Lamm-Gottes-Kapelle
in NEUHIMMELREICH
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Beschreibung
Die Kapelle liegt etwa einen
Kilometer vom Ortsrand Neuhimmelreichs entfernt, auf der Südseite
der B 471 am Waldrand.
Die Siedlung Neuhimmelreich entstand vor rd. 100 Jahren als Mooskolonie
und wurde nach dem alten Geländenamen Himmelreich benannt.
Der Bau wurde im Jahr 1998
errichtet. Und zwar, wie es auf einer Tafel im Inneren heißt,
"nach freundlicher Erlaubnis durch die Grundeigentümer,
auf Anregung von Elisabeth Dorn, Dachau, unter Leitung und großem
ehren-amtlichen Einsatz von Adolf Rabel, Günding, in treuer,
kostenloser Mitarbeit" von vielen im Einzelnen genannten Personen.
Der rechteckige Bau
ist mit einem Satteldach (mit Ziegeln) überdeckt, das
mit einem großen Kreuz aus Messing gekrönt ist.
Das Kreuz besitzt zwei Querbalken.
Das Innere der Kapelle wird durch zwei Fenster erhellt.
Der Zugang erfolgt durch ein großes Portal, das mit
einer zweiflügeligen Gittertüre verschlossen ist.
Von der Kapelle aus hat man
einen weiten Blick über das Graßlfinger Moos.
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Blick
ins Graßlfinger Moos
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In der kleinen Kapelle
bieten ein Kniestuhl und ein Hocker Platz für einige Betende.
Das von Christian Huber gemalte Altarbild zeigt das Lamm Gottes
vor dem Hintergrund göttlicher Gnadenstrahlen.
In der christlichen Kunst wird Christus in Anlehnung an Textstellen
im Alten (Jesaja 53,7) und Neuen Testament (Joh.1, 29) schon seit
dem 4. Jh. symbolisch als Opferlamm dargestellt.
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Vor der Kapelle steht
inzwischen ein Steinkreuz
mit einem Lamm-Gottes-Relief an der Kreuzungsfläche zwischen
den Balken. Die Fahne, die das Lamm trägt, weist -ähnlich
wie die Fahne des Auferstandenen Christus- auf den Sieg über
Tod und Sünde hin. Gleiches besagt auch der Text "Das
Lamm wird siegen".
Der Spruch ist der Offenbarung des Johannes (Kap. 17, Vers
14) entnommen.
Auf diese Bibelstelle
weist auch eine Steintafel
im Inneren hin; sie enthält den gesamten Text der vier
Verse 14 bis 17 des Kapitels 17.
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Kreuzwegbilder
neben der Kapelle
Am Weg unmittelbar
vor der Kapelle sind auf Eichenpfosten Kreuzwegbilder im Freien angebracht.
Grundlage
sind Aluminiumplatten, die mit wetter-beständigen Spezialfarben
bemalt sind. Die Bilder sind lediglich durch eine kleine geschwungene
Bedachung vor der Witterung geschützt. Sie sind im Laufe
der Jahre nur wenig ausgebleicht.
Dieser Kreuzweg
besteht nicht aus 14 Stationen, wie wir dies von den Kirchen her
kennen, sondern aus 7 Stationen, so wie dies vor dem Jahr 1600
üblich war.
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Kreuzwegbilder
im Freien
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Der verkürzte Kreuzweg zeigt den Leidensweg Christi in sieben
Stationen: von der Verurteilung durch Pilatus, über den Kreuzweg,
die Kreuzigung und Grablegung bis hin zur Auferstehung aus dem
Grab.
Die Bilder wurden
von Christian Huber, dem Schöpfer des Altarbildes in der
Kapelle und vieler weiterer Kunstwerke in den Kirchen des Dachauer
Landes geschaffen. Christian Huber ist der jüngs-te Spross
der berühmten Malerfamilie Huber, de-ren bekannteste Anton
der Ältere (1799 -1868) und Richard (1902-1982) waren.
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Hinweis:
Der Kreuzweg in unseren Kirchen hat seinen Ursprung im Brauch der Pilger,
bei Wallfahrten nach Jerusalem den Leidensweg Jesu auf der "Via Dolorosa"
nachzugehen. Als die Wallfahrten wegen der Vormachtstellung der Türken
im östlichen Mittelmeer schwierig wurden, hat man Kreuzwege bei uns
in Deutschland angelegt (1503 in Nürnberg). Aber nicht im Inneren den
Kirchen, sondern außerhalb der Kirchenmauer, bevorzugt auf Anhöhen hinauf.
Erst zu Beginn des 18.Jh. hielt der Kreuzweg Einzug in die Kirchen,
gefördert durch großzügige Ablässe von Papst Clemens XII. (1731). Zunächst
waren es sieben Stationen. Nach und nach wurde die Zahl der Stationen
auf vierzehn erweitert und thematisch auf die Ereignisse zwischen Verurteilung
und Grablegung eingeengt. Von diesen vierzehn Stationen haben acht eine
direkte Grundlage in den Evangelien.
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Jesus
wird
von Pilatus verurteilt
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Jesus
nimmt das Kreuz auf seine Schultern
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Jesus
fällt dreimal unter dem Kreuz
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Jesus
wird
ans Kreuz genagelt
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Jesus
stirbt
am Kreuze
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Jesus
wird
ins Grab gelegt
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Jesus
ersteht
von den Toten
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An Christi Himmelfahrt
2001 hat Pfarrer Richard Nowik von der Pfarrei Mitterndorf nach der
Maiandacht den Kreuzweg
an der Feldwegskapelle in Neuhimmelreich gesegnet.
Dieter Reinke berichtete
auf der früheren Internetseite des Pfarrverbands Dachau von einem
Leonhardi-Ritt zur Lamm-Gottes-Kapelle im Jahr 2011. Wenn Sie den
Bildbericht sehen möchten, klicken
Sie hier...
Hans Schertl
Quellen:
Dachauer SZ vom 28.5.2001
Dachauer Nachrichten vom 14.5.2005
13 Bilder: Hans Schertl
28.4.2022
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