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"Kirche
vor der Mitte des XVIII. Jahrhundertes von Pfarrer Georg Scheffler
erbaut, vgl. dessen Gedenkstein S. 280. Kirchenbau: Kirchenschiff
Centrale Anlage. Der Grundriss bildet ein Rechteck mit abgeschrägten
Ecken; in letzteren Nischen. Die Ecken des Raumes sind mit Pilastern
besetzt, welche ein Gesimse tragen. Dieses ist an den Gurten und
Schildbögen unterbrochen. Die Bögen der niedrigen Ecknischen
ruhen auf Säulen. Die Dekoration des Langhauses wurde auf Anrathen
eines Zimmermeisters vor einigen Jahren entfernt.
An diesen Hauptraum schließt sich östlich der Chor an, eine
Apsis von etwas weniger als halbkreisförmigem Grundriss. Decke:
Das Schiff hat ein gedrücktes Tonnengewölbe mit Stichkappen,
der Chor ein böhmisches Gewölbe. Am Chorgewölbe ziemlich
gute Stuckdekoration.
Sakristei an der Nordseite des Chores, eine sehr einfache
Kapelle an dessen Südseite.
Turm: westlicher Sattelthurm gothisch.
Innenausstattung im frühen Rococostil.
Altäre Das Altarblatt des südlichen Seitenaltars:
Johann Nepomuk; links unten das Wappen des Pfarrers Joh. Georg Scheffler
(vergl. unten dessen Grabstein). Jakobskapelle Das Altarblatt der
auf der Südseite der Kirche angebauten Jakobskapelle stellt
den geduldigen Job dar, rings um ihn seine Freunde, links ein Haus,
aus dessen Fenster eine Frau herausblickt. Was dem sonst unbedeutenden
Bilde einen gewissen liebenswürdigen Reiz verleiht, ist der
sittenbildliche an niederländische Art erinnernde Charakter
der Darstellung. Rechts unten: lOW , . . M HOLZMAIR MALER. Um 1630-1650.
Auf dem Frührococohochaltar seitlich 2 überlebensgrosse
Figuren aus gleicher Zeit, sehr flott geschnitzt in lebhafter Bewegung
mit vorzüglich ausgeführten Köpfen.
Bilder: Innen an der Nordwand ein Oelbild (Leinwand): Beweinung
Christi, schlechte Kopie nach Quentin Massys (ca. 1460-1530);
Maria hält den Leichnam ihres Sohnes im Schooss, im Hintergrund
links Golgatha, rechts Landschaft mit der hl. Stadt Kniestück.
Laut Inschrift verfertigt 1644 auf Kosten des Hanns Bernhard Wagner,
kaiserl. Hoftischlers zu Wien, renovirt 1875. H. 124, br. 93 cm.
Darunter die Inschrift. Die Komposition gleicht der auf dem Bilde
134 in der älteren Pinakothek in München von Quentin Massys.
Grabsteine: Außen an der Südwand
1. Grabstein des Pfarrers Erhard Meczger + 1560, 19. März mit
dem Relief: Christus mit dem Lendentuch bekleidet und
vor dem Kreuze stehend, legt segnend die Linke
auf das Haupt des vor ihm knieenden Pfarrherrn. Von Architektur
umrahmt Im Giebel ein Schild mit einer Marke,
welche einem E gleicht, dessen mittlerer horizontaler Strich durch
einen
Pfeil ersetzt ist. Gute Arbeit, Sandstein. H.
170, br. 84 cm.
2. Grabstein des Martinus Thurner, capituli Dachaviensis decanus
ac parochus in Berkirchen + 1616, mit dem guten
Reliefbild eines bärtigen Priesters in Halbfigur;
rother Marmor. H. 45, br. 70 cm.
3. Ebenfalls das Bild eines bärtigen Priesters zeigt der Stein
des 1630 gest. Matthias Schlaich,rother Marmor. H.104,
br.61 cm, desgleichen
4. der Grabstein des Pfarrers Johann Stein, + 1678, rother Marmor.
H. 104, br, 61 cm.; desgleichen
der Grabstein des Pfarrers Johann Stein
+1678, rother Marmor. H. 178, br. 50 cm.
5. Ebenso der Grabstein des Pfarrers Johann Lechner + 1703, 13.
Aug., rother Marmor. H. 185, br. 85 cm.
6. Für die Baugeschichte der Kirche wichtig ist der Gedenkstein
des Johann Georg Scheffler, Frisingensis Aultci
provisorts filius parochtts in Perckirchen hanc
aedem S, Joanni Bapt sacram una cum filiali in ober" pachem aedißcart
fecit . . . resignavit hanc parochiam anno MDCCXXXV,
(Scheffler starb nach der Pfarrregistratur 1751).
7. Am Vorzeichen des Südportals ein Grabstein aus rothem Marmor,
in Relief einen Ritter in spätgothischem Harnisch
darstellend, der in der Rechten das Banner hält;
am Rande: hie . ligt . der . edel . vnd . fest . vlreich. Statzinger
.
von . Eyselryed . vn . ist . gestorben. an .
witwochn . vo. aller . heyling. jar . 1471. In den oberen Ecken
zwei Wappen
mit einem Hasen im Felde. Die Rüstung ist
sehr sorgfältig gearbeitet, während der Kopf weniger gut
ausgeführt ist.
H. 208, br. 104 cm.
8. Der ebenfalls am Vorzeichen eingemauerte Grabstein der Margaretha
de Eisoltried + 1308, ist nur mit einem auf einem
Kleeblattbogen stehenden Kreuz mit kleeblattförmigen
Enden und schräg auf demselben liegenden Wappenschild
geschmückt. Inschrift in goth. Majuskel,
zum Theil verwittert. H. 180, br. 78 cm.
In
der Sakristei ein silbernes Weihrauchschiffchen mit getriebenen
Blumen verziert, worauf die Jahreszahl 1694 und zwei Wappen. Das
dazu gehörige Rauchfass zeigt ebenfalls getriebene Blumenornamente
und dieselben Wappen. Unter den Paramenten verdient besondere Beachtung
eine Casula, roth, reich in Silber gestickt. Um 1700. H.
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