Papst Gregor I. und Hieronymus
zur Beschreibung des Christusbildeszur Beschreibung des Petrusgemäldeszur Beschreibung der linken Heiligenbilderzur Beschreibung der rechten Heiligenbilder

Kirchenlehrer ist in der katho-lischen Kirche die Bezeichnung für bedeutende kirchliche Lehrer (derzeit 30).

Mit der Verleihung des Titels, der sich vom lateinischen doctor ecclesiae ableitet, erkennt die katholische Kirche den Beitrag einer Person zur Lehre und zum Verständnis des Glaubens an.

Diese muss ein kanonisierter Heiliger oder eine Heilige sein und sich durch ihre Rechtgläu-bigkeit sowie durch ihre Gelehr-samkeit ausgezeichnet haben.

  Zu den Kirchenlehrern gehören u.a. Thomas von Aquin sowie der bei uns weniger bekannte, aber in Italien hochverehrte hl.Bonaventura. Seit 1970 gibt es auch weibliche Kirchenlehrer-innen : Teresa von Avila und Katharina von Siena, dazu Hildegard von Bingen, (seit 2012).


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Auferstandener
Christus

Über Petrus ist Christus als der Auferstandene in himmlischer Glorie abgebildet. Als Boten Gottes reichen Engel ein Fischernetz zum Menschenfischer Petrus hinab.
Darunter stehen die Worte "Tu es Petrus, et super hanc Petram aedificabo ecclesiam meam, et portae inferi non praevalebunt adversus eam " (Du bist der Fels, auf den ich meine Kirche bauen werde, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen).

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St.Petrus
Über dem Hochaltar thront der Kirchenpatron St.Petrus, auf einem Schiff (mit Anker) sitzend, die Füße auf einen Felsen gestützt. In seinen Händen hält er das Papstkreuz mit den drei Querbalken und die beiden Himmelsschlüssel. Er ist -wie in den meisten Petrusdarstellungen seit dem 4.Jahrhundert - mit rundem Kopf und grauem, krausen Haarkranz sowie Bart dargestellt.

Hinweise: Die drei Querbalken des Papstkreuzes symbolisieren die drei päpstlichen Gewalten: die Priester-, Hirten- und Lehrgewalt.
Diese sog.Himmelsschlüssel, die der Künstler der Petrus-Darstellung in die Hand drückte, haben den Heiligen im Brauchtum zum Himmelspförtner gemacht. In der christlichen Symbolik repräsentieren die Schlüssel aber die Vollmacht auf Erden und im Himmel zu lösen und zu binden. Deshalb die beiden Schlüssel. Nach Matthäus 16,19 sagte Jesus zu Petrus: "Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben. Was du binden wirst auf Erden, wird gebunden sein im Himmel, und was du lösen wirst auf Erden, wird gelöst sein im Himmel".
Der Anker diente in biblischer Zeit nicht nur zum Festmachen, sondern auch zum Manövrieren des Schiffes. Er symbolisierte deshalb die göttliche Hilfe gegen die Bedrängnis der Christen in der Zeit der Verfolgung. Damals verwendete man ihn (mit Querbalken) als heimliches Zeichen für das Kreuz. Er war das Zeichen der Hoffnung während der Verfolgung. Dann verschwand der Anker als Symbol für die nächsten tausend Jahre. Erst im 15.Jh erhielt er wieder seine frühere Symbolik. 13)

Links und rechts von Petrus Kirchenväter und Kirchenlehrer.

Links stehen
- der hl. Bonaventura (mit Abtsstab - er war Ordensgeneral der Franziskaner),
- der hl. Augustinus (mitte, mit einem Kind, das eine Schöpfkelle in der Hand hält; damit wollte es das Meer ausschöpfen) und - Papst Gregor der Große (mit Heilig-Geist-Taube als Hinweis auf die Legende, er sei bei der Verfassung einer seiner Schriften
  vom Heiligen Geist in Gestalt einer Taube inspiriert worden). 
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Bonaventura - Augustinus - Papst Gregor I.

Bonaventura (1221-1274) soll als Kind von Franz von Assisi geheilt worden sein. Der gab ihm auch seinen Ordens-namen, als er ausrief: "oh buona ventura","oh gute Fügung". Später war er zusammen mit Thomas v.Aquin Professor in Paris. Aufgrund seiner Gelehrsamkeit wurde Bonaventura 1257 zum Ordensgeneral der Franziskaner gewählt. Ihm wird die Einführung des Ave Maria zur Vesper zugeschrieben. 

Augustinus (354-430) ist der bedeutendste der vier latei-nischen Kirchenväter. Er gelangte auf allerlei Irrwegen zum christlichen Glauben und wurde 387 vom hl. Ambrosius in Mailand getauft. 394 wurde er zum Bischof von Hippo bei Karthago geweiht.
Durch seine zahlreichen Schriften entwickelte er sich zum geistigen Führer der abendländischen Kirche. Er starb am 28.8.430 während der Belagerung Hippos durch den Vanda-lenkönig Geiserich.
Nach der Legende traf Augustinus, der immer das Geheimnis der Dreifaltigkeit ergründen wollte, am Meeresstrand ein Kind, das mit einer Muschelschale das Wasser des Meeres auszuschöpfen versuchte. Als Augustinus das Kind auf die Aussichtslosigkeit seines Tuns aufmerksam machte, erwi-derte es, dass sein Tun nicht weniger aussichtslos sei als der Versuch, das Wesen der Dreifaltigkeit Gottes zu ergrün-den.

Gregor I. der Große (540-604) lenkte als Papst von 590 an 14 Jahre lang kraftvoll und zielbewusst die Kirche. Er leitete die Christianisierung Englands in die Wege, stellte mit den Westgoten und Langobarden ein gutes Einvernehmen her, baute die kirchliche Armenpflege auf, erneuerte die Liturgie und bemühte sich um die römische Sängerschule. Durch seine zahlreichen Schriften beeinflusste er die Theologie bis in die Aufklärungszeit. Nach der Legende hat ihn bei einer seiner Schriften der Heilige Geist in Gestalt einer Taube inspiriert.

Auf der rechten Seite sind die Heiligen
- Ambrosius
(mit Bischofsstab und Bienenkorb - Hinweis auf Bienen-Legende),
- Hieronymus
(mit Löwen, dem er einen Dorn aus seiner Tatze gezogen hatte und
- Thomas von Aquin
(mit geöffnetem Buch in beiden Händen) zu sehen.

Ambrosius (339-397) aus Trier war Bischof von Mailand. Hier zeigte er, sich als hervorragender Seelsorger. Dem Staate gegenüber vertrat er die Selbstständigkeit der Kirche. Seine zahlreichen Schriften aus den Gebieten des Glaubens, der Katechese, Moral und Askese und die von ihm gedichteten Hymnen ließen Ambrosius zu einem der Wegbereiter der mit-telalterlichen christlichen Kultur werden. 
Nach der Legende war ihm als Bub ein Schwarm Bienen um den Mund geflogen, ohne ihm zu schaden. Möglicherweise ist aber der Bienenkorb ein Hinweis auf einen Fleiß und seine Be-redsamkeit in Glaubensfragen. Vielleicht ist er aber auch eine Veranschaulichung seines Namens (ambrosium: die Wabe des himmlischen Honigs).

Hieronymus (347-420) aus Dalmatien, führte drei Jahre lang in der Wüste Chalkis (Ostsyrien) ein Einsiedlerleben, bevor er 379 zum Priester geweiht wurde. Von 382 bis 385 war er Sekretär von Papst Damasus I. Nach dessen Tod gründete er 386 bei Bethlehem vier Klöster. Hieronymus hat das Alte Testament aus dem Hebräischen und Griechischen und das Neue Testament aus dem Griechischen ins Lateinische neu übersetzt. 
Nach der Legende zog Hieronymus einem Löwen einen Dorn aus seiner Tatze, worauf das Tier aus Dankbarkeit bei ihm blieb. 


Ambrosius (mit Bienenkorb) - Hieronymus (mit Löwen) - Tomas Aquin (mit Buch)
Thomas von Aquin (1226-1274), kam mit fünf Jahren als
"Oblate", als gottgeweihtes Kind, zu den Benediktinern ins Kloster auf dem benachbarten Montecassino. Dort war sein Onkel Abt; der sollte ihn für eine große Karriere präparieren. Mit 14 Jahren studierte Thomas in Neapel und lernte dort den jungen Domi-nikanerorden kennen. Gegen den Willen der Eltern trat er 1243 in diesen Orden ein. Er lehrte in Paris und in Italien und war später im Vatikan tätig. Dort entstand sein bekanntestes Werk, die bis heute wegweisende "Summa Theologiae", das "Lehrbuch der Theologie". Thomas war der wohl größte katholische Theologe. Er bemühte sich in seinen Werken Glaube und Vernunft, Philosophie und Theologie zusammen zu bringen, war ein glasklarer Denker von höchster analytischer Intelligenz. Sein plötzlicher Tod auf dem Weg zum Konzil von Lyon ließ das Gerücht entstehen, er sei vergiftet worden. 

Evangelistensymbole am Chorbogen


In den Winkeln des Chorbogens sind die biblischen Symbole der vier Evangelisten angebracht.

Dazwischen stehen die Worte: "Sanctus, sanctus, sanctus Dominus Deus omnipotens", zu deutsch: "Heilig, heilig, heilig, Herr, allmächtiger Gott".
 
Evangelistensymbole:
Markus-Löwe, Johannes-Adler, Lukas-Stier, Matthäus-Mensch.
Die vier Symbole geflügelter Mensch, geflügelter Löwe, geflügelter Stier und Adler reichen zurück bis in den babylonischen Mythos. Dort stellten sie die vier Astralgötter Nergal (Flügellöwe), Marduk (Flügelstier), Nabu (Mensch) und Mimurta (Adler) dar, die vor den Heiligtümern Wache hielten.
Im Alten Testament werden sie in den Gottesvisionen Ezechiels (Ez 1,1-14), im Neuen Testament in
  der Offenbarung des Johannes (Kap.4 Vers 7) als die vier Lebewesen, die rings um Gottes Thron stehen, erwähnt. Zuerst bildete man sie nur im Zusammenhang mit dem thronenden Christus ab.
Als Evangelistensymbole dienen sie erst seit dem frühen Mittelalter. Seit Hieronymus (347-420) werden sie wie folgt gedeutet: 
- Der geflügelte Mensch (nicht Engel !) bei Matthäus weist auf den Stammbaum Jesu und auf dessen Geburt
  (mit deren Bericht das Matthäusevangelium beginnt) hin. 
- Der geflügelte Löwe ist Sinnbild für Markus, weil das Markusevangelium mit der Predigt des Johannes in der
  Wüste, dem Lebensraum des Löwen, beginnt und weil sein Evangelium die Kraft der Auferstehung und
  Todesüberwindung betont.
- Der geflügelte Stier (als Opfertier) des Lukas galt als Zeichen für den Beginn des Lukas-Evangeliums,
  das mit dem Opfer des Zacharias einsetzt und das am innigsten auf den Opfertod Christi hindeutet.
- Den Adler des Johannes versteht man als Symbol für den spirituellen Höhenflug des Johannes-Evangeliums,
  das mit den Worten beginnt "Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort".


Zelebrationsaltar

Nach dem Konzil wurde in den 1970er Jahren ein schön gestalteter Altar aus Steinblöcken aufgestellt, der aus dem Boden herauszuwachsen scheint.

Die Errichtung des Zelebrationsaltars geht zurück auf die Liturgiereform, die durch die Beschlüsse des 2.Vatikanische Konzils ausgelöst wurde. Der Zelebrationsaltar bedeutet eine Rückkehr zu den Wurzeln der Eucharistiefeier: Ob es schon im Urchristentum, während der Verfolgung in den ersten Jahrhunderten, Altäre gegeben hat, ist in der Theologie umstritten. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die Christen heimlich in den Wohnungen trafen und dort ihre Versam-mlungen abhielten.


Zelebrationsaltar

Hier war wohl der Tisch der Mittelpunkt. Der Kirchenhistoriker Prof.Stefan Heid 16) glaubt, dass sich die Christen schon immer in einem ausschließlich für den religiösen Kult bestimmten Raum mit einem Altar getroffen haben. In jeder Stadt habe es nur einen Gottesdienstraum gege-ben, in dem sich alle umwohnenden Christen ge-troffen hätten. Möglicherweise gab es -je nach Verfolgungssituation- auch beide Formen neben-einander. In jedem Fall ist davon auszugehen, dass der Altartisch frei aufgestellt und von allen Seiten zugänglich war.

  Ab dem 8. Jh. wich die Tischform immer mehr der Blockform. Dies kam der Entwicklung entgegen, im Altar Reliquien von Märtyrern und Heiligen beizusetzen. Der zelebrierende Priester stand hinter dem Altar, sodass seine Handlungen während der Messfeier für die ganze Gemeinde sichtbar waren. Als der Altar dann im 11.Jh eine Rückwand mit hohen Altaraufbauten (Retabeln) erhielt und weiter an die Ostwand rückte, wandte der Priester der Gemeinde den Rücken zu. Dies wurde in der katholischen Kirche durch eine Litur-giereform erst vor 55 Jahren wieder rückgängig gemacht.
Der Zelebrationsalter ersetzt nun liturgisch voll den Hochaltar. 12)

An der rechten Seite des Altarraums ist der in die Wand eingefügte Grundstein noch zu sehen. Er trägt die Jahreszahl 1937.

Fresken von Maria und Josef am Chorbogen

Auf der linken Seite ein Bild des Heiligen Josef, kraftvoll - nicht als alter Mann, wie er so oft in der christlichen Kunst erscheint. Er hält einen Hobel in der Hand, sein Sohn Jesus, der neben ihm steht, trägt den Zimmermanns-winkel.
  Hinweis: Joseph war der Vater Jesu - oder Ziehvater Jesu, da nach altchristlicher Überzeugung Jesus der Sohn Gottes ist und durch den Heiligen Geist im Schoß der Jungfrau Maria gezeugt wurde. Joseph stammte aus dem Geschlecht des Königs Davids, aus dem nach dem Zeugnis des Alten Testaments der Messias hervorgehen werde. Er lebte als Zimmermann in Nazareth. Gedenktag: 19. März

St.Josef

Der Marienaltar (links) wird durch ein Gemälde der Muttergottes im Stil des Petrusbildes geprägt.
Maria neigt ihr Haupt dem Kind zu. Jesus hält eine Schriftrolle in der linken Hand und macht mit der Rechten
einen Segensgestus.

Muttergottes
Kreuzweg Kreuzweg zur Beschreibung der Orgelzur Beschreibung des Zelebrationsaltarszur Beschreibung der Kanzel
Vergrößerung von 3 Details (Orgel, Altar, Kreuzweg)  per Mouseklick
Vor dem Altar steht auf einem Steinsockel der schön gestaltete zylinderförmige Tabernakel frei im Raum.
  Tabernakel ist das lateinische Wort für Zelt. Die seit dem 12. Jh übliche Bezeich-nung führt zurück zur Bundeslade der Israeliten zur Zeit Mose, die ebenfalls in einem Zelt untergebracht war.

Tabernakel
  Der Tabernakel dient bereits seit frühchristlicher Zeit (unter anderem Namen) zur Aufbewahrung verwandelter Hostien für die Sterbenden. Im hohen Mittelalter wurde er auch Ort der Anbetung und Verehrung Christi in der Gestalt dieses eucharistischen Brotes. Der Ort und die Form der Aufbewahrung änderten sich im Laufe der Jahrhunderte häufig. Das Tridentinische Konzil (1545-63) ordnete die Aufstellung des Tabernakels auf dem Altar an. Doch diese Vorschrift wurde in Deutschland, wo man lange daran festhielt, die heiligen Hostien in Wandschränken und Sakramentshäuschen aufzubewahren, erst im 18. Jahrhundert umgesetzt. Das 2. Vatikanische Konzil (1962-65) lässt dies wieder zu. Deshalb werden in modernen oder modernisierten Kirchen Tabernakel häufig in die Wand eingelassen oder stehen frei auf einer Säule.

Die einfache Holzkanzel mit ihrem etwas schmucklosen Deckel wird schon seit Jahren nicht mehr benutzt. Sie kann durch die unter der Kanzel befindlichen Türe und ein an das Kirchenschiff angebautes abgerundetes Treppenhaus betreten werden.


Taufstein

Vor dem Altar steht der achteckige Taufstein mit Kupferdeckel, in den das Auge Gottes (das Auge als Symbol für die Wachsamkeit Gottes über den Menschen) und die Buchstaben Alpha und Omega eingraviert sind.
  Hinweis: Die achteckige Form symbolisiert die Wiedergeburt als Christ durch das Sakrament der Taufe. Die Zahl acht und das Achteck werden als Symbol für Erneuerung, Wiedergeburt und Herrschaft (in dem Fall des Christentums) angesehen werden. Die Zahl symbolisiert auch den Tag der Taufe als den achten persönlichen Schöpfungstag.

Taufstein



Kreuzwegbilder


Auch die Kreuzwegbilder (70 x 70 cm) wurden von Otto Graßl auf Holzuntergrund gemalt. Sie entstanden in den Jahren 1952-1954, in der "abstrakten Phase" des Malers.

Vergrößerung der Bilder per Mouseklick.

1. Station
Jesus wird von Pilatus
zum Tod verurteilt
2. Station
Jesus nimmt das Kreuz
auf seine Schultern
3. Station
Jesus fällt zum ersten Mal
unter dem Kreuze
4. Station
Jesus begegnet
seiner Mutter Maria
5. Station
Simon v.Cyrene hilft Jesus
das Kreuz tragen
6. Station
Veronika reicht Jesus
das Schweißtuch dar
7. Station
Jesus fällt zum zweiten Mal
unter dem Kreuze
8. Station
Jesus tröstet die
weinenden Frauen
9. Station
Jesus fällt zum dritten Mal
unter dem Kreuze
10. Station
Jesus wird seiner
Kleider beraubt
11. Station
Jesus wird ans
Kreuz geschlagen
12. Station
Jesus stirbt am Kreuz
Signatur von Otto Graßl
an der 14.Station
13. Station
Jesus wird vom Kreuz abgenommen
14. Station
Jesus wird ins Grab gelegt

Wenn Sie mehr über den Kreuzweg und seine Darstellungen in Kirchen des Landkreises erfahren wollen, klicken Sie hier...


Orgel

Auf der mit 7,35 m sehr tiefen Empore steht die Orgel. Es ist das dritte Instrument in der Kirche.

- Die ersten 13 Jahre (von 1938 bis 1951) wurde
  der Gesang der Gemeinde nur von einem Har-
  monium begleitet.

- Die erste Pfeifenorgel, ein relativ kleines
  Instrument mit nur 8 Registern, war 1951
  gekauft worden und leistete seinen Dienst rd.
  30 Jahre.


Orgel
- Als 1984/85 genügend Geld vorhanden war,
   erwarb man die heutige Orgel, eine elek-
   trische Schleifladen-Orgel mit drei Manualen
   und 32 Registern.

  Sie war 1967 in Passau von der Fa.Eisen-
   barth
für die Kirche in Wolfratshausen erbaut
   worden. Als dort 1985 ein Neubau durch die
   Firma Eisenbarth durchgeführt wurde, hat
   man die alte Orgel nach St. Peter verkauft.

Die Orgel gehört zu den größten des Dachauer Landes (nach Dachau/Mariä Himmelfahrt, Dachau/ St.Jakob und Indersdorf).


Die Orgel hat folgende Disposition: 08) , 18)
I.  Hauptwerk:       Rohrgedeckt 16', Prinzipal 8', Koppelflöte 8', Prinzipal 4', Gemshorn 4', Oktav 2',
 ( C-g''')                Mixtur 6-fach 11/3', Trompete 8'                      
II. Oberwerk:         Holzflöte 8', Harfpfeife 8', Prinzipal 4', Blockflöte 4', Waldflöte 2', Quinte 22/3', Terz 13/5',
                           Scharff 4-fach 1', Musette 8'
III.Brüstungspositiv:Gedackt 8', Quintade 8', Rohrflöte 4', Prinzipal 2', Spitzflöte 11/3', Zimbel 3-fach 1/2',
                           Schalmey 4'
Pedal:                   Prinzipalbass 16', Subbass 16', Oktavbass 8', Gedacktbass 8', Choralbass 4'
  (C-f')                  Hintersatz 4-fach 22/3', Posaune 16', Kleintrompete 4'
Koppeln:
               II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, 2 freie Kombinationen, 1 freie Pedalkombination, Tutti,                            Crescendo

Allgemeines zur Orgel - Mit ihren vielen Pfeifen, die über ein Gebläse zum Klingen gebracht werden, steht die Orgel meist im rückwärtigen Bereich der Kirche auf der Empore. Sie hielt erst allmählich Einzug in die Kirchen, weil sie bis in das 11. Jh. als profanes (weltliches) Instrument galt, das für das höfische Zeremoniell verwendet wurde. Erst ab dem 13. Jh wurde es zur Regel, in allen bedeutenden Kirchen Orgeln zu errichten. Heute gehört eine Orgel zur Ausstattung fast jeder Kirche. Mit ihrer Klangvielfalt und Klangfülle trägt sie zur Verschönerung des Gottesdienstes bei. Der Orgelprospekt, die Schauseite der Orgel, wurde früher meist durch Künstler gestaltet. Im Barock und im Klassizismus, deren Epochen unsere ältesten Orgeln im Landkreis Dachau angehören, wurde der Prospekt mit reicher Ornamentik verziert. Heute setzt sich immer mehr der Freipfeifenprospekt durch, der allein durch die harmonische Anordnung der Pfeifen wirkt.


Krippe

In der Weihnachtszeit (bis zum Fest Mariä Lichtmess am 2.Febr.) steht eine Krippe. Sie wurde 1990 von der Pfarrei als sehr kleines Ensemble gekauft und seither kontinuierlich erweitert. Derzeit (2011) besteht sie aus 67 Einzelfiguren.  

 

Heiliges Grab

Seit einigen Jahren wird am Karfreitag wieder ein Heiliges Grab im abgedunkelten Haupteingang der Kirche aufgebaut.

Nach der um 15 Uhr beginnenden Karfreitagsliturgie wird die Monstranz mit dem Allerheiligsten über dem Heiligen Grab aufgestellt. Darunter liegt eine Figur des Leichnams Christi im beleuchteten und von Blumen umgebenen Grab.

Der Brauch des Hl.Grabes stammt aus der Barockzeit und diente der Veran-schaulichung des Heilsgeschehens.

Viele farbige Glaskugeln vor den Ker-zen, tauchen den Kirchenraum in ein mystisches Licht.
Die Glaskugeln waren früher mit farbigem Wasser gefüllt. Hinter ihnen wurden Öllampen angezündet. Dadurch entstand eine magische, theatralische Wirkung.


Heiliges Grab

 

Hinweis: Die ersten Heiligen Gräber entstanden durch Wallfahrer, die aus dem Heiligen Land zurückkehrten und Nachbildungen des historischen Gra-bes errichteten. Eine Hochblüte er-lebte der Brauch in der durch das Konzil von Trient (1545-63) einge-leiteten Gegenreformation. Die Jesu-iten sahen im Heiligen Grab ein "spectaculum sacrum", ein heiliges Schauspiel, das für die Gläubigen das Heilsgeschehen eindrucksvoll veran-schaulichte.
Spectacula sacra waren in der gan-zen Barockzeit ein beliebtes Mittel der Glaubensverkündigung. Die Kulissen der Heiligen Gräber wurden im Laufe der Zeit immer größer.

Es entstanden fantastische Scheinarchitekturen mit biblischen Landschaften, mit Engeln und Wachsoldaten; im Zentrum Felsen-grotten, in die man eine Figur von Christi Leichnam legte. In manchen Pfarreien standen fromme Bürger, als römische Soldaten oder als Engel verkleidet, am Grab.
In der Zeit der Aufklärung und der Säkularisation (ca. 1780-1820) wurde das spectaculum sacrum verboten. Doch staatliche Verbote haben in Glaubenssachen meist keine große Wirkung. Ab der Mitte des 19.Jh. lebte der Brauch wieder auf und führte zu einem neuen Höhepunkt; die Pfarreien wetteiferten miteinander in der prunkvollen Ausgestaltung. 15)


Erst nach dem 2.Vatikanischen Konzil (1962-65) kam der Brauch zum Erliegen, weil er nicht mehr zur neuen Liturgie der Kartage passte. Leider wurden damals viele der Kulissen verbrannt oder entsorgt. Denn in den letzten Jahren werden in vielen Kirchen wieder Heilige Gräber aufgestellt. Wenn auch die kunsthistorischen Gründe für die Renaissance des Brauchs überwiegen, so kommen doch am Karfreitag Abend und Karsamstag Vormittag viele Gläubige in die Kirche, um sich in dieser, alle Sinne berührenden Umgebung, in das Leiden und Sterben Christi zu vertiefen. Inzwischen gibt es im Landkreis Dachau wieder mehrere Kirchen, in denen ein Hl.Grab errichtet wird. Im Jahr 2007 waren dies neben Hirtlbach noch Altomünster, Dachau-Mariä-Himmelfahrt, Dachau-Heilig-Kreuz, Dachau-St.Jakob, Ebertshausen, Kloster Indersdorf, Langenpettenbach, Weichs und Riedenzhofen. Wenn Sie interessiert sind, klicken Sie hier...

mehr über die Pfarrei St.Peter und ihre Aktivitäten erfahren Sie von der Homepage der Pfarrei.

Hans Schertl


Quellen :
01) Dachauer Nachrichten v. 5.12.1951, vom 11.12.10.1952 und vom 5.05.1962
02) Nikolaus Schwankl, St.Peter Dachau - Kirche und Pfarrgemeinde, 1963
03) Heimatbuch des Landkreises Dachau, 1970
04) Prof.Dr.Ottilie Thiemann-Stoedtner, Zum Gedenken an den Dachauer Maler Otto Grassl, Amperland 1976-2
05) Unser Dachauer Land, Beilage der Dachauer Nachrichten vom April 1998 (Kreuzweg)
06) Gerhild Düring, Dachauer Nachrichten vom 25.8.1998
07) Karl Müller, Rienshofen, 2002 
08) Georg Brenninger, Die Glocken der Kirchen im Dekanat Dachau, Amperland 2005/1
09) Sabine Remiger,Münchner Kirchenzeitung v. 3.9.2006 (Petrus)
10) Dachauer SZ vom 30.11.1976 (Graßl), vom 1.8.1988 (Pfarrer), vom 19.4.2002, vom 12.12.2007
11) Internetseite der Pfarrei St.Peter, 2011 (Krippe, Hl.Grab, Orgeldisp)
12) Dr Heisig, Kunstreferat des Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt 2014 (Zelebr ersetz Hochaltar)
13) Eckhard Bieger, Das Bilderlexikon der christlichen Symbole, 2008 (Anker)
14) Innenmaße: Messung durch den Verfasser 2016/04
15) Münchner Kirchenzeitung vom 25.3.2015 (Historik Hl.Grab)
16) Prof. Stefan Heid, Das Ende einer Legende, Zeitschrift Herder Korrespondenz 4/2019 S. 37-39
17) Innenrenovierung in Rekordzeit, Dachauern Nachrichten vom 18.3.2022
18) Organ index, freie Wiki-Orgeldatenbank, Internetseite, 2022 (Orgel)

35 Bilder: Hans Schertl

Kirchen und Kapellen im Dachauer Land - ein virtuelles Guckloch durch die verschlossene Kirchentür

4,2,2022


Die Glocken von St.Peter

Die ersten Glocken, die 1938 von der Mutterpfarrei St.Jakob mitgegeben wurden, mussten 1942 zum Einschmelzen abgeliefert werden. Nach dem Krieg wurde im Jahr 1950 für neue Glocken gesammelt. Schon ein Jahr später konnten vier neue Bochumer Stahlglocken angeschafft und am 4. Adventsonntag, dem 23. Dezember 1951, durch Prälat Friedrich Pflanzelt feierlich geweiht werden. Das Geläute umfasst die Töne f-g-a (Tedeum-Motiv: Großer Gott wir loben dich) oder d-f-g-a (Motiv der liturgischen Präfation "Per omnia saecula saeculorum"). 

Die größte Glocke ist die Christusglocke. Sie wiegt 26 Zentner. An ihrer Krone steht die Inschrift: "Kyrie eleison - Christe eleison - Kyrie eleison", und an ihrem Schlagrand: "Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit. Amen". Ihr Grundton ist das d'

Die zweitgrößte Glocke ist die Petrusglocke. Sie wiegt 15 Zentner. Ihre Krone trägt die Inschrift: "Sancte Petre, ora pro nobis". An ihrem unteren Rand stehen die Worte aus dem Petrusbrief: "Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum". Der Grundton ist das f'

Die 3. Glocke ist die Muttergottes- oder Ave-Maria-Glocke mit 14 Zentnern und dem Ton g'. Sie trägt die Inschriften: "Sancta Maria, Dei Genitrix, ora pro nobis" und "Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Worte". 

Die 4. und kleinste Glocke mit 8 Zentnern und dem Grundton a' ist die Johannes- oder Sterbeglocke. Johannesglocke heißt sie - auch zum Andenken an den ersten, so früh verstorbenen Pfarrer von St. Peter. An ihrer Krone stehen die Worte: "Sancte Joannes Baptista ora pro nobis" und an ihrem unteren Rande: "Herr gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen". 

Die Töne f-g-a ergeben das kirchenmusikalische Tedeum-Motiv - "Großer Gott, wir loben dich". Die Töne aller vier Glocken d-f-g-a bilden das liturgische Motiv der Präfation - "Per omnia saecula sacculorum" - "Von Ewigkeit zu Ewigkeit".

aus Nikolaus Schwankl, St.Peter Dachau - Kirche und Pfarrgemeinde, 1963


Otto Graßl (1891-1976)

Otto Graßl ist ein Künstler, dessen gesamtes, vielfachen Wandlungen unterworfenes Schaffen im Religiösen wurzelt. Der 1891 geborene Künstler hatte an der Neugründung der christlichen Kunst Anfang der zwanziger Jahre einen Hauptanteil. Er war nahezu in jeder Glaspalastausstellung vertreten; für viele Kirchen in Deutschland schuf er das Altarbild oder die Kreuzwegstationen und er erhielt dafür viele Auszeichnungen. Er wurde als feinfühlig und empfindsam für alle echten künstlerischen Bewegungen seiner Zeit beschrieben.

Otto Grassl wuchs als Sohn des Münchner Antiquars und Kunsthändlers Karl Engelbrecht auf und erwarb deshalb schon im Kindesalter historisches und maltechnisches Wissen. 1906, im Alter von 15 Jahren, begann er seine künstlerische Ausbildung an der Gewerbeschule München und setzte sie 1908 an der Akademie für angewandte Kunst unter den Professoren Julius Dietz und Maximi-lian Dasio fort. 1912 war er auf der Frühjahrsausstellung der Sezession München vertreten. In den Jahren 1915-1916 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste unter den Professoren Franz von Stuck und Max Dörner. Ab 1926 war er zwei Jahre lang Fachlehrer für kirchliche Malerei und Aktzeichnen an der Städtischen Gewerbeschule. Danach war er als freiberuflicher Maler tätig und schuf eine Vielzahl von Altargemälden und Kreuzwegbildern. 1942 zog er nach Dachau und gehörte dort ab 1943 der Künstlervereinigung (KVD) an.

Als junger Künstler setzte sich Graßl als einer der ersten mit dem Expressionismus als Möglichkeit für christliche Malerei auseinander. Ihm blieb die "Spiegelung der Schatten unserer Zeit" im scheinbar historisch begründeten Kirchenbild nicht verborgen. Die Zwiespältigkeit und Heimatlosigkeit es modernen Menschen taucht in Graßls Bildern aus dem Heiligenleben immer wieder in grauenhaft-phantastischen Teufelsfratzen und Dämonengestalten auf. Gegenstand des künstlerischen Bemühens war - auch in jenen Bildern, die so manchen gar nicht gefielen - immer der Mensch als leidendes Geschöpf Gottes, das nur durch die Liebe Gottes erlöst wird. Dies, und nicht nur die Tatsache, dass er in Kirchen malt, macht Graßl zum religiösen und christlichen Künstler.

Für 21 Kirchen malte der Künstler Altarbilder, darunter 12 Kreuzwege. Mit der Malerei in der Kirche St.Peter in Dachau nahm Otto Graßl den stilistischen Duktus des Gotteshauses auf, als eine ausgewogene Verbindung von moderner Sachlichkeit und herge-brachten ländlichem Kirchenstil Rücksicht. Er arbeitete mit sparsamsten malerischen Mitteln. Alles erinnert an die Malerei in den alten romanischen Kirchen. Graßl arbeitete mit Keim-Mineralfarben, die, wie er meinte, "zuweilen ihre Mucken haben", aber - was wichtig ist - steinhart werden, lichtbeständig und gegen Feuchtigkeit unempfindlich sind. Diese in Pulverform vorliegenden Farben wurden in einem Fixativ aufgelöst und mit dem Pinsel auf die trockene Wand aufgetragen. Grassls Komposition, mit spar-samsten, malerischen Mitteln zu arbeiten, die großen Figuren einfach und ohne Hintergrund an die Wand zu setzen, passt sich wohltuend dem grundlegenden Stil des Gotteshauses an.

Das Muttergottes und St. Josef sind frei von jeder Versüßlichung dargestellt. Sie wurden in denselben lichten Farben gemalt, nur eine Nuance heller, damit dem Bild an der Rückwand des Presbyteriums gewissermaßen keine Konkurrenz gemacht wird.

Naturalistische Malerei hätte die Architektur dieser Kirche geschwächt und nicht zum Geistigen, sondern zum Profanen und Historischen geführt, erklärte der Künstler bei der Fertigstellung im Jahr 1952. 

Otto Graßl, der kleine Mann mit der Baskenmütze, starb durch einen Unglücksfall wahrscheinlich am 22. Nov. 1976. Er war wohl bei einem Spaziergang an der Amperböschung gestürzt und ist vermutlich erfroren. Seine Leiche wurde erst Tage später gefunden. Wenige Wochen zuvor war er ins Altenheim Marienstift gezogen.
Sein Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof in Dachau.
Auf dem schon etwas verwitterten Familien-Grabstein ist zu lesen:
"Grassl Otto Kunstmaler *26.4.1891 + 22.11.1976  
Franziska *13.12.1896 + 24.1.1949
Mathilde *11.10.1917 + 19.12.1990"

 


Grundsteinlegung

Am 7.November 1937 hatte der Stadtpfarrer von St.Jakob, Prälat Friedrich Pfanzelt den ersten Spatenstich getan. Fünf Wochen später, am 12.Dezember, wurde durch den Prälaten Nicolaus Brehm der Grundstein gelegt. Der Bau war zu diesem Zeitpunkt aber schon so weit fortgeschritten, dass die Feier etwas seltsam anmutete. Die Wände waren schon mehrere Meter hoch aufgemau-ert. Vom Turm stand der erste Stock und diente als Empore. Selbst die Sakristei war schon in Gebrauch. Der feierliche Gottes-dienst anlässlich der Grundsteinlegung wurde in der halbfertigen Kirche gefeiert, die mit Fahnen und Girlanden geschmückt war. An der rechten Seite des Altarraums ist der in die Wand eingefügte Grundstein mit der Jahreszahl 1937 noch zu sehen

 

Pfarrer Johann Winhardt
1945-1950

Johannes Winhart wurde am 19. März 1903 in Glonn bei Grafing als Sohn eines angesehenen Landwirts und Bäckermeisters geboren. Er studierte in Metten, München und Freising und empfing 1928 am Fest Peter und Paul im Dom zu Freising die Priesterweihe. Sein erstes priesterliches Wirken war in Aubing, Massenhausen, Inkofen, Baumgarten, Reichertshausen, Hörgertshausen und in Maria-Dorfen. 1936 wurde er Kaplan in der Pfarrei St. Jakob in Dachau und 1939 durch den dortigen Stadtpfarrer, Friedrich Pfanzelt, zum exponierten Kooperator für die entstehende Tochtergemeinde St. Peter in Dachau-Augustenfeld bestimmt. Kardinal Faulhaber ernannte ihn schließlich 1945 zum Stadtpfarrer. In einer schweren und gefahrvollen Zeit war es seine Aufgabe, einerseits für die Ausstattung der neu erbauten Kirche zu sorgen und sich andererseits der Seelsorge zu widmen. Die vielen Sorgen und Kümmernisse waren wohl auch eine wesentliche Ursache für seinen frühen und plötzlichen Tod am 9. März 1950.

Quelle:
Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt


 

Lebenslauf von Pfarrer Schwankl
Pfarrer in St.Peter von 1950-1971

Nikolaus Schwankl wurde am 16. April 1904 in München als Sohn eines Werkmeisters einer Großbäckerei als erstes von fünf Kindern geboren. Nach der Volksschule erlernte er zunächst das Kunsthandwerk eines Porzellanmalers, das er fast zehn Jahre lang in der weltbekannten Staatlichen Bayrischen Porzellanmanufaktur Nymphenburg ausübte. Die häufige Begegnung mit un-gläubigen und kirchenfeindlichen Menschen einerseits und die aktive Mitgliedschaft im kath. Jugendverein und Jungmännerbund St. Wolfgang andererseits ließen in ihm den Wunsch reifen Priester zu werden.
Nach dem Spätberufenenstudium in Fürstenried und Innsbruck wurde er schließlich am 2. Mai 1937 durch Kardinal Faulhaber im Dom zu Freising zum Priester geweiht. Die ersten Stationen seines priesterlichen Wirkens waren Deining, Kiefersfelden, Wolfratshausen, München, Waging und Glonn bei Grafing, bevor er 1949 als Kooperator nach St. Jakob in Dachau berufen wurde.

Nach dem plötzlichen Tod von Stadtpfarrer Johannes Winhart wurde er zu dessen Nachfolger ernannt und am 6. August 1950 durch Stadtpfarrer Friedrich Pfanzelt feierlich in sein Amt eingeführt. Seelsorge und gottesdienstliches Leben der Pfarrei
St. Peter wurden in der Folgezeit maßgeblich von ihm geprägt. Am 5.September 1971 ging Pfarrer Nikolaus Schwankl aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Er starb schließlich am 11. März 1982 kurz vor Vollendung seines 78. Lebensjahres.
Quelle: Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt

 


Zwölf Jahre für die Gemeinde St. Peter
Weg eines Spätberufenen - 25jähriges Priesterjubiläum von Stadtpfarrer Schwankl
Dachauer Nachrichten vom 05.05.1962


Nikolaus Schwankl
Pfarrer in St.Peter v. 1950-1971
D a c h a u - Morgen, Sonntag, kann Stadtpfarrer Nikolaus Schwankl das Fest seines 25jährigen Priesterjubiläums begehen. Er wird es inmitten seiner Geimeinde St. Peter feiern, mit der er zusammen diesen Jubeltag mit einem Festgottesdienst um 8.30 Uhr beginnt. Um 08.30 Uhr wird ein Pfarrfamilienabend stattfinden.
Nikolaus Schwankl ging den Weg des Spätberufenen zum Priestertum der katholischen Kirche, denn er, der als Sohn des Werkmeisters einer Großbäckerei am 16. April 1904 in München geboren wurde, erlernte nach Beendigung der Volksschule das schöne Kunsthandwerk eines Porzellanmalers, das er fast zehn Jahre lang in der weltbekannten Staatlichen Porzellanmanufaktur Nymphenburg ausübte.
Doch den damals mitten im katholischen Jugendleben stehenden Nikolaus, der aktiv in der Pfarrei St. Wolfgang als Jungmann tätig war, zog es eines Tages zum Priestertum, wozu ihn besonders auch die häufige Begegnung mit kirchenfeindlichen und ungläubigen Menschen veranlasste. Viereinhalb Jahre widmete er sich dem Spätberufenenstudium im erzbischöflichen Spätberufenenseminar in München-Fürstenried, das der spätberufene Priester und frühere Kooperator an St. Jakob in Dachau, Anton Kothieringer, damals gerade gegründet hatte und leitete.

Weiter bereitete er sich auf das Priestertum an der Theologisch-Philosophischen Fakultät der Jesuiten an der Universität Innsbruck und als Konviktor des dortigen Canisianums vor. Am 2. Mai 1937 wurde Nikolaus Schwankl von Kardinal Faulhaber im Dom zu Freising zum Priester geweiht. Seine Primiz beging er dann in seiner Heimatpfarrkirche St. Wolfgang in München am 9. Mai 1937. Die ersten Stationen seines priesterlichen Wirkens in der Erzdiözese München - Freising waren: Deining, Kiefersfelden, Wolfratshausen, München, Waging und Glonn bei Grafing. Im September 1949 wurde er als erster Kooperator nach St. Jakob in Dachau berufen.
Nikolaus Schwankl war damals auch der einzige erreichbare Priester, als Stadtpfarrer Winhart plötzlich vom Tode ereilt wurde, dem er noch bedingungsweise die letzte Ölung spenden konnte. Nachfolger von Pfarrer Winhart Am 11. Mai 1950 wurde er vom Kardinal zum Nachfolger von Stadtpfarrer Winhart bestellt und am Sonntag, den 6. August 1950 durch Prälat Friedrich Pfanzelt feierlich in die Kirche und die Gemeinde St. Peter eingeführt. Zwei profilierte Kapläne, zuerst fünf Jahre lang Kaplan Konrad Kowollik, und dann, ebenso fünf Jahre lang, Kaplan Dr. Walter Diezingcr, unterstützten Stadtpfarrer Nikolaus Schwankl in den vergangenen zwölf Jahren seines so segensreichen Wirkens für die Stadtpfarrei St. Peter. Nikolaus Schwankl ist in den Jahren seines priesterlichen Wirkens in St. Peter allen seinen Pfarrangehörigen der geistige Vater geworden und hat vor allem immer wieder das Gotteshaus verschönern lassen. Die "Dachauer Nachrichten", deren langjähriger Leser Stadtpfarrer Schwankl ist, gratuliert ihm zu seinem silbernen Priesterjubiläum und wünscht, dass er noch viele Jahre segensreich für St. Peter und damit für Dachau wirken kann.

(Recherchiert von Hubert Eberl, Bergkirchen)


Pfarrer Raimund Dettenthaler
Pfarrer in St.Peter: 1971-1990

Raimund Dettenthaler wurde am 7. März 1933 in München geboren und wuchs im Gebiet der Pfarrei St. Anna auf. Nach Kriegsende besuchte er zunächst das Progymnasium in Kloster Schäftlarn und wechselte 1951 auf das Wilhelmsgymnasium in München, wo er 1954 seine schulische Laufbahn mit dem Abitur abschloss. Danach trat er in das Priesterseminar in Freising ein und studierte an der dortigen Phil. Theol. Hochschule. Im Jahre 1960 wurde er schließlich im Dom zu Freising durch Kardinal Josef Wendel zum Priester geweiht. Sein priesterlicher Dienst führte ihn über Grainau, Aufkirchen, Obertaufkirchen, Oberhaching, Wolfratshausen und München St. Peter im Jahre 1971 als Pfarrer nach St. Peter in Dachau. Während seiner Dachauer Zeit war er 10 Jahre Dekan des Dekanats Dachau und gleichzeitig Landkreisdekan. Die Pfarrei St. Peter verdankt ihm u.a. den Bau des Pfarrheims und die 1985 feierlich eingeweihte Orgel. Im Jahre 1990 wechselte er schließlich nach Aufkirchen am Starnberger See, wo er bereits zu Beginn seines priesterlichen Wirkens als Pfarrvikar tätig gewesen war. Seit dem 1. September 2001 befindet er sich nun im Ruhestand.
Er starb am 11.11.2019 und wurde im Priestergrab auf dem Waldfriedhof Dachau begraben.

Priestergrab am Waldfriedhof

Quelle:
Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt

Diakon Fritz Koeniger
in St.Peter: 1991-1996

Fritz Koeniger wurde 1935 in Mering bei Augsburg geboren. Er ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Söhnen. Nach dem Studium der Sozialarbeit arbeitete er 25 Jahre lang an der Caritas-Kreisstelle Dachau. Zu seinen Aufgaben gehörte dabei vor allem die Beratung von Hilfesuchenden in den verschiedensten Notsituationen und daraus resultierend der Aufbau von dringend notwendigen sozialen Diensten und Einrichtungen. Aus dieser Erfahrung mit vielfältigem Leid wuchs bei ihm die Bereitschaft, sich der Kirche als Diakon voll zur Verfügung zu stellen. Nach Jahren der Vorbereitung weihte ihn Kardinal Julius Döpfner 1970 zum Diakon. 17 Jahre lang übte er diesen Dienst nebenberuflich in der Pfarrei Hl. Kreuz in Dachau aus. Ab September 1988 wirkte er als hauptberuflicher Diakon in der Pfarrei St. Ulrich in Unterschleißheim. Als wegen des akuten Priestermangels in unserer Erzdiözese nicht mehr alle Pfarreien mit hauptamtlichen Priestern besetzt werden konnten, wurde er vom Erzbischöflichen Ordinariat gebeten, ab 1. März 1991 die Leitung der Kirchenverwaltung der Pfarrei St. Peter in Dachau zu übernehmen. Dabei wurde er nebenberuflich von Pfarrer Reinhold Langenberger unterstützt. Im Jahre 1996 ging er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand.

Quelle:
Internetseite der Pfarrei Mariä Himmelfahrt


Jasper Gülden, Pfarrvikar
im Pfarrverband St.Peter und Heilig-Kreuz

Auszug aus dem Pfarrverbandsbrief Advent 2023
Der neue Pfarrvikar Jasper Gülden stellt sich den Gläubigen vor:

Liebe Leserinnen und Leser, seit dem 1. September bin ich als Ihr Pfarrvikar im Pfarrverband Dachau – Hl. Kreuz und St. Peter im Einsatz. Zunächst als ihr Aushilfspriester und jetzt in meiner neuen Funktion, durfte ich die beiden Gemeinden bereits kennenlernen. Ich freue mich daher auf viele weitere Begegnungen in meiner Zeit bei Ihnen.

Mit diesem Grußwort möchte ich mich vorstellen, damit Sie auch mich etwas besser kennenlernen.
Mein Name ist Jasper Gülden. Geboren in Bonn und aufgewachsen bei und in Ulm, führte mich mein Weg zur Priesterweihe, die ich 2020 in München empfing. Dieser Weg war für mich jedoch nicht von Anfang an klar.
Nach dem Abitur 2011 studierte ich zunächst ein Jahr Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte, da ich mich in meiner Jugend sehr für Schauspiel und Kunst begeisterte. Als sich mein Berufsziel von der Kunst zur Kirche wandelte, erlebte ich das aber nicht als einen so großen Bruch, wie man vielleicht denken mag. Ein Kunstwerk steht immer für mehr, als man sehen kann; es steht für eine verborgene Wirklichkeit, die der Künstler darzustellen versucht. Dass da mehr ist, als das, was man offensichtlich sehen kann, ist im Glauben nicht anders.
Dieser Glaube ist für mich immer wichtiger geworden und das möchte ich auch weitergeben, weshalb ich schließlich Priester geworden bin. Die ersten drei Jahre als Priester war ich als Kaplan im Pfarrverband Dachau-St. Jakob tätig. Wie Pfarrer Dr. Benjamin Gnan in seinem Grußwort zum Sommerpfarrverbandsbrief geschrieben hat, sollen nun diese beiden Dachauer Pfarrverbände, "Hl Kreuz und St. Peter" und "St. Jakob", zur Stadtkirche zusammengeführt werden. In diesem Prozess, zur Gründung einer Stadtkirche, bin ich nun bei Ihnen als Pfarrvikar. Die Gründung der Stadtkirche beginnt mit einem gemeinsamen Gottesdienst am 1. Advent in St. Jakob, zu dem die Gemeindemitglieder aus allen Pfarreien der Stadt Dachau eingeladen sind. Der Prozess der Gründung der Stadtkirche wird wohl insgesamt zwei Jahre dauern, in denen wir langsam zusammenwachsen.

Schon jetzt profitieren wir davon, dass die Seelsorgeteams der beiden Pfarrverbände immer besser miteinander vernetzt sind. Was dieser Prozess mit sich bringen wird und wie es nach der Gründung der Stadtkirche sein wird, lässt sich jetzt noch nicht sicher sagen. Ich wünsche uns aber allen, dass wir mit großer Offenheit und freudiger Erwartung dieser Entwicklung entgegengehen und die Chancen dieses Prozesses erkennen.
Ihr Jasper Gülden, Pfarrvikar