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Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von Haimhausen
Berichte recherchiert von Hubert Eberl, Bergkirchen (Amperbote) und Hans Schertl

Jahr

Ereignis

zum Bericht
1865
Brand im Schloss Haimhausen - Lindauer Tagblatt für Stadt u. Land 22.09.1865
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1869
Maul- und Klauenseuche am Pfarrhof Freisinger Tagblatt vom 26.08.1869
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1870
Messerstecherei in Amperpettenbach - Münchener Bote für Stadt und Land v. 5.5.1870
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1872
Drei Tage an der Amper -Familienschatz-Unterhaltungsbeilage zum Bayer.Kurier vom 18.10.1872
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1874
Überfall in Amperpettenbach - Neue Augsburger Zeitung vom 03.05.1874
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1876
Uhrendiebstahl - Rosenheimer Anzeiger vom 22.06.1876
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1886
Gottesdienstanzeige für Seelengottesdienst v.Pfr. Mederer - Amperbote vom Dez. 1886
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1887
Versteigerung des Pfarrhof-Inventars - Amperbote von 17.8.1887
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1893
Betrüger in Haimhausen (Kirchendiebstahl) Amperbote vom 28.10.1893
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1900
Spendung der heiligen Firmung - Amperbote vom 28.03.1900
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1931
Tod von Koop.Hans Striegl- Amperbote vom 15.2.1931
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1968
Haimhausen bereitet Pfarrer Probst herzlichen Empfang - Dachauer Nachr.v. 4.5.1968
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1998
Dekan Martin Probst seit 30 Jahren in Haimhausen- Dachauer SZ vom 16./17.5.1998
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Brand im Schloss Haimhausen
Lindauer Tagblatt für Stadt u. Land 22.09.1865

 


Maul- und Klauenseuche am Pfarrhof
Freisinger Tagblatt (Freisinger Wochenblatt) vom 26.08.1869


Das Wirtshaus in Amperpettenbach war des Öfteren Schauplatz von Gewalttaten

Messerstecherei in Amperpettenbach -
Münchener Bote für Stadt und Land v. 5.5.1870





Überfall in Amperpettenbach
Neue Augsburger Zeitung vom 03.05.1874


 

Uhrendiebstahl
Rosenheimer Anzeiger Tagblatt für Stadt und Land mit amtlichen Mitteilungen 22.06.1876

 






Versteigerung des Pfarrhof-Inventars
Amperbote von 17.8.1887

 

Betrüger in Haimhausen
Amperbote vom 28.10.1893

Ein Betrüger eigener Art, der sich hauptsächlich bei Geistlichen auf dem Land unter der Maske eines Antiquitätenhändlers einführt, ist der 40jährige, wegen Betrugs bereits ein Dutzendmal vorbestrafte Goldarbeiter Adolf Weiß von Pfersee. Derselbe kam am 15. November vorigen Jahres zu Herrn Pfarrer Neureuther in Haimhausen und gab sich als einen Antiquitätenhändler aus München aus, der in Erfahrung gebracht hätte, der Herr Pfarrer wäre im Besitz von geschnitzten Amoretten, die in der neurenovierten Kirche nicht mehr verwendet worden seien, und welche er zu kaufen wünsche. Der Herr Pfarrer verneinte dieses, gab aber zu dass er zwei alte Leuchter und einen unbrauchbaren Traghimmel zu veräußern hätte. Weiß bezahlte für diese Gegenstände 5 Mark und bekam auch noch einen beschädigten Zinnleuchter geschenkt dazu. Als Weiß mit dem Ministranten Josef Wolz in die Sakristei ging, um die gekauften Sachen an sich zu nehmen, packte er auch einen vergoldeten Rokokoleuchter aus Messing im Wert von 20 Mark ein und trug die Gegenstände in ein nahes Bauernhaus, woselbst er sie einstellte. Der Ministrant hatte aber den Eskamoteur beobachtet und meldete dem Herrn Pfarrer sofort diesen Diebstahl. Weiß wurde deshalb am 18. Juni 1893 vom Schöffengericht Dachau zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt und dieses Urteil auf dessen eingelegte Berufung vom kgl. Landgericht München II bestätigt.

Spendung der heiligen Firmung
Amperbote vom 28.03.1900

Die Spendung der hl. Firmung wird seine Excellenz der hochw. Herr Erzbischof von München-Freising, Dr. v. Stein an folgenden Tagen und Orten vornehmen:
Am 2. Mai in Dachau für die Pfarreien Ampermoching, Bergkirchen, Dachau, Hebertshausen, Kollbach, Kreuzholzhausen, Mitterndorf und Pellheim.
Am 3. Mai in Dachau für die Pfarreien Giebing, Haimhausen, Röhrmoos und Vierkirchen, Asbach, Obermarbach und Petershausen, Oberroth und Schwabhausen.
Am 5. Mai in Indersdorf für die Pfarreien Arnbach, Hirtlbach, Indersdorf , Langenpettenbach, Niederroth, Weichs, Westerholzhausen und Großinzemoos.
Am 7. Mai in Altomünster für die übrigen Pfarreien des Dekanats Sittenbach.
Am 8. Mai in Scheyern für die Pfarreien des Dekanats Scheyern mit Ausnahme von Asbach, Obermarbach und Petershausen, sowie für die Pfarrei Hohenkammer des Dekanats Dachau.

An einem Priestergrabe
Amperbote vom 15.2.1931

Haimhausen - Der Tod hat wieder einen Diener Gottes gefällt,der in der Blüte siner Jahre, in jungfrischer Begeisterung für seinen Christus-König vor kaum 2 Jahren ins Feld gezogen war. Am Grabe unseres ehemaligen Hochw.Koop. Herrn Hans Striegl sind wir tränenden Auges mit schmerzerfülltem Herzen gestanden. Am schwersten trifft der Schlag, neben seinen Angehörigen, wohl die Kinder der Orte, in denen er gewirkt hat. Bis zu seinem Todestage hat der Verstorbene mit unsern Haimhauser Kindern in regem Briefwechsel gestanden.
Am Dienstag nachmittags 4 Uhr versammelte sich ein fast unübersehbares Trauergefolge im Ostfriedhof in München. In Blüten gebettet lag der Dahingegangene. Unter den Klängen des Harmoniums und Trauergesängen wurde die Leiche in der Friedhofshalle ausgesegnet. Außer der schmerzgebeugten Mutter und den trauernden Geschwistern sah man ehemaligen Professoren des Verstorbenen, Kurskollegen, Vereine mit ihren Fahnen, Vertreter der Geistlichkeit, Verwandte und Freunde der Familie. Die Gemeinde Haimhausen, sein früherer Wirkungsort, war durch den Pfarrherrn, durch den Leiter der Schule und durch den zweiten Bürgermeister vertreten. Die hiesigen Schulkinder ließen es sich nicht nehmen ihrem unvergeßlichen Katecheten in Dankbarkeit letzte Grüße zu senden und einen Blumenkranz am Grabe niederzulegen. Der Burschenverein sowie der Gesellenverein von Kraiburg, dem letzten Wirkungsort des Dahingeschiedenen, widmeten gleichfalls Blumenspenden. Der amtierende Geistliche schilderte in der Grabrede den Verstorbenen als einen pflichttreuen, opferwilligen Priester, als eine Johannesseele, dessen sonniges, heiteres Wesen sich die Sympathien der Erwachsenen und die Herzen der Kinder erwarb. Er sprach den Hinterbliebenen Trost in ihrem Schmerze zu. Vom Schicksal schwer heimgesucht ist die Familie Striegl, da vor kaum einem Vierteljahr der Vater, Herr Professor Striegl, an dieser Stelle seine letzte Ruhestätte fand.
Ein klangvoll vorgetragener Trauerchor beendete die Trauerfeier. Wenn wir mit dem Verstorbenen auch die Hoffnung auf ein Wiedersehen in Haimhausen zu Grabe tragen mussten, so bleibt in unserm Herzen doch eine dankbare Erinnerung an den gütigen lieben Katecheten.

 

"Grüß Gott" mit Blumen und Musik
Haimhausen bereitet Pfarrer Probst einen herzlichen Empfang -
Dachauer Nachrichten vom 04.05.1968

Haimhausen - Ganz Haimhausen war auf den Beinen, als am Mittwoch der neue Pfarrer Martin Probst in der Gemeinde herzlich willkommen geheißen wurde. Nur einer konnte nicht dabei sein, der dies "von Amts wegen" machen wollte: erster Bürgermeister Michael Schober. Er lag krank zu Hause.
Fahnen bewegten sich im Wind, Kinder stiegen von einem Bein auf das andere und die Erwachsenen spähten nach dem Wagen, der Pfarrer Probst bringen sollte. Da tauchte gegen 19 Uhr das Fahrzeug auf. Es stiegen aus die geistlichen Herren Probst, Dr. Gleißner und Wagner, der in den vergangenen Wochen die Pfarrgemeinde als Vikar betreute. Die Blaskapelle Haimhausen stimmte feierlich das Lied "Ich bete an die Macht der Liebe" an. Dann setzte sich der Zug zur Kirche in Bewegung: Schulkinder und die gesamte Lehrerschaft, die Vereine mit ihren Fahnenabordnungen (Freiwillige Feuerwehr von Haimhausen und Amperpettenbach, Krieger- und Veteranenverein, der Burschenverein und der TSV Haimhausen). Hinterdrein marschierte der Gemeinderat mit zweitem Bürgermeister Westermaier und der Kirchenrat. Den Priestern und Ministranten schloss sich die Bevölkerung an.
Am Kriegerdenkmal verstummte die Blaskapelle und Kinder hatten das Wort. Sie sagten ihrem neuen Pfarrer ein herzliches "Grüß Gott" und überreichten ihm Blumen. Für die Pfarrgemeinde sprach Kirchenpfleger Mayerbacher, für die politische Gemeinde der zweite Bürgermeister. Beide Redner richteten an Pfarrer Probst die Bitte um vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Bei der anschließenden Maiandacht in der überfüllten Kirche sprach der bisherige Vikar Wagner Worte der Begrüßung. Er schilderte kurz und teilweise auch humorvoll die Haimhauser, wie er sie während seiner Zeit als Seelsorger in der Gemeinde kennenlernte. Dann dankte Pfarrer Probst für den Empfang. Gerne, so sagte er, sei er dem Ruf des Bischofs gefolgt und nach Haimhausen gegangen. In der kommenden Zeit wolle er nun die Bürger seiner Pfarrgemeinde kennenlernen, mit all ihren Freuden und Sorgen, um ihnen ein guter Hirte werden zu können. Abschließend bat er die Gläubigen um ihre künftige Mitarbeit. - Die Maiandacht verschönte der Kirchenchor unter der Leitung von Lehrer Josef Lex.


"Pfarrer und Dekan Martin Probst wirkt seit 30 Jahren in der Gemeinde Haimhausen /Vielseitige Hobbies
Für mich kam nie ernsthaft ein anderer Beruf in Betracht
Janina Lückoff in der Dachauer SZ vom 16./17.5.1998

Haimhausen - "ich habe eigentlich nie ernsthaft einen aneren Beruf in Betracht gezogen." Martin Probst wollte schon immer Priester werden und ist es nun seit 38 Jahren. 30 Jahre betreut er nun die Gemeinde Haimhausen, seit 8 Jahren ist er Dekan und obendrein noch Geistlicher Rat. Und er ist noch lange nicht müde. "Wenn ich gesund bleibe, will ich noch bis zu meiner Pensionierung in sieben Jahren Pfarrer bleiben" sagt der 63jährige.
Als der Krieg zu Ende ging, war Martin Probst 10 Jahre alt. Schon vorher hatte er die Geborgenheit in kirchlichen Gruppierungen genossen. Obwohl die kirchliche Jugendarbeit verboten war und nur im Verborgenen stattfand, hat er es sich nicht nehmen lassen, in der Ministrantengruppe von St.Jakob in Dachau mitzuwirken. "Von den Jugendseelsorgern war ich stark beeindruckt und beeinflußt" erzählt er.
Nach dem Abitur besuchte der gebürtige Dachauer das Priesterseminar in Freising und wurde dort 1960 vom damaligen Kardinal Wendel zum Priester geweiht. Die folgenden fünf Jahre betreute er als Kaplan die Canisius-Gemeinde in München, weitere zweieinhalb Jahre war er Kaplan in Miesbach. Über einen freundete Kaplan aus Dachau erfuhr er, daß die Gemeinde Haimhausen einen Pfarrer sucht. Am 1.Mai 1968 fing Martin Probst dort an. Sein Arbeitsalltag beinhaltet seitdem neben Gottesdiensten und Vorbereitungen auf die Sakramentenspendung ach den Religionsunterricht in der Schule, die Betreuung von Erstkommunikanten, Kranken- und Geburtstagsbesuche, die Verbandsarbeit und die Verwaltung des kirchlichen Kindergartens.
"Wir dürfen froh sein, daß wir diesen Pfarrer haben" sagt Haimhausens Bürgermeister Torsten Wende. "Er mischt sich nicht in die politische Gemeinde ein, findet aber zur rechten Zeit die richtigen Worte." Außerdem sei er sozial sehr engagiert, habe das Pfarrhaus schon des öfteren Obdachlosen zu Verfügung gestellt und auch die Ökumene funktioniere sehr gut in seiner Gemeinde.

Vatikanische Motivation
Das Ereignis, das Martin Probst persönlich am meisten bewegt und erfreut hat, war das Zweite Vatikanische Konzil, das zwischen 1962 und 1965 in Rom stattfand. "Diese Bischofsversammlung setzte wichtige Impulse für die Seelsorge und zeichnete einen großen Aufbruch für alle" erklärt Probst. "Die Entwicklung der Kirche, sich den Problemen und Fragen der Zeit zu öffnen, hatt für mich eine große Bedeutung. Das alles hat unsere Generation sehr geprägt. "
Zwei Dinge bereiten ihm allerdings Kopfzerbrechen: Zum einen die zunehmende Kinder- und Jugendkriminalität, die er auf eine wachsende Orientierungslosigkeit zurückführt. immer öfter kommt es auch in Haimhausen vor, daß Wände mit Hakenkreuzen oder anderen Schmierereien besprüht oder (Kirchen-)fenster eingeworfen werden. "Es herrscht ein Rückgang an Ehrfurcht", sagt Martin Probst.
Zum anderen ist es der ansteigende Priestermangel, über den er sich Gedanken macht. "DAs ist schon ein Problem, auch wenn es im Dekant Dachau noch nicht so dramatisch ist." Aber die Zahl der leerstehenden Gemeinden wächst. Pfarrer anderer Gemeinden müssen diese dann mitbetreuen. Mittlerweile gibt es schon fünf solcher Pfarrverbände im Landkreis Dachau. Erklärungen für diese Entwicklung weiß Pfarrer Probst viele: "Früher gab es sehr gute Bildungseinrichtungen der Kirche, die gerne genutzt wurden. Heute sind die Jugendlichen bei ihrer beruflichen Weiterbildung nicht mehr auf die Kirche angewiesen". Außerdem habe sich das Rollenverständnis gewandelt. Früher sei der Pfarrer neben dem Bürgermeister und dem Lehrer eine angesehene Persönlichkeit gewesen. "Um dem Priestermangel entgegenzutreten, könnte die Entwicklung künftig dahin gehen, daß auch nicht zölibatär lebende Männer zum Priester geweiht werden können", so der Pfarrer.
In der wenigen verbleibenden Freizeit geht Martin Probst seinen Hobbies nach. Er schwimmt gerne und wandert, liest viel theologische Literatur oder Gedichte von Hilde Domin. "Früher ist er immer mit seinem Surfbrett auf dem Autodach durch die Gemeinde gefahren" erzählt Torsten Wende. Und manchmal bleibt auch noch Zeit für ein weiteres Hobby: das Reisen. "Dann fahr ich mal in die Ferne und mal in die Nähe - immer unterschiedlich " sagt Probst. Doch seine Gemeinde hat ihn am liebsten in Haimhausen - seit 30 Jahren.


Drei Tage im Amperthale 109)
Familienschatz - tägliche Unterhaltungsbeilage zum Bayerischen Kurier vom 18./ 25./ 29./ 31.10.1872
Der ungenannte Reisende aus München informiert sich nicht nur über die Orte und die Landschaft, sondern bespricht auch mt Einheimischen das bäuerliche Leben, soziale und kirchliche Fragen in der Gegend zwischen Haimhausen, Ampermoching und Schönbrunn.



 
    
   
    

  


* Noli me tangere
Berühr mich nicht



* beatus ille, qui procul negotiis,
Glücklich der Mann, der fern von Geschäften

**qui fit, ut nemo, quam sibi sortem illa contentus vivat
Wie kommt es, dass niemand mit dem Schicksal zufrieden ist















 
 
   


      
* Ein Gesetz in Rom hält eine Woche
    Ein Gesetz in Livorno nur einen Tag