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Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von Weichs

Recherchiert von Hubert Eberl, Bergkirchen


Jahr

Ereignis

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1887
Todesanzeige Pfarrer Nikolaus Böckl
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Versteigerung des Pfarrhof-Inventars - Amperbote von 17.8.1887
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1900
Spendung der heiligen Firmung - Amperbote vom 28.03.1900
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1911
Primizfeier von Josef Reindl in Weichs - Amperbote vom 19.7.1911
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1913
Primizfeier von Johann Gaugigl im Weichs - Amperbote vom 12.7.1913
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1925
Pfarrer Huber tödlich verunglückt - Dachauer Nachrichten vom 30.05.1995
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1926
Fahnenweihe des Schützenvereins Bavaria - Amperbote vom 27.5.1926
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1931
Abschied von Herr Pfarrer Daffenreiter - Amperbote vom 15.2.1931
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Installationsfeier für Pfarrer Josef Niederhuber - Amperbote vom 20.5.1931
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Kirchenpfleger M.Atzenhofer gestorben - Amperbote vom 21.08.1931
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1932
Am Grab von Benefiziat Amrhein - Amperbote vom 24.08.1932
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1952
Primiz von Geisenhofer in Weichs - Dachauer Nachrichten vom 23.05.1952
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1958
Primiz von M.Atzenhofer in Weichs - Dachauer Nachrichten vom 11.07.1958
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1962
Beerdigung von Pfarrer Niederhuber - Dachauer Nachrichten vom 21.09.1962
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1967
Die Pfarrei Weichs besteht nun 700 Jahre - Dachauer Nachrichten vom 4.3.1967
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2007
Blitz legt Kirchturmuhr lahm - Merkur-online vom 07.09.2007
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Todesanzeige Pfarrer Nikolaus Böckl

Versteigerung des Pfarrhof-Inventars von Pfr.Böckl sel.
Amperbote von 17.8.1887

 

Spendung der heiligen Firmung
Amperbote vom 28.03.1900

Die Spendung der hl. Firmung wird seine Excellenz der hochw. Herr Erzbischof von München-Freising, Dr. v. Stein an folgenden Tagen und Orten vornehmen:
Am 2. Mai in Dachau für die Pfarreien Ampermoching, Bergkirchen, Dachau, Hebertshausen, Kollbach, Kreuzholzhausen, Mitterndorf und Pellheim.
Am 3. Mai in Dachau für die Pfarreien Giebing, Haimhausen, Röhrmoos und Vierkirchen, Asbach, Obermarbach und Petershausen, Oberroth und Schwabhausen.
Am 5. Mai in Indersdorf für die Pfarreien Arnbach, Hirtlbach, Indersdorf , Langenpettenbach, Niederroth, Weichs, Westerholzhausen und Großinzemoos.
Am 7. Mai in Altomünster für die übrigen Pfarreien des Dekanats Sittenbach.
Am 8. Mai in Scheyern für die Pfarreien des Dekanats Scheyern mit Ausnahme von Asbach, Obermarbach und Petershausen, sowie für die Pfarrei Hohenkammer des Dekanats Dachau.

Primizfeier von Josef Reindl in Weichs
Amperbote vom 19.7.1911

Weichs, 17. Juli - Dass das katholische Volk noch an seinem Priester hängt und an den Festen des Priestertums den regsten Anteil nimmt, zeigte sich bei der Primizfeier des Hochwürden Herrn Josef Reindl in Weichs. Es war ein großartiger Anblick, wie im schönen Sonntagmorgen (gestern) den 16. Juli die Gläubigen von allen Seiten per Bahn, zu Wagen und per Rad und zu Fuß auf das Pfarrdorf zuströmten. Weichs hatte ein festliches Gewand angelegt; auch Triumphbögen fehlten nicht. Ein sehr kunstvoll errichteter Altar erhob sich in einem zur Feier gezierten Anger des Blasibauern Atzendorfer.
Um 9:00 Uhr wurde der Herr Primiziant in feierlichem Zug, dem sich die Schuljugend, der Veteranenverein und die Freiwillige Feuerwehr anschloss, abgeholt und unter Beteiligung vieler Nachbargeistlicher und unter den Klängen der trefflichen Musikkapelle Weichs und unter Böllersalven zum Festplatz geleitet; dort selbst angekommen bestieg der hochwürdige Kapuzinerpater Herr Gabriel aus München die schön gezielt die Kanzel und behandelte in meisterhafter Weise und mit weithin vernehmbarer Stimme das Thema über die Sendung und die Pflichten des katholischen Priesterstandes.
Während des Hochamtes brachten die Herren Lehrer der Umgebung unter Mitwirkung der Präparantinnen des Klosters Weichs und der Musikkapelle unter Leitung des Herrn Lehrers Eberle eine feierliche Feldmesse (Lorettomesse von Goller) exakt zur Aufführung; nach dem die herrlichen Töne des Te Deum verklungen waren, wurde der Hochwürden Herr Primiziant ins Elternhaus zurückgeleitet. Das Festmahl wurde im Obermaier`schen Gasthaus eingenommen; auch wurde der Primiziant durch poetische Ansprachen geehrt; Musikpiecen, Gesangsvorträge trugen wesentlich zur Erhöhung der Feststimmung bei. Die mehrere 1000 zählende Menschenmasse überflutete das ganze Dorf; es war alle Wirtschafts- und Gartenlokalitäten überfüllt. Rasch verging die Zeit bei der erhebenden Feier und die Trennungsstunde schlug. Eine schöne Erinnerung aber nahmen alle mit sich nachhause.

 

Primizfeier von Johann Gaugigl im Weichs
Amperbote vom 12.7.1913

Weichs, 10. Juli. - Dunkle Regenwolken lagerten am letzten Sonntag über das weite Glonntal und schienen keinen sonnenfrohen Tag, den man nur zu sehr gewünscht hätte, zu bringen. Sollte doch dieser Tag für zwei Ortschaften des Glonntales ein Festtag sein, für Weichs und Eisenhofen, da zwei neugeweihte Priester an diesem Tag ihr Erstlingsopfer darbrachten. Trotz der Ungunst der Witterung ließen es sich die Bewohner von Weichs nicht nehmen, alles aufzubieten, um diesen Tag zu einem recht herrlichen für die ganze Pfarrgemeinde zu machen.
Mächtige Triumphbögen grüßten am Eingang des Dorfes. Die Häuser hatten sich in duftiges Grün gehüllt, da und dort wehten Fahnen von den Dächern. Kurz vor 9:00 Uhr setzte sich der Festzug in Bewegung, um den Hochwürden Herrn Primizianten Johann Gaugigl zum Primizaltar zu begleiten. Voran die Schuljugend und weißgekleidete Mädchen, dann die Kandidatinnen des Klosters Weichs, der Veteranenverein Weichs, der Burschenverein Petershausen, die Freiwillige Feuerwehr Weichs, die Geistlichkeit der Umgebung, zuletzt der Hochwürden Herr Primiziant, dem die nächsten Anverwandten desselben folgten.

Nach dem Veni Creator Spiritus hielt der Hochwürden Herr Hochschulprofessor Dr. Josef Muth aus Freising die Festpredigt, in der er die Wirkungen der heiligen Messe für die sündige Menschenseele darlegte. Nur schade, dass die herrlichen Worte des Predigers nicht von der Kanzel aus zum Vortrag kommen konnten, denn während der ganzen Predigt regnete es in vollen Strömen. Hierauf zelebrierte der Hochwürden Herr Primiziant sein Erstlingsopfer, assistiert vom Hochwürden Herrn Distriktsschulinspektor Finster aus Weichs, wobei die Neomysten Hochwürden Herr Josef Groß aus Ebersbach und Hochwürden Herr Isidor Niedermayer von Rinning den Levitendienst versahen. Während desselben gelangte eine von Herrn Lehrer Karl Eberle komponierte Festmesse mit Orchester unter persönlicher Leitung desselben zur Aufführung. Zum Schluss heftete der Hochwürden Herr Primiziant Erinnerungsbänder an die Fahnen der erschienenen Vereine, worauf die drei Neupriester den Primizsegen erteilten.
Nach der kirchlichen Feier verengte ein Festmahl im Obermaier`schen Gasthaus die geladenen Gäste.

 

Pfarrer Huber tödlich verunglückt
Geistlicher kam bei einem Autounfall in der Nähe von Arezzo ums Leben - Grouße Trauer in Weichs
Dachauer Nachrichten vom 30.05.1995

Weichs (pb) - An der Südseite der Weichser Pfarrkirche befindet sich die Grabplatte für den Weichser Pfarrer, Anton Huber, auf der zu lesen ist, dass der Geistliche am 13. Mai 1925 bei Arezzo verunglückt ist. Vor 70 Jahren brachen viele Bayern und Dachauer zu einer Rompilgerfahrt auf, denn es war "Hl. Jahr". Auch Pfarrer Huber (Weichs), Spötzl (Vierkirchen) und Schroll (Oberroth) machten sich in einem "Autowagen" eines Kemptener Reiseveranstalters auf den Weg in die Stadt". In der Nähe Arezzo, halbwegs zwischen Florenz und Rom, passierte der schreckliche Unfall, der sich so zugetragen hat: "Das bayerische Auto fuhr mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometer. Etwa 10 bis 15 Meter vor dem Scheitelpunkt der Strauße nach Ponticino bemerkte der Chauffeur ein mit rasender Geschwindigkeit entgegenkommendes Automobil, das mindestens eine Stundenge-schwindigkeit von 60 bis 70 Kilometer hatte. Die ganze Strauße war sonst frei, aber der Führer des entgegenkommenden Autos hatte die Herrschaft über seinen Wagen verloren und fuhr mit voller Wucht auf den bayerischen Wagen, die Insassen nach allen Richtungen herausschleudernd. H.H. Pfarrer Huber erhielt durch das Dach des anrennenden Wagens einen Stouß in die Magengegend und war sofort tot. Der Lenker des gegnerischen Wagens war der 18jährige Sohn des reichen Amerikaners Samuel Mundheimer aus New York, der gegen eine Kaution von 10 000 Dollar auf freiem Fuuße belassen wurde. Dieser junge Bursche fuhr trotz Einspruchs seines Chauffeurs ohne Führerschein und unberechtigt den sechszylindrischen 100pferdigen Tourenwagen und schon nach 16 Kilometer Fahrt veranlasste er das Unglück." Aus einem weiteren Zeitungsbericht erfährt man, dass bei dem Unfall auch noch ein Münchner Kaufmann ums Leben kam sowie einige weitere Insassen schwer verletzt wurden. Beide Autos wurden total zertrümmert. Die beiden anderen Geistlichen aus dem Dachauer Gau hatten kurz vor dem Unglück die Plätze gewechselt und ein hinter dem Unglücksauto fahrendes Fahrzeug bestiegen. Pfarrer Schroll hatte dann über "Drahtmeldung" in die Heimat berichtet. Der in Lengdorf gebürtige Pfarrer Anton Huber war erst 52 Jahre alt. 1898 wurde er zum Priester geweiht, war Kooperator in Aufkirchen und Vierkirchen, ab 1905 Prediger und Inspektor der Frei-singer Knabenschule und wirkte ab 1914 als Pfarrer in Weichs. Mit der Eisenbahn wurde der Leichnam des Pfarrers in die Heimat überführt und kam "nach vielen Hindernissen am Fest Christ Himmelfahrt in Esterhofen" an. In einem fast schon lyrisch anmu-tendem Bericht erfährt man unter anderem von der Beerdigung am 22. Mai 1925: "Vom wolkenlosen Himmel sandte die unermüdliche Sonne Frühlingsluft und Frühlingsleben auf Weichs und Umgebung, unbekümmert um das Leid der Pfarrgemeinde und der vielen Freunde des so jäh aus dem Leben gerissenen Pfarrers Anton Huber. Die grouße Glocke der Pfarrkirche senkte schwermütige Trauer in die Herzen. Wenn ein Fremder ahnungslos an diesem Vormittag in Weichs sich aufgehalten hätte, dann würde er mitgerissen worden sein von der allgemeinen Trauer und dem tiefgehenden Weh." In einem langen Trauerzug, voran die Schulkinder mit Hauptlehrer Sittler, spielte die Musikkapelle das "Miserere" in ergreifender Weise. Etwa 50 Geistliche, zehn Lehrer und eine Reihe von Vereinen beteiligten sich auußerdem. Oberregierungsrat Dr. Decker und Kooperator Eicher aus Dachau, Pfarrer Spötzl, der wie durch ein Wunder dem Unglück entkommen ist, sowie Dekan Lex aus Röhrmoos werden unter anderem namentlich erwähnt. Requiem, Lobamt und Beerdigung müssen einige Stunden lang gedauert haben. Im Schreibstil der damaligen Zeit heiußt es am Schluss des Berichtes: "So ruhe nun aus, müder Rompilger von Deiner Pilgerreise im Schatten des Kreuzes! Wenn Du auch das Ziel Deiner Sehn-sucht auf Erden nicht erreicht und den Heiligen Vater und das Ewige Rom nicht gesehen hast, so wirst Du doch bald, wie wir hoffen, Besseres und Schöneres sehen, Gott von Angesicht zu Angesicht!"

Todesanzeige für Pfr. Anton Huber

Beerdigung von Pfarrer Anton Huber aus Weichs
Amperbote v. 26.5.1925

Am Freitag, den 22. Mai, wurde das Opfer der Autokatastrophe bei Arrezo dem kühlen Schouß der heimatlichen Erde übergeben. Nach vielen Hindernissen war die Leiche am Fest Christi Himmelfahrt in Esterhofen eingetroffen. Vom wolkenlosen Himmel sandte die unermüdliche Sonne Frühlingsluft und Frühlingsleben auf Weichs und Umgebung, unbekümmert um das Leid der Pfarrgemeinde und der vielen Freunde des so jäh aus dem Leben gerissenen Pfarrers Anton Huber. Die grouße Glocke der Pfarrkirche senkte schwermütige Trauer in die Herzen. Wenn ein Fremder ahnungslos an diesem Vormittag in Weichs sich aufgehalten hätte, dann würde er mitgerissen worden sein von der allgemeinen Trauer und dem tiefgehenden Weh.

Umgeben von einem dichten Spalier der Pfarrangehörigen und Neugierigen entwickelte sich der Trauerzug durch das schöne Dorf. Voraus schritten die Kinder, dirigiert von Herrn Hauptlehrer Sittler von Weichs spielte die Musikkapelle in ergreifender Weise das Miserere, während die Geistlichen sekundierten. Wir zählten an 50 Priester, ungefähr 10 Lehrer, verschiedene Vereine mit Fahnen, z.B. die Veteranenvereine von Weichs, Vierkirchen, Pasenbach, Biberbach, Gesellenverein Freising, Freiwillige Feuerwehr von Weichs und Schützenverein Ebersbach, die am Trauerzug sich beteiligten. Herr Oberregierungsrat Dr. Decker von Dachau hatte sich auch zur Freude der Gemeinde mit HH. Kooperator Eicher eingefunden. Wir sahen auch Herrn Dekan Lex von Röhrmoos, Herrn Pfarrer Spötzl von Vierkirchen, der bekanntlich wie durch ein Wunder einem ähnlichen Schicksal, wie es unseren Herrn Pfarrer betroffen hat, entgangen ist, Herrn Pfarrer Benk von Freimann, der Zeuge des schrecklichen Unglücks und dem sterbenden und toten Pfarrer ein barmherziger Samaritan gewesen ist, Herrn Schuldekan U. Bernbeck von Berg am Laim usw. (Heimatpfarrer). Überaus ergreifend gestaltete sich die Trauerfeier am Grabe. HH Dekan Höckmayr von Schwabhausen hielt seinem Kursgenossen einen tiefempfundenen Nachruf, der dem strammen, energischen, pflichteifrigen Pfarrer galt, den kein Widerspruch in der Verfolgung priesterlicher Ziele wankend machen konnte, dem talentvollen Schuldekan und Katecheten, der vorbildlich die religiöse Erziehung der Kinder bestätigte, dem vorzüglichen Prediger, dem wie selten einem die Rednergabe von Gott verliehen war. Ergreifend war der letzte Gruuß, den der Direktor des Klerikalseminars Peter Röhrl, Freising, seinem verstorbenen Freund und Kursgenossen ins Grand hinabsandte. Stadtpfarrer Greiußl von Freising legte am Grab einen Kranz nieder als Ausdruck des Dankes der Pfarrei St. Georg in Freising, in welcher Pfarrer Huber neun Jahre als Stadtpfarrprediger segensreich wirkte. Spiritual Gerg der armen Schulschwestern in München dankte am offenen Grabe für alle Mühen und Verdienste, die sich Pfarrer Huber durch seine Fürsorge für die Präparandie in Weichs erworben hat. Auch aus dem Mund einiger Kinder wurde dem toten Pfarrer ein rührendes Lob und ein herzlicher Dank bereitet. Kränze legten nieder: der Bürgermeister von Weichs im Namen des Gemeinderates, die Filialen von Ebersbach, Aufhausen, Ackersdorf, Schwestern der Lehrerinnenbildungsanstalt, die Präparandinnen usw.

Ein ergreifendes Grablied sangen die Herren Lehrer mit Oberlehrer Kandler von Schwabhausen an der Spitze, einige Ehrwürdige Schulschwestern, HH Musikdirektor Roußberger von Scheyern und Herr Kurat Dr. Hartmann aus München; ebenso wunderbar war das Requiem und das Lobamt. Um ¾ 1 Uhr verlieußen die letzten Gläubigen die Kirche und das stille Grab. So ruhe nun aus müder Rompilger von deiner Pilgerreise im Schatten des Kreuzes! Wenn du auch das Ziel deiner Sehnsucht auf Erden nicht erreicht und den heiligen Vater und das ewige Rom nicht gesehen hast, so wirst du doch bald, wie wir hoffen, Besseres und Schöneres sehen, Gott von Angesicht zu Angesicht! „Auf Wiedersehen in einer besseren Welt!"

„Es schimmern Wald und Wiese
Im Abendsonnenstrahl;
Des Berges Schattenriese
Steigt still herab in`s Tal.
Die leisen Lüfte schauern
Wie Gruuß der Geisterwelt:
Was soll das bange Trauern,
Das meine Brust befällt?
Ich will zur Herberg fahren.
O Gottesstadt, du hehre,
Die mir mein Traum versprach,
Durch Wüsten und durch Meere
Zog ich dir sehnend nach.
Wo ragen deine Zinnen
Golden ins Morgenrot?
Wann werd`ich dich gewinnen,
Wann endet meine Not?
Ich will zur Herberg fahren."

 

Fahnenweihe des Schützenvereins Bavaria Weichs
Amperbote vom 27.5.1926

Düstere Regenwolken hingen am Morgen des 24. Mai am Firmament. Doch als um 5 Uhr früh Kanonendonner die Einleitung des Festes verkündete, da war es auch scheinbar für den Himmel ein Zeichen, schönes Wetter zu spenden. Und wirklich, allmählich trat es auf und ein herrliches Frühlingswetter war beschieden.
Um halb 7 Uhr durchzog zur Feier des Tages eine stattliche Zahl von Schützen, begleitet von der Musikkapelle Geitner, die Ortschaft. Allmählich kommen die eingeladenen Vereine angerückt, die mit Musik von Schützen und Festigungsfrauen empfangen wurden. Um 10 Uhr erscholl der Ruf zum Kirchenzug, zu dem die Vereine in musterhafter Weise Aufstellung nahmen.

In der geräumigen Pfarrkirche hielt Hochwürden Herr Pfarrer Dr. Dassenreiter eine kurze, dem Fest entsprechende Ansprache und nahm hernach die Weihe der neuen Fahne vor. Der Redner wies daraufhin, dass, nachdem der Schützenverein um die kirchliche Weihe seiner Fahne gebeten, dies ein Zeichen sei, dass die Mitglieder des Vereins Sitte und Religiosität hochhalten. Wie immer die Schützen ein sicheres und festes Ziel im Auge haben, ähnlich sollen sie auch nach den Worten des heiligen Paulus das ewige Ziel im Auge haben. Eine aufrichtige Männerbeichte, ein Besuch des Heilandes an der Kommunionbank, das sei ein Schuss ins ewige Ziel. Er spornte alle Schützen an, ganze Männer zu sein; denn nur ganze Männer seien für unsere schwere Zeit notwendig. Er ermahnte die Schützen, einzutreten für christliche Zucht, Sitte und Religiosität; denn nur dann könne es unserem schwer bedrängten Vaterland zum Segen gereichen. Hochwürden Herr Benefiziat Brahete zelebrierte sodann die Festmesse, bei dir die Musikkapelle Geitner feierliche Weisen spielte.

Hernach war Rückzug zum Vereinslokal (Herrn Gastgeber Mandl), dortselbst Fahnenübergabe an den Verein durch Fräulein Anna Huber mit einem sinnreichen Festprolog. Fräulein Maria Lechenbauer überreichte dem Schützenverein "Gemütlichkeit" Ebersbach, der als Patenverein fungierte, ein schönes Patenband und sprach ebenfalls einen stimmungsvollen Festprolog. Fräulein Rauch Kreszenz von Ebersbach heftete dem Patenverein "Bavaria" gleichfalls ein schönes Patenband an die Fahne und sprach einen Festprolog, der sich den vorangegangenen würdig anreihte. Fräulein Geitner Leni überreichte dem Verein ein schönes Band, gestiftet von den Festjungfrauen, und Fräulein Rankl ein schönes Trauerband, gestiftet von den Frauen der Mitglieder des Vereins zum Andenken an die gefallenen Helden des Vereins und für die verstorbenen Mitglieder.
Sodann ergriff der Vorstand Meierhofer Hans das Wort zu einer Ansprache. Er schilderte in ausführlicher Weise die Entstehung des Vereins im Jahr 1886. Der Verein, dessen Mitglieder stets einig und treu zusammenhielten, kann heuer das vierzigjährige Stiftungsfest begehen. Zugleich dankte er dem Hochwürden Herrn Pfarrer Dr. Dassenreiter für seine aus innerstem Herzen gesprochenen Worte an die Schützen und für die Weihe der Fahne. Außerdem dankte er allen erschienenen Festgästen und Musikkapellen für den freundlichen Besuch, allen Ortseinwohnern für den Häuserschmuck und das Beflaggen sowie allen, die durch Spenden und sonstwie zur Verschönerung des Festes beigetragen haben. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass an allen Ortseingängen Triumphbögen zum Gruß der Festgäste errichtet waren.

Des weiteren gedachte er der Mitglieder, die schon 40 Jahre treu beim Verein sind, nämlich die Herren Bürgermeister Geitner von Weichs und Mandl, Privatier in München; sie wurden durch eine Auszeichnung geehrt. Ferner erhielten Auszeichnungen für fünfundzwanzigjährige Mitgliedschaft die Herren Josef Ertl, Peter Rabl und Fottner Martin. Die Übergabe der Auszeichnungen erfolgte durch Fräulein Huber Therese unter sinnigen Versen. Der Vorstand Meierhofer schloss mit einem "Gut-Heil!" und brachte ein Hoch auf das Blühen und Gedeihen des Gauverbandes und aller Schützenvereine sowie auf den hohen Protektor, seiner königlichen Hoheit Prinz Alfons aus, das begeistert aufgenommen wurde. Sodann wurden durch Fräulein Ertl Maria Erinnerungsbänder an die Fahnen verteilt.
Weiter ergriff der Lehrer Sittler aus Weichs im Auftrag des Patenvereins das Wort; er führte aus, dass es dem Schützenverein "Gemütlichkeit" Ebersbach eine hohe Ehre sei, die Patenstelle zu übernehmen. In trefflichen Worten betonte er, dass nur durch geschlossene Einigkeit unser schwergeprüftes Vaterland sich wieder Geltung verschaffen könne in der Welt. Wenn uns auch unsere Feinde schwer gedemütigt haben, deutschen Geist und unseren unüberwindlichen Arbeitswillen konnten sie uns nicht nehmen; denn noch gibt uns deutsche Erde ihre reichlichen Früchte, noch trotzen die gewaltigen Alpen nach Süden, noch stehen deutsche tapfere Männer am deutschen Rhein. Auch er schloss mit einem Hoch auf unser deutsches Vaterland und auf das Blühen der Schützenvereine.

Nun setzte sich der Festzug in Bewegung durch unser schmuckes Dorf; 29 Vereine mit 16 Fahnen und sechs Musikkapellen nahmen teil. Am Kriegerdenkmal angekommen, legte die "Schützenliesl" des Vereins, Fräulein Lamprecht Anna, begleitet von zwei kleinen Mädchen, Hill Resi und Neufeld Maria, einen schönen Kranz zu Ehren der toten Helden nieder und sprach dabei rührende Worte frommen Gedenkens. Nach Abwicklung des Feldzuges verteilten sich die Festgäste in die verschiedenen Wirtschaften; der größte Teil blieb beim Festwirt Mandl, der alles aufbot, um seine Gäste zu befriedigen. Nur allzu schnell vergingen die Stunden bis zum Abschied. Alles in allem nahm die Veranstaltung einen schönen imposanten Verlauf, und der Schützenverein "Bavaria" Weichs kann stolz sein auf seine Fahnenweihe.

Installationsfeier für Pfarrer Josef Niederhuber
Amperbote vom 20.5.1931

Der letzte Sonntag brachte der hiesigen Pfarrei die Einführung des neuernannten Herren Pfarrers Josef Niederhuber in seinem heiliges, aber verantwortungsvolles Amt. Als erzbischöflicher Kommissär fungierte Herr Geistlicher Rat, Pfarrer und Dekan Schwaiger von Altomünster. Die Feier wurde durch das Zusammenarbeiten vieler auf schönste vorbereitet und arrangiert. Besonderes Lob und allseitige Anerkennung verdient Herr Pfarrer Amrhein, welcher, obwohl im Ruhestand befindlich, in Weichs noch eine sehr rege und gesegnete Tätigkeit entwickelt und in Ermangelung eines Kooperators dem Pfarrerherrn eine starke Stütze ist.
Sehr bemühten sich weiter Herr Bürgermeister Riedl und der Gemeinderat von Weichs, sodann Herr Lehrer Hanselmann und besonders die ehrwürdigen Armen Schulschwestern um die würdige Gestaltung dieses Festaktes, aber auch viele Bewohner von Weichs taten das ihrige, wovon die vielen Triumphbögen und Kränze reichlich Zeugnis gaben. An die Spitze des Kirchenzuges stellte sich die tüchtige Weichser Kapelle, dann kam die Schuljugend. An diese schlossen sich die Klosterschülerinnen und Präparandinnen und die Mariannische Kongregation mit ihren schönen, kunstvoll gestickten Fahnen, die männlichen Vereine, die Schützenvereine Weichs und Ergoldsried, der Krieger- und Veteranenverein und die Freiwillige Feuerwehr Weichs mit Fahnen. Auch die Gemeinde- und Kirchenräte hatten sich vollzählig eingefunden und vor dem Pfarrhaus Aufstellung genommen.

In Begleitung des erzbischöflichen Kommissärs und verschiedener hochwürdiger Herren der Nachbarschaft erschien der neue Herr Pfarrer. Die Schülerin Kreszenz Köppl sprach die schöne Begrüßung. Unter den Klängen der Musik und dem Geläut setzte sich der Festzug in Bewegung. Vor der verschlossenen Kirche begann hochwürdiger Herr Geistlicher Rat Schwaiger die feierliche Amtseinführung. Er begrüßte die Pfarrangehörigen von Weichs und beglückwünschte sie, dass ihnen Gott wieder einen Pfarrer geschickt habe, welchem der Ruf eines sehr würdigen und edlen Priesters vorausgeht. Er ließ dann durch den Pfarrer Amrhein dem Installationsbrief in deutscher Sprache verlesen und im Hinweis darauf bat er die Pfarrangehörigen, ihren neuen Pfarrer anzuerkennen, ihm Ehre, Liebe und Gehorsam entgegenzubringen. Insbesondere ersuchte er alle Gemeinde- und Kirchenräte, dem neuen Pfarrer durch Ablegung des Handgelübdes zu bezeugen, dass sie in Liebe und Eintracht mit ihm zusammenleben und zusammenarbeiten wollen. Sodann überreichte er Herrn Pfarrer die Kirchenschlüssel.

Die Kirche war reichlich und mit feinstem künstlerischen Empfinden geziert. Nach Eintritt in die Kirche rauschten mächtig die Klänge der Orgel und der Weg ging zum Hochaltar. Dort angekommen stimmte der neue Herr das Beni sancti spiritus an. Herr Geistlicher Rat bat ihn, die Schätze und Gnaden des Tabernakels für sich und die ihm anvertrauten Seelen reichlich auszunützen. Die Gläubigen aber ermahnte er, Freunde des Tabernakels zu sein, dem heiligen Opfer sooft wie möglich beizuwohnen, oftmals die heilige Kommunion zu empfangen. Hierauf erteilte Herr Pfarrer mit der Monstranz den feierlichen Segen. Fortfahrend in der heiligen Handlung übergab der Offiziator Herrn Pfarrer den Schlüssel zum Taufstein. Weiter führte er ihn zum Beicht- und Predigtstuhl. Unter Überreichung des Evangelienbuches wies er den neuen Pfarrer hin auf die große Pflicht, das Wort Gottes machtvoll zu verkünden und den Gläubigen das Gesetz und die Wege Gottes einzuschärfen. Zuletzt bat der Herr Offiziator Herrn Pfarrer, nun das heilige Messeopfer für alle seine Pfarrkinder, die Lebenden und die Verstorbenen, darzubringen und alle ihre Anliegen in warmen priesterlichen Herzen Gott dem Allgütigen zu empfehlen.

So nahm der hochwürdige Herr die heiligen Messekleider und schritt zudem im weißen Blumen- und Blumenflor prangenden Hochaltar. Ganz Ausgezeichnetes leistete während der Installationshandlung der Kirchenchor. Zur Aufführung kam das "Beni sancti spiritus" von Aiblinger für dreistimmigen Frauenchor, mit Orgelbegleitung von J. Gruber, als Offertorium "Laudato Dominum" für gemischten Chor von Renner jun. Den ehrwürdigen Schwestern mit ihrer geschulten Sängerschar, sowie Herren Lehrer Hanselmann und allen Mitwirkenden sei volle Anerkennung ausgesprochen. Nach Schluss des heiligen Amtes erklang das feierliche Te deum. Dann folgte der Gang in den Friedhof mit dem Ablassgebet vor dem Missionskreuz.

Unter den Klängen der Musik kehrte der Zug, wie er zur Kirche kam, auch wieder zum Pfarrhaus zurück und löste sich dann auf. Der gastfreundliche Herr Pfarrer lud sämtliche anwesenden geistlichen Herren und eine Abordnung der Kirchen- und Gemeinderäte zu einem kleinen, aber von den Fräulein Schwestern, welche Herrn Pfarrer Niederhuber das Hauswesen besorgen, bestens zubereiteten Mahle ein.
Nachmittags um halb 2:00 Uhr fand noch eine Maiandacht statt, bei welcher das "Pange lingua" von A. Fest für dreistimmigen Frauenchor und Orgel und das Marienlied von Rud.Meier "Maria zum Gruße" für dreistimmigen Frauenchor besonders schön zum Vortrag kommen.

Die Gemeinde Weichs ließ es sich nicht nehmen, mit der Installationsfeier des neuen Herren Pfarrers auch eine gemütliche Familienfeier zu einem glücklichen Einstand zu verbinden. Diese fand im Bücherlschen Gasthaus statt und begann um 3:00 Uhr nachmittags. Das reichhaltige Programm wies den Kindern, Knaben und Mädchen, bedeutsame Rollen zu. Schmid Rudolf und Hailer Georg sprachen das "Willkommen". Gedichte sprachen auch Heigl Amalie, Edelmann Josef, Bücherl Martha, Wagner Rosa und Polz Rosina. Eine interessante Gruppe bildeten die Kranzbinderinnen: Mayer Maria mit dem Veilchen, Huber Therese mit dem Vergissmeinnicht, Hauptmann Anna mit dem Priml, Säger Therese mit dem Löwenzahn, Axtner Therese mit der Narzisse, Mayerhöfer M. mit der Tulpe, Sander Katharina mit Immergrün. Alle Vorträge der Knaben und Mädchen waren gut eingeübt und fanden lauten Beifall. Sehr sinnig und vollkommen auf den Tag gestimmt war der Dialog: "Tag und Nacht", vorgetragen von Edelmann Therese (Tag) und doll Kreszenz (Nacht). Das Lob "Altayerns" sangen Neumaier Katharina und Zotz Anton. Die frischen Knaben Kraut Johann und Preßl Georg erfreuten uns mit heiteren Gedichten. Die Musik füllte mit schönen Märschen und Liedern die Pausen aus.
Neben den Kindern sprachen auch ältere Herren. So hielt Herr Pfarrer Amrhein eine fein durchdachte Begrüßungsrede und gab einen geschichtlichen Überblick über die Entstehung und die Entwicklung von Weichs. Herr Pfarrer Dr. Bärlehner von Pasenbach feierte den Priester als Mann Gottes, als Mann der Kirche und als Mann des Volkes. Im gleichen Sinn sprach auch der Herr Pfarrvikar von Asbach. Herr Lehrer Hanselmann begrüßte Herrn Pfarrer Niederhofer als Freund der Kinder und der Lehrer und gab dem Wunsch Ausdruck, dass zwischen Pfarrhaus, Schulhaus und Elternhaus die beste Einvernahme jederzeit bestehen möge Herr Bürgermeister sprach einen ähnlichen Wunsch aus bezüglich des einträchtigen Zusammenarbeitens des Pfarrervorstandes und der Gemeinde. Zum Schluss dankte Herr Pfarrer Niederhuber allem für die ihm erwiesene Ehre herzlichst, versprach, seine Pflichten nach seinen Kräften zu erfüllen, allen alles zu werden. Schön und erhebend war die Feier des Tages.

Hochwürden Herr Pfarrer Daffenreiter scheidet
Amperbote vom 15.2.1931

Zum Nachfolger des verstorbenen Stadtpfarrers Monsignore Widmann in München-Haidhausen ist der bisherige Pfarrer Dr. Alois Daffenreiter von Weichs ernannt worden. Der neue Pfarrerherr von Haidhausen steht im achtundvierzigsten Lebensjahr und sieht auf 23 Jahre priesterlichen Wirkens zurück.
Nach Vollendung seiner Gymnasial- und Theologie-Studien wurde er 1908 in Freising zum Priester geweiht und war seitdem ununterbrochen in der Seelsorge unserer Diözese tätig, zuerst als Koadjutor in Einsbach, dann als Kaplan und Pfarrvikar in München, Berg am Laim; 1910 wurde er zum Katecheten bei St. Ludwig in München und zum Hofpriester an der St. Michaelskirche ernannt, welche Stellung er 15 Jahre innehatte. Hier hatte er besonders auch Gelegenheit, sich in verschiedenen katholisch-sozialen Vereinen zu betätigen, vor allem 12 Jahre als Präses des katholischen Arbeitervereins St. Ludwig. in sturmbewegter, drangvoller Zeit hat er hier seinen Mann gestellt, ein wahrhaft sozialer Priester. 1917 wurde Pfarrer Daffenreiter von der Universität München zum Dr. der Staatswissenschaften summa cum laude promoviert. 1925 erhielt er unsere Pfarrei übertragen und hatte auch das Amt eines Religionslehrers an der klösterlichen Präparandie und Beichtvaters im Kloster der Armen Schulschwestern zu versehen.

Matthias Atzenhofer gestorben
Amperbote vom 21.08.1931

Rasch tritt der Tod den Menschen an. Am Mittwochabend durcheilte unser Dorf die Trauernachricht, dass Herr Matthias Atzenhofer, Landwirt und Kirchenverwalter, plötzlich infolge eines Herzschlages verschieden ist. Herr Atzenhofer stand im 76. Lebensjahr und war noch bis in die Abendstunden des Mittwochs mit Erntearbeiten beschäftigt. Nach getaner Arbeit befiel ihn plötzlich ein Unwohlsein und einige Minuten darauf machte ein Herzschlag dem Leben des wackeren Mannes ein jähes Ende, sodass ihm bloß noch die letzte Ölung zuteil werden konnte. Herr Matthiar Atzenhofer war in unserer Gemeinde eine geachtete und beliebte Persönlichkeit. Fast 30 Jahre versah er das Amt des Kirchenveralters. Trotz seines hohen Alters war er bis zu seinem Tod außerordentlich rüstig und bewirtschaftete mit Umsicht sein Anwesen. Der betagten Gattin und den Kindern wendet sich die allgemeine Teilnahme zu. Herr Matthias Atzenhofer wird am Samstag zur letzten Ruhe bestattet.

Am Grab von Hochwürden Herrn Pfarrer Amrhein
Amperbote vom 24.08.1932

Trotz des herrlichen Erntewetters am vergangenen Samstag hatte sich die gesamte Pfarrgemeinde vor dem Sterbehaus des HH. Pfarrers Amrhein, dem Benefiziatenhaus versammelt, um dem teuren Toten durch die Teilnahme an seinem Leichenbegängnis noch einmal die Liebe und Verehrung zu bekunden, die er in so reichem Maß besessen hatte. Mit der Pfarrgemeinde geleiteten auch zahlreiche Priesterkollegen und die Vereine von Weichs den Heimgegangenen zum Friedhof, wo nach den weihevollen Sängen und Gebeten der hochwürdigen Geistlichkeit der HH. Offiziator dem verstorbenen Priester einen ehrenden Nachruf widmete.
Der Verstorbene, der am 10. Mai 1866 in Gräfendorf in Unterfranken geboren ist, zeigte schon früh Neigung zum Priesterberuf. Der talentierte Knabe studierte am Gymnasium und dann an der Theologischen Hochschule in Bamberg und wurde am 2. August 1896 zum Priester geweiht. Nach mehreren Jahren Hilfspriestertätigkeit wurde er zum Pfarrherrn von Geiselwind bestellt.
Bis vor einigen Jahren hat er treu und gewissenhaft zum Heil der ihm anvertrauten Seelen auf diesem Posten gearbeitet bis er resignierte und nach Weichs verzog, wo er aber immer noch fleißig in der Seelsorge mitarbeitete und als Kommorantpriester und Verweser des Benefiziums sich die Verehrung der Pfarrangehörigen errang, bis ihn der Herr über Leben lang war, am vergangenen Mittwoch heimholte.
Der Verstorbene war ein edler Priester, der hilfsbereit war und geholfen hat, wo er nur konnte. Mit Ernst und Würde versah er seinen hohen Beruf und war ein eifriger Marienverehrer. Gleich eifrig war er um die Ausschmückung des Gotteshauses besorgt.

Nachdem mit dem Fürbittgebet die Grabrede geendet hatte, folgten die Kranzniederlegungen, die den Beweis für die Verehrung, die der edle Priester in weiten Kreisen genoss, erbrachten. In der Pfarrkirche wurde der hl. Seelengottesdienst mit mehreren Beimessen gehalten. So ruht nun HH. Pfarrer Amrhein auf dem Friedhof zu Weichs aus von einem arbeitsreichen Leben, das er im Weinberg des Herrn als treuer Diener verbracht hat und schlummert der Auferstehung entgegen. Möge ihm der Herrgott, dem sein Leben geweiht war, den Lohn für sein Wirken geben.

Primiz in Weichs (Geisenhofer)
Dachauer Nachrichten vom 23.05.1952

Riesig war die Teilnahme der Bevölkerung an der Primiz des in Freising zum Priester geweihten Sohns der Gemeinde Weichs, Geisenhofer. Über 6000 Personen waren von nah und fern gekommen. 260 Autos, über 500 Motorräder und an die 2000 Räder wurden in den zwölf Einstellplätzen abgestellt. An dem Festzug vom Elternhaus in Ebersbach nach Weichs nahmen sämtliche Vereine der Pfarrei mit ihren Fahnen teil.
Nach einem Umzug durch die Ortschaft, deren Häuser alle frisch getüncht und verziert waren, ging es zur Festwiese, wo der Altar errichtet worden war. Durch Lautsprecherübertragung konnten auch die abseits stehenden Gläubigen der heiligen Handlung folgen. Der verstärkte Kirchenchor brachte die Faist-Messe in F-dur zur Aufführung. Nach dem Primizsegen, der auch noch von einem ebenfalls anwesenden Neupriester aus Scheyern gespendet wurde, fand im Gasthaus Mandl das Festmahl statt, das von vielen Gratulationen unterbrochen wurde. Erst in den späten Abendstunden verließen die letzten Gäste die Ortschaft.

Primiz in Weichs (Martin Atzenhofer)
Dachauer Nachrichten vom 11.07.1958

Weichs - Über 2000 Personen feierten in Weichs die Primiz von Martin Atzenhofer. Bereits in aller Frühe verkündeten Böllerschüsse, dass die Weichser Pfarrgemeinde den schönsten Tag in ihrem kirchlichen Leben beging. Es war Primiztag und zwar bereits der Dritte seit Kriegsende und darum hatten auch die Weichser in den vorhergehenden Woche in jeder freien Stunde gewerkelt, um ihre Ortschaft auf Hochglanz zu bringen. Der neue Priester sollte seinen Heimatort schöner denn je vorfinden. Alle Häuser waren getüncht oder neu gestrichen und Vorgartenzäune usw. neu angelegt worden. Überall waren Blumen zu finden. Am Festtag waren die Häuser mit Fahnen, Girlanden, roten Tüchern und Tannengrün geschmückt. Die Ortseingänge waren mit Triumphbögen aus Tannengrün versehen und unter ihnen rollten die vielen Fahrzeuge durch, die aus nah und fern die Gäste brachten. Das Regenwetter machte es leider unmöglich, die Primiz, wie vorgesehen, auf einer dafür hergerichteten Wiese mit einem Feldaltar zu feiern, da die Wiese unter Wasser stand. So musste die Feier in die Kirche verlegt werden.

Der Neupriester wurde von Pfarrer Niederhuber sowie den Pfarrherren der umlegenden Ortschaften, den Fahnenabordnungen der Vereine, des Gemeinderates und der ganzen Bevölkerung in seinem Kernhaus abgeholt. In feierlichem. Zug geleitete man ihn zur Kirche. Diese erwies sich dann als viel zu klein, um nur annähernd die Hälfte aller Anwesenden aufzunehmen und, so mussten Hunderte draußen im Regen ausharren.
Vor dem Hochaltar wurde dem jungen Priester mit einem Prolog von seiner jüngsten Schwester der Opferkelch übergeben und die kleine Bierlinger überreichte eine brennende Kerze als Symbol des Lichts. Anschließend zelebrierte der Neupriester seine erste heilige Messe. Der Weichser Kirchenchor verschönerte die Messe mit vielen Beiträgen. Als Primizprediger war Pfarrer Schmitt aus Walpertskirchen erschienen, der selbst aus der Weichser Pfarrgemeinde stammt und kurz vor dem zweiten Weltkrieg in Weichs Primiz feierte. Zuerst sprach er dem Primizianten seinen Glückwunsch aus und überbrachte Grüße und Glückwünsche der anderen beiden Geistlichen, die nach 1948 in Weichs Primiz feierten. Dann beglückwünschte er die Weichser Pfarrgemeinde zu der großen Ehre, bereits drei Priester in den letzten zehn Jahren hervorgebracht zu haben, dies sei eine sehr anerkennenswerte Tatsache. In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte Pfarrer Schmitt die Feier der Messe. Dieses Messe-Feiern, nicht Lesen, wie oft irrtümlich gesagt werde, sei ja das Kernstück des Glaubens und müsse deshalb auch entsprechend gewürdigt werden. Die Primizmahlzeit wurde im Gasthaus Reindl abgehalten.

Währenddessen konnten im Elternhaus des Priesters die Geschenke angesehen werden. Die Gemeinde Weichs hat Atzenhofer eines der neuesten Tonbandgeräte geschenkt und die Frauen und Mädchen der Gemeinde einen Projektionsapparat. Am Abend des nächsten Tages feierten dann noch die Schulkinder im Turnsaal des Klosters mit allerhand netten Einfällen ihren Primizianten. Der junge Priester, noch immer tief gerührt ob des großen, herzlichen Empfangs in Weichs, steht im 25. Lebensjahr. Er hat seine ganze Studienzeit in Freising verbracht. Er ist der älteste von fünf Kindern und sollte eigentlich auf dem Hof bleiben, da sein Vater immer schon kränkelte. Aber die Berufung zum Priestertum war stärker und so konnte ihn auch der Tod seines Vaters im vergangenen Jahr von dem beschrittenen Weg nicht mehr abbringen. Martin Atzenhofer wurde aus Freude am Priestertum selbst Priester. Er wird nun den Juli in Weichs auf seinem elterlichen Hof verbringen, und auch dem Weichser Pfarrer etwas helfen. Anschließend muss er in München in der Herz-Jesu-Pfarrei aushelfen und dann geht er im September als Kaplan nach Gmund am Tegernsee.

Pfarrer Niederhuber war ein bescheidener Priester
Die ganze Gemeinde nahm Abschied von ihrem allen Seelsorger

Dachauer Nachrichten vom 21.09.1962

Weichs - Josef Niederhuber, freiresignierter Pfarrer von Weichs und ehemaliger Kammerer und Ehrenkapitular des Dekanates Altomünster starb im Alter von 78 Jahren nach einer mit viel Geduld ertragenen unheilbaren Krankheit. Zu seiner Beerdigung kamen viele Seelsorger aus auswärtigen Pfarreien. Die ganze Pfarrgemeinde begleitete ihren Seelsorger auf seinem letzten Weg, als er nach alter Tradition, nach dem Seelenamt, durch die ganze Ortschaft Weichs getragen wurde. Voran die Blasmusik Weichs und die Fahnenabordnungen sämtlicher Vereine der Pfarrei, bevor er im Grabe neben seiner Kirche, die er vor einigen Jahren so schön renovieren ließ, seine letzte Ruhestätte fand.
An dieser Ruhestätte standen weit über 1500 Trauergäste und hörten die Worte von Dekan Beyer, als er dem Verstorbenen einen Nachruf widmete, indem er die Bescheidenheit dieses Pfarrers hervorhob, der über drei Jahrzehnte in Weichs tätig war. Vor allem liebte er die Kinder sowie seine Filialkirchen, für die er alles hergab. Auch die Nicht-Katholiken hatten die größte Hochachtung vor diesem Mann, der so ein großes Wissen hatte und doch sehr bescheiden lebte und wirkte. Seine Tätigkeit war sehr lehrreich gewesen. Nicht weniger als fünf Priester gingen während seiner seelsorgerischen Tätigkeit aus der Pfarrgemeinde Weichs hervor. Mit der Bitte, diesen Pfarrer nicht zu vergessen, legte Dekan Beyer als weltliches Zeichen der Trauer und des Dankes einen Kranz nieder. Anschließend sprach Domkapitular Prälat Ramber für das erzbischöfliche Ordinariat und legte ebenfalls einen Kranz nieder. Pfarrer Lanzinger sprach für die ehemaligen Kooperatoren von Weichs und legte einen Kranz nieder. Anschließend sprach ein Vertreter der Armen Schulschwestern, denen der Verstorbene bei ihrer Tätigkeit im Weichser Kloster und in der Schule immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Er legte einen Kranz nieder. Bürgermeister Riedl, der jetzige Pfarrer von Weichs, ein Studienkollege des Verstorbenen, der Krieger- und Veteranenverein, der Burschenverein, die Kath. Mädchengruppe, sie alle legten Kränze nieder und sprachen anerkennende Worte am Grabe des Verstorbenen.

Pfarrer Niederhuber studierte in Freising. Weil er der Beste war, sollte er einen Lehrstuhl für alte Sprachen übernehmen. Doch er war zu bescheiden und wollte lieber in der Seelsorge tätig sein. Nach verschiedenen Einsätzen in der Seelsorge kam er 1930 nach Weichs. Bescheiden wie er war erschien er nicht zum großen Empfang, sondern nachts, als er nicht mehr erwartet wurde, kam er mit seinem Motorrad, auf dem er schon den Orient und Palästina durchkreuzt hatte. Bescheiden blieb sein Benehmen während seines Wirkens in Weichs. Obwohl Pfarrer Niederhuber ein anerkannter Alt-Exegete war und ein großes Sprachenwissen hatte, blieb er immer ein einfacher Mann, zu dem jeder um Rat kam. Er war einer der wenigen Europäer, die Aramäisch, das Idiom Babyloniens, sprachen. Er forschte daher viel in der Bibel. Er las bis zuletzt täglich eine französische Zeitung und neben Latein, Englisch usw. konnte er auch afrikanische Sprachen wie Suaheli und Kisuaheli. Neben seinem Sprachenhobby hatte er die größte Freude an der Jugend. Er ließ es sich nicht nehmen, trotz seiner Krankheit, noch lange selbst Religionsunterricht zu erteilen. Es verging auch kein Sonntag, an dem er nicht alle seine 4 Filialkirchen zu Fuß besuchte. Anlässlich seines goldenen Priesterjubiläums im Jahre 1960 wurde er zum Ehrenbürger der Gemeinde Weichs ernannt. Mit dem Tode dieses so volksnahen Pfarrers ging ein Stück Weichs dahin, denn selten war ein Mensch in der Weichser Gemeinde so beliebt und verehrt bei der gesamten Bevölkerung wie Pfarrer Niederhuber.

Die Pfarrei Weichs besteht nun 700 Jahre
Prälat Jandl zelebriert Festgottesdienst - Ein kurzer geschichtlicher Rückblick
Dachauer Nachrichten vom 04.03.1967

Weichs - Die Pfarrei begeht ihre 700-Jahrfeier. Morgen, Sonntag. 5. März, zelebriert Prälat Jandl den Festgottesdienst. Nach dem Gottesdienst ist die Segnung des Kindergartens und des Pfarrheims. Um 14 Uhr trifft sich die Pfarrgemeinde im Saal des Gasthauses Mandl zur weltlichen Feier.
Eine Urkunde aus dem Jahre 1266 besagt, dass zu dieser Zeit Pfarrer Conrad Seelsorger von Weichs war. Die Urkunde von 1266 ist Dokument geworden, um das 700jährige Bestehen der Pfarrei Weichs zu begehen. Man hätte eigentlich im vergangenen Jahr dieses Jubiläum feiern wollen, doch waren das neue Pfarrhaus, das Pfarrheim und der Kindergarten noch nicht vollends fertig - so verschob man die Jubiläumsfeierlichkeiten auf dieses Jahr.
Die erste Kirche soll aus Holz erbaut worden sein und die Form einer Basilika gehabt haben. Der Sakralbau, wie er heute vorhanden ist, ist natürlich nicht die Urform. Man nimmt aber auf Grund verschiedener Bauelemente an, dass die erste Steinkirche gotischen Stils war. 1720 kam dann der Umbau zum Barock mit dem Wessobrunner Stuckarbeiten an der Decke und im Presbyterium mit den interessanten Deckengemälden, die bei der Vergrößerung des Gotteshauses im Jahre 1874 übermalt worden waren. Es war das Verdienst von Pfarrer Niederhuber, die Deckengemälde 1950 wieder freilegen zu lassen.
Der Schutzpatron der Weichser Pfarrkirche ist der heilige Martin, dessen Bild nicht nur den Hochaltar ziert, sondern auch in den drei Deckengemälden immer wieder wiederkehrt. Zwischen den Gewölberippen des Presbyteriums sind die vier Darstellungen der großen Kirchenlehrer zu sehen: Ambrosius, Augustinus, Gregor und Hyronimus. Der linke Seitenaltar zeigt die Taufe Jesu durch Johannes, darüber St. Ursula mit den 11000 Jungfrauen, der rechte Seitenaltar St Sebastian, darüber St. Barbara. An der Barockkanzel sind Darstellungen Christi als der gute Hirte zu sehen. Bin Blick hinauf zur Decke zeigt die 12 Apostel, die alle mit den ihnen eigenen Emblemen dargestellt wurden. Für die Kirche und die Gemeinde wertvoll sind die Grabplatten im Gotteshaus von den Freiherren von Weichs. Die meisten sind an den Wänden des Presbyteriums angebracht. Die Platten stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Wertvolle Kunstwerke sind auch die Skulpturen von St. Martin, St. Oswald und St. Leonhard. Der Kreuzweg dagegen wurde erst 1947 von Maler Albrecht neu gestaltet und eingeweiht. 1922 bekam die Kirche eine Orgel. 1902 wurde eine Renovation des Gotteshauses im Inneren durchgeführt, aber die eigentliche wichtige Restaurierung erlebte die Pfarrkirche in diesem Jahrhundert in den Jahren 1950 bis 1957, als die Deckengemälde und Stuckaturen freigelegt wurden. 1949 bekam die Kirche auch neue Glocken. Im gleichen Jahr wurde auch der Friedhof um das Gotteshaus herum erweitert.

 

5 Priester und 27 Ordensfrauen
Pfarrei Weichs feiert das 700jährige Jubiläum
Dachauer Nachrichten vom 10.03.1967

Weichs - Das Gotteshaus konnte gar nicht alle Gläubigen aufnehmen, die zur 700-Jahr-Feier gekommen waren. Den Festgottesdienst zelebrierte Ordinariatsrat Gruber, die Festpredigt hielt Karmeliterpater Eugen Maria Dost. Die Kirche war festlich geschmückt und die Fahnenabordnungen der Vereine hatten sich zu beiden Seiten des Altars aufgestellt. Zum Schluss des Dankes an Gott, dem Herrn, erklang das "Tedeum laudamus" aus vielen hundert Kehlen.
Zur Einweihung des Kindergartens ging es von der Kirche aus im festlichen Zug. Die Kinder sangen. Ordinariatsrat Gruber sprach die Glück- und Segenswünsche des Kardinals aus, die er zu überbringen die Ehre hatte, um dann die Weihe der Räume vorzunehmen. Nach der Weihehandlung begrüßte Pfarrer Kuhnigk die Gäste.
Der stellvertretende Landrat Dr. Rudolf Kauppe überbrachte die Grüße Landrat Dr. Pestenhofers. Erster Bürgermeister Riedl sprach vom ersten Kindergarten in Weichs im Jahre 1937 und sagte dann frohen Herzens, wie sehr es ihn freue, dass es Pfarrer Kuhnigk gelungen sei, mit Hilfe von edlen Spendern ein so schönes Werk zu schaffen. Nach der Weihe und den Ansprachen der Prominenz war der neue Kindergarten frei zur Besichtigung, damit sich die Gemeindebürger selber ein umfassendes Bild machen konnten. Man sah die schönen Räume zum Spielen, zum Musizieren und zum Schlafen an, schaute in die Küche und auch in die sanitären Räume hinein. Man erfuhr dass die Außenanlagen im Frühjahr bei entsprechend günstiger Witterung fertig werden, sollen. Der Pfarrer aber freute sich über sein Schmuckstück, das er nun seiner Gemeinde präsentierte zu Nutz und Frommen der Kleinen.
Aber auch das neue Pfarrheim war einzuweihen. Auch dies tat Ordinariatsrat Gruber. Im Pfarrsaal fand man sich zu einem Frühstück zusammen bei dem Pfarrer Kuhnigk allen dankte, die am Werk mitgeholfen hatten, das nun so herrlich gelungen ist. "Nun muss Weichs aber auch dafür sorgen", meinte Dr. Gruber, "dass in diesen Räumen das Leben blühe!" Viele Ehrengäste kamen Als dieser Weiheakt vollzogen war, ging es gemeinsam mit dem Ordinariatsrat, dem Kirchenvorstand und Gemeinderat mit den Ehrengästen zum Mittagessen ins Gashaus Mandl.
In den Pfarrsaal um 14 Uhr war auch Monsignore Beyer aus Indersdorf gekommen, ferner Pfarrer Lanzinger von Vierkirchen und die vier Priester, die aus der Gemeinde Weichs hervorgegangen sind. Nicht zu übersehen waren auch die Ordensschwestern, die aus der Pfarrei stammten. Aus der ehemaligen Pfarrei des Pfarrers, Unterwössen, erschien der Bürgermeister mit einem Sohn und einem Mitglied des Kirchenvorstands. Aus dem Kloster waren selbstverständlich ebenfalls Schwestern zugegen - und vor allem die vielen Gemeindeangehörigen aus Weichs füllten den neuen Pfarrsaal. Ordinariatsrat Gruber meinte, dass es ein großes Fest sei, das an eine große Tradition erinnere, nun aber alles in neue Formen gegossen werden müsste, wozu Weichs seiner Meinung nach die Kraft hätte. Bürgermeister Riedl ließ nochmals sein übervolles Herz überlaufen und dankte ehrlich allen, besonders aber dem Seelsorger von Weichs für alles, was nun sichtbar dastehe und der Ortschaft Weichs ein ganz neues Bild gebe. Es wurde niemand vom Bürgermeister vergessen. Die Krönung des Weichser Glaubenslebens aber sei in fünf Priestern und 27 Ordensschwestern zu sehen, die aus der Pfarrei hervorgingen, hob Riedl eindrucksvoll hervor. Für diese wackere Schar von Gottesmännern und Ordensfrauen sprach Pfarrer Schmitt und sagte: "Ich hoffe, dass noch mehr Priester und Ordensfrauen aus der Gemeinde Weichs uns nachfolgen werden." Dann, als die schönen und wertvollen Reden vorüber waren, gehörte den Kindern das Feld. Die Kleinsten brachten Lieder und Spiele. Prunkstück des Nachmittags aber war der "Bunte Bilderbogen" mit Tanz und Musik durchwebt, der unter Leitung von Max Nefzger über die Bühne getragen, wurde, 700 Jahre Pfarrei Weichs wurden lebendig. Man freute sich darüber und lachte, konnte sich an vieles aus den vergangenen Jahren noch gut erinnern, wenn manch lustige Begebenheit wiedergegeben wurde. Abschiedsworte des Pfarrers und Volkslieder des Weichser Viergesangs beendeten die Pfarrfamilienfeier zum 700. Jubiläum.

 

Blitz legt Kirchturmuhr lahm
Merkur-online vom 07.09.2007

Weichs - Auf ihre Kirchturmuhr sollten sich die Weichser derzeit nicht verlassen, denn sie steht seit Tagen still. Grund dafür ist ein Blitzeinschlag. Jahreszeitlich etwas ungewöhnlich spät kam es in Weichs am Dienstag kurz vor 16.45 Uhr zu einem Unwetter mit zwei heftigen Blitzen mit starkem Donner. Manche spürten sogar in den Häusern ein Vibrieren. In Mitleidenschaft gezogen wurden unter anderem die St.-Martins-Kirche, die Realschule und das Kloster. Wenn auch das Glockenläuten wieder funktioniert, sind laut Günter Bürger, der sich für die in Urlaub befindlichen Pfarrer Reichl und Mesner Heilander um die Schadensbehebung kümmert, die Lautsprecheranlage und die elektronische Liedertafel immer noch defekt. Und auch die Kirchturmuhr wurde so in Mitleidenschaft gezogen, dass das Uhrwerk mittlerweile von einer Fachfirma zur Untersuchung abmontiert wurde. Es kann noch einige Zeit dauern, so Bürger, bis sie wieder funktioniert.