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Aus
dem 17. Jahrhundert sind einige interessante Bauten vorhanden. Der
bedeutendste ist die Wallfahrtskirche Maria Birnbaum bei Sielenbach,
erbaut 1661 bis 1665 von Jakob von Kaltenthal, Komthur zu Blumenthal,
angeblich nach dem Vorbilde des Pantheon. Die Anlage des durch Anbauten
nach Osten und Westen verlängerten Centralbaues ist eine andere,
der Vergleich ist trotzdem nicht unzutreffend. |
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Die
Raumwirkung ist bei einer Spannweite der Hauptkuppel von 16,5 m
eine sehr bedeutende. Die mit einer 5,5 m weiten Mittelöffnung
versehene Kuppel ist bei einer Kämpferhöhe von 10,6 m
und einer Mauerstärke von wenig über 1 m eine recht beachtenswerthe
konstruktive Leistung. Weniger gut ist die architektonische Dekoration,
doch sind die schweren Barockformen bei der Grösse des Raumes
nicht eben störend. Motive daraus bieten die Anfangs- und Schlussvignetten
des Bezirksamtes. |
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Das
Material zum Kirchenbau soll den Ruinen des Schlosses Stunzberg
entnommen sein (Mayer III. 169, 172). |
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Bauinschrift
und Grabstein des Stifters über dem Eingang bezw. in der Kirche.
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Centralbau
mit Erweiterungen nach Osten und Westen. |
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Der
Hauptaum ist nahezu kreisförmig. |
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Oestlich
schliesst sich demselben ein querrechteckiger Chor mit 3 Conchen
an, westlich ein entsprechender Raum mit seitlichen Conchen und
einer kleinen nischenförmigen Erweiterung auf der Hauptaxe. |
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Hier
ist jetzt die Musikempore; im Schnitt weggelassen, weil sie das
System durchschneidet. |
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Hinter
demselben ein halbrunder Anbau. |
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Oestlich
vom Chor der Thurm, dessen Untergeschoss wieder halbkreisförmige
Ausbauten zeigt. Vorhallen südlich und nördlich, über
denselben kleinere Thürme. |
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Die
Wandflächen sind durch korinthische Pilaster auf hohen Postamenten
gegliedert. Auf der Süd- und Nordseite des Mittelraumes je
5 Felder, in den Seitenapsiden je 2, in der Hauptapsis 4. |
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Das
Gesimse wird durch die oben und unten abgerundeten Fenster theilweise
durchschnitten, nur der Gesimskranz geht durch. Kuppeln mit Stichkappen. |
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In
den Schildmauern Rundfenster. |
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Die
im Verhältniss zu der geringen Mauerstärke sehr weitgespannte
Kuppel, hat eine grosse Mittelöffnung. |
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Ueber
derselben eine hölzerne Laterne mit Flachdecke, sehr unschön,
18. Jahrhundert. |
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Auch
diese mit der Architektur nicht in unmittelbarem Zusammenhange stehende
Laterne ist in der Zeichnung nicht wiedergegeben. |
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Bedeutende
Raumwirkung. |
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Der
stattliche und schöne Hochaltar, die östlichen Seitenaltäre,
sowie die Kanzel sind aus der Erbauungszeit. |
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Im
Chor prächtig geschnitzte Holzgitter. |
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Der
Thurm ist kräftig gegliedert, im Uebrigen ist das Aeussere
höchst dürftig. |
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Grabsteine |
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Gr.
Aeltere Grabsteine, i. am Triumphbogen links des Joh. Moses Stoss,
Deutschordenspriester + 1682. Platte von Solenh. Marmor. H. 115,
br. 88 cm. mit Brustbild in Flachrelief. |
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1-
2. am Triumphbogen rechts des Hektor Seeger, Deutschordensritter
1702. Platte von Sandstein mit Brustbild des Verewigten in Flachrelief.
H. 114, br. 87 cm. |
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3.
im Schiff gegen Süden des Ph. Jakob von Kaltenthal Komthur
zu Blumenthal und Gründer der Kirche + 1662. Platte von Solenh.
Stein. H. 189, br. 82 cm. mit dem Wappen der Kaltenlhal, Stein,
Hoheneck und Bubenhofen. |
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Liturgische
Geräte |
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Rechts
am Hochaltar: Weihwasserbecken von Messing mit grutem Ornamentschmuck.
Ende des 17. Jahrhunderts. H. 23 cm. |
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In
der Sakristei: Silberne Ampel, schöne Arbeit um 1700 mit
Wappen der Haller v. Hallerstein. H. 34 cm.
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Kelch,
vergoldetes Silber, mit Engeln verziert und Medaillons, das eine
mit Jahrzahl 1687. |
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Zwei
Messgewänder, das eine mit Wappen des Joh. Ludwig von Roggenbuch
und Datum 1669, das andere mit Wappen der Hell und Haller v. Hallerstein
und Datum 1681. |
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Außen
an der 1. Seite des Eingangsthurms eine Pieta, Maria sitzt und hält
den nach links. liegenden Christus mit der R. am Haupt, mit der
L. unter dem r. Arm. Steinguss. H. ca. 51 cm. Späteres 16. Jahrhundert.
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