St.
Josef
-Darstellungen in den
Kirchen des Landkreises Dachau
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Texte
vom
Ökumenischen Heiligenlexikon
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Gedenktag
katholisch, evangelisch : 19. März |
Name
bedeutet: Gott hat hinzugefügt (hebr.) |
(Nähr-)
Vater Jesu, Bräutigam der Gottesmutter Maria
* in Nazareth + um 10 |
St.Josefs-Kirchen
im Lkr.Dachau: Schönbrunn-Anstalt,Karlsfeld |
Joseph war der Vater Jesu
- oder Ziehvater Jesu, da nach altchristlicher Überzeugung
Jesus der Sohn Gottes ist und durch den Heiligen Geist im
Schoß der Jungfrau Maria gezeugt wurde.Joseph stammte
aus dem Geschlecht des Königs Davids, aus dem nach
dem Zeugnis des Alten Testaments der Messias hervorgehen
werde. Er lebte als Zimmermann in Nazareth und war der Verlobte
von Maria, der Mutter Jesu - nach späterer Überlieferung
als alter, 80-jähriger Mann.
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Josefsfigur in Odelzhausen
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Josefsfigur in Ebersbach
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Josefsfigur
in Tandern
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Als er erfuhr, dass Maria schwanger
war, zweifelte er an deren Treue und wollte sich von ihr trennen;
doch ein Engel erklärte ihn in einem Traumgesicht, dass Maria
"vom heiligen Geist" schwanger sei, und Joseph blieb bei ihr (Matthäusevangelium
1, 18 - 21).
Wegen einer von den Römern
angeordneten Volkszählung musste er mit der schwangeren Maria
nach Bethlehem reisen, wo Jesus geboren wurde (Lukasevangelium
2, 1 - 7).
Anschließend flohen sie nach
Ägypten, um dem Kindermord des um seine Herrschaft fürchtenden
Herodes zu entgehen (Matthäusevangelium 2, 13 - 15), nach
dessen Tod im Jahr 4 n. Chr. konnten sie nach Nazareth zurückkehren
(Matt. 2, 19 - 23).
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Zum letzten Mal wird Joseph in
den Evangelien erwähnt, als er und Maria den zwölfjährigen
Jesus im Tempel diskutierend mit den Schriftgelehrten vorfanden (Lukasevangelium
2, 41 - 51).
Figur in der Josefskapelle von Ziegelberg
/Gemeinde Petershausen)
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in Kollbach
Das Matthäusevangelium (Kap
13,Vers 55) nennt namentlich vier Brüder Jesu: Jakobus, Joseph,
Simon und Judas, dazu mehrere Schwestern.
Bei den frühen Kirchenvätern
des Ostens (Clemens von Alexandria, Justinus, dem Märtyrer
und Origenes auch Athanasios, Basilius der Große, Johannes
Chrysostomos und Gregor von Nazianz; sie wurden 1568 ernannt)
gelten diese als Söhne Josephs aus einer ersten Ehe.
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Josefsfigur in Oberndorf
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Die Westkirche lehrte zunächst,
die Geschwister Jesu seien nach dessen jungfräulicher Geburt von
Maria und Joseph gezeugt worden. Das
spätere Dogma der immerwährenden Jungfernschaft Mariens ließ
sie zu Vettern von Jesus werden, Joseph wäre also ihr Onkel gewesen.
Spätere Quellen wie das Jakobusevangelium
aus dem 2. Jh berichten von der Brautwerbung Josephs. Demnach
war Maria Tempeljungfrau in Jerusalem und sollte einem Mann verheiratet
werden, der sie unberührt lassen würde ("Josephs-Ehe").
Jeder Bewerber - allesamt waren
Witwer - sollte einen Stab auf dem Altar des Tempels niederlegen;
Josephs Stab grünte und blühte, zudem ließ sich
eine Taube als Zeichen der göttlichen Bestätigung auf
seinem Kopf nieder.
Als Maria trotz des Keuschheitsgebotes
schwanger wurde, bezweifelten die Hohen Priester die Enthaltsamkeit
der Eheleute. Um ihre Unschuld
zu beweisen, mussten beide das giftige Fruchtwasser trinken, blieben
aber gesund: dieses Gottesurteil sprach sie von allen Vorwürfen
frei.
Kanonisation: Sowohl die
orthodoxe als auch die katholische Kirche verehren Joseph als
Heiligen. In der Ostkirche begann der Kult um Joseph schon früh,
die erste Erwähnung in einem Martyrologium des Westens stammt
dagegen erst aus der Zeit um 850. Das römische Martyrologium
ist das offizielle Register, das alle Märtyrer der Kirche
nach ihren Festtagen auflistet und Details aus ihrem Leben berichtet.
Der 19. März war dann seit dem 10. Jahrhundert Gedenktag,
ist aber erst seit 1621 Fest im römischen Kalender, nachdem
sein Kult seit dem 14. Jahrhundert besondes von Bettelorden gefördert
wurde. 1729 schrieb Papst Clemens XI. den Festtag für die
ganze katholische Kirche fest, Papst Pius IX. ernannte Joseph
1870 zum "Patron der ganzen katholischen Kirche".
Josefsfigur mit Jesuskind
in Kleininzemoos
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St.Josef im Altaraufsatz der Bründlkapelle
in Haimhausen
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Attribute:
Jesuskind auf dem Arm; Stab; Lilie
Patron der ganzen katholischen
Kirche, von Mexiko, Philippinen, Kanada, Böhmen, Bayern und
Österreich, Peru, Tirol, Steiermark, Kärnten; der Ehepaare
und Familien, Kinder, Jugendlichen und Waisen, der Jungfräulichkeit;
Arbeiter, Handwerker, Zimmerleute, Holzhauer, Schreiner, Wagner,
Totengräber, Ingenieure, Erzieher, Pioniere, Reisenden und
Verbannten, der Sterbenden; bei Augenleiden; in Versuchungen und
Verzweiflung; bei Wohnungsnot; für einen guten Tod
Bauernregel: "Ist's am
Josefstage klar, / folget ein fruchtbares Jahr."
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