|
Erbaut
in der zweiten Halfte des 15. Jahrhunderts. An einem Schlussstein
des Chores findet sich eine unleserliche Inschrift mit der Jahreszahl
1268, sie ist erneuert und es dürfte wohl bei diesem Anlass
die gothische 4 in eine 2 verwandelt worden sein, woraus sich dann
das Jahr 1468 als Erbauungsjahr ergeben würde. 1728 wurde die
Kirche theilweise umgestaltet. |
|
Langhaus
einschiffig, vier Joche, Chor, zwei Langjoche und Schluss in fünf
Seiten des Achtecks. Sakristei an der Südseite des Chores. |
|
Thurm westlich, in der südlichen Ecke zwischen Langhaus
und Thurm ein steinernes Treppenhaus, weiter oben Steintreppe im
Thurm. |
|
Die
Umgestaltungen des Jahres 1728 betrafen hauptsächlich das Langhaus.
Die eingezogenen Strebepfeiler wurden zu toskanischen Pilastern
umgearbeitet. Ueber denselben runde Schildbögen und Tonnengewölbe
mit Stichkappen. |
|
Im
Chor ist der ursprüngliche Bau noch erhalten. Eingezogene
Strebepfeiler mit ausgekehlten Ecken tragen die spitzen Schildbögen.
Die Rippen des Netzgewölbes ruhen auf Kragsteinen. Runde Schlusssteine,
auf dem westlichen ein Bild mit Inschrift, auf dem mittleren Wappen
(nach rechts springendes Pferd, weiss in rothem Feld) auf dem östlichen
S. Georg. |
|
Fenster
mit verschieden gestaltetem, einfachem Masswerk. |
|
Die
Thüren zur Sakristei, zum Thurm u. s. w. sind theils
in Rundbogen, theils in Spitz- und Segmentbogen überwölbt
und stehen alle in Spitzbogenblenden. |
|
Die
Kirche ist sehr geraumig und von trefflichen Raumverhältnissen.
- Am nördlichen Schlussjoch gothisches Sakramentshäuschen,
dreieckig, vortretend auf einer Wandsäule (die unteren Theile
erneuert). |
|
An
der Südseite Vorzeichen mit gothischem Gewölbe.
Thurm unten viereckig, oben achteckig mit Spitzdach, einfach. -
Abgestufte Strebepfeiler. |
|
Der
linke Seitenaltar, der gleich dem rechten ein charakteristisches
Werk der ersten Halfte des 18. Jahrhunderts
ist, wurde (laut Inschrift) 1738 durch Franz Anton von Fraporta,
Domkapitular von Freising gesliftet, auf ihm steht eine sehr interessante
bemalte Thonfigur des 14. Jahrhunderts, eine stehende Maria, auf
deren linken Arm das Kind sitzt, das zwischen beiden Händen
eine Traube halt, in der Rechten hält Maria einen Apfel. H.
93 cm. |
|
Südlicher
Seitenaltar: Alte Kopie der Mutter Gottes von Altötting.
H. 64 cm. |
|
Auf
der Nordseite des Chores: Chorgestühl zu vier Sitzen
mit beachtenswerthem spatgothischem Flachornament, 2. Halfte des
15. Jahrhunderts. |
Grabmahl
|
|
Am
Westende der Nordseite des Schiffes:
Grabmal der Stifter in der Kirche, eine Tumba aus rothem
Marmor, deren Untersatz ganz schlicht ist, die Platte enthält
auf drei Seiten die Umschrift: ""hye
leyt (hier liegt) die Edell. fraw fraw Anna von fravnberg - fraw
zum Hage geborenn Marschalkin von Bappenhaim der got genadig
well sein. Der stain ist ausgemacht zu sand. Jorgen tag
(= St.Georgstag: 23.April) Anno dnj m cccc lxxij jaren". |
|
Auf
der Platte befinden sich in kräftigem
Relief, die nicht ganz einen Meter grossen, knieenden Figuren der
Frau Anna und ihres Gatten, die in reiche Gewänder gekleidet
sind; in der oberen Halfte der Platte: das Brustbild Christi in
dem von zwei Engeln gehaltenen Tuche. Der Grabstein gehort zu den
besten Leistungen spatmittelalterlicher Plastik in der Freisinger
Gegend und ist wohl sicher eine Arbeit der Münchner Schule.
|
|
Hinter
dem Hochaltar: Der Schmerzensmann stehend. Bemalte Holzfigur. Ende
des 15. Jahrhunderts. Handwerksmässige Arbeit. H. 93 cm. |
|
Glasgemälde
im Chor, aus der zweiten Halfte des 15. Jahrhunderts:
1. Westliches Fenster der Südseite: a) Wappen der Frauenberg;
b) Wappen der Pappenheim;
2. Ostfenster: a) S. Georg, Sebastian und Johannes der Taufer; b)
Anna selbdritt, Katharina und Barbara, dabei kleiner der Stifter
und die Stifterin. Beides gute Grisaillen. |
|
Die
bei Sighart: Kunst der Erzdiöcese Miinchen - Freising S. 194
erwahnte kolossale Statue des hl. Georg (jedenfalls die alte Hochaltarfigur),
die zwei kleineren ebenda erwähnten Figuren von Petrus und
Paulus, die sich hinter dem Hochaltar befanden, sind nicht mehr
vorhanden. |
|
Der
Grabstein von 1472, angefüihrt in dem Manuskript des Franz
Eckher cod. bav. 2267, I. Band S. 99 der kgl. Staatsbibliothek.
R. |