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Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von HIRTLBACH
Recherchiert von Hubert
Eberl, Bergkirchen
Jahr
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Ereignis |
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Bericht
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1885
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Primiz von Johann Ev. Huber - Amperbote vom 22.07.1885 |
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1898
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Primiz in Hirtlbach - Amperbote vom 18.7.1898 |
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1900
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Spendung der heiligen Firmung - Amperbote vom 28.03.1900 |
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1935
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Bittgang der Hirtlbacher nach Odelzhausen - Amperbote vom 8.5.1935 |
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1955
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Der neue Pfarrer von Hirtlbach - Dachauer Nachrichten vom 09.12.1955 |
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Lebensbeschreibung von St.Valentin in der Sakristei |
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Primiz
von hochwürdigem Herrn Johann Ev. Huber
Amperbote vom 22.07.1885
Am verflossenen Sonntag den 19. Juli wurde in Hirtlbach das Primizfest des hochwürdigen Herrn Johann Ev. Huber, Lenzbauernsohn von dort, in würdiger Weise gefeiert. Schon an den vorhergehenden Tagen waren zahlreiche Hände mit dem Winden von Kränzen und Girlanden beschäftigt und an den Straßen und auf dem Weg zum Primizplatz wurden geschmackvolle Triumphbögen aufgestellt.
Am frühen Morgen des Festtages selbst ertönten Böllerschüsse, der Glocken ergreifender Klang erscholl hinaus in die weite Ferne und lud die Christen zur Teilnahme am Fest ein. Und siehe - sie läuteten nicht umsonst; denn bis um halb 9 Uhr mochten ungefähr 6000 Meschen herbeigeeilt sein, um dieses erhabene Fest mitfeiern zu können. |
Primiz
in Hirtlbach
Amperbote vom 18.7.1898
Wie kürzlich gemeldet, fand gestern in Hirtlbach die Primizfeier des Neugeweihten Priesters Johann Baptist Doll von dort statt. Das Volk strömte in Massen von nah und fern herbei; die um 9:00 Uhr beginnende Festpredigt hielt der hochwürdige Herr Stadtprediger Johann Baptist Huber von St. Peter in München mit dem Thema "Priesterlohn" in gediegener Weise. Die Festmesse wurde von Zöglingen des Klosters Indersdorf unter Leitung mehrerer Herrn Lehrer schön und exakt durchgeführt. Das ganze Dorf prangte in Festgewand und waren auch mehrere Triumphbögen errichtet. Das Festmahl, an welchem sich circa 120 Personen beteiligten, wurde im Gasthaus Kornpropst eingenommen.
Spendung
der heiligen Firmung
Amperbote vom 28.03.1900
Die
Spendung der hl. Firmung wird seine Excellenz der hochw. Herr Erzbischof von
München-Freising, Dr. v. Stein an folgenden Tagen und Orten vornehmen:
Am 2. Mai in Dachau für die Pfarreien Ampermoching, Bergkirchen, Dachau,
Hebertshausen, Kollbach, Kreuzholzhausen, Mitterndorf und Pellheim.
Am 3. Mai in Dachau für die Pfarreien Giebing, Haimhausen, Röhrmoos und
Vierkirchen, Asbach, Obermarbach und Petershausen, Oberroth und Schwabhausen.
Am 5. Mai in Indersdorf für die Pfarreien Arnbach, Hirtlbach,
Indersdorf , Langenpettenbach, Niederroth, Weichs, Westerholzhausen und Großinzemoos.
Am 7. Mai in Altomünster für die übrigen Pfarreien des Dekanats Sittenbach.
Am 8. Mai in Scheyern für die Pfarreien des Dekanats Scheyern mit Ausnahme
von Asbach, Obermarbach und Petershausen, sowie für die Pfarrei Hohenkammer
des Dekanats Dachau.
Bittgang
der Hirtlbacher nach Odelzhausen
Amperbote vom 8.5.1935
Odelzhausen. Alljährlich am 1. Mai kommen die Hirtlbacher, einem Gelübde entsprechend, zum Gnadenbild der Muttergottes nach Odelzhausen. Was die Alten gelobt, halten nun die Jungen. Und es war heuer der 50. Bittgang. Fast alljährlich schwere Hagelschäden in ihrer Gemeinde haben vor 50 Jahren die Hirtlbacher bewogen, sich Hilfe suchend die Muttergottes zu wenden. Und welcher Ort wäre da wohl geeigneter, als der Gnadenort Odelzhausen, wo die Muttergottesstatue, die im Kloster Taxa stand und von diesem Gnadenbild so viele Wunder noch im Volksmund erhalten sind, am Hochaltar thront. Und so erwartet die Gnadenkirche Odelzhausen, die schönsten Maienschmuck prangt, alljährlich die treuen Gäste die Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem Schoß, lichtumflossen vom Glanz vieler elektrischer Lämpchen, schaut mild auf die Besucher und stimmt die Herzen andächtiger. Und gewiss hat der Himmel den starken Glauben belohnt, denn die Gemeinde Hirtlbach ist seither vom Hagel verschont. Am heutigen Jubiläumsbittag waren die Wallfahrer besonders viel. Auch der Kirchenchor hat an diesem Festtag eine besondere Festmesse zu Ehren des 50. Jahrtages aufgeführt. Der Bürgermeister von Hirtlbach kann sich rühmen, 49 Mal am Bittgang teilgenommen zu haben. Wollen die Hirtlbacher auch ferner dem schönen Brauch treu bleiben. Neuer Kirchenschmuck Amperbote vom 8.5.1935 Die Pfarrkirche Odelzhausen ist nun wieder durch ein neues Kunstobjekt reicher geworden. Eine herrliche Holzschnitzerei, ausgeführt vom Kunstschnitzer Michael Sporer, Odelzhausen. Der Heilige Augustinus und vor ihm der Jesusknabe stehend zieren nun die Wand rechts am Hochaltar.
Der
neue Pfarrer von Hirtlbach
Dachauer Nachrichten vom 09.12.1955
Hirtlbach
- Ein schönes Pfarrfest konnte Hirtlbach feiern, die Amtseinführung ihres neuen
Pfarrherrn Josef Lamprecht aus Riedenzhofen, bisher Pfarrer von Deining
bei Grünwald. Die Pfarrgemeinde bereitete ihrem neuen Seelsorger einen überaus
herzlichen Empfang. Das ganze Pfarrdorf, das neue Pfarrhaus und die Kirche waren
mit Girlanden und Triumphbögen geschmückt. Die Bürgermeister, Gemeinde- und
Kirchenräte von Hirtlbach und Eisenhofen holten den neuernannten Pfarrer von
seinem Elternhaus in Riedenzhofen ab.
Nach der Begrüßung vor dem Pfarrhaus in Hirtlbach zogen die Gläubigen, voran
die Schuljugend, die Vereine mit ihren Fahnen zum festlich geschmückten Gotteshaus.
Dekan Maximilian Beyer von Indersdorf überreichte dem neuen Pfarrer im Auftrag
des Erzbischofs die Kirchenschlüssel, Stola und Evangelienbuch als äußeres Zeichen
seiner pfarrechtlichen Gewalten. Der Burschenvereinsvorstand Hans Schöngruber,
Frl. Anny Fischer und Hedwig Reindl begrüßten in schönen Prologen ihren neuen
Pfarrherrn. Der Kirchenchor brachte unter Leitung von Hauptlehrer Beier und
Dirigent Kottermeir, Albersbach, die Lorettomesse von Goller zum Vortrag. Unter
den Klängen des Tedeum endete diese würdige Feierstunde. Ein bescheidenes Mittagsmahl
im Gasthaus Kornprobst vereinte die Gemeinde, Kirchenräte und Chorsänger nach
der kirchlichen Feier.
Lebensbeschreibung von St.Valentin
auf der Schrifttafel in der Sakristei
Auch in Passau hatte das Christentum schon in den Jahren der Römerherrschaft Eingang gefunden. Als dann während der Völkerwanderung die Feste der Zerstörung anheim fiel, ging zwar die römische Kultur zugrunde, aber der Same der Lehre Christi blieb bestehen. Doch bedurfte es noch jahrhundertelander, mühevoller Arbeit, bis das Kreuz den Sieg davontrug.
Es waren damals, am Beginn des fünften Jahrhunderts, meist sogenannte Wanderbischöfe, die von Land zu Land zogen und die verschütteten Quellen des Glaubens wieder ausgruben und neues geistliches und geistiges Leben weckten. Durch Predikt[sic], Gebet und Opfer schlossen diese Männer vielen Menschen Augen und Herzen auf für die Botschaft Christi. Manchmal waar aber ihre Mühe umsonst. So ging es auch Valentin.
Um das Jahr 435 kam er vom Bodensee her, wo er als Mönch und Einsiedler sich auf seinen Predigerberuf vorbereitet hatte, in n die Passauer Gegend. Mit Feuereifer ging er ans Werk. Doch die Leute wollten ihr gewohntes Denken und Fühlen nicht ändern. In seiner seelischen Not über die Misserfolge reiste er nach Rom und berichtete dem Pabst[sic]. Dieser weihte ihn zum Bischof und sandte ihn wieder nach Passau. Inzwischen hatten sich die Verhältnisse dort noch weit mehr verschlechtert. Als Valentin sein bischöfliches Werk beginnen wollte, wurde er von nden Einwohnern der Stadt vertrieben. Die Überlieferung berichtet, dass er sich weiter nach Westen wandt zu den Schwaben, im heutigen Ries. Dort soll er ziemlich vielen die Taufe gespendet haben. Zuletzt finden wir Valentin in Südtirol, in der Nähe von Meran. Als Einsiedler liess er sich in dieser Gegend nieder. Er wollte in stiller Betrachtung und Gebet seinen Lebensabend verbringen. Doch waren hier die Menschen sehr aufgeschlosssen für Christi Lehre. Die einfachen Bergbauern kamen zu ihm und holten sich Rat, vor allem in seelischen Nöten, ,doch auch in irdischen Sorgen. Valentin konnte viel Gutes wirken. Als er um die Wende vom fünften zum sechsten Jahrhundert starb, wurde er im Schloss Mais beigesetzt. Sein Andenken aber erhielt sich durch alle Jahrhunderte als das eines grossen Wundertäters und Helfers in vielen Nöten. |
Seine Gebeine wurden später nach Trier überführt. Herzog Thassilo von Bayern brachte sie im Jahre 764 nach Passau. Mit grosser Feierlichkeit empfing das Volk der Stadt die Reliquien seines ehemaligen Bischofs und versuchte dadurch das Unrecht wiedergutzumachen, das die Vorfahren dem heiligen Mann angetan hatten. Dort wird auch heute noch St.Valentin verehrt.
Uns gibt das Leben St.Valentins einen Hinweis auf die ehrwürdige Geschichte des Christentums in unserem Vaterland: Vor ungefähr 1500 Jahren haben sich Männer gefunden, die ihre ganze Lebenskraft an die Verbreitung des Christentums wendeten. Wie damals, so ist heute die Verwirrung der Geister gross, bedarf die Christenheit besonders dringlich der Menschen, die unermüdlich in Leben, Wort und Tat die rechte Ordnung der Welt verkünden.