St.Laurentius (Lorenz)
-Darstellungen in den Kirchen
des Landkreises Dachau-
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Texte
vom
Ökumenischen Heiligenlexikon
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Laurentius war einer der sieben Diakone in der Stadt Rom,
also für die Finanzen und die Sozialarbeit der Kirche
von Rom zuständig.
Als der römische
Bischof Sixtus II. unter dem Christenverfolger Valerian festgenommen
und enthauptet wurde, war sein Diakon Laurentius der Überlieferung
nach verzweifelt, dass er nicht wert erachtet wurde, diesen
Tod zu teilen.
Sixtus tröstete
ihn mit der Verheißung, dass er ihm in drei Tagen nachfolgen
werde, und erteilte ihm den Auftrag, den Kirchenschatz den
Leidenden und Armen auszuteilen.
Laurentiusfigur in Etzenhausen
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Laurentiusfigur in Rumeltshausen
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Kaiser Valerian erhob Anspruch
auf diese Schätze; um Laurentius zur Herausgabe zu zwingen,
wurde der mehrfach gegeißelt, erbat sich jedoch drei Tage
Bedenkzeit, verteilte während dieser Frist die Güter und
präsentierte dann die beschenkten und christlich gewordenen
Armen dem Kaiser als "die wahren Schätze der Kirche".
Der erboste Valerian ließ
Laurentius mit Bleiklötzen schlagen, zwischen glühende
Platten legen, versuchte vergeblich ihn zum heidnischen Opferdienst
zu zwingen und befahl schließlich, den Unerschütterlichen
über stetig unterhaltenem Feuer auf einem Rost langsam zu Tode
zu martern.
Selbst in diesen Qualen bewahrte
er sich seinen Humor und neckte den Henker, er solle ihn auf dem
Feuer wenden, der Braten sei auf der einen Seite schon gar. Sein
Kerkermeister Hippolytus, durch die Standhaftigkeit des Laurentius
bekehrt, begrub ihn
in Gundackersdorf
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Laurentius wird auf den Rost gelegt
(Hochaltarbild in Etzenhausen)
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Laurentius ist einer der meistverehrten
Heiligen der Kirche; in Rom erhielt er fast die Bedeutung von Petrus
und Paulus.
Über seinem Grab wurde
330 durch Konstantin die Kirche S. Lorenzo fuori le mura in Rom
errichtet, weitere 30 Kirchen in Rom sind nach ihm benannt.
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Laurentiusfigur inPetershausen
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In der Krypta ruhen seine
Gebeine zusammen mit denen des Stephanus
in einem antiken Sarkophag; die beiden gelten als die "Protomärtyrer",
die besonders vorbildlichen oder Erzmärtyrer.
St.Laurentius
wurde schon von den christlichen römischen Soldaten besonders
verehrt. Deshalb sollen an den alten Römerstraßen besonders
viele Laurentius-Kirchen stehen. Dies trifft im Dachauer Land in
jedem Fall auf Etzenhausen und Rumeltshausen (u.evtl. Pfaffenhofen
bei Altomünster) sowie an der Landkreisgrenze zu Freising auf
Viehbach zu.
Nach dem Sieg von Kaiser Otto
I. über die Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg am Laurentiustag
des Jahres 995 verbreitete sich sein Kult noch stärker.
In Deutschland mehrten sich
vom 13. Jahrhundert an die Darstellungen des besonders beliebten
Märtyrers. Das Haupt von Laurentius gilt als eine der kostbarsten
Reliquien überhaupt, es ruht im Tresor im Vatikan.
Laurentius ist für Bauern
der erste "Herbstbruder" zum Beginn des Anbaus der Feldfrüchte
des Herbstes. "Laurentiustränen" sind Sternschnuppen in den
August-Nächten. "Laurentiusbrot" wurde früher gesegnet
und dann an Arme, oft auch an das Vieh, verteilt. "Laurenzilorbeer",
die oft meterhohe, gelbblütige Goldrute, gilt als Heilmittel
für verschiedene Krankheiten. Geweihte "Laurenzikohlen" schützen
vor Feuer, der "Laurentiussegen" schützt bei Feuer und bei
brennenden seelischen Qualen.
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in Kiemertshofen
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Martyrium des hl.Laurentius-Deckengmälde
in Petershausen
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Attribute:
auf dem Rost, mit Geld oder Broten
Patron von Spanien,
Rom, Nürnberg, Duderstadt, Merseburg, Havelberg, Wuppertal
und Kulm; der Armen, Bibliothekare, Archivare, Schüler, Studenten,
Köche, Konditoren Bierbrauer, Wirte, Wäscherinnen, Büglerinnen,
Glasbrenner, Glaser; der Feuerwehr, der Weinberge; für Gedeihen
der Weintrauben; für die armen Seelen; gegen Feuersbrunst,
Brandwunden, Augenleiden, Hexenschuss, Ischias, Hauterkrankungen,
Pest, Fieber und die Qualen des Fegefeuers
Bauernregeln:
Wenn es an Laurentiustag schön und heiter ist, soll ein
freundlicher Herbst folgen.
"An Laurenzi, es ist Brauch, / hört das Holz zu wachsen auf."
"Ist Lorenz und auch Bertl schön, / wird der Herbst gar gut
ausgehn."
"Kommt St. Lorenz mit heißem Hauch / füllt er dem Winzer
Fass und Bauch."
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Laurentiusfigur in Pfaffenhofen/Altomünster
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