St.Andreas
-Darstellungen
in den Kirchen des Landkreises Dachau-
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Texte
vom
Ökumenischen Heiligenlexikon
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Gedenktag katholisch
-evangelisch - orthodox: 30. November |
Name bedeutet:
der Mannhafte (griech.) |
Apostel, Märtyrer
* in Bethsaida, heute Mahjar in Syrien, oder Kapernaom
+ 30. November 60 (?) in Patras in Griechenland (?) |
Andreas-Kirchen
im Landkreis Dachau:
Kirche Gundackersdorf, Kapelle
in Oberndorf
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Der Apostel Andreas war
der Bruder des Simon Petrus,
wie dieser von Beruf Fischer; er stammte aus Bethsaida (Johannesevangelium
1, 14) oder Kapernaom (Markusevangelium 1, 29). Er war der erste,
den Jesus als seinen Jünger berief; zuvor war er Anhänger
Johannes'des Täufers
(Joh.1, 35-40). Er war im Kreise der Apostel bei der Brotvermehrung,
Abendmahl, Himmelfährt und Pfingsten anwesend.
Die Legende lässt Andreas
dann das Evangelium in Pontus und Bithynien in Kleinasien, in
Thrakien - dem heutigen Bulgarien entsprechend, schließlich
in Griechenland verkündigen.
In Mirmidonia - möglicherweise in Thessalien gelegen-befreite
er den gefangenen Matthäus und gab dem Geblendeten das Augenlicht
wieder. Zahlreiche weitere Wunder, Heilungen und Erweckungen werden
berichtet. Schließlich hielt er sich in Achaia auf, baute
Kirchen und bewirkte zahlreiche Bekehrungen.
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in Gundackersdorf
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in Oberndorf
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In Patras heilte Andreas
nach der Überlieferung Maximilla, die Frau des Statthalters
Ägeas von Patras, und bekehrte sie zum Christentum. Er riet
ihr eheliche Enthaltsamkeit. Daraufhin dem Statthalter gegenüber
gestellt, konnte er diesen in einer ausführlich berichteten
Disputation nicht vom Christentum überzeugen. Der Statthalter
ließ Andreas geißeln und zu besonderer Pein und langsamem
Tod an ein X-förmiges Kreuz binden. Zwei lange Tage hängend,
predigte Andreas dem Volk, himmlisches Licht verhüllte den
Sterbenden. Ägeas verhöhnte ihn, wurde daraufhin mit
Wahnsinn geschlagen und starb, ehe er sein Haus wieder erreichte.
Maximila ließ Andreas
mit großen Ehren bestatten. Andreas'Gebeine wurden 356
in die Apostelkirche in Konstantinopel gebracht und 1208 nach
Amalfi bei Neapel überführt, wo sie im Dom S. Andrea
aufbewahrt sind. Das Kopfreliquiar, das auf der Flucht vor den
Türken 1462 nach Rom gebracht und 1964 wieder nach Patras
zurück gegeben wurde, wird in seiner Echtheit angezweifelt.
In der Reihe der Apostel steht Andreas an zweiter Stelle, da er
als Verfasser des 2. Glaubensartikels gilt.
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in Palsweis
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In Russland wird Andreas
als Landespatron besonders verehrt. Er war Patron der Herzöge
von Burgund, das burgundische Wappen ist das Andreaskreuz, dessen
angebliche Reliquie im Kloster Beaume aufbewahrt wird.
In der "Andreasnacht" zum
30. November zogen Kinder maskiert von Haus zu Haus, sangen lustige
Verse und wurden dafür beschenkt.
Dem Volksglauben zufolge
können heiratswillige Mädchen in der Andreasnacht den
Zukünftigen im Spiegel sehen.
Für Bauern war der
Andreastag ein wichtiger Lostag für das Wetter.
Ein X-förmige Kreuz
wird als Andreas-Kreuz bezeichnet; es steht weltweit vor Bahnübergängen.
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St.Andreas-Figur am Seitenaltar
in Unterbachern
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in Arzbach
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Bauernregeln: "Andreasschnee
/ tut Korn und Weizen weh."
"Es verrät dir die Andreasnacht / was wohl so das Wetter
macht."
"Schau in der Andreasnacht, / was für Gesicht das Wetter
macht:
So wie es ausschaut, glaub's fürwahr, / bringt's gutes oder
schlechtes Jahr."
"St. Andreas macht das Eis. St. Georg
brichts.
Attribute:
unbeschuht, mit Fisch, Strick und dem X-förmigen Kreuz. Allerdings
wird in der Kunst Andreas erst seit dem 14.Jh. mit dem Schrägbalkenkreuz
gezeigt. Vorher wurde er mit einem Stabkreuz (wie sonst der Apostel
Philippus) dargestellt.
Patron:
von Russland, Schottland, Spanien, Griechenland, Sizilien, Niederösterreich;
von Burgund und der Achaia in Griechenland; von Neapel, Ravenna,
Brescia, Amalfi, Mantua, Bordeaux, Brügge, Patras;
der Fischer und Fischhändler, Bergleute, Seiler, Metzger
und Wasserträger;
für Ehevermittlung,
Eheglück und Kindersegen;
gegen Gicht, Halsweh, Krämpfe und Rotlauf das Eis."
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