St.Lantpert
(Lampert)
-Darstellungen in den
Kirchen des Landkreises Dachau
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Gedenktag
katholisch: 18.September |
Name bedeutet:
der glänzende Landbesitzer (althochdt.) |
Bischof
von Freising * um 895 (?) in Ebersberg bei München
+ 19. September 957 in Freising |
Lantpert-Kirchen
im Lkr.Dachau: Riedenzhofen,
Dietenhofen-Kap.
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Lantpert
aus dem Geschlecht der Grafen von Ebersberg wurde 937 Bischof
von Freising.
Lantpert
wird bis heute in Bayern verehrt, im Dom von Freising steht sein
1973 gestiftetes Reliquiar. Welcher Bischof die Erhebung der Reliquien
und damit die offizielle Bestätigung des praktizierten Kultes
vollzogen hat, ist nicht bekannt.
Historisch ist über
St.Lantpert nur wenig bekannt. Es wurde leider keine Biographie
von ihm verfasst, weder zu seinen Lebzeiten, wie bei anderen Bischöfen,
noch in den folgenden Jahrzehnten, als die Erinnerung an ihn
noch lebendig war.
Interessant wäre zu erfahren, was die Gläubigen dazu
bewogen hat, ihn
für einen Heiligen zu halten. Die Legende mit dem Nebelwunder
wurde ja
erst 600 Jahre später geschrieben und war zudem noch Ausfluss
eines falschen Datums im Freisinger Martyrologium.
Offensichtlich hatte die
Verehrung von Lambert schon viel früher und
ganz ohne (überlieferte) Mirakelberichte begonnen. Einen
Anhaltspunkt
liefert eine Urkunde aus der
Regierungszeit des Bischofs Meginward
(1078-1098). Damals legten Stifter Urkunden auf dem Grabaltar
von St.Lantpert nieder, durch die sie ihre Güter dem Heiligen
vermachten.
Der Ertrag sollte den Armen zugutekommen, die "vor der Tür
stehen".
Möglicherweise war
Lantpert ein, um die Armen besonders besorgter
Bischof. Und als sehr frommer Mann. Auf vielen Abbildungen wird
er als betender Bischof dargestellt.
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in Riedenzhofen
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in Riedenzhofen
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Nach der Legende aus dem
15.Jh. soll Lantpert
durch sein Gebet den Dom von Freising in Nebel gehüllt und
so vor der Zerstörung durch die einfallenden Ungarn bewahrt
haben.
Originaltext:
"Dem tumb (Dom) aber haben sy kainen schaden zuegiegen
mügen; dann es ist der ganz berg mit so ainem dicken nebel
bedeckt gewest, daß man darvon gar nichts hat mögen
sechen, und sein dan noch die wüesten leut darvor gelegen
von suntag 3 uhr an bis zu der 6.stund des folgenden freitags".
Lantpert hatte sich -anders
als seine Vorgänger- weitgehend aus den politschen Ränken
und Zwistigkeiten herausgehalten. Sein Name ist in den königlichen
Urkunden nur zweimal zu finden. Problematisch während der
letzten Jahre seiner Regierungzeit als Bischof waren nicht nur
die kriegerischen Ungarn, deren Überfall nach dem Ende der
Tributzahlungen (947) drohte, sondern auch ein zwei Jahre andauernder
Krieg zwischen dem deutschen König und dem bayerischen Herzog.
Diesen Zwist nutzten die
Ungarn, um 954 und 955 in einem verheerenden Feldzug Südbayern
zu plündern und zu brandschatzen, ehe sie am Lechfeld geschlagen
werden konnten. Die
Stadt Freising blieb weitgehend verschont. Die Historiker schreiben
dies den Zahlungen an die Ungarn zu, die Legende sieht das Gebet
des Bischofs als Ursache an.
Am 7.August 952 nahm
St.Lantpert zusammen mit 24 anderen deutschen Bischöfen unter
Führung des Mainzer Metropoliten an der Reichssynode in Augsburg
teil. Die Beschlüsse befassten sich hauptsächlich mit
der Reform von Klöstern und Klerus. Die Reform war nötig
geworden, weil die ständige Unsicherheit durch die Ungarneinfälle
auch Missstände in der kirchlichen Disziplin zur Folge hatte.
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Die Mönche sollten wieder
ständig in ihrem Kloster bleiben, den Klerikern wurde das Halten
von Hunden oder Falken für die Jagd sowie das Würfelspiel
untersagt. Ein Thema war auch die Ehelosigkeit der Priester, für
die es schon damals, 200 Jahre vor Einführung des Pflichtzölibats
durch den Papst für die gesamte Kirche, ein "Gesetz"
mit Geltung im deutschsprachigen Raum (?) gab. Verheiratete Priester
sollten des Amtes enthoben werden.
Die Beschlüsse der Synode
konnte wegen des Bürgerkriegs und des Ungarneinfälle erst
ab 955 umgesetzt werden. Bischof Lantpert blieb dafür nicht mehr
viel Zeit. Er ist am 19.September 957 gestorben.
Quelle:
Josef Mass, Geschichte des Erzbistums München und Freising, 1986
(St.Lantpert)
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