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Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von Petershausen

Größtenteils recherchiert von Hubert Eberl, Bergkirchen


Jahr

Ereignis

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1879
Installation von Pfarrer Berchtold - Amperbote vom 30.07.1879
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1900
Spendung der heiligen Firmung - Amperbote vom 28.03.1900
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1913
Abschiedsfeier für Vikar Mangold - Amperbote vom 19.10.1913
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1921
Fahnenweihe des Veteranen- und Kriegervereins - Amperbote vom 23.08.1921
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1923
Beerdigung von Pfarrer Johann Ev. Liebl - Amperbote vom 24.01.1923
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1925
Jubiläumswallfahrt nach Inchenhofen - Amperbote vom 30.04.1925
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1934
Laurenzifest und Pfarrpatrozinium - Amperbote vom 17.08.1934
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1947
Einweihungsfeier des Friedenskreuzes in Sollern am 28.9.1947 -Pfarrchronik-
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  Volksmission 1947 -aus der Pfarrchronik-
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1963
Pfarrer Mayer festlich eingeführt - Dachauer Nachrichten vom 27.11.1963
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1964
Petershausen trauert um Pfarrer Josef Kislinger - Dachauer Nachrichten v.9.1.1964
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1966
50jähriges Priesterjubiläum von Pfarrer Filchner -Dachauer Nachrichten 22.7.1966
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Installation von Pfarrer Berchtold
Amperbote vom 30.07.1879

Am vergangenen Sonntag fand die feierliche Installation des hochwürdigen Pfarrers Berchtold in Petershausen statt, zu welchem Zweck sich ein bezirksamtliche Kommission, sowie geistlicherseits Herr Dekan Friedl von Ilmmünster als erzbischöflicher geistlicher Kommissär in Petershausen einfand. Sowohl vor als auch nach beendeter Feierlichkeit hatte der Himmel seine Schleusen geöffnet, welches die Feier nicht unwesentlich beeinträchtigte.

Tod von Pfarrer Berchtold



 

Spendung der heiligen Firmung
Amperbote vom 28.03.1900

Die Spendung der hl. Firmung wird seine Excellenz der hochw. Herr Erzbischof von München-Freising, Dr. v. Stein an folgenden Tagen und Orten vornehmen:
Am 2. Mai in Dachau für die Pfarreien Ampermoching, Bergkirchen, Dachau, Hebertshausen, Kollbach, Kreuzholzhausen, Mitterndorf und Pellheim.
Am 3. Mai in Dachau für die Pfarreien Giebing, Haimhausen, Röhrmoos und Vierkirchen, Asbach, Obermarbach und Petershausen, Oberroth und Schwabhausen.
Am 5. Mai in Indersdorf für die Pfarreien Arnbach, Hirtlbach, Indersdorf , Langenpettenbach, Niederroth, Weichs, Westerholzhausen und Großinzemoos.
Am 7. Mai in Altomünster für die übrigen Pfarreien des Dekanats Sittenbach.
Am 8. Mai in Scheyern für die Pfarreien des Dekanats Scheyern mit Ausnahme von Asbach, Obermarbach und Petershausen, sowie für die Pfarrei Hohenkammer des Dekanats Dachau.

Abschiedsfeier für Vikar Mangold
Amperbote vom 19.10.1913

Eine Gemeinde, die ihre Priester ehrt, ehrt sich selbst. Das lässt sich auch wieder von der Pfarrgemeinde Petershausen sagen. Vergangenen Donnerstag hat sie ihrem scheidenden Pfarrvikar, der durch drei Jahre als Koadutor in Petershausen wirkten und seit dem Tod des unvergesslichen HH. Pfarrers Schmid die Pfarrei verweste, eine herzliche Abschiedsfeier veranstaltet. Erschienen waren dazu die Bürger- und Beamtenschaft Petershausen und die Vereine von dort. Herr Bürgermeister entbot in seiner Rede dem Scheidenden herzliche Worte des Dankes. In all den Tagen seines Wirkens war HH. Vikar Mangold ein seeleneifriger Priester, der seinem bereits kränklichen Vorgesetzten die Lasten des Amtes nach Kräften zu erleichtern suchte. Er war ein freundlicher, liebenswürdiger Mensch, der ob seines biederen Charakters die Liebe aller Pfarrkinder genoss. Die aufrichtigen Glückwünsche der dankbaren Pfarrgemeinde Petershausen folgen ihm auf seinen neuen Posten. Zu erwähnen ist noch, dass bei der freundlichen Abschiedsfeier Küche und Keller des Schindler`schen Gasthauses nur das Beste lieferten.

 

 

Fahnenweihe des Veteranen- und Kriegervereins
Amperbote vom 23.08.1921

Die Fahnenweihe des Veteranen- und Krieger- und Veteranenvereins Petershausen, welche dahier am gestrigen Sonntag stattfand, wurde unter einer Beteiligung von wohl weit über 2000 Personen abgehalten. Trotz des zweifelhaften Wetters waren die Kameraden aus den Bezirken Aichach, Dachau, Freising, München, Pfaffenhofen und Schrobenhausen in so stattlicher Zahl gekommen. 47 Vereine konnten beim Festzug gezählt werden, der sich durch den selten schön geschmückten Ort bewegte. Über den schönen Verlauf der Feier wird eingehend in den nächsten Nummern berichtet werden.

Beerdigung von Pfarrer Johann Ev. Liebl
Amperbote vom 24.01.1923

 

Am gestrigen Dienstag kündete Trauergeläute vom Turm der Pfarrkirche in Petershausen, dass Hochwürden Herr Pfarrer Johann Ev. Liebl, dieser hochgeschätzte und beliebte Seelsorger zur letzten Ruhe im Schatten der Pfarrkirche getragen werden sollte. Unter einem heftigen Schneesturm bewegte sich um 9 Uhr vormittags der imposante Trauerzug vom Sterbehaus aus durch die Straßen des Ortes zum Friedhof.
Im Trauerzug schritten viele hochwürdige Herren Mitbrüder, Herr Schulrat Dengler, Angehörige seiner früheren Pfarrei Schwabhausen, die Gemeindevertretung, der Veteranenverein, der Kath. Burschenverein und die Freiwillige Feuerwehr mit ihren Fahnen.
Hochwürden Herr Dekan Huber von Ilmmünster nahm die Einsegnung vor und schilderte in tiefempfundenen Worten den Lebensweg des teueren Verstorbenen, seine treue Pflichterfüllung als Priester, sowie seine große Liebe zu den Kindern und Armen.
Anschließend legten eine große Reihe von Korporationen mit ehrenden Worten Kränze nieder. Darunter waren u. a. die Gemeinde Petershausen, die Ortsgemeinde Sollern, der Kath. Burschenverein, die Jungfrauen-Kongregation, der Kirchenchor, der Oberbayer. Christliche Bauernverein, vertreten durch Herrn Ökonomierat Melchner-München und der Bezirksverband Dachau der Bayer. Bauernpartei, vertreten durch dessen 1. Vorsitzenden, Herrn Schneidermeister Anton Wenning aus Dachau. An die eindrucksvolle Trauerfeier schlossen sich das Traueramt und Lobamt an.

Jubiläumswallfahrt nach St. Leonhard in Inchenhofen
Amperbote vom 30.04.1925

Die Pfarrei Petershausen mit den umliegenden Pfarreien Asbach, Jetzendorf, Kollbach, Obermarbach und Steinkirchen feiert heuer zu Pfingsten die 300jährige Jubiläumswallfahrt zum hl. St. Leonhard in Inchenhofen. Am Pfingstsonntag früh, halb 5 Uhr Zusammenkunft der Teilnehmer aus Asbach, Kollbach und Obermarbach in Petershausen zur Frühmesse, desgleichen der Teilnehmer aus Steinkirchen in Jetzendorf zur dortigen Frühmesse um 6 Uhr; hier Vereinigung der beiden Gruppen von Petershausen und Jetzendorf zum gemeinschaftlichen Bittgang auf dem herkömmlichen Wallfahrtsweg nach Inchenhofen. Um 4 Uhr nachmittags vereinigen sich diese Wallfahrer in der Pfarrkirche zu Aichach mit den Wallfahrern, die von "Unseres Herrn Ruh" (bei Friedberg) herkommen, zum gemeinschaftlichen Einzug in Inchenhofen.
Dortselbst feierliches Einläuten und festlicher Empfang durch die Hochwürdige Geistlichkeit, in der Kirche Begrüßungsansprache und sodann die feierliche Übereichung der von allen Teilnehmern gestifteten großen Opferkerze. Hierauf Beichtgelegenheit. Sonntag, 5 Uhr früh, levitierter Festgottesdienst von HH. Pfarrer von Petershausen, sodann Heimzug in der üblichen Weise. Am Pfingstsonntag, mittags um 12 Uhr, geht von Petershausen weg ein Sonder-Post-Auto über Jetzendorf nach Aichach-Inchenhofen (hin und zurück ca. 6 - 7 Mark). Jene, die diese Fahrgelegenheit benützen wollen, mögen sich rechtzeitig bei ihrem zuständigen Pfarramt melden. Näheres auf den Plakaten an den Kirchentüren.

 

Laurenzifest und Pfarrpatrozinium
Amperbote vom 17.08.1934

Am vergangenen Sonntag feierte die Pfarrei Petershausen das Fest ihres Schutzpatrones, des hl. Laurentius. Demzufolge kam dem 12. Sonntag nach Pfingsten als örtlichem hohen Fest- und Kirchweihtag besondere Bedeutung zu, der sein geistliches Gepräge durch großen Festgottesdienst und allgemeinen Sakramentsempfang erhielt.
Der kath. Burschenverein zog in der Gesamtheit seiner Mitglieder mit Fahne zum Frühgottesdienst und schritt mit einer großen Zahl der Pfarrangehörigen bekenntnistreu zum Tisch des Herrn. Ein H.H. Franziskanerpater zelebrierte das feierliche Hochamt und sprach in seiner mitreißenden Festpredigt vom Leben des hl. Laurentius, dessen Treue im Glauben und Wirken vorbildlich sei für unsere Zeit und unser Geschlecht.
Die Kirchenbesucher waren freudig überrascht von dem reichen, festlichen Blumenschmuck des Hochaltares, der im feurig leuchtenden Glanz der Blütenpracht künstlerisch geformt zur schönen Zier Herz und Sinn bezwang. Hat doch auch der Frauentag seinen Anteil an unserem Schutzherrn und ein Strahl des Dankes erfüllte den Raum der Kirche für den reichen Erntesegen.

 

Einweihungsfeier des Friedenskreuzes in Sollern
am 28.9.1947

"An diesem Tag, nachm. 3 h fand in Sollern die Weihe des Friedenskreuzes statt. Der Stifter ist Herr Josef Hechtl, Hausbesitzer in München, z.Zt. in Gröbenzell, geb. in Sollern (zum Stolz). Die Schwägerin führt den Bauernhof in Sollern. Die Eiche stammtaus dem Bayerischen Wald, kostete viel Geld und wurde mit großen Schwierigkeiten anfangs des Krieges per Bahn nach Petershausen ins Sägewerk Schuhbauer transportiert (Fahrer Bauer Schaller).
Programm der Einweihung:
1.Choral Bläserchor -
2. "Das ist der Tag des Herrn" v.Kreutzer; Männerchor -
3. "Nach oben !", Gedicht; vorgetragen v.Marianne Seidl v.Kreithof. -
4. "Ich bete an die Macht der Liebe"; Bläserchor -
5. Ansprache des Herrn Dekan R.Filchner -
6.Weihe des Kreuzes -
7. "Heilges Kreuz"; Gem.Chor v.A.Lipp -
8."Das Kreuz steht, die Erde dreht sich", von Kardinal Faulhaber, vorgetragen von Peter Biechl, Sollern -
9. "Jesus meine Zuversicht"; Bläserchor -
10. Ansprache des Stifters Josef Hechtl -
11.Ansprache des Bürgermeisters Buchberger v.Jetzendorf -
12. "Die Himmel rühmen", v.Beethoven; Männerchor.

Die Feier dauerte bei herrlichem Wetter 1 Stunde; etwa 2000 Teilnehmer."

(Quelle: Pfarrchronik Petershausen)

Volksmission 1947

"Vom 26.Okt. - 2.November 1947 wurde in der Pfarrei durch 3 HH. Redemptoristen eine hl.Mission abgehalten:
HH. P.Josef Asen, Rektor in Cham
HH. Karl Wildenauer in Deggendorf
HH. Alois Reiter in Halbmeile (im Bayerischen Wald).
930 Beichtzettel wurden ausgegeben
3000 empfingen während der Woche die hl.Kommunion. Die Beteiligung war sehr gut. Die Pfarrangehörigen waren voll des Lobes. Auch die Flüchtlinge mit Ausnahme der Karlsbader (!) beteiligten sich rege. "

(Quelle: Pfarrchronik Petershausen)

 

Petershausen hat einen neuen Seelsorger
Pfarrer Mayer festlich eingeführt
Dachauer Nachrichten vom 27.11.1963

Petershausen - Die Einführung des neuen Seelsorgers der Pfarrei Petershausen, Pfarrer Karl Mayer, gestaltete sich zu einer eindrucksvollen Feier, hei der immer wieder der Wille zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Kirche. Gemeinde und Schule zum Ausdruck kam.

Der Gemeinderat mit dem 1. Bürgermeister an der Spitze, die Kirchenverwaltung, Fahnenabordnungen des Krieger- u. Veteranenvereins und der freiwillien Feuerwehr, die Schuljugend und das Volk hatten sich vor dem Pfarrhof eingefunden, um den neuen Pfarrer zu empfangen. Als dieser, geleitet vom Dekan des Dekanates Scheyern, Pater Beda, an der Schwelle des Pfarrhofes erschien, empfing ihn ein Mädchen mit einem auf diesen Tag abgestimmten Gedicht. Dann brachte die Schuljugend unter Leitung von Hauptlehrer Neukirch den Chor "Lobet froh den Herrn ihr jugendlichen Chöre" zum Vortrag.
Bürgermeister Rädler entbot im Namen der Gemeinde dem neuen Pfarrer einen Willkommensgruß und sprach die Hoffnung auf ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aus, das die Grundlage zu einer guten Zusammenarbeit zwischen Kirche und Gemeinde und zwischen Kirche und Schule bilde. Die Erziehung der Kinder lege er vertrauensvoll in die Hände des neuen Seelsorgers. Im Auftrag der Kirchenverwaltung richtete Kirchenpfleger Maier ein herzliches "Grüß Gott" an den neuen Pfarrer. Nach einem abschließenden Gedicht, vorgetragen von einem Mädchen der Oberklassen, wurde der neue Pfarrer in feierlichem Zuge zur Kirche geleitet.
Vor dem verschlossenen Kirchenportal verkündete Dekan Pater Beda. dass durch Freiresignation des bisherigen Pfarrers Geistlichen Rat Filchner, laut erzbischöflichem Dekret vom 22. 8. 1963 dem Pfarrer Karl Mayer von Unterpfaffenhofen mit Wirkung vom 1. 10. 1963 die Pfarrei Petershausen übertragen wurde. Im Namen der Pfarrgemeinde begrüßte er ihn und gab das Versprechen auf treue Zusammenarbeit. Als Symbol für die Schlüsselgewalt überreichte er dem Pfarrer die Kirchenschlüssel. Zuvor nahmen Dekan und Pfarrer den Handschlag der Kirchenverwaltung entgegen. Unter den Klängen der Orgel zogen Geistlichkeit und Volk in die Kirche ein.
An den Stufen des Altars stimmte der neue Pfarrer das Veni Sancte Spiritus an, das dann der Kirchenchor weiterführte. Nacheinander folgten, unterbrochen von den Lesungen des Dekans, die Übergaben der Stola, des Meßbuches des Tabernakelschlüssels, des Schlüssels zum Taufbecken. Die Erneuerung des Taufgelübdes schloss sich an. Es folgten Übergabe des Beichtstuhles und der Kanzel vor der Evangelienbuch und Katechismus überreicht wurden. Nach dem Gelöbnis des Pfarrers vor dem Hochaltar ermahnte der Dekan die Pfarrgemeinde in Treue zu ihrem Seelsorger zu stehen. Der erste Pfarrgottesdienst, bei dem der Kirchenchor eine festliche Messe aufführte, schloss mit einem Te Deum.
Nach einem Gang durch den Friedhof folgte die Rückkehr ins Pfarrhaus, wo zum Abschluss das Siegel und die Pfarrakten übergeben wurden. Mittags war die Geistlichkeit Gast der Gemeindeverwaltung. Beim "Oberen Wirt" wurde an einer blumengeschmückten Festtafel ein gemeinsames Mahl eingenommen. Pfarrer Mayer bedankte sich für den herzlichen Empfang und meinte: "Es heißt oft, man soll die Kirche beim Dorf lassen, er setzte hinzu, man müsse aber auch das Dorf bei der Kirche lassen".

 

Petershausen trauert um Pfarrer Josef Kislinger
In Tengling, dem Orte seines langjährigen Wirkens, zur letzten Ruhe gebettet
Dachauer Nachrichten vom 09.01.1964

Petershausen - Pfarrer Josef Kislinger, ein Sohn der Gemeinde Petershausen und langjähriger Seelsorger der Pfarrei Tengling, ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Es war sein Wunsch, in Tengling, der Stätte seines langen Wirkens, bestattet zu werden. Unter ungewöhnlich großer Beteiligung von Trauergästen aus nah und fern wurde der Verstorbene von dem Geistlichen des zuständigen Dekanates beigesetzt Die Tenglinger Blaskapelle schritt dem Trauerzug voran, gefolgt von sämtlichen Ortsvereinen mit ihren Fahnen, der Katholischen Jugendgruppe Tengling und einer starken Abordnung der Katholischen Studentenverbindung Rupertia Freilassing, deren Gründungsmitglied der Verstorbene war. Von Petershausen, seinem Heimatort, in dem er fast jedes Jahr seinen Urlaub verbrachte, gaben über 60 Personen dem beliebten und geschätzten Seelsorger das letzte ehrende Geleit, 76 Geistliche, größtenteils aus dem Rupertiwinkel, der ihm zur zweiten Heimat geworden war, begleiteten ihren, verstorbenen Mitbruder auf seinem letzten Weg. Der Trauerrede des Dekans folgten ehrende Nachrufe, Kranzniederlegungen durch Vertreter der Kurskollegen, des Erzbischöflichen Ordinariates, der Pfarrer Josef Kislinger war als Sohn der Schneidermeisterseheleute Paul und Anna Kislinger am 27. März 1898 in Petershausen geboren. Mit elf Jahren kam er an das Erzbischöfliche Knabenseminar nach Scheyern und nach der 5. Klasse des Gymnasiums an das gleiche Seminar nach Freising. Nach dem Abitur studierte er an der Theologischen Hochschule in Freising. Dieses Studium wurde durch Militärdienst und einen anschließenden Kuraufenthalt in einem Sanatorium unterbrochen. Am 29. Juni 1923 empfing er von Kardinal Faulhaber die Priesterweihe. Sein seelsorgerisches Wirken begann er mit einer Aushilfe als Vikar in Asbach. Noch im gleichen Jahr kam er als Kaplan nach Salzburghofen-Freilassing und wurde dort 1926 Expositus. Auf Ansuchen wurde ihm 1932 die Vikarstelle in Tengling übertragen. Sie wurde, später zur Kuratie und 1950 zur Pfarrei erhoben. Als er 1960 wegen seines angegriffenen Gesundheitszustandes von Tengling Abschied nahm, ernannte ihn die Gemeinde zu ihrem einzigen Ehrenbürger und der Krieger- und Veteranenverein zum Ehrenmitglied. In Rabenden, einer Filiale der Pfarrei Kienberg, Kreis Traunstein, wirkte er als frei resignierter Pfarrer und konnte dort im letzten Jahr sein vierzigjähriges Priesterjubiläum feiern. Dieser Anlass machte es hier wie überall an den Stätten seines Wirkens offenkundig, wie beliebt er war und wie ihm die Herzen seiner Pfarrkinder entgegenschlugen. Seine Wirkungsstätte, die Kirche in Rabenden, wird wegen ihres künstlerisch sehr wertvollen gotischen Hochaltars alljährlich von vielen Fremden besucht. Am Heiligen Abend erlitt Pfarrer Kislinger einen Schwächeanfall und musste ins Krankenhaus Adelholzen gebracht werden. Ein fortschreitender Kräfteverfall und eine Gehirnblutung führten zum Tode.

 

 

Glockengeläut für Pfarrer Filchner
Viele Besucher aus Petershausen beim 50jährigen Priesterjubiläum
Dachauer Nachrichten 22.07.1966

Petershausen - Sein 50jähriges Priesterjubiläum feierte am vergangenen Sonntag im Kurort Feilnbach bei Bad Aibling Geistlicher Rat Rudolf Filchner. 28 Jahre verbrachte er in Petershausen als Priester. Als er 1963 in den Ruhestand trat, hatte er sich als Wohnsitz für seinen Lebensabend Feilnbach am Fuße des Wendelsteines auserkoren. Für viele Petershauser war es eine Selbstverständlichkeit, das Goldene Priesterjubiläum ihres ehemaligen Pfarrers mitzufeiern. Besonders herzlich war die Teilnahme der dortigen Bevölkerung an dem Jubelfeste. In blumengeschmückten Kutschen wurde der Jubilar sowie die geistlichen und weltlichen Honoratioren in festlichem Zuge zur Kirche geleitet. Die Spitze des Zuges bildete die Schuljugend sowie eine 24 Mann starke Blaskapelle. Ihr folgten die einheimischen Mädchen, Frauen und Männer in ihren farbenprächtigen Gebirgstrachten; dann folgte die Zivilbevölkerung. Unter den Klängen festlicher Marschmusik und dem Geläut aller Kirchenglocken bewegte sich der Festzug durch die Ortschaft zur Kirche. Mittelpunkt der kirchlichen Feier war ein vom Jubilar zelebriertes Hochamt, bei dem der Dekan des dortigen Dekanates assistierte und die Festpredigt hielt. Der durch Streicher und Bläser verstärkte Kirchenchor gab dem Jubiläumsgottesdienst einen festlichen musikalischen Rahmen. Sichtlich erfreut über die Anwesenheit so vieler Petershauser lud der Jubilar seine ehemaligen Pfarrkinder für den Nachmittag in den Versammlungsraum des neuerbauten Kinderheimes ein. Drei Stunden weilte er in ihrer Mitte. In einer längeren Ansprache berichtete er über seinen Lebensweg und gab seiner Freude über soviel Anhänglichkeit beredten Ausdruck. Namens der Petershauser übermittelte Pfarrer Reischl dem Jubilar die Glückwünsche. Der Jubeltag schloss mit einem festlichen Abend, den die Gemeinde zu Ehren von Geistlichen Rat Filchner veranstaltete. Am Vorabend hatte ein Fackelzug mit anschließendem Ständchen stattgefunden.