Kunstdenkmale
des Königreichs
Bayern
von Prof. von Betzold
und Dr. Riehl, 1895
- Klosterkirche Altomünster -
Altomünster
ist der Tradition nach von S. Alto, einem schottischen Glaubensboten,
in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts gegründet und um 750 durch
Bonifazius geweiht. Urkundlich wird es erstmals im Jahre 817 erwähnt.
(M. M. Germ. SS. III. 224).
Das Kloster wurde im 10. Jahrhundert durch die Ungarn zerstört. Später
ist die Gegend im Besitze der Welfen und sie sind Vögte des um das
Jahr 1000 erneuerten Klosters. Die Mönche kamen von Ammergau. Schon
1047 wurde Altomünster in ein Frauen- kloster des Benediktiner-Ordens
umgewandelt, indem die Mönche nach Altdorf (Weingarten in Schwaben)
und die dortigen Klosterfrauen nach Altomünster versetzt wurden.
Im
15. Jahrhundert war das Kloster in Verfall gerathen. Herzog Greorg der
Reiche von Bayern-Landshut errichtete an Stelle des Benediktinerklosters
auf Betreiben Wolfgangs von Sandizell (Raderus, Bavaria Sancta II-
202 ff.) ein solches vom Orden der heiligen Brigitta fiir 25 Mönche
und 60 Nonnen. Die Stiftung erhielt am 28. Juli 1487 die päpstliche
Bestätigung. Mönche und Nonnen kamen aus Kloster Maihingen im
Ries. Altomünster blieb von der Reformation nicht unberührt.
Im Jahre 1522 trat der Humanist und Mönch Oecolampadius aus, der
in Basel die Reformation predigte, 1526 gegen Eck disputirte und 1529
auf Seiten Zwinglis an den Marburger Reformationsgespräch theilnahm.
Ihm folgten zehn Brüder und eine Nonne. Sie wurden 1526 durch einen
Zuzug aus Maihingen ersetzt. Die Klostergebäude wurden im dreissigjährigen
Kriege theilweise zerstört und im 18. Jahrhundert grossentheils erneuert.
1803 wurde der Mönchskonvent aufgelöst. Das Frauenkloster besteht
noch. (Geschichte: Mayer III. 141, wo S. 144 die weitere Litteratur
verzeichnet ist).
Die
Klosterkirche zu Altomünster (Taf. 20), erbaut 1763 unter
Beibehaltung des alteren Mönchschores ist eine sehr eigenartige Anlage,
bei welcher die ansteigende Anordnung eine vom Eingang an sich steigernde
sehr schöne Gesammtwirkung hervorbringt. Sie muss als eine künstlerisch
bedeutende Leistung anerkannt werden, hat aber im Einzelnen manches Störende.
Insbesonders ist der Einbau des Nonnenchores über dem Vorchor, hinter
welchem der Mönchschor sich wieder zu grösserer Höhe erhebt,
obgleich geschickt verwerthet, ein bedenkliches Motiv. (Taf.
29, eine photographische Ansicht des Inneren in der Gt. S. des Nationalmuseums).
Erbaut von 1763-1773 von dem kurkölnischen Hof-Baumeister Johann
Fischer aus Miinchen (Mayer III, 143). Laut Mittheilung des Pfarrers
nach den Plänen und unter Leitung des Paters Simon Beck. Die Frage
nach dem Antheil Fischers an dem Entwurfe muss vorerst eine offene bleiben.
Fischer ist schon am 6. Mai 1766, also vor Vollendung der Kirche, gestorben.
Für
den östlichen Theil des Chores wurden die Umfassungsmauern der älteren
(gothischen) Kirche beibehalten. Die Annahme, dass der ganze Bau auf Grundlage
der älteren Kirche errichtet sei (Mayer III, 143) wird durch
eine Vergleichung der bestehenden Kirche mit der Abbildung der früheren
bei Wening, Rentamt Munchen Taf. 44, widerlegt. Auch lässt
der Gesamtplan des Schiffes über die Zeit seiner Entstehung keinen
Zweifel.
Die
geraden Seiten des Hauptraumes öffnen sich in grossen Bögen.
Unter dem westlichen die Musikempore. Der südliche und nördliche
im unteren Theile geschlossen, in der Höhe des Mönchschores,
d. i. in halber Pfeilerhöhe, der erwähnte Umgang (Empore), der
sich bis in den Chor fortsetzt. Die korinthischen Eckpfeiler sind bis
zur Scheitelhöhe dieser Bögen geführt. Darüber ein
umlaufendes Gesimse, aber welchem sich, schon in das Gewolbe einschneidend,
wieder Bögen nach dem zweiten, von der Nonnenempore ausgehenden Umgänge
öffnen. Fenster in der Höhe des unteren und des oberen Umganges.
Kuppel auf Hängezwickeln.
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Die
Kirche ist am Abhange eines Hügels gebaut. Eine Rampentreppe
führt zu ihr hinauf. Man betritt eine unter dem Westthurm gelegene
Vorhalle. Zu Seiten dieser zwei Nebenräume, im nördlichen
die Treppe zu dem über der Vorhalle gelegenen Musikchor. In der
Vorhalle führt eine Treppe von 9 Stufen zur Höhe der Kirche
empor.
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Neben dem Haupteingang l. in dem Vorraum einer Oelberggrotte sind
folgende Grabsteine aufgestellt. |
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1.
Der Frau Crinstina (sic!) weylandt v Sygmundten von Machselrain zu
Hochenburg verlassene Wittib, geb. Fürgerin von
Millans + 1535, ferner ihrer fünf Enkel, welche
sie von ihrer Tochter und Wolf von Schellenberg hatte. Platte von
rothem
Marmor mit Wappen der Machselrain, Fürger
und Schellenberg, sowie den Bildern der knieenden Verewigten in Flachrelief.
H. 203, br. 97 cm. |
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2.
Der Barbara Adelzhauserin + 1536. Platte von rothem Marmor. H. 177,
br. 79 cm, mit dem Flachrelief der knieenden
Verewigten. |
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3. Des Caspar Küpferle + 1652, Kastner und Aichter des Gotteshauses.
Platte von rothem Marmor. H. 133, br. 67 cm mit
Wappen. |
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Der
Hauptraum der Kirche hat die Grundform eines Quadrates mit
abgeschrägten Ecken. In den beiden östlichen Schrägseiten
die Altäre des heiligen Otto und der heiligen Brigitta.
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Diesem
Hauptraume schliesst sich östlich ein zweiter an, gleichfalls
ein Quadrat mit abgeschrägten Ecken. Er ist als Vorchor (Laienchor)
zu bezeichnen. Ueber demselben der Nonnenchor. Es folgt ostlich
noch eine lange Fortsetzung, zunächst ein Joch umfassend und
segmentförmig abgeschlossen das Altarhaus, dann höher gelegen,
der Mönchschor.
Laienchor und Hauptschiff sind von schmalen Gängen umgeben.
Ueber diesen Gängen zwei Emporen: die erste in der Höhe
des Männerchores, die zweite im Niveau des Nonnenchores, bezw.
über dem Hauptgesimse.
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Der
folgende Theil (Vorchor) ist in der Höhe der unteren Bögen
mit einer Flachkuppel bedeckt. Ueber ihm der Nonnenchor. Der
Mönchschor hat wieder die gleiche Kämpferhöhe wie das
Langhaus und ein Tonnengewolbe mit Stichkappen. Die Dekoration ist
gut und massvoll.
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Schönes
Gitter zwischen der Vorhalle und der Kirche.
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Die
Fassade ist schmal und hoch. Hohe Pilaster mit Segmentgiebel. Darüber
der Thurm; erst quadratisch mit Eckpilastern, dann mit abgeschrägten
Ecken und gut profilirtem Dach.
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Die
gesammte innere Einrichtung und Ausschmückung ist Ausstattung
eine glänzende Leistung der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
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Die
Deckenbilder sind sehr flott in der Zeichnung; die drei westlichen,
welche gut erhalten sind, zeigen auch ein sehr feines, kräftiges
Colorit. Es ist dargestellt: |
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1.
Im Herrenchor hinter dem Choraltar: dem hl. Alto erscheint das Lamm
über der Hostie. |
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2.
Im Herrenchor vor dem Choraltar: dem hl. Alto erscheint das Christkind
über dem Kelch. |
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3.
Ueber dem Raume vor dem Hauptaltare des Laienschiffs : Johannes sieht
auf Patmos das neue Jerusalem. |
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4.
An der Decke unter dem Nonnenchor : Christus am Teiche Bethesda und
S. Alto, welcher die Quelle hervorsprudeln lässt. |
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5.
In der grossen Rotunde des Schiffs in der Mitte: die Glorifikation
der hi. Brigitta, gegen den Chor zu: Georg der Reiche
(seit 1487), das Kloster wieder neu ausstattend;
gegen das Hauptportal zu: Brigitta, dem Papste ihre Regeln zur
Genehmigung übergebend. am Rand der Kuppel sind
femer noch eine Anzahl Heilige und irdische Patrone und Beschützer
der Kirche zu sehen. Hier die Bezeichnung J. Mages
1768. |
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6.
Gegen den Herrenchor zu: Himmelfahrt Maria von Zitter 1771. |
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7.
Auf dem Hochaltar gegen das Schiff zu Gemälde von Baldauff, Salvator
Mundi segnend, ohne Bezeichnung. H. 500, br.
200 cm.
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Das
Altargemälde des zweiten Seitenaltars: die beiden heiligen
Familien, ist bezeichnet J. Mages 1768. H. 140, br. 100 cm. Das Gemälde
des ersten l. Seitenaltars, Geburt Christi, das des zweiten l. Seitenaltars,
S. Leonhard und drei andere Heilige, das des ersten Seitenaltars r.
S. Brigitta, wohl sämmtlich von demselben Maler.
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Die
Altäre des Laienschiffs sind besonders hervorzuheben wegen
ihrer virtuos geschnitzten Ornamente und Figuren, nach P. Maurus Gandershofer
von Joh. Straub, Hofbildhauer in München.
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Die
Kanzel, durch einen Restaurator zum grossen Theil ihres ornamentalen
Schmuckes beraubt, ist noch immer erwähnenswerth wegen ihrer
zierlichen Puttenfigürchen.
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Ganz
besonders elegant und kraftvoll geschnitzt sind die Kirchenstühle
aus der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts. Im Mönchschor gute
Chorstühle.
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Im
Laienschiff befinden sich an den Pilastern und in den Nischen zwolf
Apostelleuchter, vergoldete Schmiedearbeit von seltener Zierlichkeit,
ebenfalls aus dem späteren 18. Jahrhundert. Länge 48 cm.
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Aus
fruherer Zeit ist noch vorhanden: |
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Neben
dem Opferstock links in der grossen Rotunde des Laienschiffs
eine Holzfigur vom Ende des 15. Jahrhunderts. S. Ottilia, auf
der R. das Buch mit den zwei Augen, in der L. der Aebtissinnen-Stab,
ziemlich gute Arbeit. H. 76 cm.
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Auf
der Empore der grossen Rotunde bemalte Holzfigur, datirt 1585, sitzende
Mutter Anna, auf dem r. Knie das Christuskind, die L. ist ausgestreckt
und hält die Maria, diese eine Figur des 18. Jahrhunderts. Höhe
der Hauptfigur 63 cm.
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Hinter
dem Altare des Frauenchors befinden sich zwei quadratische Holztafeln
vom Tisch der hl. Brigitta, dieselben sind am Rande mit vergoldetem
Messingblech eingefasst, in welches gothische Ornamente und gothische
Schrift eingeritzt sind. Die Inschriften lauten: "Z7/ Mensa sancte
Birgitie etc. anno Domini 1489'' Bei dem noch vollstslndigen Exemplare
schiltzt eine Messingplatte die Rückseite, auf dieser ist mit Schwarzloth
in Umrissen mit leichter Schraffirung Veronika mit dem Schweisstuch
(Taf. 30) gezeichnet. Wangen und Dornenkrone sind leicht kolorirt,
hochst interessante Arbeit. Grösse der Tafeln H. 55, br. 51 cm.
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Hier
befindet sich auch eine Casula des 16. Jahrhunderts, Geschenk
des Herzogs Wilhelm IV. und seiner Gemahlin Maria Jakobaea, 1535 gestiftet.
Mayer, 143. Auf modernem rothem Sammt ist ein Kreuzesstamm
in Naturholzform aufgenäht, an dem sich ein flacher Crucifixus
aus Stoff befindet, unten das bayerische Wappen und ein zweites, in
goldenem Schild ein silberner Querbalken. Möglicherweise sollte
dieses Wappen das badische sein und sind die Farben verandert worden.
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Klostergebäude:
17. und 18. Jahrhundert; ohne Bedeutung.
Im Kloster sind folgende handschriftliche Codices erwähnenswerth:
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1. |
Die
Lektionen der hl. Brigitta in braunem Ledereinband auf Pergament
geschrieben. Das Titelblatt ist von einer Randleiste mit Ornamenten
und Blumen eingefasst, oben rechts über der Initiale, der Brigitta
erscheinen Jesus und Maria. Am Schluss: canscripta sunt hec ad laudete
Dei anno Domini 1491 |
2.
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Antiphonarium
in weissem Ledereinband, auf Pergament geschrieben, das erste Blatt
mit bunten Randleisten, die ersten Initiale herausgeschnitten, die
übrigen Initialen roth, blau und schwarz. Am Schluss: Joh. Stark
de Augusta scriptor hujus a. d. 1495* ob. Arch. Bd. 20, Heft 1. |
3.
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Messbuch
in weissem Ledereinband auf Pergament mit bunten Randleisten und Initialen
mit folgenden Darstellungen :
1. Dreifaltigkeit;
2. Geburt Maria;
3. Maria mit dem Christkind;
4. Leonhard und ein Bischof;
5. Verkündigung; die
6. Initiale ist ausgeschnitten;
7. Pfingstfest. Hervorragende Arbeiten vom Ende des 15. Jahrhunderts.
Schluss und Adresse fehlen. |
4.
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Antiphonarium
in weissem Lederband, auf Pergament geschrieben, mit einzelnen einfachen
Initialen um 1500. |
5.
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Collectaneenband
in braunem schönem Ledereinband mit beachtenswerthem Beschlag,
enthaltend eine Reihe von Miniaturen, VoUblattem auf Pergament, funf
Scenen aus der Passion und die Auferweckung des Lazarus. Rohere Arbeiten
um 1500. |
Im Capitelsaal ein Altar mit Gemälden des 15.
Jahrhunderts.
Das Mittelgemälde stellt St. Anna selbdritt mit einem Bischof
dar,
hieran reihen sich zwei unbewegliche Flügel, links Catharina
mit einem knieenden Mönch als Stifter, rechts S. Alto mit einem
weltlichen Stifter,
die zwischen Mittel- und Seitenbild eingestellten beweglichen Flügel
enthalten aussen vier Scenen aus der Passion, nämlich
auf dem l. Flügel Christus am Oelberg, darunter Kreuztragung
;
auf dem r. Flügel Christus vor Pilatus, darunter Kreuzigung;
innen vier Scenen aus dem Marienleben:
auf dem l. Flügel Begegnung von Joachim und Anna, darunter
Tempelgang ;
auf dem r. Flügel Geburt und darunter Vermählung der Maria.
H. des Ganzen 139, br. 140 cm.
Ebenda
bemaltes Holzrelief (Taf. 30). In der Mitte auf gothisch
profilirtem Thron l. Maria, das Christkind haltend, r. Anna, in
der L. das Buch. L. von Maria ein Alter in weisser Mütze, wohl
Cleophas, r. von Anna Joseph mit einem Apfel. Schöne Arbeit
um 1500. H. 98, br. 85 cm.
Im
Corridor eine Maria (Holzfigur), jetzt grau überstrichen, sie
steht, hält auf der R. das nackte, lebhaft bewegte Kind, in
der L. ein Scepter. Sehr gute Arbeit vom Ende des 16. Jahrhunderts.
Die Gestalt ist frei bewegt und namentlich das Gesicht bemerkenswerth
wegen des feinen Ausdrucks. H. 122 cm.
Ebenda
sind bemerkenswerth zwei an einen unbedeutenden Schrank angeflickte
Thüren. Sie enthalten je zwei aussen und innen bemalte Holz- tafeln
mit Gem aid en. Außen am 1. Flügel oben Sebastian, unten Ursula,
am r. Christophorus, darunter Catharina; innen am 1. Flügel oben
Rosalia, darunter St. Renno, r. Afra, darunter Wolfgang. Feine und
ziemlich gut erhaltene Gemalde der zweiten Halfte des 16. Jahrhunderts.
H. der Tafeln je 50, br. 25 cm. Wahrscheinlich Augsburger Arbeit.
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Litteratur:
Mayer, Erzbisthum München-Freising. P. Maurus Gandershofer, Gesch.
des Brigittenklosters Altomünster 1830. Jac. Scheck Maria Altomünster
s. templum et raouasteriuin s. Altonis Frisingae 1 730. Oberb. Archiv
XX 3, XXI 194, XXV 470, XXXVIII 165. Sch. |
Quelle: Bezold/Berthol/Riel,
Kunstdenkmale des Königreichs Bayern vom 11.bis zum Ende des 18.Jh.,
1895 ISBN 3-486- 50421-5
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