zur Landkreiskarte      zurück zur Hauptseite       

 

Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von Langenpettenbach

Recherchiert von Hubert Eberl, Bergkirchen und Hans Schertl


Jahr

Ereignis

zum Bericht
1596
Aus dem Mirakelbuch Inchenhofen -Bericht über Hilfe aus Feuersgefahr
klicken Sie hier...
1879
Installation von Pfarrer Karl Kranz - Amperbote vom 15.10.1879
klicken Sie hier...
1900
Spendung der heiligen Firmung - Amperbote vom 28.03.1900
 klicken Sie hier...
1954
Josef Eggendingers erstes Messopfer -Dachauer Nachrichten vom 7.7.1954
klicken Sie hier...



Aus dem Mirakelbuch Inchenhofen
Bericht über Hilfe aus Feuersgefahr für Pilger aus Langenpettenbach

Die Berichte sind im 15.Band des Mirakelbuchs enthalten, dessen Titel lautet: "Der miltreiche Nothelffer Leonhardus erledigt auß Fewrsgefahr."

Im Bericht Nr. XIV des 15.Bands sind gleichartige Fälle aus dem Jahr 1596 zusammengefasst, in denen ein Hilferuf zu St.Leonhard
das Haus vor Feuer gerettet hat. Darunter sind auch die Familien Seitz aus Langenpettenbach, Schneider aus
Weng bei Fahrenzhausen und Schmid (wohl) aus Petershausen.
Originaltext:  

"In disem Jahr (1596) bedeuttet uns mit glaubwürdiger Zeugnuß Leonhard Zeller von Eittingen im Freysinger Gericht, wie daß er in 2 erschröcklichen Brünsten, deren aine 1594, die andere diß Jahr in berührtem Eitting fürüber gangen und jedesmal uber 80 Fürst (Dachfirste) in die Aschen gelegt worden. Hab allemal ein Kuh gen Ichenhofen verlobt. Jnmassen er beede an S.Udalrici Tag (4.Juli) hergebracht und seinem Beschützer, dessen Beystand wunderlich genossen mit inbrünstiger Andacht geopffert.
Nit ungleiche Hilff haben in gleicher Fewrsnoth mercklich verspürt Hanß Seitz von Langenpedenbach im Cranspurger Gericht, ... Barbara Schneiderin von Wengen im Mässenhauser Gericht... Anna Schmidin von Petertzhofen (? wohl Petershausen)
...welche sich dann alle gegen jhrem trewen Fürbitter versprochnermassen mt underschidlichen Opffern danckbarlich eingestellt."



Installation von Pfarrer Karl Kranz
Amperbote vom 15.10.1879

Am vergangenen Sonntag, den 12. Oktober, fand die feierliche Installation des Herrn Pfarrers Karl Kranz in Langenpettenbach statt. Um 9 Uhr traf dortselbst eine bezirksamtliche Kommission ein, welche im Auftrag der königlichen Regierung den Herrn Pfarrer in seine weltlichen Funktionen und Pflichten einzuweisen hatte, etwas später kam der erzbischöfliche Kommissär, Herr Dekan Aufhauser von Sittenbach, welcher vom erzbischöflichen Ordinariat aus beauftragt war, gleichfalls Herrn Pfarrer in seine geistlichen Funktionen einzuweisen. Bei der Anfahrt am Pfarrhof der beiden Herren Kommissäre bildete die an Propretät nichts zu wünschen übrig lassende Feuerwehr Langenpettenbach Spalier. Nach den üblichen kirchlichen Feierlichkeiten fand die Vorstellung des Herrn Pfarrers seitens der weltlichen Herren Kommissäre vor dem Pfarrhof statt, worauf sodann zu den Extraditionsverhandlungen im Pfarrhof selbst geschritten wurde.


Spendung der heiligen Firmung
Amperbote vom 28.03.1900

Die Spendung der hl. Firmung wird seine Excellenz der hochw. Herr Erzbischof von München-Freising, Dr. v. Stein an folgenden Tagen und Orten vornehmen:
Am 2. Mai in Dachau für die Pfarreien Ampermoching, Bergkirchen, Dachau, Hebertshausen, Kollbach, Kreuzholzhausen, Mitterndorf und Pellheim.
Am 3. Mai in Dachau für die Pfarreien Giebing, Haimhausen, Röhrmoos und Vierkirchen, Asbach, Obermarbach und Petershausen, Oberroth und Schwabhausen.
Am 5. Mai in Indersdorf für die Pfarreien Arnbach, Hirtlbach, Indersdorf , Langenpettenbach, Niederroth, Weichs, Westerholzhausen und Großinzemoos.
Am 7. Mai in Altomünster für die übrigen Pfarreien des Dekanats Sittenbach.
Am 8. Mai in Scheyern für die Pfarreien des Dekanats Scheyern mit Ausnahme von Asbach, Obermarbach und Petershausen, sowie für die Pfarrei Hohenkammer des Dekanats Dachau.


 

Feierliche Primiz in Langenpettenbach
Josef Eggendingers erstes Messopfer

Große Beteiligung der ganzen Umgebung

Langenpettenbach-Zum zweiten Mal in diesem Jahr konnte in der Gemeinde ein Neupriester Primiz feiern. Dieses Mal hielt der am Peter-und-Paul-Tag in Freising zum Priester geweihte Schmiedemeisterssohn Josef Eggendinger sein erstes heiliges Meßopfer. Der auf der Wiese unterhalb der Schule von der ersten Primiz her noch stehende Altar wurde mit frischem Grün und Blumen geschmückt. Böllerschüsse kündeten den Abmarsch des langen Kirchenzuges vom elterlichen Haus. Voran gingen weißgekleidete Mädchen. Ihnen folgten die Vereine der Pfarrei und der Nachbarorte mit ihren Fahnen. Die Kapelle Langenecker, Langenpettenbach, in heimischer Tracht geleitete den Zug, an dessen Ende der Neupriester schritt, begleitet von der Geistlichkeit und drei Primizbräutchen. Die Eltern, Geschwister und Verwandten folgten ihm.
Beim Altar hatten sich außergewöhnlich viele Gläubige aus dem Ort und dem weiten Umkreis eingefunden. Domkurat Sepp Zimmerl aus St. Pölten, ein Kriegskamerad Eggendingers, der auch die schweren Jahre der Kriegsgefangenschaft in Leningrad mit ihm teilte, hielt die Festpredigt. Er wies auf die hohe Aufgabe des Priesters hin, Mittler zwischen Gott und den Menschen zu sein und sprach von dem Mut, der heute dazu gehöre, diesen Beruf zu ergreifen. Er dankte den Eltern für alle Opfer und Mühen, die sie auf sich nahmen, um dem Sohn diesen Weg zu ermöglichen. Darüber hinaus dankte er allen, die mitgeholfen hatten, diesen Tag festlich zu gestalten.
Dann schritt Eggendinger zum Altar, um sein erstes Meßopfer darzubringen. Unter Leitung von Musiklehrer Otto Mahl, München, brachte der Langenpettenbacher Kirchenchor und die Musikkapelle von hier die Primizmesse von Mitterer in Es-Dur zum Vortrag. Pfarrer Huber war Patrinus, der Neupriester Ludwig Hachinger aus Eisenhofen und cand. theol. Wackerl aus Stumpfenbach leisteten Levitendienste. Dekan Beyer wohnte mit den Pfarrherren der Nachbarpfarreien der Primiz bei. Nach dem Segen des Primizianten und des Neupriesters Hachinger wurden die Erinnerungsbänder aus der Hand des jungen Geistlichen an die Fahnen geheftet.
Schülerinnen und Schüler trugen eingangs und zum Abschluss Gedichte vor. Das Tedeum beendete die Feier auf der Festwiese. Anschließend bewegte sich der Zug zum Kriegerdenkmal, wo ein Kranz niedergelegt und im Gebet der Gefallenen gedacht wurde. Die Kapelle intonierte das Lied vom guten Kameraden. Im Lauf des Tages besuchten viele das Elternhaus und erst gegen Abend dachten die zahlreichen Teilnehmer, man schätzte an die 4000, an den Heimweg.

Dachauer Nachrichten vom 07.07.1954