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Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von ODELZHAUSEN

Recherchiert von Hubert Eberl, Bergkirchen

Jahr

Ereignis

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1877
Fenster des Pfarrhauses eingeworfen - Amperbote vom 21.2.1877
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1888
Benefizium zu Odelzhausen für Pfarrer B. Kaußler - Amperbote vom 09.02.1888
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1909
Zur Geschichte von Odelzhausen Amperbote vom 28.8.1909
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1922

Einzug von Primiziant Johann Wirthmüller - Amperbote vom 08.07.1922

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  Erhebung von Odelzhausen zur Pfarrei - Amperbote vom 16.11.1922
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1927
Primizianten-Empfang für Korbinian Schräfl. - Amperbote vom 9.4.1927
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1928
Feierlicher Einzug des neuen Pfarrherrn Steinhardt - Amperbote vom 08.01.1928
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1935
Bittgang der Hirtlbacher nach Odelzhausen - Amperbote vom 8.5.1935
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  40jähriges Priesterjubiläum Kopfmüller in Odelzhausen - Amperbote vom 9.8.1935
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1962
Priesterjubiläum Pfarrer Otto Sturm - Dachauer Nachrichten vom 06.07.1962
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  Geistlicher Rat Brugger 70 - Dachauer Nachrichten vom 08.11.1962
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1964
Neuer Pfarrer Perzlmaier herzlich empfangen - Dachauer Nachrichten vom 04.09.1964
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1970
Seit 50 Jahren Priester -Geistlicher Rat Brugger - Dachauer Nachr. vom 11.u.16.7.1970
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Fenster des Pfarrhauses eingeworfen
Amperbote vom 21.2.1877

In Odlzhausen hat der Glaser auch wieder einmal unerwartete Beschäftigung erhalten, indem daselbst in der Nacht von 11. auf 12.des Monats dem dortigen Herrn Expositus von ruchloser Hand die Fenster eingeworfen wurden. Hat vielleicht der Strolch, der dieses Bubenstück verübte, sich dabei desselben Rockes und Hutes bedient, deren sich derjenige bediente, der seiner Zeit dem dortigen Herrn Benefiziaten die Fenster zertrümmerte ?

 

Benefizium zu Odelzhausen für Pfarrer V. Kaußler
Amperbote vom 09.02.1888

Dem hochwürdigen Herrn Pfarrer und Kammerer V. Kaußler zu Sulzemoos wurde auf sein Ansuchen das Benefizium zu Odelzhausen verliehen. Der hochwürdige Herr Pfarrer in Ebertshausen, Johann Baptist Göbl, wurde zum Vikar der erledigten Pfarrei Sulzemoos ernannt. Schmerzlicher Verlust. Am 5. Februar verließ die Gemeinde Sulzemoos der hochwürdige Herr Pfarrer und Kammerer V. B. Kaußler, um seinen Posten als Benefiziat in Odelzhausen anzutreten. Dieses Benefizium wurde ihm vom HH. Erzbischof verliehen, als wohlverdienter Ruheplatz für seine langjährigen und eifrigen Dienste in der Kirche, Schule und im Staat. Herr Pfarrer Kaußler war seit 1867 dahier unermüdlich tätig und war früher über 12 Jahre im Seminar zu Neuburg als Präfekt und Professor angestellt, allwo er heute noch im besten Andenken steht. Die Pfarrgemeinde Sulzemoos hat an ihm einen eifrigen Seelsorger verloren und wünscht ihm noch viele glückliche Jahre auf seinem Ruheposten; sich selbst aber wieder einen ebenso tüchtigen und treuen Priester wie Herr Pfarrer und Kammerer Vinzenz Kaußler war.

 

Zur Geschichte von Odelzhausen
Amperbote vom 28.8.1909

Odelzhausen an der jugendlichen Glonn gelegen, erfreute sich schon im 9. Jahrhundert einer eigenen Kirche. Es saßen zur Zeit, als Bischof Hitto in Freising regierte - 811 - 835 - dieser Bischof, der Gaugraf Luitpold und ein Graf Engilhard in Bergkirchen an der Maisach zu Gericht und entschieden über die dort vorgetragenen Ansprüche verschiedener Männer auf das Gotteshaus von Otolteshusin. Im beginnenden 10. Jahrhundert unter Bischof Waldo - 883-906 - saß der edle und freie Mann Wachttum zu Otolteshusin; dergleichen edle Männer und freie Gutsbesitzer, die nach dem Grafen Luitpold I. in seinem Gausprengel auftragen, verloren sich, insofern sie nicht in ihren Geschlechtern ausstarben, unter den Ministerialen des hohen Hauses Scheyern-Wittelsbach. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts hatte der Wittelsbacher Graf Konrad I. von Dachau-Valley Besitzungen in Odelzhausen und übergab eine solche nebst Weinbergen in Bozen (Tirol) an das Kloster Weihenstephan bei Freising für drei Pfund neuer Regensburger Münzen und ein Fuder Wein.

Im 14. Jahrhundert besaßen schon die Edlen von Auer den Ort Odelzhausen. Wilhelm Auer von und zu Pudach und zu Odelzhausen wurde im Jahr 1568 durch einen strengen herzoglichen Befehl aufgefordert, dass er die Landstraße, soweit es dem Herkommen gemäß ist, dermaßen macht und unterhalte, dass die Fuhrleute und Reisenden klaglos gestellt werden. Den Edlen von Auer folgten im Besitz von Odelzhausen die von Hundt. Die Kirche, in der jüngsten Zeit in rein gotischem Stil umgebaut und stimmungsvoll renoviert, hat den heiligen Benedikt als Patron und ist von Alters her eine Filiale der Pfarrei in der vormals Hundt`schen Hofmark Sulzemoos.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Odelzhausen im Besitz der Grafen von Minuci und kam darauf erbweise an den Grafen Törring-Seefeld. Zur selben Zeit war Odelzhausen mit seinem Schloss und der sehenswerten Schloßkapelle Sitz eines Patrimonialgerichtes II. Klasse. Im vergangenen Jahrhundert wechselte das Schloss mehrfach seine Besitzer. Gegenwärtig ist es Eigentum des Großgrundbesitzers Herrn Altheimer, der die Brauerei völlig neuzeitlich einrichten und das Schloss in allen Teilen renovieren ließ. Dasselbe grüßt mit seiner sehr gefälligen Fassade aus dunklem Park gar anmutig den Wanderer, wenn er sich der freundlichen Hofmark nähert; im Talkessel gruppieren sich die sauberen Häuser, manche hiervon im Villenstil, zu einem anziehenden Ortsbild, das droben auf steilem Hügelrand von der schon genannten sehenswerten Kirche und einer Anzahl zierlicher Anwesen wirksam umrahmt wird. Durch seine bevorzugte Lage war Odelzhausen von Frühe an schon berufen, der Mittellpunkt der ganzen Umgebung, der Sitz vieler Geschäfte und Gewerbe und damit einer der Hauptorte des Bezirkes Dachau zu werden.

 

Primizianten-Einzug von Hochwürden Herrn Primiziant Johann Wirthmüller
Amperbote vom 08.07.1922

Am vergangenen Samstag wurde HH. Primiziant Johann Wirthmüller in seiner Heimatgemeinde Odelzhausen feierlich empfangen. Um 3 Uhr nachmittags wurde er von ungefähr 80 Radfahrern, 35 Reitern und 20 Chaisen, alle festlich geschmückt, an der Bahnstation abgeholt. Gegen 5 Uhr kam der stattliche Festzug am Eingang des Ortes an und wurde hier von der Schuljugend, den Gemeindevertretern und sämtlichen Vereinen mit ihren Fahnen erwartet. Außerdem hatte sich eine überaus große Anzahl Gläubiger von dort und der Umgebung eingefunden. Drei weißgekleidete Mädchen begrüßten daselbst den HH. Primizianten und überreichten ihm, nach Vortrag eines sinnreichen Prologes, auf einem Kissen eine Stola und einen Chorrock. Hierauf fand die Begrüßung namens der Gemeinde durch Herrn Bürgermeister Berchtold statt. Nach derselben bekleidete sich der neugeweihte Priester mit der Stola und Chorrock und bewegte sich der Festzug durch den reich geschmückten Ort zur Kirche, wo Herr Expositus eine Begrüßungsansprache hielt. Dann ergriff der HH. Primiziant das Wort und dankte in einer zu Herzen gehenden Ansprache seiner Heimatgemeinde für den überaus würdigen und herzlichen Empfang, von dem er sichtlich hocherfreut war. Mit der Erteilung des Primizsegens und einer kurzen Andacht schloss die eindrucksvolle Feier.

 

Primiz von Johann Wirthmüller aus Odelzhausen
Amperbote vom 03.08.1922

Am Sonntag, den 23. Juli, feierte Johann Wirthmüller unter zahlreicher Teilnahme aus nah und fern sein erstes heiliges Messopfer. Die Primizpredigt hielt HH. Dr. Schanz von Illerberg; der Odelzhauser Sängerchor brachte eine Männerchormesse mit Orchesterbegleitung zur Aufführung. An die kirchliche Feier schloss sich eine weltliche im Gasthaus Niedermeier. Das Fest verlief in sehr erhebender Weise.


Erhebung von Odelzhausen zur Pfarrei
Amperbote vom 16.11.1922

Mit Entschließung des Ministeriums für Unterricht und Kultus vom 17. Oktober wurde die Expositur Odelzhausen zur Pfarrei erhoben. Damit werden langjährige Bestregungen, die mindestens bis 1870 zurückreichen, endlich mit Erfolg gekrönt. Damals war es, dass die Pfarrei Sulzemoos sich erledigte. Diese Gelegenheit glaubte der damalige Hofmarksherr Graf Ferdinand von Minicci dazu benutzen zu sollen, um seine Hofmark Odelzhausen zur Pfarrei zu befördern. Das dortige Benefizium sollte den Grudnstock abgeben, und, durch Zustiftungen bereichert, zur Pfarrpfründe umgestaltet werden. Auch der kurfürstliche Hof, wo der Graf in hohem Ansehen stand und wichtige Ämter bekleidete, war dem Plan günstig gesinnt. Allein das Unternehmen scheiterte an dem Widerspruch des bischöflichen Ordinariats Freising, angeblich, weil ohnehin in seelsorglicher Beziehung nichts ermangle, in Wirklichkeit aber, wohl, um das Pfarramt nicht in Abhängigkeit vom Schloss geraten zu lassen. Auch später wurden mancherlei Versuche gemacht, die Metropole des oberen Glonntales von der Mutterpfarrei unabhängig zu machen, die, wie schon gesagt, nunmehr zum Erfolg führten. Durch Errichtung der Pfarrei Odelzhausen verliert das altehrwürdige tausendjährige Sulzemoos, dessen Grenzsteine einst in Machtenstein und Stockach an der Pfarrei Mering standen, seine Hauptfiliale und beschränkt sich auf die Ortschaft und nächste Umgebung. Auch ein Bild irdischer Vergänglichkeit.

 

Primizianten-Empfang für Korbinian Schräfl. Amperbote vom 9.4.1927

Ein Freudentag für unsere ganze Pfarrei war der 4. April. An diesem Tag nämlich hält der Benediktiner-Missionar Pater Korbinian Schräfl. aus der Erzabtei St. Ottilien seinen Einzug in Odelzhausen-Taxa. Am Eingang des Dorfes hatte sich die ganze Pfarrgemeinde, sowie eine riesige Anzahl von Gästen aus der Umgebung zum Empfang eingefunden. So auch die Odelzhauser Vereine mit Fahnen: Der Schützenverein "Vorm Wald", der Veteranen- und Kriegerverein, der katholische Arbeiter- und Männerverein, die Freiwillige Feuerwehr, der Radfahrer-Club "Vorwärts" mit Standarte und die Schuljugend. Eine flotte Radfahrer- und stramme Reitergruppe (Führer Herr Schmiedemeister und Kirchenpfleger Greppmair) bildete den Vordruck es von Maisach herkommenden Ehrenzuges. Dann folgte der festlich geschmückte und von prächtigen Pferden (Besitzer Herr Ökonom Groß aus Taxa) gezogene Wagen mit dem hochwürdigen Herren Primizianten in Begleitung seines Pfarrerherrn und dem Wagen mit den Angehörigen und Verwandten. Noch weitere, zahlreiche flotte Gespanne aus Odelzhausen und Umgebungen gaben dem ganzen, äußerst stimmungsvollen Korso einen prächtigen Abschluss. Nach kurzer Begrüßung und Vortrag von hübschen Gedichten, begab sich der Zug unter feierlichem Glockengeläut in die Pfarrkirche, wo Hochwürden Herr Pfarrer Zink eine von Herzen kommende und zu Herzen gehende Ansprache hielt, worauf der gefeierte dankend erwiderte. Er gedachte seiner lieben Heimat, in der er eine glückliche Kinderzeit verlebte, streifte die sonnigen und auch oft mit trüben Wolken umwobenen Tage der langen Studienjahre und dankte der göttlichen Gnade die ihn Priester werden ließ. Er dankte auch seiner lieben Mutter und den Geschwistern für alle erwiesenen Wohltaten und Opfer während seiner Studienzeit und seinem lieben, unvergesslichen Vater in der Ewigkeit, dem es leider nicht mehr gegönnt war, diese Ehren- und Freudentag zu erleben und allen Gläubigen, die ihm bei seinem Einzug empfangen haben. Zum Schluss spendete er den Andächtigen seinen ersten heiligen Segen. Während der Ansprache des Hochwürden Herrn Primizianten, der sichtbar tief ergriffen war, gegen gar manches Auge über und wohl alle wünschen dem neu geweihten Priester zu seinem idealen, göttlichen Beruf auf seinen ganzen Lebensweg viel Glück und reichen Segen. - das erste eilige Messeopfer des Hochwürden Herrn Primizianten Korbinian Schräfl. findet am Ostermontag, den 18. April in seinem Heimatort Taxa ein Odelzhausen statt. Auszug aus dem elterlichen Haus um halb 9:00 Uhr. Beginn der Predigt um 9:00 Uhr.

Feierlicher Einzug des neuen Pfarrherrn Steinhardt
Amperbote vom 08.01.1928

Herr Pfarrer Steinhardt hielt heute seinen feierlichen Einzug in seine neue Pfarrei. Eine große Menschenmenge hatte sich beim Benefiziatenhaus versammelt und harrten des Kommenden. Bald ertönte ein Kanonenschuss und schon ratterten eine Anzahl Motorfahrer durch die schauende und sich staunende Menschenmenge. Ihnen folgten eine ganze Reihe geschmückter Autos, deren erstem Herr Pfarrer mit Pfleger Groppmair entstiegen. Ein Gruß aus dem Mund weißgekleideter Mädchen und der Zug bewegte sich langsam fort, der Kirche zu. Gottesacker und Umgebung waren belagert von neugierigem Volk. Feierliches Orgelspiel emfpfing den in der Pfarrkirche einziehenden neuen Pfarrherrn. Vorne hatten die Vereine mit ihren Fahnen Platz genommen. Auf die begrüßenden Worte des Ortsgeistlichen erwiderte Herr Pfarrer mit Dank und mit der Entwicklung seines Programm für seine künftige Wirksamkeit. Namentlich betonte er die Notwendigkeit der Jugendseelsorge, womit er wohl alle Herren gewann. Eine Andacht beschloss diesen ersten feierlichen Einzug eines Pfarrers von Odelzhausen.

 

Bittgang der Hirtlbacher nach Odelzhausen
Amperbote vom 8.5.1935

Odelzhausen. Alljährlich am 1. Mai kommen die Hirtlbacher, einem Gelübde entsprechend, zum Gnadenbild der Muttergottes nach Odelzhausen. Was die Alten gelobt, halten nun die Jungen. Jungen. Und es war heuer der 50. Bittgang. Fast alljährlich schwere Hagelschäden in ihrer Gemeinde haben vor 50 Jahren die Hirtlbacher bewogen, sich Hilfe suchend die Muttergottes zu wenden. Und welcher Ort wäre da wohl geeigneter, als der Gnadenort Odelzhausen, wo die Muttergottesstatue, die im Kloster Taxa stand und von diesem Gnadenbild so viele Wunder noch im Volksmund erhalten sind, am Hochaltar thront. Und so erwartet die Gnadenkirche Odelzhausen, die schönsten Maienschmuck prangt, alljährlich die treuen Gäste die Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem Schoß, lichtumflossen vom Glanz vieler elektrischer Lämpchen, schaut mild auf die Besucher und stimmt die Herzen andächtiger. Und gewiss hat der Himmel den starken Glauben belohnt, denn die Gemeinde Hirtlbach ist seither vom Hagel verschont. Am heutigen Jubiläumsbittag waren die Wallfahrer besonders viel. Auch der Kirchenchor hat an diesem Festtag eine besondere Festmesse zu Ehren des 50. Jahrtages aufgeführt. Der Bürgermeister von Hirtlbach kann sich rühmen, 49 Mal am Bittgang teilgenommen zu haben. Wollen die Hirtlbacher auch ferner dem schönen Brauch treu bleiben. Neuer Kirchenschmuck Amperbote vom 8.5.1935 Die Pfarrkirche Odelzhausen ist nun wieder durch ein neues Kunstobjekt reicher geworden. Eine herrliche Holzschnitzerei, ausgeführt vom Kunstschnitzer Michael Sporer, Odelzhausen. Der Heilige Augustinus und vor ihm der Jesusknabe stehend zieren nun die Wand rechts am Hochaltar.

40jähriges Priesterjubiläum Kopfmüller in Odelzhausen
Amperbote vom 9.8.1935

Geistlicher Rat und Dekan Joseph Kopfmüller, der in Burgberg im Allgäu als geistlicher Rat wirkt, feierte vor kurzem hier in Odelzhausen sein 40jähriges Priesterjubiläum. Er wurde 1871 in Pipinsried als Lehrersohn geboren. Bald ließ sich der Vater nach Odelzhausen versetzen, wo er in vorbildlicher Weise bis zu seinem Tod als Lehrer und Erzieher wirkte. Sein Sohn Joseph besuchte die Lateinschule in Dillingen und konnte am 4. August 1895 seine Primiz in Odelzhausen abhalten.
Nach vierjährigem Präfektendienst im Knabenseminar Dillingen wurde Kopfmüller als Pfarrer nach Perchting bei Starnberg berufen. Von dort aus kommt er in die Berggemeinde Burgberg, die am Fuß des Grünten liegt. Die 32jährige Dienstzeit, die er nun schon in Burgberg verbrachte, mögen zeigen, welch herzliches Verhältnis mit den dortigen Einwohnern besteht. Großes Ansehen genießt der Jubilar auch in der Diözese Augsburg als kantechetischer Fachmann, sowie als ausgezeichneter Organist und bischöflicher Referent für die Orgelsachverständigen seiner Diözese.

Seine Liebe zur Heimat seiner Jugend wollte der besonders dadurch bezeugen, dass er seine 40jährige Jubelmesse am Ort seiner Primiz feierte. Am Abend vor seiner Abreise nach Odelzhausen bereiteten ihm die Mitglieder des Raiffeisenvereins Burgberg ein Ständchen zum Dank für seine langjährige soziale Arbeit in diesem Verein. Ein schlichtes Festmahl im Kreis der Familie Wirthmüller, wo der Jubilar seit seiner Studienzeit als priesterliche Freund so oft geweilt hatte, gab der trauten Gedenkfeier den äußeren Rahmen.
Studienrat Dr. Johann Wirthmüller beglückwünschte im Namen des Hauses den Hochwürden Herrn Jubilar. Frohe Erinnerungen an vergangene Tage wurden wieder lebendig: Der glanzvolle Primiztag, zu dessen Gelingen einst die Odelzhausen so viel beigetragen hatten, die Fidelites junger Studenten, die damals ihren Freund das Geleit gegeben haben und für etliche Tage Hochbetrieb in die Dorfmühle brachten, der Eingang des pensionierten Lehrers Kopfmüller seine Beerdigung am Pfingsttag 1900 unter ansehnlicher Beteiligung der Lehrerschaft der Umgebung und Bevölkerung und anderes mehr. Der Jubilar dankte mit tiefempfundenen Worten für die gastliche Aufnahme und versicherte, dass er seit seiner Primiz noch jeden Tag die Heimatgemeinde Odelzhausen in sein Gebet eingeschlossen habe. Die Jubiläumsmesse erhielt einen besonderen Rahmen durch den würdigen Gesang der Deutschen Schubertmesse durch den Kirchenchor Odelzhausen.

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Priesterjubiläum in Odelzhausen
Zugleich hatte Pfarrer Otto Sturm 75. Geburtstag
Dachauer Nachrichten vom 06.07.1962

Odelzhausen (e) - Der freiresignierte Pfarrer und Schuldekan i. R. Otto Sturm feierte kürzlich in der Pfarrkirche Odelzhausen sein goldenes Priesterjubiläum. Es begann am Vorabend mit einem Ständchen des Kirchenchors unter Leitung von Hauptlehrer Schwaiger, das zugleich dem 75. Geburtstag des Jubilars galt. Der Chorleiter gratulierte Pfarrer Sturm mit einer herzlichen Ansprache und überreichte ein Geschenk, während die Schülerin Niestatek ein sinnvolles Gedicht sprach. Am Vormittag holten dann die Geistlichkeit und die Pfarrangehörigen von Odelzhausen und der Nachbarspfarrei Ebertshausen, wo Pfarrer Sturm 20 Jahre wirkte, die Odelzhauser Vereine mit ihren Fahnen und die Banner der Jugend sowie die Schulkinder den Jubilar in seiner Wohnung ab und geleiteten ihn in die festlich geschmückte Pfarrkirche. Herz-Jesu-Missionar P. Wimmer aus Kirchental hielt die Festpredigt und schilderte den Sinn des Tages und das Priesterleben, von dem Grundgedanken ausgehend, dass der Priester in dieser Welt die Brücke ist in eine andere Welt, in ein anderes Leben. Er überbrachte dem Jubilar auch die Glückwünsche seiner von ihm in den 50 Jahren betreuten Seelsorgskinder und bat um seinen Segen, den dieser daraufhin erteilte. Das anschließende levitierte Hochamt unter Assistenz der beiden Geistlichen Räte Oberstudienrat Dr. Wirthmüller und Dekan Brugger wurde musikalisch unter der Leitung von Hauptlehrer Schwaiger besonders festlich ausgestaltet. Die Rheinberger Messe wurde in ansprechender Form dargeboten und gereichte dem Jubilar und den Gläubigen zur Freude und dem Chorleiter und seinen Sängern zur Ehre. Den Abschluss der kirchlichen Feierlichkeit bildete das gemeinsam gesungene "Tedeum". Am Nachmittag fanden sich im Gasthaus "Zur Sonne" die Geistlichkeit des Dekanats sowie die Kirchenverwaltungen und Bürgermeister der Gemeinden Odelzhausen und Ebertshausen zusammen. Dekan Brugger stellte in seiner Rede ein drittes Jubiläum fest, nämlich die 25jährige Zugehörigkeit zum Dekanat, und gratulierte dem Jubilar unter Überreichung eines Geschenks und dankte ihm auch für seine Mithilfe in der Odelzhauser Pfarrei während seines fünfjährigen Hierseins. Bürgermeister Mösl von Ebertshausen übergab im Namen seiner Bürger einen großen Geschenkkorb und wünschte dem Jubilar noch viel Freude und Gesundheit in seinem Ruhestand und hob hervor, dass er auch weiterhin ihr Freund bleiben wolle.

Geistlicher Rat Brugger 70
42 Jahre Priester und 24 Jahre Seelsorger der Pfarrei Odelzhausen
Dachauer Nachrichten vom 08.11.1962

Odelzhausen (e) - Geistlicher Rat Dekan Brugger, der vor zwei Jahren sein 40jähriges Priesterjubiläum in der Pfarrei begehen konnte, wurde 70 Jahre alt. Der beliebte Seelsorger beging den Geburtstag im engsten Kreise. Viele Gratulanten ließen es sich jedoch nicht nehmen, Dekan Brugger ihre Verehrung durch Überbringung von Glückwünschen und Geschenken zu bezeugen. Bürgermeister Anton Kiemer, der im Namen der politischen Gemeinde Glückwünsche und ein Geschenk überreichte, war ebenso unter den Gratulanten wie Kirchenpfleger Michael Renner. Der Kirchenchor ehrte den Jubilar mit einem hübschen Blumenarrangement. Geistlicher Rat Brugger ist geborener Münchner und wurde nach seinem Studium in Scheyern und Freising im Jahre 1920 zum Priester geweiht. Vor 24 Jahren wurde ihm die Pfarrei Odelzhausen übertragen. Dank seines hervorragenden Organisationstalents hat er es während dieser Zeit verstanden, das Gotteshaus immer schöner zu gestalten. Zur Zeit wird die Kirche innen und außen einer gründlichen Reparatur unterzogen. Der schöne neue Kindergarten ist ebenfalls unter seiner Initiative erstanden, auch das Josefsheim könnte schöner ausgestattet werden. Für sein unermüdliches Schaffen zum Wohle der ganzen Pfarrei ist dem Jubilar der Dank aller Pfarrkinder, die so stolz auf ihren guten Prediger sind, gewiss; sie wünschen Dekan Brugger noch viele Jahre in Gesundheit und Schaffenskraft.

Neuer Pfarrer herzlich empfangen
Lorenz Perzlmaier löst Dekan Brugger ab
Ganz Odelzhausen auf den Beinen
Dachauer Nachrichten vom 04.09.1964

Odelzhausen - Odelzhausen hat einen neuen Pfarrherrn. Die ganze Gemeinde empfing feierlich Pfarrer Lorenz Perzlmaier. Er ist der Nachfolger des Geistlichen Rats Dekan Brugger, der in en wohlverdienten Ruhestand getreten ist.
Mit einem blumengeschmückten Personenwagen holte Dr. Karl Eser von Odelzhausen den neuen Pfarrer in seinem bisherigen Wirkungsort Hattenhofen ab. Dem Festwagen schlossen sich im benachbarten Egenhofen weitere 50 Autos an. Eine große Menschenmenge empfing die Wagenkolonne in Odelzhausen. Auch die Odelzhausener Vereine waren mit ihren Fahnenabordnungen zugegen, als die Wagenkolonne unter feierlichem Glockengeläut eintraf. Geistlicher Rat Dekan Brugger empfing seinen Nachfolger. Ferner waren Johann Mertl von der Kirchenverwaltung und die drei Bürgermeister der zur Pfarrgemeinde zählenden Ortschaften anwesend.
Mertl hieß im Namen der Kirchengemeinde den neuen Seelsorger herzlich willkommen und brachte in seiner Ansprache die große Freude zum Ausdruck, da es in dieser priesterarmen Zeit nicht alltäglich sei, einen neuen Pfarrer zu bekommen. "Odelzhausen ist sich vollauf bewusst, wie wichtig ein Seelsorger ist und wie notwendig man ihn braucht, denn ein Volk ohne Priester wird zu Barbaren", betonte er. Neben all den Sorgen, die ihn hier erwarten werden, möge der Pfarrer auch viel Freude erleben. Mertl versprach ihm, dass ihn die Kirchenverwaltung bei seiner aufopferungsvollen Arbeit unterstützen und die Verantwortung mittragen werde. Hierauf sprach Bürgermeister Kiemer, Odelzhausen, herzliche Begrüßungsworte mit dem Wunsche, der neue Pfarrer möge das gleich gute Klima mit der Gemeinde pflegen, wie es bisher mit Herrn Dekan Brugger der Fall war.

Dann zog Pfarrer Perzlmaier unter den festlichen Klängen der Orgel in die überfüllte, herrlich geschmückte Pfarrkirche ein. Dort ergriff Dekan Brugger das Wort und erinnerte daran, dass er fast auf den Tag genau, vor 26 Jahren, seinen feierlichen Einzug in diese Kirche als neuernannter Pfarrer gehalten habe. Auch damals sei, wie heute, die Kirche im Ernteschmuck anlässlich des Erntedankfestes gestanden. Heute nur stehe der neue Seelsorger vor seiner Gemeinde in jugendlicher Kraft und dem besten Willen, die Pflugschar zu ergreifen und weiter, vielleicht tiefer als er zu ackern. Er wünschte ihm, dass sein Wirken in der Pfarrgemeinde eine reiche Ernte trage.

Anschließend sprach der neue Pfarrer herzlich gehaltene Dankesworte für den überwältigenden Empfang. Sein ganz besonderer Dank galt dem unermüdlichen Geistlichen Rat Brugger, der mit soviel Liebe und Sorge alles so schön bereitet hat, die herrliche Kirche und sein neues schönes Heim. Er stellte seine Ansprache unter das Apostelwort: "Der Friede Christi wohne allezeit in Euern Herzen und in Euerm Haus", denn das sei eine der schönsten vortrefflichsten Aufgaben, diesen Frieden der Welt zu erhalten, weil er das sei, was der Welt wirklichen Bestand gebe.
Eine kurze Segensandacht beendete die eindrucksvolle Feier. Am Sonntag um 9.30 Uhr findet die feierliche Installation des neuen Pfarrers statt mit Kirchenzug, levitiertem Hochamt mit Tedeum und Gang zum Friedhof.

Seit 50 Jahren Priester
1938 übernahm Geistlicher Rat Brugger die Pfarrei Odelzhausen
Dachauer Nachrichten vom 11.07.1970

Odelzhausen - Geistlicher Rat Gottfried Brugger feiert am kommenden Sonntag sein goldenes Priesterjubiläum. Grund genug für die ganze Pfarrei, ihrem ehemaligen langjährigen Pfarrer durch Teilnahme an den kirchlichen und weltlichen Feierlichkeiten Reverenz zu erweisen. Von den 50 Priesterjahren widmete der Jubilar 32 Jahre der Pfarrei Odelzhausen, die er 1938 übernahm. Als unerschrockener Kanzelkünder bekam er auch einige Male Schwierigkeiten mit dem NS-Regime.
Nach dem Zusammenbruch war Gottfried Brugger ein "Pfarrer der ersten Stunde" der der damaligen Not zu wehren suchte. Den zerschossenen Kirchturm ließ er reparieren, Außen- und Innenrenovierungen an der Kirche, Treppenaufgang und die Friedhofserweiterung wurden während seiner Amtszeit ausgeführt. Um ein angenehmes Klima in der Kirche während der kalten Jahreszeit sorgte sich Pfarrer Brugger durch den Einbau einer Zentralheizung. Der Kindergarten, den sich viele Mütter nicht mehr vom Ort wegdenken können, wurde ebenfalls mit sein Werk. Pfarrer Brugger galt stets als fortschrittlicher Geistlicher. Seine Verdienste um Odelzhausen und seine Pfarrei lohnte ihm die politische Gemeinde mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft. 1956 wurde Gottfried Brugger zum Geistlichen Rat ernannt.
Mehrere Jahre trug der Seelsorger die Würde und Bürde des Dekans des Dekanates Egenhofen. Seit 1964 lebt Geistlicher Rat Brugger als freiresignierter Pfarrer in Odelzhausen. Der 77jährige Priester hält, wenn Not am Mann ist, noch heute einen Festgottesdienst. Gelegentliche Predigten und Aushilfen in den Nachbarpfarreien gehören noch immer zu seinem Arbeitspensum. Zum Jubiläum am 12. Juli werden Ehrengäste aus all den Orten erwartet, die für Gottfried Brugger in seinem Leben bedeutend waren. Seine Geburtsstadt München, sein Primizort bei Wehringen bei Augsburg, seine erste Kaplanstelle Königsdorf, die weiteren Wirkungsorte Bad Kohlgrub, Mühldorf und Degerndorf bei Wolfratshausen.

FESTGOTTESDIENST IN DER PFARRKIRCHE VON ODELZHAUSEN
Der große Tag für Geistlichen Rat Brugger
Feiern zum 50. Priesterjubiläum - Unerfüllter Festsaal - Kinder spielen und musizieren
Von unserem Mitarbeiter Barthel Moosrainer
Dachauer Nachrichten vom 16.07.1970

Odelzhausen - Die Pfarrgemeinde Odelzhausen hatte ihren großen Tag: Geistlicher Rat Gottfried Brugger feierte sein 50jähriges Priesterjubiläum. Am Vorabend und am Festtagsmorgen spielte die Kapelle Haas zum Empfang der zahlreichen auswärtigen Gäste auf. Mit Blechmusik an der Spitze setzte sich dann der Kirchenzug in Bewegung. Gemeinderat, Sportverein, Schützenverein und Freiwillige Feuerwehr waren mit starken Abordnungen und Fahnen vertreten. Frauen aus der Pfarrei hatten dem Jubilar einen Triumphbogen errichtet.
Eine feierliche Konzelebration aller am Fest erschienenen Priester war der kirchliche Höhepunkt des Tages. Dekan Andreas Lindauer von Teisendorf sprach von den verschiedenen Wirkungsbereichen des priesterlichen Lebens. "Je weniger der Mund des Priesters infolge des Alters erklingt, um so beredter soll das Volk Zeugnis ablegen vom Worte Gottes!", ermunterte er die Gläubigen. Der Kirchenchor leistete seinen Beitrag mit der Erstaufführung des zweiten Teiles der Pfarrkirchner Messe. Die Tischreden beim Festmahl hielten der Prior des Klosters Scheyern, Oberstudiendirektor Pater Dr. Bernhard Walcher, Dekan Alois Bendert von Günzelhofen und Pfarrer Peter Erhart von Unterhaching.
Für die weltliche Feier reichte der Festtagssaal nicht aus. Deshalb waren Lautsprecher im Wirtsgarten für die dort Versammelten aufgestellt. Der Kirchenchor setzte vierstimmig den Auftakt mit "Du bist, dem Ruhm und Ehre gebühren". Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rektor Rail sprach von einem "geballten Aufgabenpaket", das Geistlicher Rat Brugger gern und froh zum Wohle der Gemeinde erfüllt habe. Er zitierte, passend für den Tag, den Satz: "Dankbarkeit ist eine Last und jede Last will abgeschüttelt sein." Und zum Abschütteln dieser Last hatten die Feiernden noch Gelegenheit genug. Pfarrer Lorenz Perzlmaier setzte in seiner Ansprache die Marksteine im Wirken des Jubilars für seine Pfarrgemeinde. Bürgermeister Anton Wirthmüller bedankte sich im Namen der drei politischen Gemeinden Odelzhausen, Taxa und Höfa für die segensreiche Arbeit des Priesters. Er überreichte einen Geschenkkorb mit auserlesenen Gaben und eine Geldspende für das Priestergrab.
Am wenigsten warten wollten die Kleinen vom Kindergarten. Mit Reigen und Gesang fanden sie Gefallen bei groß und klein. Der kleine Markus trat gar noch mit einem lustigen Gedicht "als kleiner Kaplan" auf. Die Volksschule Odelzhausen bereicherte das Programm mit Darbietungen einer Sing- und Spielgruppe unter Leitung von Lehrer Herbert Geurtzen. Die Jugendgruppe Odelzhausen überreichte ein "Portrait des Jubilars" in Wort und Bildnis. Die hiesige Theatergruppe spielte "Früchtchen in Pfarrers Garten". Volkstänze und ein viel beklatschter echter Kasatschok der Jugendlichen beschlossen den Reigen der Darbietungen. Der Jubilar sprach am Schluss der eindrucksvollen Feier, ergriffen ob so vieler Ehrungen, seinen Dank an alle aus. Dass dieser festliche Tag programmgemäß ablief, ist vor allem dem Organisator Hans Mertl und seinen Helfern zu danken.