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Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von SCHWABHAUSEN

Recherchiert von Hubert Eberl, Bergkirchen

Jahr

Ereignis

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1900
Spendung der heiligen Firmung - Amperbote vom 28.03.1900
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50jähriges Priesterjubiläum von Dekan Josef Rahm- Amperbote vom 21.7.1900
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1901
Abschiedsfeier für Dekan Rahm - Amperbote vom 4.12.1901
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1904
Störung des Gottesdienstes - Amperbote vom 16.01.1904
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1910
Ehrung für Pfarrer Liebl - Amperbote vom 07.12.1910
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1921
Neue Glocken - Dachauer Nachrichten vom 08.01.1921
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1927
Neuer Pfarrherr Hofbeck für Schwabhausen - Amperbote vom 24.05.1927
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  Elektrizität in der Pfarrkirche - Amperbote vom 08.12.1927
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1929
Priesterjubiläum von Pfarrer Peter Hofbeck - Amperbote vom 7.6.1929
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1934
Kirchenbauversammlung in Schwabhausen - Amperbote vom 18.05.1934
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Kirchenkonsekration in Schwabhausen - Amperbote vom 16.11.1934 -
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1951
Einzug des neuen Pfarrherrn Johann Hinterholzer -Dachauer Nachrichten v.30.05.1951
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1968
Renovierung in Schwabhausen- Dachauer Nachrichten vom 06.05.1968
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2009
Weihe des neuen Zelebrationsaltars -Dachauer Kurier -
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Spendung der heiligen Firmung
Amperbote vom 28.03.1900

Die Spendung der hl. Firmung wird seine Excellenz der hochw. Herr Erzbischof von München-Freising, Dr. v. Stein an folgenden Tagen und Orten vornehmen:
Am 2. Mai in Dachau für die Pfarreien Ampermoching, Bergkirchen, Dachau, Hebertshausen, Kollbach, Kreuzholzhausen, Mitterndorf und Pellheim.
Am 3. Mai in Dachau für die Pfarreien Giebing, Haimhausen, Röhrmoos und Vierkirchen, Asbach, Obermarbach und Petershausen, Oberroth und Schwabhausen.
Am 5. Mai in Indersdorf für die Pfarreien Arnbach, Hirtlbach, Indersdorf , Langenpettenbach, Niederroth, Weichs, Westerholzhausen und Großinzemoos.
Am 7. Mai in Altomünster für die übrigen Pfarreien des Dekanats Sittenbach.
Am 8. Mai in Scheyern für die Pfarreien des Dekanats Scheyern mit Ausnahme von Asbach, Obermarbach und Petershausen, sowie für die Pfarrei Hohenkammer des Dekanats Dachau.


Fünfzigjähriges Priesterjubiläum von Dekan Josef Rahm
Amperbote vom 21.7.1900

Der vergangene Montag war für die Gemeinde Schwabhausen ein seltener Festtag. Der hochwürdige Herr Pfarrer und Dekan Josef Rahm daselbst beging mit seinem fünfzigjährigen Priesterjubiläum und das fünfundzwanzigjährige Jubiläum als Pfarrer von Schwabhausen. Ein wolkenloser Himmel wölbte sich über die in reichem Früchte- und Saatenschmuck prangenden Erde und der Sonne goldene Strahlen beleuchteten das im Festschmuck prangende Dorf, aus dem schon in erster Morgenfrühe die Glocken feierlich den Festesgruß hinaus sandten über den Festort zu den Nachbarorten. Der Jubilar im Silberhaar, feierlich abgeholt im Pfarrhaus von den zahlreichen Gläubigen der Festgemeinde und den benachbarten Orten, umgeben von einer Schar weiß gekleideter lieblicher Kinder und Jungfrauen und seinen zur Verherrlichung des Festes herbeigeeilten Amtsbrüdern, schritt mit seltener Rüstigkeit zu dem im Freien errichteten Altar. Bevor der hochwürdige Jubilar dort das feierliche Hochamt zelebrierte, bei dem ihm vier Amtsbrüder assistierten, hielt der hochwürdige Pater Cölestin die Festpredigt, welche ebenso inhaltsreich wie formvollendet die segensreiche Wirksamkeit des Priesters: Opfer, Gebet und Lehre, schilderten. Ein feierliches Te deum schloss die erhebende kirchliche Feier. Zum Pfarrhof zurückgeleitet, dankte der hochwürdige Jubilar dort selbst in bewegten Worten für die Liebe und Anhänglichkeit, welche man ihm heute in so reichem Maß und in so herzlicher Weise gezeigt habe. Nach Beendigung des für die anwesenden Gäste in Pfarrhof veranstalteten Festmahles, versammelten sich die Festgäste im Schulsaal, der herrlich dekoriert war. Dort beglückwünschte der Bezirksamtmann Herr Regierungsrat Flasser den hochwürdigen Jubilar im Namen der königlichen Staatsregierung und in seinem Namen zu dieser seltenen Feier und überreichte ihm im Namen seiner königlichen Hoheit, des Prinzregenten Luitpold, den Ludwigsorden. Unter den Klängen der Königshymne brauste ein begeistertes, dreifaches Hoch auf den geliebten Landesvater durch den Festsaal. Noch viele, gemütlich fröhliche Stunden, gehoben durch den Vortrag schöner Lieder, vorgetragen von den Herren Lehrern von Schwabhausen und der benachbarten Orte, vereinten die Festteilnehmer, bis der sinkende Tag dran erinnerte, dass auch dieser Festtag sich seinem Ende nähere, um zu verschwinden im Reich der Vergangenheit.

 

Abschiedsfeier für Dekan Rahm aus Schwabhausen
Amperbote vom 4.12.1901

Nach einer sechsundzwanzigjährigen, segensreichen Wirksamkeit in der Pfarrgemeinde Schwabhausen verließ der hochmütige Herr Pfarrer und Dekan Josef Rahm, seine bisherige Seelsorgsgemeinde, um den Rest seines Lebens in der Pfarrei Oberroth zu verbringen, um welche er sich wegen fortgeschrittenen Alters beworben hatte und die ihm durch Dekret vom 21. Oktober 1901 auch verliehen wurde. Am 26. November verabschiedete sich der hochwürdige Herr von seiner Pfarrgemeinde in einer Abschiedspredigt, bei welcher kein Auge trocken blieb. Am letzten Donnerstag veranstaltet die ihm die dankbare Pfarrgemeinde in der "Post" eine Abschiedsfeier, welche durch ihr gelungenes Arrangement und die dabei zu Tage getretene Liebe und Anhänglichkeit zu ihrem langjährigen Seelenhirten, nicht allein den scheidenden Priester, sondern auch die ganze Pfarrgemeinde Schwabhausen ehrte. Als der hochwürdige Herr gegen 6:00 Uhr abends in Begleitung einiger Confratres und den beiden Herren Lehrern den von Lehrer Feulner und einigen Bürgern mitbrächten des Papstes Leo XIII. Und des Prinzeregenten, sowie Girlanden, Tannengrün, Lampions und einem schönen Transparent sinnig geschmückten Festsaal betrat und er seine Pfarrkinder fast vollzählig und auch eine große Zahl Angehörige seiner jetzigen Pfarrei Oberroth versammelt sah, traten Tränen der Rührung ihm ins Auge. Im herzlichen, wohl durchdachten Worten gedachte Herr Lehrer Feulner der segensreichen Wirksamkeit und hingebenden Seelsorge des scheidenden Seelenhirten, sowie aller Opfer, welche der hochwürdige Herr während dieser Zeit gebracht im Namen der Pfarrgemeinde. Weiß gekleidete Mädchen überreichten dem Gefeierten zwei sinnreiche Geschenke, welche die Schulkinder und die Pfarrei ihm gewidmet, wohl auch die zwölfjährige Lehrerstochter Maria Feulner im Namen der Schulkinder einen rührenden Abschiedsgruss vortrug. Der hochwürdige Herr Pfarrer dankte in bewegten Worten für alle Beweise der Liebe und Anhänglichkeit. Nur zu schnell gestrichen die schönen Stunden, in welchen der geistige Vater inmitten der ihm solange anvertrauten Seelsorgsgemeinde weilte und schließlich mit herzlichem Händedruck von den Anwesenden Abschied nahm. Am Samstagnachmittag geleitete eine stattliche Anzahl von Reitern und Wagen seiner neuen Pfarrgemeinde Oberroth den greisen Seelenhirten an die Stätte seiner neuen Wirksamkeit. Wenn die im folgenden Segenswünsche seiner Pfarrgemeinde sich erfüllen, wird er dort noch eine lange Reihe von Jahren wirken zur Ehre Gottes und zum Segen der Pfarrgemeinde Oberroth.

Störung des Gottesdienstes
Amperbote vom 16.01.1904

Schwabhausen - 15. Januar. Dem Amperboten schreibt man aus Schwabhausen bei Dachau:
Am vergangenen Montag fand die Trauung des Schäfflerschen Brautpaares mit Hochzeit in dortiger Pfarrkirche statt. Kurz bevor der amtierende Geistliche den Altar betrat und schon fast sämtliche Hochzeitsgäste in der Kirche versammelt waren, verursachten ein paar böse Weiber wegen eines Kindes, das in einem unrechten Kirchenstuhl sich befand, trotz der Warnung des Mesners einen derartigen Skandal, dass sämtliche Kirchenbesucher Ärgernis daran nahmen. Bemerkt wird, dass diese Xantippen schon Jahre lang wegen einer Bagatelle verfeindet sind und ihre Streitsucht nun so weit gediehen ist, dass sie derselben auch am heiligsten Ort die Zügel schießen lassen. Acht Tage lang bei Wasser und Brot hinter schwedischen Gardinen wäre wohl das beste Heilmittel für solche Megären.

Ehrung für Pfarrer Liebl
Amperbote vom 07.12.1910

Wiederholt sind in Versammlungen die Verdienste hervorgehoben worden, welche sich Hochwürden Herr Pfarrer Liebl in Schwabhausen um den Obstbauverein und um die Förderung der Obstbaumzucht im Bezirk Dachau erworben hat. Sie sind nun auch von hoher Seite gewürdigt worden. Die kgl. Regierung von Oberbayern hat dem eifrigen Pionier des Obstbaues und dem Vorkämpfer auch in anderen landwirtschaftlichen Fragen unterm 25. September ein Diplom für seine Verdienste um Förderung der Obstbaumzucht zuerkannt, das dieser Tage zugestellt wurde. Die Ehrung seines allgemein anerkannten verdienstvollen Wirkens wird im Bezirk gewiss auch allgemeine Genugtuung erregen. Wir gratulieren!

Neue Glocken für Schwabhausen
Amperbote vom 08.01.1921

Von unseren neuen Glocken! Am 5. Januar 1921 kamen die in Apolda in Thüringen bestellten Glocken in der hocherfreuten Gemeinde an. Unter Leitung des Herrn Bürgermeisters Welshofer wurden sie auf einen schweren Lastwagen verbracht, der reich geziert war. Mittags 12 Uhr wurden sie in feierlichem Zug ins Dorf geleitet. Die Schuljugend, zahlreiche Spitzenreiter, viel festlich gestimmtes Volk zog ihnen entgegen, unter Führung des Herrn Pfarrers Höckmayr. Vor der Kirche angelangt, hielt unser geliebter Seelenhirte eine tiefergreifende Ansprache über den Zweck der Glocken. Von Rührung getragenes Dankgebet zog zum Himmel empor. Dann folgte die feierliche Weihe der Glocken, deren größere mit 27 Zentner auf den Namen des hl. Michael, die kleinere mit 13 Zentner auf den Namen des hl. Josef geweiht wurde. Diese eindrucksvolle Feier wird jedem Teilnehmer unvergesslich bleiben.

Empfang der neuen Glocken in der Pfarrei
am 5.1.1921
recherchiert von Anton Roth

In den ersten Tagen des Jahres 1921 kam aus Apolda in Thüringen die Mitteilung (von der Glockengießerei Ulrich & Weule), dass die Glocken vor einer Woche abgeschickt worden seien. Am 4.Januar kamen sie in Schwabhausen an und am 5.Januar wurden sie auf schön geschmückten Wagen in feierlichem Zuge zur Kirche gebracht.
Die beiden Bauern Arnold und Schuster, hoch zu Ross, fuhren die Glocken, während etwa 20 Reiter, die Schuljugend, Pfarrer mit Ministranten und Kreuz und viele Leute das Geleit gaben. Im Hofraum des Jackerbauer (Göttler) hielt der Pfarrer eine entsprechende Anrede und weihte hierauf die Glocken, wobei die größere den Namen Josef, die kleinere den Namen Michael erhielt.
Baumeister Baumgartner und sein Zimmerpalier Leonhard Scherer trafen nun in größter Eile, aber auch mit aller Gewissenhaftigkeit die nötigen Vorbereitungen zum Aufzug der Glocken. Derselbe vollzog sich an einem Freitag nachmittags in Gegenwart der ganzen Einwohnerschaft; die Schuljugend hatte eigens frei bekommen. Lautlose Stille herrschte, als Lachners Pferde die 27 Zentner schwere Glocke in die Höhe zogen -Fuhrmann Pitzl führte die Pferde ganz meisterlich- und ein Atemzug der Erleichterung ließ sich vernehmen, als die Glocke an ihrem hohen Endziel angelangt war.
Der Aufzug der mittleren Glocke war natürlich bald geschehen und nun musste die Sache auch im Wirtshaus richtig gefeiert werden. Der Pfarrer selbst spendete den dabei beteiligten Arbeitern ein Fass Bier.
Der Monteur für die Glocken kam erst am folgenden Dienstag
. Als die Glocken in den alten abgeänderten Glockenstuhl gehängt waren, zeigte es sich, dass derselbe zu klein und zu schwach war. Und so musste in kürzester Zeit ein neuer Glockenstuhl beschafft werden. Die Bevölkerung war mit dem Geläut zufrieden, vor allem der Klang der großen Glocke erregte die Bewunderung aller. Burschen und Ministranten hatten viel Spaß dabei, die Glocken läuten zu dürfen.

Glockenprüfung in Schwabhausen
Amperbote vom 28.01.1921

Die Glocken sind gleichsam Boten aus einer höheren Welt, welche dem gläubigen Herzen in den wichtigen Momenten des Lebens mahnend zurufen, über dem Zeitlichen das Ewige, über dem irdischen Leben die himmlische Heimat nicht zu vergessen. Die einzelnen Zwecke, denen die Glocken dienen, besagt am besten ein alter lateinischer Vers, der in deutscher Übersetzung lautet; "Ich lobe den Herrn, rufe das Volk und versammle die Priester, ich beklage die Toten, vertreib die Gewitter und ehre die Feste."
Wen will es wundern, dass die Glocken des Volkes heilige Lieblinge und Freunde geworden sind? Wie schwer griff das Schicksal ihm ans Herz, als es in des Weltkriegs Not ihm diese Himmelsboten raubte, wie freudig bewegt war es, als die neuen Glocken im Dorf wieder Einkehr hielten.
Am Freitag, den 7. Januar wurden die geweihten Glocken in Gegenwart der ganzen Einwohnerschaft aufgezogen, was bei der Schwere und Größe der Glocken eine sorgsame Vorbereitung erforderte. Zwei Baumstämme von über 20 Metern Höhe stützten das Gerüst an den Schallöffnungen. Den Aufzug der Glocken leitete das Baugeschäft Baumgartner-Lachner in Stetten in gewohnter gediegener Weise.
Am Dienstag, den 11. Januar hielt Herr Domkapellmeister Dr. Berberich-München, die Glockenprüfung ab. Wie andächtig lauschend stand die ganze Bevölkerung vor den Häusern. Erst klangen die mittlere und kleine Glocke zusammen, allein schon Himmelsmusik nach dem jahrelangen eintönigen Gesang der kleinen Kriegsglocke. Nun aber hob ein Brausen und Klingen an, als die mächtige große Glocke ihre gewaltige Tonfülle in das Stimmenmeer mischte. Immer neu und voller ergossen sich die Akkorde aus unserem alten quaderfesten Turm. Nicht leicht wird ein Dorf ein solch gewaltig füllendes Geläut besitzen. Fachmann, Priester und Volk sind voll des Lobes über das schön ausgeglichene, volltönende, untertönereiche, harmonische Geläut. Um noch ein Übriges und zugleich Notwendiges zu tun, wurden die Glocken nochmals im Turm hochgezogen und der alte Glockenstuhl gegen einen neuen fest gefügten ausgetauscht. Am Samstag, den 15. Januar erhoben nun die Glockenfürsten aus dem neuen Thron ihre Stimmen und wahrlich, der Glanz und die Fülle des Glockengesanges hatte eine noch höhere Auswirkung gekommen. Ehre der Gemeinde, die in so kleinem Umfang, wie unsere Schwabhausener Ortsgemeinde, an eine so kostenreiche Aufgabe ihr "Alles" gibt. Möchten die Glocken stets nur Friede und Freude, Eintracht und Segen dem opferbereiten Heimatdorf verkünden!

Neuer Pfarrherr für Schwabhausen
Amperbote vom 24.05.1927

Unser Dorf erfreute sich vergangene Woche eines schönen Tages: Hielt doch unser neuer Pfarrherr, Hochwürden Herr Pfarrer Hofbeck, seinen Einzug in die ihm anvertraute Seelsorge. Die Gemeinde- und Kirchenverwaltung bereitete unter Führung der Bürgermeister Huber und Arnold sowie des Bürgermeisters Kraus von Rumeltshausen und des Herrn Oberlehrers Kandler einen imposanten Empfang. Triumphbögen, Flaggen- und Blumenschmuck trugen zur Erhöhung der Feier bei. Am Pfarrhof begrüßte die Einwohnerschaft von Schwabhausen und Rumeltshausen den neuen Pfarrherrn. Weißgekleidete Mädchen trugen in poetischer Form Willkommensgrüße vor, in welchen zum Ausdruck gebracht wurde, dass die Einwohnerschaft mit ihrem Pfarrherrn stets in bestem Einvernehmen zu leben wünschte.

Elektrizität in der Pfarrkirche
Amperbote vom 08.12.1927

Die Elektrizität als Zierde des Gottesdienstes. Wie eine liebliche Idylle, unsere geliebte Idylle, tritt unsere geliebte Pfarrkirche mit dem steilen Sattelturm aus alter Vorzeit in unsere Gegenwart. Ein Ruhepunkt in der Flucht der Jahrhunderte hat es sein schlichtes Kleid am zarten niedlichen Bau in Lieb und Treu zu seinem alten Schwabhausen bewahrt. Die Bevölkerung hängt aber auch an dem Kirchlein mit ganzer Heimat- und Gottesliebe. Mit Freude gewahrt sie darum jeden Schmuck, der von treuer Hand dem lieben Heiligtum geschieht. Mehrere Jahre schon haben elektrische Deckenlampen das Kirchenschiff, die Empore und den Orgelchor in reizvoller Helle erstrahlen lassen. HH. Pfarrer Hofbeck erkannte jedoch den Rückschlag dieser Helle auf den nur mit Kerzen beleuchteten Altar. Mit meisterlichem Geschick schuf er nun auch für den Altarraum eine elektrische Beleuchtung zur Verherrlichung des Gottesdienstes.
Ein Lichtmeer ergießt sich nun über das Heiligtum. Je zwei formprächtige elektrische Kerzen am Tabernakel und über demselben, wie zwei elektrische Lampen an der Altarseite des Chorbogens spenden durch Licht und Gegenlicht eine solche Fülle von Feuer und Farbenpracht, dass auch "Aug und Herz" des frommen Beschauers erglüht. Dies lichtstrahlende Altarbild ist gerade bei den Engelämtern von unvergesslicher Pracht. Der Dank des Volkes zeigte sich bei der Haussammlung hierfür in hochlöblicher Fertigkeit. Möchten sich bald die Mauern der lieblichen Pfarrkirche recken und weitern zu einem schönen, mächtigen Umbau. Wir wollen die Hoffnung darauf auf eine bessere Zukunft setzen, die kommen muss nach dem ewigen Gesetz von Berg und Tal, vom Abstieg und Aufstieg im Völkerleben.

Priesterjubiläum von Pfarrer Peter Hofbeck in Schwabhausen
Amperbote vom 7.6.1929

Schiller, unser Dichterfürst, preist durch Mortimers und den ins römische Lager übergegangenen Schützer der Katholikin Maria Stuart vor mehr als einem Säkulum den sinnesfreudigen Katholizismus und erschließt auch in dieser Richtung wieder eine poetische Höchstleistung:
  "Wie wurde mir, als ich ins Innere nun der Kirchen trat,
und die Musik der Himmel herunterstieg,
und der Gestalten Fülle verschwenderisch aus Wand und Decke quoll,
das Herrlichste und Höchste gegenwärtig vor den entzückten Sinnen sich bewegte."

Für uns ist hier von Bedeutung, dass Schiller, der Protestant, nicht nur von jedem Vorurteil gegen die katholische Kirche frei war, sondern eher eine unverkennbare Hochschätzung und Verehrung bekundete. Heute aber herrschen über die Kirche bei uns und in der Welt überhaupt das Unrecht, die Lüge, das Böse, die Vergewaltigung in ihrer schlimmsten Form: "Denn gefühllos wie das Eisen war das Herz in ihrer Brust!" Aber jeder echte deutsche Katholik lässt nicht vom heiligen Brauch seiner Väter, das kirchliche Leben und Geschehen mit Herz und Sinn zu üben und zu feiern. Um Volk und Priester sie sich allenthalben noch ein Band der innigen Verbundenheit, dass gerade in diesen Tagen auch in unserer Pfarrei sich in edler Freude und Liebe zeigen wird.
Am 29. Juni werden es 25 Jahre, dass unser Hochwürden Herr Pfarrer Peter Hofbeck von Schwabhausen im hohen Dom von Freising geweiht wurde. 1904 wurde der Neugeweihte, welcher am 17.10.1875 in Griesstätt bei Wasserburg geboren wurde, zum Kooperator Türrahmen auf dem weit schauenden Samerberg berufen, kam später nach Pfaffing bei Wasserburg an die Seite des Hochwürden Herrn Pfarrers Stoll, ....., dann nach Prutting und später auf das hoch gelegene Irschenberg, woher wohl seine Liebe zu den Bergen stammt, um ab dem 6.5.1916 als Expositus in Asten (bei Tittmoning) eine fast zehnjährige Tätigkeit eifrigster Seelenarbeit entfalten zu können. Über ein Jahr zwangen ihn 1926 eine Krankheit zum zurückgezogenen Wirken als Benefiziat in Egling bei Wolfratshausen.
Am 18.5.1927 zog unser hochverehrter Herr Jubilar in Schwabhausens Pfarrkirche ein, um ein reiches, segensprießendes Wirken in Kirche und Schule als treuer Seelenhirte zu üben. Sankt Peter und Paulus werden am Jubeltag des stillen frommen Priesters mit Freude auf die Schwabhauser Pfarrgemeinde herniederblicken. Denn das gläubige Volk lässt es sich nicht nehmen, dem seit 25 Jahren eifrigst tätigen Arbeiter im Weinberg des Herrn "einen" Tag ehrenvollster Feier zu bereiten.
In feierlichem Zug wird es dem Hochwürden Herrn Jubilar zu geschmückten Kirche an den heiligen Altar begleiten, wird ein berühmter Kanzelredner, Hochwürden Herr Stadtpfarrprediger Niggl aus München-Neuhausen die Festpredigt halten, wird eine "Familienfeier" die ganze Pfarrei und den ganzen Schulsprengel zu einem Ehrenakt im Westermaier`schen Saal vereinen.
Zwei Jahre schwere Arbeit zeigten uns Herrn Pfarrer Hofbeck als aufrechten geraden Charakter, abhold jedem Unrecht, als mutigen Verfechter der kirchlichen Rechte und Verordnungen. Davon zeugt die Neuschaffung schöner Paramente, die herrliche elektrische Beleuchtung des Altars, die Renovierung des schwer schadhaften Pfarrerhofes, der Stege herrliche, stilvolle Schmuck der Altäre von seiner Hand, die Gründung der katholischen Elternvereinigung und des katholischen Pressvereins. Das dritten Spiel zeigte ihn als Kinder freuen, wie sein ganzes Wollen und Fühlen die heranwachsende Jugend beglücken möchte.
Schlicht und einfach wie sein Herz ist sein Priesterleben, sein Wirken am und im Volk im heiligsten Dienst. Unvergessen bleibt sein stilles, aber fruchtreiches Sorgen und Mühen für den künftigen Kirchenbau, denn ihm danken wir vor allem die genehmigte erste Kreissammlung für unser liebes Kirchlein. Mit unserem Gebet ziehen unsere aufrichtigen Wünsche und Bitten empor zum Thron Gottes, das der fromme gütige Jubelpriester auch sein 40. und 50. Jubeljahr in der dankbaren Pfarrgemeinde Schwabhausen erleben möchte.

Kirchenbauversammlung in Schwabhausen
Amperbote vom 18.05.1934

In der Dienstag abends einberufenen Kirchenbauversammlung begrüßte Herr Bürgermeister Huber die Erschienenen der Pfarrgemeinde Schwabhausen, sowie deren Filiale Rumeltshausen und erteilte HH. Pfarrer Lampersberger das Wort. Der Seelsorger sprach in eindringlicher Weise von der Notwendigkeit einer Erweiterung der hiesigen Pfarrkirche.
Seit 40, ja seit 60 Jahren unter HH. Rahm noch, habe man sich mit dem Plan einer Erweiterung der Kirche getragen. Schwabhausen aber habe sich in der Zwischenzeit um das Doppelte vergrößert. Dass diese Notwendigkeit einer Vergrößerung auch vom Ordinariat in München erkannt worden sei, beweise wohl am besten der Ausspruch des verstorbenen Kardinals Bettinger während der Audienz mit einem früheren Pfarrherrn Schwabhausens, dass nach den Berichten ja sein Empfangszimmer fast größer sei als die Kirche einer mehr als 300 Seelen umfassenden Gemeinde.
HH. Pfarrer Lampersberger kam dann auf das Aussehen der geplanten Kirche zu sprechen, die in einem Maßverhältnis erstehe, wie man es sich schöner kaum denken könne und erinnerte auch an den alten Turm, der, umbraust von den Stürmen der Jahrhunderte, so viel Freude und Leid in diesem Ort gesehen habe, und der erhalten bleibe. Die finanzielle Frage erklärte der Pfarrherr ebenfalls, wenn auch noch nicht restlos gelöst, so jedenfalls neben dem vorhandenen Kapital durch Vorbescheid und Zinsverbilligungsscheine des Staates, wie auch durch Versprechungen seitens des Ordinariates auf eine Beihilfe, als kein Hindernis mehr.
Der Appell an die Pfarrgemeinde, außer den Arbeits- und Gespannleistungen auch noch mit einem Geldbetrag beizuhelfen, verlief nicht ungehört, denn sowohl Herr Bürgermeister Josef Huber von Schwabhausen, als auch Herr Bürgermeister Anton Kraus von Rumeltshausen versprachen unter der freudigen Beistimmung aller Anwesenden das Ihrige zu tun. Herr Josef Baumgartner gab schließlich noch einen Bericht über die technische Ausführung des Baues aus dem Leistungsverzeichnis. So konnte Herr Bürgermeister Huber nach Worten des Dankes an HH. Pfarrer Lampersberger für seine Ausführungen die Versammlung mit der freudigen Genugtuung schließen, dass die Einmütigkeit und der feste Wille aller Versammelten es möglich mache, mit dem Kirchenbau am Dienstag der kommenden Woche zu beginnen.


Kirchenkonsekration in Schwabhausen
Amperbote vom 16.11.1934

Schwabhausen hatte am gestrigen Mittwoch seinen großen Tag, als der Kirchenfürst, seine Eminenz Kardinal Faulhaber dem neuen Gotteshaus die kirchliche Weihe gab. Schon einmal und zwar im Jahr 1782 hatte der als Poststation wichtige Ort Schwabhausen hohen Besuch erhalten, als der damals regierende Papst Pius VI., von Wien und München kommend, durch unseren Ort fuhr, begrüßt von einer großen Menschenmenge. Eine große Tafel am Gasthaus zur Post erinnert heute noch daran.

Auch gestern hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt, als unter dem Glockengeläut der Oberhirte der Erzdiözese München-Freising, begleitet von seinem Sekretär, Dr.Weißthanner, in den festlich mit Girlanden, Kränzen, Fahnen und Triumphbögen geschmückten Ort seinen Einzug hielt. H.H Dekan Schwaiger, Altomünster, war mit der Hochw. Geistlichkeit des Dekanates Altomünster erschienen, ebenso mit H.H. Stadtpfarrer Pfanzelt mehrere Hochw. Herren des Dekanates Dachau. Die Veteranenvereine und die Freiwilligen Feuerwehren von Schwabhausen, Rumeltshausen und Oberroth, sowie die Schützengesellschaft Rumeltshausen mit ihren Fahnen hatten vor dem Friedhof-Eingang Aufstellung genommen. Mit dem Lied "Gott grüße Dich" grüßte ein Burschenchor, unter Leitung von Herrn Lehrer Planding den Kirchenfürsten. Anschließend begannen die Zeremonien, die eine geraume Zeit in Anspruch nahmen und die eine große sinnvolle Bedeutung besitzen.

Nach Beendigung derselben wandte sich der Kardinal an seine Diözesanen mit einer Ansprache, in der er ungefähr folgendes ausführte: In unseren oberbayerischen Pfarrgemeinden lebt der heilige Stolz, ein schönes Gotteshaus zu besitzen. Und kommen Besucher aus anderen Pfarrgemeinden, dann freut sich die Gemeinde, wenn sie ein schönes Gotteshaus zeigen kann. Dieser heilige Stolz lebt auch in meinen lieben Diözesanen der Pfarrei Schwabhausen. Seit 60 Jahren hat man es hier schon empfunden, dass das Gotteshaus zu klein war und die Aelteren unter Euch erinnern sich noch genau, dass man sich immer wieder mit dem Gedanken trug, eine größere Kirche zu bauen. Dann wurde gesammelt. Als die Inflation den zusammengekommenen Betrag verschlungen hatte, ließ man sich dadurch nicht entmutigen, sondern fing nochmals von vorne an. Der Grundstock hierzu wurde durch Opfergaben aus der Gemeinde Schwabhausen und Rumeltshausen gelegt; durch Beihilfen aus der Diözesansteuer und Diözesansammlung und schließlich durch allgemeine Opfergaben gelang es, das Werk dann zu vollenden. Einheimische Firmen und einheimische Arbeitskräfte wurden zu diesen Arbeiten herangezogen und heute ist der Bischof mit großer Freude gekommen und hat die neue Kirche, die den heiligen Michael zum Namenspatron hat, eingeweiht.
Was will man denn damit sagen, wenn eine Gemeinde den Opfergeist aufbringt und es auf sich nimmt eine neue Kirche zu bauen? Die Antwort kann nur die sein, dass die Pfarrgemeinde hierdurch zum sichtbaren Ausdruck bringt, dass sie auch in Zukunft katholisch bleiben will. Die Frage des Kirchenbaues ist in glücklicher Weise gelöst worden. Es war er nicht nötig, die alte Kirche abzubrechen und an anderer Stelle eine neu zu erbauen, sondern die alte Kirche konnte durch einen großen Anbau erweitert und dadurch die alte und neue Kirche in eines verschmolzen werden. Durch den Zusammenbau ist symbolisch ausgesprochen, dass wir den Glauben der alten Zeit in eine neue Zeit hineintragen wollen. Als oben am Petersberg noch Psalmen gesungen wurden, als Papst Pius durch Schwabhausen zog, lebten Bekenner des katholischen Glaubens in Schwabhausen und dieser Glaube soll auch in die künftigen Jahrhunderte hineingetragen werden. Die christlichen Eltern müssen es sich zur Aufgabe machen, die Kinder zu katholischen Christen zu erziehen, damit die Kinder so in den Glauben hineinwachsen, daß sie auch dem Glauben treu bleiben, auch wenn sie das Elternhaus verlassen haben. Ihr habt bemerkt, wie der Bischof die Kirche von außen durch Zeremonien und Gebet geweiht hat.
Das soll besagen, dass der katholische Christ seinen Glauben auch nach außen hin bekennen muss. Wenn am Sonntag die ganze Pfarrgemeinde beim Gottesdienst versammelt ist, so ist das ein Schauspiel für die Engel Gottes. In unseren letzten Stunden greifen wir nach den Tröstungen des heiligen Glaubens, berufen den Priester; aber es ist nicht genug, in den letzten Stunden katholisch zu sein, man muss auch vorher im Leben den Glauben zu bekennen den Mut haben und sich am Gottesdienste beteiligen und sein Glaubensbekenntnis ablegen.
Alle Teile des Gotteshauses haben eine Stimme bekommen, seit der Weihe haben sie uns alle etwas zu sagen: Der Altar spricht von dieser Opferstatt; es soll der Geist des Opfers ausgehen, um in der Familie durch Geduld den Frieden zu bewirken, wenn Sorgen wirtschaftlicher Art sich schwer auf die Seele legen, diese Sorgen zu ertragen. Die Reliquien der Martyrer, die im Hochaltar ruhen, bekommen auch eine Stimme und sagen uns, dass sie für den Glauben gestorben sind. Und der Beichtstuhl bekommt eine Stimme; er ruft uns herbei und sagte uns, wie unsere Seele entlastet wird und wie durch das Bußsakrament der Frieden in unserer Seele einkehrt. Und die Kommunionbank bekommt eine Stimme, dass durch Teilnahme an den Monatskommunionen und durch Empfang der heiligen Sakramente wir uns wieder Kraft holen, den Weg weiter zu gehen in unserer schweren Zeit.
Meine lieben Diözesanen, so bin ich mit großer Freude zu Euch gekommen und danke Euch allen, dass Ihr in so großer Zahl teilgenommen habt und ich danke Euch für die Ruhe und Ordnung im Gotteshause. Nehmt es ernst mit Eurem Bekenntnis, das Ihr durch den Kirchenbau abgelegt habt. Euer Hochw. Pfarrer Herr Lampersberger hat mit so großem Eifer den Gedanken an den Kirchenbau aufgegriffen und durchgeführt und die Gemeinde muß deshalb dem Seelsorger recht treu zur Seite stehen. Im Geiste sollen alle das Versprechen erneuern, das Ihr durch den Bau des Gotteshauses schon abgelegt habt: Wir wollen für alle Zeiten katholisch bleiben!

Nach der Predigt folgte der erste Gottesdienst im neuen Gotteshaus durch eine Pontifikalmesse, bei der H.H. Stadtpfarrer Pfanzelt als Diakon und H.H. Pfarrer Niederhuber von Weichs als Subdiakon dienten. Während die Weihegesänge bei der Kirchenkonsekration von Franziskanerklerikern vom St. Anna Kloster München vorgetragen worden waren, führte Herr Hauptlehrer Planding mit dem Kirchenchor während der Pontifikalmesse die schöne Festmesse von Hefner auf. Nach dem Gottesdienst, der mit dem gemeinsam gesungenen "Großer Gott wir loben dich" schloss, geleiteten die H.H. Geistlichkeit, die Gemeinde- und Kirchenräte von Schwabhausen und Rumeltshausen dem Kirchenfürsten zum Pfarrhof, wo der Pfarrherr, H.H. Lampersberger dem Kardinal Dank sagte namens der Pfarrgemeinde und der Gemeinderäte für die Förderung des Kirchenbaues, der durch die Hilfe des Ordinariats rasch vor sich gehen konnte.

Im Pfarrhof dankte der Kardinal den Kirchen- und Gemeinderäten von Schwabhausen und Rumeltshausen für ihre tatkräftige Mithilfe, daß die schöne Kirche erstehen konnte. Sein besonderer Dank galt dem Pfarrherrn, durch dessen Bemühungen die Pfarrgemeinde Schwabhausen ein den Bedürfnissen entsprechendes Gotteshaus erhalten hat. Damit ist nun ein alter Wunsch der Schwabhauser in Erfüllung gegangen, die in ihrer Pfarrkirche ein wirkliches Schmuckkästchen erhalten haben. Das Problem des Kirchenneubaues war tatsächlich nicht leicht zu lösen. Dem Architekten Richard Steidle von München ist aber die Lösung desselben großartig gelungen. Den altehrwürdigen wuchtigen Turm, der im Lauf des Neubaues noch große Schwierigkeiten verursachen sollte, ließ er stehen. Das neue Kirchenschiff ist 21 m lang bei einer Breite von 11,50 m und einer lichten Höhe von 9,50 m, 300 Sitz- und etwa 200 Stehplätze umfasst das schöne Kirchenschiff, in das zwei Portale führen. Der Turm, dessen Fundament sich als außergewöhnlich schwach erwies, musste unterfangen werden. Die alten Barockaltäre wurden belassen und von der Kunstanstalt Pfefferle trefflich renoviert mit samt den 14 kostbaren Figuren. Die Maurerarbeiten führte die Firma Baumgartner, die Zimmermannsarbeiten die Firma Vitus Lachner aus, wie überhaupt alle Arbeiten von einheimischen Handwerkern erledigt wurden, die damit auch in glänzender Weise ihr Können unter Beweis stellten. Im Inneren der Kirche wird die Decke ein Freskobild von Richard Holzer erhalten. Außen über der Sakristei ist eine feine Sonnenuhr aufgemalt. Auch der Friedhof hat eine bedeutende Erweiterung nach Süden und Westen erfahren. Die Familie Göttler hat den Baugrund hiezu zur Verfügung gestellt.

Die Bürgermeister mit dem Gemeinderäten, der Kirchenpfleger mit der Kirchenverwaltung und vor allem der Pfarrerherr selbst können mit Genugtuung auf die Vollendung und den Erfolg ihrer Bemühungen zurückblicken, die in einträchtigem Zusammenarbeiten eine so schöne Landkirche erstehen ließen.

Einzug ihres neuen Pfarrherrn Johann Hinterholzer in Schwabhausen
Dachauer Nachrichten vom 30.05.1951

Die hiesige Pfarrgemeinde feierte kürzlich den Einzug ihres neuen Pfarrherrn Johann Hinterholzer, der zwölf Jahre Expositus in Stephanskirchen war. Abordnungen holten ihn mit blumengeschmückten Autos am Bahnhof in Dachau ab. Im Dorfe waren zum Empfang Triumphbögen errichtet worden. Die Kirche hatte man besonders festlich geschmückt. Pfarrangehörige, Lehrer, Schulkinder, Kirchenchor und Fahnenabordnungen der Gemeinde hatten Aufstellung genommen.
Mit dem Lied "Gott grüße Dich" empfing man Pfarrer Hinterholzer. Bürgermeister H u b e r hieß ihn im Namen der Gemeinde in seinem neuen Wirkungskreis willkommen. Anschließend sprach Schulleiter Schreiber Begrüßungsworte. Schüler des ersten Schuljahres brachten einen Willkommensgruß zum Vortrag und ein Mädchen überreichte dem neuen Pfarrherrn einen Blumenstrauß.
Ein festlicher Zug geleitete ihn zum Gotteshaus, wo Vikar Leonhard Radinger (Niederroth), der drei Monate lang die verwaiste Pfarrei betreute, dem neuen Seelsorger mit der Übergabe der Stola das Amt übertrug. Pfarrer Hinterholzer dankte in seiner Ansprache für den den Empfang und bat um verständnisvolle Mitarbeit aller. In der anschließenden Maiandacht brachte der Kirchenchor unter Leitung des Lehrers i. R. und Chordirektors Leo Ottich das Marienlied "Hier knie ich Maria…" in hervorragender Weise zu Gehör.

Kirche strahlt in neuem Glanz - Viele halfen mit
Renovierung in Schwabhausen abgeschlossen
Dachauer Nachrichten vom 06.05.1968

Schwabhausen - Nachdem vor einigen Jahren die Fassade der Kirche von Schwabhausen mit dem unter Denkmalschutz stehenden Kirchturm sowie das Dach erneuert wurde, konnte nun die schon längst fällige Innenrenovierung der Kirche vollendet werden. Besonders dringend war die Überholung des bereits vom Holzwurm befallenen Hochaltars mit den beiden Rokoko-Seitenaltären und den künstlerischen Heiligenfiguren. Die Leitung und Wiederinstandsetzung lag in den Händen. der bekannten Kirchenmalerfirma Wimmer, München, die ihren Auftrag ausgezeichnet löste, so dass das Gotteshaus in würdigem. Glanz wiedererstanden ist. Besonders eindrucksvoll ist die neue Plazierung der großen Christusstatue mit dem neugeschaffenen Kreuzbalken. Pfarrer Johann Hinterholzer mit der Kirchenverwaltung haben keine Mühe gescheut, dass das Gotteshaus in dem jetzt würdigen Zustand wieder hergestellt werden konnte. Viele freiwillige Helfer haben das von den Firmen Baumgartner und Fischer kostenlos zur Verfügung gestellte notwendige Gerüst aufgestellt. Nicht unerwähnt sollen die Spender bleiben, die zum Gelingen des schönen Werkes ihr Scherflein gegeben haben und noch geben werden. Die Frage eines neuen Tabernakels und die Renovierung der Kanzel mit Betstühlen bedarf nämlich noch der Lösung, zumal die Kasse der Kirchenverwaltung bereits erschöpft ist.

 

Weihe des neuen Zelebrationsaltars
Bericht des Dachauer Kurier vom 28.11.2009

SCHWABHAUSEN (ET) - Ein großer Tag für die Pfarrei St. Michael Schwabhausen und für die ganze Gemeinde war der vergangene Sonntag. Nach zehnmonatiger Bauzeit wurde die renovierte Pfarrkirche wieder ihrer Bestimmung übergeben. Höhepunkt des Festes, war die Weihe des neuen Volksaltars durch Erzbischof, Dr.Reinhard Marx. "Deo gratias, Gott se Dank", freute sich besonders Dr. Paul Inje bei der Begrüßung, denn die Kirchenrenovierung ist mehr als gelungert, das Gotteshaus erstrahlt, innen und außen in neuem Glanz und ist zu einem wahrem Schmuckstück geworden. Bereits am frühen Morgen versammelten sich bei strahlendem Sonnenschein zahlreiche Ehrengäste, darunter Landrat Hansjörg Christmann, Bezirkstagspräsident und Bürgermeister Josef Mederer, Gemeinderäte, die Pfarreimitglieder, die Fahnenabordnungen der Vereine und viele Schwabhauser und Schwabhauserinnen in freudiger Erwartung am Pfarrheim, um den hohen Gast gebührend zu empfangen - denn schließlich kommt nicht jeden Tag der Erzbischof von München und Freising nach Schwabhausen. Im Festzug ging es dann zu den Klängen der Blaskapelle zur Kirche, wo eine Gruppe des Kindergartens St. Michael den Erzbischof mit einem Lied willkommen hieß.
Mittelpunkt des Pontifikalamtes, das Erzbischof Dr, Reinhard Marx zusammen mit den Konzelebranten Monsignore Wolfgang Bischof, Dekan Wolfgang Borm, den Pfarradministratoren Paul Inie und Walter Csar, Kurat Albert Hack, Diakon Josef Kafko, Pfarrer John Vara und dem erzbischöflichen Sekretär Rupert Graf zu Stollberg feierte, war die Weihe des neuen Volksaltars und die Beisetzung der Reliquien., Der silberne Schrein mit d en Reliquien des Hl. Bonus, des Hl. Severinus und der Hl. Clementia wurde unter der 600 Kilogramm schweren Altarplatte angebracht, die dazu, von 12 Männern angehoben wurde. Nach der Salbung des Altars mit Chrisam-Öl und dem Verbrennen von Weihrauch wurde dann das Altartuch aufgelegt und die Lichter entzündet, um am neuen Altar Liturgie feiern zu können. Zuvor hatte der Erzbischof bereits den Taufstein, den Ambo und den Kirchenraum mit Weihrauch gesegnet und anschließend das neu gestaltete Priestergrab auf dem Friedhof. Festlich umrahmt wurde die Messe vom Kirchenchor unter der Leitung von Stefan Kaltenhäuser mit der Charles Gounod Messe in C-Dur und der Bläsergruppe. Freude und Glück, aber auch Erleichterung darüber, dass alles geklappt hat und pünktlich zum großen Tag fertig geworden ist, 'herrschte aber besonders beim Bauausschuss der Pfarrei, dessen jahrelange Bemühungen nun von Erfolg gekrönt wurden.