Ehem.Hofkapelle
St.Vitalis in Milbertshofen
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Das kleine
Dorf Milbertshofen mit früher 5 Bauernhöfen liegt zwischen
Biberbach und Giebing an der Kreisstraße DAH 4.
Im größten
Hof, bei der heutigen Familie Gattinger, Milbertshofen Hs.Nr.
1 stand früher eine Hofkapelle, die dem hl.Vitalis geweiht
war.
Die Kapelle
dürfte 1706 errichtet worden sein.
Erhalten ist in den Akten lediglich ein Schreiben des Ordinariats
an den Vierkirchner Pfarrer vom 17.Mai 1706. Darin wird dieser
um Stellungnahme zum vorher gestellten Antrag auf Genehmigung
eines Kapellenbaus gebeten.
Der restliche Schriftverkehr ist nicht vorhanden. Wir wissen deshalb
nicht sicher, ob der Kapellenbau tatsächlich zustande kam.
Doch Gründe, den Bau zu versagen, sind kaum vorstellbar,
so dass man von der Genehmigung ausgehen kann.
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Bauherren waren
Schell (Schöll) Bartholomäus und Maria, geb. Holzapfel.
Sie waren die Pächter des Bauernhofes (Grundherr: Hl.Geist-Spital
München).
Bartholomäus Schell hatte einige Jahre vorher, am 7.10.1700, in den
Hof der Holzapfels eingeheiratet.
Die Kapelle wurde aufgrund
eines Gelübdes erbaut, heißt es im Schreiben des Ordinariats.
Leider kennen wir den Anlass für das Gelübte nicht. Aber es
könnte vielleicht mit dem Einfall österreichischer Truppen 1704
in Zusammenhang stehen. Jedenfalls haben die Bewohner des nahen Dorfes
Viehbach damals ein Gelübde für eine alljährliche Festmesse
mit Umgang zu Ehren des hl.Florian abgelegt, wenn ihr Dorf von der Brandschatzung
verschont bliebe. Dies geschah; das Gelübde
in Viehbach wird heute noch jedes Jahr im Mai erfüllt. Vielleicht
haben die feindlichen Truppen auch Milbertshofen übersehen.
Die
Kapelle war dem Hl. Vitalis geweiht.
Die Wahl des relativ seltenen Patrons dürfte auf Bartholomäus
Schell zurückgehen. Der stammte aus dem Ort Sigmertshausen, in dem
die Kirche diesem Heiligen geweiht ist. 1706 gab es die Marienwallfahrt
nach Sigmertshausen noch nicht.
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Hinweis:
St.Vitalis (Festtag 28.April) war römischer Soldat, der im Jahr
62 unter Kaiser Nero (noch zu Lebzeiten von St.Petrus), den hl. Arzt
Ursicinus beim Martyrium ermutigte. Daraufhin wurde er selbst zuerst
mit einer stacheligen Keule geprügelt und dann in einer Grube
bei lebendigem Leib begraben. Der hl. Ambrosius soll den Leichnam
auf wunderbare Weise gefunden haben. Sein Grab liegt in der Seitenapsis
der Kirche St. Vitalis e Agricola (einer Teilkirche von St.Stefano)
in Bologna. Vitalis war mit St.Valeria verheiratet. |
Hans
Schertl
Quellen:
Digitales-
Archiv
des Erzbistums Freising, Signatur: AA001/3, PfarrA7542
12.3.2024
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